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stahlmarkt 12.2018 (Dezember)

Steel International, Rohre, Profile, Flansche, Sägen, Strahlen, Trennen

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Maenken Kommunikation GmbH<br />

Von-der-Wettern-Straße 25, 51149 Köln<br />

PVSt, Deutsche Post AG<br />

Entgelt bezahlt, 3018 , ISSN 0178-6571<br />

Informationen aus Stahlindustrie,<br />

Stahlhandel und Stahlverarbeitung<br />

12<br />

<strong>Dezember</strong> 2018<br />

USA: Hohe Stahlpreise lassen Autoindustrie klagen<br />

und Stahl industrie jubeln (Seite 10)<br />

Markieren & Kennzeichnen in Zeiten von Industrie 4.0 (Seite 22)<br />

39. Deutscher Stahlbautag zeigte:<br />

Die Stahlbranche ist in Bewegung (Seite 40)<br />

gegründet 1969<br />

Merry Christmas<br />

Wir wünschen unseren Kunden, Geschäftspartnern<br />

und den Leserinnen und Lesern des Stahlmarktes<br />

eine besinnliche Weihnachtszeit und einen gesunden<br />

und erfolgreichen Start in das neue Jahr.<br />

Bepro Blech und Profilstahl GmbH & Co. KG<br />

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Editorial 3<br />

bei aller Lust am Tiefgang kann auch das Oberflächliche<br />

seinen Reiz haben. Und zwar gerade dann, wenn es um<br />

die perfekte Oberfläche geht, in deren Dienst sich der<br />

Technologiekonzern 3M mit seiner Marke »Scotch-<br />

Brite« stellt. Vor genau 60 Jahren präsentierte das Unternehmen<br />

mit Hauptsitz im US-amerikanischen Bundesstaat<br />

Minnesota das erste Schleifvlies für industrielle Anwendungen<br />

(S. 52).<br />

Chefredakteur Phillipp Isenbart: »Ich wünsche<br />

Ihnen entspannte Feiertage und einen guten<br />

Rutsch ins neue Jahr!«<br />

Tiefgründiger – im direkten Wortsinn – geht es beim Thema<br />

»low-background steel« (S. 14) zu: Der besonders<br />

strahlungsarme Stahl findet sich auf dem Meeresboden<br />

in den Wracks jener Schiffe, die vor der ersten Atombombenexplosion<br />

sanken. Aufgrund seiner geringen radioaktiven<br />

Verunreinigung ist er vor allem für medizinische und wissenschaftliche Zwecke zunehmend<br />

gefragt. Das macht ihn zu einem »Bodenschatz« der besonderen Art – und leider auch zu einer<br />

heiß begehrten Beute für kriminelle Taucher.<br />

Weiterhin im Höhenflug befindet sich hingegen die Baumaschinenindustrie (S. 18). Die boomende<br />

Branche feiert auch in diesem Jahr Erfolge. Apropos Feiern: Neben dem Jubilar 3M hat der nordrhein-westfälische<br />

Metallverarbeiter »Schäfer Werke« in diesem Jahr den 40. Geburtstag seines<br />

Plus-Kegs zelebriert, eines kunststoffumschäumten Fasses mit innerer Edelstahlblase (s. 50).<br />

Auch bei Kicherer gab es einiges zu feiern: Das baden-württembergische Unternehmen lud zu seinem<br />

300-jährigen Bestehen ins neue Stahlcenter nach Ellwangen. Im Rahmen einer Betriebsbesichtigung<br />

führte der Stahlhändler seine neue Hightech-Regalanlage vor und vermittelte so auf besonders<br />

anschauliche Weise seine Vision für die nahe Zukunft: »eine möglichst hohe Tonnage mit spielerischer<br />

Leichtigkeit in kürzester Zeit zuverlässig zum richtigen Ort zu bringen« (S. 46).<br />

Ich hoffe, dass die Feierlaune der Jubilare auf Sie überspringt und wünsche Ihnen entspannte Feiertage<br />

und einen guten Rutsch ins neue Jahr!<br />

Philipp Isenbart<br />

Chefredakteur<br />

+49 2203 3584-121<br />

<strong>stahlmarkt</strong>@maenken.com<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2018</strong>


4<br />

INHALT <strong>12.2018</strong><br />

SEITENBLICK<br />

6 Gute Zahler, schlechte Zahler<br />

KURZ & KNAPP<br />

8 Nichtrostender Stahl: Starkes Wachstum prognostiziert<br />

STEEL INTERNATIONAL<br />

10 USA: Hohe Stahlpreise lassen Autoindustrie klagen und Stahlindustrie jubeln<br />

16 Swansea-Universität eröffnet Stahl-Forschungsinstitut<br />

BRANCHENBERICHT<br />

18 Baumaschinenindustrie noch immer im Boom<br />

MARKIEREN & KENNZEICHNEN (TEIL 1)<br />

22 Industrie 4.0 macht eindeutige Identifikation immer wichtiger<br />

RÜCKBLICK EUROBLECH<br />

32 Großer Andrang, innovative Lösungen und gute Stimmung<br />

BAUEN MIT STAHL<br />

34 Feuerverzinken verlängert die Feuerwiderstandsdauer von Stahl<br />

40 39. Deutscher Stahlbautag zeigte: Die Stahlbranche ist in Bewegung<br />

STEEL ART<br />

42 Metallgewebe umhüllt Tor zum Campus Melaten<br />

45 Größtes Unterwasser-Filmstudio Europas erhält letzten Schliff<br />

STAHLSTANDORT DEUTSCHLAND<br />

46 Kicherer feiert 300-jähriges Bestehen<br />

49 BDSV: Branche hat genug Verschrottungskapazitäten für alte Diesel<br />

AUS DEN UNTERNEHMEN<br />

51 Bilstein-Gruppe: Neues Kaltbandkonzept<br />

52 Scotch-Brite: 60 Jahre im Dienst der perfekten Oberfläche<br />

RUBRIKEN<br />

53 Fachmedien<br />

54 StahlTermine<br />

55 Veranstaltungen<br />

56 Personalien<br />

57 Inserentenverzeichnis<br />

58 Firmenschriften<br />

59 Vorschau/Impressum<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2018</strong>


5<br />

Weltrohstahlproduktion 1) im Oktober 2018<br />

STEEL INTERNATIONAL<br />

Die drei großen US-Automobilhersteller<br />

haben ihre Profit-<br />

Erwartungen für dieses Jahr mächtig<br />

zurückgeschraubt. Im Gegensatz<br />

zu ihren größten Stahlkunden<br />

lobten die Manager der führenden<br />

Stahlhersteller den langerwarteten<br />

Aufwind in ihrem Sektor, der ihnen<br />

höhere Preise und weitaus bessere<br />

Gewinne bescherte.<br />

10<br />

17<br />

STEEL INTERNATIONAL<br />

Die erste vollelektrische internationale<br />

Einsitzer-Rennserie im Motorsport,<br />

die »ABB FIA Formel E«-Meisterschaft,<br />

startet am 15. <strong>Dezember</strong><br />

mit so mancher Neuerung in die fünfte<br />

Saison. Neben effizienteren Rennwagen,<br />

zusätzlichen Teams und neuen<br />

Locations kämpfen die 22 Piloten<br />

erstmals um den Titel der voestalpine<br />

European Races.<br />

BRANCHENBERICHT<br />

Die Produktion der deutschen<br />

Baumaschinenindustrie läuft weiter<br />

auf vollen Touren. Nach einem<br />

Umsatzplus von 15 Prozent im<br />

vergangenen Jahr wird die<br />

exportstarke Branche 2018<br />

voraussichtlich nochmals leicht<br />

zweistellig abschließen.<br />

Materialknappheit und Personalmangel<br />

setzen 2019 Grenzen.<br />

STAHLSTANDORT<br />

DEUTSCHLAND<br />

Passend zum 300-jährigen Bestehen<br />

des Stahlhändlers Kicherer startete<br />

der Kicherer-Händlertag in diesem<br />

Jahr mit gut 300 Kunden aus<br />

Deutschland, Österreich und der<br />

Schweiz. Ebenfalls gefeiert wurde<br />

das neue Stahlcenter II, dessen<br />

Hochregallager auf dem Bild zu<br />

sehen ist.<br />

18<br />

46<br />

Fotos: Shutterstock.com (1­3), Kicherer<br />

Oktober<br />

2018<br />

Oktober<br />

2017<br />

% Veränd.<br />

Okt. 18/17<br />

8 Monate<br />

2018 2017<br />

Veränderung<br />

in %<br />

Belgien 740 e 719 3,0 6.928 6.535 6,0<br />

Bulgarien 50 e 53 -5,7 552 546 1,2<br />

Deutschland 3.600 e 3.551 1,4 35.554 36.439 -2,4<br />

Finnland 352 341 3,1 3.492 3.446 1,3<br />

Frankreich 1.309 1.356 -3,5 12.907 13.092 -1,4<br />

Griechenland 150 e 135 11,1 1.260 1.130 11,5<br />

Großbritannien 660 e 700 -5,7 6.464 6.311 2,4<br />

Italien 2.299 2.274 1,1 20.614 20.073 2,7<br />

Kroatien 10 e 0 … 93 0 …<br />

Luxemburg 205 e 212 -3,4 1.907 1.847 3,2<br />

Niederlande 585 566 3,4 5.668 5.617 0,9<br />

Österreich 735 724 1,5 5.579 6.801 -18,0<br />

Polen 850 e 871 -2,5 8.456 8.623 -1,9<br />

Schweden 375 444 -15,5 3.737 3.899 -4,2<br />

Slowakei 455 e 443 2,8 4.331 4.135 4,7<br />

Slowenien 52 61 -15,0 562 542 3,6<br />

Spanien 1.290 1.392 -7,4 11.952 12.112 -1,3<br />

Tschechien 375 382 -1,6 4.143 3.827 8,3<br />

Ungarn 178 163 8,9 1.662 1.566 6,1<br />

Weitere EU-Länder (28) (e) 480 e 478 0,5 4.749 4.657 2,0<br />

Europäische Union (28) 14.750 14.866 -0,8 140.611 141.199 -0,4<br />

Bosnien-Herzegowina 83 45 82,2 538 611 -11,9<br />

Mazedonien 40 e 22 78,9 281 216 30,0<br />

Norwegen 55 e 56 -1,8 473 498 -5,0<br />

Serbien 189 87 116,6 1.646 1.177 39,9<br />

Türkei 3.164 3.306 -4,3 31.289 31.048 0,8<br />

Europa außer EU 3.531 3.517 0,4 34.227 33.550 2,0<br />

Kasachstan 380 e 380 0,0 3.813 3.800 0,3<br />

Moldawien 50 e 53 -5,7 468 351 33,3<br />

Russland 6.020 e 5.984 0,6 60.294 59.333 1,6<br />

Ukraine 1.788 1.917 -6,7 17.567 17.570 0,0<br />

Usbekistan 60 e 50 20,0 561 547 2,6<br />

Weißrussland 220 e 232 -5,2 2.022 1.920 5,3<br />

C.I.S. (6) 8.518 8.616 -1,1 84.725 83.521 1,4<br />

El Salvador 10 e 8 25,0 83 79 5,2<br />

Guatemala 25 e 25 0,0 247 243 1,8<br />

Kanada 1.160 e 1.359 -14,6 10.799 11.303 -4,5<br />

Kuba 20 e 19 5,3 182 178 2,3<br />

Mexiko 1.690 e 1.672 1,1 17.160 16.673 2,9<br />

USA 7.571 6.851 10,5 71.744 68.240 5,1<br />

Nordamerika 10.476 9.934 5,5 100.217 96.715 3,6<br />

Argentinien 446 447 -0,2 4.350 3.809 14,2<br />

Brasilien 3.135 e 3.045 3,0 29.229 28.505 2,5<br />

Chile 105 e 104 0,8 941 960 -2,0<br />

Ecuador 50 e 43 16,3 492 468 5,1<br />

Kolumbien 100 e 89 12,2 992 1.038 -4,4<br />

Paraguay 5 e 3 66,7 21 18 14,4<br />

Peru 105 e 107 -1,5 1.015 993 2,2<br />

Uruguay 5 e 5 0,0 48 46 3,4<br />

Venezuela 5 e 23 -78,1 121 377 -67,9<br />

Südamerika 3.956 3.865 2,4 37.208 36.214 2,7<br />

Ägypten 727 590 23,4 6.460 5.605 15,3<br />

Libyen 15 e 37 -59,9 281 319 -12,0<br />

Südafrika 543 e 566 -4,0 5.376 5.247 2,5<br />

Afrika 1.286 1.193 7,8 12.117 11.172 8,5<br />

Iran 2.070 e 1.872 10,6 20.590 17.303 19,0<br />

Katar 205 239 -14,2 2.197 2.238 -1,8<br />

Saudi-Arabien 2) 485 e 396 22,4 4.486 4.216 6,4<br />

Vereinigte Arabische Emirate 299 284 5,2 2.657 2.737 -2,9<br />

Mittlerer Osten 3.059 2.791 9,6 29.929 26.494 13<br />

China 82.552 75.670 9,1 782.458 735.299 6,4<br />

Indien 8.770 8.736 0,4 88.433 83.785 5,5<br />

Japan 8.564 8.971 -4,5 87.188 87.237 -0,1<br />

Pakistan 435 e 430 1,2 4.235 4.101 3,3<br />

Südkorea 6.185 5.975 3,5 60.366 59.094 2,2<br />

Taiwan, China 1.965 e 1.791 9,7 19.241 18.811 2,3<br />

Thailand 370 e 388 -4,5 3.745 3.714 0,8<br />

Vietnam 3) 1.675 e 750 123,3 11.962 8.469 41,2<br />

Asien 110.516 102.712 7,6 1.057.627 1.000.511 5,7<br />

Australien 441 476 -7,4 4.819 4.374 10,2<br />

Neuseeland 50 57 -11,4 540 542 -0,3<br />

Ozeanien 491 532 -7,9 5.359 4.915 9,0<br />

Gesamt (64 Länder) 156.583 148.026 5,8 1.502.021 1.434.290 4,7<br />

1)<br />

Die an worldsteel berichtenden Länder repräsentieren etwa 99 % der Weltrohstahlproduktion 2017 in 1.000 t.<br />

2)<br />

nur HADEED<br />

3)<br />

Teildaten, 75 % des Gesamtbetrages e – geschätzt<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2018</strong>


6<br />

SEITENBLICK<br />

Gute Zahler, schlechte Zahler<br />

Von unserem Autor Stefan Weber<br />

Wer ist der größte Kreditgeber der deutschen Wirtschaft? Wer jetzt an Banken und Sparkassen denkt, liegt falsch.<br />

Kreditgeber Nummer eines ist der Großhandel – über die Vergabe von Lieferantenkrediten. In der Zahlungsabwicklung<br />

arbeiten Großhändler meist noch mit klassischen Verfahren, wie dem Kauf auf Rechnung. Mit wachsendem<br />

Online-Geschäft werden auch andere Methoden wichtig.<br />

»<br />

Größter<br />

»<br />

Kreditgeber der deutschen Wirtschaft: Der Großhandel vergibt<br />

Lieferantenkredite im Gesamtvolumen von etwa 250 Milliarden Euro.<br />

Der Großhandel ist das Scharnier zwischen<br />

Industrie, Handwerk und Einzelhandel.<br />

Einerseits beliefert er die Hersteller mit allen<br />

benötigten Rohstoffen, Materialen und Komponenten<br />

für die Erzeugung der Produkte.<br />

Andererseits führt er die neu entwickelten<br />

Waren am Markt ein. Die Leistungen der<br />

Großhändler sind vielfältig: Sie bündeln Produktsortimente,<br />

sind Drehscheibe für die Verteilung<br />

von Waren und organisieren deren<br />

Transport. Zudem übernehmen sie eine Funktion,<br />

die im Allgemeinen eher Aufgabe von<br />

Banken und Sparkassen ist: Sie sind Kreditgeber.<br />

Genauer gesagt, sie vergeben Lieferantenkredite<br />

im Gesamtvolumen von etwa 250<br />

Milliarden Euro.<br />

Eine gewaltige Summe. Um nicht selbst in<br />

finanzielle Schwierigkeiten zu geraten, sind<br />

Die Leistungen der Großhändler sind vielfältig: Sie bündeln Produktsortimente, sind Drehscheibe<br />

für die Verteilung von Waren und organisieren deren Transport.<br />

Foto: Shutterstock.com<br />

Großhändler vor allem in zwei Disziplinen<br />

gefragt: im Kundenmanagement, also bei<br />

der Identifizierung solventer neuer Kunden,<br />

sowie im Debitoren- und Kreditmanagement,<br />

also bei der zügigen Reduzierung der<br />

Forderungen zur Verbesserung des eigenen<br />

Cash-Managements.<br />

Wie geht der Großhandel an diese Aufgaben<br />

heran und wo sieht er die größten Herausforderungen<br />

in der Zukunft? Das wollte<br />

die Wirtschaftsauskunftei Creditreform herausfinden<br />

und initiierte vor kurzem eine<br />

Umfrage unter Großhändlern verschiedener<br />

Branchen und Größen. Ein Ergebnis: Anders<br />

als viele Einzelhändler sieht der Großhandel<br />

die Herausforderung Nummer eins keineswegs<br />

im digitalen Wettbewerb. »Sehr viel<br />

mehr als den Online-Handel selbst fürchten<br />

Großhändler neue Mitbewerber, etwa aus<br />

dem Ausland oder auch Hersteller, die vermehrt<br />

in den Direktvertrieb einsteigen«,<br />

erläutert Christian Kramer, Branchenmanager<br />

Groß- und Außenhandel bei Creditreform.<br />

Noch dominieren im Großhandel, sowohl<br />

im Vertrieb als auch in der Zahlungsabwicklung,<br />

klassische Methoden. Das heißt, im<br />

Kundenkontakt setzt die Branche vor allem<br />

auf den persönlichen Vertrieb und dabei insbesondere<br />

auf den eigenen Außendienst.<br />

E-Commerce wird erst selten betrieben – und<br />

wenn, dann vornehmlich von großen Unternehmen<br />

mit mehr als 250 Mitarbeitern. Etwa<br />

60 Prozent der von Creditreform befragten<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2018</strong>


7<br />

Unternehmen gaben an, im Online-Handel<br />

noch keine Umsätze zu erzielen. Und sie<br />

haben damit auch offensichtlich keine Eile.<br />

Denn lediglich 8,6 Prozent kündigten an, in<br />

den nächsten fünf Jahren in den Online-Handel<br />

einzusteigen. Allerdings: Wer bereits<br />

E-Commerce betreibt, will diesen Vertriebskanal<br />

in den kommenden Jahren kräftig ausbauen<br />

– mit der Folge, dass der durchschnittliche<br />

Online-Umsatz je Händler von heute 7,4 Prozent<br />

auf voraussichtlich 13,5 Prozent steigen<br />

wird. Das wiederum wirkt sich auch auf die<br />

Zahlungsabwicklung aus. Noch dominieren<br />

hier klassische Verfahren wie Rechnungskauf,<br />

Anzahlung oder Lastschrift. Zahlungsdienste<br />

wie PayPal oder CrefoPay spielen mit einem<br />

Anteil von 13 Prozent noch eine nachrangige<br />

Rolle. Mit dem stark wachsenden Onlinegeschäft<br />

werden sie in den nächsten Jahren<br />

jedoch zunehmend wichtiger.<br />

Mehr E-Commerce stellt Großhändler im<br />

Umgang mit Zahlungsrisiken vor neue Herausforderungen.<br />

Das gilt auch dann, wenn<br />

sie Bestellungen nur für ihnen bekannte,<br />

zuverlässig bezahlende Kunden zulassen.<br />

Denn auch deren Bonität kann Schwankungen<br />

unterliegen. Großhändler müssen Veränderungen<br />

der Kreditwürdigkeit rasch<br />

erkennen und darauf reagieren können –<br />

beispielsweise über eine dynamische Verwaltung<br />

des Bestelllimits. Das ist besonders<br />

wichtig, wenn das E-Commerce etwa mit<br />

Factoring oder Kreditversicherung gekoppelt<br />

ist. Noch größer sind die Herausforderungen,<br />

»<br />

Mehr<br />

wenn B2B-Händler ihre Online-Shops nicht<br />

nur für registrierte Bestandskunden, sondern<br />

auch für Neukunden öffnen. Aus der Perspektive<br />

des Vertriebs macht das sehr viel<br />

Sinn. Denn nur mit einem solchen offenen<br />

Shop, wie er im B2C-Bereich üblich ist, lässt<br />

sich organisches Wachstum generieren. Und<br />

genau das, so ein weiteres Ergebnis der Studie<br />

von Creditreform, haben sich die meisten<br />

Unternehmen vorgenommen. Dagegen ist<br />

die Übernahme anderer Wettbewerber für<br />

die wenigsten eine Option.<br />

Eng verbunden mit einem offenen Online-<br />

Shop ist jedoch das erhöhte Risiko, dass ein<br />

bisher nicht bekannter Besteller seine Rechnung<br />

am Ende nicht begleicht. Viel Zeit ihre<br />

Kreditentscheidung abzusichern, haben<br />

E-Commerce stellt Großhändler im Umgang mit Zahlungsrisiken<br />

vor neue Herausforderungen.<br />

Wer bereits E-Commerce betreibt, will diesen Vertriebskanal künftig kräftig ausbauen.<br />

Großhändler häufig nicht. Kunden im<br />

B2B-Handel erwarten immer häufiger den<br />

gleichen Service und Komfort wie bei privaten<br />

Ordern im Internet. Und dazu gehört<br />

eine sofortige Bestellung im Internet. Deshalb<br />

müssen Großhändler sicherstellen, dass<br />

bereits im Rahmen des Bestellprozesses ausreichende<br />

Informationen erfasst werden, um<br />

eine treffsichere Bonitätsprüfung vornehmen<br />

zu können.<br />

Experten sind überzeugt, dass der Kauf auf<br />

Rechnung noch lange die meistgenutzte Zahlungsart<br />

im Großhandel bleiben wird. Das<br />

heißt, Geschäftspartner werden auch künftig<br />

vor allem im Vertrauen auf spätere Bezahlung<br />

liefern. Nach Analysen des Debitorenregisters<br />

Deutschland sind je nach Branche Zahlungsziele<br />

zwischen 22 und 36 Tagen üblich. Das<br />

B2B-Geschäft ist üblicherweise geprägt durch<br />

eher mittel- bis langfristige Kundenbeziehungen,<br />

bei denen die Käufer in meist regelmäßigen<br />

Abständen Waren beziehen. Das macht<br />

es den Großhändlern einerseits leicht: Sie<br />

kennen ihre Kunden häufig sehr gut und können<br />

Zahlungsrisiken besser einschätzen als<br />

B2C-Händler, bei denen oft sehr viele Einmalbestellungen<br />

eingehen. Aber die auch die<br />

Kreditwürdigkeit von Stammkunden kann<br />

sich ändern. Deshalb müssen Unternehmen<br />

auch deren finanzielle Situation im Blick<br />

behalten.<br />

Foto: Shutterstock.com<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2018</strong>


