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Best_Of_2018

Fachzeitschrift für Hochfrequenz- und Mikrowellentechnik

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Sonderheft - <strong>Best</strong> of <strong>2018</strong><br />

HF- und<br />

Mikrowellentechnik<br />

Echtzeit Phasenrausch-<br />

Analysatoren<br />

Globes, Seite 6


UNBEATABLE<br />

QUALITY<br />

SERVICE<br />

STABILITY &<br />

INNOVATION<br />

Danke, dass Sie an unserer Geschichte teilnehmen ... und an unserer Zukunft!<br />

Schon seit 50 Jahren sind wir von Mini-Circuits damit beschäftigt, qualitativ hochwertige Produkte schnell und effizient zu<br />

entwickeln und zu günstigen Preisen anzubieten, verbunden mit einem kompromisslosen Service einschließlich technischer<br />

Unterstützung. Und seit 50 Jahren wird unser Engagement auch von Ihnen durch das Vertrauen in unser Geschäft<br />

belohnt. Daher versprechen wir Ihnen, auch in Zukunft mit größtem Einsatz daran zu arbeiten, dass dies so bleibt und<br />

Sie den größten Nutzen aus unseren Angeboten ziehen können.<br />

www.minicircuits.com P.O. Box 350166, Brooklyn, NY 11235-0003<br />

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595 Rev A_P<br />

595_50 Year REV A_P.indd 1 11/30/18 4:57 PM


Editorial<br />

<strong>Best</strong> of <strong>2018</strong><br />

Im heutigen Berufsleben geht ein Jahr - vor allem in<br />

technisch orientierten Bereichen, aufgrund der ständigen<br />

Informationsflut oft kaum bemerkt, so schnell vorbei,<br />

dass man erst die „12“ auf dem Titel einer Fachzeitschrift<br />

sehen muss, um sich bewusst zu werden, dass man schon<br />

wieder zwölf Monate „geschafft“ hat.<br />

Denn Entwicklungstermine oder EMV-Abnahmen,<br />

Messen und Kongresse usw. folgen oft zeitlich so dicht<br />

aufeinander, dass - außer für die aktuelle und beruflich<br />

unabdingbare „Pflichtlektüre“ - meist nicht viel Zeit für<br />

ein paar ruhige Leseminuten zum ersten Durchblättern<br />

einer neuen monatlichen Heft-Ausgabe verbleibt. Eine<br />

zeitliche Lücke für die gründlichere Lektüre innovative<br />

Fachbeiträge oder Produktneuheiten tut sich daher nur<br />

selten auf.<br />

Technische Beratung und Distribution<br />

Bauelemente für die<br />

Hochfrequenztechnik, Opto- und<br />

Industrieelektronik sowie<br />

Hochfrequenzmessgeräte<br />

Getrieben von starken wirtschaftlichen Interessen<br />

sind es vor allem die Kommunikations-, Mess- und<br />

Halbleitertechnik sowie die für effizientes Design<br />

erforderliche Software, die für eine hohe Innovationsrate<br />

sorgen. Dadurch ist ständige, eigene Weiterbildung ein<br />

Muss für alle, die in diesen Bereichen tätig sind.<br />

Wer sich regelmäßig interessante Fachbeiträge oder<br />

Produktinformationen auf sein Notebook lädt, dem<br />

gehen in der Alltagshektik wenigstens keine wichtigen<br />

Informationen verloren. Als eine sinnvolle Lösung zur<br />

Bändigung dieser Informationsflut erschien es uns auch,<br />

den Inhalt eines Jahrgangs noch einmal sorgfältig nach<br />

Fachartikeln und Produktinnovationen durchzugehen,<br />

die uns am interessantesten erscheinenden auszuwählen<br />

und sie in einer „<strong>Best</strong> of <strong>2018</strong>“-Ausgabe der „hf-Praxis“<br />

gesammelt herauszubringen.<br />

Hier liegt sie nun auf dem Tisch, gefüllt mit einer<br />

subjektiven Themenauswahl quer durch alle Bereiche.<br />

Aber das dürfte kaum ein Problem sein, da sich wohl jeder<br />

im Laufe der Zeit zu den Spezialthemen seines Tätigkeitsbereichs<br />

schon seinen ganz persönlichen „Wissenspool“<br />

angelegt hat.<br />

Es würde uns freuen, wenn Ihnen diese Spezialausgabe<br />

zusagt. Doch nun wünscht Ihnen die Redaktion<br />

angenehmes Blättern und eine entspannte, interessante<br />

Lektüre.<br />

Redaktion hf-praxis<br />

Reinhard Birchel<br />

municom GmbH<br />

Fuchsgrube 4<br />

83278 Traunstein<br />

info@municom.de<br />

Tel. +49 86116677-99 EN ISO 9001:2015<br />

hf-praxis <strong>Best</strong> of <strong>2018</strong> 3


Inhalt <strong>Best</strong> of <strong>2018</strong><br />

hf-Praxis<br />

ISSN 1614-743X<br />

Fachzeitschrift<br />

für HF- und<br />

Mikrowellentechnik<br />

• Herausgeber und Verlag:<br />

beam-Verlag<br />

Krummbogen 14<br />

35039 Marburg<br />

Tel.: 06421/9614-0<br />

Fax: 06421/9614-23<br />

info@beam-verlag.de<br />

www.beam-verlag.de<br />

Titelstory:<br />

Holzworth Echtzeit Phasenrausch-Analysatoren<br />

Das Hauptmerkmal, das die Echtzeit-Phasenrausch-Analysatoren der HA7000 Serie von<br />

Holzworth (Vertrieb: Globes) vom Wettbewerb unterscheidet, ist die Möglichkeit der Messung des<br />

absoluten Phasenrauschbodens eines jeden Instruments. 6<br />

• Redaktion:<br />

Dipl.-Ing. Reinhard Birchel<br />

Ing. Frank Sichla (FS)<br />

redaktion@beam-verlag.de<br />

• Anzeigen:<br />

Myrjam Weide<br />

Tel.: +49/6421/9614-16<br />

m.weide@beam-verlag.de<br />

• Erscheinungsweise:<br />

monatlich<br />

• Satz und Reproduktionen:<br />

beam-Verlag<br />

• Druck & Auslieferung:<br />

Brühlsche<br />

Universitätsdruckerei<br />

Der beam-Verlag übernimmt<br />

trotz sorgsamer Prüfung der<br />

Texte durch die Redaktion<br />

keine Haftung für deren inhaltliche<br />

Richtigkeit.<br />

Handels- und Gebrauchsnamen,<br />

sowie Warenbezeichnungen<br />

und dergleichen<br />

werden in der Zeitschrift ohne<br />

Kennzeichnungen verwendet.<br />

Dies berechtigt nicht zu der<br />

Annahme, dass diese Namen<br />

im Sinne der Warenzeichenund<br />

Markenschutzgesetzgebung<br />

als frei zu betrachten<br />

sind und von jedermann ohne<br />

Kennzeichnung verwendet<br />

werden dürfen.<br />

Messtechnik ab Seite 10:<br />

Scope-Tastköpfe<br />

in der Praxis<br />

Die Kombination aus<br />

Oszilloskop und Tastkopf<br />

stellt hohe Ansprüche<br />

an die Genauigkeit.<br />

Das Verhalten eines<br />

Scopes bezüglich<br />

Eingangsimpedanz,<br />

Rauschen, Übersteuerung,<br />

Darstellungs-<br />

Nichtlinearität,<br />

Triggerung usw., führt<br />

durch das Übersehen<br />

der Tastkopfeigenheiten<br />

oft zu Oszilloskop-<br />

Fehlmessungen. 28<br />

Quarze und Oszillatoren ab Seite 52:<br />

Hochstabiler Ultra-<br />

Niederspannungs-TCXO<br />

IQDs neue temperaturkompensierte<br />

Quarzoszillator-Familie IQXT-225<br />

kommt mit einer extrem geringen<br />

Versorgungsspannung von nur 1,2 V<br />

aus und bietet dabei eine hervorragende<br />

Frequenzstabilität von ±0,5 ppm über einen<br />

Betriebstemperaturbereich von -30 bis<br />

+85 °C. 53<br />

4<br />

hf-praxis <strong>Best</strong> of <strong>2018</strong>


Antennen ab Seite 31:<br />

Die wichtigsten<br />

Antennen kennwerte im<br />

Überblick<br />

Was ist der Unterschied zwischen<br />

Richtfaktor und Gewinn einer<br />

Antenne? Wie kann man sich die<br />

effektive Länge oder Höhe und die<br />

Wirkfläche einer Antenne vorstellen?<br />

Wie definiert man die Bandbreite einer<br />

Antenne? Und was sollte man über das<br />

Gütemaß einer Antenneneinheit wissen?<br />

Auf diese und ähnliche Fragen<br />

finden Sie hier Antworten. 36<br />

Grundlagen ab Seite 43:<br />

HF-Generatoren und ihre Verwendung<br />

Man unterscheidet bei HF-Generatoren - je nach Art der Signalaufbereitung - hauptsächlich<br />

zwischen analogen Signalgeneratoren und Vektor-Signalgeneratoren. Daraus ergeben sich<br />

unterschiedliche Modulationsarten und entsprechende Einsatzmöglichkeiten. 46<br />

Bauelemente ab Seite 62:<br />

Entwicklung von Phased-<br />

Array-Radarsystemen<br />

Analog Devices, Inc. stellte unter der<br />

Bezeichnung ADAR1000 einen hochintegrierten<br />

aktiven Antennen-Beamforming-<br />

Chip vor, der es Entwicklern erlaubt,<br />

sperrige, mechanisch geführte Antennenplattformen<br />

durch eine kompakte Halbleiterlösung<br />

für phasengesteuertes Radar<br />

(Phased-Array-Radar) und Kommunikationssysteme<br />

zu ersetzen. 62<br />

Software ab Seite 73:<br />

Evaluation of Package<br />

Properties for RF BJTs<br />

This application note demonstrates the extraction<br />

procedure for the passive part of a SPICE model<br />

for the package and wire bonds of an Infineon<br />

Technology SOT343 bipolar junction transistor<br />

(BJT) up to 10 GHz and compares the model against<br />

measurements. 74<br />

hf-praxis <strong>Best</strong> of <strong>2018</strong><br />

5


Titelstory<br />

Holzworth Echtzeit Phasenrausch-<br />

Analysatoren<br />

Messen des echten Rauschbodens mit dem Cross Correlation Analyzer<br />

Alexej Hermanowski,<br />

Technischer<br />

Innendienst/Marketing/<br />

Qualitätsbeauftragter<br />

GLOBES Elektronik<br />

GmbH & Co KG<br />

www.globes.de<br />

Einleitung<br />

Das Hauptmerkmal, das die<br />

Echtzeit-Phasenrausch-Analysatoren<br />

der HA7000 Serie von<br />

Holzworth vom Wettbewerb<br />

unterscheidet, ist die Möglichkeit<br />

der Messung des absoluten<br />

Phasenrauschbodens eines jeden<br />

Instruments. Dieser absolute<br />

Phasenrauschboden kann eine<br />

wertvolle Information sein, da<br />

nicht alle Phasenrauschanalysatoren<br />

identisch sind, selbst wenn<br />

sie von der gleichen Machart<br />

sind oder die selbe Modellnummer<br />

tragen. Diese Messmöglichkeiten<br />

des Rauschbodens mit<br />

den Phasenrauschanalysatoren<br />

von Holzworth beruhen auf dem<br />

einzigartigen rekonfigurierbaren<br />

Frontend, auf das der Anwender<br />

über verschiedene interne<br />

Module Zugriff hat. Die Messung<br />

des tatsächlichen Rauschbodens<br />

eines Instruments bietet<br />

den Benutzern ein hohes Maß an<br />

Vertrauen in ihre gemessenen<br />

Daten, da sie den tatsächlichen<br />

Rauschpegel des Instruments im<br />

Verhältnis zu den gemessenen<br />

Daten darstellt.<br />

Die meisten Cross Correlation<br />

Phasenrausch-Analysatoren liefern<br />

eine Rauschboden-Annäherung,<br />

errechnet während der<br />

Datenerfassung. Diese Annäherung<br />

wird als confidence factor<br />

oder gain indicator bezeichnet<br />

und wird oft als Rauschboden<br />

eines Instrumentes interpretiert,<br />

was aber nicht zutrifft. Die<br />

Application GUI (Bedienoberfläche)<br />

der Holzworth HA7000<br />

Bild 1: Blockschaltbild HA7062C<br />

Series bietet diese Annäherungsfunktion<br />

auch, sie wird da als<br />

Cross Correlation Improvement<br />

Factor bezeichnete. Dieser Cross<br />

6 hf-praxis <strong>Best</strong> of <strong>2018</strong>


Titelstory<br />

Bild 3: 100 MHz OCXOs als DUT1 und DUT2<br />

Bild 2: Aufbau Rauschbodenmessung<br />

Correlation Improvement Factor<br />

ist eine errechnete Kurve,<br />

die auf dem Display in einem<br />

schattierten Bereich unter der<br />

gemessenen Datenkurve angezeigt<br />

wird. Diese errechnete<br />

Kurve ist nützlich zur Beurteilung<br />

der Sicherheit der gemessenen<br />

Daten, sie liegt zwischen<br />

den gemessenen Daten und<br />

dem berechneten Improvement<br />

Factor.<br />

gewiesene Genauigkeit und<br />

Schnelligkeit beginnt aber schon<br />

mit dem analogen Frontend (Bild<br />

1) mit seiner beispiellosen Performance.<br />

Schlüsselkomponenten<br />

des analogen Frontends sind<br />

zwei RF Synthesizer der Holzworth<br />

HSX Series, die als interne<br />

LOs (Local Oscillators/Überlagerungsoszillatoren)<br />

arbeiten.<br />

Diese sehr rauscharmen RF<br />

Synthesizerquellen ergänzen die<br />

Dualcore FFT Engine und bilden<br />

so einen der fortschrittlichsten<br />

verfügbaren Phasenrausch-Analysatoren.<br />

Das einzigartige rekonfigurierbare<br />

Frontend bietet direkten<br />

Zugriff auf die internen LOs<br />

und zugleich auf die RF- und<br />

LO-Eingänge jeden Phasendetektorkanals<br />

(Mischstufe).<br />

Damit hat der Anwender Zugriff<br />

auf Systempunkte, an denen<br />

der absolute Phasenrauschboden<br />

des Analysators gemessen<br />

werden kann<br />

HA7062C<br />

Rauschboden messung,<br />

Übersicht<br />

Schlüssel für die Messung des<br />

absoluten Phasenrauschbodens<br />

mit den Analysatoren der<br />

HA7000-Serie ist der direkte<br />

Zugriff auf die internen Phasendetektoren<br />

(Mischstufem) mittels<br />

der DUT ch1 und DUT ch2<br />

Eingänge. Der Zugriff auf jeden<br />

Phasendetektor ermöglicht es<br />

dem Anwender, zwei separate,<br />

nicht kohärente RF-Signalquellen<br />

anzuschließen. Bei richtiger<br />

Konfiguration wird jedes am<br />

DUT-ch1-Eingang vorhandene<br />

Rauschen mit jedem am DUTch2-Eingang<br />

vorhandenen Rauschen<br />

nicht korreliert.<br />

HA7062C Echtzeit Phasenrausch-Analysatoren<br />

Bezüglich erwiesener Genauigkeit,<br />

hoher Zuverlässigkeit,<br />

Automation und Flexibilität ist<br />

der HA7062C Echtzeit Phasenrausch-Analysatoren<br />

industrieweit<br />

führend. Er bietet extreme<br />

schnelle Messgeschwindigkeit,<br />

reduziert die Produktentwicklungszeit<br />

und/oder optimiert<br />

den Durchsatz im Prüffeld-ATE.<br />

Der HA7062C verfügt über<br />

einen sehr schnellen DSP für<br />

Echtzeitmessungen. Die nach-<br />

Bild 4: Phasenrauschböden bei 100 MHz<br />

8 hf-praxis <strong>Best</strong> of <strong>2018</strong>


Titelstory<br />

Bild 5: Gemessener Rauschboden vs. Cross Correlation Improvement Factor<br />

Wie in Bild 2 dargestellt, werden<br />

die externen HF-Signalquellen<br />

als DUT1 und DUT2 bezeichnet.<br />

Die internen LO-Quellen (Local<br />

Oscillator - „HSX Series Synthesizer“)<br />

des Analysators werden<br />

hier als LO1 und LO2 bezeichnet.<br />

Die internen LOs sind die<br />

begrenzenden Faktoren für den<br />

Phasenrauschboden des Analysators<br />

im internen LO-Mode.<br />

Um die Rauschbodengrenze des<br />

Instruments genau wiederzugeben,<br />

sollten die Signalquellen<br />

DUT1 und DUT2 das gleiche<br />

oder bessere Phasenrauschverhalten<br />

wie LO1 und LO2 aufweisen.<br />

Holzworth empfiehlt daher<br />

einen Satz Festfrequenz-OCXOs<br />

(Oven Controlled Crystal Oscillators)<br />

als DUT1 und DUT2, um<br />

ein besseres Phasenrauschen als<br />

die internen LO1- und LO2-Synthesizer<br />

zu gewährleisten.<br />

Beispiel Rauschbodenmessung<br />

Wie bereits erwähnt, sollten die<br />

Quellen DUT1 und DUT2 zur<br />

Messung des absoluten Rauschbodens<br />

des Echtzeit Phasenrausch-Analysators<br />

HA7062C<br />

das gleiche oder bessere Phasenrauschen<br />

aufweisen, als die<br />

internen RF-Synthesizer der<br />

HSX Serie LO1 und LO2. In<br />

diesem Beispiel wurden zwei<br />

100 MHz OCXOs von Wenzel<br />

Associates als DUT1 und DUT1<br />

ausgewählt (siehe Bild 3).<br />

Beachten Sie, dass sowohl der<br />

Mess-<strong>Of</strong>fsetfrequenzbereich als<br />

auch die Anzahl der ausgewählten<br />

Kreuzkorrelationenen den<br />

absoluten Phasenrauschboden<br />

eines Cross Correlation-Phasenrauschanalysators<br />

direkt beeinflussen.<br />

Wenn DUT1 und DUT2<br />

an ihre jeweiligen Eingangsports<br />

angeschlossen sind, muss<br />

der Benutzer dann gezielt die<br />

gewünschten Einstellungen am<br />

Mess-<strong>Of</strong>fsetfrequenzbereich und<br />

an der Anzahl der gewünschten<br />

Kreuzkorrelationen vornehmen.<br />

Sobald diese Einstellungen in<br />

die Applikations-GUI eingegeben<br />

wurden, wählt der Benutzer<br />

einfach Acquire, und die Echtzeit-Cross<br />

Correlation Engine<br />

misst schnell den Rauschboden<br />

des Instruments.<br />

Bild 4 zeigt die verschiedenen<br />

Pegel der gemessenen Rauschböden<br />

des Instruments bei 1x, 10x<br />

und 100x Kreuzkorrelationen<br />

für ein 100-MHz-Messobjekt<br />

(DUT). Beachten Sie, dass diese<br />

Daten nicht von der tatsächlichen<br />

Leistungsfähigkeit der Signalquellen<br />

abhängig sind, die als<br />

DUT1 und DUT2 verwendet<br />

werden, sondern dass ihr Phasenrauschverhalten<br />

mindestens<br />

so gut sein muss, wie das der<br />

internen LO-Synthesizer. Das<br />

Phasenrauschverhalten der internen<br />

LOs ist im Benutzerhandbuch<br />

des Analysators verfügbar.<br />

Echte Daten sorgen für<br />

eine gute Laune<br />

Die Phasenrauschanalyse ist<br />

ein sehr nützliches Werkzeug<br />

zur Quantifizierung der Signalstabilität<br />

und wird in der Elektronik-<br />

und Kommunikationsindustrie<br />

immer häufiger eingesetzt.<br />

Mit dem Aufkommen<br />

der Kreuzkorrelation in der<br />

Phasenrausch-Analyse sind<br />

nun auch Messböden erfassbar,<br />

die bisher als unmöglich galten.<br />

Es ist jedoch sehr wichtig,<br />

die grundlegenden Grenzen<br />

des Phasenrauschmesssystems<br />

zu verstehen, im Guten wie im<br />

Schlechten. Ohne die Kenntnis<br />

der tatsächlichen Rauschbodenbegrenzung<br />

des Systems ist es<br />

für den Benutzer schwierig, die<br />

Gültigkeit seiner Daten nachzuweisen.<br />

Das Holzworth-GUI<br />

(Bild 5) zeigt die Differenz zwischen<br />

dem aktuell gemessenen<br />

Rauschboden (grüne Linie) und<br />

dem berechneten Cross Correlation<br />

Improvement Factor (schattierter<br />

Bereich unter der roten<br />

Datenlinie).<br />

Der Cross Correlation Improvement<br />

Factor zeigt, dass es<br />

eine ausreichende Marge für<br />

den 100-MHz-OCXO gibt, der<br />

bei 25facher Kreuzkorrelation<br />

getestet wird. Die eigentliche<br />

25fach kreuzkorrelierte Rauschbodenmessung<br />

zeigt jedoch, dass<br />

die Margen nicht so groß sind<br />

wie die, die durch die Echtzeitdaten<br />

ermittelt wurden.<br />

Wenn die Datenkurve tatsächlich<br />

mit dem gemessenen Rauschbodenverlauf<br />

konvergieren würde,<br />

dann hat der Anwender einen<br />

konkreten Hinweis darauf, dass<br />

das Testsystem unter den eingestellten<br />

Messbedingungen seine<br />

Grenzen erreicht hat. Eine größere<br />

Anzahl von Kreuzkorrelationen<br />

könnte dann verwendet<br />

werden, um den Rauschboden<br />

weiter zu reduzieren (wie in Bild<br />

4 gezeigt) um die Datengenauigkeit<br />

sicherzustellen.<br />

Man muss die mathematische<br />

Natur von confidence interval,<br />

improvement factor, gain indicator<br />

usw. eines Cross Correlation-<br />

Phasenrauschanalysators verstehen,<br />

um das Messergebnis richtig<br />

zu interpretieren. Wenn dagegen<br />

ein Benutzer den Rauschboden<br />

auf einfachere Weise messen<br />

kann, sind solche Interpretationen<br />

nicht erforderlich. ◄<br />

hf-praxis <strong>Best</strong> of <strong>2018</strong> 9


Messtechnik<br />

<strong>Best</strong> of <strong>2018</strong><br />

Digitale Oszilloskope<br />

Der Weg zum professionellen Messen<br />

Das Oszilloskop wird in allen<br />

Bereichen der Elektrotechnik,<br />

Elektronik und Kommunikationstechnik<br />

eingesetzt. Erfunden<br />

wurde es in den 1930er Jahren,<br />

ursprünglich aufgebaut in rein<br />

analoger Technik. In den 1980er<br />

Jahren begann bei den Geräten<br />

zunehmend die Digitaltechnik<br />

ihren Einzug zu nehmen, die<br />

digitalen Speicheroszilloskope<br />

ermöglichten es, langsame Vorgänge<br />

„dauerhaft“ auf einer Standard-Oszilloskopröhre<br />

darzustellen.<br />

Mittlerweile ist das analoge<br />

Konzept komplett vom digitalen<br />

abgelöst worden. Mit der Digitalisierung<br />

ergab sich ein Nebeneffekt,<br />

das Oszilloskop entwickelte<br />

sich zur multifunktionalen<br />

Autor:<br />

Joachim Müller<br />

Plattform (Multi-Domain). Als<br />

herausragendes Beispiel sei die<br />

FFT (Fast-Fourier-Transformation)<br />

genannt. Sie erweitert die<br />

für das Oszilloskop ursprünglich<br />

fest zugeordnete Domäne<br />

der reinen Zeitbereichsmessung<br />

um die Funktionalität von Messungen<br />

im Frequenzbereich, der<br />

Spektrumanalyse.<br />

War die Bedienung eines analogen<br />

Oszilloskops vergleichsweise<br />

klar durchschaubar, so<br />

ist diese mit voranschreitender<br />

Digitalisierung zunehmend komplexer<br />

geworden. Grundkenntnisse<br />

zur internen Struktur des<br />

digitalen Konzepts sind für die<br />

erfolgreiche Anwendung essentiell<br />

geworden. Die für ein analoges<br />

Oszilloskop seither nicht<br />

bekannten Effekte wie Aliasing<br />

oder Blindzeit entscheiden signifikant<br />

das Gelingen einer Messung.<br />

Mit dem nachfolgend aufgestellten<br />

Fragenkomplex wird<br />

der Anwender früher oder später<br />

in Berührung kommen.<br />

• Welche Samplingrate ist für<br />

meine konkrete Applikation<br />

erforderlich?<br />

• Wie verhalten sich die Abhängigkeiten<br />

der Samplingrate mit<br />

unterschiedlichen Geräteeinstellungen<br />

zueinander und welche<br />

reale (effektive) Samplingrate<br />

ist tatsächlich wirksam?<br />

• Welche Rekordlänge (Auflösung<br />

der Zeitachse) ist sinnvoll,<br />

und wo liegen die Vorund<br />

Nachteile hoher bzw.<br />

niedriger Rekordlängeneinstellungen?<br />

• Woran erkennt man Unterabtastung<br />

und ob Geistersignale<br />

(Aliase) vorliegen?<br />

• Welche Zusammenhänge und<br />

Wechselwirkungen bestehen<br />

zwischen der Bandbreite des<br />

Horizontalsystems und der<br />

technisch realisierbaren vertikalen<br />

Nennauflösung (ENOB)?<br />

• Die reale zur Verfügung stehende<br />

horizontale Auflösung<br />

wird durch den ENOB-Wert<br />

ausgedrückt. Auf welchen<br />

Annahmen basiert dieser Wert?<br />

• ETS (Equivalent-Time-Sampling),<br />

ein Verfahren das<br />

gigantische Samplingraten<br />

verspricht. Unter welchen<br />

Rahmen bedingungen sind<br />

diese Werte tatsächlich real?<br />

• Die Achillesverse des digitalen<br />

Konzepts – sein Blindzeitverhalten.<br />

Durch welche<br />

Systemkomponenten wird<br />

die Blindzeit beeinflusst, wie<br />

erkennt man den zur aktuellen<br />

10 hf-praxis <strong>Best</strong> of <strong>2018</strong>


Messtechnik<br />

<strong>Best</strong> of <strong>2018</strong><br />

Im vereinfachten Blockschaltbild sind die beiden relevanten Systemzyklen dargestellt. Während des Erfassungszyklus werden Daten vom ADC erfasst und in<br />

den Speicher geschrieben. In diesem Echtzeitzyklus erfolgen bereits Verarbeitungsfunktionen, die wichtigste davon stellt die Reduzierung der Datenflut durch<br />

Dezimation dar. Nach Abschluss des Erfassungszyklus erfolgt unmittelbar die Rekonstruktion des Signalverlaufs aus den gespeicherten Daten zur weiteren<br />

Verarbeitung, die letztendlich mit der Darstellung auf dem Display endet. Während des Waveform-Zyklus kann nicht zeitgleich ein Erfassungszyklus laufen,<br />

d.h. das Gerät ist in diesem Zeitabschnitt blind – man spricht von Blindzeit. Beide Zyklen im Zusammenspiel bilden die Akquisitionszykluszeit. Die Performance<br />

des Hardwaredesign bestimmt maßgeblich die Waveformzykluszeit und stellt damit die führende Größe des Blindzeitverhaltens dar.<br />

Das Diagramm veranschaulicht den Zusammenhang zwischen der Einstellung der Acquisition-Time (Maßstab der Zeitachse in s/DIV) und der effektiven<br />

Samplingrate. Daraus ergibt sich für jede Einstellung die reale Auflösung der horizontalen Zeitachse. Ist die Rekordlänge beim Gerät fix, bleibt kein Spielraum,<br />

die horizontale Auflösung zu variieren. Bei Laborgeräten kann in der Regel die Rekordlänge verändert werden, allerdings steigt damit die Datenflut an, was<br />

letztlich den Waveformzyklus (siehe Blockschaltbild) verlängert und damit die Blindzeit erhöht. Durch die zur Verfügung stehende höhere Auflösung werden<br />

beim Zoomen mehr Signaldetails sichtbar. Der Zoom ist somit nicht eine reine Bildschirmlupe, sondern der aufgezoomte Bereich enthält die zuvor in der<br />

Darstellung verdichteten realen Samples. Bei der Rekordlängeneinstellung ist zu entscheiden, was aus Sicht der Applikation notwendig ist.<br />

hf-praxis <strong>Best</strong> of <strong>2018</strong> 11


Messtechnik<br />

<strong>Best</strong> of <strong>2018</strong><br />

Einstellung wirksamen Blindzeitanteil?<br />

• Wie kann der Einfluss der<br />

Blindzeit wirkungsvoll durch<br />

überlegte Geräteeinstellungen<br />

minimiert werden, bzw. bei<br />

der Suche nach sporadischen<br />

Ereignissen ausgehebelt werden?<br />

• Eine der Stärken der Digitalisierung:<br />

Darstellung der<br />

„Vorgeschichte“ zu einem<br />

Signalereignis. Kombiniert<br />

mit variabler Nachleuchtdauer<br />

(Persistence Mode), zusätzlich<br />

und meist optional, auch<br />

als Falschfarbendarstellung.<br />

Spielerei oder mächtiges Tool,<br />

welchen Mehrwert ergibt diese<br />

Funktionalität in der Praxis?<br />

• Dem Oszilloskop, ursprünglich<br />

die Domäne für Messungen<br />

im Zeitbereich, erschließt sich<br />

durch FFT der Frequenzbereich.<br />

Welche Funktionen bietet<br />

die implementierte FFT?<br />

Ersetzt das Oszilloskop den<br />

Spektrumanalyzer?<br />

• MSO (Mixed-Signal-Oszilloskop):<br />

Welche Funktion bietet<br />

die MSO-Option und ist<br />

es sinnvoll, diese beim Kauf<br />

eines Geräts sofort zu ordern?<br />

Verdrängt zukünftig das Oszilloskop<br />

den Logikanalysator?<br />

• Ein Thema, das bereits für analoge<br />

Oszilloskop relevant war:<br />

Die Gerätebandbreiten werden<br />

immer höher angesetzt –<br />

100 MHz ist zwischenzeitlich<br />

der untere Level. Welche Tastköpfe<br />

werden benötigt? Wie<br />

gestaltet sich das Zusammenspiel<br />

zwischen Gerätebandbreite<br />

und Tastkopfbandbreite?<br />

• Welche der umfangreichen<br />

angebotenen Triggerfunktionen<br />

kommen für die aktuelle<br />

Applikation in Frage?<br />

Diese Fragestellungen und<br />

vieles mehr werden in dem<br />

Buch „Digitale Oszilloskope“<br />

praxisnah behandelt. Unter praxisnah<br />

versteht der Autor die<br />

Anwendung von aussagekräftigen<br />

farbigen Zeichnungen und<br />

Diagrammen in der Form, wie<br />

verkürzt mit den beiden dargestellten<br />

Sachverhalten beispielhaft<br />

aufgezeigt wird.<br />

In dem mit annähernd 400 Seiten<br />

umfassenden Werk spiegelt<br />

der Untertitel „Der Weg zum<br />

professionellen Messen“ den<br />

zu Grunde gelegten Leitgedanke<br />

wider.<br />

Das vermittelte Hintergrundwissen<br />

ist sowohl auf zurückliegende<br />

als auch auf zukünftige<br />

Gerätegenerationen übertragbar<br />

und unabhängig von der konkret<br />

vorliegenden Geräteausstattung.<br />

Somit ist das Werk in gewissem<br />

Sinne zeitlos. Weiterhin sind die<br />

vermittelten Kenntnisse bei der<br />

Gerätebeschaffung von Nutzen,<br />

eine Vorlage zum Erstellen<br />

einer individuell zugeschnittenen<br />

Eigenschaftencheckliste zur<br />

Geräteauswahl befindet sich im<br />

Anhang.<br />

Diagramme zu den vorgestellten<br />

und auch vergleichbaren Sachverhalten<br />

und deren Abhängigkeiten<br />

wird man in Gerätehandbüchern<br />

kaum vorfinden. Das<br />

Werk gibt Anregungen, sich für<br />

die zur Verfügung stehenden<br />

Geräte eigene Diagramme anzufertigen.<br />

Diese Vorgehensweise<br />

bereitet den Weg zum professionellen<br />

Messen.<br />

Unser gesamtes Buchprogramm<br />

finden Sie unter www.beam-verlag.de<br />

oder bestellen Sie über<br />

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Fachbücher für die<br />

Praxis<br />

Digitale Oszilloskope<br />

Der Weg zum<br />

professionellen<br />

Messen<br />

Joachim Müller<br />

Format 21 x 28 cm, Broschur, 388 Seiten,<br />

ISBN 978-3-88976-168-2<br />

beam-Verlag 2017, 47,90 €<br />

Ein Blick in den Inhalt zeigt, in welcher Breite<br />

das Thema behandelt wird:<br />

• Verbindung zum Messobjekt über passive und<br />

aktive Messköpfe<br />

• Das Vertikalsystem – Frontend und Analog-<br />

Digital-Converter<br />

• Das Horizontalsystem – Sampling und Akquisition<br />

• Trigger-System<br />

• Frequenzanalyse-Funktion – FFT<br />

• Praxis-Demonstationen: Untersuchung von<br />

Taktsignalen, Demonstration Aliasing, Einfluss<br />

der Tastkopfimpedanz<br />

• Einstellungen der Dezimation, Rekonstruktion,<br />

Interpolation<br />

• Die „Sünden“ beim Masseanschluss<br />

• EMV-Messung an einem Schaltnetzteil<br />

• Messung der Kanalleistung<br />

Weitere Themen für die praktischen Anwendungs-Demos<br />

sind u.a.: Abgleich passiver<br />

Tastköpfe, Demonstration der Blindzeit, Demonstration<br />

FFT, Ratgeber Spektrumdarstellung,<br />

Dezimation, Interpolation, Samplerate,<br />

Ratgeber: Gekonnt triggern.<br />

Im Anhang des Werks findet sich eine umfassende<br />

Zusammenstellung der verwendeten<br />

Formeln und Diagramme.<br />

Unser gesamtes Buchprogramm finden Sie unter<br />

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12<br />

hf-praxis <strong>Best</strong> of <strong>2018</strong>


Messtechnik<br />

Kleiner Einlöt-Sondenkopf für Hochleistungsoszilloskope<br />

Keysight hat den Mikrosondenkopf<br />

Keysight MX0100A<br />

InfiniiMax angekündigt, den derzeit<br />

kleinsten Einlöt-Sondenkopf<br />

für Hochleistungsoszilloskope,<br />

der für moderne Hochgeschwindigkeitsgeräte<br />

optimiert ist.<br />

Die Größe der elektronischen<br />

Bauteile schrumpft weiter, was<br />

zu kleineren Lötstellen und<br />

engeren Rasterabständen führt.<br />

Da die Datenraten für Anwendungen<br />

wie DDR-Speicher<br />

steigen, arbeiten herkömmliche<br />

Pads als Blindleitung und werden<br />

zu einer Quelle für elektromagnetische<br />

Interferenzen<br />

(EMI). Daher suchen Entwickler<br />

aktiv nach Lösungen mit hoher<br />

Dichte und kleiner Geometrie<br />

für die Untersuchung moderner<br />

elektronischer Technologien<br />

zur störungsfreien Analyse<br />

und Messung von Signalen. Der<br />

neue InfiniiMax-Mikrosondenkopf<br />

von Keysight ist ein Mikro-<br />

Einlötkopf für die Verwendung<br />

mit den Sondenverstärkern InfiniiMax<br />

I/II- des Unternehmens<br />

und wurde für den Zugriff auf<br />

Zielgeräte mit kleinen Geometrien<br />

entwickelt. Die Zuleitungsdrähte<br />

können auf einen<br />

Abstand von 0 bis 7 mm eingestellt<br />

werden. In Verbindung mit<br />

dem 12-GHz- Sondenverstärker<br />

InfiniiMax II 1169B von Keysight<br />

liefert der MX0100A bis zu<br />

Bauen Sie Ihren eigenen Vektor-<br />

Netzwerkanalysator!<br />

12 GHz Bandbreite. Die extrem<br />

niedrige Eingangskapazität des<br />

MX0100A bietet die beste Performance<br />

seiner Klasse (0,17 pF,<br />

50 kΩ differentiell), minimiert<br />

den Sonden-Lade-Effekt und<br />

maximiert die Signalintegrität<br />

bei der Messung von Hochgeschwindigkeitssignalen.<br />

„Die heute verfügbaren Oszilloskop-Sondenköpfe<br />

sind manchmal<br />

sogar größer als die zu<br />

testenden Komponenten“, sagt<br />

Dave Cipriani, Vice President<br />

des Digital and Photonics Center<br />

of Excellence bei Keysight<br />

Technologies.<br />

„Das macht den Zugriff auf<br />

die Signale zu einer ständigen<br />

Herausforderung für moderne<br />

elektronische Messtechnologien.<br />

Im Gegensatz zu herkömmlichen<br />

Einlötsonden dieser Klasse hat<br />

Keysight diese Mikrosonde so<br />

konzipiert, dass sie weniger als<br />

halb so groß ist wie herkömmliche<br />

Einlötsonden für Geräte<br />

mit hoher Dichte und kleinem<br />

Abstand. Dieser Sondenkopf<br />

ist heute einzigartig auf dem<br />

Markt.“<br />

■ Keysight Technologies<br />

Deutschland GmbH<br />

www.keysight.com<br />

<strong>Best</strong> of <strong>2018</strong><br />

Mit dem UVNA-63 hat Mini-<br />

Circuits ein Mikrowellen-<br />

Transceiver-Kit vorgestellt,<br />

welches alle Komponenten<br />

enthält, die man zum Aufbau<br />

eines voll funktionsfähigen<br />

Vektor-Netzwerk analysators<br />

(VNAs) benötigt. Das Kit<br />

wurde in Zusammenarbeit<br />

mit der Firma Vayyar Imaging<br />

entwickelt. Es erlaubt Nutzern<br />

die Erstellung von S-Parameter-Algorithmen<br />

und ermöglicht<br />

Echtzeitmessungen an<br />

Zweiport-HF/Mikrowellen-<br />

Baugruppen, -Komponenten<br />

oder -Geräten im Frequenzbereich<br />

500 MHz bis 6 GHz.<br />

Die Basis bildet ein Sechsport-<br />

Vayyar-Transceiverchip und<br />

ein PCB von Mini-Circuits<br />

für den Chip und die externen<br />

Bauelemente. Verbindungskabel<br />

gemäß den SMA-Kalibrierungsstandards<br />

werden<br />

mitgeliefert. Dieses VNA-Kit<br />

stellt sich als exzellentes und<br />

fortschrittliches Ausbildungs-<br />

Tool dar und passt sehr gut<br />

zu verschiedenen Software-<br />

Umgebungen einschließlich<br />

Python und MATLAB für die<br />

Entwicklung von Realtime-S-<br />

Parameter-Messprogrammen.<br />

■ Mini-Circuits<br />

www.mini-circuits.com<br />

...powered by<br />

EMV-Pre-Compliance-Sets<br />

… ein „Must-have“ für jeden Entwickler!<br />

3,2 GHz Spektrumanalysator mit Tracking-Generator<br />

50 µH AC-Netznachbildung (LISN) bis 8 A<br />

Nahfeldsonden mit Breitband-Verstärker<br />

PC-Software unterstützt den Entwickler<br />

beim EMV-Pre-Compliance-Test<br />

Kostenlos anfordern!<br />

Immer aktuell via Facebook, Twitter und Youtube.<br />

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ALLDAQ – a division of ALLNET GmbH Computersysteme<br />

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alldaq.com<br />

&<br />

hf-praxis <strong>Best</strong> of <strong>2018</strong> 13


Messtechnik<br />

<strong>Best</strong> of <strong>2018</strong><br />

Verbesserte DAC-Phasenrauschmessungen ermöglichen<br />

DDS-Anwendungen mit ultrageringem Phasenrauschen<br />

In Radaranwendungen ist das<br />

Phasenrauschen eine wichtige<br />

Leistungskennzahl für Systeme<br />

mit hoher Stör-Dämpfung. Phasenrauschen<br />

betrifft alle Funksysteme.<br />

Allerdings können speziell<br />

Radarsysteme, bei kleineren<br />

<strong>Of</strong>fsets zur Trägerfrequenz, ein<br />

niedrigeres Phasenrauschen als<br />

ein Kommunikationssystem<br />

erforderlich machen.<br />

Entwickler solcher Hochleistungssysteme<br />

wählen Oszillatoren<br />

mit sehr geringem Phasenrauschen.<br />

Das Ziel der Signalketten,<br />

aus Sicht des Rauschens,<br />

besteht darin, das Oszillator-<br />

Phasenrauschprofil nur minimal<br />

zu beeinträchtigen. Dies<br />

verlangt Residual-/Additive-<br />

Phasenrauschmessungen der<br />

verschiedenen Komponenten in<br />

der Signalkette.<br />

Vor kurzem vorgestellte Hochgeschwindigkeits-D/A-Wandler<br />

eignen sich bestens für die<br />

Erzeugung von Signalverläufen<br />

und Frequenzen für alle LOs,<br />

die in Frequenzwandlungsstufen<br />

notwendig sind. Die Radar-<br />

Ziele jedoch stellen hohe Anforderungen<br />

an das DAC-Phasenrauschen.<br />

Der Artikel zeigt gemessene Verbesserungen<br />

von über 10 dB bei<br />

10-kHz-<strong>Of</strong>fsets und dem Einsatz<br />

des DAC-Modells AD9164.<br />

Bild 1 zeigt die Verbesserung,<br />

und im Folgenden wird erläutert,<br />

wie die Ergebnisse mit einer<br />

Kombination aus Auswahl des<br />

Stromversorgungsreglers und<br />

Verbesserungen beim Testaufbau<br />

erzielt wurden.<br />

Phasenrauschen –<br />

Definition<br />

Phasenrauschen ist ein Maß für<br />

die Abweichung eines periodischen<br />

Signals vom korrekten<br />

Wert beim Nulldurchgang. Man<br />

Analog Devices<br />

www.analog.com<br />

Bild 1: Verbesserung des Phasenrauschens beim AD9164<br />

Bild 2: Plot-Methode bei Phasenrauschmessungen<br />

Bild 3. Der DDS-Testaufbau für absolutes Phasenrauschen enthält sowohl das<br />

DAC- als auch das Oszillatorrauschen<br />

stelle sich einen Cosinusverlauf<br />

mit Phasenschwankungen vor<br />

x(t) = cos(2πft + Φ(t))<br />

f = augenblickliche Frequenz<br />

Φ(t) = wahllos schwankende<br />

Phase in Radianten<br />

Das Phasenrauschen ergibt sich<br />

aus der Leistungsspektraldichte<br />

der Phasenschwankungen<br />

Linear betrachtet ist das Einseiten-Phasenrauschen<br />

definiert als<br />

Das Phasenrauschen wird normalerweise<br />

in den Einheiten<br />

dBc/Hz von 10log(L(f)) ausgedrückt.<br />

Die Daten des Phasenrauschens<br />

werden dann bei <strong>Of</strong>fsetfrequenzen<br />

relativ zum HF-<br />

Träger aufgetragen.<br />

Eine wichtige weitere Definition<br />

von Phasenrauschen ist das absolute<br />

Phasenrauschen gegenüber<br />

dem Residual Phasenrauschen.<br />

Absolutes Phasenrauschen ist<br />

das gesamte Phasenrauschen,<br />

gemessen im System. Residual<br />

Phasenrauschen ist das additive<br />

Phasenrauschen des zu testenden<br />

Bauteils (DUT).<br />

Dieser Unterschied ist, bei Testaufbauten<br />

und der Ermittlung<br />

von Beiträgen zum Phasenrauschen<br />

auf Komponentenebene,<br />

in einem System von großer<br />

Bedeutung.<br />

Mess methoden<br />

Die Bilder in diesem Abschnitt<br />

zeigen Testaufbauten für DDS-<br />

Phasenrauschen. Für DAC-<br />

Phasenrauschmessungen wird<br />

angenommen, dass der DAC<br />

als Teil eines DDS-Subsystems<br />

(Direct Digital Synthesizer) verwendet<br />

wird. Ein DDS wird mit<br />

einem digitalen Sinusverlauf zu<br />

einem DAC implementiert, der<br />

in einem monolithischen IC oder<br />

14 hf-praxis <strong>Best</strong> of <strong>2018</strong>


Messtechnik<br />

<strong>Best</strong> of <strong>2018</strong><br />

Bild 4a: Messung des DDS-Residual-Phasenrauschens mit der<br />

Phasendetektormethode<br />

Bild 4b: Messung des DDS-Residual-Phasenrauschens mit der Cross-<br />

Correlation-Methode<br />

einem FPGA oder ASIC gespeichert<br />

sein könnte, das mit einem<br />

DAC kommuniziert. In modernen<br />

DDS-Designs lassen sich<br />

digitale Phasenfehler wesentlich<br />

kleiner als DAC-Fehler machen,<br />

und die DDS-Phasenrauschmessungen<br />

werden typischerweise<br />

durch die DAC-Leistungsfähigkeit<br />

begrenzt.<br />

Den einfachsten und weitest<br />

verbreiteten Testaufbau zeigt<br />

Bild 3. Für den DDS wird eine<br />

Taktquelle verwendet, das<br />

DDS-Ausgangssignal wird in<br />

einen Cross-Correlation-Phasenrauschanalysator<br />

eingespeist.<br />

Dies lässt sich einfach<br />

implementieren, da nur ein DDS<br />

benötigt wird. Allerdings gibt<br />

es bei diesem Testaufbau keine<br />

Methode, um den Beitrag des<br />

Oszillators zu extrahieren und<br />

nur das DDS-Phasenrauschen<br />

zu zeigen.<br />

Bild 4 zeigt zwei gebräuchliche<br />

Methoden, um das Oszillatorphasenrauschen<br />

aus der Messung<br />

zu beseitigen und eine Residual-<br />

Rauschmessung zu erhalten. Der<br />

Nachteil dieser Messungen ist,<br />

dass der Testaufbau zusätzliche<br />

DACs erfordert. Jedoch ist der<br />

Vorteil ein wesentlich besserer<br />

Indikator des DAC-Phasenrauschbeitrags,<br />

der in System-<br />

Level-Analyse-Budgets angewandt<br />

werden kann.<br />

Bild 4a zeigt die Phasendetektormethode.<br />

In diesem Fall kommen<br />

zwei DACs zum Einsatz, und der<br />

Oszillatorbeitrag wird von beiden<br />

DUTs in der Abwärtswandlung<br />

zu DC subtrahiert.<br />

Bild 4b zeigt eine Methode, welche<br />

die Cross-Correlation- Phasenrauschanalyse<br />

verwendet. In<br />

diesem Fall werden DDS2 und<br />

DDS3 eingestzt, um den Taktbeitrag<br />

zu den LO-Ports der Messung<br />

zu übersetzen. Ihr Beitrag<br />

wird mit den Cross-Correlation-<br />

Algorithmen entfernt, so dass<br />

schließlich nur noch das DDS1-<br />

Residual-Phasenrauschen in der<br />

Messung enthalten ist.<br />

Fortsetzung online unter:<br />

http://webkiosk.epaper-kiosk.beam-verlag.de/2-<strong>2018</strong>/59731798 ab Seite 54<br />

