Ausgabe 180
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ÖSTERREICH JOURNAL NR. <strong>180</strong> / 19. 12. 2018<br />
Wirtschaft<br />
Industriell starke Bundesländer<br />
knacken 3-%-Wachstum<br />
Wachstum reicht von 1,9 Prozent in Wien bis 3,3 Prozent in Oberösterreich –<br />
Wirtschaft entwickelt sich heuer regional gleichförmig mit Vorteilen für<br />
industriell starke Bundesländer<br />
In den ersten drei Quartalen des heurigen<br />
Jahres betrug der reale Anstieg des österreichischen<br />
Bruttoinlandsprodukts im Jahres -<br />
vergleich 2,9 %. Das Wachstum basierte auf<br />
einer sehr dynamischen Entwicklung bei den<br />
Investitionen und der Exportwirtschaft und<br />
einem robusten Wachstum beim privaten<br />
Kon sum. „Das sektoral breit getragene Wirtschaftswachstum<br />
führt zu relativ geringen<br />
Wachstumsunterschieden zwischen den Bun -<br />
desländern, wobei heuer wie schon im Vorjahr<br />
die Bundesländer mit einem hohen In -<br />
dustrieanteil an der Wertschöpfung einen Vor -<br />
teil haben“, meint UniCredit Bank Austria<br />
Chefökonom Stefan Bruckbauer.<br />
Nach Schätzungen der Unicredit Bank<br />
Austria Ökonomen werden im Gesamtjahr<br />
2018 alle Bundesländer ein solides Wachs -<br />
tum im Bereich von 1,9 % in Wien bis 3,3 %<br />
in Oberösterreich aufweisen. Neben Oberösterreich<br />
werden heuer auch Kärnten (+3,2 %),<br />
die Steiermark (+3,1 %) und Niederösterreich<br />
(+3 %) voraussichtlich die 3-%-Marke<br />
beim Anstieg des realen Regionalprodukts<br />
knacken. Das Wachstum in Tirol (+2,9 %),<br />
Salzburg (+2,9 %) und Vorarlberg (+2,9 %)<br />
liegt leicht über dem bundesweiten Durchschnitt,<br />
während sich das Burgenland<br />
(+2,5 %) gemeinsam mit Wien im hinteren<br />
Bereich der Bundesländerrangliste befindet.<br />
Industrie als Wachstumstreiber<br />
In den ersten drei Quartalen ist die Wertschöpfung<br />
in der heimischen Industrie um<br />
real 5,5 % im Vergleich zur Vorjahresperiode<br />
gewachsen. Die Industriebetriebe in Kärnten,<br />
der Steiermark und Oberösterreich tragen<br />
heuer am meisten zum Wachstum des Regionalprodukts<br />
bei. Die Stärken dieser drei Bun -<br />
desländer sind die elektrische Industrie, die<br />
KFZ-Industrie und die Metallindustrie, die<br />
sich auch österreichweit am besten entwikkeln.<br />
Trotz steigender globaler Risiken bleibt<br />
die Nachfrage aus dem Ausland nach österreichischen<br />
Waren eine große Wachs tums -<br />
stütze. „Das österreichische Ex portvolumen<br />
wird im Gesamtjahr 2018 voraussichtlich<br />
über 150 Milliarden Euro betragen, das ist<br />
ein Anstieg von nominell 6 % ge genüber<br />
dem Vorjahr. Ein deutlich überdurchschnittliches<br />
Exportwachstum verzeichnen heuer<br />
die Steiermark (+9,3 %), Salz burg (+8 %)<br />
und Kärnten (+7,8 %)“, sagt Uni Credit Bank<br />
Austria Ökonom Robert Schwarz.<br />
Große regionale Unterschiede<br />
in der Bauwirtschaft<br />
Im Vergleich zur Industrie ist die diesjährige<br />
Entwicklung der Baukonjunktur regional<br />
viel inhomogener. In Oberösterreich, Vor -<br />
arlberg und Niederösterreich entwickelt sich<br />
»Österreich Journal« – http://www.oesterreichjournal.at<br />
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die Bauwirtschaft sehr dynamisch, unterstützt<br />
durch ein starkes Wachstum der abgesetzten<br />
Produktion im Hochbau und Baugewerbe.<br />
In Tirol und im Burgenland ist das<br />
Produktionswachstum des Bausektors deutlich<br />
unter dem Durchschnitt. Die Stagnation<br />
der burgenländischen Bauwirtschaft ist vor<br />
allem darauf zurückzuführen, daß die Baukonjunktur<br />
im Vorjahr außerordentlich gut<br />
war. Deshalb sind heuer im Burgenland Zu -<br />
wächse im Vergleich zu 2017 schwer zu er -<br />
reichen.