8 Kurz & knapp<br />

STEEL TICKER<br />

NICHTROSTENDER STAHL: STARKES WACHSTUM PROGNOSTIZIERT<br />

Sheffield. Die weltweite Produktion von<br />

nichtrostendem Stahl wird nach Angabe der<br />

Stahlanalysten von MEPS im Jahr 2018 mit 51,75<br />

Millionen Tonnen ein Allzeithoch erreichen. Auch<br />

2019 soll die Erzeugung weiter zunehmen – und<br />

zwar auf 54,2 Millionen Tonnen. Einer Meldung<br />

des Internetportals »Stahl-online.de« zufolge<br />

erwartet MEPS 2018 für China eine Produktion<br />

von 27,35 Millionen Tonnen und damit fast 53<br />

Prozent der weltweiten Erzeugung von nichtrostendem<br />

Stahl. Für das kommende Jahr sei in China<br />

weiteres Wachstum um fünf Prozent zu erwarten.<br />

Prognostiziertes Allzeithoch: Die weltweite Produktion von nichtrostendem Stahl könnte Analysten<br />

zufolge in diesem Jahr 51,75 Millionen Tonnen betragen.<br />

Foto: Shutterstock.com<br />

ARCELORMITTAL RÜCKT DER SONNE NÄHER<br />

Luxembourg. ArcelorMittal hat sein Engagement<br />

im Photovoltaikbereich vergrößert und<br />

die französische Exosun erworben. Das insolvente<br />

Unternehmen entwickelt Solartracker, die<br />

dafür sorgen, dass Solarfarm-Paneele dem Stand<br />

der Sonne folgen und so den Ertrag der Energieerzeugungsanlagen<br />

steigern. Exosun beschäftigte<br />

zuletzt 43 Mitarbeiter, die weltweit mehr als<br />

55 Solarfarmen mit einer installierten Kapazität<br />

von insgesamt 700 Megawatt errichtet haben.<br />

Der Einsatz von Solartrackern in großen Parks<br />

könnte sich laut Expertenschätzungen bis zum<br />

Jahr 2020 verdoppeln, heißt es seitens Arcelor-<br />

Mittal. Gegenwärtig liege ihr Anteil bei 25 Prozent.<br />

Alternativ gibt es Freiflächenanlagen, in<br />

denen Solarpaneele in einem festen Winkel zur<br />

Sonne ausgerichtet sind. ArcelorMittal erzeugt<br />

bereits in einigen Werken in Europa, China und<br />

Ägypten Stahlrahmen für Solarpaneele sowie die<br />

nach Unternehmensangaben korrosionsresistente<br />

Stahlsorte Magnelis.<br />

SERVICE DER SMS GROUP IN JAPAN NEU AUFGESTELLT<br />

Düsseldorf. Die Kooperation zwischen den<br />

Unternehmen Japan Engineering Network, Co.<br />

(JEN) und SMS group K.K. bündelt Kompetenzen<br />

für die Instandhaltung von Stranggießanlagen.<br />

Japan Engineering Network, Co. (JEN) und SMS<br />

group K.K. mit Sitz im japanischen Tokio haben<br />

einen Kooperationsvertrag im Bereich Reparaturservice<br />

für Stranggießkokillen geschlossen. Diese<br />

Kooperation hat das Ziel, die Kompetenz der SMS<br />

group bei der Instandhaltung von Stranggießanlagen<br />

in Japan zu verstärken. »JEN als kundenorientiertes<br />

Fachunternehmen mit sehr gut aufgestelltem<br />

Werkstatt-Equipment und starkem lokalem<br />

Supply-Chain-Netzwerk ist dabei ein guter<br />

Partner und die optimale Ergänzung zu den Kompetenzen<br />

der SMS group bei der Instandhaltung<br />

von Anlagen, bei Reparaturen und bei der Qualitätskontrolle«,<br />

heißt es seitens der SMS group.<br />

MEHR STRANGGUSS, WENIGER BLOCKGUSS<br />

Düsseldorf. Das ukrainische Stahlunternehmen<br />

PJSC ArcelorMittal Kryvyi Rih hat der SMS<br />

group den Auftrag zur Lieferung von zwei sekundärmetallurgischen<br />

Anlagen und zwei Stranggießanlagen<br />

mit jeweils sechs Strängen (Anlage<br />

Nr. 2 und Nr. 3) erteilt. Die neuen Anlagen werden<br />

neben der bestehenden Anlage am Standort<br />

Kryvyi Rih errichtet. Durch die neue Prozessroute<br />

können zukünftig mehr Baustahl-Knüppel kontinuierlich<br />

gegossen werden, wodurch der bisherige<br />

Blockguss an diesem Standort mehr und<br />

mehr abgelöst wird. Geplant ist eine jährliche<br />

Produktion von 2,8 Millionen Tonnen von Qualitätsknüppeln.<br />

ORDER FÜR ZWEI BRAMMEN STRANGGIESSANLAGEN UND EIN WARMWALZWERK<br />

London. Primetals Technologies wurde vom<br />

indischen Stahlproduzenten JSW Steel Ltd. beauftragt,<br />

zwei Brammenstranggießanlagen für das<br />

Werk Dolvi im Bundesstaat Maharashtra zu liefern.<br />

Die beiden zweisträngigen Anlagen verfügen<br />

zusammen zunächst über eine Produktionskapazität<br />

von rund 4,5 Millionen Tonnen pro Jahr, die<br />

zukünftig auf sechs Millionen Tonnen pro Jahr<br />

erweitert werden kann. Die Inbetriebnahme der<br />

Stranggießanlagen ist Primetals Technologies<br />

zufolge für Mitte 2019 geplant.<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2018</strong>


Kurz & knapp 9<br />

ist<br />

die Herausforderung, die Architekten und Ingenieure<br />

auf der ganzen Welt zu Höchstleistungen anspornt.<br />

Beim Neubau des Grand Egyptian Museum in Kairo<br />

ist die geniale Schlichtheit der Pyramiden von Gizeh<br />

leuchtendes Vorbild des Siegerentwurfes. Großartige<br />

Wirkung klug umgesetzt: Die Fassade des entstehenden<br />

Neubaus wird aus MSH-Profilen gefertigt, welche die<br />

großflächigen Steinpaneele aufnehmen.<br />

Unsere Rohre arbeiten im Dienst der Menschheit auf den<br />

zweiten und dritten Blick. Überall. Seit 130 Jahren.<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2018</strong><br />

heselsvomberg.de | © www.archimation.com


10 Steel International<br />

Was dem einen seine Eule, ist dem anderen<br />

seine Nachtigall<br />

USA: Hohe Stahlpreise lassen Autoindustrie klagen und Stahlindustrie jubeln<br />

Von unserer Korrespondentin Brigitte Nacos<br />

New York. Die drei großen US-Automobilhersteller General Motors, Ford und Fiat Chrysler haben ihre Profit-<br />

Erwartungen für dieses Jahr mächtig zurückgeschraubt. GM und Ford warnten, dass die von der Regierung Trump<br />

verhängten Importzölle auf Stahl und Aluminium die Gewinne beider Unternehmen um eine Milliarde US-Dollar<br />

(rund 880.000 Millionen Euro) vermindern würden. Im Gegensatz zu ihren größten Stahlkunden lobten die<br />

Manager der führenden Stahlhersteller den langerwarteten Aufwind in ihrem Sektor, der ihnen höhere Preise und<br />

weitaus bessere Gewinne bescherte.<br />

Je mehr die stahlverbrauchenden<br />

Unternehmen die negativen Folgen des<br />

Trumpschen Handelskrieges spürten und die<br />

Stahlhersteller die positiven Effekte feierten,<br />

desto relevanter wurde das alte Sprichwort:<br />

»Was dem einen seine Eule, ist dem anderen<br />

seine Nachtigall.«<br />

Absatzrückgang in der Automobilbranche<br />

Wie andere von den Einfuhr-Tarifen betroffene<br />

Unternehmen haben die Automobilhersteller<br />

in Washington auf ein rasches<br />

Ende des Handelskrieges gedrängt – und<br />

auf Metallpreise, die global wettbewerbsfähig<br />

seien. Insbesondere das Ford-Management<br />

hat darüber geklagt, dass<br />

Inlandstahl mehr koste als Stahl in jedem<br />

anderen Land und dass der Schaden für<br />

das Unternehmen riesengroß sei. Angesichts<br />

des Absatzrückgangs in der Branche<br />

sind die US-amerikanischen Autohersteller<br />

davor zurückgeschreckt, die gestiegenen<br />

Produktionskosten in Form von höheren<br />

Die US-Automobilhersteller haben ihre Profit-Erwartungen mächtig zurückgeschraubt.<br />

Foto: Shutterstock.com<br />

Autopreisen an den Verbraucher weiterzugeben.<br />

Die Chefs der großen Autohersteller und<br />

ihre Lobbyisten appellierten in Washington<br />

für eine neue Handelspolitik. Doch sie hatten<br />

nur geringe Erfolgschancen im Wettbewerb<br />

mit früheren Managern und Rechtsanwälten<br />

aus dem Stahlsektor, die in der Regierung<br />

Trump zu den einflussreichten Handelsberatern<br />

gehören.<br />

US-Stahlbranche feiert steigende<br />

Profite<br />

Der Importrückgang hat den US-amerikanischen<br />

Stahlherstellern die Festlegung höherer<br />

Preise, eine verbesserte Nachfrage, die<br />

die Kapazitätsauslastung auf circa 80 Prozent<br />

gebracht hat, und steigende Profite<br />

ermöglicht. Nirgends sind die Ergebnisse<br />

eindrucksvoller gewesen als beim größten<br />

Stahlhersteller des Landes, dem Minihütten-Betreiber<br />

Nucor Corporation. Für das<br />

dritte Jahresquartal meldete das Unternehmen<br />

einen Gewinn von umgerechnet 1,5<br />

Milliarden Euro im Vergleich zu 818 Millionen<br />

Euro im gleichen Zeitraum des Vorjahres.<br />

Dass Nucor-Chef John Ferriola für das ganze<br />

Jahr 2018 einen Rekordgewinn prophezeite,<br />

war Musik in den Ohren der Aktionäre.<br />

Ungelöste Kontroverse<br />

Im jahrelangen Kampf der US-Stahlindustrie<br />

für Protektionszölle ist kein anderes Unternehmen<br />

so lange und so intensiv aktiv gewe-<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2018</strong>


Steel International 11<br />

Höhere Preise, bessere Nachfrage, steigende Profite für US-amerikanische Stahlhersteller: Produktion im elektrischen Lichtbogenofen.<br />

Foto: Shutterstock.com<br />

sen wie Nucor. Dessen früherer CEO Dan<br />

DiMicco war während und nach seiner Zeit<br />

als Nucor-Chef ein unermüdlicher Advokat<br />

für eine harte Handelspolitik, insbesondere<br />

gegen das Handelsgebaren chinesischer<br />

Konkurrenten und ihre subventionierten Produkte.<br />

Obwohl DiMicco eine angebotene<br />

Position in der Regierung Trump ablehnte,<br />

blieb er eine treibende Kraft an der Seite der<br />

Protektionisten im Umfeld des Präsidenten.<br />

DiMiccos Nachfolger begründete die aktuellen<br />

Zahlen mit den Unternehmensaktivitäten<br />

in der Etablierung der jetzigen Handelspolitik.<br />

Während es in den Gesprächen um ein<br />

neues nordamerikanisches Handelsabkommen<br />

zwischen den USA, Kanada und Mexiko<br />

Fortschritte gegeben hat, bleibt die Kontroverse<br />

über die von Washington verhängten<br />

Zölle auf Stahl aus den Nachbarländern<br />

ungelöst.<br />

Tarifeinigung bei US Steel<br />

Nach oft konfrontativen Tarifverhandlungen<br />

zwischen dem größten integrierten US-amerikanischen<br />

Stahlhersteller United States<br />

Steel und der Gewerkschaft United Steelworkers<br />

(USW), die im Juli begannen, haben<br />

sich die beiden Seiten auf einen vierjährigen<br />

Tarifvertrag geeinigt, der von US-Steel-CEO<br />

David Burritt als »fair und langfristig im besten<br />

Interesse unserer Arbeitnehmer und ihrer<br />

Familien« charakterisiert wurde. Während<br />

beide Seiten den Inhalt der Vereinbarung<br />

nicht enthüllten, ist dennoch Näheres<br />

bekannt geworden: Die Löhne sollen während<br />

der vierjährigen Laufzeit stufenweise<br />

um insgesamt 14 Prozent erhöht werden –<br />

eine der größten Lohnaufstockungen seit<br />

vielen Jahren. Zudem sollen sich beide Seiten<br />

unter anderem auf eine Krankenkassenlösung<br />

geeinigt haben, die keine zusätzlichen<br />

Kosten für die Belegschaft verlange. »Wir<br />

haben ein hervorragendes Vergütungspaket«,<br />

betonte ein Gewerkschaftsfunktionär.<br />

Als die Verhandlungen noch festgefahren<br />

schienen, forderte Handelsminister Wilbur<br />

Ross alle Stahlunternehmen auf, einen Teil<br />

ihrer wachsenden Profite im Gefolge der<br />

Stahlzölle an ihre Belegschaften weiterzugeben.<br />

Bereits einen Tag später einigten sich<br />

US Steel und USW. Im Vorfeld der Kongresswahlen<br />

war das ein großer Erfolg für Präsident<br />

Donald Trump, der Stahlarbeitern im<br />

Wahlkampf sichere Arbeitsplätze und höhere<br />

Löhne versprochen hatte.<br />

ArcelorMittal: Verhärtete Positionen<br />

Die Worte des Handelsministers hatten<br />

dagegen keinen positiven Einfluss auf die<br />

Tarifverhandlungen zwischen ArcelorMittal<br />

und der Stahlarbeitergewerkschaft. Meinungsverschiedenheiten<br />

gab es nicht nur<br />

über die Höhe künftiger Löhne, sondern insbesondere<br />

über die vom Unternehmen verlangten<br />

Konzessionen in Bezug auf Krankenkassenleistungen<br />

und einen Kostenanteil für<br />

die 12.000 Stahlarbeiter sowie die Ruheständler<br />

des Unternehmens. Da sich die Positionen<br />

beider Seiten zunehmend verhärtet<br />

hatten, stimmte bereits im September die<br />

überwältigende Mehrheit der ArcelorMittal-Belegschaft<br />

für einen Streik, sofern das<br />

USW-Verhandlungsteam keinen akzeptablen<br />

Tarifvertrag erreichen würde.<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2018</strong>


12 Steel International<br />

Protektionismus-Sorgen kennzeichneten die<br />

New Yorker Stahlkonferenz<br />

Chinesische Lieferanten: »Drastische« Änderung der Handelsstrategie«<br />

Von unserem Korrespondenten Manik Mehta<br />

New York. Die New Yorker Weltstahlkonferenz »Steel Success Strategies XXXIII 2018« befasste sich nicht nur<br />

mit Erfolgsstrategien in der Stahlbranche, wie der Veranstaltungsname bereits nahelegte. Sie diente auch als<br />

Stimmungs barometer von Stahlproduzenten und -verbrauchern. Ein Rückblick.<br />

Die dreitägige Konferenz bot den stahlverbrauchenden<br />

Industrien einen Anlass, auf<br />

ihre Sorge um wachsenden Protektionismus<br />

in den USA hinzuweisen. Viele Branchen, die<br />

von der Verfügbarkeit des Werkstoffs Stahl<br />

abhängig sind, fürchten, dass die von der<br />

Regierung Trump eingeführten Strafzölle<br />

gegen Stahlimporte nach der sogenannten<br />

»Sektion 232« des US-Handelsgesetzes zu<br />

einer Hyperinflation und damit zum Rückgang<br />

des Welthandels führen könne.<br />

Angst vor Hyperinflation<br />

Der besagte Absatz 232 wurde zuvor in<br />

Zusammenhang mit der Einfuhr von Produkten<br />

wie Werkzeugmaschinen oder Uran<br />

angewandt. Bei den US-Präsidenten Richard<br />

Nixon und Gerald Ford kam die Sektion 232<br />

gegen Ölimporte zum Einsatz. Übrigens wurde<br />

der Absatz auch im Jahr 2001 gegen den<br />

Import von Eisenerz und Halbzeug aus Stahl<br />

angewandt.<br />

Heftige Diskussionen<br />

Wegen seiner Auswirkung auf den globalen<br />

Handel wurde Sektion 232 auch auf der<br />

Konferenz heftig diskutiert. Sowohl die<br />

Befürworter als auch die Gegner des Absatzes<br />

meldeten sich zu Wort. Während die<br />

amerikanischen Stahlhersteller die Strafzölle<br />

als »gerecht« bezeichneten und meinten,<br />

dass sie zu gleichen Wettbewerbsbedingungen<br />

im Binnenmarkt führten, fürchteten die<br />

stahlverbrauchenden Industrien sowie die<br />

ausländischen Lieferanten eine Verzerrung<br />

des Marktes und sogar des Welthandels.<br />

Weniger Volumen, mehr Qualität<br />

John Ferriola, Vorsitzender, CEO und Präsident<br />

der Nucor Corporation sagte in seiner<br />

Ansprache, dass die amerikanische Stahlindustrie<br />

wieder einmal stark wachse und die<br />

Wirtschaft des Landes gut laufe. »Die Stahlindustrie<br />

entwickelt sich sehr positiv. Die<br />

Prognose für den Stahlbereich weltweit<br />

zeigt, dass die Stahlnachfrage weiterhein<br />

wachsen wird. Die Nachfrage wird in diesem<br />

Jahr um zwei Prozent zulegen. In den ver-<br />

Foto: Shutterstock.com<br />

Schlagabtausch zwischen zwei Weltmächten: Ein Ende des Handelskrieges zwischen den USA und China ist nicht in Sicht.<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2018</strong>


Steel International 13<br />

gangenen Jahren haben wir Milliarden<br />

investiert. Nun können wir von der ansteigenden<br />

Nachfrage profitieren«, sagte Ferriola.<br />

Das Jahr 2017 sei das beste Jahr für sein<br />

Unternehmen gewesen, so Ferriola. Das erste<br />

Quartal 2018 sei auch gut gelaufen. »Es<br />

ist jetzt der richtige Zeitpunkt, wieder Stahl<br />

in Amerika zu produzieren«, meinte der<br />

Nucor-Chef.<br />

Ferriola gab der Stahlindustrie einige Ratschläge<br />

in puncto Zukunftsplanung, die<br />

unter anderem den Ausbau der Wertschöpfungskette<br />

und die Expansion in bislang vernachlässigte<br />

Märkte betrafen. Mit einem<br />

Seitenhieb auf China bemerkte er: »Lieferanten,<br />

die die Spielregeln nicht einhalten<br />

und weiterhin ihre Überkapazität trotz Versprechens<br />

weiter ausbauen, haben bis jetzt<br />

keinerlei Ergebnisse erzielt. Wir sind nun an<br />

dem Punkt angelangt, wo wir konsequent<br />

gegen die zu Überkapazitäten führenden<br />

Zuschüsse vorgehen.«<br />

China und Indien im Fokus<br />

In einer gemeinsamen Vorführung mit dem<br />

Titel »Wer kommt heil aus den Trümmern?«<br />

prognostizierten Peter F. Marcus (Gründer<br />

und geschäftsführender Gesellschafter) und<br />

Phillipp G. Englin (Vorstandsvorsitzender) von<br />

der Stahlberatungs- und Forschungsfirma<br />

World Steel Dynamics (WSD), dass »wir in der<br />

Zukunft weniger Volumen und eine Besserung<br />

der Stahlqualität zum Beispiel in der<br />

Automobilindustrie sehen werden.«<br />

Neben China nahm auch Indien einen<br />

breiten Raum in den Diskussionen auf der<br />

Konferenz ein. Sanjay Jayram, der geschäftsführende<br />

Vorsitzende (Verkauf/Marketing)<br />

des indischen Stahlunternehmens JSW Steel<br />

Limited präsentierte die Stahlgeschichte Indiens.<br />

Laut Jayram mache Stahl gut sechs Prozent<br />

der industriellen Produktion des Landes<br />

aus. Nach Angaben von Jayram seien Infrastruktur,<br />

Bau, Automobil und andere Industrien<br />

die Hauptantriebe der Nachfrage in der<br />

drittgrößten stahlproduzierenden Nation der<br />

Welt. Die indische Stahlindustrie werde nach<br />

verschiedenen Prognosen eine Kapazität von<br />

260 Millionen Tonnen bis 2030 erreichen;<br />

die für das Jahr 2018 prognostierte Kapazität<br />

werde sich auf 96 Millionen Tonnen<br />

belaufen, so Jayram.<br />

Das indische Stahlunternehmen JSW Steel<br />

gab bereits vor einigen Monaten bekannt,<br />

Passend zur Faustkampfszene teilte Nucor-Chef John Ferriola gegen China aus: »Lieferanten, die die<br />

Spielregeln nicht einhalten, haben bis jetzt keinerlei Ergebnisse erzielt.«<br />

Millionen US-Dollar für den Erwerb und die<br />

Modernisierung der Stahlfabrik Acero Junction<br />

inc. in Ohio mit einer potenziellen Kapazität<br />

von drei Millionen Tonnen im Jahr zu<br />

investieren. Kurz zuvor hatte JSW Steel<br />

angekündigt, 500 Millionen US-Dollar in die<br />

Produktion seiner Stahlplatten- und Röhrenfabrik<br />

im texanischen Baytown zu stecken.<br />

Die WSD-Forscher zeigten sich in ihrer Prognose<br />

für Indien jedoch erkennbar vorsichtig.<br />

Sie meinten, Indien könne nicht das<br />

»nächste China« werden, weil es ein ganz<br />

anderes Marktsystem habe. Die gegenwärtige<br />

Stahlnachfrage in Indien nähere sich<br />

100 Millionen Tonnen im Jahr. »Wenn sie in<br />

den nächsten zehn Jahren um sechs Prozent<br />

im Jahr wächst, was möglich erscheint, wird<br />

die Stahlnachfrage auf 180 Millionen Tonnen<br />

ansteigen. Die gegenwärtige Stahlnachfrage<br />

in China liegt bei 775 Millionen Tonnen«,<br />

meinten die WSD-Forscher, die aber<br />

»sehr optimistisch bezüglich des Wirtschaftswachstums<br />

in Indien« waren, weil die<br />

Auslandsverschuldung nicht so hoch sei und<br />

Indien auch von den Informations- und Technologierevolutionen<br />

profitiere.<br />

Vorsichtige Prognosen<br />

Die Sorge um Protektionismus war bei ausländischen<br />

Lieferanten groß. Chinesische<br />

Lieferanten sagten im Rahmen der New Yorker<br />

Weltstahlkonferenz, dass sie ihre Strategie<br />

nun »drastisch« ändern müssten (was<br />

wenig später durch die chinesische Seite mit<br />

dem Verhängen von Gegenzöllen auf amerikanische<br />

Produkte geschah, Anm. d. Red.).<br />

Mehr Verlierer als Gewinner durch<br />

Strafzölle<br />

Aber auch andere Stahlunternehmer aus dem<br />

Ausland waren nicht ganz mit der Anwendung<br />

der Strafzölle einverstanden. Yuriy<br />

Ry zhen kov, der Chef des größten Stahlunternehmens<br />

der Ukraine Metinvest, sagte<br />

im Gespräch mit »stahlmakt«, die Stahlpreise<br />

seien seit der Einführung der Strafzölle enorm<br />

gestiegen.<br />

»Die Strafzölle sind keine ideale Lösung,<br />

um die Importe einzudämmen. Es hilft den<br />

amerikanischen Arbeitern auch nicht viel.<br />

Die eigentlichen Verlierer sind Auto-, Bauund<br />

andere Industrien. Amerikanische Hersteller<br />

wandern aus. Es wird sicherlich Gewinner<br />

geben, aber es wird auch viele Verlierer<br />

geben”, so Ryzhenkov, der meinte, der<br />

amerikanische Markt solle frei und offen<br />

bleiben.<br />

Eine weitere negative Folge des wachsenden<br />

Protektionismus sei die Auswanderung<br />

der amerikanischen Unternehmen, deren<br />

Produkte nun nicht mehr zollfrei in wichtige<br />

Abnehmerländer importiert werden könnten.<br />

Ryzhenkov wies auf den Fall des Motorradherstellers<br />

Harley Davidson hin, der<br />

unter den durch die Europäische Union<br />

eingeführten Tarifen leide. Die Zölle von<br />

31 Prozent hätten die dortigen Preise für<br />

Motorräder in die Höhe getrieben.<br />

Foto: Manik Mehta<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2018</strong>