Diesen Fachartikel aus <strong>2018</strong> sollten Sie auch gelesen haben:<br />

Die Blindzeit<br />

digitaler<br />

Oszilloskope<br />

<strong>Of</strong>t spricht man von der Achillesferse digitaler<br />

Oszilloskope. Gemeint ist damit das<br />

Blindzeitverhalten der Geräte. Der Beitrag<br />

deckt die Hintergründe zur Blindzeit auf<br />

und zeigt, wie das reale Blindzeitverhalten<br />

in der Praxis erkannt werden kann.<br />

Besonders bei Kritikern der digitalen<br />

Oszilloskope gilt das Blindzeitverhalten<br />

als ein gewichtiges Argument bei<br />

bestimmten Aufgabenstellungen auf das<br />

Online: https://webkiosk.epaper-kiosk.beam-verlag.de/11-<strong>2018</strong>/62119005<br />

alt bewährte analoge Oszilloskop zurückzugreifen.<br />

Dieser Artikel möchte zunächst<br />

kurz aufzeigen, dass das analoge Oszilloskop<br />

ebenfalls Blindzeitverhalten aufweist,<br />

um anschließend tiefer die Hintergründe<br />

der Blindzeit des digitalen Konzepts zu<br />

beleuchten.<br />

Autor: Joachim Müller<br />

in der HF-Praxis 11-<strong>2018</strong>, Seite 54<br />

hf-praxis <strong>Best</strong> of <strong>2018</strong> 15


Messtechnik<br />

<strong>Best</strong> of <strong>2018</strong><br />

Robust, zuverlässig, langlebig:<br />

Elektromechanische HF-Relais haben viele<br />

Anwendungen<br />

Im GHz-Bereich<br />

führt kaum ein<br />

Weg an HF-Relais<br />

vorbei. Die Wahl<br />

des richtigen Relais<br />

hängt dabei von vielen<br />

Faktoren ab. Dieser<br />

Beitrag vermittelt<br />

einen Einblick in<br />

die Grundlagen<br />

elektromechanischer<br />

HF-Relais und gibt<br />

Empfehlungen für<br />

den Einsatz konkreter<br />

Relaistypen.<br />

Autor:<br />

Tobias Rieger<br />

Telemeter Electronic GmbH<br />

info@telemeter.de<br />

www.telemeter.info<br />

Unzählige Anwendungen in<br />

der Hochfrequenz-Signaltechnik<br />

erfordern für Schaltaufgaben<br />

die hervorragenden Eigenschaften<br />

elektromechanischer<br />

Relais. Die Auswahl des richtigen<br />

Bauteils hängt von vielen<br />

Faktoren ab, unter Anderem<br />

von der HF-Schaltleistung und<br />

der zu schaltenden Frequenz.<br />

Um die Kundenwünsche immer<br />

optimal erfüllen zu können, hat<br />

die Firma Telemeter Electronic<br />

GmbH nun mit TEleRel eine<br />

Marke ins Leben gerufen, die<br />

keine Wünsche offen lässt.<br />

Charakteristik, Vorteile<br />

und Grenzen<br />

Zunächst ein kurzer Einblick in<br />

die Charakteristik, die Vorteile,<br />

aber auch die Grenzen elektromechanischer<br />

HF-Relais: HFund<br />

Mikrowellen-Schalter leiten<br />

Signale über Übertragungswege<br />

mit einem hohen Wirkungsgrad.<br />

Mit der Leistungsfähigkeit von<br />

HF- und Mikrowellenschalter-<br />

Konstruktionen sind mehrere<br />

elektrische Parameter verbunden,<br />

von denen vier jedoch,<br />

aufgrund ihrer starken gegenseitigen<br />

Abhängigkeit, für den<br />

Entwickler von grundlegender<br />

Bedeutung sind: Isolation, Einfügedämpfung,<br />

Schaltzeit und<br />

Belastbarkeit.<br />

Die Isolation ist ein Maß dafür,<br />

wie effektiv ein Schalter ein<br />

Signal trennen kann. Es ist die<br />

Dämpfung zwischen den Eingangs-<br />

und Ausgangsports der<br />

Schaltung bzw. des konkreten<br />

Schalters. Die Einfügedämpfung<br />

ist ein relatives Maß für die<br />

Leistung, die im eingeschalteten<br />

Zustand verloren geht. Die Einfügedämpfung<br />

ist der kritischste<br />

Parameter für einen HF-Designer,<br />

da er merklich zur Rauschzahl<br />

des Systems beitragen kann.<br />

Die Schaltzeit ist die Zeitspanne,<br />

die ein Schalter benötigt, um den<br />

Zustand vom eingeschalteten<br />

in den ausgeschalteten Zustand<br />

und umgekehrt zu ändern. Dieser<br />

Zeitraum kann von einigen<br />

Mikrosekunden bei Hochleistungsschaltern<br />

bis zu einigen<br />

Nanosekunden bei Kleinsignalschaltern<br />

betragen. Die Belastbarkeit<br />

ist die maximale HF-Eingangsleistung,<br />

die der Schalter<br />

ohne dauerhafte Verschlechterung<br />

der elektrischen Leistung<br />

aushalten kann.<br />

Die Lebensdauer elektromechanischer<br />

HF-Relais ist sicherlich<br />

ein begrenzender Faktor. Telemeter-Markenrelais<br />

erfüllen mit<br />

rund 1 Mio. spezifizierter Schaltzyklen<br />

im Standard bereits die<br />

Anforderungen vieler Anwendungen<br />

im HF-Bereich.<br />

Ausführungen und<br />

Einteilungen<br />

HF- und Mikrowellen-Schalter<br />

können in zwei primäre Gruppen<br />

eingeteilt werden: elektromechanische<br />

Relais und Halbleiterschalter.<br />

Nachfolgend soll<br />

jedoch nur auf die elektromechanischen<br />

Schalter eingegangen<br />

werden.<br />

Es sind verschiedene Konfigurationen<br />

möglich, die von einpoligen<br />

Einschaltern (Single-<br />

Throw, SPST) über Umschalter<br />

(Double-Throw, SPDT) mit bis<br />

18 Ausgängen (SP18T) reichen<br />

können. Transferschalter sind<br />

hierbei ebenfalls erhältlich und<br />

zweipolig/zweipolig (2P2T) einwie<br />

ausgangsseitig ausgelegt.<br />

Sie haben vier Ports mit zwei<br />

möglichen Schaltzuständen und<br />

können Lasten zwischen zwei<br />

Quellen schalten.<br />

Elektromechanische HF-Schalter<br />

verfügen in der Regel über eine<br />

größere Bauform, da sie eine<br />

Reihe von Spulen und mechanischen<br />

Kontakten enthalten.<br />

Wie bei gewöhnlichen Relais<br />

bewegen elektrisch gespeiste<br />

Spulen die Relaiskontakte.<br />

Elektromechanische Relais<br />

haben eine niedrige Einfügedämpfung<br />

(typisch 85 dB) und können Signale<br />

mit Geschwindigkeiten im<br />

Millisekundenbereich schalten.<br />

Die wichtigsten Vorteile<br />

sind, dass sie von Gleichstrom<br />

(DC) und Signalen bis in den<br />

Millimeterwellenbereich (50+<br />

GHz) arbeiten können und nicht<br />

für elektrostatische Entladung<br />

(ESD) anfällig sind. Darüber<br />

hinaus können sie hohe Leistungspegel<br />

(bis zu mehreren<br />

tausend Watt Spitzenleistung)<br />

verarbeiten.<br />

Zuverlässigkeit und<br />

lange Lebensdauer<br />

Bei elektromechanischen HF-<br />

Schaltern sind aber auch einige<br />

wenige Einschränkungen zu<br />

beachten. Ihre Standardbetriebsdauer<br />

ist in der Regel auf ungefähr<br />

eine Million Schaltzyklen<br />

begrenzt. Darüber hinaus können<br />

sie aufgrund ihres Aufbaus gegenüber<br />

Vibrationen empfindlich<br />

sein. Die Betriebsdauer bezieht<br />

sich auf die Anzahl der Zyklen,<br />

die der elektromechanische HF-<br />

16 hf-praxis <strong>Best</strong> of <strong>2018</strong>


Messtechnik<br />

Test completion date: Sept. 12, 2017<br />

Fig. 1. RF data. (a) VSWR. (b) Insertion loss. (c) Isolation.<br />

Grafik zu SWR (links), Insertion Loss (mitte) und Isolation (rechts)<br />

<strong>Best</strong> of <strong>2018</strong><br />

Schalter bei Erfüllung aller HFund<br />

Wiederholgenauigkeitsanforderungen<br />

erfüllen kann. Die<br />

Relais der Serie TEleRel liefern<br />

hier überzeugende Werte, siehe<br />

Grafik. Hierbei wurde ein Modell<br />

der Serie TR 02 im Frequenzbereich<br />

bis 20 GHz einem Dauertest<br />

mit 10 Mio. Schaltzyklen<br />

unterzogen. Ausgewertet wurden<br />

die kritischen Parameter SWR<br />

(Stehwellenverhältnis), Einfügedämpfung<br />

(Insertion Loss) und<br />

Isolation. Wie die Grafik verdeutlicht,<br />

wurden diese Parameter<br />

jeweils nach 1, 5 und 10<br />

Mio. Schaltzyklen ausgewertet.<br />

Hierbei zeigt sich, dass sich die<br />

Werte über den gesamten Testverlauf<br />

stabil verhalten – was<br />

für ein dauerhaft zuverlässiges<br />

Schalten von Signalen ein wichtiges<br />

Qualitätsmerkmal darstellt.<br />

Markenrelais der Serie TEleRel<br />

garantieren in der Standardausführung<br />

immer 1 Mio. Schaltzyklen,<br />

die Option „High Performance“<br />

garantiert 5 Mio.<br />

Schaltzyklen. Die längere<br />

Lebensdauer basiert hierbei auf<br />

einem robuster konstruierten<br />

Aktuator und Übertragungselementen,<br />

die für magnetische<br />

Effizienz und mechanische Steifigkeit<br />

optimiert wurden. Die<br />

Option ist für nahezu alle Serien<br />

der Marke TEleRel entsprechend<br />

erhältlich.<br />

Anwendungen mit einer breiten<br />

Frequenzabdeckung von DC bis<br />

40 GHz und geringer Einfügedämpfung<br />

sind Kandidaten für<br />

elektromechanische HF-Schalter,<br />

der Marke TEleRel wobei<br />

High-Rel-Versionen bevorzugt<br />

werden, wenn eine hohe Langlebigkeit<br />

absolut notwendig ist.<br />

Ausstattungs merkmale<br />

passend zu jeder<br />

Anwendung<br />

Diese Schalterkonstruktionen<br />

bieten dem Systemdesigner<br />

sogar noch zusätzliche Funktionen.<br />

Ein Beispiel sind Lasten<br />

mit reellen 50 Ohm. Jede ungenutzte<br />

offene Übertragungsleitung<br />

in einer Schalterschaltung<br />

hat die Möglichkeit, bei Mikrowellenfrequenzen<br />

zu schwingen.<br />

Die Resonanz könnte dazu<br />

führen, dass Strom zurück zur<br />

aktiven Quelle reflektiert und<br />

diese beschädigt wird, insbesondere<br />

in einem System, das<br />

bei einer Frequenz von 26 GHz<br />

oder höher arbeitet, bei der die<br />

Isolation stark abfällt. Viele<br />

Übertragungsleitungen sind<br />

so ausgelegt, dass sie 50 Ohm<br />

Impedanz aufweisen, sodass HF-<br />

Schalter, die ohmsche 50-Ohm-<br />

Lasten enthalten, wenig Energie<br />

reflektieren.<br />

Elektromechanische HF-Schalter<br />

werden als terminierte oder<br />

nichtterminierte Versionen<br />

geliefert. In terminierten Versionen<br />

ist der ausgewählte Pfad<br />

geschlossen, wenn alle Pfade<br />

mit 50-Ohm-Abschlüssen<br />

abgeschlossen sind, sodass der<br />

gesamte Strom isoliert wird.<br />

Einfallende Signalenergie wird<br />

durch den Abschlusswiderstand<br />

absorbiert, sodass keine Signale<br />

zurück reflektiert werden. Nicht<br />

abgeschlossene Schalter haben<br />

keine 50-Ohm-Abschlüsse.<br />

Daher muss die Impedanzanpassung<br />

an einem anderen Teil<br />

des Systems stattfinden, um<br />

Reflexionen zu reduzieren.<br />

Nicht abgeschlossene Schalter<br />

haben jedoch den Vorteil einer<br />

geringeren Einfügedämpfung.<br />

Eine interne Terminierung ist<br />

für die Serien TR02 bis TR10<br />

erhältlich. Diese decken somit<br />

viele Anwendungen mit einem<br />

Bedarf vom Umschalter bis hin<br />

zum Zehnfachschalter entsprechend<br />

ab.<br />

Die mechanische<br />

Qualität ist<br />

entscheidend<br />

Bei elektromechanischen HF-<br />

Schaltern ist auch der Aktuatormechanismus<br />

besonders wichtig.<br />

Wenn die Spule erregt wird,<br />

bewegt das induzierte Magnetfeld<br />

die Aktuatoren, welche die<br />

Kontakte öffnen oder schließen.<br />

Mehrfachschalter ab dem Modell<br />

SP3T werden typischerweise in<br />

der Ausführung „normally open“<br />

angeboten. Sobald keine Spulenspannung<br />

mehr anliegt, öffnen<br />

sich alle Ausgangskontakte. So<br />

kann es zu keiner fehlerhaften<br />

Signalübertragung kommen.<br />

Ergänzend hierzu existieren<br />

sogenannte „failsafe“ Modelle,<br />

die ohne anliegende Spulenspannung<br />

immer auf eine bekannte<br />

Position zurück kehren, meistens<br />

Ausgang 1.<br />

Andere Modelle verfügen über<br />

eine „Latching“-Option. Sie<br />

haben keine Standardposition<br />

und behalten die letzte geschaltete<br />

Position bei. Latching-Relais<br />

sind nützlich, wenn Stromverbrauch<br />

und Verlustleistung ein<br />

Problem darstellen. Die Spule<br />

für einen Kontakt verbraucht<br />

nur für einen Augenblick Strom,<br />

während das Relais abschaltet.<br />

Danach kann die Spulenspannung<br />

wieder entfallen.<br />

Ein weiteres Merkmal, welches<br />

elektromechanische HF-Schalter<br />

ebenfalls bieten können, besteht<br />

aus zusätzlichen Hilfsgleichstromkontakten,<br />

die mit der<br />

Spule verbunden sind und die<br />

HF-Pfade schalten. Diese Hilfskontakte<br />

steuern normalerweise<br />

Indikatoren, welche die Position<br />

von HF-Pfaden signalisieren. Sie<br />

können z.B. verwendet werden,<br />

um einem externen Steuersystem<br />

Statusinformationen über das<br />

HF-Relais zu geben.<br />

Die Qual der<br />

Steckerwahl<br />

Elektromechanische HF-Schalter<br />

sind in verschiedenen Gehäusegrößen<br />

und Steckerkonfigurationen<br />

erhältlich. Die meisten<br />

Koaxialschalter-Designs verwenden<br />

SMA-Steckverbinder<br />

für den Betrieb bis 26 GHz. Designs,<br />

die bis zu 40 GHz arbeiten,<br />

verwenden typischerweise 2,92-<br />

mm- oder K-Anschlüsse. Koaxialschalter,<br />

die mit mehr Leistung<br />

(bis zu mehreren hundert Watt<br />

CW) arbeiten, können größere<br />

N-Typ-, TNC- oder sogar SC-<br />

Anschlüsse verwenden.<br />

Die Bauformen reichen von Standardgehäusen,<br />

die nicht gegen<br />

Umwelteinflüsse geschützt sind,<br />

bis hin zu High-Rel-Ausführungen,<br />

die hermetisch versiegelt<br />

sind, um harten Bedingungen<br />

standzuhalten.<br />

Vielfältig, modular<br />

und auch<br />

kundenspezifisch<br />

Die Tabelle soll eine Übersicht<br />

über alle erhältlichen Serien der<br />

TEleRel-Markenrelais geben.<br />

Für eine <strong>Best</strong>ellung ist grundsätzlich<br />

zu wählen, welche<br />

Anzahl an Schaltpositionen<br />

der Schalter bieten soll. Weiter<br />

werden wichtige Optionen, wie<br />

die Schalterart (z.B. failsafe)<br />

hf-praxis <strong>Best</strong> of <strong>2018</strong> 17


Messtechnik<br />

<strong>Best</strong> of <strong>2018</strong><br />

Leistungskurve<br />

Mittlere Leistung (W)<br />

VSWR<br />

Verlustfaktor<br />

1, 5 : 1 0,96<br />

2,0 : 1 0,88<br />

2,5 : 1 0,84<br />

3,0 : 1 0,75<br />

3,5 : 1 0,70<br />

4,0 : 1 0,64<br />

4,5 : 1 0,60<br />

5,0 : 1 0,56<br />

Frequenz (GHz)<br />

Diese Leistungskurve bezieht sich auf folgende Rahmenbedingungen:<br />

• Umgebungstemperatur +20°C<br />

• Meereshöhe 0<br />

• VSWR 1 : 1<br />

• Leistungslos geschalten<br />

<strong>Best</strong>ellschlüssel<br />

Schalterart Funktion/ Spulen- Anschlüsse Frequenzbereich Actuator/Ansteuerung Spezialoptionen<br />

Konfiguration spannung<br />

TR XX- X XX X XX X -XX<br />

TEleRel 01 = DPDT F = Failsafe 12 Volt C = SC weiblich 01 = DC bis 1 GHz 0 = Mit Überspannungsschutz C = Positive common<br />

TEleRel 02 = SPDT L = Latching 18 Volt K = 2.92 mm weiblich 03 = DC bis 3 GHz ohne TTL/self-cutoff D = Sub-D<br />

TEleRel 03 = SP3T N = Normally Open 24 Volt L = 2.4 mm weiblich 04 = DC bis 4 GHz 1 = Mit TTL-Treiber E = Erweiterter Temperaturbereich<br />

TEleRel 04 = SP4T 28 Volt N = N weiblich 05 = DC bis 5 GHz 2 = Self cutoff (nur bei latching) H = High performance<br />

TEleRel 05 = SP5T S = SMA weiblich 12 = DC bis 12,4 GHz 3 = Self cutoff & TTL (5 Mio. Schaltzyklen)<br />

TEleRel 06 = SP6T 16 = DC bis 16 GHz (nur bei latching) I = Indikatoren<br />

TEleRel 07 = SP7T 18 = DC bis 18 GHz 4 = Ohne Überspannungsschutz L = Low PIM<br />

TEleRel 08 = SP8T 26 = DC bis 26,5 GHz ohne TTL/self cutoff M = Moisture seal<br />

TEleRel 09 = SP9T 40 = DC bis 40 GHz 5 = Mit Binär Decoder (BCD) N = Ohne Befestigungsbügel<br />

TEleRel 10 = SP10T bei DPDT<br />

TEleRel 11 = SP11T P = Hohe Leistung<br />

TEleRel 12 = SP12T T = Terminierung<br />

TEleRel 13 = SP13T V = V-Bauform<br />

TEleRel 14 = SP14T Y = Y-Bauform<br />

TEleRel 15 = SP15T<br />

TEleRel 16 = SP16T<br />

TEleRel 17 = SP17T<br />

TEleRel 18 = SP18T<br />

***Bitte beachten Sie, dass einige Optionen modellabhängig nicht verfügbar sind***<br />

Übersicht über alle erhältlichen Serien der TEleRel-Markenrelais<br />

Deutschland<br />

Telemeter Electronic GmbH<br />

Joseph-Gänsler-Str. 10, 86609 Donauwörth<br />

Tel. +49 906 70693-0, Fax +49 906 70693-50<br />

info@telemeter.de, www.telemeter.info<br />

sowie die Schaltspannung und<br />

die gewünschten Anschlüsse,<br />

gewählt. Je nach Modellreihe<br />

decken TEleRel-Markenrelais<br />

einen Frequenzbereich bis zu<br />

40 GHz ab. Zur perfekten Integration<br />

in die kundenseitige<br />

Anwendung stehen zahlreiche<br />

Optionen, wie Sub-D Steckverbinder<br />

zum Anschluss der Steuerspannung,<br />

TTL-Funktionalität,<br />

Indikatoren, High-Power- oder<br />

High-Performance-Modelle, zur<br />

Verfügung.<br />

Sofern kein Standardmodell<br />

für die geplante Anwendung<br />

verfügbar ist, entwickelt man<br />

Schweiz<br />

Telemeter Electronic GmbH<br />

Romanshornerstr. 117, 8280 Kreuzlingen<br />

Tel. +41 71 6992020, Fax +41 71 6992024<br />

info@telemeter.ch, www.telemeter.info<br />

bei Telemeter auch bereits ab<br />

kleinen Serienmengen kundenspezifische<br />

Varianten. Spezielle<br />

Bauformen, Hochspannungstauglichkeit,<br />

erweiterte Frequenzbereiche<br />

oder eine spezielle<br />

Gestaltung der Label nach<br />

Kundenvorgabe, z.B. mit QR<br />

Code, stellen hierbei nur einen<br />

Tschechische Republik<br />

Telemeter Electronic s.r.o.<br />

České Vrbné 2364, 37011 České Budějovice<br />

Tel.+420 38 5310637, Fax +420 38 5510124<br />

info@telemeter.cz, www.telemeter.info<br />

kleinen Ausschnitt an maßgeschneiderten<br />

Optionen dar.<br />

Ergänzt wird dies durch weitere<br />

Service-Leistungen wie<br />

Lagerhaltung von bevorzugten<br />

Standardmodellen, Bevorratung<br />

über Rahmenverträge und<br />

bedarfsgerechte Just-in-Time-<br />

Lieferungen. ◄<br />

Blatt_2_für alle_Schalter_Serie TR_08_2017 – Jede Wiedergabe oder Vervielfältigung von Text und Bild ist nur mit Genehmigung von Telemeter Electronic GmbH gestattet. Irrtum und Änderungen vorbehalten!<br />

18 hf-praxis <strong>Best</strong> of <strong>2018</strong>


Messtechnik<br />

Spektrumanalyse wird „ultra-real“<br />

M i t d e r R S A 5 0 0 0 - S e r i e s t e l l t e<br />

Rigol die neue Generation seiner<br />

Spektrumanalysatoren mit Ultra-Real-<br />

Technologie vor. Die Geräte sind ab sofort<br />

beim deutschen Distributor Meilhaus Electronic<br />

erhältlich. Ultra-Real ist die Kombination<br />

aus einem klassischen Spektrumanalysator<br />

und nahtloser Echtzeiterfassung<br />

und Analyse, 40 MHz Echtzeit-Bandbreite,<br />

Frequenzmasken-Trigger (FMT)<br />

und zusammengesetzten/gleichzeitigen<br />

Darstellungsarten wie Spektrogramm und<br />

Intensität. Die neuen Spektrumanalysatoren<br />

lassen sich dank großem Touchscreen und<br />

einem modernen, übersichtlichen Frontpanel-Design<br />

intuitiv und einfach bedienen<br />

– trotz des hohen Funktionsumfangs<br />

der Geräte.<br />

Besonders für Einsatzgebiete wie EMV-<br />

Pre-Compliance, D&E, IOT-Entwicklung,<br />

HF-Labor und Ausbildung sind die<br />

Instrumente hervorragend geeignet und sie<br />

wachsen durch verschiedene Ausbaustufen<br />

und nachrüstbare Firmware-Optionen bei<br />

Bedarf mit der Applikation mit.<br />

Die RSA5000-Serie arbeitet nicht nur<br />

nach dem gängigen Heterodyn-Analysatorprinzip,<br />

bei dem das zu untersuchende<br />

Frequenzband über einen Sägezahngenerator<br />

durchlaufen wird, wodurch die Messung<br />

nicht nahtlos ist. Sondern zusätzlich<br />

verwendet die RSA-Serie auch eine hochleistungsfähige<br />

FFT-Analyse.<br />

Die Serie beinhaltet zunächst die zwei<br />

Basismodelle RSA5032 (mit dem Frequenzbereich<br />

9 kHz bis 3,2 GHz) und<br />

RSA5065 (9 kHz bis 6,5 GHz). Der<br />

typische Wert für das Phasenrauschen liegt<br />

bei -108 dBc/Hz (Carrier <strong>Of</strong>fest 10 oder<br />

100 kHz), die minimale Bandbreitenauflösung<br />

(RBW, -3 dB) bei 1 Hz. Der DANL<br />

(Displayed Average Noise Level, Eigenrauschleistung)<br />

beträgt -165 dBm typisch.<br />

Optionen<br />

Zu den möglichen Optionen und Ausbaustufen<br />

gehören unter anderem die 40 MHz<br />

Echtzeit-Bandbreite, ein 6,5-GHz-Tracking-Generator,<br />

EMC-Filter und Quasi-<br />

Peak-Erkennung sowie eine hochstabile<br />

OCXO-Clock. Die Analysatoren bieten<br />

umfangreiche Mess-, Trigger- und grafische<br />

Darstellungsmöglichkeiten sowie<br />

standardmäßig die Schnittstellen USB<br />

und Ethernet/LXI. Besonders interessant<br />

für Ausbildungsbetriebe dürfte die HDMI-<br />

Schnittstelle sein, mit der Bildschirminhalte<br />

zum Beispiel im Hörsaal per Beamer<br />

projiziert werden können.<br />

■ Meilhaus Electronic GmbH<br />

www.meilhaus.de<br />

<strong>Best</strong> of <strong>2018</strong><br />

EMV-Messempfänger ist<br />

schnell und universell<br />

Der neue Messempfänger TDEMI Ultra<br />

von Gauss Instruments mit bis zu 685 MHz<br />

Echtzeitbandbreite, ultraschnellem Receiver<br />

Scanning sowie Multi-GHz-Echtzeit-Scanning<br />

bis 40 GHz ist nicht nur der bis dato<br />

schnellste am Markt verfügbare Messempfänger,<br />

sondern ist durch sein kompaktes<br />

Design sowie einer 12-V-Versorgung universell<br />

und mobil einsetzbar.<br />

Dem Anwendungsbereich des TDEMI<br />

Ultras sind kaum Grenzen gesetzt. Egal<br />

ob leitungsgeführte oder gestrahlte Emissionsmessungen,<br />

er ermöglicht durch den<br />

niedrigsten Rauschboden und die höchste<br />

Dynamik unbegrenzten Einsatz auch bei<br />

anspruchsvollsten Anwendungen – sowohl<br />

in der Analyse als auch der Zertifizierung<br />

von Produkten. ine volle Automatisierung<br />

von EMV- und Funk-Messungen mit erheblicher<br />

Zeitersparnis ist im Zusammenspiel<br />

mit der EMI64k Software Suite von Gauss<br />

Instruments möglich.<br />

■ Gauss Instruments International GmbH<br />

www.gauss-instruments.com<br />

Power Sensor Delivers USB,<br />

LAN and PoE Connectivity<br />

Boonton has begun shipping the new<br />

CPS2000 series of True Average Connected<br />

Power Sensors. With USB, LAN and PoE<br />

connectivity, a robust set of drivers, and bestin-class<br />

measurement speed, the CPS2000<br />

series was designed to simplify integration<br />

and shorten test times in manufacturing and<br />

ATE environments. As RF and wireless<br />

technology becomes increasingly ubiquitous<br />

there is pressure to drive down the cost<br />

of test for next generation devices in areas<br />

such as 5G networks, driverless vehicles<br />

and electronic warfare. CPS2000 sensors<br />

address the challenges faced by manufacturing<br />

test engineers by providing lower cost<br />

of test, higher measurement throughput and<br />

greater up time, all packaged into a future<br />

proof instrument with a variety of connectivity<br />

capabilities.<br />

The CPS2000 shortens test times with<br />

unmatched throughput rates of >100 measurements<br />

per second. The wide frequency,<br />

50 MHz to 8 GHz, and measurement,<br />

-40 dBm to +20 dBm, ranges provide high<br />

performance at a great price and ensures<br />

the ability to test a wide variety of cutting<br />

edge devices. The intuitive user interface<br />

and powerful programming tools provide<br />

easy access to all measurements as well<br />

as special features, such as multi-channel<br />

measurements, channel-to-channel math<br />

and strip chart recording. These product<br />

specifications and features position the<br />

CPS2000 as an ideal tool for high-volume<br />

manufacturing test.<br />

■ Boonton/AR<br />

www.ar-deutschland.com<br />

hf-praxis <strong>Best</strong> of <strong>2018</strong> 19


Messtechnik<br />

<strong>Best</strong> of <strong>2018</strong><br />

Wie erhält man bei Rauschzahlmessungen<br />

mit kalter Rauschquelle korrekte Ergebnisse?<br />

Bild 1: Bei einem aktiven (signalverstärkenden) Bauteil ist das Ausgangsrauschen stets stärker als das Eingangsrauschen<br />

multipliziert mit dem Verstärkungsfaktor des Bauteils. Das bedeutet, dass das SNR am Ausgang kleiner als das<br />

SNR am Eingang ist. Der Rauschfaktor F ist daher stets größer als 1 bzw. die Rauschzahl stets größer als 0 dB<br />

Wie ist die Rauschzahl<br />

definiert?<br />

Autor:<br />

David Ballo<br />

Keysight Technologies<br />

www.keysight.com<br />

Rauschfaktor und Rauschzahl<br />

sind wichtige Kenndaten von<br />

Hochfrequenzsystemen. Diese<br />

Werte sind ein Maß für die Stärke<br />

des Rauschens, das einem Signal<br />

beim Durchlaufen des Systems<br />

hinzugefügt wird oder – anders<br />

ausgedrückt – ein Maß für die<br />

dadurch verursachte Verringerung<br />

des Signal/Rauschabstands<br />

(SNR, signal-to-noise ratio). Bei<br />

dem „System“ kann es sich beispielsweise<br />

um einen einfachen<br />

Verstärker handeln, oder auch<br />

um eine komplexere Schaltung,<br />

bestehend aus einem Frequenzumsetzer<br />

mit Verstärkern,<br />

Mischern und Filtern. Die Ursache<br />

dafür, dass sich der Signal/<br />

Rauschabstands verringert, ist<br />

in der Regel elektrisches Rauschen,<br />

das von aktiven Bauteilen<br />

im System hervorgerufen wird.<br />

Der Rauschfaktor (F) ist das Verhältnis<br />

des SNR am Eingang zum<br />

SNR am Ausgang des Systems.<br />

Bei jedem aktiven (im Sinne von:<br />

signalverstärkenden) Bauteil ist<br />

das Ausgangsrauschen stärker<br />

als das Eingangsrauschen multipliziert<br />

mit dem Verstärkungsfaktor<br />

des Bauteils. Das bedeutet,<br />

dass der SNR am Ausgang<br />

kleiner als der SNR am Eingang<br />

ist. F ist daher stets größer als 1<br />

(Bild 1). Die Rauschzahl (NF,<br />

noise figure) ist nichts anderes<br />

als der Rauschfaktor in Dezibel:<br />

NF = 10·log(F).<br />

Es gibt im Wesentlichen zwei<br />

Rauschzahl-Messmethoden.<br />

Am häufigsten wird das Y-Faktor-<br />

oder Heiß/Kaltquellen-<br />

Messverfahren angewandt. Es<br />

gibt sowohl Spektrumanalysator-basierte<br />

Testlösungen als<br />

auch dedizierte Rauschzahl-<br />

Analysatoren. Für Rauschzahlmessungen<br />

nach der Y-Faktor-<br />

Methode benötigt man eine<br />

kalibrierte, ein/ausschaltbare<br />

Rauschquelle; in der Regel<br />

wird hierfür eine speziell für<br />

Rauschmessungen optimierte<br />

Avalanche-Diode verwendet. Bei<br />

abgeschalteter Dioden-Betriebsspannung<br />

(„kalte Quelle“) produziert<br />

die Rauschquelle genau<br />

so viel Rauschen wie ein entsprechender<br />

Abschlusswiderstand<br />

bei Raumtemperatur. Bei<br />

eingeschalteter Betriebsspannung<br />

(„heiße Quelle“) erzeugt<br />

sie infolge des Lawinendurchbruchs<br />

ein wesentlich stärkeres<br />

elektrisches Rauschen als ein<br />

Abschlusswiderstand bei Raumtemperatur.<br />

Die Stärke dieses<br />

zusätzlichen Rauschens (excess<br />

noise) wird durch eine Tabelle<br />

mit Excess-Noise-Ratio- (ENR)<br />

Werten charakterisiert. Da das<br />

Messobjekt (DUT, device-undertest)<br />

bei der Y-Faktor Methode<br />

mit zwei unterschiedlichen Eingangsrauschpegeln<br />

angesteuert<br />

wird, liefert die Messung, außer<br />

der Rauschzahl, auch gleich den<br />

Verstärkungsfaktor.<br />

Bei der Kaltquellen-Methode<br />

kommt, wie der Name bereits<br />

andeutet, lediglich eine kalte<br />

Rauschquelle in Form eines<br />

Abschlusswiderstands zum<br />

Einsatz; die Messung wird in<br />

der Regel bei Raumtemperatur<br />

durchgeführt. Der Verstärkungsfaktor<br />

muss in diesem Fall<br />

durch eine separate Messung<br />

bestimmt werden. Die meisten<br />

Vektor-Netzwerkanalysatoren<br />

(VNA) arbeiten nach dieser<br />

Methode. Die Verstärkungsfaktormessung<br />

ist nichts anderes als<br />

eine gewöhnliche S-Parameter-<br />

Messung. Dank des vektoriellen<br />

Messverfahrens (Amplitudenund<br />

Phasenmessung) erlaubt<br />

ein VNA ausgeklügelte Fehlerkorrekturverfahren;<br />

dadurch<br />

erzielt man eine wesentlich<br />

höhere Messgenauigkeit als mit<br />

der Y-Faktor-Methode. Dieser<br />

Vorteil kommt insbesondere bei<br />

On-wafer- und In-fixture-Messungen<br />

sowie in automatisierten<br />

Testumgebungen zum Tragen,<br />

wo die Rauschquelle nicht direkt<br />

an das Testobjekt angeschlossen<br />

werden kann.<br />

VNA-basierte<br />

Kaltquellen-<br />

Rauschzahlmessungen<br />

Kaltquellen-Rauschzahlmessungen<br />

bestehen aus zwei Teilen.<br />

Im ersten Teil werden die S-Parameter<br />

des Testobjekts gemessen.<br />

Als Stimulussignalquelle dient<br />

dabei der VNA-interne Sinusgenerator,<br />

der Frequenzgang<br />

wird mithilfe der Standardmessempfänger<br />

im VNA gemessen.<br />

Die S-Parameter-Messungen<br />

erfolgen mit den üblichen Einstellungen<br />

für Vorwärts- und<br />

Rückwärts-Signalpegel, Ausgangsabschwächung<br />

und ZF-<br />

Bandbreite. Im zweiten Teil wird<br />

die Ausgangsrauschleistung des<br />

Testobjekts bei ausgeschaltetem<br />

Sinusgenerator mithilfe eines<br />

VNA-internen, rauscharmen<br />

Messempfängers gemessen. Für<br />

die Rauschleistungsmessung<br />

werden spezielle Einstellungen<br />

angewandt, die nichts mit den<br />

S-Parameter-Messungen zu tun<br />

20 hf-praxis <strong>Best</strong> of <strong>2018</strong>


Messtechnik<br />

haben. Diese betreffen u. a. die<br />

Rauschbandbreite des Rauschmessempfängers,<br />

die Anzahl<br />

der zu mittelnden Messungen<br />

und die Umgebungstemperatur<br />

des als kalte Rauschquelle dienenden<br />

Eingangs-Abschlusswiderstands.<br />

Zur Optimierung der<br />

Rauschzahl-Messgenauigkeit<br />

sollten die Teile 1 und 2 jeweils<br />

separat optimiert werden.<br />

<strong>Best</strong> of <strong>2018</strong><br />

Kalibrierung der<br />

Rauschzahlmessung<br />

Wie die Rauschzahlmessung<br />

selbst besteht auch die Kalibrierung<br />

von Kaltquellen-Rauschzahlmessungen<br />

aus zwei Teilen.<br />

Im ersten Teil wird eine<br />

S-Parameter-Kalibrierung zur<br />

Ermittlung der normalen Vektor-Fehlerkorrekturkoeffizienten<br />

durchgeführt. Danach wird der<br />

Rauschmessempfänger kalibriert.<br />

Dabei wird ermittelt, wie<br />

viel Rauschleistung von den<br />

rohen (unkorrigierten) Rauschmessdaten<br />

subtrahiert werden<br />

muss, damit ausschließlich das<br />

vom Messobjekt verursachte<br />

Rauschen angezeigt wird. Die<br />

vom Rauschmessempfänger<br />

erzeugte und gemessene<br />

Rauschleistung ist von dessen<br />

Verstärkung, Bandbreite<br />

und Rauschzahl abhängig. Je<br />

höher die Verstärkung und je<br />

größer die Messbandbreite des<br />

Messempfängers sind, desto<br />

größer ist auch die gemessene<br />

Rauschleistung. Der Gesamtbeitrag<br />

des Messempfängers ist<br />

demnach proportional zu seinem<br />

Verstärkung-Bandbreite-<br />

Produkt. Verstärkung und Bandbreite<br />

können separat gemessen<br />

werden, oder zusammen als ein<br />

Produkt. Bei der Rauschquellenbasierten<br />

Methode zur Charakterisierung<br />

eines Rauschempfängers<br />

wird das Verstärkungs-<br />

Bandbreite-Produkt gemessen.<br />

Dabei ist es nicht möglich, die<br />

Rauschbeiträge von Verstärkung<br />

und Bandbreite einzeln zu quantifizieren.<br />

Der PNA-X bietet eine alternative<br />

Methode zur <strong>Best</strong>immung<br />

des Verstärkungs-Bandbreite-Produkts<br />

unter Verwendung<br />

einer Rauschquelle. Diese<br />

Methode erfordert ein Leistungsmessgerät<br />

(Power Meter) als<br />

Bild 2: Ergebnisse einer Kalibrierung unter Verwendung einer „schlechten“ Rauschquelle, die dadurch emuliert wurde,<br />

dass einer „guten“ Rauschquelle ein 3-dB-Abschwächer nachgeschaltet wurde, ohne die ENR-Tabelle entsprechend<br />

anzupassen. Die Ergebnisse verdeutlichen, warum ein Through-Adapter kein geeignetes Verifikationsnormal ist: Die<br />

Ergebnisse sind verrauscht und liegen auch dann um 0 dB herum, wenn die Verstärkung des Messempfängers nicht<br />

korrekt kalibriert wurde. Bei der Messung der Rauschzahl eines signalverstärkenden Bauteils (obere Kurve) führt<br />

die fehlerhafte Kalibrierung zu falschen Ergebnissen. Bei Verwendung eines Through-Adapters würde man das nicht<br />

erkennen<br />

Kalibriernormal und misst Verstärkung<br />

und Bandbreite des<br />

Rauschmessempfängers separat.<br />

Zunächst wird die Ausgangsleistung<br />

der HF-Signalquelle im<br />

PNA-X mithilfe des Leistungsmessgeräts<br />

über den gewünschten<br />

Frequenzbereich kalibriert.<br />

Danach wird die kalibrierte<br />

Signalquelle zur Kalibrierung<br />

der Verstärkung des Rauschmessempfängers<br />

verwendet.<br />

Anschließend wird für jeden<br />

Frequenzpunkt innerhalb des<br />

interessierenden Frequenzbereichs<br />

ein Signal über das ZF-<br />

Filterbandbreite des Messempfängers<br />

gewobbelt. Dann wird<br />

durch Integration der Messdaten<br />

die äquivalente Rauschbandbreite<br />

bestimmt. Schließlich wird<br />

aus den so ermittelten Verstärkungs-<br />

und Bandbreite-Werten<br />

das Verstärkungs-Bandbreite-<br />

Produkt berechnet.<br />

Verifikation der<br />

Rauschzahlkalibrierung<br />

Nach Abschluss einer Rauschzahlkalibrierung<br />

sollte man diese<br />

verifizieren. Hierbei empfiehlt<br />

es sich, die beiden Teile der<br />

Rauschzahlmessung separat zu<br />

verifizieren. Zur Verifikation des<br />

S-Parameter-Teils können die<br />

Standardmethoden zur S-Parameter-Verifikation<br />

angewandt<br />

werden. Am einfachsten misst<br />

man ein Through-Kabel oder<br />

einen Through-Adapter und<br />

stellt sicher, dass die S21-Kurve<br />

keine Welligkeit aufweist und<br />

bei etwa 0 dB oder ein wenig<br />

darunter liegt. S11 und S22 misst<br />

man mithilfe eines Open- bzw.<br />

Short-Standards; auch diese<br />

Kurven sollten um 0 dB herum<br />

liegen. Falls ein Verifikationskit<br />

verfügbar ist, können weitere<br />

Verifikationsnormale wie z. B.<br />

ein Abschwächer oder ein definiert<br />

fehlangepasster Wellenleiter<br />

vermessen werden. Den<br />

Rauschmessempfänger-Teil der<br />

Kalibrierung unter Verwendung<br />

eines Through-Bauteils wie z. B.<br />

Kabel oder Abschwächer zu verifizieren,<br />

ist aus zwei Gründen<br />

unzweckmäßig. Erstens produziert<br />

ein passives Through-Bauteil<br />

– im Gegensatz zu einem<br />

Verstärker – kein zusätzliches<br />

Rauschen. Das bedeutet, dass<br />

man mit dem Through-Bauteil<br />

oder Abschwächer die gleiche<br />

Rauschleistung misst wie während<br />

der Kalibrierung. Wenn<br />

man zwei schwache Rauschsignale<br />

voneinander subtrahiert,<br />

weist die Differenz starke<br />

zufällige Schwankungen (Jitter)<br />

auf. Mit zunehmender Frequenz<br />

steigt auch dieses Messkurvenrauschen<br />

an, und die Empfindlichkeit<br />

des Rauschmessempfängers<br />

nimmt ab. Zweitens kann<br />

man unter Verwendung eines<br />

passiven Bauteils nicht verifizieren,<br />

ob das Verstärkung-Band-<br />

hf-praxis <strong>Best</strong> of <strong>2018</strong> 21


Messtechnik<br />

<strong>Best</strong> of <strong>2018</strong><br />

breite-Produkt des Messempfängers<br />

korrekt gemessen wurde.<br />

Bild 2 demonstriert dieses Konzept<br />

an einem Beispiel. Die<br />

Abbildung zeigt das Ergebnis<br />

einer Kalibrierung unter Verwendung<br />

einer „schlechten“<br />

Rauschquelle, die dadurch „hergestellt“<br />

wurde, dass dem Ausgang<br />

der Rauschquelle ein 3-dB-<br />

Abschwächer nachgeschaltet<br />

wurde, ohne die ENR-Tabelle<br />

zu korrigieren. Solchermaßen<br />

kalibriert, zeigt die untere Kurve<br />

die Rauschzahl eines Through-<br />

Adapters. Die Messkurve liegt<br />

zwar, wie erwartet, bei etwa 0<br />

dB, weist aber wegen der oben<br />

diskutierten Anwesenheit von<br />

zusätzlichem Rauschen Spitze-<br />

Spitze-Schwankungen von etlichen<br />

dB auf. Die obere Kurve<br />

zeigt die nach dieser Kalibrierung<br />

gemessene Rauschzahl<br />

eines Verstärkers. Beim Vergleich<br />

mit einer korrekten Kalibrierung<br />

erkennt man, dass die<br />

„schlechte“ Kalibrierung Ergebnisse<br />

mit einem Fehler von etwa<br />

3 dB liefert. Trotz der „schlechten“<br />

Kalibrierung liegt die<br />

Messkurve dennoch um etwa 0<br />

dB herum. Das zeigt, dass eine<br />

Messung an einem Bauteil, das<br />

kein zusätzliches Rauschen<br />

produziert (z.B. Adapter oder<br />

Abschwächer), ungeeignet ist,<br />

um die Kalibrierung des Rauschmessempfängers<br />

zu verifizieren.<br />

Es ist besser, den Rauschmessempfänger<br />

mithilfe einer<br />

Rauschquelle zu kalibrieren, die<br />

eine zusätzliche Rauschleistung<br />

bekannter Größe produziert. Da<br />

das ENR gemessen und auf dem<br />

Bildschirm des Vektor-Netzwerkanalysators<br />

angezeigt werden<br />

kann, eignet sich eine präzise<br />

Rauschquelle, die nicht für die<br />

Kalibrierung verwendet wurde,<br />

bestens als Verifikationsnormal.<br />

Schauen wir uns zunächst einmal<br />

an, was geschieht, wenn für<br />

Kalibrierung und Verifikation die<br />

gleiche Rauschquelle verwendet<br />

wird. In unserem Beispiel<br />

verwenden wir die „schlechte“<br />

Rauschquelle mit dem 3-dB-<br />

Abschwächer. Aus der obersten<br />

Messkurve in Bild 2 ist ersichtlich,<br />

dass das gemessene ENR<br />

der „schlechten“ Rauschquelle<br />

mit der nicht modifizierten ENR-<br />

Bild 3: Die oberste Kurve verdeutlicht, dass nach einer Kalibrierung unter Verwendung der „schlechten“<br />

Rauschquelle die gemessenen ENR-Werte mit den Werten in der nicht modifizierten Tabelle übereinstimmen,<br />

obwohl die tatsächlichen ENR-Werte um 3 dB darunter liegen. Bei einem System, das unter Verwendung eines<br />

Leistungsmessgeräts kalibriert wurde, (untere Kurve), werden die ENR-Werte der modifizierten Rauschquelle<br />

korrekt angezeigt. Misst man die nicht modifizierte Rauschquelle (ohne den 3-dB-Abschwächer) nach einer<br />

Leistungsmessgeräte-basierten Kalibrierung, sind die Messergebnisse nahezu identisch mit der ENR-Tabelle,<br />

was man an der guten Übereinstimmung den beiden oberen Kurven erkennt. Das bedeutet, dass die mit dem<br />

Leistungsmessgerät durchgeführte Kalibrierung des Rauschmessempfängers korrekt ist<br />

