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Januar 2019

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früh am Morgen die ZDF-Garderobentüre öffne und im dunklen<br />

Zimmer plötzlich einen Schatten auf der Couch bemerke.<br />

„Psst“ sagte die Kollegin dann plötzlich, riss mich aus der<br />

Tür und sagte: „Da liegt Tony Marshall, der schläft noch.“ Der<br />

Sänger hatte sich nach einem Auftritt nachts direkt im Studio<br />

hingelegt, um unser Frühstück nicht zu verschlafen. Das<br />

ist die ganz alte Schule. Und auch The BossHoss hatten bei<br />

ihrem ersten Frühstück bei mir ihren Bandbus direkt vor der<br />

Studiotür geparkt. Wie Florian Silbereisen übrigens auch.<br />

Wie wir in Ihrem Buch lesen können, haben Sie im Laufe<br />

Ihrer Karriere bereits beeindruckend viele Größen aus<br />

dem Showbusiness interviewt. Gibt es denn eine spezielle<br />

Person, mit der Sie sich noch unbedingt unterhalten<br />

möchten?<br />

Die Lebenden werden irgendwann hoffentlich alle in einer<br />

Show bei mir gewesen sein. Im Ernst: Ich hätte gern noch<br />

einmal mit Falco gesprochen. Leider hatte ich in den 90er<br />

Jahren als Radiovolontär einen Interviewtermin mit ihm<br />

platzen lassen. Das macht mich heute noch traurig. Es war<br />

das einzige Mal in meiner gesamten Journalistenlaufbahn,<br />

aus Liebeskummer. Ich hatte mich damals mit meiner ersten<br />

Freundin gestritten. Wenig später haben wir uns dennoch<br />

getrennt. Heute ist klar: Ich hätte mich mit Falco treffen<br />

sollen. Obwohl er wahrscheinlich keinen Beziehungstipp<br />

gehabt hätte, wäre unser Zusammentreffen wohl ein großer<br />

Spaß gewesen.<br />

Zu guter Letzt noch die spannendste Frage: Können Sie<br />

als Quintessenz aus all Ihren Promi-Gesprächen konkrete<br />

Ratschläge ableiten, wie man erfolgreich wird mit dem,<br />

was man tut? Eine Art „Erfolgs-Patentrezept“?<br />

Das genau ist für mich das Schöne an dem Projekt „Erfolgsmenschen“:<br />

Es zeigt, dass es für einen erfolgreichen<br />

Lebensweg glücklicherweise kein Patentrezept gibt. Erfolg<br />

ist etwas sehr individuelles, unabhängig von anderen. Vergleiche<br />

mit anderen bringen uns dabei nicht weiter, im Gegenteil:<br />

Es wird immer einen Menschen geben, der „mehr“<br />

hat – ganz gleich ob Geld, Ruhm oder Status. Wer wirklich<br />

langfristig erfolgreich und glücklich sein will, sollte sich<br />

intensiver mit sich selbst und seinem Leben auseinandersetzen.<br />

Das bringt uns in jedem Fall weiter. Jede meiner<br />

Geschichten im Buch zeigt aufs Neue, dass hier Menschen<br />

ihren ganz eigenen Weg gefunden haben, mit dem sie auch<br />

langfristig zufrieden sind. Die entscheidenden Fragen können<br />

dabei sein: Was ist Erfolg für mich? Welche Wünsche<br />

und Ziele habe ich? Und: Welche Schritte könnte auf diesem<br />

Weg sinnvoll sein? Ich bin mir sicher, jeder von uns ist schon<br />

einmal erfolgreich gewesen. In welchem Bereich und nach<br />

welchen Maßstäben – das können nur wir selbst entscheiden.<br />

Zu schauen, was wir in unserem eigenen Leben bereits<br />

erreicht haben, kann dabei echte Erfolgsgefühle wecken.<br />

Foto: ©Hanja Li<br />

PROMI-GESPRÄCH // 57

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