14 Steel International<br />

Gering strahlender Stahl aus der Tiefe des Meeres<br />

Singapur. Während des Zweiten Weltkrieges gesunkene Schiffe werden immer öfter geplündert, da der in ihnen<br />

verbaute Stahl in einigen Märkten heiß begehrt ist.<br />

Der sogenannte »low-background steel«<br />

(siehe Infobox »Auf einen Blick«) wurde vor der<br />

ersten Kernspaltung erzeugt und enthält im Vergleich<br />

zu in der Nachkriegszeit gefertigten Stahlerzeugnissen<br />

nur einen sehr geringen Anteil<br />

radioaktiven Materials. Aufgrund dieser Strahlungsarmut<br />

eignet sich der alte Stahl hervorragend<br />

für medizinische und wissenschaftliche<br />

Zwecke.<br />

Dubiose Machenschaften eines<br />

illegalen Syndikats<br />

Asiatischen Zeitungsberichten zufolge sollen<br />

aktuell vor allem malaysische Bergungsunternehmen<br />

im Auftrag eines illegalen internationalen<br />

Syndikats auf den Meeresboden gesunkene<br />

Kriegsschiffe ausschlachten und den Stahl an die<br />

Oberfläche bringen. Bereits 48 in Südostasien<br />

untergegangene Marineschiffe sollen schon<br />

Opfer des illegalen Treibens geworden sein.<br />

Bevorzugtes Tauchgebiet seien die Küsten vor<br />

Malaysia und Indonesien.<br />

Flucht in internationale Gewässer<br />

Die lokalen Behörden sind den Angaben zufolge<br />

machtlos. Sie erwischen die Räuber nie auf frischer<br />

Tat, da diese stets nur einige Stunden am<br />

Tag arbeiten und anschließend wieder in den<br />

Schutz internationaler Gewässer flüchteten.<br />

Dort hätten nationale Wasserschutzbehörden<br />

keinerlei Befugnisse. Die malaysischen Behörden<br />

ärgerten sich sehr über die Machenschaften des<br />

Syndikates und hätten bereits den Schutz der<br />

Schiffsgräber intensiviert.<br />

Die Bergungsunternehmen arbeiten mit riesigen<br />

Greifbaggern und Kränen und nutzen auch<br />

Magnete, um den Stahl aus der Tiefe zu bergen.<br />

Abnehmer des raren Stahls finden sich vor allem<br />

in China. Schrotthändler kaufen den aus dem<br />

Meer geborgenen Stahl und veräußern ihn für<br />

viel Geld an Stahlunternehmen weiter, die das<br />

Material einschmelzen und neue Erzeugnisse<br />

herstellen. Aus ihnen fertigen dann wieder<br />

andere Unternehmen hochwertige Geräte für<br />

medizinische und wissenschaftliche Zwecke.<br />

Auf einen Blick: Low-background<br />

Steel<br />

Als »low-background steel« wird<br />

jener Stahl bezeichnet, der vor den<br />

ersten Atombombenexplosio nen in<br />

den 1940er-Jahren produziert wurde.<br />

Er ist weniger radio aktiv kontaminiert<br />

als moderner Stahl und findet<br />

sich vor allem in Schiffen, die<br />

vor dem Nuklearzeitalter untergegangen<br />

sind.<br />

Wertvoller Schatz aus der Tiefe des Meeres: Der Stahl während des Zweiten Weltkriegs gesunkener Schiffe ist eine begehrte Beute für Tiefseetaucher.<br />

Foto: Shutterstock.com<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2018</strong>


Steel International 15<br />

Schäfer Container Systems erweitert Kapazitäten<br />

Neunkirchen. Der Hersteller von Behältersystemen (Kegs) baut den tschechischen Standort Ledeè nad Sázavou aus.<br />

Die Gesamtinvestition beläuft sich nach<br />

Informationen der Schäfer-Werke auf einen<br />

hohen siebenstelligen Betrag, wovon ein<br />

wesentlicher Anteil in Maschinen und Anlagen<br />

sowie in den Ausbau des Verwaltungsgebäudes<br />

und der Sozialräume fließen soll. Insgesamt<br />

wurde die Kapazität der Produktionslinie<br />

für Edelstahl-Kegs um über 20 Prozent<br />

gesteigert.<br />

Neue Produktionskapazitäten<br />

Ledeè nad Sázavou ist neben Neunkirchen und<br />

Betzdorf der dritte Standort der Schäfer-Werke,<br />

in dem das Unternehmen sowohl KEGs als<br />

auch IBC fertigt. Die Produktion erstreckt sich<br />

über mehrere Hallen, zu denen mit dem Ausbau<br />

eine neue Halle hinzugekommen ist. Mit<br />

einer Größe von circa 500 Quadratmeter enthält<br />

sie Platz für eine neue, dritte Tiefziehpresse<br />

für Umformarbeiten, zwei MIG-Schweiß-Stationen<br />

(Metall-Inertgas-Schweißen) für das<br />

Anschweißen der Kopf- und Fußringe sowie<br />

zwei WIG- Schweiß-Stationen (Wolfram-Inertgas-Schweißen)<br />

zur Verschweißung der zwei<br />

Halbschalen. Durch eine neue Beizanlage mit<br />

effizienterer Beiztechnologie sowie höherem<br />

Niveau an Prozessstabilität und Sicherheit wurde<br />

der gesamte Beizprozess erneuert. Insgesamt<br />

konnte die Kapazität so von 650 Tonnen<br />

auf 1.000 Tonnen gesteigert werden. Der<br />

durchschnittliche Output aller Produktvarianten<br />

beträgt den Schäfer-Werken zufolge jetzt<br />

20.000 KEGs pro Woche.<br />

Fässer soweit das Auge reicht: Aufgrund der Investitionen der Schäfer-Werke in den tschechischen<br />

Standort Ledeè nad Sázavou konnte die Kapazität von 650 auf 1.000 Tonnen gesteigert werden.<br />

Das bestehende Verwaltungsgebäude wurde<br />

ebenfalls erweitert. Das Ziel war es, die bereits<br />

vorhandenen Büroräume, Umkleiden und Sozialräume<br />

zu modernisieren sowie um neue<br />

Bereiche zu erweitern. Zudem wurden die<br />

angrenzenden Gebäude und die Kantine in<br />

einem Komplex zusammengeführt. Dieser bietet<br />

nun Platz für über 300 Mitarbeiter statt wie<br />

ursprünglich für 95. Die neue Kantine ist ganztägig<br />

geöffnet, wurde hinsichtlich ihrer Größe<br />

mehr als verdoppelt und hat 60 Sitzplätze.<br />

»Durch die Erhöhung der Produktionskapazitäten<br />

steigt auch unsere Flexibilität, da<br />

Lieferzeiten deutlich verkürzt und Nachfragespitzen<br />

schneller bedient werden können.<br />

Gleichzeitig wurden die Arbeitsplätze ergonomischer<br />

gestaltet und Teile der Prozesskette<br />

automatisiert und digitalisiert. Dies birgt<br />

sowohl Benefits für die Prozessoptimierung<br />

wie auch für unsere Mitarbeiter: Manuelle<br />

Handgriffe konnten zum Teil ersetzt werden,<br />

was den Workflow deutlich erleichtert«, sagt<br />

Guido Klinkhammer, Bereichsleiter Vertrieb<br />

bei Schäfer Container Systems.<br />

www.schaefer-container-systems.de<br />

Foto: Schäfer Werke GmbH<br />

®<br />

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<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2018</strong>


16 Steel International<br />

Swansea-Universität eröffnet Stahl-Forschungsinstitut<br />

Swansea. Die Swansea-Universität im britischen Wales birgt ein neues Stahl- und Metallforschungsinstitut (SaMI).<br />

Die Beschäftigten der Einrichtung wollen<br />

sowohl mit der Industrie als auch mit britischen<br />

und internationalen Instituten zusammenarbeiten,<br />

um innovative Produkte und<br />

Prozesse zu schaffen und die Stahl- und<br />

Metallindustrie für die Anforderungen des 21.<br />

Jahrhunderts zu stärken.<br />

Grenzübergreifende<br />

Zusammen arbeit<br />

An der Universität Swansea forschen Studenten<br />

und Professoren bereits seit vielen Jahren<br />

an Fragestellungen aus der Stahl- und Metallindustrie.<br />

»Begünstigt wird die Arbeit durch<br />

die unmittelbare Nähe zum Stahlwerk Port<br />

Talbot und die kontinuierliche Unterstützung<br />

der Betreiberin Tata Steel«, teilte die Hochschule<br />

mit.<br />

An der Universität Swansea forschen Studenten und Professoren bereits seit vielen Jahren an Fragestellungen<br />

aus der Stahl- und Metallindustrie.<br />

Foto: Shutterstock.com<br />

Forschung an Herausforderungen<br />

Die walisische Regierung hat den Bau des<br />

Institutes mit über zwei Millionen britischen<br />

Pfund gefördert. Sie hegt die Hoffnung, dass<br />

die walisische Stahlindustrie nicht schon bald<br />

der Vergangenheit angehört, sondern auch<br />

künftig überleben wird. Tata Steel unterstützt<br />

das Institut nicht nur finanziell, sondern<br />

erteilt den Beschäftigten auch viele Forschungsaufträge.<br />

SaMI gilt als Vorläuferin für<br />

das britische National Steel Innovation Centre<br />

(UK-NSIC), das im Jahr 2020 die Arbeit<br />

aufnehmen soll. Die Forscher beschäftigen<br />

sich mit vielen He rausforderungen, darunter<br />

die kohlen dioxidfreie Stahlerzeugung, die<br />

Kreislaufwirtschaft und die Industrie 4.0.<br />

www.swansea.ac.uk<br />

Tata Steel Europe beschließt Technologietransfer mit Posco<br />

London. Tata Steel Europe hat eine Cross-Licensing-Vereinbarung mit dem südkoreanischen Stahlhersteller<br />

Posco geschlossen.<br />

Damit erweitert das Unternehmen sein<br />

Portfolio an Stahllösungen für Märkte wie die<br />

Automobilindustrie und die Baubranche und<br />

bietet Fahrzeugherstellern, Zulieferern und<br />

anderen Herstellern Zugang zu einer neuen<br />

Generation an Stahlprodukten.<br />

Erweiterung des Portfolios<br />

an Stahllösungen<br />

Durch die Vereinbarung kann Tata Steel Europe<br />

auf die Technologie zur physikalischen Gasphasenabscheidung<br />

(Physical Vapor Deposition,<br />

PVD) zugreifen. Das Verfahren ermöglicht<br />

es, Stähle mit einem Korrosionsschutz zu<br />

beschichten, ohne sie wie bisher während des<br />

Feuerverzinkungsprozesses erhitzen zu müssen.<br />

Damit könnte die Anzahl von Stahlprodukten<br />

vergrößert werden, bei denen die<br />

Möglichkeit besteht, spezifische Korrosionsschutzbeschichtungen<br />

aufzubringen.<br />

Erhöhter Korrosionsschutz<br />

Im Gegenzug darf Posco das patentierte<br />

MagiZinc ® von Tata Steel Europe produzieren.<br />

MagiZinc ist eine feuerverzinkte Beschichtung<br />

mit nach Unternehmensangaben besserer<br />

Verarbeitbarkeit im Presswerk und »erhöhtem<br />

Korrosionsschutz selbst bei schwierigsten<br />

Umgebungsverhältnissen. Dank der spezifischen<br />

Formulierung ist der Korrosionsschutz<br />

höher als bei herkömmlichen Zinkbeschichtungen«,<br />

so Tata Steel. Die von Posco entwickelte<br />

und patentierte PVD-Technologie wird<br />

bereits in der Elektronikindustrie eingesetzt<br />

und soll für Anwendungen im Automobilund<br />

Baubereich weiterentwickelt werden. Sie<br />

werde Tata Steel Europe helfen, die wachsende<br />

Nachfrage bezüglich nachhaltiger Stahlprodukte<br />

für Fahrzeuge und Gebäude der<br />

nächsten Generation zu bedienen. Gleichzeitig<br />

ist die Zusammenarbeit mit Posco für Tata<br />

Steel Europe der nächste Schritt, seine Magi-<br />

Zinc-Produkte global verfügbar zu machen.<br />

www.tatasteeleurope.com<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2018</strong>


Steel International 17<br />

Formel E: Startschuss für die voestalpine European Races<br />

Valencia. Die erste vollelektrische internationale Einsitzer-Rennserie im Motorsport, die »ABB FIA Formel E«-<br />

Meisterschaft, startet am 15. <strong>Dezember</strong> mit so mancher Neuerung für Fans und Fahrer in die fünfte Saison.<br />

»Neben effizienteren Rennwagen, zusätzlichen<br />

Teams und neuen Locations kämpfen<br />

die 22 Piloten in der kommenden Saison<br />

2018/19 erstmals auch um den Titel der<br />

voestalpine European Races«, teilt der Technologie-<br />

und Industriegüterkonzern voestalpine<br />

mit. Damit erwarte die insgesamt elf Formel-E-Teams<br />

eine völlig neue Wettbewerbskategorie.<br />

Beim Wettstreit um die prestigeträchtige<br />

Trophäe der fünf europäischen »E-Prix«<br />

– in den Städten Rom, Paris, Berlin, Monaco<br />

und Bern – seien aktionsgeladene Rennmanöver<br />

vorprogrammiert, so die voestalpine. Auf<br />

den Sieger wartet nicht nur der sportliche<br />

Erfolg, sondern auch eine mit voestalpine-Technologien<br />

gefertigte Trophäe auf Basis<br />

von metallischem 3-D-Druck.<br />

Effizientere Boliden<br />

Insgesamt umfasst die »ABB FIA Formel<br />

E«-Meisterschaft 13 internationale Rennen,<br />

als neue Locations kommen unter anderem<br />

Sanya (China) und Bern (Schweiz) hinzu. Das<br />

Highlight in der neuen Saison sind nach Informationen<br />

der voestalpine die futuristischen<br />

und weitaus effizienteren Fahrzeuge der zweiten<br />

Generation mit 250 kW und beinahe doppelter<br />

Speicherkapazität, wodurch kein Fahrzeugwechsel<br />

während des Rennens mehr<br />

notwendig sei. Zusätzliche Leistung erhalten<br />

die Fahrer mit dem neuen »Attack Mode«, mit<br />

dem die Piloten beim Durchfahren einer – für<br />

Zuseher sichtbaren – Aktivierungszone ihre<br />

Leistung von 200 kW auf 225 kW hochschrauben<br />

können. Außerdem dauern die Rennen<br />

Heißer Reifen: Bei den offiziellen Formel-E-Testtagen im spanischen Valencia vom 16. bis<br />

19. Oktober haben die Teams die letzten Vorbereitungen für den Saisonstart getroffen.<br />

künftig 45 Minuten plus eine Runde. Neben<br />

dem Neuzugang HWA Racelab steigen in der<br />

Saison 2018/19 auch BMW i Andretti Motorsport<br />

und Nissan e.dams mit eigenen Teams<br />

ins elektrische Renngeschehen der Zukunft<br />

ein.<br />

Neue Teams, Strecken und Features<br />

Einzigartig soll die Formel E der voestalpine<br />

zufolge auch in ihrer Interaktion mit den Fans<br />

sein – so zeichneten sich die Formel-E-Rennen<br />

oder »E-Prix« nicht nur durch innerstädtische<br />

und damit sehr fannahe Kurse aus, sondern<br />

auch durch die Möglichkeit für das Publikum,<br />

aktiv ins Renngeschehen einzugreifen. Mit<br />

dem so genannten »Fanboost« sollen Zuseher<br />

online und via Social Media für ihren Lieblingsfahrer<br />

stimmen und ihm damit im Rennen<br />

einen zusätzlichen Energieschub bescheren<br />

können.<br />

KONTAKT<br />

voestalpine AG<br />

voestalpine-Straße 1<br />

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Foto: Formula E<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2018</strong>


18 Branchenbericht<br />

Baumaschinenindustrie noch immer im Boom<br />

Trotz Beruhigung: Auch 2019 wird ein »starkes Jahr«<br />

Von Karlheinz Voß<br />

Frankfurt/Main. Die Produktion der deutschen Baumaschinenindustrie<br />

läuft weiter auf vollen Touren. Nach einem Umsatzplus von 15 Prozent im<br />

vergangenen Jahr wird die exportstarke Branche 2018 voraussichtlich<br />

nochmals leicht zweistellig abschließen. Materialknappheit und Personalmangel<br />

könnten 2019 Grenzen setzen.<br />

»<br />

Mit einer Beruhigung in unserer<br />

Branche auf einem sehr hohen<br />

Niveau wären wir sehr zufrieden.<br />

Sebastian Popp, stellvertretender<br />

Geschäftsführer des Fachverbandes<br />

Baumaschinen und Baustoffanlagen<br />

im VDMA<br />

Der Optimismus, den Franz-Josef Paus<br />

im Februar 2018 an den Tag legte, erschien<br />

recht mutig: »Der Boom wird uns bis ins Jahr<br />

2019 tragen.« Der Vorsitzende des Fachverbands<br />

Baumaschinen und Baustoffanlagen<br />

im Verband Deutscher Maschinen- und<br />

Anlagenbau (VDMA) kann nun im Spätherbst<br />

des Jahres mit Genugtuung feststellen, dass<br />

sich seine Einschätzung – »Wir profitieren<br />

von einer großen Nachfrage rund um den<br />

Globus« – als richtig erweist. Paus, Geschäftsführender<br />

Gesellschafter der Hermann<br />

Paus Maschinenfabrik GmbH im niedersächsischen<br />

Emsbüren, mit rund 250<br />

Mitarbeitern ein typischer Mittelständler,<br />

kann auch dem kommenden Jahr zuversichtlich<br />

entgegensehen. Inzwischen bestätigt<br />

sich nach den Worten von Sebastian Popp,<br />

der als stellvertretender Geschäftsführer im<br />

Fachverband unter anderem für Konjunktur<br />

und Statistik zuständig ist, dass die wichtigsten<br />

Weltmärkte für Baumaschinen »weiter<br />

intakt« sind. »Eine Blase wie vor rund zehn<br />

Jahren, die weltweit zu katastrophalen Einbrüchen<br />

der Konjunktur führte, ist nicht in<br />

Sicht«, meint Popp. Das Wachstum trage<br />

trotz des anhaltenden Booms bisher keine<br />

Foto: shutterstock.com<br />

Foto: Shutterstock.com<br />

Hoch hinaus: In der Baubranche geht es weiter aufwärts.<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2018</strong>


Branchenbericht 19<br />

Züge einer gefährlichen Überhitzung. Natürlich<br />

seien auch erhebliche Risiken wie zunehmende<br />

Handelskriege, militärische Auseinandersetzungen,<br />

Brexit oder Zwistigkeiten in<br />

der EU Gift für einen freien Handel. Die Baumaschinenhersteller<br />

hätten die Widrigkeiten<br />

bisher allerdings überwiegend meistern können.<br />

» Der Boom am Bau setzt sich fort.<br />

Dieter Babiel, Hauptgeschäftsführer des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie<br />

Beruhigung als wünschenswerte<br />

Entwicklung<br />

»Was wir erwarten, ist nach dem Boom eine<br />

Beruhigung in unserer Branche auf einem<br />

sehr hohen Niveau, damit wären wir sehr<br />

zufrieden«, sagt Popp. Der Konjunkturexperte<br />

sieht dies als eine weitgehend normale<br />

und wünschenswerte Entwicklung an. Immerhin<br />

seien die Kapazitäten bei den Herstellern<br />

und ihren Kunden praktisch voll ausgelastet.<br />

Viel mehr Leistung könnten die<br />

Betriebe kaum bringen. Den Peak des<br />

Booms, also den Höhepunkt, erwartet Popp<br />

Mitte 2019. Das Gesamtjahr bleibe aber weiterhin<br />

»stark«, wenngleich es ab der zweiten<br />

Hälfte voraussichtlich einen leichten Rückgang<br />

des Umsatzes geben werde. »Nach<br />

meiner Meinung könnten wir für 2019 insgesamt<br />

sogar mit bis zu minus fünf Prozent<br />

zufrieden sein und damit gut leben. Ein<br />

moderater Rückgang ist das, was sich viele<br />

Maschinenbauer wünschen.«<br />

Zunächst geht es aber weiter aufwärts. In<br />

den ersten acht Monaten 2018 stieg der<br />

Umsatz, der bereits 2017 um 15 Prozent auf<br />

10,8 Milliarden Euro zugelegt hatte, um 13<br />

Prozent. Vom 2017er-Umsatz blieben 3,7<br />

Milliarden Euro und damit ein Drittel im<br />

Inland, 7,1 Milliarden Euro gingen in den<br />

Export. In allen Teilsegmenten konnten die<br />

Unternehmen 2017 deutliche Zuwächse<br />

erwirtschaften, am stärksten bei den Erdbewegungsmaschinen<br />

(21 Prozent), gefolgt<br />

von den Hochbaumaschinen (elf Prozent)<br />

und den Straßenbaumaschinen mit neun<br />

Prozent. Die Zahlen für die deutsche Branche<br />

geben die Umsätze für die Unternehmen am<br />

hiesigen Standort wieder, die Auslandsproduktionen<br />

sind nicht enthalten. Die Auftragseingänge,<br />

die sich 2017 um 19 Prozent<br />

erhöhten, zogen bis Ende August nochmals<br />

um knapp zehn Prozent an. Bei sich ständig<br />

verlängernden Durchlaufzeiten und damit<br />

Lieferzeiten von drei bis sechs Monaten ist<br />

also noch ein erhebliches Auftragspolster für<br />

das laufende und das kommende Jahr vorhanden.<br />

Vorsichtig, wie die Maschinenbauer<br />

in der Regel sind, bleibt der Fachverband<br />

offiziell bei seiner im Februar gestellten<br />

Umsatzprognose für 2018 von acht Prozent<br />

Zuwachs. Angesichts der bisherigen Entwicklung<br />

– so sieht es auch Popp – dürfte<br />

das Wachstum aber eher bei gut zehn Prozent<br />

landen. Damit wäre die Branche innerhalb<br />

von drei Jahren (Zuwächse addiert) um<br />

knapp 30 Prozent gewachsen.<br />

Einladende Märkte auch 2019<br />

Die Märkte sehen für die Maschinenbauer<br />

auch für das kommende Jahr recht einladend<br />

aus. Der Inlandsmarkt wird vorerst<br />

ergiebig bleiben. Die Kunden haben bereits<br />

klare Worte gefunden: »Der Boom am Bau<br />

setzt sich fort.« Mit diesen Worten kommentierte<br />

der Hauptgeschäftsführer des Hauptverbandes<br />

der Deutschen Bauindustrie, Dieter<br />

Babiel, Mitte Oktober die Lage in seiner<br />

Branche. »Wir sind auch für die Zukunft<br />

weiter optimistisch, „Schließlich erwarten 94<br />

Prozent der Befragten für die kommenden<br />

zwölf Monate eine bessere beziehungsweise<br />

gleichbleibende Geschäftslage.« Das gehe<br />

aus der aktuellen Umfrage des Deutschen<br />

Industrie- und Handelskammertages (DIHK)<br />

hervor. Angesichts der guten Auftragssituation<br />

sei das auch kein Wunder. Die Auftragseingänge<br />

lägen in den ersten acht<br />

Monaten um 8,2 Prozent über dem Vorjahr.<br />

Und was die Maschinenbauer sicher besonders<br />

gern hören: »Um die hohe Nachfrage<br />

nach wie vor bedienen zu können, rüsten<br />

sich die Bauunternehmen für die Zukunft.<br />

Sie planen nicht nur, mehr Beschäftigte einzustellen,<br />

sondern auch, ihre Investitionen<br />

deutlich zu steigern. Jedes vierte Bauunternehmen<br />

beabsichtigt – aufgrund der mittlerweile<br />

erreichten, vergleichsweise hohen<br />

Kapazitätsauslastung – seine Investitionen<br />

zu erhöhen«, sagte Babiel. Besonders expansive<br />

Pläne hätten die größeren Unternehmen<br />

mit 200 und mehr Beschäftigten.<br />

Auch die Bauma im April 2019 in München,<br />

die in dreijährigem Turnus stattfindet<br />

und als weltweit führende Messe für die<br />

Branche gilt, weckt naturgemäß Erwartungen<br />

bei den Maschinenbauern. Nach Popps<br />

Worten ist ihre Bedeutung in der Hochkonjunktur<br />

indessen geringer einzuschätzen als<br />

in schlechteren Jahren: »Die Impulse werden<br />

kurzfristiger sein. Die Geschäfte laufen<br />

ohnehin gut.« Immerhin brach die Bauma<br />

mit insgesamt 3.425 Ausstellern aus 58 Ländern<br />

sowie fast 584.000 Besuchern aus 219<br />

Ländern alle früheren Rekorde. Auch wich-<br />

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<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2018</strong>