Tabelle übereinstimmt – obwohl<br />

das tatsächliche zusätzliche<br />

Rauschen um 3 dB geringer ist<br />

als das der nicht modifizierten<br />

Rauschquelle.<br />

Das lässt sich folgendermaßen<br />

verallgemeinern: Die ENR-Messung<br />

einer beliebigen, für die<br />

Rauschzahlkalibrierung verwendeten<br />

Rauschquelle liefert stets<br />

die in deren ENR-Tabelle enthaltenen<br />

Werte, ganz gleich, ob<br />

das von ihr gelieferte Rauschen<br />

tatsächlich den Tabellenwerten<br />

entspricht oder nicht. Wenn die<br />

Kalibrierung mithilfe eines Leistungsmessgeräts<br />

erfolgte, liefert<br />

die Messung der „schlechten“<br />

Rauschquelle korrekte, nämlich<br />

um etwa 3 dB kleinere ENR-<br />

Werte (untere Kurve in Bild<br />

3). Misst man die nicht modifizierte<br />

Rauschquelle (ohne den<br />

3-dB-Abschwächer) nach einer<br />

Leistungsmessgeräte-basierten<br />

Kalibrierung, sind die Messergebnisse<br />

nahezu identisch mit<br />

der ENR-Tabelle, was man an<br />

der guten Übereinstimmung den<br />

beiden oberen Kurven erkennt.<br />

Das bedeutet, dass die mit dem<br />

Leistungsmessgerät durchgeführte<br />

Kalibrierung des Rauschmessempfängers<br />

korrekt ist.<br />

Zusammenfassung<br />

Die VNA-basierte Kaltquellen-<br />

Rauschzahlmessmethode liefert<br />

– u. a. dank ausgeklügelter<br />

Fehlerkorrekturverfahren<br />

– hochgenaue Ergebnisse. Das<br />

gilt insbesondere für On-waferund<br />

In-fixture-Messungen sowie<br />

für automatisierte Tests. Kaltquellen-Messungen<br />

bestehen<br />

aus zwei Teilen: S-Parameter-<br />

Messung und Rauschleistungsmessung.<br />

Sowohl während der<br />

Kalibrierung als auch bei Messungen<br />

am Testobjekt sollten<br />

diese beiden Teile unabhängig<br />

voneinander optimiert werden.<br />

Zur Verifikation der Rauschzahlkalibrierung<br />

sollte man die<br />

S-Parameter-Kalibrierung und<br />

die Rauschleistungskalibrierung<br />

separat verifizieren. Die Messung<br />

des ENR einer als „gut“<br />

bekannten und nicht zur Kalibrierung<br />

verwendeten Rauschquelle<br />

ist der richtige Weg zur<br />

Verifikation der Kalibrierung<br />

eines Rauschmessempfängers.<br />

Weitere Informationen über<br />

VNA-basierte Kaltquellen-<br />

Rauschzahlmessungen finden<br />

Sie in den folgenden Applikationsberichten:<br />

“High-Accuracy Noise Figure<br />

Measurements Using the PNA-X<br />

Series Network Analyzer”<br />

( Keysight Literaturnummer<br />

5990-5800EN)<br />

“Optimizing On-Wafer Noise<br />

Figure Measurements Up to<br />

67 GHz”<br />

(Keysight Literaturnummer<br />

5991-2524EN) ◄<br />

22 hf-praxis <strong>Best</strong> of <strong>2018</strong>


Messtechnik<br />

S-Parameter-Messungen – ganz einfach<br />

<strong>Of</strong>t geht es in der<br />

Netzwerkanalyse nur<br />

um das Ermitteln<br />

von S-Parametern.<br />

Diese Messungen<br />

werden mit dem<br />

kostengünstigen Vektor-<br />

Netzwerkanalysator<br />

R&S ZNLE jetzt sehr<br />

einfach.<br />

Mit nur 24 cm Tiefe und 6 kg<br />

Gewicht ist der neue Vektor-<br />

Netzwerkanalysator R&S ZNLE<br />

das kompakteste Gerät seiner<br />

Klasse (BILD 1). Dennoch<br />

wartet er mit einem kompletten<br />

S-Parameter-Testset für bidirektionale<br />

Zweitormessungen<br />

an passiven Komponenten und<br />

einem 10,1“-WXGA-Touchscreen<br />

auf. Ein externer PC<br />

zum Konfigurieren der Messungen<br />

ist nicht erforderlich, der<br />

R&S ZNLE ist ein vollwertiger<br />

Netzwerkanalysator, der für die<br />

Frequenzbereiche von 1 MHz<br />

bis 3 GHz (R&S ZNLE3) oder<br />

bis 6 GHz (R&S ZNLE6) lieferbar<br />

ist.<br />

Der kompakte, leichte Vektor-Netzwerkanalysator R&S ZNLE misst<br />

S-Parameter präzise und komfortabel. Quelle: Rohde & Schwarz<br />

der Messkurven, die per Dragand-drop<br />

konfiguriert werden<br />

können. Eine Multi-Touch-<br />

Zoomfunktion vergrößert interessierende<br />

Bereiche einer<br />

Messkurve, sodass Start- und<br />

Stopp-Frequenzen sowie Pegelbereiche<br />

nicht geändert werden<br />

müssen. Durch gleichzeitiges<br />

Laden mehrerer Setups werden<br />

unterschiedliche Messungen<br />

schneller ausgeführt, weil sich<br />

das Nachladen von der Festplatte<br />

erübrigt.<br />

Eine Voraussetzung für stabile<br />

und reproduzierbare Messergebnisse<br />

ist ein geringes Messkurvenrauschen.<br />

Mit typ. 0,001 dB<br />

bei 10 kHz Messbandbreite<br />

überzeugt der R&S ZNLE mit<br />

einem <strong>Best</strong>wert. Dieser erlaubt<br />

die Verwendung größerer Bandbreiten<br />

als üblich und beschleunigt<br />

die Messungen deutlich.<br />

Die Messgeschwindigkeit für<br />

201 Messpunkte bei 100 kHz<br />

Bandbreite im voll kalibrierten<br />

Zustand beträgt nur 9,6 ms.<br />

Nahezu vernachlässigbar sind<br />

die Datenübertragungszeiten<br />

im Fernsteuerbetrieb, weil diese<br />

bereits während der nächsten<br />

Messung übertragen werden. Die<br />

gute Dynamik von typ. 120 dB<br />

rundet das positive Bild ab.<br />

Für Komponenten, die auf einem<br />

Board oder in einem Prüfadapter<br />

getestet werden müssen, kompensieren<br />

verschiedene Deembedding-<br />

/ Embedding-Funktionen<br />

im R&S ZNLE Zuleitungen,<br />

Streifenleitungen o. ä.<br />

Die Funktionen „Autolength<br />

and Loss“ und „Fixture Compensation“<br />

verschieben dabei<br />

die koaxiale Kalibrierebene am<br />

Kabelende hin zum Testobjekt<br />

(BILD 2). Muss man das DUT<br />

einschließlich der Anpassschaltungen<br />

charakterisieren, können<br />

diese virtuell im Gerät simuliert<br />

werden (Embedding), entweder<br />

mit vorgegebenen oder<br />

mit in s2p-Dateien definierten<br />

Schaltungen. ◄<br />

<strong>Best</strong> of <strong>2018</strong><br />

Mit einer automatischen Kalibriereinheit<br />

ist er einfach und<br />

schnell kalibriert. Sowohl bei<br />

der Kalibrierung als auch beim<br />

Aufsetzen der Messung unterstützt<br />

ein Wizard. Das spart Zeit,<br />

auch bei der Einarbeitung in die<br />

Features des Geräts. Sollten dennoch<br />

Fragen aufkommen, zeigt<br />

eine Hilfefunktion ausführliche<br />

Informationen zu allen Gerätedetails.<br />

Die einfache und klar strukturierte<br />

Bedienoberfläche ermöglicht<br />

die individuelle Anordnung<br />

von Messkurven und -kanälen.<br />

Der große Touchscreen bietet<br />

genügend Raum zum Anzeigen<br />

Andreas Henkel<br />

Produktmanager<br />

Netzwerkanalyse<br />

Rohde & Schwarz<br />

GmbH & Co. KG<br />

www.rohde-schwarz.com<br />

Feldquelle zur Störfestigkeitsanalyse<br />

Die Feldquellen dienen der Störfestigkeitsanalyse<br />

von Baugruppen und Geräten. Sie koppeln<br />

Pulsfelder (IEC 61000-4-4) in den Prüfling ein.<br />

Zur Analyse werden sie von Hand dicht über den<br />

Prüfling geführt. Dabei reagiert die Schwachstelle<br />

auf das Pulsfeld und Funktionsfehler werden<br />

ausgelöst. Ein EFT/Burst-Generator speist<br />

die Feldquellen über ein Hochspannungskabel.<br />

Die Feldquellen von Langer besitzen einen<br />

SMB-Ausgang. Das Anschlusskabel für die<br />

Feldquellen ist mit SHV-Stecker (HV SHV-SMB<br />

1 m) oder mit Fischer-Stecker (HV FI-SMB<br />

1 m; Fischer-Stecker S103A023) erhältlich.<br />

Es werden verschiedene Arten von Feldquellenköpfen<br />

für unterschiedliche Messaufgaben<br />

angeboten. Diese ermöglichen ein millimetergenaues<br />

Eingrenzen von Schwachstellen oder<br />

auch das Aufsuchen kritischer Verbindungen<br />

und Anschlüsse wie Bauelemente, Leiterzüge<br />

oder IC-Pins auf den festgelegten Störpfad.<br />

■ Langer EMV-Technik GmbH<br />

www.langer-emv.com<br />

hf-praxis <strong>Best</strong> of <strong>2018</strong> 23


Messtechnik<br />

<strong>Best</strong> of <strong>2018</strong><br />

Quadratur des Kreises<br />

Klassische<br />

HF-Leistungsmesser<br />

sind klein und genau,<br />

aber nicht sehr<br />

empfindlich und weisen<br />

eine begrenzte Dynamik<br />

auf. Hier punkten<br />

die Messempfänger,<br />

die aber andere<br />

Nachteile haben. Ein<br />

revolutionärer neuer<br />

Sensortyp bringt alle<br />

guten Eigenschaften<br />

zusammen.<br />

Empfänger bisher nur<br />

als Notlösung<br />

Es klingt wie eine Binsenweisheit,<br />

aber wenn es darum geht,<br />

die Leistung hochfrequenter<br />

Signale genau zu messen, sind<br />

HF-Leistungsmesser die erste<br />

Wahl. Zwei Technologien<br />

zur Leistungsdetektion haben<br />

sich etabliert: die thermische<br />

Methode und die Messung mit<br />

Autoren:<br />

Dr. Georg Schnattinger<br />

Michael Kaltenbach<br />

Marcel Thränhardt<br />

Rohde & Schwarz<br />

GmbH & Co. KG<br />

www.rohde-schwarz.com<br />

Bild 1: Kaum größer als ein klassischer Sensor, aber mit bisher unerreichbarer<br />

Dynamik: der frequenzselektive Leistungsmesser R&S NRQ6<br />

Dioden. Thermische Leistungssensoren<br />

bestimmen die Leistung<br />

anhand der Wärme, die das Eingangssignal<br />

in einem Abschlusswiderstand<br />

erzeugt. Diodenbasierte<br />

Sensoren ermitteln die<br />

Leistung über die Gleichrichtung<br />

des Eingangssignals im quadratischen<br />

Bereich der Diodenkennlinie.<br />

Es gibt sie in verschiedenen<br />

Varianten, wobei Mehrpfad- und<br />

Breitband-Sensoren die wichtigsten<br />

Anwendungen abdecken.<br />

Gegenüber Messempfängern<br />

und Spektrumanalysatoren, die<br />

sich grundsätzlich ebenfalls zur<br />

Hochfrequenzleistungsmessung<br />

eignen, zeichnen sich die spezialisierten<br />

Leistungsmesser durch<br />

höhere Genauigkeit, niedrigere<br />

Anschaffungskosten und geringeren<br />

Platzbedarf aus. Was Empfindlichkeit<br />

und Dynamikbereich<br />

angeht, sind Messgeräte nach<br />

dem Empfängerprinzip aber klar<br />

im Vorteil.<br />

Um die Vorzüge beider Welten<br />

zu verbinden, wurde der frequenzselektive<br />

Leistungsmesser<br />

R&S NRQ6 entwickelt<br />

(Bild 1). Er basiert auf dem<br />

Messprinzip des Empfängers,<br />

unterscheidet sich aber deutlich<br />

vom Hardwarekonzept der<br />

bekannten Messempfänger und<br />

Spektrumanalysatoren. Sein<br />

Geheimnis liegt im neuartigen<br />

Systemkonzept und einer ausgeklügelten<br />

digitalen Signalverarbeitung.<br />

Bild 2 belegt den Quantensprung<br />

anhand typischer Eckdaten.<br />

Als Vertreter der Messempfängerwelt<br />

dient ein Mittelklasse-Spektrumanalysator.<br />

Die Daten zeigen, dass der<br />

R&S NRQ6 das <strong>Best</strong>e aus den<br />

verschiedenen messtechnischen<br />

Ansätzen zusammenbringt.<br />

Mit ihm lassen sich auch sehr<br />

kleine HF-Leistungen schnell<br />

und genau messen. Außerdem<br />

bietet er eine vorzügliche Linearität,<br />

wie sie bisher den besten<br />

konventionellen Leistungsmessern<br />

eigen war.<br />

Technologie<br />

Untere<br />

Messgrenze<br />

Messunsicherheit<br />

(CW)<br />

Absolut Linearität<br />

Anpassung<br />

SWR<br />

Der Sensor kann für verschiedene<br />

Aufgabenbereiche konfiguriert<br />

werden und bietet dann<br />

einstellungsabhängig einen sehr<br />

großen Dynamikbereich, der<br />

den bisherigen Rekord unter<br />

den dedizierten Leistungsmessern<br />

um Größenordnungen<br />

übertrifft. Gleichzeitig bietet er<br />

eine geringe Anstiegszeit und<br />

damit eine hohe Videobandbreite,<br />

wie sie bislang nur von<br />

Spektrumanalysatoren erzielt<br />

wurde. Die Inbetriebnahme<br />

des R&S NRQ6 gestaltet sich<br />

denkbar einfach. Der Sensor<br />

muss lediglich über einen PoE+-<br />

Switch (Power over Ethernet)<br />

ans LAN angeschlossen wer-<br />

Dynamikbereich<br />

Thermisch –35 dBm 55 dB 0,05 dB 0,01 dB < 1,13 – –20 dBm<br />

(R&S NRP18T)<br />

Dreipfad-Diode –70 dBm 93 dB 0,06 dB 0,02 dB < 1,20 5 µs –48 dBm<br />

(R&S NRP8S)<br />

Breitband-Diode –60 dBm 80 dB 0,13 dB 0,04 dB < 1,20 13,3 ns –26 dBm<br />

(R&S NRP-Z81)<br />

Spektrumanalysator<br />

–130 dBm* 160 dB 0,40 dB 0,10 dB < 1,8 N/A –104 dBm<br />

(typ.)<br />

R&S NRQ6 –130 dBm 150 dB 0,08 dB 0,02 dB < 1,20 13 ns –104 dBm<br />

Typ. Wert für Mittelklassegeräte bei 100 Hz RBW. Die untere Messgrenze liegt ca. 10 dB über dem Rauschgrund.<br />

Bild 2: Ein Vergleich der Eckdaten verschiedener Leistungsmessertypen offenbart die Überlegenheit des neuen Konzepts<br />

Anstiegszeit Kleinster Pegel bei einem 2σ-Rausch -<br />

anteil ≤ 0,1 dB und 0,1 s Messzeit<br />

24 hf-praxis <strong>Best</strong> of <strong>2018</strong>


Messtechnik<br />

<strong>Best</strong> of <strong>2018</strong><br />

Bild 3: Die browserbasierte Bedienoberfläche, hier mit einer Trace-Messung<br />

den. Dann kann von jedem Gerät<br />

mit einem Webbrowser auf das<br />

HTML-GUI zugegriffen werden,<br />

das die Messfunktionen Continuous<br />

Average, Trace und ACLR<br />

zur Verfügung stellt (Bild 3).<br />

Ebenso einfach erfolgt die Einstellung<br />

von Messfrequenz und<br />

Signalbandbreite. Neben der<br />

manuellen Eingabe gibt es die<br />

Möglichkeit, die Einstellung<br />

per Autoset-Funktion automatisch<br />

vornehmen zu lassen.<br />

Falls notwendig, wird selbsttätig<br />

ein 30-dB-Dämpfungsglied<br />

zugeschaltet, sodass der Sensor<br />

immer im optimalen Messbereich<br />

arbeitet.<br />

Continuous-Average-<br />

Leistungsmessung bis<br />

–130 dBm<br />

Schnelle und gleichzeitig genaue<br />

Messungen sind mit herkömmlichen<br />

Dioden-Messköpfen aufgrund<br />

des hohen Rauschanteils<br />

unterhalb von –70 dBm nicht<br />

mehr möglich. Der R&S NRQ6<br />

hat dieses Problem aufgrund<br />

seines Empfängermesskonzeptes<br />

nicht. Denn durch die Bandbegrenzung<br />

reduziert sich gleichzeitig<br />

auch die Rauschleistung.<br />

So kann die Leistung schmalbandiger<br />

Signale bis zu einer unteren<br />

Messgrenze von –130 dBm<br />

schnell und hochgenau bestimmt<br />

werden. Durch die Frequenzselektivität<br />

eignet sich der<br />

R&S NRQ6 hervorragend für<br />

die Messung von Intermodulationsprodukten<br />

wie Harmonischen<br />

sowie für die isolierte Betrachtung<br />

ausgewählter Übertragungskanäle<br />

bis zu einer Bandbreite<br />

von 100 MHz; Nachbarkanäle<br />

werden bei der Messung<br />

dann nicht berücksichtigt. Dies<br />

ist beispielsweise bei Messungen<br />

an Multistandard-Basisstationen<br />

von Vorteil, wenn nur einer von<br />

mehreren Standards von Interesse<br />

ist (Bild 4).<br />

Trace-Messung<br />

Für die Leistungsmessung<br />

an gepulsten Signalen ist der<br />

Trace-Modus gedacht, der das<br />

Signal im Zeitbereich darstellt<br />

(Bild 3). Mit einer Auflösebandbreite<br />

von z.B. 50 MHz<br />

misst der R&S NRQ6 dank<br />

seiner Eigen-Anstiegs-/Abfallzeit<br />

von 13 ns problemlos auch<br />

sehr steilflankige Pulse. Auch<br />

im Trace-Betrieb ist ein Automatik-Modus<br />

wählbar. Dabei<br />

werden Zeit- und Pegelachse<br />

optimal skaliert. Zusätzlich wird<br />

der Trigger-Pegel so eingestellt,<br />

dass eine stabile Signaldarstellung<br />

sichergestellt ist.<br />

ACLR-Messung<br />

Eine Standardmessung im<br />

Mobilfunkbereich ist die ACLR-<br />

Messung (Adjacent Channel<br />

Leakage Ratio). Deshalb ist<br />

diese Messung direkt in der GUI<br />

mit vordefinierten Filtern für<br />

3GPP-Signale konfigurierbar.<br />

Der R&S NRQ6 erreicht eine<br />

ACLR-Performance von typisch<br />

–63 dBc für ein 20 MHz breites<br />

LTE-Signal mit einer Leistung<br />

von –20 dBm.<br />

Bild 4: Die selektive Messung eines Multistandard-Basisstationskanals ist für<br />

den R&S NRQ6 eine leichte Übung.<br />

Getriggerte Messungen<br />

Für getriggerte Messungen<br />

werden immer höhere Messgeschwindigkeiten<br />

über eine längere<br />

Zeitspanne gefordert. Der<br />

R&S NRQ6 verfügt über ein leistungsstarkes<br />

FPGA und einen<br />

großen Speicher, um genau diese<br />

Anforderungen zu erfüllen. So<br />

können innerhalb von 200 ms bis<br />

zu 100000 getriggerte Messwerte<br />

in einem Pufferspeicher abgelegt<br />

und später zum Steuerrechner<br />

übertragen werden. Das entspricht<br />

einer Messgeschwindigkeit<br />

von 500000 Messungen/s.<br />

Automatisches<br />

Frequency Tracking<br />

Bei der frequenzselektiven Leistungsmessung<br />

schmalbandiger<br />

Signale kann es zu störenden<br />

Schwankungen der Mittenfrequenz<br />

kommen. Ist es nicht<br />

möglich, die Quelle mit dem<br />

Referenzfrequenzeingang des<br />

R&S NRQ6 zu verbinden, dann<br />

leistet der Frequency Tracker<br />

gute Hilfe, der das Messfenster<br />

automatisch dem driftenden<br />

Messsignal nachführt.<br />

Spektrumsanzeige im<br />

Signal Check<br />

Da die Leistungsmessung nur im<br />

eingestellten Frequenzbereich<br />

erfolgt, muss die Richtigkeit der<br />

Einstellungen gewährleistet sein.<br />

Über den Signal Check kann das<br />

mit einem Blick überprüft werden.<br />

Er stellt Messsignal, Messbandbreite<br />

und Pegelschranken<br />

grafisch dar, sodass es kein Vertun<br />

gibt (Bild 5).<br />

Applikationen<br />

Der R&S NRQ6 eignet sich<br />

prinzipiell für alle Leistungsmessaufgaben<br />

bis 6 GHz, für<br />

die bisher die klassischen Sensortypen<br />

benutzt wurden. Bei<br />

manchen Anwendungen stechen<br />

seine Vorzüge aber besonders<br />

ins Auge.<br />

Kalibrierung der<br />

Sendeleistung<br />

Für den Abgleich der Ausgangsleistung<br />

von Sendern ist es not-<br />

Bild 5: Der Signal Check zeigt auf einen Blick, ob die Einstellungen zum<br />

Messsignal passen<br />

hf-praxis <strong>Best</strong> of <strong>2018</strong> 25


Messtechnik<br />

<strong>Best</strong> of <strong>2018</strong><br />

Bild 6: Wird der R&S NRQ6 als HF-Frontend für die Gewinnung von I/Q-Daten<br />

eingesetzt, erfolgt die Auswertung durch ein Analysetool, bei Bedarf auch<br />

programmgesteuert, etwa durch die Testautomationssoftware R&S Quickstep<br />

wendig, einerseits bei höheren<br />

Leistungen den Frequenzgang<br />

zu kompensieren und andererseits<br />

die Linearität bis hin zu<br />

kleinsten Pegeln zu bestimmen.<br />

Hat man bisher verschiedene<br />

Geräte dafür gebraucht, übernimmt<br />

der R&S NRQ6 nun beide<br />

Messaufgaben.<br />

Außerdem kann er ohne zusätzliche<br />

Komponenten wie Kabel<br />

und Splitter direkt an das sendende<br />

Messobjekt angeschlossen<br />

werden, was eine höhere<br />

Stabilität, eine geringere Fehlanpassung<br />

und damit eine höhere<br />

Messgenauigkeit zur Folge hat.<br />

HF-Frontend für die<br />

Vektorsignalanalyse<br />

Der R&S NRQ6 kann als HF-<br />

Frontend für die Messung vektormodulierter<br />

I/Q-Signale dienen.<br />

Mit der Option R&S NRQ6-<br />

K1 lassen sich I/Q-Daten mit<br />

SCPI-Kommandos abrufen und<br />

mittels externer Software demodulieren<br />

und analysieren.<br />

Für die Automation von Messungen<br />

wie EVM oder ACLR<br />

bietet sich die Testmanagement-<br />

Software R&S Quickstep zur<br />

Ansteuerung eines Analyse-<br />

Tools an (Bild 6). ◄<br />

Signalqualitätsanalysator mit verbesserter Hochgeschwindigkeits-Schnittstelle<br />

Die Anritsu Corporation gab<br />

die Freigabe der Option Variable<br />

ISI MU195020A-040/041<br />

für die Erweiterung der Emphasis-Funktion<br />

des Pulsmustergenerators<br />

für die Signalqua-<br />

litätsanalysator-R-MP1900A-<br />

Baureihe, zusammen mit der<br />

USB-Link Training Software<br />

MX183000A-PL022, die den<br />

Receiver-Test über USB3.0/3.1<br />

unterstützt, bekannt.<br />

Hintergrund<br />

Der zunehmende mobile<br />

Datenverkehr und die Verbreitung<br />

von Cloud-Diensten<br />

beschleunigen die Einführung<br />

des 100G/200G/400G-Ethernets<br />

für Netzwerk-Schnittstellen<br />

sowie von PCI Express<br />

Gen 4 und USB3.1 für Bus-<br />

Schnittstellen. Die Auswirkungen<br />

von Übertragungsverlusten<br />

und Rauschen, die sich<br />

aus den schnelleren Signalen<br />

dieser Standards und der Integration<br />

von ICs und Modulen<br />

ergeben, verdeutlichen jedoch<br />

die Bedeutung von Stress-Rx-<br />

Tests, bei denen Signalquellen<br />

mit zusätzlicher Übertragungspfaddämpfung<br />

und zusätzlichem<br />

Rauschen beaufschlagt<br />

werden.<br />

Der MP1900A ist ein leistungsfähiger<br />

Bitfehlerraten-Tester<br />

(BERT), der Design und Test<br />

von Hochgeschwindigkeits-<br />

Schnittstellen, wie z.B. von<br />

100G/200G/400G-Ethernet,<br />

PCI Express, USB und<br />

Thunderbolt, unterstützt. Der<br />

Einsatz der neuentwickelten<br />

Variable-ISI-Option bietet die<br />

Möglichkeit, einfachere und<br />

effizientere Evaluierungen<br />

von Hochgeschwindigkeits-<br />

Schnittstellen, Backplanes und<br />

Kabeln durchzuführen. Zudem<br />

unterstützt die USB-Link-Training-Software<br />

Messungen der<br />

PHY-Schicht von USB3.0/3.1-<br />

Endgeräten mit hoher Reproduzierbarkeit<br />

mittels Steuerung<br />

des MP1900A.<br />

Mit einem integrierten Pulsmustergenerator<br />

(PPG), der<br />

eine 10Tap-Emphasis-Funktion<br />

unterstützt, mit der sich<br />

die Auswirkungen der Übertragungspfaddämpfung<br />

testen lassen,<br />

sowie einer Funktion zur<br />

Jitter- und Rauschbeaufschlagung,<br />

einer hochempfindlichen<br />

BER-Messfunktion und der<br />

Link-Training-Funktion eignet<br />

sich die MP1900A-Baureihe<br />

von Anritsu ideal zum Messen<br />

von Hochgeschwindigkeits-<br />

Schnittstellen.<br />

Die Variable-ISI-Option nutzt<br />

die 10Tap-Emphasis-Funktion<br />

mit hoher und flexibler Signalsteuerbarkeit<br />

zum Emulieren<br />

von CEI-25G/28G-definierten<br />

Signalpfad-Übertragungsdämpfungen.<br />

Diese Signalsteuerbarkeit<br />

kann nicht erreicht<br />

werden, wenn eine Emphasis-Funktion<br />

mit einer geringeren<br />

Anzahl an Taps angewendet<br />

wird. Außerdem ist der<br />

MP1900A von Anritsu in der<br />

Lage, automatisch die Einstellungen<br />

für die Verzerrung zur<br />

Kompensierung dieser Dämpfungen<br />

zu berechnen. Diese<br />

Berechnung erfolgt auf der<br />

Grundlage der Streuparameterdaten<br />

des Übertragungspfades.<br />

Mit diesen neuen Möglichkeiten<br />

lassen sich auf einfache<br />

Weise Testsignale erzeugen,<br />

die die Beeinträchtigungen der<br />

Übertragungspfade emulieren,<br />

sodass die Auswirkungen der<br />

Übertragungspfaddämpfungen<br />

auf die geprüften Endgeräte<br />

einfach und ohne Test verschiedener<br />

Leiterplatten ausgewertet<br />

werden können. So<br />

können Entwicklungskosten<br />

und -zeiten eingespart werden.<br />

Das USB-Link-<br />

Training<br />

ist wichtig für die Messung<br />

von USB-Schnittstellen. Die<br />

integrierte Link-Training-<br />

Funktion unterstützt den<br />

Übergang auf den Geräteevaluierungs-Messmodus,<br />

und<br />

wenn dieser in Kombination<br />

mit der LTSSM-Protokollanalyse<br />

genutzt wird, hilft er die<br />

Zeiten für das Evaluieren von<br />

per USB Device Receivern zu<br />

verkürzen und unterstützt die<br />

kostengünstige All-in-One-<br />

Messung von Hochgeschwindigkeits-Schnittstellen,<br />

wie<br />

z.B. PCI Express, USB und<br />

Thunderbolt.<br />

■ Anritsu, Corp.<br />

www.anritsu.com<br />

26 hf-praxis <strong>Best</strong> of <strong>2018</strong>


Messtechnik<br />

Super-Phosphor-Oszilloskop mit vier Kanälen<br />

und 300 MHz Bandbreite<br />

<strong>Best</strong> of <strong>2018</strong><br />

AMC stellte mit<br />

dem SDS2304X ein<br />

vierkanaliges Super-<br />

Phosphor-Oszilloskop<br />

aus der Siglent-<br />

SDS2000-Serie vor.<br />

Das SDS2304X ist ein<br />

qualitativ hochwertiges<br />

Speicheroszilloskop. Es<br />

zeichnet sich besonders<br />

durch die hohe<br />

Abtastrate von 2 GSa/s<br />

und einer Bandbreite<br />

von bis zu 300 MHz<br />

aus.<br />

Es bietet eine gut durchdachte<br />

Bedienung, die zugleich umfangreiche<br />

Komfortfunktionen für<br />

alle Messaufgaben bietet. Die<br />

Menüführung ist dabei intuitiv<br />

gestaltet. Der besonders große<br />

TFT-Farbbildschirm ist sehr gut<br />

ablesbar und durch die intelligente<br />

Ein- bzw. Ausblendung<br />

von Informationen steht ständig<br />

ein maximaler Bereich für<br />

AMC - Analytik & Messtechnik<br />

GmbH Chemnitz<br />

info@amc-systeme.de<br />

www.amc-systeme.de<br />

die Signaldarstellung zur Verfügung.<br />

Die Signalkurven, die<br />

FFT-Anzeige sowie die weiteren<br />

Funktionen können gleichzeitig<br />

im Display angezeigt werden.<br />

Auf die am häufigsten verwendeten<br />

Funktionen kann man mit<br />

dem benutzerfreundlichen Ein-<br />

Tasten-Design zugreifen.<br />

Mehrere Modelle zur<br />

Auswahl<br />

Die SDS-2000X-Serie wird aber<br />

auch infolgenden Ausführungen<br />

angeboten:<br />

• zwei Kanäle<br />

• Bandbreiten von 70, 100, 200<br />

oder 300 MHz<br />

• maximale Abtastrate von<br />

2 GSa/s<br />

• maximale Aufzeichnungslänge<br />

von 140 MBpts.<br />

Die SDS2000X-Serie verwendet<br />

eine neue Generation der SPO-<br />

Technologie. Sie verfügt über ein<br />

innovatives digitales Triggersystem<br />

mit hoher Empfindlichkeit<br />

und geringem Jitter und einer<br />

maximalen Signalaufnahmerate<br />

von 140.000 wfm/s (Normalmodus)<br />

bis zu 500.000 wfm/s<br />

(Sequenzmodus). Das Triggersystem<br />

unterstützt mehrere leistungsstarke<br />

Trigger-Modi, einschließlich<br />

der Triggerung von<br />

seriellen Bussen.<br />

Ein beeindruckendes Spektrum<br />

an Mess- und Rechenfunktionen,<br />

Optionen für einen integrierten<br />

25-MHz-Arbiträrsignalgenerator,<br />

16 digitale Kanäle (MSO)<br />

sowie eine serielle Decodierung<br />

sind ebenfalls Merkmale<br />

der SDS2000X-Serie<br />

Die Features des<br />

SDS2304X<br />

Die Serie verwendet nicht nur die<br />

übliche Intensitätsgradanzeige<br />

Kompakter Netzwerkanalysator<br />

Die äußerst kompakten Netzwerkanalysatoren<br />

der Serie<br />

Compact von Telemeter<br />

Electronic sind flexibel einsetzbar<br />

und optimal auch für<br />

mobile Anwendungen.<br />

Der Frequenzbereich beginnt<br />

bereits bei 9 kHz und reicht<br />

modellabhängig bis zu<br />

8,5 GHz. Der Netzwerkanalysator<br />

überzeugt mit kurzen<br />

mit 256 Stufen, sondern auch<br />

einen Farbtemperatur-Anzeigemodus.<br />

Die Oszilloskope der<br />

Siglent SDS2000X Serie können<br />

auch nach dem Kauf einfach um<br />

einen Einkanal-Funktionsgenerator<br />

mit 25 MHz (125 MSa/s)<br />

und einen 16-Kanal-Logik-<br />

Analyzer erweitert werden. Die<br />

Hardware dazu ist bereits eingebaut,<br />

die Freischaltung erfolgt<br />

per Software Key. ◄<br />

Messzeiten von 70 µs pro<br />

Punkt, bis zu 200.001 Messpunkten<br />

und den 16 einstellbaren<br />

Kanälen. Der Dynamikbereich<br />

beträgt maximal 138<br />

dB. Die VNAs werden über<br />

einen vorhandenen PC, Laptop<br />

oder Tablet-Computer bedient.<br />

■ Telemeter Electronic<br />

GmbH<br />

www.telemeter.info<br />

hf-praxis <strong>Best</strong> of <strong>2018</strong> 27


Messtechnik<br />

<strong>Best</strong> of <strong>2018</strong><br />

Scope-Tastköpfe in der Praxis<br />

Bild 1: Typischer Verlauf von Betrag des Blindwiderstands der<br />

Eingangskapazität und ohmschem Eingangswiderstand über der Frequenz für<br />

eine 1:10-Probe [2]<br />

„Die Kombination aus Oszilloskop<br />

und Tastkopf stellt bei<br />

Anwendung in Highspeed-Systemen<br />

für den Designer die wichtigste<br />

Entscheidung dar, die er<br />

fällen muss“, wusste man schon<br />

vor Jahrzehnten bei Linear Technology<br />

[1]. Und warnte: „Achten<br />

Sie auf das Verhalten ihres<br />

Scopes bezüglich Eingangsimpedanz,<br />

Rauschen, Übersteuerung,<br />

Darstellungs-Nichtlinearität,<br />

Triggerung, Kanal-zu-Kanal-<br />

Isolation und andere Eigenschaften!<br />

Das Übersehen der<br />

Tastkopfeigenheiten ist die häufigste<br />

Ursache von Oszilloskop-<br />

Fehlmessungen.“ Dieser Beitrag<br />

geht etwas näher auf solche Probleme<br />

ein und stellt beispielhaft<br />

einen modernen, hochwertigen<br />

Tastkopf vor.<br />

Alle Tastköpfe (engl. Probes)<br />

beeinflussen das Signal an dem<br />

Punkt, an dem sie angesetzt werden.<br />

Dabei wirken bei hohen<br />

Frequenzen bzw. Geschwindigkeiten<br />

und „hochohmigen“<br />

Tastköpfen sowohl ein ohmscher<br />

Widerstand als auch eine<br />

beachtliche Kapazität. Hinzu<br />

kommt eine Induktivität durch<br />

die Masseverbindung. Berücksichtigt<br />

man diese Einflüsse nicht<br />

oder schätzt sie nicht richtig ein,<br />

ist ein Messfehler die Folge, der<br />

unvorstellbar groß sein kann.<br />

Falls möglich, sollte man daher<br />

„niederohmige“ Tastköpfe (Nennimpedanz<br />

50 Ohm bis 2 kOhm)<br />

einsetzen; hier sind auch die Eingangskapazitäten<br />

mit 0,1 bis 1 pF<br />

sehr gering. Solche Werte trifft<br />

man auch bei aktiven Tastköpfen<br />

(„FET Probes“) an, die zudem<br />

höhere ohmsche Eingangswiderstände<br />

aufweisen.<br />

Frequenzabhängiger<br />

Eingangswiderstand<br />

Bei allen „hochohmigen“ Tastköpfen<br />

fällt der ohmsche Eingangswiderstand<br />

ab etwa 10<br />

bis 50 kHz mit zunehmender<br />

Frequenz, bei passiven Probes<br />

aufgrund der mit steigender<br />

Frequenz zunehmenden Verluste<br />

in den Kapazitäten, bei<br />

FET Probes zudem noch durch<br />

innere Rückwirkungen. Über<br />

dieses Verhalten wird oft nicht<br />

oder nicht ausreichend informiert,<br />

es kann je nach Qualität<br />

des Tastkopfes mehr oder minder<br />

ausgeprägt sein. Grobe und<br />

„griffige“ Richtwerte für passive<br />

Tastköpfe 1:1 und 1:10 (!) sind<br />

100 kOhm bei 10 MHz bzw. 10<br />

kOhm bei 100 MHz. Bild 1 zeigt<br />

typische Verläufe.<br />

Die 1:10- und 1:100-Tastköpfe<br />

beziehen ihre Berechtigung gegenüber<br />

den 1:1-Tastköpfen im<br />

Hochfrequenzbereich ab etwa<br />

100 kHz vor allem durch ihre<br />

geringere Eingangskapazität,<br />

nicht aber durch den unwesentlich<br />

geringeren ohmschen Eingangswiderstand.<br />

Zu beobachten<br />

ist ein typisches Verhältnis der<br />

Kapazitäten von 5 beim Sprung<br />

um Faktor 10, Richtwerte: 1:1<br />

50 pF, 1:10 10 pF, 1:100 2 pF.<br />

Die 1:100-Tastköpfe haben bei<br />

schnellen Digitalsignalen durchaus<br />

eine Berechtigung, etwa bei<br />

einem 5-V-H-Pegel liefern sie<br />

zwar nur 50 mV an das Scope,<br />

dieses kann einen solchen Pegel<br />

jedoch noch sehr gut darstellen<br />

(etwa mit 10 mV/div).<br />

Einen gewissen Ausweg bieten<br />

hier differentielle Tastköpfe.<br />

Diese kann man sich ja als<br />

Gegeneinanderschaltung zweier<br />

einfacher (unsymmetrischer)<br />

Tastköpfe vorstellen. Daher ist<br />

gegenüber diesen der doppelte<br />

ohmsche Eingangswiderstand<br />

und die halbe Eingangskapazität<br />

zu erwarten. Differentielle Tastköpfe<br />

weisen als weiteren Vorteil<br />

die Möglichkeit des beliebigen<br />

Anschlusses auf, können also<br />

auch in unsymmetrischen Systemen<br />

mit Gewinn genutzt werden.<br />

Dies soll Bild 2 illustrieren.<br />

Niedriger Eingangswiderstand<br />

Wird der ohmsche Eingangswiderstand<br />

von vornherein niedrig<br />

(50 Ohm bis 2 kOhm) ausgelegt,<br />

so lässt er sich über den gesamten<br />

Einsatzfrequenzbereich des<br />

Tastkopfes konstant halten.<br />

Für Frequenzabhängigkeit der<br />

Impedanz sorgt dann praktisch<br />

nur noch die geringe Eingangskapazität.<br />

Man muss hier natürlich<br />

zwei Einschränkungen im<br />

Auge haben: Erstens die hohe<br />

Belastung, sodass die Probe-<br />

Eingangs impedanz möglicht<br />

anstelle einer sowieso vorhandenen<br />

Last platziert werden<br />

sollte. Und zweitens die möglichen<br />

Auswirkungen auf den<br />

Arbeitspunkt, falls keine DC-<br />

Trennung erfolgt. In Bild 3 ist<br />

dieses Problem beispielhaft<br />

anskizziert. Der Eingangswiderstand<br />

der Probe rechts leitet den<br />

gesamten Strom, der sonst durch<br />

den Transistor fließen würde,<br />

nach Masse ab. Der Transistor<br />

wird stromlos.<br />

Wirkung der Eingangskapazität<br />

Die Eingangskapazität hat zwei<br />

negative Wirkungen: Erstens<br />

verursacht sie einen Strom aus<br />

dem Testpunkt, belastet diesen<br />

28 hf-praxis <strong>Best</strong> of <strong>2018</strong>


Messtechnik<br />

<strong>Best</strong> of <strong>2018</strong><br />

Bild 2: Ausblendung von störenden Einflüssen durch symmetrischen<br />

Messeingang [4]<br />

Bild 3: Einfluss einer hohen DC-Belastung auf den Arbeitspunkt [3]<br />

Bild 4: Sechs Beispiele für Verfälschungen durch unzureichende Masseverbindungen [2]<br />

also, obwohl die Kapazität selbst<br />

natürlich keine elektrische Leistung<br />

in Wärme umsetzt. Dieses<br />

Problem ist besonders bei analogen<br />

Messsignalen störend.<br />

Zweitens bewirkt die Eingangskapazität<br />

eine Verzögerung der<br />

Flanken. Es ergeben sich ja im<br />

Zusammenhang mit den ohmschen<br />

Widerständen (Innenwiderstand<br />

des Messpunkts und<br />

Eingangswiderstand der Probe)<br />

Zeitkonstanten. Bei der Darstellung<br />

digitaler Signale auf dem<br />

Scope-Bildschirm kommt es<br />

daher zu zeitlichen Fehlern (Verzögerungen).<br />

Nach [4] ist für die<br />

Anstiegszeit t rise auch der ohmsche<br />

Eingangswiderstand der<br />

Probe verantwortlich, ist dieser<br />

deutlich größer als der Quellen-<br />

Widerstand, kann man ihn vernachlässigen<br />

und rechnet [2]:<br />

t rise = 2,2 x R Quelle x C ein<br />

Mit 10 kOhm Quellen-Widerstand<br />

sowie 8 pF Eingangskapazität<br />

ergeben sich dann 176<br />

ns. Ein Oszilloskop mit idealem<br />

Eingang oder ein einfacher<br />

RC-Tiefpass hätte dann nach der<br />

bekannten Formel<br />

f -3dB = 0,35/t rise<br />

eine Bandbreite von lediglich<br />

rund 2 MHz. Ein ohmscher Eingangswiderstand<br />

von 1 MOhm<br />

würde einen Anzeigefehler von<br />

1% bei der Amplitude verursachen.<br />

Einfluss der<br />

Masseverbindung<br />

„Sie können sicher sein, dass<br />

die größte Quelle für Fehler die<br />

Masseverbindung (engl. Grounding)<br />

der Probe darstellt.» [1].<br />

Schlechtes Grounding führt zu<br />

Welligkeit (engl. Ripple), insbesondere<br />

bei Signalen mit Flanken<br />

zu Schwingungen (Klingeln,<br />

engl. Ringing) und Diskontinuierlichkeiten<br />

bei der Wiedergabe<br />

der Signalform. Selbst<br />

Auswirkungen auf einen anderen<br />

Scope-Kanal können auftreten<br />

(Ursache: Masseschleife).<br />

Im schlimmsten Fall wird die<br />

Messung völlig verfälscht bzw.<br />

unmöglich.<br />

Bild 4 gibt verschiedene Beispiele<br />

für Verfälschungen durch<br />

unzureichende Masseverbindungen.<br />

Verantwortlich für diese<br />

Probleme ist die unerwünschte<br />

Induktivität der Masseleitung.<br />

Sie wird besonders dann kritisch,<br />

wenn es gilt, Highspeed-<br />

Signale zu messen. Man benötigt<br />

dann einen „schnellen“ Tastkopf<br />

(Fast Probe).<br />

Ein solcher ist an einem mitgelieferten<br />

Satz von Kontaktfedern/Federklemmen<br />

(Spring<br />

Clips) sowie eventuell weiterem<br />

Zubehör zu erkennen, welches<br />

es ermöglicht, die geringst mögliche<br />

Induktivität nach Masse<br />

herzustellen.<br />

Lesen sie den vollständigen Artikel ab Seite 30 unter:<br />

https://webkiosk.epaper-kiosk.beam-verlag.de/7-<strong>2018</strong>/60238935<br />

