Ausgabe 180
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ÖSTERREICH JOURNAL NR. <strong>180</strong> / 19. 12. 2018<br />
Im NÖ Landhaus in St. Pölten kam es am<br />
29. November zu einem Zusammentreffen<br />
von Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner<br />
mit dem Kreishauptmann von Südmähren,<br />
Bohumil Simek. Im Zentrum des Arbeitsgespräches<br />
standen die Themen Verkehr,<br />
Gesundheit und EU-Regionalförderung.<br />
Man habe ein „sehr gutes und konstruktives<br />
Arbeitsgespräch“ geführt, betonte die<br />
Landeshauptfrau eingangs. Zur Verkehrspolitik<br />
verwies sie zum einen auf den Vollausbau<br />
der Nordautobahn. Vor einem Jahr sei<br />
der Abschnitt von Schrick bis Poysbrunn<br />
frei gegeben worden, derzeit arbeite man in -<br />
tensiv an der Umfahrung Drasenhofen. Zum<br />
an deren rechne man bei der Anbindung der<br />
Weinviertler Schnellstraße S3 an den Raum<br />
Znaim-Brünn mit einer Verkehrsfreigabe<br />
2020. In Summe würden dafür 132 Millionen<br />
Euro investiert. Dies seien „zwei große<br />
Verkehrsprojekte, die zu einer Win-Win-<br />
Situation für Niederösterreich und für Südmähren“<br />
führten, so Mikl-Leitner.<br />
Ein „großes Projekt mit Zukunftsperspektive“<br />
sei auch die Europaspange, die<br />
„dy namisch wachsende Regionen verbinden“<br />
solle. Die Landeshauptfrau: „Wir ha ben heu -<br />
te vereinbart, daß wir die Europaspange zu<br />
unserem gemeinsamen Anliegen machen.“<br />
Im Zusammenhang mit dem Thema Ge -<br />
sundheit verwies Mikl-Leitner auf die ge -<br />
meinsame Initiative „healthacross“ (siehe<br />
auch Seite XX). Durch die grenzüberschreitende<br />
Zusammenarbeit sei es u. a. gelungen,<br />
ein Endometriosezentrum (eine Erkrankung<br />
der Gebärmutterschleimhaut) im Landesklinikum<br />
Melk zu etablieren.<br />
In Verbindung mit der EU-Regionalförderung<br />
bezog sich die Landeshauptfrau auf<br />
die Veranstaltung in Brüssel tags zuvor, bei<br />
der dieses Thema im Mittelpunkt gestanden<br />
sei. 342 Regionen und Städte, darunter auch<br />
Südmähren, hätten sich der Initiative angeschlossen,<br />
und es gebe ein „klares Bekenntnis“<br />
der EU-Kommission, daß es die Regionalförderung<br />
auch in Zukunft geben solle.<br />
Mikl-Leitner verwies weiters auch auf<br />
das Jubiläum „30 Jahre Fall des Eisernen<br />
Vorhanges“ im nächsten Jahr. Anläßlich dieses<br />
Jubiläums werde am 9. Mai 2019 eine<br />
große Festveranstaltung in Grafenegg stattfinden,<br />
kündigte sie an. Mit Kreishauptmann<br />
Österreich, Europa und die Welt<br />
Niederösterreich und Südmähren<br />
Arbeitsgespräch von LH Johanna Mikl-Leitner mit<br />
Bohumil Simek, Kreishauptmann von Südmähren<br />
Foto: NLK / Filzwieser<br />
Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner mit Bohumil Simek, Kreishauptmann von Südmähren<br />
Simek habe sie auch bereits ein weiteres<br />
Treffen gemeinsam mit weiteren Kreishauptleuten<br />
vereinbart, so Mikl-Leitner.<br />
Er sei sehr froh über die ausgezeichnete<br />
Zusammenarbeit zwischen Südmähren und<br />
Niederösterreich, sagte Kreishauptmann Bo -<br />
humil Simek in seiner Stellungnahme. Man<br />
habe „in kurzer Zeit viele Dinge“ behandeln<br />
können. Im Zusammenhang mit der Verkehrs-Infrastruktur<br />
bezeichnete er das Projekt<br />
Europaspange als ein „Projekt, das auch<br />
für die Region Südmähren einen großen Beitrag<br />
leisten kann“.<br />
Auch Simek betonte die Bedeutung des<br />
Jubiläums „30 Jahre Fall des Eisernen Vorhanges“,<br />
vor allem für die junge Generation.<br />
Das nächste Zusammentreffen, bei dem auch<br />
die Kreishauptleute von Vysocina und Südböhmen<br />
dabei sein werden, solle bereits im<br />
Jänner nächsten Jahres stattfinden.<br />
Niederösterreich und Südböhmen verbinden<br />
zahlreiche Kooperationen wie die Europaregion<br />
Donau Moldau oder das gemeinsame<br />
EU-Programm INTERREG zur grenzüberschreitenden<br />
Zusammenarbeit.<br />
Die Europaspange<br />
Mit großer Mehrheit hat der NÖ Landtag<br />
den für Mobilitätsfragen zuständigen Landesrat<br />
Ludwig Schleritzko im Juni damit<br />
beauftragt, weitere Schritte zur Verwirklichung<br />
der Europaspange zu setzen.<br />
»Österreich Journal« – http://www.oesterreichjournal.at<br />
35<br />
„Unser Konzept ist klar: Wir wollen eine<br />
neue hochrangige Straßenverbindung zwischen<br />
der S 3 Weinviertel Schnellstraße und<br />
der S 10 Mühlviertler Schnellstraße. Damit<br />
wäre der nördliche Teil Niederösterreichs an<br />
die Routen vom Schwarzwald bis ans Schwar -<br />
ze Meer bzw. von der Nordsee zur Ägäis an -<br />
gebunden. Gleichzeitig soll die Franz-Jo -<br />
sefs-Bahn rasch ausgebaut werden“, faßt der<br />
Mobilitäts-Landesrat die Pläne zusammen.<br />
Neben der Verbesserung und Errichtung der<br />
Infrastruktur wird sich darüber hinaus der<br />
Regionalverband Waldviertel mit weiteren<br />
Aspekten der regionalen Wirtschaftsentwick -<br />
lung auseinandersetzen.<br />
Von der besseren Anbindung an die europäischen<br />
Achsen könne der gesamte mitteleuropäische<br />
Raum profitieren, so Schleritzko:<br />
„Wir sprechen von positiven Effekten für<br />
die regionale Wirtschaft in Höhe von einer<br />
Milliarde Euro und von insgesamt 10.000<br />
Arbeitsplätzen.“<br />
„Die neue Verkehrsverbindung wird den<br />
Wirtschaftsraum stärken, Jobs im ländlichen<br />
Raum schaffen und die bereits hervorragenden<br />
Beziehungen zwischen Niederösterreich<br />
und seinen tschechischen Nachbarn noch<br />
weiter intensivieren“, so Martin Eichtinger,<br />
Landesrat für Wohnbau, Arbeit und internationale<br />
Beziehungen.<br />
n<br />
http://www.noel.gv.at<br />
https://de.wikipedia.org/wiki/Jihomoravsk%C3%BD_kraj