20 Branchenbericht<br />

Auf vollen Touren: Besonders bei den Erdbewegungsmaschinen erwirtschafteten die Unternehmen deutliche Zuwächse.<br />

Foto: Shutterstock.com<br />

tige europäische Märkte sind gut in Form.<br />

Dazu gehören vor allem nördliche und westliche<br />

Staaten, die sich auf Rekordniveau<br />

befinden. Dagegen hat die Nachfrage in<br />

Süd- und Mittelosteuropa zwar wieder angezogen,<br />

bleibt jedoch noch weiter auf einem<br />

weniger hohen Stand. »Russland macht uns<br />

trotz Erholung weiterhin Sorge. In dem einst<br />

boomenden Markt sind die deutschen Hersteller<br />

bei weitem noch nicht wieder dort,<br />

wo sie einmal waren. Wir tun uns schwer,<br />

das durch die EU-Sanktionen verspielte Vertrauen<br />

wieder aufzubauen«, erläutert Jo -<br />

achim Strobel, Vorsitzender der Fachgruppe<br />

Baumaschinen im Verband. Auch in Übersee<br />

sind die Chancen weiterhin überwiegend<br />

gut. Der weltweite Branchenumsatz, der<br />

2017 um rund 15 Prozent auf etwa 116 Milliarden<br />

Euro anzog, wird 2018 voraussichtlich<br />

eine Rekordhöhe von etwa 134 bis 136<br />

Milliarden Euro erreichen. Bestes Jahr davor<br />

war 2011 mit etwa 218 Milliarden Euro,<br />

danach folgt bereits 2017, in dem der jetzige<br />

Boom mit seiner starken Performance richtig<br />

in Gang kam.<br />

Materialknappheit und<br />

Personal engpässe<br />

Dennoch stoßen die Maschinenbauer an<br />

Grenzen. »Neben Materialknappheit sind<br />

auch Personalengpässe ein limitierender Faktor<br />

für weiteres Wachstum«, sagt Paus.<br />

»Lange Lieferzeiten der Komponentenzulieferer<br />

sind die Kehrseite des hohen Auftragsbestandes<br />

in vielen Teilbranchen. In der Limitierung<br />

sehen die Unternehmen aber durchaus<br />

auch positive Züge.« Sie verspreche<br />

mitunter eine langsamere und gesündere<br />

Aufwärtsentwicklung als man sie in der Vergangenheit<br />

erlebt habe. In der Boomsituation<br />

qualifiziertes Personal zu finden, sei eine<br />

große Herausforderung für die Industrie. Es<br />

»<br />

Russland macht uns trotz Erholung weiterhin Sorge. Wir tun uns schwer,<br />

das durch die EU-Sanktionen verspielte Vertrauen wieder aufzubauen.<br />

Joachim Strobel, Vorsitzender der Fachgruppe Baumaschinen im VDMA<br />

fehlten nicht nur Ingenieure und Techniker,<br />

sondern auch Menschen, die Baumaschinen<br />

bedienen können. Mit 40.000 Beschäftigten<br />

trage die vorwiegend mittelständisch<br />

geprägte Bau- und Baustoffanlagenindustrie<br />

in hohem Maße zur Sicherung von Industriearbeitsplätzen<br />

in Deutschland bei, versichert<br />

der VDMA. »Flexibilität ist dabei aber unerlässlich,<br />

auf allen Seiten«, betont Paus.<br />

„Zunächst noch werden die Geschäfte gut<br />

laufen, daran werden die Beschäftigten teilhaben.«<br />

Auf alles, was dann komme, auch<br />

auf die nächste Flaute, müsse man aber<br />

reagieren können. »Flexibilität und die richtigen<br />

Werkzeuge haben schon in der Vergangenheit<br />

geholfen, Arbeitsplätze zu<br />

sichern«, stellt Paus fest.<br />

Da Baumaschinen und Baustoffanlagen<br />

in der Prozesskette des Bauens eine Schlüsselrolle<br />

spielen, wird die Zusammenarbeit<br />

mit der Bauindustrie intensiviert. Ohne all<br />

diese Maschinen und Geräte ist eine<br />

moderne Baustelle heute nicht mehr vorstellbar.<br />

Das ist auch einer der Gründe,<br />

warum sich die Branche beim Thema Digitalisierung<br />

jetzt aktiv auf den Weg begibt.<br />

Damit die Entwicklungen und Bestrebungen<br />

auch zielgerichtet sind, nehmen die<br />

Hersteller von Beginn an die Anwender<br />

ihrer Produkte mit ins Boot. Das ist einer<br />

der wesentlichen Gründe dafür, warum der<br />

VDMA-Fachverband einen Kooperationsvertrag<br />

mit dem Hauptverband der Deutschen<br />

Bauindustrie (HDB) geschlossen hat.<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2018</strong>


„Wir wollen mit dieser Kooperation die<br />

Themen anfassen und bearbeiten, bei<br />

denen wir gleichgerichtete Interessen<br />

haben. Nur so können wir unnötige Doppelarbeiten<br />

oder drohende Konflikte<br />

bereits im Vorfeld identifizieren und ausschließen“,<br />

sagt Joachim Schmid,<br />

Geschäftsführer des VDMA-Fachverbands.<br />

Kooperationsvertrag mit HDB ein<br />

»logischer Schritt«<br />

»<br />

Branchenbericht 21<br />

Diskussionen um E-Commerce<br />

Uneins seien sich die Teilnehmer darüber<br />

gewesen, ob der E-Commerce in ihrer<br />

Branche eine stärkere Rolle einnehmen<br />

wird und ob dies sinnvoll ist. »Je nach Produkt<br />

vertraten die Industrievertreter hier<br />

ganz unterschiedliche Positionen. Einen<br />

Konsens gab es nicht«, stellt der VDMA<br />

fest. Lebhaft diskutiert worden sei auch,<br />

welche Geschäftsmodelle im Rahmen der<br />

Digitalisierung entstehen. Moderne Bau-<br />

Flexibilität und die richtigen Werkzeuge haben schon in der Vergangenheit<br />

geholfen, Arbeitsplätze zu sichern.<br />

Franz-Josef Paus, Vorsitzender des Fachverbands Baumaschinen und Baustoffanlagen<br />

im VDMA<br />

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Zwar ist eine Zusammenarbeit mit dem HDB<br />

schon länger vorhanden, doch gerade jetzt<br />

und ganz aktuell bei den Themen Digitalisierung,<br />

Umwelt und Gesetzgebung stelle<br />

sich immer mehr heraus, dass die gleichen<br />

Vorstellungen und die gleichen Interessen<br />

vorhanden seien. Demzufolge sei der<br />

Abschluss eines Kooperationsvertrages, bei<br />

dem jeder Partner dem anderen selbstverständlich<br />

die Wahrung der ureigenen Verbandsinteressen<br />

zugestehe, ein logischer<br />

Schritt.<br />

Im Zeichen zunehmender Herausforderungen<br />

für die europäische Baumaschinenindustrie<br />

durch die Digitalisierung stand<br />

auch der diesjährige Kongress der europäischen<br />

Baumaschinenindustrie Ende Oktober<br />

in Rom. Darüber dass die Digitalisierung von<br />

Baumaschinen zunehmen werde, waren<br />

sich die Teilnehmer einig, so der VDMA. Der<br />

als Experte geltende Professor Luca Chittaro<br />

von der Universität Udine habe veranschaulicht,<br />

welche Auswirkungen das immer<br />

komplexer werdende Human Machine Interface<br />

(HMI) auf die Arbeitsweise eines Bedieners<br />

von Baumaschinen habe. Klar sei<br />

geworden, dass »der Mensch mit seinen<br />

Eigenschaften« enorme Anforderungen an<br />

die technischen Entwicklungen stelle, damit<br />

er Maschinen künftig intuitiv und gleichzeitig<br />

sicher bedienen könne. Eine physische<br />

Aktion werde in Zukunft nicht mehr benötigt,<br />

das Beobachten von Touchscreens und<br />

das entsprechende Eingeben der Daten<br />

stünden im Vordergrund. Ähnliche Entwicklungen<br />

gebe es seit Langem in der Luftfahrt.<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2018</strong><br />

maschinen liefern bereits großen Mengen<br />

an Daten, doch sei in den Diskussionen<br />

deutlich geworden, dass diese von Hersteller<br />

zu Hersteller meist recht unterschiedlich<br />

sind. Für die Anwender seien die »oft proprietären<br />

Lösungen« der Baumaschinenhersteller<br />

ein Problem. Hier müsse an systemübergreifenden<br />

Entwicklungen gearbeitet<br />

werden. Im Zuge der Digitalisierung<br />

nehme die Bedeutung von Daten und<br />

damit gleichzeitig ihr finanzieller Wert zu<br />

– dies könne eine Basis für neue Geschäftsmodelle<br />

und Kooperationen sein. Die Kunden<br />

mit ihren Wünschen nach Vernetzung<br />

und Kommunikation drängten die Hersteller<br />

von Bau- und Baustoffmaschinen dazu,<br />

die kommunikative Vernetzung und den<br />

damit verbundenen Datenaustausch zwischen<br />

Maschinen unterschiedlicher Art<br />

und unterschiedlicher Hersteller voranzutreiben.<br />

Das sei auch im Rahmen des<br />

»Fokus Digitalisierung« anlässlich einer<br />

Veranstaltung des Fachverbandes klar<br />

erkennbar geworden, berichtet der VDMA.<br />

Einzelne Flottenlösungen der jeweiligen<br />

Hersteller reichten hierbei nicht mehr aus,<br />

denn die Anwender der Maschinen betrieben<br />

einen extrem heterogenen Maschinenpark.<br />

Dies hätten Vertreter des HDB<br />

betont. Der Kunde, also das Bauunternehmen,<br />

wolle und werde die Produktivität<br />

seiner Arbeiten mit Hilfe der Digitalisierung<br />

verbessern, und dazu bedürfe es der<br />

Unterstützung durch Maschinen und die<br />

Lieferung von prozessrelevanten Daten<br />

und Informationen.<br />

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22 Markieren & Kennzeichnen<br />

Industrie 4.0 macht eindeutige<br />

Identifikation immer wichtiger<br />

Neue Markierlaser versprechen mehr Qualität, Anwendungsbereiche und Flexibilität<br />

Von unserem Autor Reinhold Mannel<br />

Mittlerweile geht es beim Markieren von Stahlteilen um mehr als nur um die Kennzeichnung von Informationen<br />

im Rahmen von Verordnungen oder aufgrund von Kundenvorgaben. Geschickt eingesetzt kann das Markieren und<br />

Kennzeichnen einen deutlichen Mehrwert bieten. Im ersten Teil unserer zweiteiligen Serie »Markieren und Kennzeichnen«<br />

steht die Lasermarkierung im Fokus.<br />

Der Trend zur Digitalisierung nimmt<br />

auch beim Markieren und Kennzeichnen<br />

zu, wobei die eindeutige Identifikation<br />

eines jeden Einzelteils in Zeiten von Industrie<br />

4.0 und immer komplexerer Prozesse<br />

zunehmend wichtig wird. Die Basis dafür ist<br />

die Erfassung und Auswertung von Daten<br />

zur Organisation und Steuerung von Prozessen.<br />

In der Industrie bedeutet das einerseits,<br />

Maschinen, Anlagen und Werkzeuge<br />

elektronisch in einem Managementsystem<br />

mit Leistungs- und Life-Cycle-Daten zu<br />

erfassen, auszuwerten und für den jeweiligen<br />

Einsatz weiter zu optimieren. Der andere<br />

große Bereich der Digitalisierung ist die<br />

Logistik, wo die Perfektionierung der Materialverwaltung<br />

hinsichtlich Verfügbarkeit<br />

und Transparenz mehr denn je gefragt ist.<br />

Die automatisierte Identifikation von Teilen<br />

ist dabei eine wesentliche Aufgabe.<br />

Alle diese Aufgaben erfordern eine Kennzeichnungstechnik,<br />

die hinsichtlich ihrer<br />

Funktionalität immer höhere Anforderungen<br />

erfüllen muss. Die Integration von elek-<br />

Mühsame Handarbeit: Chinesischer Arbeiter beim Kennzeichnen von Stahl<br />

Foto: Shutterstock.com<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2018</strong>


Markieren & Kennzeichnen 23<br />

Beim Lasergravieren in Stahl wurden mit infrarotem Laserlicht bisher die besten Ergebnisse erzielt.<br />

Foto: Shutterstock.com<br />

tronischen Komponenten wie Transpondern<br />

in konventionelle Etiketten ist ein Beispiel<br />

dafür, wie sich Kennzeichnungstechnik<br />

durch Digitalisierung ändert und neue Möglichkeiten<br />

bietet.<br />

Die Digitalisierung hat auch einen erheblichen<br />

Einfluss auf die Entwicklung von<br />

Lasermarkiersystemen. Idealerweise sind<br />

diese für unterschiedliche Beschriftungsaufgaben<br />

geeignet, können einfach in automatisierte<br />

Produktionsumgebungen eingebaut<br />

werden und kommunizieren störungsfrei mit<br />

angebundenen Systemen.<br />

Ungebrochener Trend zur<br />

Digitalisierung<br />

Hoch agile, sich selbst organisierende<br />

Industrie-4.0-Produktionsumgebungen stellen<br />

enorme Anforderungen an die Intelligenz<br />

und Vernetzung aller produktionsrelevanten<br />

Faktoren. Dies gilt auch für die<br />

Integration von Laser-Markiersystemen.<br />

Optische Teile-Erkennung und individuelle<br />

Beschriftungen als Bestandteil der automatisierten<br />

Produktion sind bereits heute<br />

üblich. Doch die Anforderungen an die<br />

Laser zur Oberflächenbeschriftung werden<br />

weiter steigen, insbesondere auch im Hinblick<br />

auf ihre Flexibilität und Wirtschaftlichkeit.<br />

Auch im Bereich »Markieren und Kennzeichnen«<br />

verlangen Anwender immer häufiger<br />

ein sogenanntes Komplettpaket. Dies<br />

besteht aus Kennzeichnungssystem, Scanner-<br />

beziehungsweise Kamerasystemen und<br />

Fördertechnik.<br />

Ein weiterer Trend verläuft in Richtung<br />

der mechanischen Markierung sowie der<br />

Lasermarkierung, abhängig von der jeweiligen<br />

Anwendung. Beispielsweise hat im<br />

Rahmen einer Prozesssteuerung die mechanische<br />

Markierung ihre Vorzüge, während<br />

beim Finishing und bei schnellen oberflächlichen<br />

Markierungen der Laser punkten<br />

kann. Wird eine tiefe Prägung gefordert, ist<br />

wiederum die mechanische Markierung im<br />

Vorteil, da der Laser hier langsamer und<br />

deutlich aufwändiger wäre.<br />

Das einstmals simple Laserbeschriften hat<br />

sich zu einer voll vernetzbaren, fast universellen<br />

Technologieplattform mit einer großen<br />

Aufgabenpalette entwickelt: Markieren,<br />

Materialmikrobearbeitung, Oberflächenbearbeitung<br />

und -funktionalisierung. Aktuelle<br />

Markierlaser arbeiten zudem immer produktiver.<br />

Komplettsysteme und Lasermarkierung<br />

im Trend<br />

Allgemein erschließt sich nach Darstellung<br />

des Unternehmens SIC Marking die Lasermarkiertechnik<br />

mit sinkenden Preisen bei<br />

steigender Leistung und Flexibilität weitere<br />

Einsatzgebiete und verdrängt vielerorts<br />

Nadelmarkier- und Nadelritzsysteme sowie<br />

andere Kennzeichnungstechniken. Die<br />

Lasermarkierung bietet demnach nicht nur<br />

ein funktionales, sondern auch ein ästhetisches<br />

Ergebnis, das geeignet sei, das Produkt<br />

hochwertiger erscheinen zu lassen.<br />

Zudem arbeitet diese Technik dem Unternehmen<br />

Trumpf zufolge schneller, effizienter<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2018</strong>


24 Markieren & Kennzeichnen<br />

Lasermarkieren auf einer gekrümmten Oberfläche ist mit der passenden Software kein Problem mehr.<br />

und produktiver als andere Markierverfahren.<br />

Denn das Lasermarkieren kommt<br />

vollständig ohne Verbrauchsmaterialien<br />

aus und ist flexibel: Es ist nicht beschränkt<br />

auf einen festen Satz an Zeichen und<br />

Symbolen, sondern lässt sich frei programmieren.<br />

Faserlaser sind Angaben des Unternehmen<br />

Foba zufolge dabei die am meisten<br />

eingesetzten Laserquellen, da sie hinsichtlich<br />

Anschaffungskosten, Lebensdauer<br />

und Zuverlässigkeit meist einen Vorsprung<br />

haben. Die Pulsdauern werden zukünftig<br />

noch kürzer, wodurch die Wärmeeinflusszone<br />

kleiner wird. Mit einem Faserlaser<br />

mit einstellbaren Pulsdauern bis herunter<br />

zu wenigen Nanosekunden kann zum Beispiel<br />

Edelstahl direkt im Fokus anlassbeschriftet<br />

werden, wobei sogar reproduzierbare<br />

Farben möglich sind.<br />

Beim Lasergravieren in Stahl erzielte<br />

man mit infrarotem Laserlicht bisher die<br />

besten Ergebnisse, konstatiert Trumpf.<br />

Inzwischen können gepulste Laser nach<br />

Angaben der Trumpf AG auf praktisch<br />

jedem Werkstoff Spuren hinterlassen. Es<br />

komme nur darauf an, den passenden<br />

Laser zu wählen und die optimale Pulsenergie<br />

und Wellenlänge zu bestimmen,<br />

um ein überzeugendes Ergebnis zu erlangen.<br />

Die heutigen Möglichkeiten zur Feinsteuerung<br />

der einzelnen Parameter erlauben<br />

es, nicht nur Spuren zu hinterlassen,<br />

sondern zum Beispiel auch gezielt<br />

Farbstoffe zu verändern. Das sogenannte<br />

Anlassen (eine gezielte Wärmebehandlung<br />

von Werkstoffen) etwa führt im Stahl<br />

lediglich zu einem deutlich erkennbaren<br />

Farbumschlag, ohne die Haptik der Oberfläche<br />

zu verändern.<br />

Foto: Trumpf<br />

Technologieplattform mit einer<br />

großen Aufgabenpalette<br />

Mit neuen Strahlquellen für Markierlaser,<br />

höheren Pulsenergien und gesteigerter<br />

mittlerer Leistung am Werkstück sind kürzere<br />

Prozesszeiten und höhere Strahlqualitäten<br />

erzielbar. Intelligente Leistungsregelungen,<br />

die Laserleistungen während des<br />

gesamten Prozesses hindurch messen und<br />

anpassen, stellen nach Herstellerinformationen<br />

den optimalen Materialabtrag und<br />

Markierungen mit hohem Kontrast sicher.<br />

Markierlaser eignen sich für immer neue<br />

Aufgaben: klassisches Gravieren, Farbumschlag,<br />

korrosionsbeständiges Schwarzmarkieren.<br />

Sie sind aber nicht auf Markieren<br />

und Schreiben begrenzt. Die Grundidee ist<br />

es, sehr schnell extrem konzentriertes Licht<br />

einzusetzen, um Oberflächen zu bearbeiten.<br />

Daraus leiten sich immer mehr Anwendungsgebiete<br />

ab, die über das ursprünglich<br />

Vorgesehene hinausgehen. Markierlaser<br />

tragen – etwa zur Reinigung oder zur<br />

Schweißvorbereitung – Verschmutzungen,<br />

Ölfilme oder Schutzschichten ab, sie entfernen<br />

Lacke oder andere Deckschichten. Dies<br />

kann sowohl auf kleinem als auch auf großem<br />

Raum geschehen und mithilfe der<br />

Scanner-Technik kann das System Geometrien<br />

flexibel abfahren.<br />

Auch zur Mikromaterialbearbeitung greifen<br />

Anwender auf die Markiersysteme<br />

zurück und gestalten damit gezielt die<br />

Oberflächeneigenschaften. Beispielsweise<br />

rauen sie Oberflächen auf, damit Klebemittel<br />

besser anhaften können, bringen wasserabweisende<br />

Strukturen ein oder verbessern<br />

das Gleitverhalten geschmierter Teile.<br />

Der Trend zur vernetzten Produktion ist<br />

gleichzeitig ein Trend zu mehr Markierungen.<br />

So statten Markierlaser die Werkstücke<br />

mit einem individuellen Data-Matrix-Code<br />

aus, den die Bearbeitungsmaschinen auslesen<br />

können und die Information erhalten,<br />

die sie für den kommenden Arbeitsschritt<br />

brauchen. Am Schluss der Bearbeitung<br />

schreibt ein Markierlaser einen neuen Code<br />

und es geht weiter: Vorgenommene Fertigungsschritte,<br />

Rückverfolgbarkeit, Auftragsnummer,<br />

Qualitätskontrolle – alle<br />

denkbaren Informationen lassen sich so auf<br />

wenigen Quadratmillimetern unterbringen,<br />

dauerhaft und beständig auf der Oberfläche,<br />

ohne diese zu verändern. Mit diesen<br />

Eigenschaften sind sie zum Beispiel RFID-<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2018</strong>


Markieren & Kennzeichnen 25<br />

Ein Laserbeschrifter kann selbst besonders kleine und feine Strukturen lesbar und dauerhaft<br />

markieren, auch an schwer zugänglichen Stellen.<br />

Foto: Trotec<br />

Chips überlegen, die an dem Werkstück<br />

angebracht werden müssen, abfallen können<br />

und strapaziöse Bearbeitungsschritte<br />

wie etwa Glühen oder Härten nicht überstehen.<br />

Markierlaser: Mehr Qualität und<br />

Anwendungen<br />

Aktuelle Scan- und Steuerungstechniken<br />

ermöglichen es, die Position des Fokus und<br />

die eingebrachte Energiemenge mit hoher<br />

Präzision zu kontrollieren – nicht nur in der<br />

Fläche, sondern auch im Raum. Unterstützt<br />

durch spezielle Software, die den Fokuspunkt<br />

entlang der Z-Achse verschieben<br />

kann, entstehen so gut lesbare Markierungen<br />

auch auf dreidimensionalen Bauteilen<br />

– direkt und ohne Umwege. Die Software<br />

sorgt dafür, dass während des 3-D-Markiervorgangs<br />

die Leistungsdichte unverändert<br />

hoch ist und die Laserparameter konstant<br />

bleiben.<br />

Durch die Linse hindurch blickt das Bildverarbeitungssystem<br />

direkt auf den Markierprozess.<br />

Es erkennt die tatsächliche<br />

Lage des Bauteils anhand von definierten<br />

Konturen und positioniert den Markierinhalt<br />

automatisch korrekt. Zudem kann es<br />

die Werkstückoberfläche detektieren und<br />

mit Hilfe einer Autofokusfunktion den richtigen<br />

Arbeitsabstand einstellen. Die Bildverarbeitung<br />

kann zudem Codes erkennen,<br />

auslesen und ihre Qualität beurteilen. Optional<br />

kann ein System automatisch Prozessdaten<br />

dokumentieren und in der vernetzten<br />

Produktion Folgeschritte veranlassen.<br />

Bei der Beschriftung von Werkstücken<br />

sind Markiergeschwindigkeiten besonders<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2018</strong>