hf-praxis <strong>Best</strong> of <strong>2018</strong> 29


Messtechnik<br />

<strong>Best</strong> of <strong>2018</strong><br />

Freikonfigurierbare Satelliten-Simulatoren<br />

Der Test von GPS-Modulen und -Systemen<br />

ist mit sogenannten Live-Sky-Signalen nur<br />

eingeschränkt und aufwendig zu realisieren.<br />

Zudem ist die Live-Sky-Simulation<br />

kostenintensiv und unflexibel. Abhilfe<br />

schaffen hier die Systeme von Spectracom,<br />

der GSG-5 und der GSG-6. Diese GPS/<br />

GNSS-Systeme sind freikonfigurierbare<br />

HF-Simulatoren mit einer verlässlichen<br />

Hardware, sowie einer Software-Umgebung,<br />

die keine Wünsche für umfangreiche<br />

Testabläufe offen lässt.<br />

Die Spectracom-GSG-5- und -GSG-6-<br />

Serie umfasst GPS/GNSS-Simulatoren<br />

für alle notwendigen Testparameter, die<br />

in der Entwicklung sowie in der Fertigung<br />

notwendig sind. Das Produktspektrum<br />

des GSG-5 oder GSG-6 unterstützt<br />

Kunden in Entwicklungs-, Test- und Produktionsaufgaben<br />

mit dem Ziel, Time-to-<br />

Market-Aspekte kostensparend zu adressieren.<br />

Vorteile eines Spectracom-GSG-<br />

Simulators:<br />

• wiederholbare Tests<br />

• Fehleranalyse bekannter Ereignisse<br />

• individuelle Anpassung der einzelnen<br />

Parameter im laufenden Testszenario<br />

• Simulation der Satelliten-Signalabdeckung<br />

bis hin zum Satelliten-Ausfall<br />

• Rausch- und Sensibilitätstests<br />

■ EMCO Elektronik GmbH<br />

www.emco-elektronik.de<br />

Spektrumanalysator für 10 MHz bis 3,6/6 GHz<br />

Die PSA-Serie von Aim-TTI verfügt über<br />

zwei Modelle mit Bandbreiten von 10 MHz<br />

bis 3,6 GHz bei dem Modell PSA 3605 und<br />

bis 6 GHz bei dem Modell PSA6005. Die<br />

batteriebetriebenen Geräte sind vollwertige<br />

und leistungsfähige Spektrumanalysatoren<br />

für den schnellen und leichten Feldeinsatz.<br />

Das Gehäuse ist für den dauerhaften Einsatz<br />

sehr robust ausgeführt und schützt das 580<br />

g leichte Gerät optimal. Der 3-Ah-Akku<br />

ermöglicht einen Feldeinsatz von mehr als<br />

drei Stunden Dauerbetrieb.<br />

Die Spektrumanalysatoren liegen gut in<br />

der Hand und lassen sich per Tasten und<br />

Touchscreen bedienen. Auf dem hochauflösenden<br />

Display können die Kurven und<br />

Ergebnisse sehr gut abgelesen werden. Mit 2<br />

GB internen Speicher können tausende Wellenformen,<br />

Instrument-Setups oder Screenshots<br />

gespeichert werden. Über den USB-<br />

Port ist es möglich, die Daten zu kopieren<br />

oder als Backup zu speichern.<br />

Weiterhin können Daten über das USB-Interface<br />

mit einem Rechner ausgetauscht und<br />

analysiert werden. Mit der mitgelieferten<br />

PSA-Manger-Software werden die Daten<br />

einfach ausgewertet. Über eine N-Buchse<br />

50 Ohm wird eine passende Antenne oder<br />

die Messleitung angeschlossen.<br />

■ Telemeter Electronic GmbH<br />

www.telemeter.info<br />

Mess-Alleskönner für jedes Labor<br />

Das Moku:Lab vereint bis zu zehn Einzelgeräte<br />

in einem kleinen Gehäuse. Zusätzliche<br />

Anwendungen folgen und werden<br />

einfach über eine kostenfreie App erweitert.<br />

Eine innovative Elektronik macht es<br />

möglich: die Kombination von Oszilloskop,<br />

Spektrumanalysator, Signalgenerator,<br />

Phasemeter, Daten-Logger, Lock-in-<br />

Verstärker, PID-Regler, Bode-Analysator,<br />

Arbiträr-Wellenformgenerator und Digitaler<br />

Filterbox in einem einzigen kompakten<br />

Gerät.<br />

Das Herz des Moku:Lab ist eine flexibel<br />

programmierte und konfigurierbare Elektronik<br />

mit allen nötigen Anschlüssen. Auswahl,<br />

Bedienung, Steuerung und Wechsel<br />

der Instrumente erfolgt ganz einfach über<br />

die entsprechende App auf dem mobilen<br />

Apple-Tablet. Das Apple-Tablet lässt sich<br />

über den integrierten WLAN-Router mit<br />

dem Moku:Lab verbinden. So kann der<br />

Nutzer sich mit dem als Anzeige dienenden<br />

Tablet frei im Labor bewegen und<br />

hat dennoch die Messergebnisse stets im<br />

Blick. Alternativ lässt sich das Gerät auch<br />

über die Computersoftware Python, Mat-<br />

Lab und LabVIEW bedienen. Für sensible<br />

Bereiche kann der integrierte LAN-<br />

Anschluss eine direkte Verbindung zwischen<br />

Gerät und Tablet herstellen, und ein<br />

SD-Karten-Slot sorgt für eine sichere und<br />

vielfach einsetzbare Datenaufzeichnung.<br />

Diverse analoge und digitale Anschlüsse<br />

für Ein- und Ausgang der Daten ergänzen<br />

die flexible Anwendung des Geräts.<br />

Zukünftig werden weitere Features und<br />

Anwendungen über ein einfaches regelmäßiges<br />

Update der App im jeweiligen<br />

App-Store kostenfrei bereitgestellt.<br />

■ Laser 2000 GmbH<br />

info@laser2000.de<br />

www.laser2000.de<br />

30 hf-praxis <strong>Best</strong> of <strong>2018</strong>


Antennen<br />

Mehrantennen-Systeme und Raumdiversitäts-<br />

Verfahren im Überblick<br />

Die Verwendung von<br />

mehreren Antennen<br />

bei Sender und/<br />

oder Empfänger hat<br />

in der modernen<br />

Funkkommunikation<br />

große Verbreitung<br />

gefunden.<br />

<strong>Best</strong> of <strong>2018</strong><br />

Bildquelle: IT Wissen<br />

Es sind drei Verfahren möglich:<br />

SIMO (Single Input Multiple<br />

Output), MISO (Multiple Input<br />

Single Output) und MIMO (Multiple<br />

Input Multiple Output).<br />

Mehrantennen-Systeme nutzen<br />

Raumdiversitäts-Techniken<br />

wie SC (Switches bzw. Selction<br />

Combining), STC (Space Time<br />

Coding), EGC (Equal Gain<br />

Combining) und MRC (Maximum<br />

Ratio Combining). Unser<br />

Beitrag verschafft Transparenz<br />

und stellt dazu die Systeme und<br />

Verfahren etwas näher vor.<br />

Ein Mehrantennenkonzept verspricht<br />

zwei grundsätzliche Vorteile:<br />

Erstens nehmen mehrere<br />

Antennen mehr Energie aus dem<br />

elektromagnetischen Feld auf<br />

(Gruppengewinn). Dann ist bei<br />

stark verschiedener Mehrwegeausbreitung<br />

das Fading an den<br />

einzelnen Antennen statistisch<br />

unabhängig und somit die Wahrscheinlichkeit,<br />

dass alle Antennen<br />

gleichzeitig von Fading<br />

betroffen sind, sehr gering<br />

(Diversitätsgewinn). Weiter kann<br />

man eventuell noch eine bessere<br />

Störerunterdrückung (Interferenz-Unterdrückungsgewinn)<br />

und höhere Übertragungsraten<br />

(Multiplexgewinn) erlangen.<br />

SIMO<br />

Eine Erhöhung der Empfangsfeldstärke<br />

kann durch zwei<br />

oder mehr Empfangsantennen<br />

erfolgen. Man spricht dann von<br />

Single Input Multiple Output<br />

(SIMO). Das ist auch als Empfangsdiversität<br />

(Receive Diversity)<br />

bekannt. Man nutzt das<br />

Verfahren schon lange beim<br />

Kurzwellenempfang, um die<br />

störenden Effekte von ionosphärischem<br />

Fading und Interferenzen<br />

zu mindern. SIMO<br />

hat den Vorteil, dass es relativ<br />

einfach zu implementieren ist,<br />

weist aber auch einige Nachteile<br />

bezüglich der Verarbeitung<br />

der Signale auf. Dennoch<br />

ist die Nutzung von SIMO in<br />

vielen Anwendungen akzeptabel,<br />

wenn aber der Empfänger<br />

mobil ist, setzten in aller Regel<br />

Größe, Kosten und Batteriebeanspruchung<br />

enge Grenzen.<br />

Es gibt zwei Formen, in denen<br />

man SIMO nutzen kann:<br />

• Switched Diversity SIMO<br />

Hier schaut der Empfänger<br />

gewissermaßen auf das stärk-<br />

hf-praxis <strong>Best</strong> of <strong>2018</strong> 31


Antennen<br />

<strong>Best</strong> of <strong>2018</strong><br />

SNR<br />

Empfangene Signale A und B<br />

Switched Diversity<br />

Maximum Ratio Combining<br />

Zeit<br />

C = max (A, B) C = (A + B)<br />

Vergleich zwischen Switched Diversity und Maximum Ratio Combining bei einem Empfänger mit zwei Antennen (Quelle: [2])<br />

ste Signal und schaltet auf die<br />

entsprechende Antenne.<br />

• Maximum Ratio Combining<br />

SIMO<br />

Hier nutzt SIMO alle Signale<br />

und kombiniert sie auf intelligenteste<br />

Weise.<br />

Obwohl schon seit langem<br />

bekannt und angewandt, bewährt<br />

sich SIMO doch auch in fortschrittlichen<br />

Konzepten, etwa<br />

beim Cognitive Radio [1].<br />

Der Gruppengewinn steigt mit<br />

der Anzahl von Empfangsantennen.<br />

Mit einer Verdoppelung<br />

der Antennen erreicht<br />

man maximal 3 dB. Bedingung<br />

ist immer: Die empfangenen<br />

Funksignale müssen<br />

phasenrichtig addiert werden,<br />

man spricht von Spatial Combining.<br />

Dazu muss man meist<br />

mindestens ein Verzögerungselement<br />

in die Signalverarbeitung<br />

einbauen.<br />

Die Funkstationen dürfen<br />

nicht zu dicht beieinander<br />

stehen. Die Grenze liegt in<br />

der Breite der Hauptkeule im<br />

Richtdiagramm.<br />

MISO<br />

Werden anstelle einer mehrere<br />

Sendeantennen zur Abstrahlung<br />

des HF-Signals eingesetzt, heißen<br />

die Antennensysteme Multiple<br />

Input Single Output (MISO).<br />

MISO ist auch als Sendediversität<br />

(Transmit Diversity) bekannt.<br />

Das selbe Signal wird zeitgleich<br />

von zwei oder mehr Sendern<br />

abgestrahlt. Der Empfänger ist in<br />

der Lage, aus diesen Signalen ein<br />

besseres Signal herzustellen, und<br />

zwar besser als das beste Einzelsignal.<br />

Falls dieses jedoch den<br />

Gruppengewinn- und Diversitätsgewinn<br />

Zum Diversitätsgewinn:<br />

Funklöcher entstehen meist<br />

dadurch, dass sich die elektromagnetischen<br />

Wellen des<br />

ursprünglichen Signals und<br />

die des reflektierten Signals<br />

gegenseitig auslöschen. Die<br />

Entstehung von Funklöchern<br />

ist nicht nur von der Umgebung,<br />

sondern auch von deren<br />

Veränderung abhängig. Um zu<br />

vermeiden, dass ein Funksystem<br />

durch Funklöcher Empfangsprobleme<br />

bekommt,<br />

arbeitet man mit mehreren<br />

Sende- und Empfangsantennen.<br />

Es genügen schon zwei<br />

Antennen, um einen Diversitätsgewinn<br />

von mehreren<br />

Dezibel zu erreichen.<br />

Qualitätsanforderungen auf der<br />

Empfangsseite entspricht, wird<br />

nur dieses empfangen.<br />

Der Vorteil bei der Anwendung<br />

des MISO-Verfahrens ist die<br />

Redundaz des ausgegebenen<br />

Signals. Diese wird allerdings<br />

nur dann erreicht, wenn sich<br />

die Ausbreitungswege deutlich<br />

unterscheiden. Denn nur dann<br />

ist davon auszugehen, dass eine<br />

Störung nur bei einem dieser<br />

Wege auftritt. Das MISO-Prinzip<br />

schöpft seine Berechtigung<br />

daraus, dass es umso sinnvoller<br />

ist, je mehr Empfänger zu bedienen<br />

sind. Die Investitionen für<br />

den besseren Empfang müssen<br />

nur einmal auf der Senderseite<br />

erfolgen, während die vielen<br />

Empfänger mit einfacheren<br />

Strukturen auskommen und<br />

dennoch eine hohe Datensicherheit<br />

erreicht wird. Das zahlt sich<br />

besonders aus, wenn der Empfänger<br />

mobil ist, denn dann sind<br />

Größe, Kosten und Batteriebeanspruchung<br />

besonders kritische<br />

Faktoren.<br />

MIMO = Space Time<br />

Coding<br />

Werden sowohl für die senderseitige<br />

Abstrahlung als auch<br />

für die Empfangsseite mehrere<br />

Antennen eingesetzt geht es um<br />

Multiple Input Multiple Output<br />

(MIMO). MIMO schöpft seine<br />

Vorteile aber nicht allein daraus,<br />

sondern erhöht durch eine intelligente<br />

Empfangssignalverarbeitung<br />

auch den Datendurchsatz.<br />

MIMO wurde entwickelt seit<br />

dem Ausbau der Mobilfunknetze<br />

zu Breitbandnetzen und stellt ein<br />

Verfahren dar, welches die Funktechnik<br />

grundlegend verbessert.<br />

Im Modulationsschema wird der<br />

bis dahin üblichen Frequenz-<br />

Zeit-Matrix eine dritte Dimension,<br />

der Raum, hinzugefügt.<br />

Man spricht von Space Time<br />

Coding. Dabei sendet man das<br />

Datensignal über mehrere Antennen.<br />

Gleichzeitig werden auch<br />

mehrere Empfangsantennen<br />

verwendet. Die signalverarbeitende<br />

Empfangseinheit bekommt<br />

durch mehrere Funksignale eine<br />

räumliche Information. Denn bei<br />

zwei Antennen trifft das selbe<br />

Funksignal aus zwei verschiedenen<br />

Richtungen beim Empfänger<br />

ein. Jedes eingehende<br />

Funksignal besitzt in der Regel<br />

seinen „räumlichen Fingerabdruck”<br />

(Spatial Signature). Der<br />

Empfänger setzt die Signale wieder<br />

passend zusammen. Dadurch<br />

verbessert sich die Leistung des<br />

ganzen Funksystems erheblich:<br />

Das Space Time Coding erhöht<br />

bei geringer Bitfehlerhäufigkeit<br />

die Datenrate in einer gegebenen<br />

Bandbreite deutlich. Gegenüber<br />

anderen Mehrantennenverfahren<br />

wird die Zuverlässigkeit einer<br />

Verbindung deutlich erhöht,<br />

nicht aber die mittlere Kanalkapazität.<br />

MIMO-Systeme<br />

passen die Übertragung an die<br />

Eigenschaften des Funkkanals<br />

an. Sie besitzen dazu komplexen<br />

Sende- und Empfangssy-<br />

32 hf-praxis <strong>Best</strong> of <strong>2018</strong>


Antennen<br />

steme und benötigen eine hohe<br />

Rechenleistung. Zwecks optimaler<br />

Leistungsfähigkeit werden<br />

Antennen immer paarweise eingesetzt.<br />

Dadurch vereinfachen<br />

sich die MIMO-Signalverarbeitungs-Algorithmen,<br />

und der<br />

Rauschabstand wird minimal.<br />

Die Übertragungsrate lässt sich<br />

mit der Anzahl der Sendeantennen<br />

linear erhöhen. Das Trennen<br />

der einzelnen Signale ist<br />

eine einfache lineare Matrizenrechnung,<br />

die von leistungsfähigen<br />

Prozessoren ausgeführt<br />

wird. Rein theoretisch ließe sich<br />

die Übertragungskapazität ins<br />

Unendliche steigern. Praktisch<br />

sind bis zu je vier Antennen<br />

üblich, je acht Antennen gelten<br />

als sinnvolles Maximum.<br />

Raumdiversität<br />

(Space Diversity)<br />

Typisch für Funkwellen ist<br />

die Mehrwegeausbreitung<br />

infolge von Reflektionen etwa<br />

am Erdboden oder an leitenden<br />

Gebäudeflächen und/oder<br />

infolge von Abschattungen<br />

an Wänden (z.B. WiFi) und<br />

Gebäuden (z.B. Mobilfunk).<br />

Dabei trifft das Funksignal<br />

aus verschiedenen Richtungen<br />

mit unterschiedlichen Laufzeiten<br />

beim Empfänger ein.<br />

Störend sind besonders die<br />

unterschiedlichen Laufzeiten<br />

und somit Phasenlagen. Je<br />

höher die Signalfrequenz ist,<br />

umso kleiner ist ein Funkloch,<br />

denn die Entfernung zwischen<br />

Minimum des Gesamtsignals<br />

(Zentrum des Funklochs)<br />

und bestmöglichem Empfang<br />

(Maximum) wird durch<br />

die Wellenlänge des Signals<br />

bestimmt. Beim UKW-Radio<br />

beträgt die Wellenlänge etwa<br />

3 m, beim 2,4-GHz-WLAN<br />

etwa 12,5 cm. Typische Funklöcher<br />

haben in etwa diese<br />

Durchmesser. Intelligente<br />

Signalaufbereitungen von<br />

Diversity heißt u.a. Vielfalt.<br />

Antennensysteme mit mehreren<br />

Empfangsantennen setzen<br />

Raumdiversität voraus, sprich<br />

verschiedene Techniken, bei<br />

denen das gleiche Funksignal<br />

über unterschiedliche Funkwege<br />

zur Empfangseinheit übertragen<br />

wird. Dabei geht es darum, die<br />

von den verschiedenen Antennen<br />

empfangenen Signale so zu kombinieren,<br />

dass dem Receiver ein<br />

optimales Empfangssignal zur<br />

Verfügung steht. Da die Funksignale<br />

mit unterschiedlichen<br />

Phasenlagen und Empfangssignalstärken<br />

an den Antennen<br />

anliegen, muss dies berücksichtigt<br />

bzw. ausgenutzt werden. Das<br />

relativ einfache Switched Combining<br />

(SC, besser SwC) arbeitet<br />

solange mit einer Antenne, bis<br />

die Eingangsfeldstärke unter<br />

einen Grenzwert sinkt. Danach<br />

schaltet das System auf eine<br />

andere Antenne mit höherer<br />

Feldstärke um. Wenn ein solches<br />

System mit drei Anten-<br />

Interferenz-Unterdrückungsgewinn<br />

und Multiplexgewinn<br />

mehreren Antennen können<br />

Funksignale aus bestimmten<br />

Richtungen ausblenden und<br />

so die gesamte Signalqualität<br />

erhöhen.<br />

Der Multiplexgewinn begründet<br />

die Effizienz des MIMO-<br />

Verfahrens vor allem in einer<br />

Umgebung mit erhöhter<br />

Mehrwege-Ausbreitung.<br />

MIMO ist immer dann von<br />

Vorteil, wenn Sender und<br />

Empfänger keine direkte<br />

Sichtverbindung haben und<br />

die Übertragung auch über<br />

Reflektionen erfolgt. Während<br />

bei einem herkömmlichen<br />

Einantennensystem, wie etwa<br />

einem einfachen WLAN nach<br />

IEEE 802.11g, bei guter Verbindung<br />

auf Anwendungsebene<br />

3 MByte/s übertragen<br />

werden, erreicht man bei<br />

einem MIMO-System mit nur<br />

zwei Antennen schon rund 4<br />

MByte/s. Und bei drei Antennen<br />

auf Empfänger- und Senderseite<br />

kann man mit einer<br />

möglichen Verdoppelung der<br />

Datenrate rechnen.<br />

nen arbeitet, verbessert sich<br />

der Antennengewinn um 2,6<br />

dB. Das Selection Combining<br />

(SC, besser SeC) benutzt den<br />

Kanal mit dem besten Signal-<br />

Rausch-Verhältnis. Beim oben<br />

näher erläuterten Space Time<br />

Coding (STC), das beispielsweise<br />

in Mobile-WiMAX zum<br />

Einsatz kommt, wird die Störbeeinflussung<br />

reduziert. Eine<br />

schwierigere Space-Diversity-<br />

Technik ist das Equal Gain Combining<br />

(EGC). Hierbei werden<br />

die diversen Empfangssignale<br />

in eine einheitliche Phasenlage<br />

verschoben, und dann werden<br />

sie addiert, sodass sich ein Maximum<br />

für die Summe ergibt.<br />

Das Maximum Ratio Combining<br />

(MRC) ist die Technik mit den<br />

besten Ergebnissen, allerdings<br />

auch die aufwendigste. Die von<br />

den einzelnen Antennen eines<br />

Antennen-Arrays empfangenen<br />

Funksignale werden separat nach<br />

einem bestimmten Algorithmus<br />

verarbeitet, der dabei das Signal/<br />

Rausch-Verhältnis berücksichtigt.<br />

Und neben der Phasenangleichung<br />

und der Symbolkorrektur<br />

wie beim EGC-Verfahren<br />

gibt es hier noch eine Gewichtung<br />

der einzelnen Signale. So<br />

werden Signale mit hohem Störspannungsabstand<br />

höher gewichtet<br />

als solche mit niedrigerem.<br />

Das verarbeitete Signal ist eine<br />

konsequent optimierte Kombination<br />

aus allen Einzelsignalen.<br />

Mit dem MRC-Verfahren wird<br />

sowohl das Signal/Rausch-Verhältnis<br />

verbessert als auch die<br />

Fehlerrate verringert. Es lässt<br />

sich mathematisch nachweisen,<br />

dass MRC das Signal bis zu seinem<br />

Originalzustand wieder herstellen<br />

kann. Generell ist festzustellen,<br />

dass die Raumdiversität<br />

in erster Linie von der Anzahl<br />

der Antennen abhängt und dass<br />

mit den Antennen-Selektionstechniken<br />

eine merkbare Verbesserung<br />

erreicht werden kann.<br />

Last not least:<br />

Beamforming<br />

Strahlungsformung wird bei<br />

Mehrantennen-Systemen immer<br />

wichtiger, da die Störproblematik<br />

immer brisanter wird. Im<br />

Grunde versucht man, mithilfe<br />

eines sogenannten Beamforming<br />

Networks das Strahlungsprofil<br />

einer Antenne einer beliebig<br />

gestalteten geometrischen Kontur<br />

anzupassen. Zuvor muss der<br />

Winkel bestimmt werden, in dem<br />

sich der Empfänger befindet.<br />

Dazu wird das Funksignal in verschiedene<br />

Richtungen gesendet.<br />

Da in WLANs nach IEEE 802.11<br />

jedes Datenpaket vom Empfänger<br />

bestätigt werden muss,<br />

erkennt hier der Sender, wie stark<br />

seine Gegenstelle ihn empfangen<br />

kann. Die entsprechende Information<br />

wird als RSSI (Received<br />

Signal Strength Indication)<br />

übertragen. Natürlich erkennt<br />

der Sender so auch, in welcher<br />

Richtung sich der Empfänger<br />

befindet, nämlich in Richtung<br />

des am besten ankommenden<br />

Signals. Auch beim Beamforming<br />

gilt es, die Vorschriften<br />

für die maximal erlaubte Sendeleistung<br />

(äquivalente isotrope<br />

Sendeleistung, EIRP) einzuhalten.<br />

Deshalb muss die Sendeleistung<br />

auf alle Antennen aufgeteilt<br />

werden.<br />

Sind die Antennen in einem<br />

Abstand von einer halben Wellenlänge<br />

angeordnet, dann eignet<br />

sich diese Antennengruppe<br />

für das Beamforming. Ist der<br />

Abstand zwischen den Antennen<br />

größer, dann eignet sich<br />

die Gruppe (auch) für Raumdiversitäts-Verfahren.<br />

Nutzt man<br />

zwei Gruppen, eine für Strahlformung<br />

und eine für Diversity,<br />

dann kann man beide Techniken<br />

miteinander kombinieren. In diesem<br />

Fall profitiert man praktisch<br />

von Situationen, in denen eine<br />

Sichtverbindung zwischen den<br />

Stationen besteht und gleichzeitig<br />

aber auch eine Mehrwegeausbreitung<br />

(Multipath Propagation)<br />

durch ungünstig platzierte Stationen<br />

erfolgt.<br />

FS<br />

Quellen:<br />

[1] Iqbal Hasan Haider, MD.<br />

Fazla Rabby: Performance Analysis<br />

of Cognitive Radio Network<br />

over SIMO System<br />

[2] Josef Kiermaier: Von SISO<br />

bis MIMO – alles nutzen, was die<br />

Luftschnittstelle bietet (Rhode<br />

& Schwarz)<br />

<strong>Best</strong> of <strong>2018</strong><br />

hf-praxis <strong>Best</strong> of <strong>2018</strong> 33


Antennen<br />

<strong>Best</strong> of <strong>2018</strong><br />

Kompaktantenne bietet Gewinn für GNSS-Signale an problematischen Standorten<br />

Antenova, Ltd. stellte auf Embedded World<br />

eine neue Kompaktantenne vor, die aktive<br />

All-in-One-GNSS-Antenne M20047-1.<br />

Damit wird dem vorhandenen Sortiment<br />

an Positionierungsantennen und -modulen<br />

eine weitere Option hinzugefügt. Die<br />

M20047-1 wird im 1559...1609-MHz-<br />

Band betrieben und bietet Designern eine<br />

nützliche Platz sparende Option für kleine<br />

Tracking-Geräte.<br />

Zu ihren wesentlichen Merkmalen gehören<br />

die aktiven Komponenten, der integrierte<br />

rauscharme Verstärker (LNA) und<br />

Filter, die das Signal zum GNSS-Rechner<br />

in Umgebungen mit beschränkter Sichtverbindung<br />

auf den Himmel und problematischer<br />

Sichtlinie zum Horizont verstärken.<br />

Da LNA und Filterung bereits in<br />

der Antenne integriert sind, müssen diese<br />

nicht hinzugefügt werden, was zu Platzeinsparungen<br />

auf der Platine führt.<br />

Die M20047-1 ist eine robuste FR4-Flachantenne<br />

mit geringen Abmessungen<br />

von 7 x 7 x 1,1 mm, was sie ideal zur<br />

Verwendung in kleinen Trackinggeräten<br />

macht. Sie eignet sich zum Tracking aller<br />

Arten von bewegten Objekten, Telematiksystemen<br />

und tragbaren Sportgeräten.<br />

Die M20047-1 Antenne trägt den Namen<br />

„Active Sinica“ und stellt eine Alternative<br />

zur bestehenden „Sinica“-Antenne<br />

von Antenova SR4G008 dar, die auf dem<br />

Markt für zuverlässige Positionierungsanwendungen<br />

angeboten wird. Die Antennen<br />

von Antenova wurden eigens für einfache<br />

Integration entwickelt, das Unternehmen<br />

bietet Kunden aber auch einen kompletten<br />

technischen Service zur Unterstützung bei<br />

allen Aspekten des Testens, Einstellens und<br />

der Integration der Antennen.<br />

■ Antenova, Ltd.<br />

www.antenova-m2m.com<br />

Dual Sector Antennas<br />

KP Performance Antennas<br />

announced a line of high-gain,<br />

dual-band sector antennas for<br />

use in wireless networks. This<br />

line of dual sector antennas is<br />

made up of seven models, each<br />

consisting of two or more sector<br />

antennas inside a single, rugged<br />

radome. The single mounting<br />

point of these antennas reduces<br />

inches on the tower, halves the<br />

tower rental costs and lowers<br />

wind resistance. They also provide<br />

a rapid upgrade path to add<br />

frequency bands without installing<br />

more infrastructure. These<br />

antennas are offered with four<br />

or eight ports and support 2x2,<br />

4x4 and 8x8 MIMO, depending<br />

on the model.<br />

The straight-on models in this<br />

line provide two forward-facing,<br />

high-gain, 65° or 90° sector<br />

antennas in a single radome,<br />

one for each frequency band and<br />

come in frequency combinations<br />

of 2 GHz/3 GHz, 2 GHz/5 GHz,<br />

3 GHz/5 GHz or 5 GHz/5 GHz.<br />

They have clean patterns and<br />

provide complete 360° coverage<br />

while minimizing interference.<br />

Plus, they come with mounting<br />

space for two ePMP radios,<br />

have four N-Type female connectors<br />

and hot dip galvanized<br />

steel sector brackets. These<br />

antennas are ideal for point-tomulti-point<br />

applications using<br />

many of the popular radios in<br />

the WISP market.<br />

■ KP Performance Antennas<br />

www.kpperformance.com<br />

4x4 MIMO Sector<br />

Antennas <strong>Of</strong>fer 120°<br />

Beamwidth<br />

RFMW, Ltd. announced design<br />

and sales support for 4x4<br />

MIMO/MANET sector antennas<br />

from Southwest Antennas.<br />

The 1009-036 is a quad polarized<br />

design while the 1009-34<br />

is a dual polarized design. Both<br />

antennas offer 12 dBi of gain<br />

and handle 50 W of RF power.<br />

Integral mounts offer 0 to 15<br />

degrees of adjustable elevation<br />

downtilt in 2.5 degree increments.<br />

The four input connectors<br />

are Type N female and the<br />

radome is made of white, UV<br />

stable Kydex. Model 1009-036<br />

supports frequencies from 4.4 to<br />

5 GHz. Model 1009-34 supports<br />

2.2 to 2.5 GHz. Used in base station<br />

infrastructure applications<br />

and Mesh network radios, these<br />

antennas come complete with<br />

hardware for mounting to one or<br />

two inch diameter poles.<br />

■ RFMW, Ltd.<br />

www.rfmw.com<br />

Compact 2x2 MIMO<br />

Sector Antennas for<br />

S and C Bands<br />

RFMW, Ltd. announced design<br />

and sales support for Southwest<br />

Antennas’ 2x2 sector antennas<br />

for MIMO/MANET radio<br />

systems. The 1055-345 is designed<br />

for Federal Law Enforcement<br />

C-Band frequencies from<br />

4.4 to 5 GHz. Model 1055-346<br />

covers Federal Law Enforcement<br />

S-Band frequencies from<br />

2.2 to 2.3 GHz. Both antennas<br />

offer 10 dBi minimum gain and<br />

handle RF power levels up to 50<br />

W. These 2x2 antennas offer 56°<br />

of azimuth beamwidth featuring<br />

a dual polarized design with 1x<br />

45° slant left and 1x 45° slant<br />

right. The polarization and spatial<br />

diversity provided by 45°<br />

left/right slant elements within<br />

the radome offers better RF link<br />

capability in congested RF environments<br />

and higher data/voice<br />

throughput versus standard vertically<br />

polarized antennas. Input<br />

connectors are TNC female and<br />

radomes are made of white, UV<br />

stable Kydex. Ideal for federal<br />

law enforcement, Homeland<br />

Security, and NATO users,<br />

applications include MIMO/<br />

MANET mesh radio systems,<br />

wireless infrastructure base stations,<br />

city wide and urban area<br />

mesh radio networks, emergency<br />

management and rapid deploy<br />

networks for event management<br />

and security.<br />

■ RFMW, Ltd.<br />

info@rfmw.com<br />

www.rfmw.com<br />

34 hf-praxis <strong>Best</strong> of <strong>2018</strong>


Antennen<br />

GNSS-Triple-Band-Antenne<br />

Mit der TW7972 bietet Tallysman<br />

eine GNSS-Triple-Band-<br />

Aktivantenne mit Magnetfuß für<br />

Applikationen mit hohen Anforderungen<br />

an die Genauigkeit von<br />

empfangenen Satellitensignalen.<br />

Die Grundlage für die exzellenten<br />

Empfangseigenschaften<br />

und die hohe Genauigkeit<br />

von Antennen des Herstellers<br />

Tallysman liegt in der patentierten<br />

Accutenna-Technologie.<br />

Basis ist ein dual gespeistes<br />

Patch-Element, bestehend aus<br />

zwei orthogonal angeordneten<br />

Einzelstrahlern. Das einzigartige<br />

Design ermöglicht eine<br />

effiziente Unterdrückung von<br />

Störungen und eine gleichbleibende<br />

Qualität von empfangenen<br />

Nutzsignalen über die gesamte<br />

Bandbreite. Eine hervorragende<br />

Multipath-Unterdrückung, ein<br />

geringes Axial-Verhältnis und<br />

eine hohe Phasenstabilität sind<br />

weitere Merkmale dieser Technologie.<br />

Das Endergebnis ist<br />

eine Genauigkeit von wenigen<br />

Zentimetern (in Abhängigkeit<br />

vom verwendeten Empfänger).<br />

Typische Anwendungen:<br />

• Triple-Band-RTK-Empfänger<br />

• Drohnen, UAV<br />

• Landwirtschaft<br />

• Militär und Sicherheitstechnik<br />

• Vermessungs- und Monitoringsysteme<br />

Wesentliche Eigenschaften:<br />

• GPS L1/L2/L5, Glonass G1/<br />

G2/G3, Galileo E1/E5a+b<br />

und BeiDou B1/B2<br />

• Axial-Ratio


Antennen<br />

<strong>Best</strong> of <strong>2018</strong><br />

Die wichtigsten Antennenkennwerte im<br />

Überblick<br />

Was ist der Unterschied<br />

zwischen Richtfaktor<br />

und Gewinn einer<br />

Antenne? Wie soll<br />

ich mir die effektive<br />

Länge oder Höhe und<br />

die Wirkfläche einer<br />

Antenne vorstellen?<br />

Wie definiert man<br />

die Bandbreite einer<br />

Antenne? Und was<br />

sollte ich über das<br />

Gütemaß einer<br />

Antenneneinheit<br />

wissen? Auf diese und<br />

ähnliche Fragen finden<br />

Sie hier Antworten.<br />

Auch die LTE-MIMO-Mobilantenne vom Typ 4465 beruht auf der traditionellen Antennentechnik (Werksbild)<br />

Es sind einzig und allein die<br />

Antennen, welche die Funktechnik<br />

auszeichnen, ansonsten<br />

beruht diese technische<br />

Disziplin auf Elektrotechnik,<br />

Elektronik und Hochfrequenztechnik.<br />

Antennen sind im<br />

Grunde reine passive Gebilde<br />

– Aktivantennen oder Systeme<br />

mit Parabol reflektoren bringen<br />

lediglich einen Verstärker nahe<br />

an den passiven Teil – und dennoch<br />

durch eine Vielzahl mehr<br />

oder weniger leicht zu durchschauender<br />

Parameter gekennzeichnet.<br />

So könnte man sich<br />

von geometrischen Begriffen<br />

verblüffen lassen, und in der Tat<br />

werden diese manchmal nicht<br />

richtig interpretiert. Antennenkennwerte<br />

haben jedoch einen<br />

hohen praktischen Stellenwert.<br />

Hier werden sie darum gut verständlich<br />

vorgestellt.<br />

Richtfaktor, Gewinn<br />

und Wirkungsgrad<br />

Bild 1: Beziehung zwischen den beiden üblichen Gewinn-<br />

Referenzmöglichkeiten [1]<br />

Antennen können bekanntlich<br />

Strahlungsleistung bündeln wie<br />

eine Taschenlampe das Licht.<br />

Die gleichmäßig in alle Richtungen<br />

(isotrop) strahlende<br />

Antenne ist praktisch weder<br />

realisierbar noch erwünscht.<br />

Wie konsequent die gerichtete<br />

Abstrahlung erfolgt, wird in<br />

der Antennentheorie mit dem<br />

Richtfaktor beschrieben. Er sagt<br />

aus, um wie viel höher die Feldstärke/Strahlungsdichte<br />

einer als<br />

ideal (verlustlos) angesehenen<br />

Antenne in Vorzugsrichtung<br />

gegenüber einem mit gleicher<br />

Leistung gespeisten idealen<br />

Halbwellendipol oder isotropem<br />

Strahler (auch Kugelstrahler<br />

genannt) im Fernfeld ist. Je<br />

höher der Richtfaktor, umso<br />

konzentrierter die Abstrahlung.<br />

Sogenannte Nebenkeulen oder<br />

Nebenzipfel, also weitere, aber<br />

unerwünschte Abstrahlungen,<br />

mindern den Richtfaktor. Dieser<br />

kann nur null oder positiv sein.<br />

Einige Richtfaktoren:<br />

• Kugelstrahler 1<br />

• sehr kurzer Dipol 1,5<br />

• Hertzscher Dipol<br />

(Elementardipol) 1,5<br />

• Halbwellendipol 1,64<br />

• Ganzwellendipol 2,41<br />

• sehr kurze Vertikalantenne 3<br />

• Viertelwellen-<br />

Vertikalantenne 3,28<br />

Man beachte die doppelten Werte<br />

der Vertikalantennen gegenüber<br />

den Dipolen! Die kürzeren<br />

Antennen versprechen also<br />

mehr Gewinn. Das ist der um<br />

die Antennenverluste ermäßigte<br />

Richtfaktor; man drückt ihn in<br />

aller Regel in Dezibel aus. Da<br />

hier also etwas Reales mit etwas<br />

Idealem verglichen wird, sind<br />

durchaus auch negative Dezibel-<br />

Angaben möglich.<br />

Der Gewinn einer Antenne ist<br />

also das „Mehr“ (oder „Weniger“)<br />

an Strahlungsleistung<br />

(Sendefall) oder elektrischer<br />

Ausgangsleistung (Empfangsfall)<br />

in Vorzugsrichtung gegenüber<br />

einer idealen Vergleichsantenne.<br />

Um diese nicht immer<br />

nennen zu müssen, hängt man an<br />

das dB ein d (Dipol) oder ein i<br />

(Isotropstrahler) an. Der Halbwellendipol<br />

hat gegenüber dem<br />

Kugelstrahler 2,15 dB Gewinn.<br />

Bild 1 visualisiert das. Eine<br />

Antenne mit z.B. 10 dBd hat<br />

also 12,15 dBi. Trifft man in<br />

Katalogen oder Anzeigen allein<br />

auf dB, sollte man immer von<br />

dBi ausgehen. Oder es hilft ein<br />

Vergleich mit ähnlichen Antennen.<br />

Die Gewinne etwa gleich<br />

aufgebauter Antennen unterscheiden<br />

sich nicht wesentlich.<br />

Schließlich: Gewinnmessungen<br />

bergen diverse Unsicherheiten.<br />

36 hf-praxis <strong>Best</strong> of <strong>2018</strong>


Antennen<br />

Bild 2: Horizontaldiagramm einer Lang-Yagi-Antenne mit 27° Öffnungswinkel [2]<br />

In gewissem Maße fehlerhafte<br />

Angaben kann man nicht immer<br />

ausschließen.<br />

Setzt man Richtfaktor und<br />

Gewinn ins Verhältnis, erhält<br />

man den Wirkungsgrad der<br />

Antenne, also das Verhältnis<br />

von abgestrahlter zu zugeführter<br />

Leis tung. Aufgrund verschiedener<br />

Verlustmöglichkeiten sollte<br />

man sich hier keinen Illusionen<br />

hingeben, 60...70% sind meist<br />

realistisch, aber auch nur dann,<br />

wenn es sich nicht um elektrisch<br />

kurze Antennen handelt.<br />

Die Öffnungswinkel,<br />

Basis für den Gewinn<br />

Das Strahlungsverhalten einer<br />

Antenne lässt sich vollständig<br />

mit einer 3D-Darstellung charakterisieren.<br />

Antennen-Simulationsprogramme<br />

liefern diese.<br />

Doch bereits das zweidimensionale<br />

horizontale und vertikale<br />

Richtdiagramm – für Rundstrahler<br />

genügt nur dieses – charakterisieren<br />

eine Antenne oft schon<br />

ausreichend. Aus diesen Diagrammen<br />

lassen sich Öffnungswinkel<br />

ableiten, welche in zwar<br />

geringerem, aber immer noch<br />

wertvollem Maße die Richteigenschaften<br />

kennzeichnen. Als<br />

Öffnungswinkel bezeichnet man<br />

den Winkel zwischen den beiden<br />

Richtungen, bei denen die Leistung<br />

um 3 dB gegenüber dem<br />

Maximum gesunken ist. Statt<br />

Öffnungswinkel sagt man daher<br />

auch Halbwertsbreite (Bild 2).<br />

Allein aus den Öffnungswinkeln<br />

kann man mit einer einfachen<br />

Näherungsmethode nach Kraus<br />

auf den Richtfaktor D schließen:<br />

D ≈ 41.253/(vertikaler x horizontaler<br />

Öffnungswinkel)<br />

Das Grad entfällt hier bei den<br />

Winkelangaben. Die Näherungsformel<br />

ist auf Antennen<br />

beschränkt, welche eine nicht zu<br />

schmale Hauptkeule und keine<br />

Nebenzipfel haben. Die Näherungsmethode<br />

nach Dombrowski<br />

und Orr ergibt einen deutlich<br />

höheren Richtfaktor:<br />

D ≈ 52.532/(vertikaler x horizontaler<br />

Öffnungswinkel)<br />

Kennt man D und den Antennenwirkungsgrad,<br />

hat man den<br />

Gewinn. Dieser ist noch weniger<br />

aussagekräftig als die Winkel,<br />

da ein bestimmter Gewinnwert<br />

durch eine Vielzahl von<br />

Winkelkombinationen gebildet<br />

werden kann. Zur Ermittlung<br />

des Gewinns G von Drahtantennen<br />

hat sich die folgendermaßen<br />

modifizierte Kraus-Formel<br />

etabliert:<br />

G in dBd ≈ 10 log 25.154/(vertikaler<br />

x horizontaler Öffnungswinkel)<br />

Als Beispiel seien Öffnungswinkel<br />

von 25 und 30° angenommen:<br />

G in dBd ≈ 10 log 25.154/750 ≈<br />

10 log 33,54 ≈ 15,3<br />

Das harmoniert perfekt mit dem<br />

Diagramm in Bild 3, welches auf<br />

der Formel beruht. Doch Achtung:<br />

Formel und Diagramm<br />

gelten nur für Antennen ohne<br />

Neben- und Rückwärtskeulen!<br />

Daher ist der damit ermittelte<br />

Gewinn für Antennen mit diesen<br />

Effekten 1 bis 2 dB zu hoch.<br />

Mikrowellenantennen haben<br />

praktisch keine Neben- und<br />

Rückwärtskeulen und Öffnungswinkel<br />

von wenigen Grad. Beispielsweise<br />

hat eine <strong>Of</strong>fset-Parabolantenne<br />

für Sat-Empfang mit<br />

57 cm Durchmesser Halbwertsbreiten<br />

unter 3° und gemäß Formel<br />

einen Gewinn um 34,5 dBd<br />

bzw. 36,6 dBi. Das entspricht<br />

auch den Tatsachen, sodass sich<br />

der von Kraus angenommene<br />

Wirkungsgrad auch bei solchen<br />

Antennen bewährt.<br />

Für die näherungsweise Ermittlung<br />

der Halbwertsbreite einer<br />

Parabolantenne gilt die Formel:<br />

21°/(Frequenz in GHz x Durchmesser<br />

in m)<br />

Diese führt beispielsweise bei<br />

Sat-Antennen (12 GHz) zu folgenden<br />

Richtwerten:<br />

• 60 cm Durchmesser, Gewinn<br />

36 dBi: Halbwertsbreite 3°<br />

• 85 cm Durchmesser, Gewinn<br />

38 dBi: Halbwertsbreite 2°<br />

• 1,2 m Durchmesser, Gewinn<br />

42 dB, Halbwertsbreite 1,5°<br />

Wird die kleinste (größte)<br />

Antenne um 1,5° (0,75°) falsch<br />

ausgerichtet, ist die Signalleistung<br />

3 dB schwächer als das<br />

mögliche Maximum.<br />

Das Vor/<br />

Rück-Verhältnis<br />

Bei Richtantennen wird noch<br />

eine weitere Eigenschaft (meist<br />

in dB) angegeben: das Vorwärts/<br />

Rückwärts-Verhältnis, kurz Vor/<br />

Rück-Verhältnis genannt. Dafür<br />

gibt es zwei Definitionen:<br />

1. Das Vor/Rück-Verhältnis<br />

drückt aus, wie viel mal mehr<br />

Spannung bzw. Leistung die<br />

Antenne in der Hauptstrahlrichtung<br />

gegenüber der umgekehrten<br />

Richtung bringt.<br />

2. Das Vor/Rück-Verhältnis ist<br />

die Relation zwischen der Spannung<br />

bzw. Leistung in Hauptstrahlrichtung<br />

zum Mittelwert<br />

aller Nebenzipfel-Spannungen<br />

bzw. -Leistungen im hinteren<br />

Bild 3: Bei diesem Gewinnermittlungs-Diagramm sind die im Text genannten<br />

Einschränkungen zu beachten<br />

<strong>Best</strong> of <strong>2018</strong><br />

hf-praxis <strong>Best</strong> of <strong>2018</strong> 37


Antennen<br />

<strong>Best</strong> of <strong>2018</strong><br />

Bild 4: Praktisch kaum Ergebnisunterschiede zwischen den beiden<br />

Möglichkeiten, das Vor/Rück-Verhältnis zu bestimmen<br />

horizontalen Winkelbereich<br />

±90° oder einem Teil davon.<br />

Die erste Definition ist einfach,<br />

da Leistungen aus zwei festen<br />

Richtungen verglichen werden.<br />

Bei der zweiten Definition<br />

muss ein Bereich mit vermeintlichen<br />

Maxima „abgefahren“<br />

werden, deren Mittelwert man<br />

dann bildet. Leider lohnt sich<br />

dieser Aufwand praktisch nicht.<br />

Denn beispielsweise fünf hintere<br />

Nebenkeulen würden lt.<br />

Definition das gleiche Ergebnis<br />

liefern wie nur eine, wenn sie<br />

alle gleich groß sind (Bild 4).<br />

Und: Das Vor/Rück-Verhältnis<br />

ist für die Praxis ähnlich aussageschwach<br />

wie der Gewinn.<br />

Denn wie es definiert wurde, ist<br />

meist nicht bekannt. Das unterstreicht:<br />

Richtdiagramme informieren<br />

am besten! Um das Vor/<br />

Rück-Verhältnis es zu ermitteln,<br />

richtet man die Antenne optimal<br />

auf einen Sender aus und misst<br />

die Empfangsspannung. Danach<br />

wird die Antenne umgedreht,<br />

und es wird erneut gemessen.<br />

Worin liegt die Bedeutung dieses<br />

Kennwerts? Logisch erscheint:<br />

Je größer das Vor/Rück-Verhältnis,<br />

um so wahrscheinlicher<br />

ist es, dass möglichst viel Leistung<br />

in die Hauptstrahlrichtung<br />

„gedrückt“ wird. Diese Leistung<br />

lässt sich jedoch schon mit den<br />

Öffnungswinkeln beschreiben.<br />

Wichtiger für die Praxis ist<br />

folgende Tatsache: Aus einer<br />

Richtung, in die eine Antenne<br />

nicht strahlt, kann sie auch nicht<br />

beeinflusst werden. Sowohl<br />

direkt eintreffende als auch<br />

von der Antennenumgebung<br />

(Masten, Schornsteine, Bäume)<br />

reflektierte Signale können der<br />

Antenne nichts „anhaben“. Je<br />

größer das Vor/Rück-Verhältnis<br />

ist, um so weniger wird der<br />

Empfang von Objekten nahe der<br />

Antenne sowie von Sendern aus<br />

anderen Richtungen gestört.<br />

Auf den Punkt gebracht<br />

Fassen wir nun zusammen, was<br />

wir über die Möglichkeiten, das<br />

Richtverhalten zu beschreiben,<br />

wissen:<br />

1. Richtdiagramme liefern die<br />

meisten vom Praktiker benötigten<br />

Informationen.<br />

2. Öffnungswinkel können nicht<br />

über die praktisch wichtige<br />

Abstrahlrichtung informieren.<br />

3. Der Gewinn informiert nicht<br />

über die Abstrahlrichtung<br />

und unvollkommen über das<br />

Abstrahlverhalten.<br />

Da aber besonders bei Richtantennen<br />

für höhere Frequenzen<br />

Abstrahlrichtung und -verhalten<br />

ausreichend gut bekannt sind,<br />

genügt dort der Gewinn, um die<br />

Antennenanlage entscheidend zu<br />

kennzeichnen.<br />

Anders bei Kurzwellenantennen.<br />

Hier wird das Richtverhalten<br />

mehr oder weniger stark von der<br />

Umgebung beeinflusst, da sich<br />

die Antenne aufgrund des geringen<br />

maßgebenden Abstands in<br />

Wellenlängen etwa vom Boden<br />

oder von Hauswänden dieser<br />

nicht entziehen kann. Die Bilder<br />

5, 6 und 7 zeigen beispielsweise,<br />

wie das vertikale Diagramm<br />

eines Halbwellendipols<br />

von dessen Aufbauhöhe über<br />

Grund abhängen würde, wenn<br />

die Erde ein idealer Leiter wäre.<br />

Man sieht: Das Abstrahlverhalten<br />

wird stark von der Höhe über<br />

Grund bestimmt, und zwar nicht<br />

absolut, sondern in Wellenlängen.<br />

Auch bei UKW-Antennen<br />

macht es noch Sinn, Höhe zu<br />

„schinden“. Denn die vertikale<br />

Abstrahlung ändert sich auch<br />

noch in mehreren Wellenlängen<br />

Abstand zum Grund beachtlich.<br />

Das horizontale Diagramm ist<br />

hier wie da hingegen kaum von<br />

der Aufbauhöhe abhängig.<br />

Mit dem Computer lassen sich<br />

Antennen unter verschiedensten<br />

Bedingungen zuverlässig simulieren.<br />

Hierbei werden dreidimensionale<br />

Richtdarstellungen<br />

geliefert. Ein bekanntes Antennensimulationsprogramm<br />

heißt<br />

EZNEC.<br />

Die Impedanz<br />

Antennen sind „Energieform-<br />

Wandler“. Leitungsgebundene<br />

Energie wird in Strahlung<br />

gewandelt oder umgekehrt. Sie<br />

dürfen daher nicht sperren oder<br />

kurzschließen, sondern müssen<br />

einen ständigen Energiefluss<br />

gewährleisten. Das schaffen sie,<br />

indem sie an ihren Klemmen<br />

einen Widerstand erscheinen lassen.<br />

Dieser ist im Sendefall ein<br />

Eingangs- und im Empfangsfall<br />

ein Ausgangswiderstand, aber in<br />

beiden Fällen bei der selben Frequenz<br />

gleich. Eingebürgert hat<br />

sich dafür der Begriff „Impedanz“<br />

oder bei Monopolantennen<br />

„Fußpunktwiderstand“. Idealerweise<br />

handelt es sich um einen<br />

reellen (ohmschen) Widerstand.<br />

<strong>Of</strong>t wird auch die Bezeichnung<br />

„Strahlungswiderstand“ benutzt.<br />

Ein Strahlungswiderstand ist<br />

jedoch an jedem Ort der Antenne<br />

definierbar.<br />

Die Impedanz einer Antenne<br />

hängt lediglich von der Antennengeometrie<br />

ab (Bild 8) und<br />

entsteht ganz einfach dadurch,<br />

dass die Antenne Strahlung<br />

erzeugen bzw. aufnehmen kann.<br />

Der mit dem Wellenwiderstand<br />

einer HF-Leitung vergleichbare<br />

Strahlungswiderstand einer verlustlosen<br />

Antenne ist in beiden<br />

Richtungen ein perfekter Wandler:<br />

Bei Anpassung wird die<br />

maximal entnehmbare Energie<br />

aus dem Sender über die Antenne<br />

abgestrahlt bzw. aus dem Empfangsfeld<br />

über die Antenne dem<br />

Empfänger zugeführt.<br />

Bild 5: Vertikales Richtdiagramm eines horizontalen Halbwellendipols 1/4 λ<br />

über idealem Grund [2]<br />

Lesen sie den vollständigen Artikel ab Seite 10 unter:<br />

https://webkiosk.epaper-kiosk.beam-verlag.de/ef-<strong>2018</strong>-2019/61438639<br />

