Ausgabe 180
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ÖSTERREICH JOURNAL NR. <strong>180</strong> / 19. 12. 2018<br />
Österreich, Europa und die Welt<br />
16<br />
nur im Kampf gegen Antisemitismus, sondern<br />
auch für das Sicherheitsbedürfnis Is -<br />
raels entwickeln. Ich denke, die heutige Kon -<br />
ferenz unter dem österreichischen EU-Ratsvorsitz<br />
kann ein erster Schritt in diese Richtung<br />
sein“, so der Bundeskanzler. Er wünsche<br />
sich, daß nun nachhaltige Schritte im<br />
Kampf gegen Antisemitismus und Antizionismus<br />
folgen, „damit Jüdinnen und Juden<br />
in Österreich, Europa und darüber hinaus in<br />
Sicherheit leben können.“<br />
Mit Mut gegen Antisemitismus<br />
in Europa<br />
Die EU-Kommissarin für Justiz, Verbraucherschutz<br />
und Gleichstellung, Vêra Jourová,<br />
betonte, daß sich die Europäische Union<br />
bewusst sei, daß der Antisemitismus ein ernstes<br />
Problem darstelle, das jedoch nur ge -<br />
meinsam zu bekämpfen sei. Die Gesellschaf -<br />
ten dürften nicht passiv dabei zusehen, wie<br />
der Antisemitismus wieder erstarke. „Ich ha -<br />
be nie gedacht, wie viel Mut es braucht, die<br />
eigene Stimme gegen den Antisemitismus zu<br />
erheben. Ich danke Ihnen, Herr Bundeskanzler,<br />
daß Sie diesen Mut haben“, so Jourová.<br />
v.l.: Rabbi Arthur Scheiner, der Präsident des Europäischen Jüdischen Kongresses, Moshe<br />
Kantor, und Bundeskanzler Sebastian Kurz<br />
Koalition der Willigen –<br />
Gesellschaft mobilisieren<br />
Rabbi Arthur Schneier warnte in seinem<br />
Abschlußstatement davor, daß man wieder<br />
wachsam sein müsse gegenüber einer „Epidemie“,<br />
die wie ein Virus um sich greife.<br />
„Ich schlage vor, daß die EU eine Koalition<br />
der Willigen bildet – in der Geschäfts- und<br />
Finanzwelt, in den Bereichen Bildung und der<br />
Wissenschaft – um die Gesellschaft zu erreichen<br />
und zu mobilisieren.“ Er wünsche sich<br />
ein Treffen aller EU-BildungsministerInnen:<br />
Dabei solle es als einzigen Tagesordnungspunkt<br />
die Bildungsmaßnahmen gegen Antisemitismus<br />
und Antizionismus geben, mit<br />
dem Ziel, demokratische Werte zu vermitteln.<br />
„Wir können eine Zukunft des Friedens,<br />
der Freiheit und der Demokratie für unsere<br />
Kinder und Enkelkinder erreichen“, so Rab -<br />
bi Schneier, der betonte: „Nie hätte ich ge -<br />
dacht, daß ich den Tag erleben würde, an<br />
dem ein Bundeskanzler an vorderster Stelle<br />
steht und uns alle – mit der Unterstützung des<br />
Europäischen Jüdischen Kongresses – einlädt.“<br />
Bundeskanzler Sebastian Kurz bedankte<br />
sich abschließend bei allen Partnern, Unterstützern<br />
und Initiatoren, die diese Konferenz<br />
möglich gemacht hatten.<br />
n<br />
https://www.bundeskanzleramt.at/<br />
https://eurojewcong.org/<br />
Fotos: BKA / Andy Wenzel<br />
Bundeskanzler Sebastian Kurz und Oskar Deutsch, Präsident der Israelitischen Kultusgemeinde<br />
Wien sowie des Bundesverbandes der Israelitischen Kultusgemeinden Österreichs<br />
Podiumsdiskussion zum Thema »Europa jenseits von Antisemitismus und Antizionismus«<br />
»Österreich Journal« – http://www.oesterreichjournal.at