26 Markieren & Kennzeichnen<br />

wichtig, daher ist eine schnelle Methode wie<br />

die Lasermarkierung optimal für diese Aufgabe<br />

geeignet. Abhängig vom Material ist<br />

der passende Markierprozess entweder die<br />

Anlassbeschriftung, das Polieren oder die<br />

Tiefengravur. Zum Beispiel kann Edelstahl<br />

mittels Anlassen ohne eine spürbare Vertiefung<br />

in der Oberfläche des Materials lasermarkiert<br />

werden. Möglich ist das zum Beispiel<br />

mit einem Laserbeschriftungsgerät der<br />

Trotec Laser GmbH, mit der sich eine breite<br />

Palette an Metallen – von weichen Metallen<br />

über Stahl bis zu sehr harten Legierungen –<br />

markieren lässt. Teileverfolgung und Rückverfolgbarkeit<br />

(Traceability) sind elementare<br />

Bausteine moderner Fertigung. Zu diesem<br />

Zweck werden verschiedenste Serien- beziehungsweise<br />

Bauteilnummern sowie komplexe<br />

Codes auf Produkte aufgebracht, mit<br />

denen diese jederzeit überwacht und rückverfolgt<br />

werden können.<br />

Laser-Lösungen für die<br />

Metall beschriftung<br />

Um Produkte einwandfrei identifizieren<br />

und rückverfolgen zu können, müssen diese<br />

zuvor in hoher Qualität und möglichst<br />

effizient beschriftet werden. Dazu müssen<br />

die richtigen Markierungen an der richtigen<br />

Position auf dem richtigen Bauteil aufgebracht<br />

werden und über die gesamte<br />

Lebensdauer des Produkts sicher lesbar<br />

sein. Diese Lesbarkeit muss sowohl für<br />

Menschen als auch für Maschinen (zum<br />

Beispiel automatische Identifikationssysteme)<br />

gewährleistet werden. Der Beschriftungsprozess<br />

selbst muss wiederholbar<br />

sein, um eine hohe Effizienz und somit<br />

Wirtschaftlichkeit gewährleisten zu können.<br />

Die Laserbeschriftung ist hier das<br />

bevorzugte und in vielen Fällen auch einzige<br />

Verfahren.<br />

Ein Laserbeschrifter bietet die Möglichkeit,<br />

selbst kleinste und feinste Strukturen<br />

lesbar und dauerhaft zu markieren – auch<br />

an schwer zugänglichen Stellen. Durch die<br />

kontakt- und chemikalienfreie Lasertechnik<br />

entstehen keine Veränderungen in den<br />

mechanischen Eigenschaften der Werkzeuge,<br />

und der Verschleiß wird dadurch<br />

gering gehalten.<br />

Der Faserlaser Quasar besteht aus einer mobilen Basisstation und einer Lasereinheit.<br />

Foto: Mobil-Mark<br />

Umweltfreundliche Produktion<br />

Der Laserstrahl als ein komplettes Werkzeug<br />

für jegliches Metall oder jegliche<br />

Legierung sorgt für eine umweltfreundliche<br />

und wirtschaftliche Produktion. Starke<br />

Kontraste können durch eine Kombination<br />

aus Anlassbeschriftung und Polieren<br />

erreicht werden. Zum Beispiel können Barcodes<br />

und Texte angelassen und der Hintergrund<br />

poliert werden, um eine maximale<br />

Lesbarkeit zu erzielen.<br />

Mittels Lasermarkierung lässt sich sicherstellen,<br />

dass vorgeschriebene Codes und<br />

Seriennummern angebracht werden, ohne<br />

die Oberfläche des Materials zu beschädigen.<br />

Dadurch sind keine Vertiefungen im<br />

Material vorhanden, in denen sich Keime<br />

festsetzen könnten. Zudem ist die Markierung<br />

selbst nach Tausenden von Reinigungsvorgängen<br />

immer noch lesbar. Damit<br />

wird durch die Methode der Anlassbeschriftung<br />

sichergestellt, dass die Beschriftung<br />

zur Rückverfolgbarkeit resistent und biokompatibel<br />

ist.<br />

Flexibel mobil laserbeschriften<br />

Die Laserbeschriftungssysteme der Mobil-<br />

Mark GmbH ermöglichen es, die Teilebeschriftung<br />

optimal in den Produktionsprozess<br />

zu integrieren. Dadurch verkürzen sich<br />

nach Unternehmensangaben die Produktionszeiten<br />

sowie der Logistikaufwand in der<br />

Groß- und Kleinserienfertigung deutlich. Im<br />

Mittelpunkt der Lösungen steht der Faserlaser<br />

Quasar. Das Zubehörprogramm beinhaltet<br />

unter anderem ein fahrbares Stativ,<br />

mit dem sich der Laser einfach zum<br />

gewünschten Einsatzort transportieren lässt<br />

und gleichzeitig eine prozesssichere<br />

Beschriftung ermöglicht.<br />

Der mobile Faserlaser Quasar eignet sich<br />

insbesondere für die präzise, dauerhafte<br />

Beschriftung von Hartmetallen. Mit seiner<br />

Leistung von bis zu 60 Watt verkürzt er den<br />

Gravurprozess deutlich und lässt sich durch<br />

die variabel einstellbare Pulswiederholfrequenz<br />

von 1 bis 400 Kilohertz exakt an die<br />

jeweilige Beschriftungsaufgabe anpassen<br />

– ob Anlassmarkierung, Auftragsverfahren<br />

oder Tiefengravur. Der Strahldurchmesser<br />

beträgt bei einem 100-Millimeter-Objektiv<br />

20 Mikrometer, sodass sich auch filigrane<br />

Kennzeichnungen exakt ausführen lassen.<br />

Der Hersteller passt den Faserlaser gemäß<br />

den jeweiligen Anforderungen individuell<br />

an, beispielsweise mit größeren Objektiven,<br />

speziell für die zu beschriftenden Teile entwickelten<br />

Aufsätzen, Halterungen und weiteren<br />

Features. Für hohe Anforderungen an<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2018</strong>


Markieren & Kennzeichnen 27<br />

korrosionsbeständige Edelstahlgravuren kann zudem während des<br />

Markierprozesses Spezialgas anstatt Luft eingeleitet werden.<br />

Der Faserlaser liegt mit Objektiven von 60 bis 580 Millimetern vor,<br />

wodurch sich Beschriftungsfelder von bis zu 400 mm x 400 mm<br />

realisieren lassen. Die Stromaufnahme beträgt 300 Watt. Durch ein<br />

Schnellwechselsystem für die Vorsätze kann die Lasereinheit zügig<br />

umgerüstet und so rasch an neue Beschriftungsaufgaben angepasst<br />

werden. Der Faserlaser besteht aus einer mobilen Basisstation und<br />

einer Lasereinheit. Beide sind mittels einer drei Meter langen Versorgungsleitung<br />

miteinander verbunden. Eine spezielle Sicherheitstechnik<br />

erlaubt es, den Laser ohne Schutzbrille oder Schutzumhausung<br />

einzusetzen. Es wird laufend geprüft, ob der Vorsatz der Lasereinheit<br />

bündig auf dem zu beschriftenden Teil aufliegt, sodass die Markierung<br />

sicher durchgeführt werden kann. Erst wenn der definierte<br />

Ist-Zustand erreicht ist, kann der Gravurprozess ausgelöst werden,<br />

andernfalls verhindert das integrierte Sicherheitssystem die Inbetriebnahme.<br />

Damit ist das für den Laserschutz zertifizierte System für den direkten<br />

Einsatz in automatisierten Produktions- und Montageprozessen<br />

geeignet. Es kann in die Abläufe integriert werden – entweder per<br />

spezieller Vorrichtung oder in Kombination mit einem Roboter. Der<br />

nachträgliche Transport zu einer speziellen Laserstation entfällt. Für<br />

Anwender, die Teile innerhalb eines Laserschutzgehäuses oder Laserschutzraums<br />

beschriften möchten, gibt es das Lasersystem entsprechend<br />

adaptiert und auch in Kombination mit einem Gehäuse. Hierbei<br />

stehen Beschriftungsfelder von 150 mm x 150 mm oder 400 mm<br />

x 400 mm zur Wahl. Alle Lasersysteme bestehen aus einer mobilen<br />

Basiseinheit zur Steuerung der Prozesse und einer Lasereinheit, die<br />

•<br />

•<br />

•<br />

•<br />

Allrounder: Dieser Lasermarkierer mit Ytterbium-dotiertem Faserlaser soll<br />

sich laut Hersteller für die meisten Markieraufgaben eignen.<br />

Foto: SIC<br />

•<br />

•<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2018</strong>


28 Markieren & Kennzeichnen<br />

sich mithilfe individueller Aufsätze in Kombination<br />

mit verschiedenen Befestigungsoptionen<br />

exakt auf die jeweilige Beschriftungsaufgabe<br />

anpasst. Dieses Prinzip<br />

ermöglicht es, Teile, die nicht in übliche<br />

stationäre Laseranlagen passen, prozesssicher,<br />

dauerhaft und mit hoher Qualität zu<br />

markieren. Damit lassen sich nahezu alle<br />

Gravurprozesse realisieren – von der manuellen<br />

Beschriftung über die Integration in<br />

die Serienfertigung bis zum Einsatz in hochautomatisierten<br />

Produktionsanlagen.<br />

Modularer Lasermarkierer<br />

umfassend einsetzbar<br />

Von der SIC Marking GmbH kommt eine<br />

Lasermarkierer-Baureihe mit Ytterbium-dotiertem<br />

Faserlaser, der mit einer Pulsfrequenz<br />

von 30 bis 60 Kilohertz, einer Wellenlänge<br />

von 1.064 Nanometern und einer<br />

durchschnittlichen Leistung von 20, 30 oder<br />

50 Watt betrieben werden kann. Damit<br />

können laut Hersteller die meisten Beschriftungsaufgaben<br />

wirtschaftlich erledigt werden.<br />

Dies gelte auch für Werkstücke ohne<br />

perfekte Oberfläche.<br />

In die Lasermarkierer kann eine von zwei<br />

unterschiedlichen Laserquellen integriert<br />

werden – in Standard-Easy- und in HD-Ausführung.<br />

Sie sind mit unterschiedlichen<br />

Optionen ausgestattet, wodurch die Geräte<br />

sofort oder später an die jeweiligen Einsatzanforderungen<br />

angepasst werden können.<br />

Mit der Standard-Easy-Ausführung ist auch<br />

die Hochgeschwindigkeitskennzeichnung<br />

möglich. Soll eine kontrastreiche Markierung<br />

auf Metallen vorgenommen werden,<br />

eignet sich die HD-Ausführung mit einer<br />

Pulsdauer von zwei bis 200 Nanosekunden.<br />

Beim HD-Markierkopf kann die Pulsdauer<br />

an die jeweilige Anwendung angepasst<br />

werden, wodurch sich die Zykluszeit reduziert.<br />

Besonderes Merkmal der Lasermarkierer<br />

ist die 3-D-Beschriftung. Sie wird durch eine<br />

im Laser integrierte Flüssigkeitslinse ermöglicht,<br />

mit der auch Teile von besonderer<br />

Komplexität oder mit unterschiedlicher<br />

Bauhöhe (bis zu 80 Millimeter Höhenunterschied)<br />

gekennzeichnet werden können.<br />

Eine weitere Besonderheit ist ein optionaler<br />

Laserkopf mit Visualisierungssystem in<br />

Form einer integrierten, hochauflösenden<br />

Kamera. Mittels dieser Funktion können bis<br />

zu zwei 2-D-Codes unmittelbar nach ihrer<br />

Aufbringung überprüft werden. Nachstellbewegungen<br />

oder Ähnliches sind nicht<br />

erforderlich. Da die Überprüfung in gleicher<br />

Achsrichtung erfolgt, sind Bildverzerrungen<br />

ausgeschlossen. Bei 2-D-Codes, QR-Codes<br />

und Datamatrix-Markierungen kann auf<br />

diese Weise einfach überprüft werden, ob<br />

sie den gängigen Normen entsprechen, wie<br />

zum Beispiel den Standards ISO 29158, ISO<br />

15415 oder ISO 9132.<br />

Alle Geräte verfügen über Markierfenster<br />

von 60 mm x 60 mm, 100 mm x 100 mm<br />

oder 170 mm x 170 mm Größe. Vorgenommen<br />

werden können alphanumerische<br />

Kennzeichnungen sowie Datamatrix-, Barcode-,<br />

Logo-, VIN- und QR-Code-Beschriftungen.<br />

Mobiler Faserlaser e-SolarMark FL mit Markiereinheit, Controller und integrierter Absaugung<br />

Foto: Bluhm<br />

Mobiler Faserlaser für die flexible<br />

Kennzeichnung<br />

Sollen besonders große Werkstücke individuell<br />

oder nachträglich gekennzeichnet<br />

werden, können rollbare Laserstationen wie<br />

der mobile Faserlaser von Bluhm Systeme<br />

GmbH, Rheinbreitbach, zum Einsatz kommen.<br />

Diese Arbeitsstation beinhaltet die<br />

Markiereinheit und den Controller des<br />

Faserlasers e-SolarMark FL sowie eine integrierte<br />

Absaugung.<br />

Bediener können die Arbeitsstation durch<br />

die Produktion rollen. Zur Beschriftung wird<br />

die Markiereinheit kurzerhand von ihrer<br />

Transportvorrichtung genommen und auf<br />

das zu kennzeichnende Werkstück ge-<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2018</strong>


Markieren & Kennzeichnen 29<br />

drückt. Dank aktiver Saugnäpfe entsteht<br />

dabei ein Vakuum, das den Sicherheitskreis<br />

für den Markiervorgang schließt. Die<br />

Beschriftung kann per Knopfdruck direkt<br />

am Laserkopf ausgelöst werden. Der Laser<br />

beschriftet in einem maximalen Markierfeld<br />

von 70 mm x 70 mm. Nach der Kennzeichnung<br />

entweicht das Vakuum und die Markiereinheit<br />

kann wieder auf ihre Vorrichtung<br />

gesetzt werden. Die Steuereinheit mit<br />

ihrem übersichtlich gestalteten Touchpanel<br />

ermöglicht eine schnelle Anpassung von<br />

Druckinhalten und -layouts.<br />

Das Herzstück der Arbeitsstation ist der<br />

Faserlaser mit einer Leistung von 20 Watt.<br />

Die Faserlasertechnik unterstützt eine hohe<br />

Strahlqualität und Energiedichte. Mit hoher<br />

Markiergeschwindigkeit entstehen dem<br />

Unternehmen Bluhm zufolge dauerhaft<br />

abriebfeste, deutlich lesbare und präzise<br />

Kennzeichnungen. Die durchschnittliche<br />

Lebenserwartung des Faserlasers soll bis zu<br />

100.000 Betriebsstunden betragen. Das<br />

System ist zudem einfach zu programmieren:<br />

Ob Echtzeit, das aktuelle Datum, eine<br />

fortlaufende Nummerierung oder das Mindesthaltbarkeitsdatum<br />

– alles lässt sich<br />

schnell einstellen.<br />

Laserbeschriftung sichert die<br />

Rückverfolgbarkeit<br />

Der Faserlaser ist eine spezielle Form des<br />

Festkörperlasers. Der dotierte Kern einer<br />

Glasfaser bildet das aktive Medium. Die<br />

hohe Faserlänge verstärkt dabei das Laserlicht,<br />

das durch die Faser geleitet wird.<br />

Faserlaser haben zwei Spiegel an ihren Endflächen.<br />

Sie bilden einen Resonator, der<br />

einen kontrollierten Laserbetrieb ermöglicht.<br />

Laut Foba sind die Vorteile der Faserlaser-Systeme<br />

die hohe Strahlqualität des<br />

erzeugten Lichts, die hohe Effizienz des<br />

Konversionsprozesses, die gute Kühlung<br />

durch die große Oberfläche der Faser, der<br />

robuste Aufbau sowie die effektive Fertigungstechnik<br />

durch Verwendung faserintegrierter<br />

Komponenten.<br />

Lasermarkierstation Foba M2000 mit integrierter Software MarkUS 2.12 und neuem Beleuchtungssystem<br />

Mit einem Update seiner Lasermarkiersoftware<br />

MarkUS hat Foba (Alltec GmbH)<br />

neben Funktionsverbesserungen in der Bauteil-Direktmarkierung<br />

auch die Möglichkeit<br />

zur Kosteneinsparung erhöht. Wichtigstes<br />

Merkmal ist die optionale Markierfunktion<br />

Mosaic, die das Markierfeld vollflächig<br />

abbildet und aufwändige Produkthalterungen<br />

durch eine automatisierte kamerabasierte<br />

Markierausrichtung auch an wechselnder<br />

Position im Markierfeld überflüssig<br />

macht. Die integrierte Vision- und<br />

Scan-Technik soll eine exakte Ausrichtung<br />

der Markierung bewirken.<br />

Die direkt im Laserkopf eingebaute<br />

Kamera erzeugt einzelne Bilder, die in ihrer<br />

Gesamtheit das komplette Markierfeld<br />

abbilden. So entsteht eine virtuell vertikale<br />

Draufsicht ohne optische Verzerrungen. Zu<br />

den Vorteilen der Markierfunktion gehört<br />

nach Unternehmensangaben eine Zeit- und<br />

Kosteneinsparung durch verminderten Einrichtungs-<br />

und Prozessaufwand sowie deutlich<br />

weniger Fehlmarkierungen. Da sowohl<br />

die Anschaffung als auch die Instandhaltung<br />

industrieller Aufnahmen nicht mehr<br />

erforderlich seien, ergebe sich ein besonders<br />

wirtschaftlicher Markierprozess.<br />

Das Software-Update umfasst außerdem<br />

den sogenannten Laser Parameter Expert,<br />

der die Auswahl der richtigen Markierparameter<br />

zur Erreichung der erforderlichen<br />

Markierqualität auf unterschiedlichen Materialien<br />

beschleunigt und vereinfacht. Eine<br />

Auswahl der gebräuchlichsten Markiermethoden<br />

und Materialien ist voreingestellt.<br />

Eine zusätzliche EtherCAT-Schnittstelle verbessert<br />

die Systemkompatibilität der Markiersysteme<br />

bei der Anbindung an die<br />

Umgebung.<br />

Lasermarkierung schneller<br />

und wirtschaftlicher<br />

Ein neues Beleuchtungssystem verhilft zu<br />

einer besseren Teileerkennung bei unregelmäßig-strukturierten<br />

oder glänzenden<br />

Foto: Alltec<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2018</strong>


30 Markieren & Kennzeichnen<br />

In diesem Fachbeitrag werden<br />

Produkte/Leistungen folgender<br />

Firmen angesprochen:<br />

Beispiele für den Black-Marking-Prozess auf Edelstahl 1.4301, hergestellt mit einem<br />

Pikosekundenlaser<br />

Oberflächen. Die Leuchteinheit verbessert<br />

durch paarweise einstellbare Leuchtelemente<br />

auch die optische Zeichenerkennung<br />

und die 2-D-Code-Validierung der<br />

kamerabasierten Markiersysteme des Herstellers.<br />

Dieser hat seine Dienstleistungen<br />

um den Foba Remote Service (FRS) erweitert.<br />

Ein mobiles Modem übermittelt die<br />

Betriebsdaten der beim Anwender verwendeten<br />

Markiersysteme.<br />

Konkret nimmt das Lasersystem im Falle<br />

eines Fehlers automatisch mit dem<br />

Anwender und/oder dem Foba-Support<br />

Kontakt auf, um ungeplante Stillstandzeiten<br />

zu reduzieren. Der Anwender analysiert<br />

per Fernzugriff die Lasersystemdaten<br />

und behebt den Fehler. Sowohl Schulungen<br />

als auch Support erfolgen auf Knopfdruck,<br />

auch während des laufenden<br />

Betriebs. Alle Laserdaten werden gesammelt,<br />

ausgewertet und übersichtlich zur<br />

Verfügung gestellt.<br />

Markierungen zur Rückverfolgbarkeit<br />

müssen einen ausreichenden Kontrast<br />

und eine angemessene Auflösung aufweisen,<br />

um schnelles Lesen durch automatisierte<br />

Vision-Systeme zu ermöglichen.<br />

Laserbeschriften ist die einzige permanente<br />

Beschriftungsmethode, die sowohl die<br />

erforderliche Geschwindigkeit, Auflösung,<br />

Flexibilität als auch den benötigten<br />

Kontrast bietet. Von Coherent Rofin gibt<br />

es anwendungsspezifische Lösungen, die<br />

diesen Anforderungen gerecht werden<br />

sollen.<br />

Stahl lässt sich mit einem Laser auf verschiedene<br />

Weise beschriften. Dazu zählen die<br />

Gravur der Oberfläche mittels Materialabtrag,<br />

die Veränderung der Oberflächenfarbe<br />

durch kontrollierte Oberflächenoxidation<br />

und der sogenannte Black-Marking-Prozess.<br />

Für die meisten Gravur- und Farbveränderungsverfahren<br />

werden Faserlaser verwendet.<br />

Beim Black Marking werden jedoch Ultrakurzpuls-(UKP-)Laser<br />

eingesetzt, die Be schriftungen<br />

mit hohem Kontrast produzieren, die<br />

keine nachgelagerte Oberflächenpassivierung<br />

erfordern und bei wiederholtem Autoklavieren<br />

nicht verblassen. Die Kombination<br />

aus aktueller Lesetechnik und hoher Markierqualität<br />

der Lösungen des Herstellers<br />

ermöglicht eine hohe Datenkonsistenz.<br />

Daneben werden weitere Anforderungen<br />

wie Anwendungsfreundlichkeit, Automatisierung,<br />

großer Durchsatz und hohe Verfügbarkeit<br />

erfüllt. Wenn aus den spezifischen<br />

Materialeigenschaften Herausforderungen<br />

wie eine präzise Kontrolle der<br />

Beschriftungstiefe entstehen, lassen sich<br />

auch diese realisieren. Bei beschichteten<br />

Stählen beispielsweise ist vielfach sicherzustellen,<br />

dass die Eindringtiefe der Markierung<br />

die Schichtstärke nicht übersteigt.<br />

In der Januarausgabe der Zeitschrift »<strong>stahlmarkt</strong>«<br />

beschäftigen wir uns im zweiten Teil<br />

dieser Kurzserie mit alternativen Kennzeichnungsmethoden<br />

wie RFID (radio-frequency<br />

identification).<br />

Foto: Coherent<br />

Alltec GmbH<br />

Foba Laser Marking + Engraving<br />

An der Trave 27-31<br />

23923 Selmsdorf<br />

Tel. +49 38823 55-0<br />

www.fobalaser.com/de<br />

Bluhm Systeme GmbH<br />

Maarweg 33<br />

53619 Rheinbreitbach<br />

Tel. +49 2224 7708-0<br />

www.bluhmsysteme.com<br />

Coherent Shared Services B.V.<br />

Dieselstraße 5b<br />

64807 Dieburg<br />

Tel. +49 6071 968-0<br />

www.coherent.com<br />

Mobil-Mark GmbH<br />

In der Wanne 55<br />

89075 Ulm<br />

Tel. +49 731 40700600<br />

www.mobil-mark.de<br />

SIC Marking GmbH<br />

Am Bruch 21-23<br />

42857 Remscheid<br />

Tel. +49 2191 46240-0<br />

www.sic-marking.de<br />

Trotec Laser GmbH<br />

Freilinger Straße 99<br />

4614 Marchtrenk, Österreich<br />

Tel. +43 7242 239-7400<br />

www.troteclaser.com<br />

Trumpf GmbH + Co. KG<br />

Johann-Maus-Straße 2<br />

71254 Ditzingen<br />

Tel. +49 7156 303-31559<br />

www.trumpf.com<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2018</strong>