38 hf-praxis <strong>Best</strong> of <strong>2018</strong>


Grundlagen<br />

Kenngrößen und Auswahl eines<br />

Richtkopplers<br />

Für Richtkoppler (Directional<br />

Coupler) gibt es verschiedene<br />

Aufbaukonzepte, wie Leitungskoppler,<br />

Lochkoppler oder<br />

Transformatorkoppler. Stets ist<br />

zu unterscheiden, ob der Koppler<br />

unidirektional arbeitet (Einrichtungskoppler)<br />

oder bidirektional<br />

eingesetzt werden kann<br />

(gleichzeitige Erfassung von<br />

Vor- und Rücklauf). Da es sich<br />

im letzten Fall prinzipiell um<br />

zwei gegeneinander geschaltete<br />

unidirektionale Koppler<br />

handelt, beziehen sich die folgenden<br />

Betrachtungen auf den<br />

Einrichtungskoppler.<br />

Richtkoppler-Kenngrößen kann<br />

man dem Datenblatt entnehmen<br />

(Tabelle 1) oder etwa nach [1]<br />

qualifiziert mit einem (vektoriellen)<br />

Netzwerkanalysator messen<br />

(Tabelle 2). Sie bedingen<br />

sich teils gegenseitig und sind<br />

physikalisch bedingt eventuell<br />

relativ weit vom Idealwert entfernt.<br />

Dies ist bei einer fairen<br />

Beurteilung zwecks Auswahl zu<br />

berücksichtigen. Weiterhin darf<br />

man die Frequenzabhängigkeit<br />

nicht außer Acht lassen.<br />

Neben den vier Anschlüssen Input/Output und Coupled Reverse & Forward hat der BDCH-25-272 noch einen<br />

Masseanschluss zwecks Eindämmung von Störemission<br />

Kenngrößen verstehen<br />

und bewerten<br />

Die elektrischen Kenngrößen<br />

eines Richtkopplers sind:<br />

• Eingangsimpedanz bei korrektem<br />

Abschluss der Ausgänge<br />

(Main Line und Koppelpfad)<br />

Diese kann direkt durch einen<br />

komplexen Widerstand oder<br />

indirekt durch einen Reflexionsfaktor<br />

(Return Loss) oder<br />

ein SWR beschrieben werden.<br />

Letzteres ist oft der Fall.<br />

• Ausgangsimpedanz der<br />

Main-Linie bei korrekter<br />

Impedanz der Quelle<br />

Aus diese kann direkt durch<br />

einen komplexen Widerstand<br />

oder indirekt durch einen Reflexionsfaktor<br />

oder ein SWR<br />

beschrieben werden. Letzteres<br />

ist wiederum oft der Fall.<br />

Da die Main Line ein einfaches<br />

Gebilde (kurze Leitung) zwischen<br />

Ein- und Ausgang ist,<br />

sind diese beiden Eingangsimpedanzen<br />

theoretisch identisch<br />

und weichen praktisch kaum<br />

vom Ideal ab.<br />

<strong>Best</strong> of <strong>2018</strong><br />

Tabelle 1: Kennwerte des High-Power-Richtkopplers BDCH-25-272 von Mini-Circuits<br />

hf-praxis <strong>Best</strong> of <strong>2018</strong> 43


Grundlagen<br />

<strong>Best</strong> of <strong>2018</strong><br />

• Ausgangsimpedanz des<br />

Koppelpfads<br />

Auch diese ist wenig kritisch,<br />

auch, weil eine nennenswerte<br />

Koppeldämpfung besteht. Hinweis:<br />

Es erfolgt zwar ein wellenwiderstandsrichtiger<br />

Abschluss<br />

mit z.B. 50 Ohm, damit es im<br />

Koppelpfad zu keiner Reflexion<br />

kommt, jedoch wird hier meist<br />

eine Spannung (also hochohmig)<br />

gemessen.<br />

Zur Charakterisierung der<br />

genannten drei Impedanzen dient<br />

oft die Nennung eines „Return<br />

Loss for all Ports“. Dabei sind<br />

Werte um 30 dB üblich entsprechend<br />

0,1% nicht angenommener<br />

Leistung.<br />

• Einfügedämpfung (Insertion<br />

Loss, Main Line<br />

Loss), auch Durchgangsdämpfung<br />

Diese Dämpfung des Signals<br />

in der Main Line wird weniger<br />

von der Qualität der Main Line<br />

(Länge, Material, Durchmesser<br />

des Leiters, eventuelles Dielektrikum)<br />

bestimmt als vielmehr<br />

von der relativen Größe<br />

der ausgekoppelten Leistung,<br />

im Wesentlichen beschrieben<br />

durch den Koppelfaktor, also die<br />

gewünschte Auskopplung eines<br />

Teils der Leistung in der Main<br />

Line. Idealerweise wirkt also<br />

nur der Koppelfaktor, sodass<br />

sich die Einfügedämpfung über<br />

diesen definiert. In den Datenblättern<br />

wird in aller Regel dieser<br />

aber bereits berücksichtigt<br />

(abgezogen), was im Sinne hoher<br />

Transparenz auch zu begrüßen<br />

ist. Anzutreffen sind dann<br />

Angaben um 0,2 dB etwa mit<br />

dem Hinweis „Does not include<br />

theoretical loss“. Etwa für einen<br />

Koppler mit einem Koppelfaktor<br />

von typisch 26,4 dB wird theoretischer<br />

Nennwert von 0,01<br />

dB angegeben. Ein noch geringerer<br />

und somit vernachlässigbarer<br />

Anteil von Einfügedämpfung<br />

entsteht durch die endliche<br />

Isolation.<br />

Aus den Leistungen, die an den<br />

vier Ports auftreten, lassen sich<br />

die wichtigsten Kenngrößen<br />

ableiten:<br />

• Koppelfaktor (Coupling<br />

Factor), auch Koppeldämpfung<br />

(Coupling Loss)<br />

Diesen kann man auf zwei Arten<br />

definieren: 1) Verhältnis der Leistung<br />

in den Forward-Abschlusswiderstand<br />

zur vorlaufenden<br />

Leistung. Diese entspricht (nur)<br />

bei korrekten Impedanzverhältnissen<br />

am Eingang (Input) der<br />

eingespeisten Leistung (dann<br />

keine Reflexion einer eventuellen<br />

rücklaufenden Welle am<br />

Eingang des Kopplers, wobei<br />

sich der am Eingang reflektierte<br />

Anteil zu bereits vorhandenen<br />

vorlaufenden Welle addieren<br />

Theoretische Main-Line-Einfügedämpfung eines einfachen Kopplers und<br />

Koppelfaktor. Für bidirektionale Koppler sind die Angaben zu verdoppeln, vgl.<br />

[2] (Quelle: Wikipedia)<br />

Kenngröße f = 1,8 MHz f = 30 MHz<br />

Koppeldämpfung in dB 33,86 34,57<br />

Isolationsdämpfung in dB 73,52 51,93<br />

Richtdämpfung in dB 39,66 17,36<br />

Einfügedämpfung in dB 0,01 0,04<br />

Eingangsreflexionsdämpfung in dB 52,05 35,32<br />

Eingangsreflexionsdämpfung in dB 1,01 1,03<br />

Tabelle 2: Mit dem VNWA von DF1RN ermittelte Messwerte des Richtkopplers<br />

(Quelle: CQ DL)<br />

würde). 2) Verhältnis der Leistung<br />

in den Reverse-Abschlusswiderstand<br />

zur rücklaufenden<br />

Leistung. Da diese nur bei Reflexion<br />

auftritt und oft klein ist, hat<br />

diese Definitionsmöglichkeit nur<br />

theoretische Bedeutung.<br />

Der Koppelfaktor ist die wohl<br />

wichtigste Spezifikation eines<br />

Richtkopplers. Dies vor allem<br />

auch deshalb, weil er im Wesentlichen<br />

die Einfügedämpfung<br />

bestimmt. Die Koppeldämpfung<br />

hat oft Nennwerte von 20 dB<br />

oder 30 dB entsprechend 1%<br />

oder 0,1% ausgekoppelter Leistung.<br />

Je höher die durchgeleitete<br />

Leistung, umso höher kann<br />

die Koppeldämpfung gewählt<br />

und der Koppler damit idealen<br />

Verhältnissen angenähert<br />

werden. Allerdings sollte man<br />

nicht vergessen, dass bei nicht<br />

korrektem Abschluss des Leitungssystems<br />

nicht nur hinlaufende,<br />

sondern auch rücklaufende<br />

Leistung ausgekoppelt<br />

wird, da beide Coupled-Ports<br />

wellen widerstandsrichtig abgeschlossen<br />

sein müssen.<br />

• Frequenzabhängigkeit des<br />

Koppelfaktors (Coupling<br />

Flatness)<br />

Diese ist beim Leitungs- und<br />

Lochkoppler bereits prinzipiell<br />

gegeben und entsteht beim<br />

Transformatorkoppler durch<br />

verschiedene Effekte, wie die<br />

Frequenztauglichkeit des Kernmaterials,<br />

das Ansteigen der Verluste<br />

in den Wicklungen mit der<br />

Frequenz infolge Skin-Effekt<br />

oder die parasitären Querkopplungen<br />

(insbesondere kapazitiv).<br />

Je nachdem, in welchem<br />

Frequenzbereich der Koppler<br />

arbeiten soll, muss man also<br />

den passenden Grundtyp wählen<br />

und immer die Frequenzabhängigkeit<br />

im Betriebsfrequenzbereich<br />

beachten. Bei dem Wunsch,<br />

ein möglichst ideales Frequenzverhalten<br />

im gewünschten Frequenzbereich<br />

zu erreichen, sind<br />

Kompromisse meist nicht vermeidbar.<br />

• Isolationsdämpfung<br />

(Isolation)<br />

Diese lässt sich auf zwei Arten<br />

definieren: 1) Verhältnis der Leistung<br />

in den Reverse-Abschlusswiderstand<br />

zur vorlaufenden Leistung.<br />

Diese entspricht bei korrekten<br />

Impedanzverhältnissen<br />

am Eingang der eingespeisten<br />

Leistung. 2) Verhältnis der Leistung<br />

in den Forward-Abschlusswiderstand<br />

zur rücklaufenden<br />

Leistung. Da diese nur bei Reflexion<br />

auftritt und oft klein ist, hat<br />

diese Definitionsmöglichkeit nur<br />

theoretische Bedeutung.<br />

Idealerweise sollte eine unendlich<br />

hohe Isolation bestehen,<br />

jedoch verhindern dies parasitäre<br />

Querpfade.<br />

• Richtschärfe (Directivity),<br />

auch (irreführend) Richtdämpfung<br />

Eine niedrige (hohe) Koppeldämpfung<br />

zieht praktisch eine<br />

niedrige (hohe) Isolation mit<br />

sich. Die Isolation sollte also<br />

unter Berücksichtigung der<br />

Koppeldämpfung beurteilt werden.<br />

Am besten und einfachsten<br />

geschieht dies anhand des Unterschieds<br />

zwischen Isolationsdämpfung<br />

und Koppeldämpfung.<br />

Diesen nennt man Richtdämpfung,<br />

er stellt also keine<br />

neue Information dar, sondern ist<br />

gewissermaßen ein komfortables<br />

Qualitätskennzeichen. Ein Kopp-<br />

44 hf-praxis <strong>Best</strong> of <strong>2018</strong>


Grundlagen<br />

<strong>Best</strong> of <strong>2018</strong><br />

Wie bei vielen anderen Richtkopplern, wurde auch beim ZFDC-20-5<br />

ein Abschlusswiderstand bereits im Gehäuse integriert, sodass der<br />

entsprechenden Anschluss entfällt<br />

ler mit 45 dB (55) Isolation und<br />

20 (30) dB Isolation hat z.B. 25<br />

(25) dB Richtschärfe. Die Richtschärfe<br />

ist ein Maß dafür, wie<br />

gut der Koppler die vorlaufende<br />

und die eventuelle rücklaufende<br />

Welle trennen kann. Eine hohe<br />

Richtschärfe bedeutet, dass die<br />

ausgekoppelte Leistung vorzugsweise<br />

in den dafür vorgesehenen<br />

Abschlusswiderstand<br />

fließt. Gute Werte liegen um<br />

40 dB. Möglicherweise wichtig:<br />

Die Richtschärfe ist in aller<br />

Regel stärker frequenzabhängig<br />

als die Koppeldämpfung.<br />

• Einsatzfrequenzbereich<br />

(Frequency Range)<br />

Aus den genannten Frequenzabhängigkeiten<br />

folgt ein Nenn-<br />

Einsatzfrequenzbereich des<br />

Richtkopplers.<br />

• Eingangsleistung (Input<br />

Power)<br />

Jeder Richtkoppler ist durch<br />

eine begrenzte Leistungsbelastung<br />

gekennzeichnet, welche<br />

oft von der Spannungsfestigkeit<br />

bestimmt wird. Zu beachten ist<br />

hier eventuell eine Reduktion<br />

der maximalen HF-Leistung<br />

bei gleichzeitigem Gleichstrom<br />

(DC).<br />

Worauf es noch<br />

ankommen kann<br />

Richtkoppler werden von verschiedenen<br />

Firmen angeboten,<br />

wie Mini-Circuits, Macom,<br />

Bonn-Elektronik, Tacom oder<br />

Neosid. Das Ingenieurbüro<br />

Hutter, welches Richtkoppler<br />

auf Kundenwunsch entwirft und<br />

fertigt, nennt folgende notwendigen<br />

Daten zur Spezifikation<br />

eines Richtkopplers:<br />

• Festfrequenz oder Frequenzbereich<br />

• maximale Leistung (CW)<br />

Trotz deutlicher Frequenzabhängigkeit ist der Return Loss beim ZFDC-20-5<br />

meist zu vernachlässigen<br />

Erhebliche Frequenzabhängigkeit des Einfügeverlusts beim ZFDC-20-5<br />

Koppelfaktor und Richtschärfe über der Frequenz beim ZFDC-20-5<br />

• gegebenenfalls maximale<br />

Pulsleistung (Pulslänge, Wiederholfrequenz)<br />

• Koppelfaktor mit Genauigkeitsanforderung,<br />

ggf. maximale<br />

Variation über Frequenzbereich<br />

• Richtschärfe mit Genauigkeitsanforderung<br />

(Empfehlung<br />

>30 dB, besser >35...40 dB)<br />

• Leitungssystem Hauptleitung,<br />

Stecker und/oder Buchsen<br />

• Eingangsanpassung Hauptleitung<br />

• Durchgangsdämpfung Hauptleitung<br />

• Eingangsimpedanz Koppelleitungen<br />

(evtl. nötig bei Breitbandkopplern)<br />

• Anzahl der Koppelsonden<br />

• Norm und Art der Auskopplungen<br />

(Buchsen, Stecker, N,<br />

BNC etc.)<br />

• Material Außenleiter Hauptleitung<br />

inklusive Oberflächenbehandlung<br />

• Material Stecker/Buchsen<br />

Hauptleitung inklusive Oberflächenbehandlung<br />

• Material Stecker/Buchsen<br />

Auskopplungen inklusive<br />

Oberflächenbehandlung<br />

• Material Innenleiter inklusive<br />

Oberflächenbehandlung<br />

• Material Isolatoren der Hauptleitung<br />

und der Auskopplungen<br />

(z.B. ist Teflon verboten<br />

in Bereichen hoher<br />

Röntgenstrahlen an Beschleunigern)<br />

• wenn kritisch: maximale<br />

Abmessungen und Gewicht<br />

Weiterführende<br />

Literatur:<br />

[1] Praktikum Hochfrequenztechnik,<br />

Teil 1, Richtkoppler,<br />

SoSe 2017, pdf, Internet<br />

[2] Macom: How to Specify<br />

the <strong>Best</strong> Directional Coupler<br />

for Your Critical Application,<br />

pdf, Internet, Übersetzung in<br />

hf-praxis 1/2016 FS<br />

hf-praxis <strong>Best</strong> of <strong>2018</strong> 45


Grundlagen<br />

<strong>Best</strong> of <strong>2018</strong><br />

HF-Generatoren und ihre Verwendung<br />

Man unterscheidet<br />

bei HF-Generatoren<br />

hauptsächlich<br />

zwischen analogen<br />

Signalgeneratoren<br />

und Vektor-<br />

Signalgeneratoren.<br />

Der Unterschied<br />

liegt in der Art der<br />

Signalaufbereitung.<br />

Daraus ergeben sich<br />

unterschiedliche<br />

Modulationsarten<br />

und entsprechende<br />

Einsatzmöglichkeiten.<br />

Bild 1: Exzellent niedriges Phasenrauschen eines analogen Signalgenerators<br />

Nach der Vorstellung von analogen<br />

Generatoren werden Vektor-Signalgeneratoren<br />

besprochen,<br />

wobei deren Ausprägung<br />

als Arbitrary-Waveform-Generator<br />

eine gesonderte Betrachtung<br />

erfährt.<br />

Analoge<br />

Signalgeneratoren<br />

Bei analogen Signalgeneratoren<br />

liegt der Schwerpunkt auf der<br />

Erzeugung eines hochqualitativen<br />

HF-Signals. Unterstützt<br />

werden die analogen Modulationsarten<br />

AM, FM und φM. Mit<br />

manchen Geräten können auch<br />

exakte Pulssignale erzeugt werden.<br />

Analoge Generatoren sind<br />

für Frequenzen bis in den Mikrowellenbereich<br />

erhältlich. Sie<br />

zeichnen sich aus durch:<br />

Analoge Signalgeneratoren werden<br />

zu folgenden Zwecken eingesetzt:<br />

• als stabiles Referenzsignal<br />

(Local Oscillator, Quelle für<br />

Messungen des Phasenrauschens,<br />

Kalibrier-Referenz)<br />

• als Universal-Instrument für<br />

Messungen von Verstärkung,<br />

Linearität, Bandbreite usw. bei<br />

der Entwickung und dem Test<br />

von HF- und anderen Halbleiter-Chips<br />

• für Empfänger-Tests (Zwei-<br />

Ton-Tests, Erzeugen von Interferer-<br />

und Blocking-Signalen)<br />

• für EMV-Tests<br />

• für ATE und Produktion<br />

• für Avionik-Anwendungen<br />

(z.B. VOR, ILS)<br />

• für militärische Anwendungen<br />

• für Radar-Tests<br />

In Bild 2 ist beispielsweise eine<br />

Kombination von Impulsen mit<br />

unterschiedlicher Breite und<br />

Pausendauer für Radar-Anwendungen<br />

zu sehen.<br />

Analoge Signalgeneratoren sind<br />

mit unterschiedlichen Spezifikationen<br />

in allen Preisklassen<br />

erhältlich. Für die Auswahl können<br />

folgende Kriterien entscheidend<br />

sein:<br />

• Frequenzbereich und Auflösung<br />

• mögliche Ausgangsleistung<br />

• Einschwingen von Frequenz<br />

und Pegel<br />

• Pegel- und Frequenzgenauigkeit<br />

• Bauart und Gewicht<br />

Quelle:<br />

Messen mit modernen<br />

Spektrumanalysatoren,<br />

Application Note 1MA201_2d,<br />

Rohde & Schwarz, Juni 2012,<br />

Kapitel 3: Generatoren und<br />

ihre Verwendung,<br />

Autor: Detlev Liebl<br />

• sehr hohe spektrale Reinheit<br />

(Non-Harmonics), z.B.<br />

-100 dBc<br />

• sehr geringes Eigenrauschen<br />

(Broadband Noise), z.B. -160<br />

dBc<br />

• sehr geringes Phasenrauschen<br />

(SSB Phase Noise), z.B. -139<br />

dBc/Hz (bei 20 kHz <strong>Of</strong>fset und<br />

1 GHz), s. Bild 1<br />

Bild 2: Spezielle Impulsfolge für Radar-Anwendungen<br />

46 hf-praxis <strong>Best</strong> of <strong>2018</strong>


Grundlagen<br />

Bild 3: Vorprogrammierte Standards<br />

bei einem Vektor-Signalgenerator<br />

Vektor-Signalgeneratoren<br />

Vektor-Signalgeneratoren zeichnen<br />

sich dadurch aus, dass sie das<br />

Modulationssignal im Basisband<br />

als komplexen IQ-Datenstrom<br />

rechnerisch erzeugen und bearbeiten.<br />

Dazu gehören auch eine<br />

rechnerische Filterung, ggf. ein<br />

Begrenzen der Amplitude (Clipping)<br />

oder beispielsweise ein<br />

Aufprägen von Unsymmetrien.<br />

Manche Generatoren können<br />

additiv Gauss‘sches Rauschen<br />

dazurechnen; manche Generatoren<br />

sind darüber hinaus in der<br />

Lage, rechnerisch eine Mehrwege-Ausbreitung<br />

(Fading,<br />

MIMO) des späteren HF-Signals<br />

zu simulieren.<br />

Im Allgemeinen geschieht die<br />

gesamte Aufbereitung des Basisband-Signals<br />

durch Berechnung<br />

in Echtzeit. Eine Ausnahme bilden<br />

die ARB-Generatoren. Die<br />

Bild 4: Teil der vorprogrammierten Testmodels für den Mobilfunk-Standard<br />

LTE<br />

Basisband-IQ-Daten werden<br />

schließlich auf eine Betriebsfrequenz<br />

konvertiert. (Es gibt auch<br />

Vektor-Generatoren, die nur im<br />

Basisband arbeiten, ohne HF-<br />

Signale zu erzeugen.)<br />

Vektor-Signalgeneratoren verfügen<br />

oft auch über analoge<br />

oder digitale IQ-Eingänge, um<br />

externe Basisbandsignale einzukoppeln.<br />

Mit der IQ-Technik<br />

lassen sich beliebige einfache<br />

wie komplexe, digitale wie<br />

analoge Modulationsarten realisieren,<br />

Einzelträger- ebenso<br />

wie Multiträger-Signale. Die<br />

Anforderungen kommen dabei<br />

in erster Linie aus den Mobilfunk-Standards,<br />

aber auch aus<br />

der kabelgebundenen digitalen<br />

Breitbandübertragung und aus<br />

A&D-Applikationen (Erzeugen<br />

von modulierten Pulsen).<br />

Die Haupteinsatzgebiete der<br />

Vektor-Signalgeneratoren:<br />

• Erzeugen von standardkonformen<br />

Signalen für Mobilfunk,<br />

digitales Radio- und TV,<br />

GPS, moduliertes Radar etc.<br />

• Testen von digitalen Empfängern<br />

oder Baugruppen in<br />

Entwicklung und Produktion<br />

• Simulieren von Signal-Verschlechterungen<br />

(Rauschen,<br />

Fading, Clipping, Einfügen<br />

von Bitfehlern)<br />

• Erzeugen von Signalen für<br />

Mehrantennen-Systeme ohne<br />

und mit Phasenkohärenz für<br />

Beam-Forming<br />

• Erzeugen von modulierten<br />

Störsignalen (Interferer) für<br />

Blocking-Tests und Messungen<br />

der Nachbarkanal-<br />

Unterdrückung<br />

Bild 3 zeigt beispielhaft einen<br />

Teil der von einem Vektor-<br />

Signalgenerator unterstützten<br />

vorprogrammierten Standards.<br />

In den einzelnen Kommunikations-Standards<br />

sind meistens<br />

Testsignale mit einer vorgegebenen<br />

Konfiguration definiert.<br />

Diese können in einem<br />

Vektor-Signalgenerator bereits<br />

vorprogrammiert sein. Bild 4<br />

zeigt eine Auswahl dieser beim<br />

LTE-Standard sogenannten Testmodels<br />

(beim gleichen Generator).<br />

Bild 5 zeigt das Spektrum<br />

des angewählten Testmodels<br />

E-TM3_3__20 MHz. Es ist ca.<br />

18 MHz breit. Genauer betrachtet,<br />

besteht es aus 1201 OFDM-<br />

Einzelträgern im Abstand von<br />

15 kHz, die aufgrund der eingestellten<br />

Bildschirmauflösung hier<br />

ineinander fließen. Bild 6 zeigt<br />

das Konstellationsdiagramm<br />

(IQ-Darstellung) des Testmodels.<br />

Es sind einzelne Kanäle<br />

unterschiedlich moduliert. Hier<br />

sind alle vorkommenden Modulationsarten<br />

in einer Darstellung<br />

zusammengefasst: BPSK<br />

(cyan), QPSK (rot mit blauen<br />

Kreuzen), 16-QAM (orange)<br />

und die LTE-typischen CAZAC-<br />

Bits (Constant Amplitude Zero<br />

Autocorrelation, blau) auf dem<br />

Einheitskreis.<br />

Vektor-Signalgeneratoren verfügen<br />

meist über komfortable Triggermöglichkeiten.<br />

Damit lassen<br />

sich beispielsweise Generator-<br />

Bursts exakt in ein vorgegebenes<br />

Zeitraster einpassen (z.B. GSM-<br />

Bursts in die richtigen Time<br />

Slots). Parallel zum Datenstrom<br />

liefern diese Generatoren meist<br />

auch sogenannte Marker-Signale<br />

an Gerätebuchsen. Diese können<br />

programmierbar an beliebigen<br />

Punkten im Datenstrom aktiviert<br />

werden (z.B. Burst- oder<br />

Frame-Anfang), um ein DUT<br />

oder Messgeräte zu steuern.<br />

Digital modulierte HF-Signale<br />

weisen teilweise sehr hohe Crest-<br />

Faktoren auf (Verhältnis von<br />

Mittel- zu Spitzenwert mehr als<br />

10 dB). Schon geringe Nichtlinearitäten<br />

in den analogen Blöcken<br />

des Generators (Mischer,<br />

Endstufe) können leichter Oberwellen<br />

und Intermodulationsprodukte<br />

verursachen als klassische<br />

analoge Modulationen. In dieser<br />

Beziehung unterscheiden sich<br />

einzelne Generatoren erheblich.<br />

Wichtige Kenngrößen für Vektor-Signalgeneratoren<br />

sind die<br />

Modulationsbandbreite und<br />

die erzielbare Symbolrate, die<br />

Modulationsqualität (Error Vector<br />

Magnitude, EVM) und die<br />

Nachbarkanal-Unterdrückung<br />

(Adjacent Channel Power,<br />

ACP). Moderne Generatoren<br />

sind zukunftssicher, d.h., sie<br />

übertreffen die Anforderungen<br />

aktuell gängiger Mobilfunkstandards<br />

erheblich. Die allgemeinen<br />

Kriterien für die Auswahl<br />

gleichen denen von analogen<br />

Generatoren.<br />

Arbitrary-Waveform-<br />

Generatoren<br />

Diese kurz ARB-Generatoren<br />

genannten Geräte sind Vektor-<br />

Signalgeneratoren, bei denen die<br />

Modulationsdaten vorab (nicht in<br />

Echtzeit) berechnet und im RAM<br />

abgelegt werden. Die Ausgabe<br />

das RAM-Inhalts erfolgt dann<br />

mit der Echtzeit-Symbolrate.<br />

(Viele Vektor-Signalgeneratoren<br />

verfügen über eine ARB-<br />

<strong>Best</strong> of <strong>2018</strong><br />

hf-praxis <strong>Best</strong> of <strong>2018</strong> 47


Grundlagen<br />

<strong>Best</strong> of <strong>2018</strong><br />

Bild 5: Multicarrier-Spektrum des LTE Testmodels E-TM3_3__20MHz<br />

Bild 6: Gesamtkonstellation beim LTE-Testmodel E-TM3_3__20MHz<br />

Vielfach bieten Hersteller von<br />

ARB-Generatoren Software<br />

an, um Standard-Modulationssequenzen<br />

(IQ-Datensätze) zu<br />

erstellen. Bild 7 zeigt einige<br />

Fenster eines solchen Programms.<br />

Gewählt wurde hier<br />

der Mobilfunkstandard 3GPP<br />

FDD (UMTS). Erstellt wird der<br />

Downlink, also das Signal von<br />

einer Basisstation (BS) zum<br />

Mobiltelefon. Das Programm<br />

kann die Signale von bis zu vier<br />

Basisstationen erzeugen; in Bild<br />

7 ist nur BS1 aktiv. Die Filterung<br />

entspricht dem UMTS-Standard.<br />

Ein Clipping erfolgt nicht. Die<br />

Gerätebuchse Marker1 wird später<br />

ein Signal bei jedem neuen<br />

Radio Frame liefern. Sind alle<br />

nötigen Eingaben erfolgt, startet<br />

man durch Klicken auf die<br />

Schaltfläche Generate Waveform<br />

File die Berechnung der<br />

IQ-Daten. Ist diese abgeschlossen,<br />

überträgt man die Daten<br />

vom Programm aus zum ARB-<br />

Generator und kann sofort die<br />

Ausgabe starten. ◄<br />

Option, s. Bild 3.) In Einsatz<br />

und Anwendung unterscheiden<br />

sich die ARB-Generatoren von<br />

den Echtzeit-Vektor-Generatoren<br />

in folgenden Punkten:<br />

• Der Inhalt des IQ-Datenstroms<br />

ist vollkommen frei festlegbar.<br />

• Es sind nur zeitlich begrenzte<br />

oder zyklische Signale möglich<br />

(RAM hat endliche Tiefe).<br />

Die Speichertiefe und die Wortbreite<br />

der IQ-Datensätze sind<br />

zusätzliche Kenngrößen. Wie bei<br />

den Echtzeitgeneratoren gibt es verschiedene<br />

Trigger-Möglichkeiten<br />

und die Marker-Signal-Ausgabe.<br />

Der Anwender kann für Produktionstests<br />

verschiedene Sequenzen<br />

unterschiedlicher Dauer aneinanderfügen.<br />

Das können zum Beispiel<br />

Datenströme mit unterschiedlichen<br />

Bitraten sein, die in der<br />

Fertigung überprüft werden müssen.<br />

Manche ARB-Generatoren<br />

können als Echtzeit-Basisband-<br />

Quelle Gauss‘sches Rauschen<br />

hinzurechnen, manche sind in der<br />

Lage, eine Mehrwege-Ausbreitung<br />

(Fading) und Mehrantennensysteme<br />

(MIMO) des späteren HF-<br />

Signals in Echtzeit zu simulieren.<br />

Bild 7: PC-Programm zur Berechnung der IQ-Daten von Standardsignalen<br />

48 hf-praxis <strong>Best</strong> of <strong>2018</strong>


Fachbücher für die<br />

Praxis<br />

Praxiseinstieg in die<br />

Spektrumanalyse<br />

Joachim Müller,<br />

21 x 28 cm, 198 Seiten,<br />

zahlr. überwiegend farbige Abb.<br />

Diagramme, Plots<br />

ISBN 978-3-88976-164-4,<br />

beam-Verlag 2014, 38,- €<br />

Art.-Nr.: 118106<br />

Ein verständlicher Einstieg in die Spektrumanalyse<br />

- ohne höhere Mathematik,<br />

der Schwerpunkt liegt auf der Praxis mit<br />

Vermittlung von viel Hintergrundwissen.<br />

Hintergrundwissen:<br />

• Der Zeit- und Frequenzbereich, Fourier<br />

• Der Spektrumanalyzer nach dem Überlagerungsprinzip<br />

• Dynamik, DANL und Kompression<br />

• Trace-Detektoren, Hüllkurvendetektor,<br />

EMV-Detektoren<br />

• Die richtige Wahl des Detektors<br />

• Moderne Analyzer, FFT, Oszilloskope<br />

mit FFT<br />

• Auswahl der Fensterung - Gauß, Hamming,<br />

Kaiser-Bessel<br />

• Die Systemmerkmale und Problemzonen<br />

der Spektrumanalyzer<br />

• Korrekturfaktoren, äquivalente Rauschbandbreite,<br />

Pegelkorrektur<br />

• Panorama-Monitor versus Spektrumanalyzer<br />

• EMV-Messung, Spektrumanalyzer versus<br />

Messempfänger<br />

Messpraxis:<br />

• Rauschmessungen nach der Y-Methode,<br />

Rauschfaktor, Rauschmaß<br />

• Einseitenbandrauschen, Phasenrauschen<br />

• Signal/Rauschverhältnis, SNR, S/N, C/N<br />

• Verzerrungen und 1 dB-Kompressionspunkt<br />

• Übersteuerung 1.Mischer - Gegenmaßnahmen<br />

• Intermodulationsmessungen<br />

• Interceptpoint, SHI, THI, TOI<br />

• CW-Signale knapp über dem Rauschteppich<br />

• Exakte Frequenzmessung (Frequenzzählerfunktion)<br />

• Messung breitbandiger Signale<br />

• Kanalleistungsmessung, Nachbarkanalleistungsmessung<br />

• Betriebsart Zero-Span<br />

• Messung in 75-Ohm-Systemen<br />

• Amplituden- und Phasenmodulation<br />

(AM, FM, WM, ASK, FSK)<br />

• Impulsmodulation, Puls-Desensitation<br />

• Messungen mit dem Trackingenerator<br />

(skalare Netzwerkanalyse)<br />

• Tools auf dem PC oder App’s fürs<br />

Smart-Phone<br />

Dezibel-Praxis<br />

Richtig rechnen mit dB, dBm, dBµ,<br />

dBi, dBc und dBHz<br />

Frank Sichla, 17,5 x 25,5 cm, 94 S., 82 Abb.,<br />

zahlreiche Tabellen und Diagramme;120<br />

Aufgaben zur Selbstkontrolle, mit Lösungen.<br />

ISBN 978-88976-056-2, 2007, 12,80 €<br />

Art.-Nr.:118064<br />

Das Dezibel ist in der Nachrichtentechnik<br />

zwar fest etabliert, erscheint aber oft noch<br />

geheimnisvoll. Will man genauer wissen,<br />

was dahinter steckt, kann man zu mathematiklastigen<br />

und trockenen Lehrbüchern<br />

greifen. Darin stehen viele Dinge, die man<br />

in der Funkpraxis gar nicht braucht und<br />

die eher verwirren. Andererseits vermisst<br />

man gerade die „Spezialitäten“, denen man<br />

schon immer auf den Grund gehen wollte.<br />

Der Autor dieses Buches hat dieses Dilemma<br />

erkannt und bietet daher hier eine<br />

frische, leicht verständliche und mit 120<br />

Aufgaben und Lösungen überaus praxisgerechte<br />

Präsentation des Verhältnismaßes<br />

„dB“ mit all seinen Facetten.<br />

Unser gesamtes Buchprogramm finden Sie<br />

unter www.beam-verlag.de<br />

oder bestellen Sie über info@beam-verlag.de


Grundlagen<br />

<strong>Best</strong> of <strong>2018</strong><br />

Schwingquarze – analoge Bauteile in der<br />

digitalen Welt<br />

Auch in einer digitalen Umgebung ist der<br />

Schwingquarz noch ein analoges Bauelement.<br />

Die mechanische Schwingung des<br />

Kristalls wird über den piezoelektrischen<br />

Effekt an die äußere Elektronik weitergeleitet.<br />

Analog zu einem Pendel wird das Ausgangssignal<br />

immer eine Sinusfunktion sein.<br />

Schwingquarze wurden in den letzten Jahren<br />

kaum noch beachtet, obwohl sie ein nicht<br />

zu vernachlässigender <strong>Best</strong>andteil in vielen<br />

Anwendungen sind. Wenn Zeitabweichungen<br />

in der Größenordnung von wenigen<br />

ppm oder kleiner über längere Zeit eine Rolle<br />

spielen, verwendet man Schwingquarze als<br />

Taktgeber. Heutzutage werden in fast allen<br />

Geräten Schwingquarze als Taktgeber verwendet,<br />

von der einfachen Quarzuhr bis<br />

hin zur Weltraumanwendung. Keine Kommunikation<br />

wäre möglich, kein modernes<br />

Auto würde fahren und selbst eine stabile<br />

Stromversorgung wäre unmöglich.<br />

Entwicklung im Fluss<br />

Obwohl dieses Bauelement schon in die<br />

Jahre gekommen ist, die ersten wurden<br />

schon vor 100 Jahren technisch verwendet,<br />

ist seine Entwicklung nicht stehen geblieben.<br />

Die Baugrößen haben sich von den<br />

Metallbauformen der HC und TO Reihen auf<br />

Baugrößen von 1 x 1,2 mm in Keramikausführung<br />

verkleinert und an einer weiteren<br />

Autor:<br />

Jürgen Hoffmann,<br />

Geschäftsführer<br />

Coftech GmbH<br />

www.coftech.de<br />

Miniaturisierung wird gearbeitet. Konnte<br />

man in den Metall-Bauformen noch beliebige<br />

Frequenzen in kleinen Stückzahlen fertigen,<br />

ist das bei den keramischen Gehäusen<br />

nicht mehr in dieser Weise möglich. Bedingt<br />

durch die veränderten Fertigungsmethoden<br />

und den stetigen Preisdruck sind die Losgrößen<br />

auf 500 bis 10000 Stück gestiegen.<br />

Metallgehäuse der HC oder TO Bauformen<br />

werden nur noch für Präzisionsquarze verwendet.<br />

Für normale Applikationen werden<br />

diese Bauformen bald nicht mehr verfügbar<br />

sein.<br />

Beratung von Vorteil<br />

Allen Schwingquarznutzern ist es sehr zu<br />

empfehlen, sich frühzeitig mit kompetenten<br />

Fachleuten zu beraten, die direkten Kontakt<br />

zu den Herstellern haben. Dadurch können<br />

Anwendung und Schwingquarz besser aufeinander<br />

abgestimmt werden. Die Spezifikation<br />

wird detaillierter ausgearbeitet und<br />

es werden spätere Probleme vermieden.<br />

Durch den ständigen Preisdruck sind die<br />

Hersteller gezwungen, jede Lücke in der<br />

Spezifikation zur Kostensenkung zu nutzen.<br />

Die meisten Fertigungen sind in Länder<br />

mit geringen Lohnkosten verlagert. In<br />

Europa werden nur noch wenige Spezialquarze<br />

gefertigt.<br />

Folgen der Miniaturisierung<br />

Allerdings bringt die Reduzierung der<br />

Baugrößen auch einige Einschränkungen<br />

der Daten mit sich. Zum einen wird der<br />

Frequenzbereich eingeschränkt. Zum anderen<br />

steigt der Designaufwand, verbunden<br />

mit immer kleineren Fertigungstoleranzen,<br />

beim Übergang von den Metallgehäusen<br />

auf die Keramikgehäuse stark an. Durch<br />

die Veränderung des Resonators von rund<br />

auf rechteckig wird für jede Frequenz ein<br />

neues Design notwendig. Die Entwicklung<br />

eines neuen Designs, einer neuen Frequenz,<br />

wird erst ab Stückzahlen in mehrfacher Millionenhöhe<br />

wirtschaftlich.<br />

Mit der Verringerung der Baugrößen sind<br />

aber auch Veränderungen der elektrischen<br />

Parameter verbunden. So steigt der Ersatzwiderstand<br />

an und die Schwinggüte nimmt ab.<br />

Diese Änderungen sind physikalisch bedingt<br />

und können nur in bestimmten Grenzen<br />

beeinflusst werden. Bedingt durch die<br />

Abmessungen sinkt bei kleinen Bauformen<br />

auch das Ziehverhalten. Die geringere Ziehbarkeit<br />

der kleinen Bauformen erfordert<br />

eine wesentlich kleinere Lastkapazität zum<br />

Erreichen der gleichen Frequenzänderung.<br />

Die verwendeten Lastkapazitäten liegen<br />

heute in der Größenordnung von 4 bis 7 pF.<br />

Bei geringen Frequenztoleranzen in der<br />

Anwendung muss außerdem die Verbindung<br />

des Gehäuses mit der Masseleitung<br />

berücksichtigt werden. Bei nicht definierten<br />

Messbedingungen und kleinen Lastkapazitäten<br />

kann es zwischen Hersteller und<br />

Anwender zu erheblichen Frequenzabweichungen<br />

kommen.<br />

Die kleine Lastkapazität reduziert ebenfalls<br />

die Betriebsgüte und verschlechtert auch<br />

das Phasenrauschen erheblich. Damit sind<br />

die kleinsten Bauformen nicht mehr für<br />

Anwendungen mit hohen Präzisionsanforderungen<br />

geeignet.<br />

Die Miniaturbauformen sind allerdings durch<br />

ihre Größe und den mechanischen Aufbau<br />

gut für Anwendungen mit High Reliability<br />

und hoher Schock- und Vibrationsfestigkeit<br />

geeignet, bei denen es nicht auf<br />

extreme Frequenzgenauigkeit, Ziehbarkeit<br />

und Phasenrauschen ankommt. Das trifft<br />

besonders auf Anwendungen mit extremen<br />

Platzanforderungen und geringen Datenübertragungsraten<br />

zu. Durch Gehäuse in<br />

kompletter Keramikausführung sind sogar<br />

Anwendungen in starken Magnetfeldern,<br />

wie zum Beispiel direkt im MRT, möglich.<br />

Einige weitere Einschränkungen sind aber<br />

zusätzlich zu beachten. Bedingt durch den<br />

Temperaturgang des Materials können über<br />

den Temperaurbereich nur bestimmte minimale<br />

Frequenzabweichungen realisiert werden.<br />

Die Anpassung erfolgt über den soge-<br />

50 hf-praxis <strong>Best</strong> of <strong>2018</strong>


Grundlagen<br />

nannten Schnittwinkel, die Orientierung des<br />

Schwingers im Kristall.<br />

Die minimal im Temperaturgang erreichbare<br />

Frequenzabweichung wird durch die<br />

bei den kleinen Bauformen verwendeten<br />

Oberflächenformen (Linsen) weiter eingeschränkt.<br />

Durch zusätzliche Bearbeitungsverfahren<br />

wird die effektive Orientierung<br />

im Kristall verändert. Toleranzen im Bereich<br />

von 15 Winkelsekunden sind schwieriger<br />

zur realisieren. Außerdem verschiebt sich<br />

der Symmetriepunkt (Inflection Point) der<br />

Temperaturkurve dabei von den idealen 25<br />

°C zu höheren Temperaturen.<br />

Verlustleistung beachten!<br />

Ein weiterer wenig beachteter Punkt ist die<br />

Verlustleistung am Schwingquarz. Konnten<br />

bei den Metallbauformen noch Leistungen<br />

von 100 µW und mehr eingesetzt werden,<br />

führen diese bei den kleinsten Bauformen<br />

schon zu Beschädigungen des Bauelements.<br />

Das schwingende Volumen wird immer kleiner<br />

und das Kristallgitter muss die zugeführte<br />

Energie aufnehmen. Das bedeutet<br />

starke mechanische Verformungen, die<br />

zur Änderung der physikalischen Eigenschaften<br />

führen. Bei einem Uhrenpendel<br />

als Vergleich, würde man ein Anschlagen<br />

des Pendels am Gehäuse beobachten. Das<br />

macht sich vor allem in einer stark erhöhten<br />

Alterung bemerkbar. Störresonanzen<br />

werden verstärkt angeregt und führen zu<br />

Verzerrungen des Temperaturgangs (Activity<br />

Dips). Auch Totalausfälle können auftreten.<br />

Ganz deutlich werden diese Effekte<br />

beim Aufzeichnen der Lastabhängigkeiten<br />

(Drive Level Dependency) von Serienresonanzfrequenz<br />

und R1. Für die kleinsten<br />

Bauformen sollte der Drive Level nur noch<br />

im Bereich von 1 µW liegen.<br />

Auch in Zukunft<br />

unverzichtbar<br />

Neue Entwicklungen wie MEMs, ebenfalls<br />

mechanische Schwinger, aber auf Siliziumbasis,<br />

bringen zurzeit noch keine erheblichen<br />

Vorteile. Sie werden wie Schwingquarze in<br />

einem separaten Gehäuse verwendet. Eine<br />

totale Integration in bestehende Chips ist<br />

noch nicht erfolgt. Außerdem muss die<br />

starke Temperaturabhängigkeit des Siliziumkristalls<br />

elektronisch digital kompensiert<br />

werden. Das führt im Temperaturgang<br />

zu Microjumps der Frequenz, ähnlich wie<br />

sie bei digital kompensierten Quarzoszillatoren<br />

zu beobachten sind, nur in wesentlich<br />

mehr Stufen. Jeder dieser Microjumps<br />

führt zu einem Phasensprung und somit zu<br />

Übertragungsfehlern.<br />

Der Schwingquarz bleibt damit noch einige<br />

Zeit ein unverzichtbares Bauelement. Durch<br />

das komplexe Verhalten des Schwingquarzes<br />

und sein Verschwinden aus der allgemeinen<br />

Wahrnehmung wird die Gefahr von fehlerhaften<br />

Spezifikationen höher. Meist werden<br />

nur die alten Spezifikationen für Metallgehäuse<br />

kopiert und mit neuen Gehäusezeichnungen<br />

verbunden. Dabei bleiben leider die<br />

veränderten Eigenschaften meist unberücksichtigt.<br />

◄<br />

<strong>Best</strong> of <strong>2018</strong><br />

Diesen Fachartikel aus <strong>2018</strong> sollten Sie auch gelesen haben:<br />

