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Umweltbericht 2017

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<strong>Umweltbericht</strong> <strong>2017</strong> | 75 <br />

Der Flughafen-Landschaftspark<br />

Das grüne Band um den BER<br />

Erholung und<br />

Naturschutz<br />

Die Flughafen Berlin Brandenburg<br />

GmbH sorgt mit zahlreichen Projekten<br />

dafür, dass die unvermeidbaren<br />

Veränderungen der Landschaft durch<br />

den Ausbau des Flughafens ökologisch<br />

ausgeglichen werden. Die Erfüllung<br />

dieser Auflagen aus der Planfeststellung<br />

ist für das Unternehmen nicht<br />

Pflicht, sondern Herzensangelegenheit.<br />

Wo Lebensräume für Tiere und<br />

Pflanzen verloren gingen, wurde<br />

daher an anderer Stelle hochwertiger<br />

Ersatz geschaffen. Ein „grünes Band“<br />

rund um den BER mit attraktiven<br />

Erholungsorten für Anwohner und<br />

Besucher wertet die Landschaft auf.<br />

Tiere und Pflanzen finden in diesem<br />

vernetzten Landschaftspark einen<br />

Lebensraum.<br />

Zülowniederung<br />

Das größte Einzelprojekt der Ausgleichs-<br />

und Ersatzmaßnahmen ist<br />

die ökologische Aufwertung der<br />

Zülowniederung. Dieser 2.600 Hektar<br />

umfassende Landschaftsraum liegt<br />

rund neun Kilometer südlich vom BER<br />

zwischen Groß Machnow und Mittenwalde.<br />

Die landwirtschaftlich geprägte,<br />

offene Niederungslandschaft wird aus<br />

Mitteln des Flughafens in den kommenden<br />

Jahren gemeinsam mit den<br />

örtlichen Agrarbetrieben gestaltet.<br />

Im Rahmen detaillierter Planungen<br />

wurden die Maßnahmen mit den<br />

Landwirten abgestimmt und für die<br />

Umsetzung vorbereitet. Die Landwirte<br />

werden für Ertragsausfälle entschädigt<br />

bzw. für die Pflege von Flächen<br />

entlohnt.<br />

So entstanden bisher ca. 43 Kilometer<br />

artenreiche Blühstreifen entlang der<br />

Äcker, auf denen sich selten gewordene<br />

Insektenarten ansiedeln. Die Streifen<br />

verbinden zudem verschiedene<br />

Lebensräume, so dass ein vernetzter<br />

Lebensraum entsteht. Bis Ende <strong>2017</strong><br />

wurden rund 16 Kilometer Baumreihen,<br />

400 Bäume als Einzelbäume<br />

und in Baumgruppen sowie 100.000<br />

Quadratmeter Hecken gepflanzt, die<br />

das Netz verschiedener Lebensräume<br />

noch weiter ergänzen. Auf insgesamt<br />

72.500 Quadratmeter Fläche mit ökologischem<br />

Waldumbau wurden eher<br />

artenarme Kiefernforste aufgelichtet<br />

und mit Laubbäumen unterpflanzt.<br />

Aus artenarmen Forsten, die primär<br />

der Holzproduktion dienten, entwickeln<br />

sich nun Mischwälder, in denen<br />

regional typische Tier- und Pflanzenarten<br />

wieder eine Heimat finden.<br />

Am Zülowkanal und zahlreichen<br />

Nebengräben, die das Gebiet durchfließen,<br />

werden auf 42 Kilometern<br />

Länge nun die Böschungen mit Rücksicht<br />

auf die Tier- und Pflanzenwelt<br />

gemäht. Am Zülowkanal wurde neben<br />

der Fischtreppe am Rangsdorfer See in<br />

Mittenwalde eine weitere Fischtreppe<br />

angelegt, die Fischen und Wasserorganismen<br />

wie Krebsen ermöglicht, zwei<br />

Wehranlagen zu passieren. Vormals<br />

isolierte Lebensräume werden dadurch<br />

miteinander verbunden, so dass<br />

die Gewässer wieder Anschluss an<br />

den Rangsdorfer See erhalten. Durch<br />

die Anlage einer weiteren Mittelinsel<br />

hat der Zülowkanal in seiner Gewässerstruktur<br />

zusätzlich an Vielfalt<br />

gewonnen. In den Niederungsbereichen<br />

wurden nach Realisierung eines<br />

weiteren Teilabschnittes insgesamt<br />

acht Kleingewässer für Frösche,<br />

Kröten und Molche angelegt und die<br />

Wiederherstellung der Staubauwerke<br />

in den Entwässerungsgräben abgeschlossen.<br />

Mit der Errichtung von<br />

Steilwänden in einer aufgelassenen<br />

Kiesgrube wurden neue Bruthabitate<br />

für Uferschwalben geschaffen. Die<br />

Feuchtwiesen in den Niederungsgebieten<br />

werden nun wieder vernässt.<br />

Durch eine ökologische Bewirtschaftung<br />

und Beweidung mit wenigen<br />

Tieren der feuchten Wiesen erhält die<br />

Tier- und Pflanzenwelt einen wertvollen<br />

Lebensraum zurück.<br />

Der ökologische Erfolg in der Zülowniederung<br />

wird durch ein 25-jähriges<br />

Monitoring der Tier- und Pflanzenwelt

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