Vom Prototypen bis zur Serienlieferung:<br />

100% automotive Qualität<br />

Schweissschrauben<br />

Sonderschrauben für<br />

Kunststoffbaugruppen<br />

Schweißmuttern<br />

Einpressmuttern für<br />

Metallbaugruppen<br />

Ovale Buchsen als<br />

Lochverstärker<br />

Blindnietmuttern<br />

Messing-Einpressmuttern<br />

für Kunststoffbaugruppen<br />

KSM® Schweißmuttern<br />

Fasteners GmbH & Co. KG<br />

Hönnestraße 22 | D-58809 Neuenrade-Küntrop<br />

Tel. +49 2394 619-0 | Fax +49 2394 619-94<br />

fasteners@kohlhage.de | www.kohlhage-fasteners.de<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2018</strong>


32 Rückblick EuroBLECH<br />

Großer Besucherandrang und enorme Vielfalt: Ein Großteil der Aussteller präsentierte sich in diesem<br />

Jahr mit beeindruckenden und aufwendigen Ständen. Die Unternehmen präsentierten jede Menge neuer<br />

Maschinen und innovativer Lösungen. Viele dieser Neuheiten wurden live an den Ständen vorgeführt.<br />

Foto: Mack Brooks Exhibitions Ltd.<br />

Großer Andrang, innovative<br />

Lösungen und gute Stimmung<br />

EuroBLECH 2018 endete mit positiver Bilanz<br />

Hannover. Die Zahlen sprechen für sich: Nach Angaben des Messe veranstalters<br />

Mack Brooks Exhibitions Ltd. reisten insgesamt 56.301 Besucher<br />

aus aller Welt zur EuroBLECH 2018 nach Hannover. Dort informierten sie<br />

sich während der vier Messetage an den Ständen von 1.507 Ausstellern<br />

aus 40 Ländern über Innovationen und digitale Technologien rund um die<br />

Blechbearbeitung und tätigten Investitionen für ihre Unternehmen.<br />

Sprühende Funken: Dieses Plasmasystem<br />

des CNC-Schneidanlagen-Experten<br />

MultiCam ist für die Großformat-<br />

und Schwerlastbearbeitung<br />

ausgelegt.<br />

Foto: Philipp Isenbart<br />

Auf der Ausstellerseite konnte die<br />

EuroBLECH in diesem Jahr laut Veranstalter<br />

einen Anteil von 58 Prozent bei den<br />

ausländischen Ausstellern erzielen, was<br />

einer Steigerung der Internationalität<br />

von vier Prozent entspreche. Eine erste<br />

Auswertung der Messeanalyse habe<br />

ergeben, dass die Messe mit einem<br />

Anteil von 37 Prozent an ausländischen<br />

Besuchern auf der Besucherseite ebenfalls<br />

wieder sehr international gewesen<br />

sei. Neben Deutschland zählten Italien,<br />

die Schweiz, die Niederlande, Spanien,<br />

die Türkei, Indien, Großbritannien, Polen,<br />

Österreich und Belgien zu den wichtigsten<br />

Besucherländern auf der diesjährigen<br />

EuroBLECH.<br />

Die Besucher kamen nach Informationen<br />

des Veranstalters zu 73 Prozent aus<br />

der Industrie; weitere wichtige Bereiche<br />

waren das Handwerk, Handel und<br />

Dienstleistungen. Wichtigste Sektoren,<br />

aus denen die Besucher kamen, waren<br />

der Maschinenbau, Stahl- und Leichtmetallbau,<br />

Eisen-, Blech- und Blechprodukte,<br />

die Automobilindustrie sowie deren<br />

Zulieferer, die Elektrotechnik, Eisen- und<br />

Stahlerzeugung, Walzwerke sowie Heizungs-,<br />

Lüftungs-, Klimatechnik. Der<br />

Fachbesucheranteil sei mit 97 Prozent<br />

gewohnt hoch gewesen, heißt es. Neben<br />

der großen Internationalität ihrer Besucher<br />

habe die Messe auch wieder mit<br />

einem Publikum punkten können, das<br />

zum Großteil aus Vertretern des Top-Managements<br />

mit hoher Entscheidungsund<br />

Beschaffungskompetenz bestanden<br />

habe. Der Anteil der Besucher, die an<br />

Kaufentscheidungen beteiligt seien,<br />

habe 79 Prozent betragen und sei somit<br />

fast gleichbleibend hoch im Vergleich zur<br />

vergangenen Messe gewesen.<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2018</strong>


Rückblick EuroBLECH 33<br />

»Wir freuen uns über das positive Ergebnis der EuroBLECH 2018, die<br />

im Vergleich zur vergangenen Veranstaltung eine gleichbleibend hohe<br />

Besucherzahl über die vier Messetage verzeichnen konnte. Somit endet die<br />

EuroBLECH 2018 mit einer Rekordausstellungsfläche von 89.875 Nettoquadratmetern<br />

und einer nachhaltigen Besucherzahl, was natürlich auch an der<br />

boomenden Branche liegt, denn viele Aussteller konnten positive Verkaufszahlen<br />

vermelden.« Evelyn Warwick, Messedirektorin der EuroBLECH<br />

Foto: Mack Brooks Exhibitions Ltd.<br />

Natürlich traf man auch manch<br />

alten Bekannten wieder.<br />

Foto: Philipp Isenbart<br />

Interessante Einblicke bot auch der<br />

Fügetechnik-Spezialist AWL mittels<br />

seiner Virtual-Reality-Brille.<br />

Foto: Mack Brooks Exhibitions Ltd.<br />

»Als eines der weltweit führenden Unternehmen im Beschichtungsmarkt<br />

haben wir auf der EuroBLECH den Bereich Oberflächentechnik präsentiert.<br />

Wir waren in diesem Jahr mit der EuroBLECH sehr zufrieden: Die Quantität<br />

und die Qualität unserer Messekontakte waren gut, ebenso die Stimmung.<br />

Daher kommen wir gerne wieder.« Dennis Szegedi, Marketingreferent,<br />

voestalpine eifeler Coating GmbH, auf dem Bild im Gespräch mit Susanne<br />

Kessler, Media-Beraterin der Fachzeitschrift »<strong>stahlmarkt</strong>«<br />

Foto: Philipp Isenbart<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2018</strong>


34 Bauen mit Stahl<br />

Brandschutz inklusive<br />

Feuerverzinken verlängert die Feuerwiderstandsdauer von Stahl<br />

Düsseldorf. Der Korrosionsschutz durch Feuerverzinken verbessert die Feuerwiderstandsdauer von<br />

Stahl. Dies ergab ein aktuelles Forschungsprojekt der Technischen Universität München. Hierdurch<br />

seien künftig bei einer Fülle von Stahlbauten deutlich wirtschaftlichere Brandschutzlösungen durch<br />

Feuerverzinken möglich, heißt es vonseiten des Düsseldorfer Instituts Feuerverzinken.<br />

Der Feuerwiderstand eines Bauteils<br />

steht für die Dauer, während der es im<br />

Brandfall seine Funktion behält. Dabei muss<br />

das Bauteil die Tragfähigkeit sicherstellen.<br />

Nicht selten verfehlen nach Informationen<br />

des Instituts Feuerverzinken Stahlkonstruktionen<br />

ohne zusätzliche Brandschutzmaßnahmen<br />

eine geforderte Feuerwiderstandsklasse<br />

von R30 (früher F30), die im<br />

Brandfall für mindestens 30 Minuten eine<br />

funktionierende Tragfähigkeit fordert. Die<br />

Folge ist demnach, dass passive Brandschutzmaßnahmen<br />

für Stahlbauteile wie<br />

Verkleidungen, Spritzputze oder Brandschutzbeschichtungen<br />

eingesetzt werden<br />

müssen.<br />

»Passive Brandschutzmaßnahmen sind<br />

kostspielig und bewegen sich in Höhe von<br />

zehn bis 15 Prozent der Rohbaukosten.<br />

Zudem müssen sie auf der Baustelle aufgebracht<br />

werden. Dies führt als Folge häufig<br />

zu einer Bevorzugung der Betonbauweise«,<br />

so das Institut Feuerverzinken. Durch eine<br />

im Werk aufgebrachte Feuerverzinkung<br />

könnten derartige Stahlkonstruktionen nun<br />

die geforderte Feuerwiderstandsklasse von<br />

R30 häufig erreichen, heißt es. Zusätzliche<br />

passive Brandschutzmaßnahmen seien<br />

nicht mehr erforderlich. Der Einsatz feuerverzinkter<br />

Profile trage damit wesentlich zur<br />

Verbesserung der Wirtschaftlichkeit und<br />

Wettbewerbsfähigkeit von Stahl- und Stahlverbundkonstruktionen<br />

im Vergleich zur<br />

marktbeherrschenden Betonbauweise bei.<br />

Neue Anwendungsmöglichkeiten<br />

Die Verbesserung des Feuerwiderstands<br />

basiert auf einer verringerten Emissivität<br />

von feuerverzinkten Stählen. Emissivität –<br />

Feurige Forschung: Ein Projekt der TU München hat die Verbesserung des Feuerwiderstands durch Feuerverzinken intensiv untersucht,<br />

unter anderem durch Brandversuche.<br />

Fotos (2): TU München<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2018</strong>


Bauen mit Stahl 35<br />

auch Emissionsgrad genannt – ist ein Maß<br />

dafür, wie stark ein Material Wärmestrahlung<br />

mit seiner Umgebung austauscht.<br />

Gerade in der Anfangsphase eines Brandes<br />

führen verringerte Werte der Emissivität zu<br />

einer deutlich verzögerten Erwärmung der<br />

Bauteile und können dem Institut Feuerverzinken<br />

zufolge insbesondere bei Bauteilen<br />

mit einer ausreichenden Massivität<br />

wesentlich dazu beitragen, einen geforderten<br />

Feuerwiderstand von R30 zu erreichen.<br />

Ein umfangreiches Forschungsprojekt am<br />

Lehrstuhl für Metallbau der TU München<br />

hat die Veränderung des Feuerwiderstands<br />

durch Feuerverzinken intensiv untersucht.<br />

Empirische Studien durch Brandversuche<br />

gehörten ebenso dazu wie komplexe Simulationen.<br />

Darauf aufbauend wurde ein<br />

Rechenmodell entwickelt, das die Quantifizierung<br />

und Berechnung dieser Verbesserung<br />

möglich macht.<br />

Bessere Wettbewerbschancen<br />

»Durch die Konzipierung eines Rechenmodells,<br />

das es erlaubt, den Feuerwiderstand<br />

von feuerverzinkten Stahlkonstruktionen<br />

zu berechnen, ist ein unmittelbarer Praxistransfer<br />

unserer Forschungsarbeiten gegeben.<br />

Fachleute, die Brandschutz für Stahl<br />

planen, haben mit der Feuerverzinkung<br />

jetzt eine neue Option. Für die Feuerverzinkung<br />

ergeben sich hierdurch völlig neue<br />

Anwendungsmöglichkeiten jenseits des<br />

Korrosionsschutzes, und für den Stahlbau<br />

werden verbesserte Wettbewerbschancen<br />

Ermittlung des Feuerwiderstands: Ein Rechenmodell ermöglicht die Ermittlung des Feuerwiderstands<br />

von feuerverzinkten Stahlkonstruktionen.<br />

geschaffen«, sagt Professor Martin Mensinger,<br />

Inhaber des Lehrstuhls für Metallbau.<br />

Das Berechnungsmodell soll in Kürze<br />

publiziert werden und für die Praxis verfügbar<br />

sein. Fachlich wurde das Forschungsprojekt<br />

der TU München durch die<br />

Forschungsvereinigungen Gemeinschaftsausschuss<br />

Verzinken (GAV), Forschungsvereinigung<br />

Stahlanwendung (FOSTA) und<br />

den Deutschen Ausschuss für Stahlbau<br />

(DASt) begleitet.<br />

KONTAKT<br />

Institut Feuerverzinken GmbH<br />

Mörsenbroicher Weg 200<br />

40470 Düsseldorf<br />

Tel. 0211 690 7650<br />

www.feuerverzinken.com<br />

Auf einen Blick: Das Institut Feuerverzinken<br />

Das Institut Feuerverzinken ist die Serviceorganisation des Industrieverbandes Feuerverzinken.<br />

Zusammen vertreten sie die deutsche Stückverzinkungsindustrie. Im Jahr<br />

2017 wurden in Deutschland mehr als 1,9 Millionen Tonnen Stahl stückverzinkt.<br />

Wichtige Anwendungsbereiche des Korrosionsschutzes durch Feuerverzinken sind<br />

unter anderem Architektur und Bauwesen sowie die Verkehrstechnik und der Fahrzeugbau.<br />

Industrial Identification<br />

Inninger Straße 11<br />

D-82237 Wörthsee<br />

Tel.: +49 (0) 8153 / 9096-0<br />

www.dynamic-systems.de<br />

Kennzeichnung<br />

im Stahlhandel<br />

Etiketten &<br />

Farbbänder<br />

Drucker<br />

Datenerfassung<br />

Beschriftungssysteme<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2018</strong>


36 Bauen mit Stahl<br />

Starke Unterstützung für anspruchsvolle<br />

Stahlkonstruktionen<br />

Allgemeine bauaufsichtliche Zulassung für bis zu 140 Millimeter dicke TM-Bleche<br />

Dillingen/Saar. TM-Bleche stehen im Ruf, durch Einsparungen bei Fertigungszeit und -kosten einen<br />

wichtigen Beitrag zur Wirtschaftlichkeit anspruchsvoller Stahlkonstruktionen zu leisten. Der Grobblechhersteller<br />

Dillinger wartet als einziger Anbieter mit TM-Blechen der Güten S355 M/ML in der<br />

Dicke bis 150 Millimeter auf, üblich sind in diesen Güten Blechdicken bis maximal 120 Milli meter.<br />

Vom Deutschen Institut für Bautechnik (DIBt) erhielten die Güten S355 M/ML die Allgemeine bauaufsichtliche<br />

Zulassung (abZ), womit die nach der Landesbauordnung geprüfte Sicherheit für<br />

140 Millimeter dicke TM-Bleche gewährleistet sei, teilt Dillinger mit.<br />

TM-Bleche seien gerade bei statisch<br />

anspruchsvollen, schweißintensiven<br />

Anwendungen von Vorteil, so Dillinger.<br />

»Ungeschlagen in Bauteilsicherheit, Fertigungseffizienz<br />

und -geschwindigkeit finden<br />

sie deshalb bevorzugten Einsatz im Bau der<br />

Fundamente für Offshore-Windkraftanlagen.<br />

Aber auch bei hochbeanspruchten<br />

Stahlbauten wie Brücken oder Hochhäusern,<br />

bei denen enorme statische Belastungen<br />

mit Gewichtseinsparungen oder<br />

schlankeren Formen in Einklang gebracht<br />

werden müssen, zeigen sie, was in ihnen<br />

steckt«, betont das saarländische Unternehmen.<br />

Die sehr feine Kornstruktur der<br />

TM-Bleche bewirke herausragende Festigkeits-<br />

und Zähigkeitswerte. Die dadurch<br />

gegebenen höheren Streckgrenzen und<br />

Zähigkeitsreserven verhinderten Fertigungsschäden<br />

und Sprödbruch, was der Konstruktion<br />

zusätzliche Sicherheit verleihe.<br />

»Thermomechanisch gewalzte Baustähle<br />

S355 M/ML enthalten deutlich niedrigere<br />

Kohlenstoffäquivalente CET als normalisierte<br />

Stähle der gleichen Festigkeitsklasse. Die<br />

hierdurch wesentlich bessere Schweißeignung<br />

der Güten S355 M/ML zeigt sich in<br />

starker Verringerung bis Wegfall der Notwendigkeit<br />

zum<br />

Vorwärmen«, erklärt Dillinger. Während<br />

normalisierte Stähle ab einer Dicke von 25<br />

Millimetern zum Schweißen vorgewärmt<br />

werden müssten, um Aufhärtungen oder<br />

Kaltrisse zu vermeiden, sei für TM-Baustähle<br />

bei geeigneter Parameterwahl für alle<br />

Dicken kein Vorwärmen zum Schweißen<br />

Die hochbeanspruchte Ennëus-Heerma-Brücke bei IJburg (Niederlande) besteht aus 900 Tonnen TM-Blechen der Güten S355 M/ML.<br />

Fotos (3): Dillinger<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2018</strong>


Bauen mit Stahl 37<br />

den Aufwärm- und Abkühlzeiten bis auf<br />

Null reduziert, Werkstattdurchsätze erhöht<br />

sowie Kosten für Gas, Schweißzusätze und<br />

Fertigungslohn verringert. Außerdem könne<br />

der Schweißer beispielsweise bei Innennähten<br />

in einem Hohlkasten wegen der<br />

geringeren Hitzeentwicklung länger unterbrechungsfrei<br />

schweißen. Die gute<br />

Schweißeignung der thermomechanisch<br />

gewalzten Baustähle bleibe auch bei der<br />

höheren Festigkeitsklasse S460 unverändert<br />

erhalten. »Zugleich erlaubt diese Stahlgüte<br />

aufgrund ihrer höheren Festigkeit, die<br />

Blechdicke um rund 30 Prozent zu verringern<br />

und ermögliche so leichtere Konstruktionen<br />

mit größeren Montageeinheiten.<br />

Das wiederum reduziert Montagezeiten<br />

und Transportkosten und liefert damit einen<br />

Beitrag zu nachhaltigem Einsatz von Rohstoffen«,<br />

teilt Dillinger mit.<br />

TM-Bleche der Güten S355 M/ML punkten Dillinger zufolge durch ihre »exzellenten Schweißeigenschaften«.<br />

Beim Bau der Erasmus-Brücke in Rotterdam wurden 4.200 Tonnen TM-Bleche der Güten<br />

S355 M/ML eingesetzt.<br />

oder Brennschneiden erforderlich. Da mit<br />

zunehmender Blechdicke üblicherweise<br />

sowohl die Vorwärmtemperaturen als auch<br />

die Abkühlzeiten stiegen, sei dies insbesondere<br />

im großen Dickenbereich ein entscheidender<br />

Vorteil. So hat ein 140 Millimeter<br />

dicker normalisierter Baustahl S355NL typischerweise<br />

ein Kohlenstoffäquivalent CET<br />

von 0,31 Prozent, thermomechanisch<br />

gewalzte Stähle S355 M/ML jedoch nur<br />

0,23 Prozent. Dadurch sinkt die Vorwärmtemperatur<br />

um rund 60 °C – oder<br />

entfällt sogar komplett. Mit dem Wegfall<br />

des Vorwärmens gehen Dillinger zufolge<br />

wesentliche weitere Vorteile einher: So wür-<br />

Gute Schweißeignung<br />

Aufgrund der Wirtschaftlichkeit der<br />

Schweißprozesse böten sich TM-Bleche<br />

auch gerade für die geforderte hocheffiziente<br />

Serienfertigung der bis zu 100 Anlagen<br />

in Offshore-Windparks an, so Dillinger.<br />

Dort könnten die typischen großen Wanddicken<br />

im vorteilhaften Hochleistungsschweißverfahren<br />

mit hoher Abschmelzleistung<br />

bearbeitet werden, was eine vielversprechende<br />

Voraussetzung für eine effiziente<br />

Fertigung hoher Stückzahlen sei. Aber<br />

auch im modernen Stahlbau bringe der<br />

Einsatz von thermomechanisch gewalzten<br />

Dillinger Blechen klare Vorteile mit sich:<br />

»Neben statischen und ästhetischen Gewinnen<br />

spricht hier vor allem die Kosteneffizienz<br />

für deren vermehrte Verwendung«,<br />

argumentiert der Grobblechhersteller. So<br />

lasse sich mit 140 Millimeter dicken Stählen<br />

der Güten S355 M/ML der Schweißaufwand<br />

drastisch reduzieren, wie folgendes<br />

Beispiel eindrucksvoll belege: »Die statische<br />

Berechnung einer Stahlverbundbrücke mit<br />

geschweißten T-Trägern ergibt im Auflagerbereich<br />

eine notwendige Dicke von 140<br />

Millimetern für den Gurt des Stahlträgers.<br />

Bisher wurde ein solcher Gurt mit einem<br />

Lamellenpaket realisiert, für das zwei<br />

TM-Bleche, zum Beispiel 80 und 60 Millimeter<br />

dick, per Lamellen- oder Flankennaht<br />

zusammengeschweißt wurden. Durch Einsatz<br />

eines 140 Millimeter dicken Baustahls<br />

S355 ML wird diese Schweißnaht jetzt überflüssig.<br />

Bei einer typischen Trägerlänge von<br />

acht Metern entspricht das einer Einsparung<br />

von mehr als 30 Metern Schweißnaht<br />

je Träger.« Die vom DIBt erteilte abZ für<br />

S355 M/ML mache diesen Vorteil für Planer<br />

und Verarbeiter in Deutschland unmittelbar<br />

nutzbar, so Dillinger.<br />

KONTAKT<br />

AG der Dillinger Hüttenwerke<br />

Werkstraße 1<br />

66763 Dillingen/Saar<br />

Tel. +49 6831 470<br />

www.dillinger.de<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2018</strong>


38 Bauen mit Stahl<br />

Nachhaltig währt am längsten<br />

Grünes Parkhaus erfreut durch Veredelung<br />

‘s-Hertogenbosch. Eine architektonische Bereicherung wertet die Brabanter Provinzhauptstadt s-Hertogenbosch<br />

zusätzlich auf: Das Parkhaus »Transferium Deutersestraat ‘s-Hertogenbosch«, dessen<br />

Bauphase 2016 startete und mittlerweile fertiggestellt wurde, ist gleich in mehrfacher Hinsicht grün.<br />

Bald wird nicht nur die gesamte Fassade<br />

des 1.100 Autos und 260 Fahrräder fassenden<br />

Gebäudes mit Grünpflanzen<br />

bedeckt sein. Das Parkhaus wird künftig<br />

auch in Sachen Nachhaltigkeit punkten.<br />

Denn das Transferium wird energieneutral<br />

betrieben. Dafür sorgen 1.500 Sonnenkollektoren<br />

auf dem Dach des Gebäudes. Die<br />

gespeicherte Energie versorgt dort parkende<br />

Fahrräder, Autos und Busse mit Strom<br />

– eine Art Batterie für die Stadt.<br />

Eine Batterie für die Stadt<br />

Das Konzept entstammt der Kooperation<br />

des Ingenieurbüros Witteveen+Bos und<br />

JHK Architecten. Konstruiert wurde der<br />

Entwurf anschließend vom niederländischen<br />

Stahlbauer Kampstaal. Coatinc<br />

Mook, ein niederländisches Tochterunternehmen<br />

von »The Coatinc Company«,<br />

beteiligte sich als Experte für Oberflächenveredlung<br />

und verzinkte mehr als 770 Tonnen<br />

Stahl für das Projekt. »Mit dem<br />

gewählten Verfahren der Feuerverzinkung<br />

wird nun in Zukunft eine lange Haltbarkeit<br />

und ein zuverlässiger Korrosionsschutz<br />

gewährleistet«, teilte der Metalloberflächenveredler<br />

»The Coatinc Company« mit.<br />

Aufgrund atmosphärischer<br />

Belastung und<br />

der Pflanzen an der<br />

Fassade sei ein langfristiger<br />

Schutz des<br />

Parkhauses unerlässlich.<br />

Randy Creutzburg,<br />

Verkaufsinnendienst<br />

und Qualitätsmanagement<br />

Coatinc<br />

Mook, war für die<br />

Betreuung des Projektes<br />

zuständig und<br />

zeigt sich stolz über<br />

die Beteiligung von<br />

The Coatinc Company<br />

an diesem nachhaltigen Projekt: »In der<br />

heutigen Zeit wird es immer wichtiger,<br />

etwas für die Umwelt und das Klima zu<br />

tun. Umso mehr erfreut es uns, die Welt<br />

mit unserer Arbeit ein Stück weit besser<br />

gemacht zu haben.«<br />

Zusammenspiel von Kultur und Natur: Das energieneutral betriebene<br />

Parkhaus »Transferium Deutersestraat ‘s-Hertogenbosch« ist<br />

gleich in mehrfacher Hinsicht grün.<br />

Foto: Janosch Gruschczyk<br />

Coatinc Mook veredelt Bürogebäude<br />

In Zusammenarbeit mit dem Schweiß- und Konstruktionsunternehmen Peter De Jong war Coatinc<br />

