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Leo von Klenze, Fotografie von Franz Hanfstaengl, 1856<br />
Leo von Klenze war einer der<br />
bedeutendsten und vielseitigsten<br />
Baumeister des 19. Jahrhunderts.<br />
Stolze 48 Jahre arbeitet<br />
er für den bayerischen König<br />
Ludwig I. In dessen Auftrag<br />
baute und baute er – und<br />
vollendete 17 Großprojekte.<br />
Zwei davon, die Glyptothek und<br />
die Alte Pinakothek in München,<br />
zählen zu den herausragenden<br />
Bauwerken seiner Zeit<br />
in Europa. Der junge Klenze<br />
machte schnell Karriere und<br />
stieg an die Spitze des bayerischen<br />
Bauwesens auf. 1830<br />
gründete er die Oberste Baubehörde<br />
– der Grundstein für<br />
die Bayerische Staatsbauverwaltung.<br />
Er war nicht nur ein<br />
gefragter Architekt, sondern<br />
machte sich auch als Kunstgelehrter,<br />
Archäologe, Städtebauer,<br />
Diplomat, Ingenieur,<br />
Maler und Kunstsammler einen<br />
Namen.<br />
800 ging Klenze nach Berlin, um an der Universität Jura zu studieren. Schon<br />
bald galt sein Interesse jedoch mehr der Architektur und Archäologie. Klenze<br />
wechselte an die Bauakademie von Friedrich Gilly und entdeckte die Vorliebe<br />
für die griechisch-römische Baukunst, zu der er sich ein ganzes Leben hindurch<br />
bekannte. Nach dem Studium tauschte er Berlin mit Paris und bildete sich<br />
bei Durand, Fontaine und Percier fort. Er brachte es schließlich zum Hofarchitekten<br />
von König Jérôme Bonaparte, der ihn mit dem Bau des Ballhauses in Kassel<br />
beauftragte – sein Erstlingswerk. Nach dem Zusammenbruch des napoleonischen<br />
Kaiserreichs war Klenze auf der Suche nach einer neuen Anstellung. Mit<br />
Erfolg. 1815 hatte er den bayerischen Kronprinzen Ludwig kennengelernt, der ihn<br />
1816 nach München holte. Der junge Thronfolger sah in Klenze den geeigneten<br />
Architekten für sein großes Bauvorhaben: München zu einem „Isar-Athen“ mit<br />
beeindruckenden Monumentalbauten zu machen.