Das Dezibel in HF- und Mikrowellen-Technik<br />

30 dBm + 30 dBm = 60 dBm<br />

– stimmt das oder stimmt´s<br />

nicht? Warum ist 1% einmal<br />

-40 dB, ein anderes Mal 0,1 dB<br />

bzw. 0,05 dB? Auch erfahrene<br />

Ingenieure kommen bei diesen<br />

Fragen gelegentlich ins<br />

Grübeln. Darum informiert<br />

https://webkiosk.epaper-kiosk.beam-verlag.de/1-<strong>2018</strong>/59600649, Teil 1 ab Seite 52<br />

https://webkiosk.epaper-kiosk.beam-verlag.de/2-<strong>2018</strong>/59731798, Teil2 ab Seite 32<br />

dieser zweiteilige Beitrag auf<br />

Grundlage von Auszügen aus<br />

der genannten Quelle und hilft<br />

somit, früher Gelerntes wieder<br />

oder noch Unbekanntes neu ins<br />

Gedächtnis zu holen.<br />

Dezibel, dBm, dB(µV/m) – das<br />

sind Begriffe, deren Bedeutung<br />

ein Ingenieur im Schlaf kennen<br />

muss. Tut er´s nicht, hat er in<br />

seinem Job einen deutlichen<br />

Nachteil. Tauchen wie üblich<br />

diese Begriffe im Gespräch<br />

mit Kunden oder Kollegen auf,<br />

wird er sich kaum auf die Sache<br />

konzentrieren können, wenn er<br />

ständig überlegen muss – wie<br />

war das doch noch, sind 3 dB<br />

jetzt Faktor 2 oder 4 oder was?<br />

Es lohnt sich, wenn man sich<br />

diese Zusammenhänge, die<br />

man sicher schon mal gelernt<br />

hat, wieder ins Gedächtnis ruft<br />

und den Umgang damit übt.<br />

Application Note 1MA98<br />

Rohde & Schwarz<br />

hf-praxis <strong>Best</strong> of <strong>2018</strong> 51


Quarze und Oszillatoren<br />

<strong>Best</strong> of <strong>2018</strong><br />

Ultrahochfrequenter Clock<br />

Oszillator<br />

Hochstabiler OCXO mit<br />

geringem Phasenrauschen<br />

Switchable Oscillators <strong>Of</strong>fer<br />

Frequency a la Carte<br />

Die kürzlich veröffentlichte neue Reihe<br />

Clock Oszillatoren IQXO-597 von<br />

IQD bietet einen ultrahochfrequenten<br />

Bereich von 1GHz bis 2,2GHz. Verpackt<br />

in einem 14,0 x 9,0 x 3,3mm, 6<br />

Pad Gehäuse ist dieses oberflächenmontierbare<br />

Bauteil mit FR4 Bodenteil<br />

und Metalldeckel nicht hermetisch<br />

dicht verschlossen. Der IQXO-597 ist<br />

erhältlich mit drei verschiedenen Signalausgängen:<br />

Sinus, differentiellem Sinus<br />

und LVPECL.<br />

Mit einer engen Frequenzstabilität von<br />

±20 ppm über den Betriebstemperaturbereich<br />

von -40 °C bis 85 °C ergibt sich<br />

eine Gesamtfrequenzabweichung vom<br />

Nominalwert von lediglich ±70ppm<br />

(inklusive Frequenztoleranz bei 25 °C,<br />

sowie Abweichung über Betriebstemperaturbereich,<br />

Versorgungsspannung,<br />

Lastkapazität und Alterung über 10<br />

Jahre bei 25 °C). Dieser neue Clock<br />

Oszillator ist ideal geeignet für Anwendungen<br />

wie 100G/400G Datenkommunikation,<br />

Hochgeschwindigkeits-ADCs,<br />

DACs & SerDes, ebenso wie für kohärente<br />

optische Module.<br />

Die neue Baureihe ist erhältlich mit<br />

3,3 V Versorgungsspannung mit einem<br />

maximalem Stromverbrauch von 70 mA<br />

(Sinus) oder 120 mA (LVPECL) und<br />

sehr geringem RMS Phasenjitter von<br />

15 fs über 12 kHz bis 20 MHz (Sinus @<br />

2,1930 GHz) oder 46 fs über 10 kHz bis<br />

20 MHz (LVPECL @ 1,0960 GHz). Als<br />

Verpackungseinheit kann der Oszillator<br />

sowohl lose als auch auf Rolle geliefert<br />

werden. Das ausführliche Datenblatt<br />

finden Sie unter www.iqdfrequencyproducts.com<br />

■ IQD Frequency Products Ltd<br />

www.iqdfrequencyproducts.de<br />

IQD hat einen neuen, hochstabilen und<br />

phasenrauscharmen temperaturgesteuerten<br />

Quarz oszillator (OCXO) auf den Markt<br />

gebracht, der über den gesamten industriellen<br />

Temperaturbereich von -40 bis +85<br />

°C eine außergewöhnliche Frequenzstabilität<br />

von bis nur noch ±1 ppb (Teile pro Milliarde)<br />

bietet. Mit einem ausgezeichneten<br />

Phasenrauschen von typisch -120 dBc/Hz<br />

@10 Hz und -155 dBc/Hz @10 kHz ist der<br />

IQOV-114 die ideale Wahl für den Einsatz<br />

in Stratum-3-Applikationen, in 4G/LTE/5G-<br />

Basisstationen, in Rundfunk-, Ethernet-,<br />

Satellitenkommunikations-, Sonet/SDH-,<br />

Radar- und WiMax-Anwendungen.<br />

Der Frequenzbereich des IQOV-114 reicht<br />

von 8,192 bis 30,72 MHz; die derzeit entwickelten<br />

Frequenzen betragen 8,192, 10,<br />

12,8, 13, 15,36, 16,384, 19,2, 20 und 30,72<br />

MHz. Mit weniger als ±0,5 ppb pro Tag und<br />

±50 ppb pro Jahr ist die Alterungsleistung<br />

extrem gut. Die Schwankung der Versorgungsspannung<br />

(Messung bezogen auf die<br />

bei 25 °C beobachtete Frequenz, Variation<br />

der Versorgungsspannung von 3,13 bis 3,47<br />

V und eine Last von 15 pF) beträgt ±2 ppb<br />

max., während die Kurzzeitstabilität oder<br />

Allan-Varianz (temperaturstabil, keine EMI/<br />

EMC oder andere Störungen, Test nach dem<br />

Einschalten für 1 h bezogen auf 25 °C; 1 s)<br />

bei maximal 0,01 ppb liegt.<br />

Dieser HCMOS-basierte OCXO ist in einem<br />

20 x 12,7 mm großen Sechs-Pad-Gehäuse<br />

mit FR4-Basis und Metalldeckel untergebracht<br />

und kann Lasten bis 15 pF ansteuern.<br />

Er kann mit 3,3 V versorgt werden und verbraucht<br />

während des Aufwärmens maximal<br />

1000 mA sowie im stationären Zustand bei<br />

25 °C maximal 500 mA. Diese neue Familie<br />

ist Teil einer umfangreichen Reihe von<br />

OCXOs, die von IQD erhältlich sind, darunter<br />

Ausführungen mit einer extrem geringen<br />

Phasenrauschleistung und einem winzigen<br />

Gehäuse. Ausführliche Informationen zum<br />

IQOV-114 finden Interessenten unter.<br />

■ IQD Frequency Products, Ltd.<br />

info@iqdfrequencyproducts.com<br />

www.iqdfrequencyproducts.com<br />

Euroquartz has launched a new range of<br />

switchable crystal oscillators offering users<br />

the ability to provide four different frequencies.<br />

The new QuikXO HC_JF series oscillators<br />

are available in frequencies from 15<br />

to 2100 MHz with a choice of outputs including<br />

LVCMOS (up to 250 MHz), LVPECL,<br />

LVDS and CML differential. High current<br />

steering logic (HCSL) differential outputs<br />

are available for frequencies up to 700 MHz.<br />

Integrated phase jitter performance of 150 fs<br />

maximum makes these crystal oscillators<br />

particularly suitable for high frequency<br />

applications.<br />

QuikXO HC_JF series crystal oscillators<br />

are available at low cost and can be delivered<br />

in days for prototypes with a choice of<br />

supply voltages – 1.8, 2.5 or 3.3 V – across<br />

the range apart from LVPECL with 2.5 and<br />

3.3 V only. Customers can select any four<br />

frequencies in the range and the oscillator<br />

can switch to each as required, useful in<br />

frequency bus distribution applications on<br />

multi-processor boards where several frequencies<br />

are required for the different processors.<br />

The four chosen frequencies can<br />

all be synchronised from the single crystal<br />

oscillator instead of trying to sequence multiple<br />

clocks to achieve switching in of the<br />

various processors.<br />

Frequency selection is made using two<br />

logic control pads FS0 and FS1 to provide<br />

the four user selectable frequencies with<br />

frequency select timing of 2.5 ms maximum.<br />

Frequency stability specifications of<br />

±25, ±50 and ±100 ppm over both commercial<br />

(-10 to +70 °C) and industrial (-40 to<br />

+85 °C) temperature ranges are available<br />

52 hf-praxis <strong>Best</strong> of <strong>2018</strong>


Quarze und Oszillatoren<br />

as standard. Other specifications include<br />

maximum ageing of ±3ppm in first year,<br />

duty cycle of 50% ± 5%, rise times of 0.35<br />

ns maximum and current consumption from<br />

62 to 99 mA typical. RoHS compliant, the<br />

new QuikXO HC_JF crystal oscillators are<br />

housed in industry standard 8-pad, 7 x 5 mm<br />

surface mount packages.<br />

■ Euroquartz, Ltd.<br />

www.euroquartz.co.uk<br />

macht das universelle RTC-Module RV-<br />

3028-C7 flexibel einsetzbar und bietet alle<br />

Voraussetzungen für beispielsweise Wearables,<br />

mobile medizinische Geräte und verbrauchssensitive<br />

IoT-Anwendungen.<br />

■ WDI AG<br />

www.wdi.ag<br />

Oszillatoren mit extrem<br />

niedrigem Phasenjitter<br />

Hochstabiler Ultra-Niederspannungs-TCXO<br />

<strong>Best</strong> of <strong>2018</strong><br />

Meilenstein im Bereich der<br />

Zeitreferenzen<br />

Der Schweizer Hersteller Micro Crystal,<br />

vertrieben durch die WDI AG, stellt mit der<br />

RV-3028-C7 die weltweit erste Echtzeituhr<br />

(RTC) mit nur 40 nA Stromverbrauch vor.<br />

Eine Kombination aus Timing und Batterie-Backupschaltung<br />

mit dem branchenweit<br />

niedrigsten Stromverbrauch soll die Autonomie<br />

unter rauen Bedingungen erhöhen<br />

und so zur ersten Wahl für Wearable- und<br />

IoT-Anwendungen werden.<br />

Mit einem Stromverbrauch von nur 40<br />

nA bei einer Versorgungspannung von 3<br />

V sowie einer hohen Genauigkeit von ±1<br />

ppm bei Raumtemperatur, welche eine spätere<br />

Kalibrierung in der Fertigung des Kunden<br />

überflüssig macht, setzt Micro Crystals<br />

jüngstes RTC-Modul neue Maßstäbe. Die<br />

RV-3028-C7 kombiniert in einem winzigen<br />

3,5 x 1,5 x 0,8 mm SMD-Gehäuse den Quarz<br />

mit der RTC-Schaltung und bietet sogar<br />

einen integrierten Batterie-Backupschalter.<br />

Zusammen mit dem extrem geringen Stromverbrauch<br />

ermöglicht dies die Verwendung<br />

von MLCC-Kondensatoren oder Super-Caps<br />

zur Überbrückung der Backup-Zeit.<br />

Weitere Features sind ein großer Eingangsspannungsbereich<br />

von 1,2 bis 5,5 V, ein<br />

32-Bit-Unix-Zeitzähler (z.B. für Sicherheitscode-Berechnungen)<br />

sowie eine 400<br />

kHz I²C-Schnittstelle.<br />

Die Kombination aus weitem Versorgungsspannungsbereich,<br />

extrem geringem Stromverbrauch,<br />

zusätzlicher Batterie-Backupschaltung<br />

und Event-Detektionseingang<br />

Der in Großbritannien ansässige Spezialist<br />

für frequenzbestimmende Bauteile Euroquartz<br />

Ltd, vertrieben durch die WDI AG,<br />

lanciert die neue Oszillatorserie EQHJ mit<br />

einem extrem niedrigen Phasenjitter von<br />

maximal 50 fs. Erhältlich sind die Oszillatoren<br />

mit LVCMOS-Ausgang und einer Versorgungsspannung<br />

von 1,8, 2,5 oder 3,3 V.<br />

Entwickelt wurde die EQHJ-Serie für<br />

Anwendungen, die ein extrem niedriges Phasenrauschen<br />

erfordern. Hierzu gehören z.B.<br />

Flachbildschirme, Videostreaming-Systeme<br />

über externe Kabel (z.B. LDI), serielle Highspeed-Kommunikationsverbindungen<br />

wie<br />

Serial ATA & FireWire, SONET, xDSL,<br />

SDH, Set-Top-Box und Ethernet-Karten.<br />

Die Oszillatoren sind in den Frequenzen<br />

von 5 bis 50 MHz erhältlich und bieten<br />

eine Frequenzstabilität von ±25 ppm über<br />

den industriellen Arbeitstemperaturbereich<br />

von -40 bis +85 °C. Verfügbar sind die drei<br />

SMD-Standardbauformen 7 x 5 x 1,4 mm,<br />

5 x 3,2 x 1,2 mm und 3,2 x 2,5 x 1 mm. Die<br />

Stromaufnahme reicht von typischerweise 3<br />

bis maximal 10 mA für die größte Bauform.<br />

Des Weiteren bietet die EQHJ-Serie eine<br />

Lastkapazität von 15 pF (CMOS), eine<br />

typische Startup-Zeit von 0,8 ms (maximal<br />

5 ms) und eine Symmetrie von 50%<br />

(±5 %). Charakteristische Anstiegszeiten<br />

sind 5 ns für die kleinste Größe, bis zu 1,5<br />

ns für die größte Bauform (maximal 10 ns<br />

für alle Größen). Die maximale Alterung<br />

beträgt ±3 ppm im ersten Jahr (±2 ppm in<br />

jedem weiteren Jahr). Das Phasenrauschen<br />

ist mit 48 fs typisch bei 3,3 V und 118 fs<br />

typisch bei 1,8 V spezifiziert.<br />

■ WDI AG<br />

www.wdi.ag<br />

IQDs neue temperaturkompensierte<br />

Quarzoszillator-Familie IQXT-225<br />

kommt mit einer extrem geringen Versorgungsspannung<br />

von nur 1,2 V aus<br />

und bietet dabei eine hervorragende Frequenzstabilität<br />

von ±0,5ppm über einen<br />

Betriebstemperaturbereich von -30 bis<br />

+85 °C. Die Stromaufnahme wird mit<br />

1,7 mA angegeben. Eine Enable/Disable-Funktion<br />

an Pin 1 ermöglicht den<br />

Stromsparbetrieb. Im Disable-Modus<br />

beträgt der Stromaufnahme nur 3 µA.<br />

Folgende sechs häufig verwendete Frequenzen<br />

stehen zur Verfügung 16,368,<br />

16,369, 19,2 MHz, 26, 33,6 und 38,4<br />

MHz. Der neue TCXO IQXT-225 verfügt<br />

über einen Clipped-Sinewave-<br />

Ausgang und ist für eine Lastimpedanz<br />

von 10 kOhm//10 pF ausgelegt. Der<br />

neue TCXO bietet ein Phasenrauschen<br />

von -135 dBc/Hz bei 1 kHz <strong>Of</strong>fset und<br />

zeichnet sich durch eine Hochlaufzeit<br />

von 2 ms aus.<br />

Dieses in einem hermetisch versiegelten<br />

Keramikgehäuse von 2 x 1,6 x 0,7<br />

mm untergebrachte Bauteil eignet sich<br />

optimal für Anwendungen, bei denen<br />

die Batterielebensdauer von entscheidender<br />

Bedeutung ist, typischerweise<br />

für Internet of Things (IoT), in persönlichen<br />

Navigationsgeräten (PND), tragbaren<br />

Testgeräten, Wearables sowie in<br />

der drahtlosen Kommunikation.<br />

Verpackungsoptionen<br />

sind „Rollenware“ oder „Gurtabschnitt“.<br />

Ab sofort steht eine Reihe von Standardspezifikationen<br />

ab Lager zur Verfügung<br />

– entweder direkt bei IQD oder<br />

über die umfassende Palette weltweiter<br />

Distributoren. Detaillierte Datenblätter<br />

finden Interessenten unter www.iqdfrequencyproducts.com.<br />

■ IQD Frequency Products, Ltd.<br />

info@iqdfrequencyproducts.com<br />

www.iqdfrequencyproducts.com<br />

hf-praxis <strong>Best</strong> of <strong>2018</strong> 53


Quarze und Oszillatoren<br />

<strong>Best</strong> of <strong>2018</strong><br />

Quarze mit geringem Phasenrauschen<br />

Bild 1: Verfügbare Gehäusetypen der ULN-Quarze<br />

Bei der Entwicklung der ULN-<br />

Quarze (Ultra Low Noise) hat<br />

Vectron International nicht nur<br />

spezifische Resonator-Parameter<br />

berücksichtigt, sondern auch viel<br />

Wert auf eine sorgfältige Auswahl<br />

der Rohstoffe gelegt.<br />

Durch spezielle Fertigungsverfahren,<br />

Bearbeitungsschritte und<br />

Prozessparameter gewährleisten<br />

die ULN-Quarze ein extrem<br />

geringes Phasenrauschen. Die<br />

Ultra Low Noise Quarze zeichnen<br />

sich durch konsistente und<br />

höchste Leistung aus und eignen<br />

sich selbst für anspruchsvollste<br />

Anwendungen.<br />

Für alle gängigen Frequenzen<br />

sind Standardprodukte erhältlich.<br />

Auf Anfrage sind auch kundenspezifische<br />

Frequenzen und<br />

kleine Fertigungslose verfügbar.<br />

Bild 3a: Phasenrauschen bei 10 MHz 3. Oberton SC-<br />

Schnitt<br />

Merkmale:<br />

• 3. Oberton von 5 bis<br />

60 MHz<br />

• 5. Oberton von 10 bis 150<br />

MHz<br />

• Standardmäßiger Betriebstemperaturbereich:<br />

-45 bis<br />

80 °C<br />

• AT-, SC- und IT-Schnitte<br />

• RoHS & WEEE konforme<br />

Gehäuse<br />

• Strahlungsfeste Schwingquarze<br />

für Raumfahrtanwendungen<br />

auf Anfrage<br />

Anwendungen<br />

• Signalgeneratoren<br />

• Netzwerk-/Spektrumanalysatoren<br />

• Frequenzreferenzen<br />

• Radarsysteme<br />

• Militärische Funksysteme<br />

• Elektronische Kriegsführung<br />

Bild 2: Vergleich des Phasenrauschens von Standard- und L2-Low-Noise-<br />

Produkten<br />

• Navigation<br />

• Satellitenempfänger/Transceiver<br />

Bild 3b: Phasenrauschen bei 100 MHz 5. Oberton SC-<br />

Schnitt<br />

Auswahlhilfe für<br />

Quarze<br />

Geringe Jitter-, ADEV- (Allan<br />

Deviation) und MTIE-Werte<br />

(Maximum Time Interval Error)<br />

sowie ein hoher Störabstand lassen<br />

sich in einem System nur<br />

durch den Einsatz von Quarzen<br />

mit hoher Güte erreichen.<br />

Für das trägernahe Phasenrauschen<br />

einer Oszillator-Schaltung<br />

ist im Allgemeinen das Verhalten<br />

des Quarzes ausschlaggebend.<br />

Quarze mit AT-Schnitt zeichnen<br />

sich durch ein geringes Phasenrauschen<br />

im trägernahen Bereich<br />

aus, während Quarze mit SC-<br />

Schnitt normalerweise verwendet<br />

werden, wenn es auf ein niedriges<br />

Grundrauschen ankommt,<br />

da sie höhere HF-Leistungen<br />

handhaben können.<br />

In rauscharmen Anwendungen<br />

werden Oberton-Designs statt<br />

Grundton-Designs verwendet,<br />

weil sie höhere Güten und geringere<br />

Alterungsraten aufweisen.<br />

Üblich sind 3. Oberton-Designs<br />

von 5 MHz bis 45 MHz und 5.<br />

Oberton-Designs von 50 MHz<br />

bis 150 MHz.<br />

Technische<br />

Informationen<br />

Wie im Bild 2 dargestellt, ist das<br />

Grundrauschen bei Oszillatoren,<br />

die keine Frequenzmultiplikation<br />

verwenden, nahezu unabhängig<br />

von der Quarzfrequenz.<br />

Für Anwendungen mit geringem<br />

Grundrauschen sollte möglichst<br />

ein Quarz mit der höchsten Frequenz<br />

verwendet werden, bei<br />

der die langfristigen Stabilitätsanforderungen<br />

noch erfüllt<br />

werden. Wenn eine Anwendung<br />

mit höherer Frequenz ein minimales<br />

Close-in-Phasenrauschen<br />

erfordert, bringt oftmals eine<br />

Frequenzmultiplikation Vorteile.<br />

Dies ist darauf zurückzuführen,<br />

dass das Close-in-Phasenrauschen<br />

überproportional besser<br />

ist als die Rauschleistung von<br />

Quarzen mit höherer Frequenz.<br />

Werden eine zusätzliche Kapazitätsdiode<br />

und ein Quarz mit<br />

moderater Güte verwendet, die<br />

normalerweise in TCXOs- und<br />

54 hf-praxis <strong>Best</strong> of <strong>2018</strong>


Quarze und Oszillatoren<br />

<strong>Best</strong> of <strong>2018</strong><br />

Bild 4: Messung des Phasenrauschens mit einem Netzwerk-Analysator HP-<br />

5052B<br />

VCXOs zu finden sind, verschlechtert<br />

sich das trägernahe<br />

Rauschen im Vergleich zu nicht<br />

kompensierten Quarzoszillatoren<br />

mit fester Frequenz.<br />

Messung des<br />

Phasenrauschens bei<br />

Quarzen<br />

Für viele Anwendungen können<br />

die Quarze von VECTRON die<br />

gewünschte Phasenrausch-Leistung<br />

standardmäßig erfüllen. Für<br />

anspruchsvolle Anwendungen<br />

kann das Phasenrauschen der<br />

Quarze auf der Basis von Stichproben<br />

oder zu 100% gemessen<br />

werden.<br />

Das Phasenrauschen von Quarzen<br />

wird durch das Einsetzen<br />

des Bauteils in eine rauscharme<br />

Oszillatorschaltung gemessen.<br />

Die Pass-/Fail-Grenzwerte können<br />

per Software bei <strong>Of</strong>fsets<br />

von 10 Hz bis 100 kHz gesetzt<br />

werden. Diagramme des Phaserauschens<br />

kann VECTRON<br />

auf Wunsch mit den Bauteilen<br />

liefern.<br />

Bild 5: Screenshot der Messergebnisse<br />

Führende Produkte<br />

10 MHz<br />

3. Oberton SC-Schnitt:<br />

Gehäuse: XR-U (HC37/TO-8)<br />

Alterung: 100ppb 1. Jahr<br />

Alterungsrate:


Mikrowelle<br />

<strong>Best</strong> of <strong>2018</strong><br />

Multichannel Rotating Joint<br />

Assembly for S-Band Radar<br />

Application<br />

S-Band-Drehkupplungen für die Raumfahrt<br />

Spinner hat sein Portfolio an<br />

Drehkupplungen für Space-<br />

Anwendungen erweitert, diese<br />

werden insbesondere in Antenna-<br />

Pointing-Mechanismen verwendet.<br />

Viele der bereits für die<br />

Raumfahrt verfügbaren Drehkupplungen<br />

arbeiten im X-,<br />

K- oder Ka-Band. SPINNER<br />

hat nun auch Einheiten für das<br />

S-Band entwickelt.<br />

Auf Basis der bewährten kontaktlosen<br />

HF-Übertragungstechnologie<br />

konnte Spinner die<br />

konstruktions- und produktionsbedingten<br />

Hürden überwinden<br />

und S-Band Drehkupplungen<br />

erstellen, welche in ihren äußeren<br />

Abmessungen trotz der längeren<br />

Wellenlänge mit denen<br />

von Drehkupplungen für höhere<br />

Frequenzen vergleichbar sind.<br />

Dank ihrer kompakten Form<br />

und der Verwendung spezieller<br />

Aluminiumlegierungen sowie<br />

anderer, speziell für die Raumfahrt<br />

entwickelter Materialien,<br />

beträgt das Gesamtgewicht einer<br />

solchen Drehkupplung unter 100<br />

Gramm.<br />

Die S-Band Drehkupplung hält<br />

einer durchschnittlichen Leistung<br />

von bis zu 10 W stand<br />

bei einem VSWR von maximal<br />

1,15 und einem VSWR WOW<br />

von maximal 0,05. Der Insertion<br />

Loss ist mit max. 0,25 dB<br />

sehr niedrig, während der Insertion<br />

Loss WOW 0,05 dB nicht<br />

überschreitet. Diese Werte sind<br />

garantiert unter Volllast für einen<br />

extrem weiten Temperaturbereich<br />

(-100 bis +120 °C).<br />

Kompakte<br />

Abmessungen<br />

Dank ihrer kompakten Abmessungen<br />

und hervorragenden<br />

Übertragungseigenschaften<br />

bieten diese Drehkupplungen<br />

ein hohes Maß an Flexibilität<br />

in der Auslegung von Antenna-<br />

Pointing-Mechanismen. Der<br />

Frequenzbereich lässt sich bei<br />

Bedarf anpassen. Dies eröffnet<br />

zusätzliche Möglichkeiten<br />

für die direkte Kommunikation<br />

zwischen Satelliten und Basisstationen<br />

sowie die Entwicklung<br />

von Satelliten.<br />

■ SPINNER GmbH<br />

www.spinner-group.com<br />

Link Microtek has successfully<br />

created and shipped a<br />

complex, one-metre-long<br />

microwave rotating joint<br />

assembly for an S-band<br />

ground-based radar. Allowing<br />

microwave signals to be fed to<br />

and from a radar antenna, such<br />

large rotating joint assemblies<br />

are an essential component of<br />

the S-band radar systems that<br />

are used around the world in<br />

air-traffic control, weather<br />

forecasting and shipborne<br />

applications.<br />

The rotating joint assembly<br />

incorporates one WR284<br />

waveguide channel for 2.7-3.1<br />

GHz (S-band) transmissions<br />

up to a peak power of 200 kW,<br />

four N-type coaxial channels<br />

for 2.7-3.1 GHz transmissions<br />

up to a peak power of 1 kW,<br />

two N-type coaxial channels<br />

for 1-1.1 GHz (L-band) transmissions<br />

with a peak power 10<br />

kW, and a 35-way slip ring and<br />

brush block for feeding DC<br />

power to the antenna.<br />

As is usual for radar applications,<br />

the assembly had been<br />

specified for continuous rotation<br />

at up to 60 rpm, so the<br />

finished unit was subjected to<br />

a prolonged run-in programme<br />

and comprehensive electrical<br />

testing on a custom-built<br />

test rig at Link Microtek’s<br />

Basingstoke facility.<br />

■ Link Microtek, Ltd.<br />

sales@linkmicrotek.com<br />

www.linkmicrotek.com<br />

9-Way Radial Combiner for Radar<br />

Link Microtek has designed and<br />

produced a compact high-power<br />

9-way radial combiner specifically<br />

for BAE Systems as part of<br />

a programme to upgrade customers’<br />

S-band radar transmitters<br />

56 hf-praxis <strong>Best</strong> of <strong>2018</strong>


Mikrowelle<br />

by replacing their magnetrons with multiple<br />

solid-state power amplifiers (SSPAs).<br />

Typically, the SSPAs are individual blades<br />

housed within a 19in cabinet, and their outputs<br />

need to be combined then fed via waveguide<br />

to the radar’s large rotating antenna; it<br />

is this function that the special 9-way combiner<br />

performs.<br />

According to Link Microtek’s managing<br />

director, Steve Cranstone, there were several<br />

challenges involved in the design of the<br />

special combiner: “Firstly, the device had<br />

to be able to handle extremely high microwave<br />

power and be sufficiently small to fit<br />

comfortably at the back of an SSPA cabinet.”<br />

In addition to meeting these specifications,<br />

there was another crucial consideration. One<br />

of the main reasons for upgrading radar<br />

transmitters with SSPA technology is to<br />

introduce a degree of fault tolerance into the<br />

system. Another advantage of the resonantcavity<br />

design is its compact size compared<br />

with other types of combiner. The 9-way<br />

device, with its impressive peak power capability,<br />

measures just 194 mm in diameter<br />

and has a depth of only 58 mm, excluding<br />

the N-type input connectors and WR284<br />

waveguide output. In terms of microwave<br />

performance, the combiner achieves a SWR<br />

of 1.4 (maximum), an insertion loss of less<br />

than 0.5 dB and a peak input power rating<br />

of 2.5 kW.<br />

To complement the combiner, Link Microtek<br />

also designed and produced a special 50 dB<br />

S-band WR284 coupler for monitoring the<br />

microwave power at the combiner’s output.<br />

Both parts are fabricated from aluminium<br />

with a satin black finish.<br />

■ Link Microtek, Ltd.<br />

sales@linkmicrotek.com<br />

www.linkmicrotek.com<br />

Mikrowellen-Synthesizer<br />

mit branchenführenden<br />

Eigenschaften<br />

Analog Devices kündigte einen breitbandigen<br />

Synthesizer mit integriertem VCO an,<br />

der durch richtungsweisende Leistungsfähigkeit<br />

und Flexibilität gekennzeichnet ist und<br />

sich ideal für verschiedenste Anwendungen<br />

eignet. Beispiele sind der Aerospace- und<br />

Wehrtechnik-Bereich, die Mobilfunk-Infrastruktur,<br />

Mikrowellen-Richtfunkstrecken,<br />

elektronische Prüf- und Messinstrumente<br />

sowie Satellitenterminals.<br />

Der neue breitbandige Fractional-N-Synthesizer<br />

ADF5610 erzeugt Taktsignale<br />

von 55 MHz bis 15 GHz und zeichnet sich<br />

durch das branchenweit geringste Phasenrauschen<br />

eines Single-Chip-Bausteins aus.<br />

Im Vergleich zu alternativen Lösungen, die<br />

mehrere schmalbandige GaAs-VCOs und<br />

PLLs erfordern, bietet der ADF5610 eine<br />

um 50% reduzierte Leistungsaufnahme<br />

sowie weniger Platzbedarf und eine einfachere<br />

Architektur.<br />

Auf der Basis des proprietären, fortschrittlichen<br />

SiGe-BiCMOS-Prozesses ermöglicht<br />

der ADF5610 große Modulationsbandbreiten<br />

und niedrige Bitfehlerraten. Er bietet ein<br />

branchenführendes VCO-Phasenrauschen<br />

von -114 dBc/Hz bei 100 kHz <strong>Of</strong>fset bzw.<br />

-165 dBc/Hz bei 100 MHz <strong>Of</strong>fset, jeweils<br />

bei 10 GHz, sowie ein niedriges normalisiertes<br />

Grund-Phasenrauschen (FOM) von<br />

-229 dBc/Hz. Die integrierte PLL-Funktion<br />

überzeugt durch schnelle Frequenzwechsel<br />

und kurze Einrastzeiten von unter 50 µs<br />

mit einem entsprechenden Schleifenfilter.<br />

Die Störlinien des Phasendetektors sind<br />

typisch geringer als -45 dBc, und die HF-<br />

Ausgangsleistung beträgt 6 dBm. Der breitbandige<br />

Fractional-N-Synthesizer ADF5610<br />

lässt sich einfach in Designs einbinden und<br />

wird vollständig durch ADIsimPLL unterstützt.<br />

Mit diesem umfassenden und einfach<br />

anzuwendenden Tool für das Design<br />

und die Simulation von PLL-Synthesizern<br />

lassen sich Aussagen über das Phasenrauschen,<br />

die Einrastzeit, den Jitter und weitere<br />

design-relevante Parameter einholen.<br />

Mithilfe der integrierten SPI-Schnittstelle<br />

und der Steuerungssoftware ist der Baustein<br />

außerdem anwenderseitig programmierbar.<br />

Der ADF5610 ist für einen Temperaturbereich<br />

von -40 bis +85 °C spezifiziert. Er<br />

kann an analogen und digitalen Stromversorgungen<br />

mit 3,3 V Nennspannung ebenso<br />

betrieben werden wie an der 5V Versorgungspannungen<br />

der Ladungspumpen und<br />

VCO und ist kompatibel zum 1,8-V-Logikpegel.<br />

Hardwaremäßige und softwaremäßige<br />

Power-Down-Modi ergänzen den Ausstattungsumfang.<br />

Das LFCSP misst 7 x 7 mm.<br />

■ Analog Devices, Inc.<br />

www.analog.com<br />

Electromechanical<br />

Switches Covering DC to<br />

40 GHz with Low Insertion<br />

Loss<br />

Fairview Microwave, Inc. has unveiled a<br />

new series of low insertion loss repeatability<br />

electromechanical switches. These<br />

electromechanical switches exhibit low<br />

insertion loss repeatability which is<br />

guaranteed over millions of switching<br />

cycles. This performance is extremely<br />

useful to help maintain overall system<br />

measurement accuracy.<br />

Fairview’s twelve new electromechanical<br />

switches exhibit extremely low insertion<br />

loss repeatability with guaranteed<br />

levels of 0.03 to 0.05 dB over 5 to 10<br />

million switching cycles, depending on<br />

the model. Performance includes low<br />

insertion loss of 0.3 dB with high isolation<br />

of 100 dB typical, and input power<br />

ratings of up to 70 watts CW and up to<br />

1 watt for hot switching applications.<br />

These switches cover broadband frequencies<br />

from DC to 40 GHz and are<br />

offered in three configurations: singlepole<br />

double-throw (SPDT), single-pole<br />

four-throw (SP4T) and single-pole sixthrow<br />

(SP6T). They have latching actuators<br />

and desirable features that include<br />

indicators, self-cut-off, TTL and 50 Ohm<br />

terminations.<br />

These rugged, MIL-grade electromechanical<br />

switches are RoHS and REACH<br />

compliant and guaranteed to meet MIL-<br />

STD-202 environmental test conditions<br />

that include exposure to humidity, altitude,<br />

temperature cycling, vibration and<br />

shock. Another important feature is all<br />

package designs are shielded for EMI/<br />

RFI protection and magnetic fields.<br />

Models are available with either SMA<br />

or 2.92 mm connectors depending on<br />

the operational frequency. Multi-throw<br />

models support HE10 connectors with<br />

ribbon cable assemblies for DC, indicator<br />

and TTL logic controls, and all<br />

models are export-rated as EAR99.<br />

■ Fairview Microwave<br />

www.fairviewmicrowave.com<br />

<strong>Best</strong> of <strong>2018</strong><br />

hf-praxis <strong>Best</strong> of <strong>2018</strong> 57


EMV<br />

<strong>Best</strong> of <strong>2018</strong><br />

EMV in der Praxis:<br />

Die besten Abschirm-Tipps und Tricks<br />

Entsprechend des thematischen<br />

Schwerpunkts dieser<br />

Ausgabe veröffentlichen<br />

wir hier eine Auswahl von<br />

Abschirmmaßnahmen zur<br />

Erzielung einer besseren EMV-<br />

Performance insbesondere<br />

von Baugruppen für die<br />

Hochfrequenztechnik<br />

Wenn ein Kabel, eine Leitung oder ein Draht<br />

durch eine Abschirmung führt, jedoch nicht<br />

komplett (direkt oder mit seinem eigenen<br />

Schirm) mit dieser Abschirmung verbunden<br />

ist, dann ist davon auszugehen, dass sie wie<br />

eine Antenne wirkt und sich ihre schirmende<br />

Wirkung verringert. Dies ist in besonderem<br />

Maße bei höheren Frequenzen der Fall. Wie<br />

die folgende Abbildung illustriert, kann man<br />

mit abschirmendem (leitenden) flexiblem<br />

Material dieses Problem recht gut in den<br />

Griff bekommen.<br />

- Level III: Man kombiniert obige Methoden,<br />

schirmt also so gut wie möglich (optimal<br />

= bestmöglich) ab. Existieren mehrere<br />

Platinen, werden diese noch mit einem<br />

gemeinsamen Schirm versehen, das ergibt<br />

die unten dargestellte dreifache Schirmung.<br />

Das Abschirmen an der Quelle ist für<br />

gewöhnlich die kosteneffizienteste Lösung.<br />

Die schirmende Abdeckung kann mit speziellen<br />

Clips befestigt werden. Sie ist daher<br />

leicht und schnell entfernbar.<br />

Im Allgemeinen besteht eine Abschirmung<br />

aus mehreren Lagen/Schichten oder auch<br />

Zonen. Der Grund besteht darin, dass ein<br />

solcher Aufbau kostengünstiger ist als eine<br />

Lösung aus nur einer Schicht für gleiche<br />

Abschirm-Performance. Es ist in diesem<br />

Zusammenhang einfach, drei Zonen zu<br />

definieren:<br />

- Level I: Die Komponente auf der Platine<br />

wird durch eine Haube abgeschirmt. Man<br />

spricht von einer Schirmung an der Quelle.<br />

Eine weitere Möglichkeit der Befestigung<br />

ist das Pin-Mounting. auch dafür gibt es<br />

spezielle System, etwa für durchführende<br />

Löcher oder mit integrierten Pins an der<br />

Abschirmung zum direkten Auflöten.<br />

Mit freundlicher Genehmigung<br />

der Firma Infratron<br />

Quelle :<br />

100 Shielding Tips and Tricks,<br />

Infratron GmbH,<br />

Produktion und Vertrieb,<br />

www.infratron.de<br />

- Level II: Die gesamte Leiterplatte wird<br />

durch eine Folie, Umhüllung oder Box<br />

abgeschirmt (oder die Platine wird mitsamt<br />

aller an ihr angeschlossenen Kabel in eine<br />

schirmende Box gesetzt).<br />

Niemals sollte Wasser eine Abschirmung<br />

erreichen oder sich darauf bilden können.<br />

<strong>Best</strong>eht jedoch diese Gefahr, sind besonders<br />

die Montagepunkte zu schützen. Dazu gibt<br />

es spezielle Abdichtungsmethoden. So kann<br />

man eine Art ringförmige Versiegelung um<br />

die Pins/Bolzen herum anbringen. Die entsprechenden<br />

Materialen besitzen zusätzlich<br />

auch noch eine positive EMV-Wirkung.<br />

Für kleinere Teile, wo in der Umgebung<br />

wenig Platz bereitsteht, kann man Gummi<br />

benutzen. Dieses Dichtungsmaterial gibt es<br />

in Form von Profilen und Flächen, und es<br />

lässt sich präzise in die gewünschte Form<br />

58 hf-praxis <strong>Best</strong> of <strong>2018</strong>


EMV<br />

bringen. Für größere Teile kann eine Dichtungsmaterial-Kombination<br />

gut geeignet<br />

sein. Eine solche EMI-Dichtung kombiniert<br />

z.B. Neoprene und Silikon oder EPDM-<br />

Gummi. Neoprene hat eine hohe Flammenbeständigkeit<br />

und widersteht Temperaturen<br />

im Bereich -40 bis +100 °C. Silikon-Gummi<br />

ist bei Temperaturen bis zu 220 °C einsatzfähig.<br />

EPDM-Gummi lässt sich um bis zu<br />

120° verbiegen.<br />

Eine große Konstruktion ist etwa ein Fullsize-Rack<br />

mit einer Tür oder ein Serverschrank.<br />

Hier bietet sich eine ultrasofte<br />

Doppelabschirmung mit separater Wasserdichtung<br />

oder eine geknickte Haube über<br />

einer Silikonumrandung als Wasserdichtung<br />

in V-Form an, Dicke etwa 6 bis 10 mm.<br />

Andere hilfreiche Produkte, etwa in textiler<br />

Umhüllung, oder anclipbare Dichtungen<br />

sind lieferbar.<br />

sind sie ideal: Sie stören nicht und können<br />

nicht gestört werden. Das folgende Bild<br />

zeigt einen Fiber Optic Converter in Kombination<br />

mit einem Hohlleiter (Waveguide).<br />

<strong>Best</strong> of <strong>2018</strong><br />

Spalten in Gehäusen sind umso kritischer,<br />

je höher die Frequenz ist. So kann man etwa<br />

durch den Spalt in einer Schranktür mit<br />

einer IR-Fernbedienung bequem ein Gerät<br />

im Schrank steuern. Man muss daher den<br />

Bereich zwischen Deckel/Tür eines schirmenden<br />

Gehäuses/Kastens und dem Grundkörper<br />

selbst besonders beachten. Hierbei<br />

macht es Sinn, zwischen kleinem, mittlerem<br />

und großem Format zu unterscheiden.<br />

Bei kleineren Größen, etwa bis 200 x 200<br />

mm, kann man zwischen Grundkörper und<br />

Deckel ein schirmendes Gummiband einlegen<br />

oder in einem Schlitz einen EMV-Dichtungsschlauch<br />

von 2 bis 3 mm Durchmesser.<br />

Für spezielle Konstruktionen bietet etwa<br />

der Infratron-Kundenservice „Schnittmuster”<br />

und Profile nach Kundenvorgaben.<br />

Dabei sind wasserdichte EMI-Dichtungen<br />

in jeder Form und Größe herstellbar aus<br />

Material wie z.B. leitfähigem Gummi oder<br />

mit mehrfacher Schirmung und kleinen leitenden<br />

Drähten im Material. Diese haben<br />

einen Kompressionsgrad von 10 bis 15%.<br />

Metallisierung unter Vakuum ist eine andere<br />

Abschirm-Option, die auch teilweise erfolgen<br />

kann. Infolge des Aufwands eignet sich<br />

diese Methode aber nicht für Kleinserien.<br />

Bei mittelgroßen Konstruktionen, etwa verzinkt<br />

oder aus Stahl, kann man eine zusätzliche<br />

federnde Einlage vorsehen, dies auch<br />

kombiniert mit Gummischlauch.<br />

Kabelabschirmungen bewirken bekanntlich<br />

eine elektrische Abschirmung. Diese wirkt<br />

aber nur, wenn sie am Masse liegt. Da die<br />

Abschirmung auch noch als Signalleiter<br />

dient, ist sie an Quelle und Senke mit Masse<br />

verbunden. Treten jedoch Unterschiede zwischen<br />

den Massepotentialen auf, wirkt diese<br />

Differenz als Störsignal. Meist hat dieses<br />

Netzfrequenz (50 Hz), ist also leicht auszufiltern.<br />

Das Bild unten gibt ein Beispiel<br />

für ein solches Filter.<br />

Soll die Abschirmung luftdurchlässig sein<br />

(Wärmeabführung), bewärt sich eine Wabenstruktur<br />

(Honeycomb). Hier sind verschieden<br />

große und dicke Ausführungen möglich,<br />

auch mit Staubfilter. Standard ist der<br />

kosteneffektive Honeycomb aus Aluminium.<br />

Ein Honeycomb-Ventilationspanel kann<br />

gerahmt und vorgebohrt sein zwecks einfachster<br />

Montage, auch Laschen sind möglich.<br />

Es lässt sich so gestalten, dass man es<br />

klemmend montieren kann.<br />

Für die schnelle Signalübertragung kommen<br />

Glasfaserleitungen immer mehr zur<br />

Anwendung. Vom EMV-Standpunkt her<br />

hf-praxis <strong>Best</strong> of <strong>2018</strong> 59


Module<br />

<strong>Best</strong> of <strong>2018</strong><br />

GNSS-RTK-Modul basiert auf neuer Technologie<br />

Die Firma u-blox kündigte das hochgenaue<br />

Multiband-GNSS-Modul ZED-F9P mit integrierter<br />

RTK-Technologie (Real Time Kinematikcs)<br />

für Anwendungen in den Bereichen<br />

Maschinensteuerung, Roboter unbemannte<br />

Fahrzeuge und Flugzeuge (Drohnen) an.<br />

Kleine Abmessungen<br />

Das Modul ZEDF9P misst lediglich 17 x<br />

22 x 2,4 mm. Es nutzt die Technologie der<br />

vor kurzem angekündigten u-blox F9-Plattform<br />

und bietet eine zuverlässige, leistungsstarke<br />

Positionierung von hoher Präzision<br />

in Sekundenschnelle. Das ZED-F9P ist der<br />

erste Multiband-Empfänger für den Massenmarkt,<br />

der simultan GNSS-Signale von allen<br />

vier GNSS-Konstellationen (GPS, GLO-<br />

NASS, Galileo und BeiDou) verarbeitet.<br />

Durch die Kombination von GNSS-Signalen<br />

aus mehreren Frequenzbändern (L1/L2/L5)<br />

und der RTK-Technologie ist das Modul<br />

ZEDF9P in der Lage, in Sekundenschnelle<br />

eine zentimetergenaue Positionierung zu<br />

liefern. Der Empfang von mehr Satellitensignalen<br />

zu jedem Zeitpunkt maximiert<br />

die Verfügbarkeit zentimetergenauer Positionen<br />

selbst in schwierigen Umgebungen<br />

wie z.B. in Städten.<br />

Hochdynamische Anwendungen<br />

Durch seine hohe Updaterate eignet sich das<br />

Modul ZEDF9P optimal für hochdynamische<br />

Anwendungen wie etwa UAVs. Dank der<br />

Integration hochentwickelter Multiband-<br />

RTK-Algorithmen ist keine zusätzliche<br />

Hardware und keine RTK-Bibliotheken<br />

erforderlich. Das Produkt ist sofort einsatzbereit<br />

und einfach zu integrieren. Es unterstützt<br />

Produktentwickler dabei, ihre Ideen<br />

schnell auf den Markt zu bringen.<br />

Kleiner und energieeffizienter<br />

Das ZED-F9P ist ganz dafür konzipiert, die<br />

drei Haupthürden zu überwinden, die bisher<br />

verhindert haben, dass die zentimetergenaue<br />

Positionierung den Massenmarkt<br />

erobern konnte: Kosten, Größe und Stromverbrauch.<br />

ZED-F9P ist deutlich kleiner und<br />

energieeffizienter als bisherige Lösungen.<br />

Als kostengünstige Lösung wird das Produkt<br />

neue hochpräzise Positionierungsanwendungen<br />

für den Massenmarkt erschließen.<br />

„Der neue GNSS-Empfänger ZED-F9P<br />

baut auf dem Erfolg unseres Hochpräzisions-GNSS-Moduls<br />

NEO-M8P auf, bietet<br />

jedoch eine deutlich erweiterte Performance,<br />

da es alle verfügbaren GNSS-Signale<br />

nutzt“, so Mårten Ström, Senior Principal<br />

Product Management, von ublox. „Indem<br />

wir die Verfügbarkeit von zuverlässiger<br />

und erschwinglicher hochpräziser Positionierungstechnologie<br />

steigern, erwarten wir,<br />

Innovationen voranzutreiben und eine neue<br />

Generation GNSS-Navigationsanwendungen<br />

von höchster Genauigkeit zu ermöglichen.“<br />

■ ublox AG<br />

info@u-blox.com<br />

www.u-blox.com<br />

Dual-channel rotary joint for X-band Radar systems<br />

MSC Technologies hat sein Produktportfolio<br />

um das leistungsstarke WiFi/Bluetooth-Kombimodul<br />

SPB228 von H&D<br />

Wireless (Schweden) erweitert dieses<br />

bereits vollimplementiert auf den MSC-<br />

SMARC-Modulen präsentiert. Dieses neue<br />

Modul unterstützt dual frequency 802.11<br />

a/b/g/n/ac mit einem 2 x 2 Multi-User<br />

Radio und Bluetooth 5.0 Dual Mode. Mit<br />

seinen kompakten Abmessungen von 12 x<br />

16 mm in dem lötbaren M.2-1216-Formfaktor<br />

und dem erweiterten Temperaturbereich<br />

von -40 bis +85 °C ist das Kombinmodul<br />

optimal für vielfältige High-End-<br />

Anwendungen geeignet. Es basiert auf<br />

dem Marvell Chipset 88W8997, welcher<br />

Langzeitverfügbarkeit garantiert.<br />

Das WiFi/Bluetooth-Kombimodul SPB228<br />

unterstützt 802.11ac mit verschiedenen<br />

Modulations- und Coding-Schemes wie<br />

MCS0 bis MCS9, VHT20 bis VHT80 und<br />

BPSK, CCK, QPSK, 16QAM, 64QAM<br />

sowie 256QAM für WLAN, was Datenraten<br />

von bis zu 866,7 Mbit/s bei Nutzung<br />

des 2x2 Multi-User MiMo erlaubt. Das<br />

Bluetooth 5.0 bietet sowohl Bluetooth<br />

Classic wie auch Bluetooth-LE-Funktionalität<br />

und dies auch bei simultaner Nutzung<br />

des WiFi-Systems. Koexistenz-Funktionen<br />

werden zu Bluetooth aber auch zu<br />

LTE unterstützt.<br />

In dem hochintegrierten Modul sind RF,<br />

Baseband/MAC, Bluetooth Engine, RF-<br />

Filter und der Oszillator vereint. Das<br />

SPB228 wird von einem Linux OS auf<br />

einem Host Controller gesteuert. Die Host-<br />

Schnittstellen unterstützen USB 3.0, SDIO<br />

und PCIe. Zusätzlich werden ein PCM<br />

Audio Interface und weitere Schnittstellen<br />

geboten. Auch die Funkschnittstelle<br />

bietet exzellente Leistungswerte mit einer<br />

Empfangsempfindlichkeit von bis zu -98<br />

dBm und einer Ausgangsleistung von<br />

maximal 16 dBm, was eine gute Funkreichweite<br />

garantiert. Dank der modernen<br />

Chip-Technologie lässt sich ein geringer<br />

Stromverbrauch sogar im Sendemodus<br />

erreichen, wie z.B. 350 mA in 2,4 GHz<br />

802.11 /b mode (1 Mbps).<br />

Als Sicherheitsfunktionen werden WEPund<br />

WPA/WPA2-Verschlüsselung geboten.<br />

Weitere Software-Funktionen sind WiFi<br />

Direct; die simultane Nutzung von SoftAP<br />

und Station Mode sind möglich. MSC<br />

Technologies hat eine volle Integration<br />

des SPB228-Moduls auf seinen neuen<br />

SMARC-2.0-Modulen MSC SM2S-ZUSP<br />

und MSC SM2S-IMX8M vorgenommen.<br />

Alle gebotenen Funktionen werden voll<br />

unterstützt. Im Board Support Package<br />

dieser Boards sind die Treiber bereits enthalten.<br />

Zur schnellen Systemintegration<br />

stehen Referenz-Designs und Evaluation<br />

Tools zur Verfügung.<br />

■ MSC Technologies GmbH<br />

www.msc-technologies.eu<br />

60 hf-praxis <strong>Best</strong> of <strong>2018</strong>


Module<br />

Aktives GNSS-Antennenmodul mit<br />

LNA und SAW zur besseren Ortung an<br />

problematischen Orten<br />

Kleines Radar- Transceivermodul<br />

für die Bewegungserkennung<br />

im Innen- und Außenraum.<br />

Geeignet ist das Modul insbesondere<br />

für die Messung von<br />

Bewegung und Geschwindigkeit,<br />

für die Detektion von<br />

Personen und Fahrzeugen<br />

sowie für Sensoren für Türsteuerungen<br />

und Security-<br />

Anwendungen.<br />

<strong>Best</strong> of <strong>2018</strong><br />

Die Endrich Bauelemente<br />

Vertriebs GmbH präsentierte<br />

eines der weltweit<br />

kleinsten Radar-Sensormodule.<br />

Das unter der Bezeichnung<br />

K-LD2 angebotene<br />

Modul des Schweizer Herstellers<br />

RFbeam Microwave<br />

GmbH misst lediglich 25 x<br />

25 mm. Es bietet integrierte<br />

Signalverarbeitung und ein<br />

Antennen-Diagramm von 80<br />

auf 34°. Entwickelt wurde es<br />

Für einen schnellen Einstieg<br />

ist ein Starterkit mit umfangreicher<br />

Dokumentation und<br />

Auswertungs-Software erhältlich.<br />

Damit können einfache<br />

Anwendungen sofort auf<br />

ihre Machbarkeit überprüft<br />

werden.<br />

■ Endrich Bauelemente<br />

Vertriebs GmbH<br />

endrich@endrich.com<br />

www.endrich.com<br />

Antenova, Ltd., Hersteller von<br />

Antennen und RF-Antennenmodulen<br />

für angeschlossene Geräte<br />

und das Internet der Dinge, verschickt<br />

jetzt sein jüngstes Modul<br />

kleinster Ortungsgeräte, das<br />

Radionova M20047-1. Dabei<br />

handelt es sich um ein aktives<br />

Antennenmodul für GNSS-<br />

Anwendungen in den Satellitenbändern<br />

von 1559 bis 1609 MHz<br />

unter Verwendung von GPS,<br />

Glonass, Galileo oder BeiDou.<br />

Das M20047-1-Antennenmodul<br />

besteht aus einer SMD-Antenne<br />

mit integrierten aktiven Komponenten:<br />

einem LNA-Filter<br />

und SAW zur Verstärkung der<br />

Antennenleistung, sodass Designer<br />

diese nicht mehr hinzufügen<br />

müssen. Alle Komponenten<br />

sind in einem FR4-Teil mit geringem<br />

Stromverbrauch enthalten,<br />

das Maße von nur 7 x 7 x 0,9 mm<br />

und ein Gewicht von weniger<br />

als 2 g aufweist. Der integrierte<br />

LNA mit Filter verstärkt das<br />

Signal zum GNSS-Rechner in<br />

Umgebungen mit beschränkter<br />

Sichtverbindung auf den Himmel<br />

und problematischer Sichtlinie<br />

zum Horizont.<br />

Antenova hat außerdem eine<br />

externe Anpassungsfunktion hinzugefügt,<br />

um etwaige Verstimmungen<br />

der Antenne durch nahe<br />

gelegene sonstige Bauteile, wie<br />

ein Kunststoffgehäuse oder eine<br />

Batterie, auszugleichen.<br />

Der vom Antennenmodul<br />

benötigte Freiraum beträgt nur<br />

7 x 5 mm. Zusammen mit seiner<br />

winzigen Größe eignet sich das<br />

M20047-1 dadurch perfekt für<br />

kleine Ortungsgeräte, wo Platz<br />

auf der Platine knapp ist, zum<br />

Beispiel in tragbaren Geräten,<br />

beim Asset-Tracking, in Sportskameras<br />

und -ausrüstung sowie<br />

in Smart-Uhren.<br />

Das M20047-1 stellt eine<br />

nützliche Alternative zur vorhandenen<br />

„Sinica“-Antenne,<br />

Artikel-Nr. SR4G008, dar, die<br />

Antenova ebenfalls für Ortungsaufgaben<br />

empfiehlt.<br />

Die Antennen von Antenova<br />

wurden eigens zur einfachen<br />

Integration entwickelt, und das<br />

Datenblatt und der Evaluations-<br />

Kit für das M20047-1 sind erhältlich<br />

über www.antenova.com.<br />

Antenova bietet außerdem einen<br />

kompletten technischen Support,<br />

Antennenprüfung, Abstimmung<br />

und Integration für seine<br />

Kunden.<br />

■ Antenova, Ltd.<br />

www.antenova-m2m.com<br />

hf-praxis <strong>Best</strong> of <strong>2018</strong> 61


Bauelemente<br />

<strong>Best</strong> of <strong>2018</strong><br />

Entwicklung von Phased-Array-Radarsystemen vereinfacht<br />

Analog Devices, Inc. stellte unter der<br />

Bezeichnung ADAR1000 einen hochintegrierten<br />

aktiven Antennen-Beamforming-Chip<br />

vor, der es Entwicklern erlaubt,<br />

sperrige, mechanisch geführte Antennenplattformen<br />

durch eine kompakte Halbleiterlösung<br />

für phasengesteuertes Radar<br />

(Phased-Array-Radar) und Kommunikationssysteme<br />

zu ersetzen.<br />

Der ADAR1000 vereinfacht die Entwicklung<br />

und reduziert den Platzbedarf sowie<br />

das Gewicht und die Leistungsaufnahme<br />

von Phased-Array-Radarsystemen für die<br />

Bereiche Verteidigung, Überwachung, Flugsicherung,<br />

Kommunikation und Wetterbeobachtung.<br />

Entwickler von Luftfahrtsystemen<br />

können mit dem ADAR1000 Flachbzw.<br />

Planarantennenarrays einsetzen, was<br />

Radarsysteme mit flacherem Profil sowie<br />

kleinere und leichtere Flugzeuge ermöglicht.<br />

Plug&Play-Chip<br />

Beim ADAR1000 handelt es sich um einen<br />

Plug&Play-Chip, der Ingenieuren mit wenig<br />

oder keiner HF-Erfahrung in die Lage versetzt,<br />

leistungsfähigere Radarsysteme mit<br />

längerer Lebensdauer zu realisieren. Der<br />

vierkanalige aktive Antennen-Beamforming-Chip<br />

ADAR1000 ersetzt zwölf diskrete<br />

Bauteile, die für Antennen-Phasenverstärkungseinstellungen<br />

und digitale<br />

Steuerungen benötigt werden. Das Bauteil<br />

unterstützt TDD (Time Division Duplexing)<br />

über das X-Band und die Ku-Bänder. Es enthält<br />

einen integrierten T/R-Schalter, der sich<br />

nutzen lässt, um den gemeinsamen Port als<br />

Eingang für die Übertragung (Tx) oder den<br />

Ausgang zum Empfang (Rx) zu wählen.<br />

Die vier Paare mit Tx- und Rx-Kanälen<br />

haben unabhängig programmierbare Verstärkungs-<br />

und Phaseneinstellungen. Der<br />

ADAR1000 lässt sich so konfigurieren, dass<br />

er mit nur wenigen zusätzlichen Bauteilen<br />

alle Aspekte beim externen T/R-Modul-<br />

Pulsing direkt steuern kann. Alle Einstellungen<br />

können für einen schnellen Zugriff<br />

auf Verstärkungs-/Phasen-Zustände und<br />

T/R-Moduleinstellungen in internen Speicher<br />

geladen werden.<br />

Beim ADAR1000 handelt es sich um einen<br />

skalierbaren Funktionsblock zum schnellen<br />

Implementieren von aktiven Antennen-Phased-Arrays<br />

für Radar- und Kommunikationssysteme<br />

der nächsten Generation ohne<br />

die Notwendigkeit von umfassender Third-<br />

Party-Entwicklungsunterstützung.<br />

■ Analog Devices. Inc.<br />

www.analog.com<br />

Aktiver Low-Power-Mischer<br />

für 30 MHz bis 7 GHz<br />

Analog Devices kündigte den LTC5562<br />

an, einen aktiven Doppelgegentakt-Hochleistungsmischer<br />

(„double balanced“) mit<br />

geringem Leistungsbedarf, der 50 Ohm<br />

analog über einen Frequenzbereich von 30<br />

MHz bis 7 GHz abstimmt ist. Dieser vielseitige<br />

Mischer kann mit einem sehr guten<br />

Wandelungsgewinn von 2 dB in Applikationen<br />

eingesetzt werden, die Frequenzen<br />

hoch- als auch abwärtswandeln. Der Baustein<br />

benötigt nur eine 3,3-V-Versorgung<br />

und zieht nominal 40 mA Betriebsstrom. Ist<br />

ein noch geringerer Leis tungsbedarf nötig,<br />

kann der Mischer so konfiguriert werden,<br />

dass er mit nur mehr 15 mA arbeitet und<br />

damit eine große Palette an portablen und<br />

transportablen HF-Applikationen unterstützt.<br />

Darüber hinaus bietet er einen großen<br />

Dynamikbereich: 20 dBm OIP3 bei einer<br />

Frequenz von 3,6 GHz.<br />

Die Kombination aus geringem Leistungsbedarf,<br />

breitbandigem Betrieb und robustem<br />

Dynamikbereich des LTC5562 eignet sich<br />

ideal für eine Vielzahl von mobilen Anwendungen<br />

wie tragbare Test- und Messgeräte,<br />

portable Modems, breitbandige Zugangspunkte,<br />

kleine Funkzellen, Funk in lizenzfreien<br />

Bänder, Fernsteuerungen, Rundfunk<br />

und UAV/Drohnen-Funkanlagen.<br />

Der LTC5562 wird im 10-Pin-QFN-Gehäuse<br />

aus Kunststoff mit 2 x 2 mm Kantenlänge<br />

angeboten. Der Baustein ist für einen Betrieb<br />

mit einer Gehäusetemperatur zwischen -40<br />

und +105 °C ausgelegt. Ein „Enable-Pin“<br />

ermöglicht einem externen Controller,<br />

den Mischer für weitere Leistungseinsparungen<br />

abzuschalten. Ist das Bauteil deaktiviert,<br />

braucht es typisch nur noch 10 µA.<br />

Muster und Produktionsmengen sind ab<br />

sofort erhältlich.<br />

■ Analog Devices<br />

www.analog.com<br />

Rauscharmer Verstärker mit<br />

hohem Dynamikbereich für<br />

bis zu 2 GHz<br />

Von der Firma Mini-Circuits kommt mit dem<br />

LHA-23HLN+ ein monolithischer Verstärker,<br />

welcher extrem geringes Eigenrauschen<br />

mit einem hohen Intercept-Punkt für einen<br />

breiten Dynamikbereich im Frequenzgebiet<br />

zwischen 30 und 2000 MHz kombiniert.<br />

Hergestellt in E-PHEMT-Technologie, bietet<br />

der miniaturisierte und RoHS-konforme<br />

50-Ohm-Verstärker eine typische Verstärkung<br />

von 23,2 dB bei 30 MHz, von 22,1 dB<br />

bei 500 MHz, von 20,9 dB bei 1,5 GHz und<br />

von 20,2 dB bei 2 GHz. Das Rauschmaß<br />

beträgt typisch 1,3 dB bei 30 MHz, 1,3 dB<br />

bei 1 GHz, 1,5 dB bei 1,5 GHz und 1,7 dB<br />

bei 2 GHz. Die Ausgangsleistung für 1 dB<br />

Kompression kann typisch 26 dBm bei 30<br />

MHz, 28,3 dBm bei 1 GHz und 27,9 dBm bei<br />

2 GHz betragen. Hinzu kommt ein hervorragender<br />

Ausgangs-Intercept-Punkt (OIP3)<br />

von 41,1 dBm bei 30 MHz, 44,7 dBm bei<br />

1 GHz und 45,2 dBm bei 2 GHz. Dieser<br />

Amplifier eignet sich optimal für den Einsatz<br />

im Kabelfernsehbereich (CATV) und<br />

in drahtloser Kommunikations-Infrastruktur.<br />

Er besitzt ein zwölfpoliges MCLP-Gehäuse<br />

mit den Maßen von nur 3 × 3 mm bei exzellenter<br />

thermischer Charakteristik. Dieser<br />

MMIC-Verstärker hat einen Arbeitstemperaturbereich<br />

von -40 bis +95 ºC.<br />

■ Mini-Circuits<br />

www.minicircuits.com<br />

62 hf-praxis <strong>Best</strong> of <strong>2018</strong>


Bauelemente<br />

12-Bit-HF-A/D-Wandler mit 10,25 GS/s setzt<br />

neue Maßstäbe<br />

Analog Devices, Inc. stellte unter<br />

der Bezeichnung AD9213 einen<br />

Hochfrequenz-A/D-Wandler<br />

(ADC) mit branchenweit führender<br />

Geschwindigkeit und<br />

Bandbreite vor. Gegenüber herkömmlichen<br />

HF-ADCs bietet<br />

der AD9213 eine höhere parametrische<br />

Performance, eine<br />

größere Nyquist-Bandbreite<br />

sowie optimierte HF-Abtastfähigkeiten<br />

bei höheren Eingangsfrequenzen.<br />

Aufgrund dieser<br />

Eigenschaften lassen sich mit<br />

dem neuen A/D-Wandler HF-<br />

Signale bis 7 GHz digitalisieren.<br />

Nächste Generation<br />

Der AD9213 bietet Entwicklern<br />

eine Abtastrate von 10,25<br />

GS/s sowie eine Auflösung von<br />

12 Bit und ermöglicht die nächste<br />

Generation von softwaredefinierten<br />

Systemen für die<br />

Bereiche Luftfahrt und Verteidigung<br />

sowie Messtechnik und<br />

Kommunikation. Beim Einsatz<br />

des Hochfrequenz-A/D-<br />

Wandlers können Ingenieure<br />

eine höhere Systemintegration<br />

erzielen, die Kosten sowie die<br />

Leistungsaufnahme reduzieren<br />

und kleinere, leichtere und energiesparendere<br />

Systeme (SWaP)<br />

realisieren. Darüber hinaus<br />

ermöglichen die hohe Abtastrate<br />

und die integrierte Nachverarbeitung<br />

weitere Leistungsverbesserungen<br />

in Schmalband-<br />

Anwendungen.<br />

Höhere Flexibilität<br />

Der AD9213 verschafft Kunden<br />

aus der Luftfahrt und Verteidigung<br />

eine höhere Flexibilität und<br />

eröffnet ihnen die Möglichkeit,<br />

größere Spektrumsbereiche in<br />

der elektronischen Überwachung<br />

und bei Abwehrmaßnahmen zu<br />

verarbeiten. Ferner lässt sich<br />

mit dem AD9213 eine höhere<br />

Auflösung erzielen und Radar-<br />

Designs für größere Bereiche als<br />

bisher entwickeln.<br />

Höheres<br />

Leistungsniveau<br />

Das Bauteil hilft Herstellern von<br />

elektronischen Test- und Messgeräten,<br />

Produkte mit wichtigen<br />

Alleinstellungsmerkmalen zu<br />

entwickeln, die sich vom Wettbewerb<br />

unterscheiden und in<br />

Anwendungen für den Zeitbereich<br />

(Time Domain) ein höheres<br />

Leistungsniveau bieten, beispielsweise<br />

Digitaloszilloskope<br />

und Anzeigegeräte für Spektroskopie/Chemische<br />

Analyse.<br />

Höhere Bandbreite<br />

Dank der größeren Nyquist-<br />

Bandbreite können Kunden aus<br />

der Satellitenkommunikation,<br />

die den AD9213 einsetzen, Produkte<br />

mit höherer Bandbreite<br />

anbieten. Darüber hinaus ermöglicht<br />

die große Eingangsbandbreite<br />

in Verbindung mit<br />

hohen Abtastraten neue digitale<br />

Breitband-Vorverzerrungsarchitekturen<br />

(Pre-Distortion Architectures)<br />

in drahtlosen Kommunikationsanwendungen.<br />

Produkt-Highlights:<br />

• 2,5-fache Abtastgeschwindigkeit<br />

gegenüber anderen ähnlichen<br />

Bauteilen<br />

• größerer System-Dynamikbereich<br />

für bessere Signaldiskriminierung<br />

• überlegenes Rauschverhalten<br />

über eine große Signalbandbreite<br />

• verbesserte Multichip-<br />

Synchronisation für Phased-<br />

Array-Anwendungen<br />

• erhöhte temporale Auflösung<br />

(höhere Abtastrate)<br />

■ Analog Devices. Inc.<br />

www.analog.com<br />

<strong>Best</strong> of <strong>2018</strong><br />

hf-praxis <strong>Best</strong> of <strong>2018</strong> 63


Bauelemente<br />

<strong>Best</strong> of <strong>2018</strong><br />

Neue breitbandige High-Speed-SPDT-Schalter<br />

M/A-COM Technology<br />

Solutions, Inc.<br />

www.macom.com<br />

M/A-COM Technology Solutions,<br />

Inc. kündigte die neusten<br />

Produkte seines branchenweit<br />

renommierten Portfolios an<br />

leistungsfähigen HF-Schaltern<br />

an. Die neuen GaAs-basierten<br />

SPDT-Schalter der Serie MASW<br />

sind für die Satellitenkommunikation,<br />

5G, Prüf- und Messsysteme,<br />

die Rüstungselek tronik<br />

und Mikrowellenfunk-Anwendungen<br />

geeignet und warten<br />

neben einer klassenbesten<br />

Breitband-Frequenzabdeckung<br />

Parameter MASW-011105 MASW-011107-DIE<br />

Frequenz (GHz) 17,7...31 DC...26,5 GHz<br />

Einfügedämpfung (dB) 1,6 1,3<br />

Isolation (dB) 30 46<br />

Input IP3 (dBm) 43 45<br />

Rückflussdämpfung 15 15<br />

(Common Port) (dB)<br />

Schaltzeit (ns) 12 20<br />

Gehäuse 3 mm 14-Lead PQFN 1,3 x 0,85 x 0,1 mm<br />

Bare DIE<br />

auch mit schnellen Schalteigenschaften<br />

auf. Der neue reflektive<br />

SPDT-Schalter MASW-011105<br />

deckt einen Frequenzbereich<br />

von 17,7 bis 31 GHz ab. Der<br />

Baustein im 3 mm großen, bleifreien<br />

und oberflächenmontierbaren<br />

QFN-Kunststoffgehäuse<br />

mit 14 Anschlüssen bietet eine<br />

Einfügedämpfung von nur 1,6<br />

dB, eine Isolation von 30 dB<br />

und eine Schaltzeit von 12 ns.<br />

Der neue nicht-reflektive SPDT-<br />

Schalter MASW-011107, der<br />

im Bare-Die-Format angeboten<br />

wird, ist für Frequenzen von<br />

DC bis 26,5 GHz ausgelegt und<br />

zeichnet sich durch eine Einfügedämpfung<br />

von 1,3 dB und<br />

eine Isolation von 46 dB (bei 20<br />

GHz) aus. Beide Bauelemente<br />

werden mit robusten Prozessen<br />

mit vollständiger Oberflächen-<br />

Passivierung hergestellt, um ein<br />

hohes Maß an Leistungsfähigkeit<br />

und Zuverlässigkeit zu erzielen.<br />

„Die Kompetenz von MACOM<br />

im Bereich der leistungsfähigen<br />

HF-Schalter ist ohne Beispiel“,<br />

erklärt Graham Board, Senior<br />

Director of Product Marketing<br />

bei MACOM. „Mit unseren technisch<br />

herausragenden Schalter-<br />

Lösungen auf der Basis proprietärer<br />

AlGaAs-, HMIC- und<br />

GaAs-Technologien stehen wir<br />

in der Branche seit Jahrzehnten<br />

an der Spitze. Die jetzt vorgestellten<br />

neuen Schalter beruhen<br />

auf unserem patentierten GaAs-<br />

Prozess mit geringem Gate-Lag.<br />

Mit dieser Technologie werden<br />

wir nicht nur die klassenbeste<br />

HF-Performance, sondern auch<br />

die für TDD-Systeme kritischen<br />

kurzen Schaltzeiten bieten können.“<br />

Seit mehr als 60 Jahren sind<br />

die Design- und Applikations-<br />

Experten von MACOM die Vorreiter<br />

der Innovation im HF-,<br />

Mikrowellen- und Millimeterwellenbereich<br />

und entwickeln<br />

das industrieweit breiteste Portfolio<br />

an MMMICs und Bauteilen<br />

für die gesamte HF-Signalkette.<br />

Gestützt auf fortschrittliche,<br />

proprietäre Technologien soll<br />

die heterogene Halbleiter- und<br />

Gehäusestrategie von MACOM<br />

gewährleisten, dass jede einzelne<br />

Funktion eines HF-Systems vollständig<br />

dafür optimiert ist, zu<br />

angemessenen Kosten ein Maximum<br />

an Performance zu bieten.<br />

MACOM engagiert sich weiter<br />

dafür, seinen Kunden echte Wettbewerbsvorteile<br />

zu bieten – mit<br />

überragender Technologie und<br />

Know-how sowie erstklassigen<br />

Kostenstrukturen und Lieferketten<br />

ohne jegliche Kompromisse.<br />

Die Tabelle gibt Auskunft über<br />

die typische Leistungsfähigkeit<br />

dieser Bauelemente.<br />

Die neusten Schalter der MASW-<br />

Serie von MACOM ist jetzt für<br />

Kunden lieferbar. Um Hilfestellung<br />

beim Herausfinden der<br />

MACOM-Produkte zu bekommen,<br />

die sich optimal als Ersatz<br />

für Bauelemente anderer Anbieter<br />

eignen, nutzen Interessenten<br />

das MACOM Cross Reference<br />

Tool. ◄<br />

64 hf-praxis <strong>Best</strong> of <strong>2018</strong>


Bauelemente<br />

MMIC-Gain-Slope-Equalizer<br />

für DC bis 6 GHz<br />

Der von Mini-Circuits angebotene MMIC<br />

EQY-1-63+ ist ein absorptiver Gain-Equalizer<br />

mit einer negativen 1,2-dB-Slope über<br />

dem Frequenzbereich von DC bis 6 GHz.<br />

Dieses Bauteil ist nutzvoll, um in Kombination<br />

mit anderen Bausteinen den Frequenzgang<br />

insgesamt flacher zu gestalten. Dazu<br />

gehören Verstärker, Empfänger und Sender<br />

in den Bereichen drahtlose Kommunikation,<br />

breitbandige/optische Systeme, Satellitentechnik<br />

oder Wehrtechnik. Dieses Modell ist<br />

in der Lage, eine HF-Eingangsleistung bis<br />

zu 31 dBm aufzunehmen und bietet typisch<br />

20 dB Rückflussfämpfung (return loss) über<br />

die gesamte Einsatzbandbreite. Hergestellt<br />

mit hochgenauer GaAs-IPD-Technology,<br />

erreicht dieser Equalizer eine herausragende<br />

<strong>Best</strong>ändigkeit bei der Performance,<br />

sodass er für die Volumenproduktion geeignet<br />

ist. Sein 8-Lead-QFN-Gehäuse hat nur<br />

2 x 2 mm Grundfläche, sodass Platz auf dem<br />

Board gespart wird und parasitäre Effekte<br />

minimiert werden. Die EQY-MMIC-Gain-<br />

Slope-Equalizer sind mit nominellen Slopes<br />

von 1 bis 10 dB in 1-dB-Schritten lieferbar.<br />

■ Mini-Circuits<br />

www.minicircuits.com<br />

Dünnschicht-Widerstände<br />

von höchster Präzision<br />

Der japanische Technologieführer Susumu<br />

Co. Ltd. fertigt Dünnschicht-Widerstände<br />

von höchster Präzision. Die RG-Serie ist<br />

bleifrei, halogenfrei, RoHS-konform und<br />

AEC-Q200 zertifiziert. Gefertigt werden<br />

Toleranzen von 0,5 bis ±0,02 % bei Temperaturkoeffizienten<br />

von ±100 bis ±5 ppm/°C.<br />

Die Serie zeichnet sich gegenüber anderen<br />

Herstellern von Metallfilmwiderständen<br />

in mehreren Punkten aus. Sie bietet durch<br />

die spezielle Dünnfilmstruktur eine ausgezeichnete<br />

Rauschunterdrückung, hat eine<br />

exzellente Langzeitstabilität durch die anorganische<br />

Passivierung und einen Drift von<br />

weniger als ±0,1% nach 10.000 Stunden.<br />

Der nahezu linear verlaufende Temperaturkoeffizient<br />

wird durch eine Widerstandsschicht<br />

aus NiCr gewährleistet. Durch die<br />

Glaspassivierung sind die Widerstände auch<br />

bei extremen Umweltbedingungen einsetzbar,<br />

resistent gegen Schwefel und unempfindlich<br />

gegen Feuchtigkeit.<br />

Die Widerstände in den Baugrößen 0402 bis<br />

1206 sind jeweils in drei Nennleistungen<br />

Low, Regular und High von 0,031 bis 0,25<br />

W lieferbar und für Betriebstemperaturen<br />

von -55 bis +155 °C geeignet. Abhängig von<br />

der Baugröße, der Toleranz und dem Temperaturkoeffizienten<br />

erstreckt sich der Widerstandsbereich<br />

von 10 Ohm bis 5 MOhm.<br />

Anwendung finden diese Widerstände in<br />

der Mess- und Wägetechnik, der Medizintechnik,<br />

Dosiertechnik, Industrieelektronik,<br />

Automotive und in der Sensorik. Beratung,<br />

Muster und Angebote erhalten Interessenten<br />

von der WDI AG.<br />

■ WDI AG<br />

info@wdi.ag, www.wdi.ag<br />

Keramisches Bandpassfilter<br />

für 1030 bis 1090 MHz<br />

Mini-Circuits bietet mit dem CBP-<br />

1060Q+ ein keramisches Surface-Mount-<br />

Bandpassfilter in koaxialer Bauweise für<br />

1030...1060 MHz an. Damit kann eine Vielzahl<br />

von Anwendungen unterstützt werden,<br />

die in den Bereichen Satellitenfunk, Radioastronomie,<br />

Radarsysteme und mehr liegen.<br />

Dieses Modell weist typisch 1,6 dB<br />

Einfügedämpfung im Passband, typisch<br />

32 dB Stopband-Unterdrückung auf 930<br />

MHz und 30 dB Stopband-Unterdrückung<br />

auf 1190 MHz auf. Es verträgt bis zu 8 W<br />

HF-Eingangsleistung und besitzt ein miniaturisiertes,<br />

geschirmtes Gehäuse mit dem<br />

Maßen 0,365 x 1,36 x 0,24 Inch. Dieses<br />

Filter auf Basis eines keramischen Resonators<br />

gibt Anwendern die Möglichkeit, Teilbandbreiten<br />

von 3 bis 25% im Bereich DC<br />

bis 6 GHz mit hervorragender Selektivität<br />

zu unterdrücken. Die robuste Konstruktion<br />

macht den Einsatz in einem breiten Bereich<br />

von thermischen, mechanischen und Umgebungs-Bedingungen<br />

möglich.<br />

■ Mini-Circuits<br />

www.minicircuits.com<br />

Single-Layer, Ceramic<br />

Capacitors<br />

Knowles brand DLI is one of the world’s<br />

oldest and most respected names in single<br />

layer, ceramic capacitor technology.<br />

With one of the largest in-house portfolios<br />

of di electric materials, custom engineered<br />

solutions are available for unique<br />

customer (specification) needs. Circuit<br />

designers and engineers turn to two of<br />

its cataloged products, Bar Cap and Gap<br />

Cap for decoupling, RF Bypassing and<br />

DC blocking applications.<br />

Bar Caps are multiple Decoupling/Blocking<br />

Capacitors configured in a single<br />

array. They are specifically designed for<br />

MMIC circuits and RF Bypassing requiring<br />

multiple capacitor applications, such<br />

as Multiple Decoupling or RF Bypassing<br />

Networks. Due to their High Q and low<br />

inductance, these multiple capacitor array<br />

devices have become an integral circuit<br />

component. Bar Caps can be integrated<br />

into an IC package to reduce bond wire<br />

lengths and leading to improved performance<br />

and simplified assembly. The result<br />

is reduced complexity and lower production<br />

costs. Operating at frequencies up to<br />

30 GHz they are ideal for DC Blocking,<br />

RF Bypassing, Decoupling, and GaAs<br />

IC’s. They are supplied with 100% gold<br />

metallization, with a Ni Barrier Layer,<br />

for wire bonding. Standard and custom<br />

package sizes are available to provide<br />

different capacitance values.<br />

Gap Caps are series configured precision<br />

Capacitors for Microwave Applications<br />

such as DC Blocking and RF Bypassing<br />

where their low insertion loss and high<br />

resonant frequencies make them ideal<br />

devices. This product‘s unique recessed<br />

metallization configuration eliminates the<br />

need for wire bonding up to 100 GHz and<br />

minimizes the potential of shorting during<br />

epoxy or solder attachment – therefore<br />

reducing performance variations. Capacitance<br />

values are available from 0.2 to<br />

800 pF and, operating at frequencies up to<br />

30 GHz, they are ideal for DC Blocking,<br />

RF Bypassing, Filtering, Tuning and Coupling.<br />

Customized solutions are available<br />

alongside catalog product.<br />

■ Knowles Capacitors<br />

www.knowlescapacitors.com<br />

<strong>Best</strong> of <strong>2018</strong><br />

hf-praxis <strong>Best</strong> of <strong>2018</strong> 65


Bauelemente<br />

<strong>Best</strong> of <strong>2018</strong><br />

Verlustarme Leistungsdrosseln für<br />

Hochfrequenzanwendungen<br />

Coilcraft stellte die<br />

leistungsstarken<br />

umgossenen<br />

Netzdrosseln aus der<br />

neuen Produktfamilie<br />

XEL50xx vor.<br />

von 0,1 bis 1 µH und in Nennstromstärken<br />

bis 39 A erhältlich.<br />

Die Baureihe XEL5030<br />

ist in zehn Werten von 0,13 bis<br />

4,7 µH und in Nennstromstärken<br />

bis 44 A erhältlich.<br />

Hohen Stromspitzen<br />

standhalten<br />

Coilcraft<br />

www.coilcraft.com<br />

Diese bieten einen außergewöhnlich<br />

niedrigen DC-Widerstand<br />

und extrem geringe AC-Verluste,<br />

was die Effizienz von Leistungswandlern<br />

bei hohen Frequenzen<br />

(2 bis >5 MHz) und hohen Rippelströmen<br />

erheblich verbessert.<br />

Hohe Schaltfrequenzen<br />

oder Rippelströme ermöglichen<br />

einen entsprechend niedrigeren<br />

Induktivitätswert, was bei gleichen<br />

elektrischen Spezifikationen<br />

zu reduzierten Abmessungen<br />

führt. Die Induktivitäten<br />

aus der XEL50xx-Familie sind<br />

mit Kantenlängen von 5,28 x<br />

5,48 mm bei einer maximalen<br />

Höhe von 3,2 mm äußerst<br />

kompakt und in zwei Modellen<br />

erhältlich:<br />

XEL5020 und XEL5030. Ein<br />

drittes Modell – XEL5050 –<br />

wird Ende zweites Quartal <strong>2018</strong><br />

erwartet. Die Baureihe XEL5020<br />

ist in sechs Induktivitätswerten<br />

Alle Ausführungen weisen einen<br />

langsamen Induktivitätsabfall<br />

bei Sättigung (Soft Saturation)<br />

auf, wodurch sie hohen Stromspitzen<br />

standhalten können, und<br />

haben keine Probleme mit thermischer<br />

Alterung. Die Drosseln<br />

aus der XEL50xx-Familie erfüllen<br />

die Anforderungen gemäß<br />

AEC-Q200 Grade 1 (-40 bis<br />

125 °C Umgebungstemperatur)<br />

bei einer Bauteilspitzentemperatur<br />

von 165 °C, was sie zu einer<br />

guten Wahl für Anwendungen in<br />

automobilen und anderen rauen<br />

Umgebungen macht.<br />

Sie sind halogenfrei und<br />

haben RoHS-konforme Kupferanschlüsse<br />

mit Zinn-Silber-<br />

Beschichtung. ◄<br />

Variable Induktivitäten<br />

Die von Knowles Precision Devices unter<br />

der Marke Johanson Manufacturing angebotenen<br />

variablen Induktivitäten kombinieren<br />

geringe Größe und hohe Leistung<br />

mit nichtmagnetischen Eigenschaften.<br />

Induktivitäten und variable Induktivitäten<br />

sind unverzichtbarer <strong>Best</strong>andteil vieler HF-<br />

Produkte. Sie werden für den Abgleich und<br />

als Last für rauscharme Verstärker, Leistungsverstärker<br />

und Mischer verwendet,<br />

ermöglichen aber auch frequenzselektive<br />

Resonanzkreise in Oszillatoren variabler<br />

Frequenz.<br />

Mit einer Gesamthöhe von nur 9 mm in<br />

SMD-, Vertikal-SMD- und bedrahteter<br />

Ausführung eignen sie sich sehr gut für<br />

Anwendungen im Zusammenhang mit<br />

MRT/NMR-Systemen, Funk-/Störsendern,<br />

Leistungsverstärkern, Radar, Fluginstrumenten<br />

und Testequipment. Anwendungen<br />

also, in denen die Belastbarkeit mit<br />

höheren Leistungen und hohe Gütewerte<br />

entscheidend sind.<br />

Die Spulen und PTFE-Kerne weisen ein<br />

patentiertes, präzisionsbearbeitetes Design<br />

auf, um einen konstanten Wicklungsabstand<br />

und ein konsistentes Verhältnis zur<br />