Mook an der Verarbeitung der Stahlbauteile eines besonderen Neubaus beteiligt.<br />

Die niederländische Firma QNP bietet<br />

Services in den Bereichen IKT, IT-Sicherheit<br />

und Telekommunikation – und das seit dem<br />

vergangenen Jahr in einem Neubau im<br />

»Rithmeesterpark« der niederländischen<br />

Gemeinde Breda. Um für nachhaltigen Korrosionsschutz<br />

zu sorgen, wählte Coatinc<br />

Mook für die Außenbauteile die Duplex-Beschichtung<br />

als Oberflächenveredelungsverfahren<br />

aus. Dazu wurden die Stahlbauteile<br />

zunächst feuerverzinkt und im Anschluss<br />

daran in den Unternehmensfarben der QNP<br />

pulverbeschichtet.<br />

»Vorteilhaft am Duplex-System ist die<br />

Kombination der beiden Verfahren,<br />

wodurch der Korrosionsschutz um den<br />

Faktor 2,5 verlängert wird und der Zinküberzug<br />

vor atmosphärischen und chemischen<br />

Einflüssen geschützt ist«, teilt der<br />

Metalloberflächenveredler »The Coatinc<br />

Company« mit, dessen Tochterunternehmen<br />

Coatinc Mook ist. Somit sichere das<br />

Duplex-System durch die zweifache Veredelung<br />

die Haltbarkeit und Stabilität der<br />

Stahlbauteile bei wetterbedingter Beanspruchung.<br />

Insgesamt 50 Tonnen Stahl<br />

wurden für das Bauvorhaben der QNP in<br />

Breda veredelt.<br />

KONTAKT<br />

The Coatinc Company Holding<br />

GmbH<br />

Steinstraße 5<br />

57072 Siegen<br />

Tel. +49 271 43478<br />

www.coatinc.com<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2018</strong>


Bauen mit Stahl 39<br />

Millionen Lkw-Fahrten vermeidbar<br />

17 Wirtschaftsverbände fordern Angleichen des Gesamtgewichts für Lastwagen<br />

Berlin. Die Initiative Verkehrsentlastung, ein Bündnis von 17 Wirtschaftsverbänden, setzt sich für eine<br />

Angleichung des zulässigen Gesamtgewichts bei Lastkraftwagen (Lkw) von 40 auf 44 Tonnen ein,<br />

wie es bereits im kombinierten Verkehr möglich ist. Das geht aus einer Mitteilung der Wirtschafts vereinigung<br />

Metalle hervor. Insgesamt könnten sich so mehrere Millionen Lkw-Fahrten jährlich einsparen<br />

lassen, heißt es in dem Positionspapier »Logistik-Engpässe bekämpfen – zulässiges LKW-Gesamtgewicht<br />

angleichen« der Initiative.<br />

»Diese Optimierung des Gesamtgewichts<br />

wäre mit einem insgesamt geringeren<br />

Kraftstoffverbrauch und einem verminderten<br />

Ausstoß von CO2 verbunden. Damit<br />

könnte der Verkehrssektor einen erheblichen<br />

Beitrag zum Erreichen der Klimaziele<br />

leisten«, unterstreicht Andrea Heid,<br />

Bereichsleiterin Umweltschutz und Verkehr<br />

im Verband der Chemischen Industrie (VCI)<br />

sowie Mitglied der Initiative Verkehrsentlastung.<br />

Den Verkehrsinfarkt verhindern<br />

Richard Steinkamp, Vorsitzender des Verkehrs-<br />

und Zollausschusses der Wirtschafts-<br />

Vereinigung Metalle (WVMetalle) und Mitglied<br />

der Initiative Verkehrsentlastung, sagt:<br />

»Um auch zukünftig eine leistungsfähige<br />

Straßeninfrastruktur zu haben, müssen wir<br />

alle Möglichkeiten der Verkehrsreduktion<br />

und -effizienz nutzen. Die Angleichung<br />

Auch der zunehmende Fahrermangel könnte<br />

durch weniger Transporte entschärft werden.<br />

Foto: Shutterstock.com<br />

Drohender Verkehrsinfarkt: Millionen von Lkw-Fahrten wären vermeidbar, betont die Initiative<br />

Verkehrsentlastung.<br />

wäre eine kluge Maßnahme, um die Straßen<br />

zu entlasten und einen Verkehrsinfarkt<br />

zu verhindern«, so Steinkamp weiter.<br />

Weniger Transporte bei gleichem Güteraufkommen<br />

können außerdem den zunehmenden<br />

Mangel an qualifizierten Fahrern<br />

entschärfen. Die bereits heute erreichte<br />

Kapazitätsgrenze des vielfach überlasteten<br />

Fernstraßennetzes könnte sich dadurch entspannen.<br />

»Von 2010 bis 2030 ist ein weiteres<br />

Wachstum des Straßengüterverkehrs<br />

allein um 39 Prozent prognostiziert. Der<br />

Bedarf an Fahrern wird also noch steigen«,<br />

so Andrea Heid und fordert: »Die Politik<br />

muss dringend handeln, um auf diese Entwicklung<br />

zu reagieren.«<br />

Auf einen Blick: Die Initiative<br />

Verkehrsentlastung<br />

Zur Initiative Verkehrsentlastung<br />

gehören unter anderem folgende<br />

Verbände: Bundesverband Baustoffe<br />

– Steine und Erden, Bundesverband<br />

der Agrargewerblichen<br />

Wirtschaft, Verband der Chemischen<br />

Industrie, Verband Deutscher<br />

Papierfabriken, WVMetalle<br />

und Wirtschaftsvereinigung Stahl.<br />

Das Bündnis steht für rund 1,2 Millionen<br />

Beschäftigte und einen<br />

Umsatz von rund 617 Milliarden<br />

Euro.<br />

Foto: pixabay<br />

www.wvmetalle.de<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2018</strong>


40 Edelstahl<br />

Strahlende Gewinner: Preisträger »Prämierte Projekte« beim Förderpreis des Deutschen Stahlbaues<br />

Spannende Projekte, digitale Bilder,<br />

innovative Produkte<br />

39. Deutscher Stahlbautag zeigte: Die Stahlbranche ist in Bewegung<br />

Duisburg. 800 Teilnehmer, eine dreizügige Vortragsreihe und 45 Unternehmen in der Fachausstellung:<br />

So präsentierte sich kürzlich der 39. Deutsche Stahlbautag in der Mercatorhalle in Duisburg.<br />

»Spannende Projekte, digitale Bilder<br />

und innovative Produkte – in jedem Winkel<br />

der Duisburger Mercatorhalle wurde deutlich,<br />

dass die Stahlbaubranche in Bewegung<br />

ist«, freute sich Gregor Machura, Geschäftsführer<br />

des Vereins »bauforumstahl«.<br />

Die Aufbruchsstimmung in der Branche<br />

war deutlich spürbar. Gezeigt wurden neue<br />

Fertigungs- und Montagetechnologien,<br />

innovative Beschichtungssysteme und<br />

höherfeste Stahlsorten. Über allem stand<br />

das Thema Digitalisierung. Die Nutzung von<br />

3-D-Modellen bei der CAD-Darstellung, die<br />

Übertragung von NC-Daten aus der Konstruktion<br />

an die Fertigung und die elektronische<br />

Begleitung der Montage gelten in der<br />

Branche als oft geübte Praxis. Das Building<br />

Information Modeling (BIM) ist im Stahlbau<br />

seit vielen Jahren fest verankert. »Doch nur<br />

wenn BIM über alle Gewerke hinweg zum<br />

Einsatz kommt, kann es bei der Nutzung zu<br />

einem Mehrwert kommen«, betonte Gregor<br />

Machura.<br />

Aufbruchsstimmung<br />

Sören Link, Oberbürgermeister von Duisburg,<br />

sprach beim Opening motivierende<br />

Worte: »Stahl ist aus der modernen Architektur<br />

nicht wegzudenken. Mit rund 20.000<br />

Beschäftigten allein in Duisburg bleibt die<br />

Branche auch in Zukunft einer der wichtigsten<br />

Arbeitgeber.«<br />

Die gute Stimmung wurde auch durch die<br />

Präsentation des Wirtschaftsberichts<br />

2017/2018 bestätigt. Seit Herbst 2013 wird<br />

zweimal pro Jahr unter den ordentlichen<br />

Mitgliedern des Deutschen Stahlbau-Verbandes<br />

DSTV ein Stimmungsbild im Deutschen<br />

Stahlbau ermittelt. Die letzte Befragung<br />

im Frühsommer 2018 ergab eine positive<br />

Bilanz: 70 Prozent der Unternehmen<br />

gaben an, eine gute Geschäftslage zu haben.<br />

Praxisnahe Themen<br />

Welche große Rolle hierbei die gute Zusammenarbeit<br />

mit den Kommunen und Behörden<br />

spielt, zeigte auch in die dreizügige<br />

Vortragsreihe mit Themen wie »Was ist eine<br />

gelungene Vergabe« oder »Öffentliche Ausschreibungen<br />

– Fallstricke und wie man als<br />

Bieter damit umgeht«. Umso größer war die<br />

Begeisterung seitens der Teilnehmer über<br />

Ex-Google-Chef Christian Baudis beleuchtete das<br />

Thema Digitali sierung von einer anderen Seite.<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2018</strong>


Bauen mit Stahl 41<br />

den Besuch von Ina Scharrenbach, Ministerin für Heimat, Kommunales,<br />

Bau und Gleichstellung des Landes Nordrhein-Westfalen. Im<br />

Rahmen ihrer Ansprache während der Abendveranstaltung sagte<br />

sie den Teilnehmern ihre Unterstützung zu.<br />

Mehr als 70 Jahre ist die Veranstaltung erfolgreich und gilt als<br />

Highlight der Branche. »Jeder Einzelne hier im Saal – vom Architekten<br />

über den Stahlhändler bis zum Stahlbauer, Vertreter aus<br />

Politik, Wissenschaft und Technik, steht für ein gut funktionierendes<br />

Netzwerk«, betonte auch Reiner Temme, Präsident des Deutschen<br />

Stahlbauverbandes in seiner Ansprache. Er forderte dazu auf,<br />

alle von der Nachhaltigkeit, Schnelligkeit und Effizienz des Bauens<br />

mit Stahl zu überzeugen.<br />

Fotos (2): bauforumstahl<br />

Ausgezeichnete Stahlbauten<br />

Für die Themen Nachhaltigkeit und Effizienz steht auch das<br />

DSTV-Gütesiegel, das im Rahmen des Stahlbautages gleich an drei<br />

Unternehmen überreicht wurde: Biedenkapp Stahlbau, Salzgitter<br />

Mannesmann Stahlhandel und Stahlbau Süssen. Mit dem neuen<br />

Qualitätszeichen des DSTV werden Unternehmen ausgezeichnet,<br />

die ihre hohen Qualitäts- und Sicherheitsstandards dokumentieren<br />

und sich regelmäßig weiterbilden. »Mit Ihrem besonderen Engagement<br />

stehen Sie für den hohen Qualitätsstandard des deutschen<br />

Stahlbaus«, sagte Temme.<br />

Gut besucht war auch der zweite Veranstaltungstag, der Tag der<br />

Stahlarchitektur 2018. Unter anderem kamen Architekten, Tragwerksplaner,<br />

Bauherren und Studenten nach Duisburg, um zu erfahren,<br />

was beim Bauen mit Stahl möglich ist.<br />

Visionäre Preisträger<br />

Beim Preis des Deutschen Stahlbaues, den Barkow Leibinger und Knippers<br />

Helbig für ihre Trumpf Smart Factory erhielten, führte der Juryvorsitzende<br />

Prof. Johannes Kister durch die Veranstaltung. Staatssekretär<br />

Gunther Adler verlieh den Sonderpreis des Bundesministeriums<br />

des Innern, für Bau und Heimat (BMI) an brixner architekten BDA und<br />

Wilhelm + Partner. Einen Ausblick in die Zukunft gaben die Arbeiten<br />

der Studierenden. Beim Förderpreis des Deutschen Stahlbaues vertreten<br />

waren unter anderem ein Weltraumbahnhof, modulares Wohnen<br />

im Stadion und interaktive Bauwerke. Den Forschungspreis des Deutschen<br />

Ausschusses für Stahlbau (DASt) erhielt eine Prüfmethode für<br />

bestehende Stahltragwerke. Die Juryvorsitzende, Professorin Sigrid<br />

Brell Cokcan, schloss das Thema Zukunft mit einem eigenen Vortrag<br />

zum Einsatz von Robotern im Stahlbau ab.<br />

•<br />

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•<br />

•<br />

•<br />

•<br />

Zukunftsweisender Stahlbau<br />

Neben den Preisverleihungen stellten der belgische Architekt und<br />

Ingenieur Philippe Samyn und Professor Manfred Grohmann ihre<br />

Projekte vor. Analog zu den Preisverleihungen war erkennbar, dass<br />

smarte Ideen dabei im Vordergrund stehen.<br />

Stephan Lemgen, Vorsitzender des Vereins »bauforumstahl«,<br />

verabschiedete die Besucher und Teilnehmer mit den Worten: »Die<br />

Stahlbranche liefert Ihnen die Träger für Ihre Visionen. Nutzen Sie<br />

die Chance und lassen Sie uns gemeinsam die Erfolgsstory beim<br />

Planen und Bauen mit Stahl weiter schreiben.«<br />

https://deutscher-stahlbautag.com<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2018</strong>


42 Steel Art<br />

sop architekten gestalteten einen Kubus, der durch seine vollverglasten Kopffassaden wie ein gigantisches Tor zum Campus wirkt.<br />

Edelstahlgewebe weist den Weg zum Tor<br />

in die Zukunft<br />

Neues Lehr- und Weiterbildungsgebäude im Aachener Cluster Biomedizintechnik<br />

Fotos (2): GKD<br />

Aachen. Mit 16 Forschungsclustern entsteht auf dem RWTH Aachen Campus eine der größten<br />

technologieorientierten Forschungslandschaften Europas. Weithin sichtbares Erkennungszeichen des<br />

Clusters Biomedizintechnik ist das neue CT2 Center for Teaching and Training der Medizinischen<br />

Fakultät der RWTH Aachen University. Als erstes Investorengebäude in diesem Cluster markiert es<br />

einen weiteren Meilenstein.<br />

In einem europaweiten Investorenauswahlverfahren<br />

setzten sich die Unternehmensgruppe<br />

Frauenrath, Heinsberg, und<br />

slapa oberholz pszczulny l sop architekten,<br />

Düsseldorf, mit ihrem markanten Entwurf<br />

durch. Sie konzipierten den Bau als lichtdurchfluteten<br />

Solitär, der durch seine Form<br />

und exponierte Lage das Tor zum Campus<br />

Melaten wird. Zwei der Fassaden sind mit<br />

1.900 Quadratmetern Metallgewebe vom<br />

Typ OMEGA 1520 der GKD – Gebr. Kufferath<br />

AG bekleidet.<br />

Die Technische Hochschule Aachen<br />

(RWTH Aachen University) ist eine der Vorzeigehochschulen<br />

des Landes. Rund 44.500<br />

Studierende, 550 Professoren und fast<br />

zehnmal so viele wissenschaftliche Mitarbeiter<br />

festigen den Ruf der RWTH als eine<br />

der – vor allem in technischen und medizinischen<br />

Studiengängen – international<br />

renommierten Universitäten. 1870 gegründet,<br />

sind die Hochschulgelände in der Stadt<br />

verteilt.<br />

Der RWTH Aachen Campus setzt sich<br />

zusammen aus dem Campus Mitte – im<br />

Schatten von Dom und Rathaus mit dem<br />

historischen Hauptgebäude und dem markanten<br />

Begegnungszentrum Super C –,<br />

dem Campus Melaten und dem Campus<br />

West. So entsteht ein Campus, der sich in<br />

das städtische Leben integriert. Auf einer<br />

Fläche von 800.000 Quadratmetern entstehen<br />

nach und nach 16 Forschungscluster,<br />

um Zukunftsfragen zu beantworten, die<br />

sich aus den Herausforderungen der Megatrends<br />

ergeben. Sechs dieser aus Unternehmen<br />

und Forschungseinrichtungen bestehenden<br />

Einheiten sind bereits in der Umsetzung.<br />

Zu ihnen zählt das Cluster Biomedizintechnik<br />

in unmittelbarer Nähe des Universitätsklinikums<br />

Aachens. Es besteht aus<br />

vier Centern, die sich jeweils einem Spezialbereich<br />

widmen. In diesen operativen Einheiten<br />

arbeiten Wissenschaftler der Fakultäten<br />

für Medizin, Maschinenwesen, Elektrotechnik,<br />

Mathematik und Naturwissenschaften<br />

gemeinsam mit Experten aus der<br />

Industrie an Methoden und Produkten, die<br />

Diagnose und Therapie revolutionieren sollen.<br />

Optisch nahtlose Haut<br />

Das CT2 Center for Teaching and Training<br />

ist das erste Investorengebäude im Cluster<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2018</strong>


Steel Art 43<br />

Biomedizintechnik. Der siebengeschossige<br />

Bau wurde mit einem Investitionsvolumen<br />

von rund 20 Millionen Euro errichtet. Durch<br />

die Verzahnung von Theorie und klinischer<br />

Praxis bietet das Gebäude hochmoderne<br />

Ausbildungsmöglichkeiten für Studierende<br />

der Fachrichtungen Medizin, Zahnmedizin<br />

sowie Biomedical Engineering. Neue Maßstäbe<br />

setzt es zudem in der Weiterbildung<br />

von Ärzten und medizinischem Personal<br />

sowie bei der Erprobung medizinischer<br />

Geräte.<br />

Dieser Bedeutung sollte das CT2 auch in<br />

seiner architektonischen Gestaltung gerecht<br />

werden. sop architekten gestalteten auf<br />

dem leicht abschüssigen Gelände einen<br />

Kubus, der durch seine vollverglasten Kopffassaden<br />

wie ein umgedrehtes U aussieht<br />

und damit wie ein gigantisches Tor zum<br />

dahinterliegenden Campus wirkt. Unterstrichen<br />

wird dieser Eindruck durch den auskragenden<br />

Sichtbeton der Seitenwände,<br />

der die Stirnfassade umrahmt. Die von<br />

Fensterbändern durchzogenen seitlichen<br />

Fassaden werden von einer schimmernden<br />

Haut aus Metallgewebe überspannt, die<br />

eine optisch nahtlose Flächigkeit erzeugt.<br />

Gleichzeitig bleiben durch die Gewebetransparenz<br />

die dahinterliegenden Räume<br />

erkennbar. Gestaltet wird diese Hülle aus<br />

zwölf Paneelen des Edelstahlgewebes vom<br />

Typ OMEGA 1520 – jede von ihnen 29,5<br />

Meter lang und 5,4 Meter breit.<br />

Für die Wahl der gewebten Membran<br />

sprachen gleich mehrere Gründe: Die<br />

metallische Haut unterstreicht den Hightech-Anspruch<br />

des Gebäudes und gibt der<br />

Biomedizintechnik ein ebenso zeit- wie<br />

bedeutungsgemäßes Gesicht. Im Zusammenspiel<br />

mit den Glasfassaden lässt sie<br />

Innen- und Außenraum miteinander kommunizieren.<br />

Die Art der Befestigung entspricht<br />

dem gestalterischen Purismus. Das<br />

Edelstahlgewebe wird an Ober- und Unterkante<br />

nach dem patentierten Fusiomesh<br />

NG System zwischen zwei Flachprofilen in<br />

einen Spezialkleber gebettet und damit verbunden.<br />

Spanngabeln sorgen dafür, dass<br />

das Gewebe perfekt ausgerichtet werden<br />

kann und mit der statisch erforderlichen<br />

Vorspannung den zu erwartenden Windund<br />

Anpralllasten widersteht. Die Paneele<br />

sind unten sichtbar an einem durchlaufenden<br />

Stahlprofil befestigt. An der Oberkante<br />

des Gebäudes wird das Gewebe dagegen<br />

nach hinten umgelenkt, sodass dort nur<br />

eine feine Gewebekante in Erscheinung<br />

tritt. Um bei einer Fassadenhöhe von 29,5<br />

Metern die Horizontalbewegung und die<br />

Auflagerkräfte zu reduzieren, verlaufen<br />

horizontal hinter dem Gewebe sieben Edelstahlrohre<br />

als Zwischenbefestigungsebenen,<br />

an denen das Gewebe von außen<br />

unsichtbar mit Drahtbügeln fixiert ist. GKD<br />

hat bei diesem Projekt nicht nur das Gewebe<br />

hergestellt und konfektioniert, sondern<br />

auch die Montage übernommen.<br />

Effizienter Beitrag zur Nachhaltigkeit<br />

Neben der besonderen Ästhetik der<br />

Metallmembran waren für ihren Einsatz<br />

vor allem funktionale Eigenschaften ausschlaggebend.<br />

So dient die Edelstahlhülle<br />

als Sonnenschutz, der die Oberflächentemperatur<br />

der Fassade reduziert. Zugleich<br />

gewährleistet die offene Gewebestruktur<br />

ungehinderten Tageslichteinfall und freie<br />

Aussicht: Sie trägt nicht nur zur Verbesserung<br />

der Energiebilanz des Gebäudes bei,<br />

sondern steigert auch den Aufenthaltskomfort<br />

und damit die Leistungsfähigkeit<br />

der Mitarbeiter. Da Edelstahl am Ende der<br />

Nutzung vollständig recycelt werden kann,<br />

unterstützt die Membran zudem das<br />

anspruchsvolle Nachhaltigkeitskonzept des<br />

Neubaus. Die bereits von außen sichtbare<br />

Offenheit und Interaktion wird durch das<br />

ausgeschnittene, lichtdurchflutete Atrium<br />

im Inneren des Gebäudes konsequent fortgeführt.<br />

Zahlreiche Brücken und breite<br />

Galerien erlauben vielfältige Blickbeziehungen<br />

mit allen Geschossen. Das Leitmotiv<br />

der Kommunikation und interdisziplinären<br />

Zusammenarbeit wird so im ganzen<br />

Gebäude erlebbar.<br />

Weitere Highlights sind ein 400 Personen<br />

fassender Multifunktionssaal sowie<br />

ein mit modernster Technologie ausgestatteter<br />

Demonstrations-Operationssaal. Bei<br />

Bedarf können beide Funktionsräume mit<br />

dem Foyer im Untergeschoss zu einem<br />

durchgängigen Veranstaltungsbereich verbunden<br />

und beispielsweise für Symposien<br />

genutzt werden. Bei voller Betriebsauslastung<br />

fasst das Gebäude bis zu 1.200 Personen.<br />

Sein schimmerndes Kleid aus Edelstahlgewebe<br />

weist schon von Weitem den<br />

Weg zum Tor in die Zukunft.<br />

KONTAKT<br />

GKD – Gebr. Kufferath AG<br />

Metallweberstraße 46<br />

52353 Düren<br />

Tel. +49 2421 8030<br />

www.gkd.de<br />

Die seitlichen Fassaden werden von einer schimmernden Haut aus Metallgewebe überspannt,<br />

die eine optisch nahtlose Flächigkeit erzeugt.<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2018</strong>


44 Steel Art<br />

Rostschutz für »Ferrotopia«<br />

Spezielle Veredelung verhindert, dass der Zahn der Zeit an der Eisenstadt nagt<br />

Amsterdam. Das stählerne Gesamtkunstwerk »Ferrotopia« in Amsterdam vereint Kunst mit dem<br />