Leiterplatte zu garantieren. Abgestimmt<br />

werden die Bauteile mittels PTFE- und<br />

nichtmagnetischen Kupferlegierungs-<br />

Kernen mit Gewinde. Sie weisen hervorragende<br />

Schock-, Vibrations- und thermische<br />

Toleranzen auf und arbeiten über<br />

den Temperaturbereich von -40 bis +85 °C.<br />

Katalogbauteile haben nominale Werte von<br />

33 bis 118 nH, zwei bis sieben Wicklungen<br />

mit Güten bis zu 121 bei 100 MHz sowie<br />

Eigenresonanzfrequenzen von 0,7 GHz<br />

bis 1,2 GHz. Für Nicht-Katalogwerte sind<br />

kundenspezifische Ausführungen verfügbar.<br />

Alle Bauteile sind RoHS-konform.<br />

Johanson Manufacturing ist ein Lieferant<br />

von Weltrang für Trimmer-Kondensatoren,<br />

nichtmagnetische, variable Induktivitäten<br />

und Mikrowellen-Abstimmelemente.<br />

■ Knowles Precision Devices<br />

www.knowlescapacitors.com<br />

66 hf-praxis <strong>Best</strong> of <strong>2018</strong>


Bauelemente<br />

Multilayer-Keramikkondensatoren<br />

mit hoher Kapazität<br />

2.2-5 Serie<br />

Kleinere<br />

HF Steckverbinder<br />

für immer größere<br />

Datenmengen<br />

Entwickler medizinischer und<br />

militärischer Anwendungen, die<br />

hohe Kapazitätswerte erfordern,<br />

sollten die MLCCs der Marke<br />

Novacap von Knowles Precision<br />

Devices (KPD) in Betracht<br />

ziehen. MLCC steht hier für<br />

Multilayer Ceramic Capacitor<br />

(nicht für Micro Leadframe<br />

Chip Carrier). Vergleichbare<br />

Schaltungsentwürfe lassen sich<br />

aufgrund der geringen ESR-<br />

Eigenschaften der Bauteile in<br />

der Regel durch ein Drittel bis<br />

zu einem Fünftel der Kapazitätswerte<br />

erzielen.<br />

Diese RoHs-konformen BME-<br />

MLC-Chips mit hoher Kapazität<br />

werden in stabilen Klasse-II-<br />

Dieelektrika mit X7R und X5R<br />

hergestellt. Das Sortiment wird<br />

mit einer Reihe von Kapazitätswerten<br />

ab 6,8 nF und maximal<br />

100 µF angeboten. Durch die<br />

extrem geringen ESR-Werte<br />

erreicht dieses Sortiment optimale<br />

Werte für den Austausch<br />

von Tantalum- und Elektrolytkondensatoren<br />

mit geringem<br />

ESR-Wert, ohne dabei Probleme<br />

in Bezug auf die Polarität<br />

zu verursachen.<br />

hf-praxis <strong>Best</strong> of <strong>2018</strong><br />

Diese Typen werden als<br />

Bypass-Kondensatoren für<br />

die Stromversorgung, als Glättungskondensatoren,<br />

für Ein-/<br />

Ausgangsfilter in DC/DC-<br />

Wandlern sowie in digitalen<br />

Schaltungen und LCD-Modulen<br />

eingesetzt. Es stehen Kapazitätstoleranzen<br />

von ±10% und<br />

±20% zur Verfügung. Immer<br />

erfolgte eine Überprüfung auf<br />

hohe Zuverlässigkeit.<br />

Die Optionen für die Nickel-<br />

Sperrschicht-Terminierung<br />

umfassen Zinn, Zinn/Blei oder<br />

Vergoldung – allesamt geeignet<br />

für Reflow-Lötprozesse. Die<br />

Vergoldungsoption ist insbesonders<br />

interessant zur Beseitigung<br />

des Problems von Whiskerung.<br />

Dieses Problem verbreitete sich<br />

aufgrund von zur Erfüllung der<br />

RoHS-Richtlinien eingeführten<br />

Anschlüssen mit Reinzinnbeschichtung,<br />

die das Auftreten<br />

von Zinn-Whisker auf der Oberfläche<br />

begünstigen und elektrische<br />

Kurzschlüsse und Fehler<br />

verursachen können. Diese Art<br />

von Fehlern kann vor allem<br />

für Hi-Rel-Anwendungen wie<br />

implantierbare Medizinprodukte<br />

und militärische Ausrüstung<br />

eine unmittelbare Gefahr<br />

darstellen.<br />

Vergoldete Anschlüsse von<br />

Novacaps wurden für Lötverbindungen<br />

aus leitfähigem<br />

Epoxhyd oder Gold/Indium<br />

entwickelt und sind mit einer<br />

Mindestdicke von 5 Mikrozoll<br />

über einer Nickel-Sperrschicht<br />

vergoldet.<br />

■ Knowles Precision Devices<br />

www.knowlescapacitors.<br />

com<br />

67<br />

Designed for small cell,<br />

DAS and MIMO applications<br />

53% kleiner als die 4.3-10 Serie<br />

7-16 Serie<br />

IEC 61169-4<br />

4.3-10 Serie<br />

IEC 6169-54<br />

2.2-5 Serie<br />

IEC 46F/394/NP<br />

32<br />

25.4<br />

17.5<br />

38<br />

28<br />

19<br />

Mehr Informationen unter:<br />

www.telegaertner.com<br />

Ú -48%<br />

Ú -53%


Bauelemente<br />

<strong>Best</strong> of <strong>2018</strong><br />

Phase Locked<br />

Oscillators in Six<br />

Single Output<br />

Frequencies<br />

Solderless Vertical Launch<br />

Connectors for DC to 50 GHz<br />

and incorporates and enable pin to shut<br />

down the amplifier for improved receive<br />

sensitivity. Ideal as the output stage in a<br />

macrocell transceiver board connecting<br />

to the high power amplifier (HPA) board<br />

through a long cable or microstrip trace,<br />

OIP3 is 40.3 dBm. The QPA9807 operates<br />

over 2300 to 2700 MHz to cover the 3 GPP<br />

Bands 7, 30, 38, 40, and 41 with 20 dB of<br />

gain and 24.7 dBm output power. <strong>Of</strong>fered<br />

in a 5 x 5 mm package.<br />

■ RFMW, Ltd.<br />

www.rfmw.com<br />

Low PIM In-Line Reactive<br />

Splitters<br />

Pasternack has unveiled a new line of<br />

phase locked oscillators (PLO) that deliver<br />

accurate and stable output frequencies<br />

with low phase noise and spurious<br />

performance, making them ideal for use<br />

in radar and other exciter or frequency<br />

generation applications. Typical applications<br />

include phase locked loops, frequency<br />

synthesizers function generators<br />

and as a local oscillator source in receiver<br />

and transmitter stages.<br />

Pasternack’s 20 new phase locked oscillator<br />

models are offered with popular<br />

fixed output frequencies of 50, 100, 500,<br />

1000, 2000, 4000 and 6000 MHz. Typical<br />

performance for these PLOs includes<br />

excellent phase noise of -105 dBc/Hz at<br />

10 kHz offset, a buffered output power<br />

level of 7 dBm and low second harmonic<br />

and spurious suppression levels of<br />

-25 dBc and -70 dBc respectively. They<br />

require an external frequency reference<br />

of either 10 or 100 MHz and feature a<br />

TTL lock detect output to signal an outof-lock<br />

condition.<br />

These phase locked oscillator models<br />

are RoHS compliant and operate over<br />

the full temperature range of -30 to<br />

+70 °C. They require a single positive<br />

DC voltage supply are available in either<br />

SMA-connectorized or compact<br />

surface mount or packages. SMA-connectorized<br />

packages are nickel-plated<br />

with DC bias and signal pins and an<br />

integrated mounting baseplate. Surface<br />

mount packages feature gold over nickel<br />

mounting surfaces with downloadable<br />

Gerber file software for the mounting<br />

footprint. These PLOs are built to be<br />

rugged and withstand stringent MIL-<br />

STD-202 environmental test conditions<br />

for shock and vibration.<br />

■ Pasternack Enterprises, Inc.<br />

www.pasternack.com<br />

Pasternack has introduced a new line of solderless<br />

vertical launch connectors that are<br />

ideal for high-speed networking, high-speed<br />

computing and telecommunications applications.<br />

Pasternack’s new series of vertical<br />

launch connectors consists of 12 models that<br />

provide SWR as low as 1.3 and maximum<br />

operating frequency of up to 50 GHz, depending<br />

on the model. These launches boast a<br />

reusable clamp attachment and can be used<br />

for microstrip or stripline. They are offered<br />

in male and female versions, covering 2.4<br />

mm, 2.92 mm and SMA interfaces, and<br />

all models provide solderless installation.<br />

These removable vertical launches feature a<br />

stainless steel outer conductor, gold-plated<br />

beryllium copper center contact and Polyetherimide<br />

(PEI) insulators. They are ideal<br />

for high-speed backplanes, signal integrity<br />

measurements, semiconductor verification<br />

boards, multi-channel tests and SERDES<br />

applications.<br />

■ Pasternack<br />

www.pasternack.com<br />

Quarter Watt Balanced Linear<br />

Amplifier Integrates Hybrids<br />

RFMW, Ltd. announced design and sales<br />

support for a balanced amplifier module<br />

with embedded hybrid couplers. The Qorvo<br />

QPA9807 offers single ended input and<br />

output ports with very good return loss<br />

MECA’s Low PIM (-161 dBc typ.) Reactive<br />

Splitters for DAS Applications, with<br />

rugged construction and excellent performance<br />

across all wireless bands from 0.698<br />

to 2.7 GHz make them ideal for in-building<br />

or tower top systems. Also, the inline configuration<br />

makes installations easier without<br />

additional connections with a Male input<br />

interface. Available in 2-way and 3-way, 7/16<br />

DIN configurations capable of handling up<br />

to 700 watts (max.) with an IP 67/68 weatherproof<br />

rating. Made is USA – 36 month<br />

warranty.<br />

■ MECA Electronics, Inc.<br />

www.e-meca.com<br />

Surface-Mount-Leistungsteiler<br />

für 6 bis 15 GHz<br />

Mini-Circuits’ SEPS-8-153+ ist ein Surface-<br />

Mount-Achtfach-Powersplitter/-Combiner<br />

für Signale mit Frequenzen zwischen 6 und<br />

15 GHz. Dieser 50-Ohm-Splitter/Combiner<br />

fällt durch eine hohe typische Isolation zwi-<br />

68 hf-praxis <strong>Best</strong> of <strong>2018</strong>


K N O W - H O W V E R B I N D E T<br />

schen den Ports von 25 dB und eine geringe<br />

Einfügedämpfung (über den theoretisch<br />

unvermeidbaren 9 dB) von typisch 0,9 dB<br />

(6...9 GHz), 1,6 dB (9...12.5 GHz) und 3,5<br />

dB (12,5...15 GHz) auf. Dieser Leistungsteiler<br />

eignet sich gut für Applikationen in<br />

den Bereichen drahtlose Kommunikation,<br />

Radar und Test/Messung. Der RoHS-konforme<br />

Powersplitter/-Combiner verarbeitet<br />

HF-Leistungen bis 4 W als Splitter. Er<br />

misst 0,63 × 0,65 × 0,02 inches und ist für<br />

Einsatztemperaturen zwischen -40 und +85<br />

ºC vorgesehen.<br />

Weitere technische Daten<br />

• Lagertemperaturbereich<br />

-55 bis +100 °C<br />

• Verlustleistung max. 875 mW<br />

• DC max. 560 mA (70 mA pro Port)<br />

• Amplituden-Unbalance 6...9 GHz typ.<br />

0,2 dB, max. 0,8 dB<br />

• Amplituden-Unbalance 12,5...15 GHz<br />

typ. 1,1 dB, max. 1,9 dB<br />

■ Mini-Circuits<br />

www.minicircuits.com<br />

I/Q-Demodulator für 0,3 bis 9<br />

GHz Eingangsfrequenz<br />

Analog Devices kündigte den LTC5594 an,<br />

einen breitbandigen, extrem linearen, echten<br />

ZIF-Demodulator (true zero-IF) mit einer<br />

I- und Q-Bandbreite von 1 GHz bei 1 dB<br />

Abweichung. Dabei hat der Demodulator<br />

typisch 37 dB Spiegelunterdrückung. Nutzt<br />

man den seriellen Port des Chips, ermöglicht<br />

der Baustein die Korrektur von I- und<br />

Q-Phase und Amplitude und kann damit<br />

so abgestimmt werden, dass er eine Spiegelunterdrückung<br />

von über 60 dB erreicht.<br />

Diese Eigenschaft vereinfacht die Kalibrierung<br />

wesentlich, verbessert die Empfängerleistung<br />

deutlich und reduziert die FPGA-<br />

Ressourcen, die nötig sind, um das falsche<br />

Image auf null zu setzen. Zusätzlich hat der<br />

Baustein integrierte Basisbandverstärker mit<br />

einstellbarer Verstärkung, die einen maximalen<br />

Wandlungsgewinn von 9,2 dB bei 5,8<br />

GHz liefern. Im HF-Eingang befindet sich<br />

ein integrierter Breitband-Balun, der einen<br />

hf-praxis <strong>Best</strong> of <strong>2018</strong><br />

Bauelemente<br />

massebezogenen, mit 50 Ohm abgeschlossenen<br />

Betrieb von 500 MHz bis 9 GHz<br />

erlaubt. Der selbe Eingang kann für kleinere<br />

Frequenzen zwischen 300 und 500 MHz<br />

abgeglichen werden, indem man den Wert<br />

nur einer einzigen externen Abgleichkomponente<br />

ändert. Die hohe Integrationsdichte<br />

des Demodulators resultiert in einer minimalen<br />

Anzahl externer Komponenten und<br />

geringen Ausmaßen der gesamten Lösung.<br />

Bei Nutzen des integrierten seriellen Ports<br />

kann die komplette Kalibrierung einfach<br />

festgelegt werden. Neben der Spiegelunterdrückung<br />

lässt sich auch die Linearität<br />

einschließlich IP2, der Klirrfaktor 2. und 3.<br />

Ordnung sowie der IP3 optimieren. Darüber<br />

hinaus kann die DC-Ausgangsspannung mit<br />

dem seriellen Port auf null gelegt werden,<br />

um eine DC-Kopplung zum A/D-Wandler<br />

für einen echten ZIF-Betrieb zu erlauben.<br />

Einmal bei Raumtemperatur kalibriert, sind<br />

diese Leistungskenndaten sowohl bei Kälte<br />

als auch Hitze innerhalb der festgelegten<br />

Temperaturgrenzwerte am Gehäuse von -40<br />

bis +105 °C bemerkenswert stabil.<br />

Der LTC5594 eignet sich optimal für drahtlose<br />

5G-Mikrowellen-Infrastrukturplattformen,<br />

die eine Bandbreite von 1 GHz<br />

oder mehr und einen hohen Dynamikbereich<br />

benötigen, um die Modulation hoher Ordnung<br />

und die Anforderungen an die erforderlichen<br />

Gigabit-Datenraten zu unterstützen.<br />

Zusätzlich bietet der Baustein Vorteile für<br />

weitere Anwendungen wie Breitband-Mikrowellen-Punkt-zu-Punkt-Backhaul,<br />

Hochleistungs-GPS-Systeme,<br />

Satellitenkommunikation,<br />

Flugzeugavionik, HF-Test-Equipment<br />

und Radarsysteme. Seine hervorragende<br />

Linearität und Spiegelunterdrückung sind<br />

besonders geeignet für Applikationen von<br />

DPD-Empfängern (digital pre-distortion).<br />

Der LTC5594 wird mit einem 5 x 5 mm großen<br />

Plastik-QFN-Gehäuse mit 32 Anschlüssen<br />

geliefert. Der Demodulator arbeitet an 5 V<br />

und verbraucht nominal 470 mA. Die Basisbandverstärker<br />

können selektiv deaktiviert<br />

werden, sodass der Demodulator dann mit<br />

250 mA auskommt. Über einen Enable-Pin<br />

kann ein externer Controller den Baustein<br />

abschalten. Ist er deaktiviert, zieht er nur 20<br />

µA. Muster und Produktionsmengen sind ab<br />

sofort erhältlich. Weitere Informationen findet<br />

man unter www.linear.com/product/LTC5594.<br />

Weitere Kenndaten:<br />

• OIP3 37 dBm @ 5,8 GHz<br />

• Verstärkung 8 dB, einstellbar in 1-dB-<br />

Schritten<br />

• maximale Leistungsverstärkung 9,2 dB<br />

@ 5,8 GHz<br />

■ Analog Devices, Inc.<br />

www.analog.com<br />

69<br />

EMV, WÄRME­<br />

ABLEITUNG UND<br />

ABSORPTION<br />

SETZEN SIE AUF<br />

QUALITÄT<br />

Elastomer- und Schaumstoffabsorber<br />

Europäische Produktion<br />

Kurzfristige Verfügbarkeit<br />

Kundenspezifisches Design<br />

oder Plattenware<br />

-EA1 & -EA4<br />

Frequenzbereich ab 1 GHz (EA1)<br />

bzw. 4 GHz (EA4)<br />

Urethan oder Silikon<br />

Temperaturbereich von ­40°C bis 170°C<br />

(Urethanversion bis 120°C)<br />

Standardabmessung 305mm x 305mm<br />

MLA<br />

Multilayer Breitbandabsorber<br />

Frequenzbereich ab 0,8GHz<br />

Reflectivity­Level ­17db oder besser<br />

Temperaturbereich bis 90°C<br />

Standardabmessung 610mm x 610mm<br />

Hohe Straße 3<br />

61231 Bad Nauheim<br />

T +49 (0)6032 9636­0<br />

F +49 (0)6032 9636­49<br />

info@electronic­service.de<br />

www.electronic­service.de<br />

ELECTRONIC<br />

SERVICE GmbH


Bauelemente<br />

<strong>Best</strong> of <strong>2018</strong><br />

Hochgenaue Spannungsquelle<br />

Wie sich mit Produkten von Analog<br />

Devices und Linear Technology<br />

eine höchst genaue programmierbare<br />

Spannungsquelle<br />

für viele Anwendungen aufbauen<br />

lässt, erläutert der folgende Beitrag<br />

von Michael Lynch.<br />

Der D/A-Wandler AD5791<br />

kann zusammen mit den Bauteilen<br />

LTZ1000, ADA4077 und<br />

AD8675/AD8676 zur Entwicklung<br />

einer programmierbaren<br />

Spannungsquelle verwendet<br />

werden, die eine Auflösung von<br />

1ppm mit 1ppm INL und einer<br />

Langzeitdrift von besser 1ppm<br />

FSR erreicht.<br />

Programmierbare Spannungsquelle<br />

Vielseitige und neue<br />

Anwendungen<br />

Mit dieser leistungsstarken Kombination<br />

lassen sich Systeme realisieren,<br />

die Radiologen gestochen<br />

scharfe Bilder mit hoher<br />

Auflösung und hohem Kontrast<br />

liefern und ihnen so Einblicke in<br />

kleinere anatomische Strukturen<br />

ermöglichen. Man stelle sich vor,<br />

was dies für die Kernspintomografie<br />

bedeutet. Verbesserte Bil-<br />

AD5791-DAC-Leiterstruktur<br />

Analog Devices,<br />

www.analog.com<br />

der von Organen und Gewebe<br />

ermöglichen Medizinern, Herzprobleme,<br />

Tumore, Zysten und<br />

Anomalien in unterschiedlichen<br />

Bereichen des menschlichen<br />

Körpers mit hoher Genauigkeit<br />

zu erkennen. Dies ist nur eine<br />

von vielen Anwendungen für<br />

diese programmierbare Spannungsquelle.<br />

Weitere Applikationen,<br />

die eine Genauigkeit von<br />

1ppm verlangen, sind in folgenden<br />

Bereichen angesiedelt:<br />

Industrieautomatisierung<br />

• Halbleiterfertigung<br />

• Prozessautomatisierung<br />

• Stromversorgungssteuerung<br />

• weiterentwickelte Robotik<br />

Wissenschaft, Medizin, Luftfahrt<br />

und Messtechnik<br />

• bildgebende Systeme für die<br />

Medizin<br />

• Laserstrahl-Positioniervorrichtungen<br />

• Vibrationssysteme<br />

Test- und Messtechnik<br />

• ATE<br />

• Massenspektrometrie<br />

• Source Measure Units (SMU)<br />

• Datenerfassung/Analysatoren<br />

Bei Test- und Messsystemen<br />

verbessert die Auflösung und<br />

Genauigkeit von 1ppm die Genauigkeit<br />

und Granularität des<br />

Testequipments insgesamt,<br />

was zu feinerer Steuerung und<br />

Anregung externer Quellen und<br />

Nano-Aktuatoren führt. In der<br />

Industrieautomatisierung liefert<br />

die Auflösung und Genauigkeit<br />

von 1ppm die Präzision, die<br />

erforderlich ist, um einen Betätiger<br />

im Nanometerbereich zu<br />

bewegen oder zu positionieren.<br />

Das Evaluierungsboard EVAL-AD5791SDZ mit LTZ1000-Referenzboard<br />

Lesen sie den vollständigen Artikel ab Seite 56 unter:<br />

https://webkiosk.epaper-kiosk.beam-verlag.de/1-<strong>2018</strong>/59600649<br />

70 hf-praxis <strong>Best</strong> of <strong>2018</strong>


Bauelemente<br />

Prioritizer LTC4418 für zwei Spannungsquellen<br />

Spannungsquellen-Prioritizer für automatische Umschaltung auf Notstrombetrieb<br />

Neu im Bauelemente-Portfolio<br />

von Analog Devices, Inc. ist der<br />

LTC4418, ein Spannungsquellen-Prioritizer<br />

mit zwei Eingängen<br />

für Systeme mit Betriebsspannungen<br />

von 2,5 bis 40 V.<br />

Elektronische Systeme enthalten<br />

oft einen Energiespeicher in<br />

Form einer Batterie oder eines<br />

Supercaps, der sie bei einer<br />

Netzunterspannung oder einem<br />

Netzausfall mit Notstrom versorgt<br />

– sei es, damit das System<br />

während eines Transports<br />

zu einem anderen Einsatzort<br />

funktionsfähig bleibt, dass<br />

keine Speicherinhalte verloren<br />

gehen bzw. das System geordnet<br />

heruntergefahren werden<br />

kann. Der LTC4418 versorgt<br />

die Last im Normalbetrieb aus<br />

der Hauptstromversorgung, die<br />

eine höhere Priorität als die<br />

Notstromversorgung hat. Das<br />

kann beispielsweise ein Netzadapter<br />

oder eine Batterie sein.<br />

Im Falle eines Netzspannungseinbruchs<br />

oder -ausfalls schaltet<br />

der Prioritizer automatisch<br />

auf die Notstromversorgung, in<br />

der Regel eine Batterie oder ein<br />

Supercap, dank seiner maximalen<br />

Schaltspannung von 40 V ist<br />

der LTC4418 mit Spannungsquellen<br />

unterschiedlichster Art<br />

kompatibel, von Netzadaptern<br />

über USB-Ports und Supercaps<br />

bis zu Akkus/Batterien aus Li-<br />

Ion- oder NiMH-Zellen. Durch<br />

den niedrigen Ruhestrom von<br />

nur 26 µA und einen Shutdown-<br />

Modus ist der LTC4418 eine ideale<br />

Lösung für mobile batteriebetriebene<br />

Systeme.<br />

Bei einem simplen Spannungsquellenumschalter<br />

aus OR-Dioden<br />

muss die Backup-Spannung<br />

niedriger als die normale<br />

Betriebsspannung sein; das ist<br />

beim LTC4418 nicht der Fall.<br />

Wenn die primäre Eingangsspannung<br />

den vorgegebenen<br />

unteren oder oberen Grenzwert<br />

unter- bzw. überschreitet, verbinden<br />

antiseriell (back-to-back)<br />

geschaltete p-Kanal-MOSFETs<br />

den Ausgang mit dem sekundären<br />

Eingang statt mit dem primären.<br />

Ein sorgfältig dimensionierter,<br />

schneller Schaltercontroller<br />

sorgt dafür, dass zuerst<br />

der eine Schalter öffnet und<br />

erst danach der andere Schalter<br />

schließt. Dadurch werden Rückund<br />

Querströme vermieden und<br />

die Dauer der Ausgangsspannungsunterbrechung<br />

minimiert.<br />

Ein externer Kondensator gibt<br />

vor, wie lange die Eingangsspannung<br />

innerhalb des vorgegebenen<br />

Fensters liegen muss,<br />

damit sie als gültig angesehen<br />

wird. Zum Schutz der Last werden<br />

verpolte Eingangsspannungen<br />

bis -42 V blockiert.<br />

Durch Kaskadieren einer beliebigen<br />

Kombination aus dem<br />

LTC4418 und dem LTC4417<br />

(drei Eingänge) können mehr<br />

als zwei Spannungsquellen priorisiert<br />

werden. Der LTC4418<br />

ist für den kommerziellen Temperaturbereich<br />

von 0 bis +70 °C<br />

und für den industriellen Temperaturbereich<br />

von -40 bis +85 °C<br />

spezifiziert und wird in einem<br />

20-poligen, 4 mm x 4 mm großen<br />

QFN-Gehäuse geliefert. Bauteilmuster<br />

und Entwicklungsboards<br />

können online oder bei<br />

den lokalen Vertriebsbüros von<br />

Analog Devices bestellt werden.<br />

Weitere Informationen finden<br />

unter www.linear.com/product/<br />

LTC4418.<br />

■ Analog Devices,<br />

Power by Linear<br />

www.linear.com<br />

<strong>Best</strong> of <strong>2018</strong><br />

Links eine typische Applikation, rechts die Prioritäts-Umschaltung von V1 nach V2<br />

hf-praxis <strong>Best</strong> of <strong>2018</strong> 71


Bauelemente<br />

<strong>Best</strong> of <strong>2018</strong><br />

Ein passiver High-Performance-Mikrowellenmischer<br />

Der LTC5553 von Linear Technologies<br />

ist ein Doppelbalance-<br />

High-Performance-Mischer,<br />

welcher sich sowohl zum Hochals<br />

auch zum Herabmischen<br />

eignet. Das im letzten Jahr auf<br />

den Markt gekommene Bauelement<br />

eignet sich gut dazu,<br />

zu verdeutlichen, dass auch bei<br />

den passiven Komponenten die<br />

technische Entwicklung nicht<br />

stehen geblieben ist und wie sie<br />

sich heute darstellt.<br />

So wurde der im LTC5553<br />

integrierte HF-Balun daraufhin<br />

optimiert, den Frequenzbereich<br />

von 3 bis 20 GHz abdecken zu<br />

können. Auch der integrierte<br />

ZF-Balun bietet einen weiten<br />

Frequenzbereich, nämlich<br />

500 MHz bis 9 GHz; hier gibt<br />

es ebenfalls einen symmetrischen<br />

50-Ohm-Anschluss. Das<br />

Bauteil enthält weiterhin einen<br />

integrierten Verstärker für den<br />

lokalen Oszillator. Dieser wiederum<br />

ist für Frequenzen zwischen<br />

1 und 20 GHz optimiert,<br />

wobei eine Ansteuerleistung um<br />

0 dBm genügt. Der LTC5553<br />

zeichnet sich durch einen besonders<br />

hohen IIP3 (Input-Interceptpunkt<br />

dritter Ordnung) und eine<br />

hohe mögliche Eingangsleistung<br />

(P1dB) aus sowie durch geringes<br />

Übersprechen (Leckage) und<br />

hohe Isolation zwischen den<br />

Analog Devices,<br />

Power by Linear<br />

www.linear.com<br />

Ports. Der RF Port Return Loss<br />

ist >9 dB, der LO Input Return<br />

Loss >10 dB. Insgesamt findet<br />

sich hier eine hohe Integrationsdichte<br />

in einem kleinen Gehäuse.<br />

Näher betrachtet<br />

Der LTC5553 besteht aus dem<br />

hochlinearen Doppelbalance-<br />

Mischerkern, dem LO-Pufferverstärker<br />

und Vorspannungs-/<br />

Enable-Beschaltungen. Bild 1<br />

skizziert den internen Aufbau.<br />

Folgende Features des Bausteins<br />

sind besonders interessant:<br />

• Betriebsspannung: 3,3 V<br />

• Stromaufnahme: typ. 132 mA<br />

• IIP3: 24,3 dBm bei 10 GHz<br />

bzw. 21,5 dBm bei 17 GHz<br />

• Mischdämpfung (Conversion<br />

Loss): 9 dB bei 10 GHz<br />

• Input P1dB: 16 dBm bei<br />

10 GHz<br />

• LO/RF Leakage: besser als<br />

-25 dBm<br />

• Abmessungen: 3 × 2 mm<br />

(zwölfpoliges QFN-Gehäuse)<br />

Damit ergeben sich vielfältige<br />

Anwendungsmöglichkeiten, wie:<br />

• breitbandige 5G-Zugänge<br />

• Mikrowellen-Transceiver<br />

• Drahtlos-Backhaul<br />

• Punkt-zu-Punkt-Mikrowellenverbindungen<br />

• Phased-Array-Antennen<br />

• Radar in C-, X- und Ku-Band<br />

• Messgeräte, Test-Equipment<br />

• Satelliten-Modems<br />

Bild 1: Vereinfachter interner Aufbau des LTC5553<br />

Bild 2 bringt eine typische<br />

Applikationsstruktur mit zwei<br />

LTC5553 für einen Transceiver<br />

mit stark verschiedener Sendeund<br />

Empfangsfrequenz.<br />

Up & Down<br />

Nutzt man den LTC5553 als<br />

Upconverter, so stellt der IF-<br />

Anschluss den Eingang und<br />

der RF-Anschluss den Ausgang<br />

dar. Für den Betrieb als<br />

Aufwärtsmischer mit einer ZF<br />

von 1890 MHz erhält man folgende<br />

Werte:<br />

• Conversion Loss beim RF<br />

Output von 4 (17) GHz: typ.<br />

8,3 (11,5) dB<br />

• SSB-Rauschmaß beim RF<br />

Output von 10 (15,7)GHz:<br />

typ. 10,1 (12,1) dB<br />

• LO/RF Output Leakage bei<br />

1...20 LO-Frequenz: max.<br />

-25 dBm<br />

• LO/IF Input Leakage<br />

bei 1...20 GHz, LO-Frequenz:<br />

max. -26 dBm<br />

• IF/LO Isolation bei 0,5...<br />

9 GHz ZF: min. 50 dB<br />

• IF/RF Isolation bei 0,5...9 GHz<br />

ZF: min. 40 dB<br />

• 1-dB-Kompression für RF<br />

Output = 10 GHz: typ 14,8<br />

dBm<br />

Nutzt man den Baustein als<br />

Downconverter, dann ist der<br />

RF-Anschluss der Eingang und<br />

der IF-Anschluss der Ausgang.<br />

Welche Parameter sind von einen<br />

Abwärtsmischer zu erwarten?<br />

Das Datenblatt nennt für eine<br />

ZF von 1890 MHz u.a. folgende<br />

Daten:<br />

• Conversion Loss beim RF<br />

Input von 4 (17) GHz: typ.<br />

8,2 (11,6) dB<br />

• SSB-Rauschmaß beim RF<br />

Input von 10 (15,7) GHz: typ.<br />

10,9 (12,8) dB<br />

Für eine faire Bewertung ist hier<br />

natürlich die Mischdämpfung zu<br />

subtrahieren.<br />

• LO/RF Leakage bei 1...20<br />

GHz LO-Frequenz: max.<br />

-23 dBm<br />

• LO/IF Leakage bei 1...20 GHz<br />

LO-Frequenz: max. -13 dBm<br />

• RF/LO Isolation bei 3...20<br />

GHz HF: min. 40 dB<br />

• RF Input/IF Output Isolation<br />

bei 3...20 GHz HF: min. 32 dB<br />

• 1-dB-Kompression für RF<br />

Input = 10 GHz: typ. 16 dBm<br />

Der LTC5553 funktioniert im<br />

Temperaturbereich -40 bis<br />

+105 °C für das Gehäuse. Sein<br />

Wärmewiderstand wird mit 25<br />

K/W angegeben.<br />

Lesen sie den vollständigen Artikel ab Seite 20 unter:<br />

https://webkiosk.epaper-kiosk.beam-verlag.de/2-<strong>2018</strong>/59731798<br />

72 hf-praxis <strong>Best</strong> of <strong>2018</strong>


Software<br />

Benutzerfreundliche EMV-Precompliance-Software mit neuen Features<br />

EMCview von Alldaq, die<br />

einfache PC-Software für die<br />

entwicklungsbegleitende Prüfung<br />

der EMV-Konformität<br />

(EMV-Precompliance) gibt<br />

es ab sofort als Version 3.0.<br />

Die Software ist bekannt für<br />

das einfache Bedienkonzept<br />

und über 170 standardspezifische<br />

EMV-Messungen, die als<br />

EMCview-Projekt vordefiniert<br />

sind. Neu hinzugekommen ist<br />

nun die Möglichkeit, einzelne<br />

Frequenzsegmente gezielt zu<br />

vermessen, um dadurch Zeit zu<br />

sparen. Dies macht Sinn, nachdem<br />

der Bereich einer Störfrequenz<br />

bereits eingegrenzt<br />

wurde und im Rahmen der<br />

Schaltungsoptimierung wiederholt<br />

vermessen werden soll.<br />

Im ebenfalls neuen Pseudo-<br />

Messempfänger-Modus verweilt<br />

der Spektrumanalysator<br />

an diskreten Frequenzpunkten<br />

und macht Messungen im sogenannten<br />

Zero-Span-Modus,<br />

anstatt einen mit „Span” definierten<br />

Frequenzbereich zu<br />

durchfahren (Sweep-Modus).<br />

Eine Besonderheit von EMCview<br />

und absolut konkurrenzlos<br />

in dieser Klasse ist der „RF-<br />

Coverage“-Modus. In dieser<br />

grundlegend neuen Betriebsart<br />

können Anwender eine Pegelmessung<br />

in Abhängigkeit der<br />

GPS-Koordinaten durchführen,<br />

z.B. zur Vermessung der<br />

Funkabdeckung entlang einer<br />

Bahnlinie.<br />

Überarbeitete Korrektur- und<br />

Definitionsdateien sowie eine<br />

Lupenfunktion zur detaillierten<br />

Kurvenbetrachtung runden die<br />

Neuheiten ab. Aktuell werden<br />

die Spektrumanalysatoren der<br />

DSA-Serien von Rigol sowie<br />

die SSA3000X-Serie von<br />

Siglent unterstützt. Voraussetzung<br />

ist jeweils die Aktivierung<br />

der EMI-Filter- und<br />

Quasi-Peak- Detektor-Option.<br />

Die EMCview-Lizenz ist an<br />

die Seriennummer des Spektrumanalysators<br />

gebunden.<br />

Ein erweitertes, deutschsprachiges<br />

PDF-Handbuch ist im<br />

Download-Paket enthalten.<br />

Für Kunden, die bereits ältere<br />

EMCview-Versionen im Einsatz<br />

haben, ist das Update<br />

kostenlos. Interessenten können<br />

eine kostenlose Demo-<br />

Version anfordern. Preislich<br />

vorteilhaft sind die EMV-Precompliance-Bundles,<br />

die man<br />

unter www.alldaq.com/emvwizard<br />

zusammenstellen kann.<br />

■ Alldaq, www.alldaq.com<br />

<strong>Best</strong> of <strong>2018</strong><br />

Software unterstützt Einführung moderner Mobilfunktechnologien<br />

Die Anritsu Corporation hat<br />

eine geplante Erweiterung der<br />

Software für das Universal<br />

Wireless Test Set MT8870A<br />

bekanntgeben, um so die neuen<br />

5G-Sub-6 GHz-New Radio-HF-<br />

Messstandards von 3GPP zu<br />

unterstützen. Die verbesserten<br />

Softwareoptionen für 5G-Sub-6<br />

GHz-NR-Uplink-Tx-Mess- und<br />

Downlink-Waveform-Dateien<br />

werden Non-Signaling-basierte<br />

5G Sub-6 GHz-TRx-Tests unterstützen.<br />

Mit einem lückenlosen Frequenzband<br />

von bis zu 6 GHz und<br />

einer Bandbreite von 160 MHz<br />

als Standardfunktionen benötigt<br />

die fortschrittliche MT8870A-<br />

Plattform keine Hardware-<br />

Upgrades, um die von 3GPP<br />

definierten 5G Sub-6-GHz-Testbedingungen<br />

zu unterstützen.<br />

Dadurch wird es Anwendern<br />

ermöglicht, die Funktionen auf<br />

5G Sub-6 GHz NR zu erweitern<br />

und gleichzeitig die Kosten für<br />

Upgrades zu minimieren.<br />

Als Reaktion auf das im Dezember<br />

bekanntgegebene 3GPP<br />

Release 15, das die 5G-NR-Standards<br />

definiert, setzen Telekommunikationsanbieter<br />

darauf, ein<br />

Rollout kommerzieller 5G-Dienste<br />

mit zahlreichen Funktionen<br />

vorzunehmen und kündigen<br />

einen beschleunigten Zeitplan<br />

für Praxistests an. Obwohl der<br />

5G-NR-Standard von 3GPP die<br />

Nutzung von Frequenzbändern<br />

bis 52,6 GHz festlegt, werden<br />

die in der frühen Einführungsphase<br />

genutzten Frequenzbänder<br />

auf das Sub-6-GHz-Spektrum<br />

fokussiert sein.<br />

Dies hat den Vorteil, die Dienste<br />

mit Frequenzen nahe an 4G<br />

LTE anzubieten, wie beispielsweise<br />

die Versorgung in den<br />

Bereichen Mobilität und Weitbereichsnetze,<br />

in denen 5G bis<br />

etwa im Jahr 2020 erwartungsgemäß<br />

eine wichtige Rolle spielen<br />

wird. Die Unterstützung des<br />

Sub-6-GHz-Standards für Lieferanten<br />

von 5G-Endgeräten wird<br />

voraussichtlich der erste Schritt<br />

sein. Das Universal Wireless<br />

Test Set MT8870A ist ein Messgerät<br />

für die Massenproduktion<br />

verschiedener Arten von Mobilfunk-Kommunikationsgeräten<br />

und -anlagen sowie -modulen. In<br />

der Haupteinheit des Messgeräts<br />

sind vier Hochleistungstester integriert,<br />

und jeder einzelne Tester<br />

unterstützt das parallele voneinander<br />

unabhängige Messen von<br />

bis zu vier Mobilfunkgeräten und<br />

-modulen.<br />

Die leistungsfähige MT8870A-<br />

Plattform unterstützt zudem die<br />

Durchführung kontinuierlicher<br />

Tests an Fertigungslinien von<br />

Mobilfunkendgeräten der nächsten<br />

Generation, in denen die<br />

Mobilfunktechnologien 4G + 5G<br />

+ 11ax + Bluetooth 5 integriert<br />

sind, was zu einer Senkung der<br />

Kosten für Tests an Fertigungslinien<br />

beiträgt.<br />

■ Anritsu Corporation<br />

www.anritsu.com<br />

hf-praxis <strong>Best</strong> of <strong>2018</strong> 73


Software<br />

<strong>Best</strong> of <strong>2018</strong><br />

Evaluation of Package Properties for RF BJTs<br />

Figure 1: SOT343 package with BFP640 transistor IC from Infineon Technology<br />

Figure 2: The SOT343 package partitions<br />

This application note demonstrates<br />

the extraction procedure<br />

for the passive part of a SPICE<br />

model for the package and wire<br />

bonds of an Infineon Technology<br />

SOT343 bipolar junction<br />

transistor (BJT) up to 10 GHz<br />

and compares the model against<br />

measurements. EDA simulation<br />

software streamlines the development<br />

of digital and analog circuits<br />

from definition of concept<br />

and estimation of required hardware<br />

and software characteristics<br />

to the design of system components<br />

like printed circuit boards<br />

(PCBs), chips, and packages. In<br />

particular, simulation technology<br />

for high-frequency (HF) and<br />

high-speed electronics enables<br />

designers to characterize parasitic<br />

effects at a wide range of<br />

frequencies and accurately predict<br />

performance. High-quality<br />

models are required and the better<br />

the model, the more likely<br />

that the functionality of the end<br />

product will correlate with simulated<br />

performance.<br />

What Level of<br />

Preciseness?<br />

A SPICE model is one possible<br />

schematic presentation, which is<br />

done using a text file. Components<br />

in the file show the modeled<br />

equivalent schematic of a device.<br />

A very important question in the<br />

creation of a model is at what level<br />

of preciseness should the model<br />

be extracted. Compared to digital,<br />

HF analog systems are less wideband,<br />

as the signal is very often<br />

concentrated close to the carrier<br />

frequency. In the case of a digital<br />

system, the digital signal is presented<br />

with wide spectra and the<br />

model should be characterized at<br />

a wide frequency range.<br />

In an analog system, often the<br />

designer does not know what<br />

the working frequency of an<br />

analog component will be and<br />

must characterize it in a wide<br />

frequency range to cover all<br />

possible applications. It is also<br />

important to have correct DC<br />

modeling in order to have the<br />

correct biasing for nonlinear<br />

devices at the required frequency<br />

range if the device will need to<br />

go from the frequency domain<br />

to the time domain.<br />

Another model parameter is<br />

impedance range, as the signal<br />

shape will be different depending<br />

on the impedance of the load<br />

ports. In practice, this means the<br />

impedances on the integrated circuit<br />

(IC) pins that are used in the<br />

design, so the model should provide<br />

correct work in the required<br />

impedance range.<br />

Extraction Procedure<br />

for BJT<br />

The SOT343 package is used in<br />

many HF devices and its parasitics<br />

need to be considered in the<br />

performance of a semiconductor<br />

chip. Packages are soldered onto<br />

PCBs and distribution of current<br />

on the board’s leads and bond<br />

wires adds inductive impedance<br />

and magnetic couplings.<br />

Capacitance between leads and<br />

to the ground and other metal<br />

parts produces couplings between<br />

all these parts and must be<br />

included in the models.<br />

The package was measured in<br />

different connection models on<br />

a test fixture and parts of the<br />

National Instruments<br />

www.ni.com/awr<br />

Figure 3: Three main parts of the pin<br />

74 hf-praxis <strong>Best</strong> of <strong>2018</strong>


Software<br />

<strong>Best</strong> of <strong>2018</strong><br />

Figure 4: Example of a high-quality model<br />

package were modeled with<br />

NI AWR Design Environment,<br />

specifically Analyst 3D electromagnetic<br />

(EM) simulator.<br />

The package parts were then<br />

converted to lumped elements<br />

and a complete SPICE schematic<br />

was created, which was<br />

compared with measurement<br />

values. The electromagnetic<br />

compatibility (EMC) and signal<br />

integrity were analyzed in the<br />

time domain, where a series of<br />

bits were transmitted through<br />

the system. The binarity of the<br />

system provides robustness, but<br />

issues in the schematic design<br />

with the impedance of the IP<br />

pins, phase shifts, reflections,<br />

and cross-talks caused distortion<br />

of signal quality and failure to<br />

receive the correct bits. The bit<br />

error ratio (BER) indicated that<br />

there were significant problems<br />

in the design. Figure 1 shows the<br />

3D layout in Analyst of the Infineon<br />

BJT package. On a circuit<br />

level, the eye window for the<br />

signal is usually defined, the<br />

estimate of which allows distortion<br />

of the signal in all possible<br />

bit sequences. All these effects<br />

require high-quality models for<br />

simulation of modern cuttingedge<br />

systems to control them.<br />

Nonlinear components are included<br />

in addition to linear parasitic<br />

nonlinear effects. There are<br />

such formats as SPICE, IBIS,<br />

Touchstone port parameters, and<br />

Figure 5: Example of the equivalent schematic of each part of the pin<br />

hf-praxis <strong>Best</strong> of <strong>2018</strong> 75


Software<br />

<strong>Best</strong> of <strong>2018</strong><br />

Figure 6: Example of the equivalent schematic of the bond wires<br />

more, which model the linear and<br />

nonlinear components and enable<br />

the design of analog, digital,<br />

or mixed-signal systems. The<br />

SPICE model is a very popular<br />

simulation model that uses text<br />

files to present the equivalent<br />

schematic of the device with<br />

parasitic effects. It usually presents<br />

the physical structure of the<br />

device, which gives very good<br />

simulation quality, but opens<br />

the internal structure of device.<br />

The quality of modeling, as well<br />

as the design quality and speed,<br />

influence the economic aspects<br />

of the design. High-quality<br />

models reduce design time, as<br />

well as design and prototyping<br />

costs, because they require less<br />

redesign and prototype iterations,<br />

enabling earlier time to<br />

market and higher market share<br />

for electronic products.<br />

This is particularly important<br />

for next-generation technologies<br />

such as internet of things (IoT)<br />

and 5G communication systems,<br />

as systems with such complexity,<br />

density, and frequency range<br />

cannot be properly designed<br />

without precise modeling.<br />

Measurement<br />

Equipment and<br />

Settings<br />

SPICE model development starts<br />

with an adequate EM model. The<br />

EM model should correspond<br />

to the real device, therefore the<br />

geometry and electric properties<br />

of the materials, as well as<br />

port settings of model, should<br />

correspond to the real-world<br />

material and user case. Comparison<br />

of the EM model simulation<br />

with measurements lets<br />

designers verify how close the<br />

EM model is to the real device.<br />

The calibration of measurement<br />

setup and consideration of the<br />

parasitic effects is another task<br />

required for correct comparison.<br />

When the EM simulation is close<br />

to the measurements, it can be<br />

used for EM extraction. A good<br />

way to compare the EM model<br />

with the real device is to compare<br />

the S-parameters obtained<br />

during EM simulation and measurements.<br />

SPICE Extraction<br />

Figure 7: 1.5 W amplifier gain, output power, and efficiency after optimization for 12 V operation<br />

Lesen sie den vollständigen Artikel ab Seite 44 unter:<br />

https://webkiosk.epaper-kiosk.beam-verlag.de/8-<strong>2018</strong>/60926723<br />

SPICE format is one of the most<br />

commonly-used simulation<br />

models for EDA software tools.<br />

It can model linear and nonlinear<br />

circuits and include parasitic<br />

effects of the components. Including<br />

the main parasitic effects in<br />

the SPICE netlist makes possible<br />

correct wideband behavior<br />

of the model. S-parameters are<br />

also often used for simulation of<br />

high-frequency devices, but this<br />

approach provides linear behavior<br />

only on the device pins, does<br />

not include the inner structure of<br />

the device (black-box model),<br />

and is not supported in many<br />

simulators, unlike SPICE. Usually<br />

S-parameters are the result<br />

of a measurements with certain<br />

temperature, calibration, and<br />

more. They have many advantages,<br />

but SPICE is more flexible<br />

and includes more information.<br />

SPICE can present an equivalent<br />

schematic in an EDA tool or in<br />

text format.<br />

76 hf-praxis <strong>Best</strong> of <strong>2018</strong>


Verstärker<br />

New 0.7 to 18 GHz CW Dual-Band Solid-State Amplifiers<br />

you can go all the way from 0.7 to 18 GHz with the reliability<br />

of solid-state designs.<br />

Amplifier are equipped with a Digital Control Panel (DCP),<br />

which provides both local and remote control of the amplifier.<br />

The digital display on the front panel indicates control status and<br />

reports of internal amplifier status. All amplifier control functions<br />

and status indications are available remotely in GPIB/IEEE-488<br />

format, RS-232 hardwire and fiber optic, USB, and Ethernet.<br />

Amplifiers are designed to have low spurious signals, exhibit<br />

very good linearity, and is extremely load tolerant which enables<br />

to use them in many RF applications such as: RF susceptibility<br />

testing, antenna/component testing, and communication<br />

technology testing such as CDMA, W-CDMA, TDMA, GSM,<br />

UWB, WiMAX etc.<br />

<strong>Best</strong> of <strong>2018</strong><br />

Immediately available models are:<br />

• 30/20S1G18A: 30/20 Watt CW, 0.7 - 18 GHz<br />

AR introduced a new family of dual-band, solid-state amplifiers<br />

operating in frequency range of 0.7 to 18 GHz. With two state<br />

of the art Class A CW amplifiers in a single chassis that costs<br />

less, weighs less and smaller size than two separate amplifiers,<br />

• 60/20S1G18A: 60/20 Watt CW, 0.7 - 18 GHz<br />

• 60/40S1G18A: 60/40 Watt CW, 0.7 - 18 GHz<br />

■ AR Deutschland GmbH<br />

www.ar-deutschland.com<br />

Neue HF-Verstärkerfamilie<br />

Neu im Angebot bei Maury<br />

Microwave sind Verstärkermodule,<br />

die speziell für aktive<br />

und hybride Load-Pull-Anwendungen<br />

optimiert wurden. Dabei<br />

wurde auf eine hohe Verstärkung,<br />

Bandbreite, Ausgangsleistung<br />

und spektrale Reinheit<br />

sowie auf eine sehr geringe<br />

Abhängigkeit dieser HF-Eigenschaften<br />

bei Lastwechseln der<br />

Probe geachtet.<br />

Bei den Verstärkern wird dem<br />

Endtest vor der Auslieferung<br />

eine hohe Priorität beigemessen.<br />

So gehören zusätzlich zu<br />

den üblichen Funktionstests<br />

auch Burn-in-, Lebensdauerund<br />

Stress-Tests über dem Betriebstemperaturbereich<br />

zur<br />

Abschluss prozedur. Die umfangreichen<br />

Testergebnisse werden<br />

mit den Verstärkern ausgeliefert,<br />

um dem Anwender Einblick in<br />

die erzielten Eigenschaften zu<br />

geben.<br />

Charakteristika und besondere<br />

Vorteile der Verstärker sind:<br />

• Verwendung zuverlässiger<br />

GaN-Halbleitertechnologie<br />

• hohe HF-Leistung über das<br />

gesamte Band mit geringem<br />

Gain-Ripple<br />

• hohe Linearität für Breitbandkommunikations-Tests<br />

• integrierte Schutzschaltkreise<br />

• variable Verstärkungsanpassung<br />

• aussagekräftige Informationen<br />

über das Display<br />

In den deutschsprachigen Ländern<br />

und in BeNeLux existiert<br />

eine Zusammenarbeit mit der<br />

bsw TestSystems & Consulting<br />

AG. Die bsw ist seit über 20 Jahren<br />

als Vertrieb und Integrationsspezialist<br />

für Komplettlösungen<br />

im Markt.<br />

Die Messsysteme werden beispielsweise<br />

für die Parameterextraktion,<br />

Modellierung und<br />

Validierung von Bausteinen für<br />

Kommunikationssysteme (4G,<br />

5G Base-Station, Mobiltelefon,<br />

WLAN-Systeme), die Radartechnik,<br />

industrielle Leistungsverstärker<br />

und die Messtechnik<br />

verwendet. Weiter stehen auch<br />

Lösungen zur Charakterisierung<br />

von Leis tungsbausteinen bei<br />

kleineren Wellenwiderständen<br />

zur Verfügung. Ein Demogerätebestand<br />

kann über die bsw in<br />

Sindelfingen angefragt werden.<br />

■ bsw TestSystems &<br />

Consulting AG<br />

www.bsw-ag.com<br />

CelsiStrip ®<br />

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Maximalwerte durch<br />

Dauerschwärzung.<br />

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hf-praxis <strong>Best</strong> of <strong>2018</strong> 77


Verstärker<br />

<strong>Best</strong> of <strong>2018</strong><br />

Portable, Self-contained, Air-cooled Broadband Amplifier<br />

The Model 350AH1A amplifier<br />

is a portable, self-contained,<br />

air-cooled, broadband, solid<br />

state amplifier unit designed for<br />

laboratory applications where<br />

instantaneous bandwidth, high<br />

gain and moderate power output<br />

are required. When used<br />

with an RF sweep generator,<br />

the 350AH1A will provide up<br />

to 350 W of output power.<br />

Housed in a stylish contemporary<br />

enclosure, the unit provides<br />

instantaneous power for<br />

typical applications such as<br />

magnetic susceptibility testing,<br />

4 to 10 kHz requirement of<br />

CS114 of MIL-Std- 461F,<br />

antenna and component testing,<br />

watt-meter calibration and as a<br />

driver for higher power amplifiers.<br />

The 350AH1A is powered<br />

by a high efficiency switching<br />

supply, with auto ranging AC<br />

input circuitry which will automatically<br />

accept voltages from<br />

90 to 260 V AC in the 47 to<br />

63 Hz frequency range. The<br />

RF amplifier stages are protected<br />

from over-temperature<br />

and over-current conditions<br />

by removing the DC voltage to<br />

them when a fault is detected.<br />

The touch screen display on the<br />

front panel indicates the operational<br />

status and any pending<br />

fault conditions when an overtemperature,<br />

over-current or<br />

power supply fault has occurred.<br />

The unit can be returned<br />

to normal operation when the<br />

condition has been cleared. The<br />

unit also includes digital control<br />

for both local and remote control<br />

of the amplifier. The RISC<br />

microprocessor controller board<br />

provides IEEE-488 (GPIB),<br />

USB, Ethernet and asynchronous<br />

full duplex RS-232 communication<br />

control of all amplifier<br />

functions.<br />

Two 350AH1A amplifiers may<br />

be used together in a “bridged”<br />

output configuration by supplying<br />

the same signal to both<br />

amplifiers and using the internal<br />

signal inversion feature of one<br />

amplifier. The amplifier output<br />

grounds are connected and the<br />

load is placed across the two<br />

amplifier outputs.<br />

The 350AH1A from AR RF/<br />

Microwave Instrumentation is<br />

a portable, self-contained, aircooled,<br />

broadband, solid state<br />

amplifier unit designed for laboratory<br />

applications from 10 Hz<br />

to 1 MHz. It provides a gain of<br />

more than 39 dB with an output<br />

power of over 350 W. The<br />

amplifier is powered by a high<br />

efficiency switching supply,<br />

with auto ranging AC input circuitry<br />

which will automatically<br />

accept voltages from 90 to 260<br />

V AC in the 47 to 63 Hz frequency<br />

range. It is available as<br />

a benchtop unit and has a digital<br />

front panel display that indicates<br />

the operate status and fault conditions<br />

if an over-temperature or<br />

power supply fault has occurred.<br />

The RISC microprocessor<br />

controller board provides IEEE-<br />

488 (GPIB), USB, Ethernet<br />

and asynchronous full duplex<br />

RS-232 communication control<br />

of all amplifier functions.<br />

This Class AB Linear amplifier<br />

provides instantaneous<br />

power for typical applications<br />

such as magnetic susceptibility<br />

testing, 4 to 10 kHz requirement<br />

of CS114 of MIL-Std-<br />

461F, antenna and component<br />

testing, watt-meter calibration<br />

and as a driver for higher power<br />

amplifiers.<br />

■ AR<br />

www.ar-deutschland.com<br />

250 W Broadband SSPA<br />

RFMW, Ltd. announced design and sales<br />

support for a high power, solid state power<br />

amplifier from Aethercomm. Designed<br />

for high power, linear applications in both<br />

ground and airborne systems, the SSPA 2.0-<br />

6.0-250 delivers a nominal 250 W from 2 to<br />

6 GHz and attains 300 W of saturated RF<br />

power for non-linear requirements. Developed<br />

using GaN technology for instantaneous,<br />

broad band performance, the SSPA<br />

2.0-6.0-250 offers 70 dB of small signal gain<br />

and has 20-25% composite power added<br />

efficiency across the band. Powered from a<br />

28 V DC supply, standard features include<br />

reverse polarity protection, over-temperature<br />

protection, and over/under voltage protection.<br />

Input and output SWR is specified at<br />

2 maximum and a discrete blanking control<br />

line is included with a 10 µs maximum<br />

turn on/off time. This Aethercomm SSPA is<br />

tested to MIL-STD-810 shock and vibration<br />

requirements.<br />

■ RFMW, Ltd.<br />

www.rfmw.com<br />

Instantaneous Power Across<br />

a Single-band Frequency<br />

Range of 0.1 to 1000 MHz<br />

The 100U1000 is a completely new Class<br />

A amplifier design, part of the new U-series<br />

of AR Universal amplifiers. It instantaneously<br />

covers a frequency range of 100 kHz<br />

to 1000 MHz, at a rated output power of<br />

100 W CW. Final RF performance details<br />

of the 100U1000 can be found on the data<br />

sheet, along with specifications for dimensions,<br />

weight, power requirements, power<br />

consumption etc. The 100U1000 standard<br />

configuration includes RF connectors on the<br />

front panel, with the enclosure and remote<br />

interfaces included.<br />

The rest of the new U-series amplifiers<br />

include the 1U1000, 2.5U1000, 5U1000,<br />

10U1000, 25U1000, and 50U1000.<br />

Applications: The 100U1000 provides readily<br />

available RF power for typical applications<br />

such as RF susceptibility testing to<br />

Military/aviation/automotive/commercial<br />

standards, antenna and component testing,<br />

watt meter calibration, research and development,<br />

and use as a driver for higher<br />

power amplifiers.<br />

■ AR<br />

www.ar-deutschland.com<br />

78 hf-praxis <strong>Best</strong> of <strong>2018</strong>


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