Erleben der Abstraktion und der Komplexität einzelner Bauobjekte. Um die Stahlkonstruktionen<br />

nachhaltig zu schützen, bedurfte es einer besonderen Oberflächenbearbeitung, welche über die<br />

normale Beschichtung hinausgeht.<br />

Weitgereist und allbekannt: Der Domestikator, auf dem Bild noch vor dem Centre Pompidou stehend und im Aufbau befindlich<br />

Foto: Atelier Van Lieshout.<br />

Kultur zählt zu den großen Errungenschaften<br />

des Menschen. Sinnliches Erfahren<br />

abstrakter Prozesse stellt einen wesentlichen<br />

Inhalt des Kunstverständnisses dar.<br />

Das Gesamtwerk »Ferrotopia« in Amsterdam<br />

vereint Kunst mit dem Erleben der<br />

Abstraktion und der Komplexität einzelner<br />

Bauobjekte. Konzipiert und gestaltet wurde<br />

es vom Künstlerkollektiv Atelier van<br />

Lieshout (AVL).<br />

Vom Louvre in Amsterdams<br />

kreativen Schmelztiegel<br />

Das Atelier Van Lieshout hat sich seit seiner<br />

Gründung im Jahre 1995 innerhalb der Niederlande<br />

einen Namen gemacht und ist auch<br />

europaweit präsent und renommiert. Das<br />

Werk »Domestikator« wurde beispielsweise<br />

zunächst im Louvre ausgestellt und später<br />

vom Centre Pompidou – ebenfalls in Paris –<br />

übernommen. Nun ist es Teil des Kunstkomplexes<br />

»Ferrotopia«. Das öffentliche<br />

Großprojekt besteht aus vier Bereichen:<br />

Domestikator, Drop Hammer House, Happy<br />

Industry und Refektorium. Es steht in der<br />

ehemaligen NDSM-Werft in Amsterdam,<br />

früher bekannt als größte Schiffswerft Europas.<br />

Heute ist sie die Heimat vieler Start -up-<br />

Unternehmen, Künstlerateliers, Kulturveranstaltungen<br />

und Flohmärkte. Somit fügt sich<br />

das stählerne Gesamtkunstwerk optimal in<br />

das lebendige Umfeld ein.<br />

Um die Stahlkonstruktionen nachhaltig zu<br />

schützen, bedurfte es einer besonderen<br />

Oberflächenbearbeitung, welche über die<br />

normale Beschichtung hinausgeht. Denn<br />

ohne einen zuverlässigen Korrosionsschutz<br />

wären Wartungsarbeiten an unbeschichtetem<br />

Stahl zu teuer und zeitaufwändig. Daher<br />

wurde Coatinc Hop (CHO), ein Tochterunternehmen<br />

des Siegener Stahl- und Metalloberflächenveredlers<br />

»The Coatinc Company«,<br />

vom Künstlerkollektiv AVL für die Veredelung<br />

der Bauteile zu Rate gezogen. Insgesamt<br />

acht Tonnen Stahl ließ Coatinc Hop mit<br />

dem Verfahren der Feuerverzinkung nachhaltig<br />

vor Korrosion schützen.<br />

Schutz durch Oberflächen bearbeitung<br />

Mitchel Vliegenthart, Betreuer des Projekts<br />

bei CHO, erkennt den symbolischen Charakter<br />

der Installation: »Industrie wird nicht<br />

unbedingt als etwas Schönes angesehen,<br />

und Stahl wird kaum mit Kunst in Verbindung<br />

gebracht. Doch durch Ferrotopia, insbesondere<br />

den Domestikator, wird die Brücke<br />

geschlagen, die Stahl und Kultur<br />

gemeinsam erlebbar macht.«<br />

Im Laufe der Jahre hat The Coatinc Company<br />

an verschiedenen Standorten unterschiedliche<br />

Objekte im Bereich der Kunst<br />

veredelt. Coatinc Würzburg hat ebenfalls<br />

einige besondere Objekte beschichtet und<br />

sich zuletzt an der Stahlinstallation »Das<br />

letzte Luftschiff« von Michael Ehlers auf der<br />

Landesgartenschau Würzburg 2018 beteiligt.<br />

Auch unterstützte Coatinc Würzburg<br />

die mehrfach ausgezeichnete Künstlerin<br />

Angelika Summa beim Schutz ihrer besonderen<br />

Skulptur »Trickster« sowie ihrer<br />

»Sinn kugeln«.<br />

KONTAKT<br />

The Coatinc Company Holding<br />

GmbH<br />

Steinstraße 5<br />

57072 Siegen<br />

Tel. +49 271 43478<br />

www.coatinc.com<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2018</strong>


Steel Art 45<br />

Ganz großes Kino: Größtes Unterwasser-<br />

Filmstudio Europas erhält letzten Schliff<br />

Vilvoorde/Belgien. Der Stahl- und Metalloberflächenveredler Coatinc Ninove<br />

gewährleistet Korrosionsschutz für ein ganz besonderes Filmstudio.<br />

Es wird das größte Unterwasser-Filmstudio<br />

Europas: Im belgischen Vilvoorde,<br />

unweit der Hauptstadt Brüssel, wird derzeit<br />

am letzten Schliff des Großprojekts gearbeitet.<br />

Lites, ursprünglich eine Firma, die sich<br />

auf den Verleih von Filmequipment spezialisiert<br />

hat, baut das erste Filmstudio, welches<br />

den Startschuss für einen Gesamtkomplex<br />

bildet. Das Projekt soll bis zum Jahresende<br />

fertiggestellt werden. In Zusammenarbeit<br />

mit ICOMET beteiligt sich Coatinc Ninove,<br />

eine Tochter des Siegener Unternehmens<br />

»The Coatinc Company«, am Bauprojekt.<br />

Reichlich Platz für Unterwasserszenen<br />

aller Art<br />

Mit einer Wasseroberfläche von 480 Quadratmetern,<br />

die auf 1.250 Quadratmeter<br />

erweitert werden kann, liefert das Studio<br />

viel Platz für Unterwasserszenen jeder Art.<br />

Mit aufwendiger Technik können im beheizten<br />

Becken viele Spezialeffekte generiert<br />

werden. Die Simulation unterschiedlichster<br />

Bereit zum Untertauchen: Frischverzinkte Treppenanlage des Unterwasser-Filmstudios<br />

Wetterverhältnisse soll unter diesen Bedingungen<br />

möglich sein – von sonniger, ruhiger<br />

See bis hin zu stürmischen Szenen mit<br />

meterhohen Wellen.<br />

In Auftrag des belgischen Stahlkonstrukteurs<br />

ICOMET verzinkte Coatinc Ninove über<br />

70 Tonnen Stahl. Da sich im neun Meter tiefen<br />

Becken durchgängig Wasser befindet und<br />

sogar das ganze Studio geflutet werden kann,<br />

muss ein zuverlässiger Korrosionsschutz<br />

gewährleistet sein. Ann Eeckhout von Coatinc<br />

Ninove spricht von einer besonderen Herausforderung:<br />

»Gerade die Größe des Gebäudes<br />

und die damit verbundenen großen Stahlbauteile<br />

verlangten besondere logistische und<br />

technische Leistungen bei der Oberflächenveredelung.<br />

Wie für das Filmgeschäft üblich<br />

arbeiten alle Beteiligten unter hohem Zeitdruck.<br />

Geplant ist, dass bereits im Januar<br />

2019 der erste Kunde zum Dreh erscheinen<br />

wird und dementsprechend alle Arbeiten bis<br />

dahin vollständig beendet sein müssen.«<br />

www.coatinc.com<br />

Foto: Ann Eeckhout, Coatinc Ninove<br />

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<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2018</strong>


46 Stahlstandort Deutschland<br />

Beständig in Bewegung<br />

Kicherer feiert 300-jähriges Bestehen<br />

Ellwangen. Passend zum 300-jährigen Bestehen des Stahlhändlers Kicherer startete der Kicherer-<br />

Händlertag in diesem Jahr mit gut 300 Kunden aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. Die<br />

festliche Auftaktveranstaltung im neuen Stahlcenter startete mit dem feierlichen Einzug der<br />

Bergkapelle der Schwäbischen Hüttenwerke. Stimmungsvoll inszeniert hallte ihr Traditionsmarsch<br />

»Glück auf« durch das neue Stahlcenter.<br />

Riesige Auswahl, faszinierender Einblick: Hochregallager im Stahlcenter II<br />

Fotos (2): Kicherer<br />

Zur zwei Tage später stattfinden Jubiläums-Hausmesse<br />

begrüßte Kicherer mehr<br />

als 1.000 regionale Kunden aus Bau, Handwerk<br />

und Industrie, wie das Unternehmen<br />

mitteilte. Am Händlertag gab Eberhard<br />

Frick – neben Gunter und Hans-Jörg Frick<br />

einer der drei Unternehmensgeschäftsführer<br />

– Einblick in die aktuelle Entwicklung<br />

des Unternehmens sowie in die Geschichte.<br />

Innovationsstärke und Schaffenskraft<br />

Oliver Ellermann, Vorstand des BDS, sowie<br />

die Vorstände der Nordwest Handel AG,<br />

Bernhard Dressler und Jörg Simon, richteten<br />

Grußworte an das Unternehmen und ihre<br />

Inhaber. Ellermann würdigte die Entwicklung<br />

von Kicherer als Beweis für die Innovationsstärke<br />

und Schaffenskraft des Mittelstandes<br />

in Deutschland. Das Jubiläumsmotto,<br />

die liegende 8 als Symbol für Unendlichkeit<br />

und das Versprechen, immer in Bewegung<br />

zu bleiben, verleihe dem ganzen<br />

Ausdruck. Er wünschte Kicherer weiterhin<br />

viel Erfolg in der Zukunft.<br />

Dressler lobte die Einzigartigkeit der<br />

neuen Stahlhalle, die wie ein einmaliges<br />

Kunstwerk wirke und in harter Teamarbeit<br />

entworfen worden sei. Kicherer sei der<br />

Prototyp eines herausragenden Familienunternehmens.<br />

Simon würdigte die enorme<br />

Entwicklung des Unternehmens und<br />

die besondere Tatkraft der drei Geschäftsführer<br />

und ihrer Familien. Als Geschenk<br />

überreichten die beiden Nordwest-Vorstände<br />

ein Bild, auf dem 300 Jahre Kicherer<br />

und 25 Jahre Nordwest künstlerisch<br />

vereint sind.<br />

Bei der Betriebsbesichtigung erhielten die<br />

Kunden eine exklusive Vorführung der<br />

neuen Regalanlage und einen ersten Eindruck<br />

von der Kicherer-Vision: »eine möglichst<br />

hohe Tonnage mit spielerischer<br />

Leichtigkeit in kürzester Zeit zuverlässig<br />

zum richtigen Ort zu bringen«. Eine Zielsetzung,<br />

die nicht nur effizientere Abläufe<br />

bei Kicherer, sondern auch ein Leistungsversprechen<br />

an die Kunden beinhaltet.<br />

»Weltneuheit«<br />

Die wichtigsten Anforderungen für den<br />

Neubau des Stahlcenters II waren, zukünftig<br />

die Kommissionierung und Beladung<br />

effizienter durchzuführen, aber auch den<br />

Bestandsbau im bisherigen Stahlcenter<br />

weiterhin wirtschaftlich zu nutzen. Gleichzeitig<br />

seien Arbeitssicherheit und die<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2018</strong>


Stahlstandort Deutschland 47<br />

Arbeitsbedingungen für die Mitarbeiter im<br />

Lager komfortabler gestaltet worden. Das<br />

Kicherer-Projekt-Team hat zusammen mit<br />

den Unternehmen Kasto und Scheffer<br />

Lösungen für die schnelle Einlagerung,<br />

Kommissionierung und Verladung für alle<br />

Produkte bis zu sechs Meter Länge gefunden.<br />

Die Regalanlage mit etwas mehr als<br />

10.000 Kassetten für Stabstahl, Röhren,<br />

Qualitäts-, Blankstahl, nicht rostende Stähle<br />

und Nichteisenmetalle (NE-Metalle)<br />

bezeichnet Kicherer als »Weltneuheit«. Die<br />

Anlage besteht aus vier Regalblöcken mit<br />

fünf Regalbediengeräten – zwei jeweils in<br />

den äußeren Gassen und eines in der Mitte<br />

der Anlage. »Eine Kommissionierung von<br />

bis zu 150 Positionen pro Stunde ist möglich«,<br />

so Kicherer.<br />

Modernste Technik<br />

Mit dem neuen Stahlcenter II revolutioniert<br />

Kicherer eigenen Angaben zufolge die Prozesse<br />

und reduziert die Beladezeiten deutlich.<br />

Mit modernster Technik wird das Langgut<br />

nach dem »Ware-zum-Mann«-Prinzip<br />

(einer dynamischen, halb- oder vollautomatischen<br />

Kommissionierungsmethode)<br />

bereitgestellt und mit einer neuartigen Fördertechnik<br />

– einem intelligenten Verteilsystem<br />

mit Manipulatoren – zu einer der 25<br />

Lkw-Verladestationen gebracht. Für das<br />

schnelle und sichere Be- und Entladen stehen<br />

24 Krananlagen zur Verfügung.<br />

Neue Möglichkeiten durch<br />

zusätz liche Lagerkapazitäten<br />

Die zusätzlichen Lagerkapazitäten eröffnen<br />

Kicherer die Möglichkeit, das Sortiment<br />

weiter zu vergrößern, vor allem auch im<br />

Bereich Qualitätsstahl, Edelbaustahl sowie<br />

nicht rostende Stähle und NE-Metalle.<br />

Direkt an das System angebunden sind drei<br />

hochmoderne Bandsägemaschinen und für<br />

nicht rostende Stähle und NE-Metalle steht<br />

eine neue Verpackungslinie zum Umwickeln<br />

mit Stretch-Folie bereit. Auch das<br />

Angebot im Bereich Schleifen und Folieren<br />

soll künftig erweitert werden.<br />

Momentan noch im Bau befindet sich ein<br />

neues Bürogebäude, das die bestehende<br />

Firmenzentrale um eine Kantine und eine<br />

Kindertagesstätte vervollständigen wird.<br />

Die offizielle Einweihungsfeier für den<br />

kompletten Neubau soll mit einem Tag der<br />

offenen Tür im Frühjahr 2019 begangen<br />

werden.<br />

Glück auf! Einzug der Bergkapelle der<br />

Schwäbischen Hüttenwerke<br />

Auf einen Blick: Das Kicherer-Stahlcenter II in Zahlen:<br />

25.000 Quadratmeter Hallenfläche mit 12,5 Metern Höhe<br />

Platz für 10.000 Kassetten – jede mit 3,4 Tonnen Traglast<br />

10.000 Quadratmeter Lkw-Parkdeck<br />

25 Lkw-Verladestationen<br />

24 Krananlagen<br />

KONTAKT<br />

Friedrich Kicherer GmbH & Co. KG<br />

Ludwig-Lutz-Str. 4<br />

73479 Ellwangen<br />

Tel. +49 7961 8850<br />

www.kicherer.de<br />

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<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2018</strong>


48 Stahlstandort Deutschland<br />

Drösser und SSAB feiern Vertriebs partner schaft<br />

Kölner Stahlhändler erweitert Kapazitäten<br />

Hannover/Köln. Der Stahl- und Metallhändler Peter Drösser GmbH (Drösser Stahlhandel) trägt nun als<br />

fünftes Unternehmen in Deutschland die Bezeichnung »Zertifizierter SSAB-Laser-Partner«. Auf der<br />

diesjährigen EuroBLECH in Hannover nahm René Hülser (Drösser-Geschäftsführer Vertrieb ) eine<br />

Zertifizierungsurkunde entgegen.<br />

Der Werkstoff SSAB Laser ® sei bei speziellen<br />

Vertriebspartnern erhältlich, teilt<br />

SSAB mit. Er zähle »zu den Premium-Stählen<br />

für effizientes Laserschneiden im Portfolio<br />

der SSAB.« Umso wichtiger ist es dem<br />

in Nordeuropa und den USA ansässigen<br />

Stahlunternehmen, dass der Stahl für seine<br />

Kunden kurzfristig verfügbar und schnell<br />

lieferbar sei. »SSAB Laser Certified Partner<br />

zeichnen sich durch ausgereifte Vertriebsund<br />

Logistikkonzepte aus, mit denen sie<br />

auch kleinere Losgrößen in die letzten Winkel<br />

Deutschlands liefern können«, so SSAB.<br />

Das Unternehmen Peter Drösser GmbH<br />

wurde im Jahr 1919 gegründet. Nach dem<br />

Zweiten Weltkrieg entwickelte es sich kontinuierlich<br />

weiter und gewann durch seine<br />

verstärkte Konzentration auf den Stahlhandel<br />

zunehmend an lokaler und regionaler<br />

Bedeutung. Drösser Stahlhandel gilt heute<br />

nach eigenen Angaben als ein »weit über<br />

das Rheinland hinaus anerkanntes und<br />

renommiertes Unternehmen mit ausgeprägter<br />

Stahlkompetenz«. Im Sommer<br />

2019 will das Unternehmen sein 100-jähriges<br />

Bestehen feiern.<br />

6.000 Quadratmeter zusätzliche Fläche<br />

Dieses Renommee sei für SSAB unter anderem<br />

mitausschlaggebend für das Angebot<br />

der zertifizierten SSAB-Laser-Partnerschaft<br />

gewesen, heißt es. »Die Verantwortlichen<br />

bei SSAB kennen nicht nur den guten Ruf<br />

von Drösser, sondern auch die Bereitschaft<br />

der Drösser Geschäftsleitung, in den<br />

Maschinenpark und die Erweiterung der<br />

Anarbeitungs- und Lagerkapazitäten zu<br />

investieren«, so SSAB. Zurzeit entsteht am<br />

Standort Engelskirchen bei Drösser ein weiterer<br />

Bau mit circa 6.000 Quadratmetern<br />

Fläche, der ab Mitte 2019 den erweiterten<br />

Bereich Anarbeitung beherbergen soll.<br />

Grund zum Feiern: (v.l.) Georg Hofmann (Segment Sales Manager SSAB), René Hülser (Geschäftsführer<br />

Drösser) und Robert Wesdijk (Market & Sales Development Manager SSAB) bei<br />

der Übergabe der Zertifizierungs-Urkunde.<br />

Zum Service-Angebot von Drösser Stahlhandel<br />

gehört der firmeneigene Fuhrpark<br />

mit zurzeit 16 Lkw, wobei einige Fahrzeuge<br />

auch mit einem Heckstapler ausgestattet<br />

sind. Der Neubau in Engelskirchen soll ein<br />

vollautomatisches Hochregallager mit 750<br />

Kassetten und eine neue automatische<br />

Abtafelstation erhalten. »Damit ist der<br />

Drösser Stahlhandel technisch sowohl auf<br />

das Paketgeschäft als auch auf den Einzeltafelbedarf<br />

bestens eingestellt«, teilt das<br />

Unternehmen mit.<br />

KONTAKT<br />

SSAB Swedish Steel GmbH<br />

Hamborner Straße 55<br />

40472 Düsseldorf<br />

Tel. +49 211 9125 116<br />

Web: www.ssab.com<br />

Peter Drösser GmbH<br />

Ackerstraße 144<br />

51065 Köln<br />

Tel. +49 221 6789 222<br />

Web: www.droesser.de<br />

Foto: SSAB<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2018</strong>


Stahlstandort Deutschland 49<br />

BDSV: Branche hat genug Verschrottungskapazitäten<br />

für alte Diesel<br />

Düsseldorf. Die Stahlrecyclingbranche und die Autoverwerter verfügen über genug um welt freundliche<br />

Aufbereitungskapazitäten, um im Rahmen des Dieselkonzepts der Bundesregierung die Verschrottung<br />

älterer Diesel (EURO 1-4) ordnungsgemäß durchführen zu können.<br />

Rückkehr in den Wirtschaftskreislauf: Durch<br />

eine umweltfreundliche Verwertung von<br />

Diesel fahrzeugen können wertvolle Metallbestandteile<br />

dem Wirtschaftskreislauf als<br />

Rohstoffe wieder verfügbar gemacht werden.<br />

Foto: Shutterstock.com<br />

Nach Auffassung der Bundesvereinigung<br />

Deutscher Stahlrecycling- und Entsorgungsunternehmen<br />

(BDSV) sowie der untergliederten<br />

Fachgruppe Autorückmontage<br />

(FAR) müssen ältere Diesel, wenn die Automobilhersteller<br />

für sie eine Umweltprämie<br />

auszahlen, sicher aus dem Markt entfernt<br />

werden und dürfen nicht in Afrika oder Osteuropa<br />

die Umwelt weiter verschmutzen.<br />

Eine wichtige Lenkungsfunktion hat dabei<br />

der Verwertungsnachweis. Wichtig ist, dass<br />

ältere Dieselfahrzeuge umweltfreundlich verwertet<br />

und somit insbesondere wertvolle<br />

Metallbestandteile dem Wirtschaftskreislauf<br />

als Rohstoffe wieder zugeführt werden.<br />

Stahlrecyclingunternehmen stehen<br />

als Dienstleister bereit<br />

BDSV Hauptgeschäftsführer Rainer Cosson:<br />

»Unsere Autoverwerter und Stahlrecyclingunternehmen<br />

stehen als Dienstleister für die<br />

Umsetzung des Dieselkonzeptes der Bundesregierung<br />

bereit. Wichtige Voraussetzung<br />

für die Erlangung der Umweltprämie ist die<br />

Ausstellung des Verwertungsnachweises<br />

durch die zertifizierte Demontagebetriebe.«<br />

Für BDSV und FAR hat die neueste Initiative<br />

von Volkswagen, mit Hilfe von Kaufprämien<br />

auch alte Dieselfahrzeuge anderer<br />

Hersteller aus dem Verkehr zu ziehen, Signalwirkung.<br />

KONTAKT<br />

Bundesvereinigung Deutscher<br />

Stahlrecycling- und Entsorgungsunternehmen<br />

e. V.<br />

Berliner Allee 57<br />

40212 Düsseldorf<br />

Tel. +49 211 828 9530<br />

www.bdsv.org<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2018</strong>


50 Aus den Unternehmen<br />

40 Jahre Schäfer-Kegs<br />

Bereich »Schäfer Container Systems« zelebriert runden Geburtstag<br />

Neunkirchen. Jubiläum in der Schäfer-Gruppe: Das Plus-Keg ist 40 Jahre alt geworden. Container<br />

Systems, ein Geschäftsbereich der Schäfer-Werke, stellt das polyurethanumschäumte (PU) Mehrweg-<br />

Keg seit seiner Gründung 1978 her. Durch seine Besonderheiten gehört es nach Unternehmensangaben<br />

inzwischen zu den beliebtesten Behältern für Biere, Softdrinks, Weine sowie stille Getränke.<br />

Guten Grund zum Anstoßen: Das Plus-Keg ist 40 geworden. Im Gegensatz zum kunststoffumschäumten Fass sieht man auf dem Bild die Edelstahlvariante.<br />

Foto: Shutterstock.com<br />

Bis zur erstmaligen Vorstellung des<br />

Plus-Kegs auf der Fachmesse Interbau 1978<br />

in München, waren Bierfässer aus Aluminium<br />

gebräuchlich. Diese Fässer waren ohne<br />

die mittlerweile üblichen Fitting-Systeme<br />

schwer zu reinigen und abzufüllen. Mit der<br />

Gründung des Geschäftsbereichs Schäfer<br />

Container Systems entwickelten die Schäfer-Werke<br />

dann die Idee des bayrischen<br />

Erfinders Friedrich Feller bis zur Marktreife<br />

weiter und fertigten das zylindrische Fass<br />

mit einer Fassblase aus Edelstahl.<br />

»Ein Grund für dessen heutige Popularität<br />

sowie den weltweiten Einsatz sind mitunter<br />

die markenunterstützenden Eigenschaften«,<br />

teilt die Schäfer-Gruppe mit. So<br />

kann die PU-Ummantelung des Getränkebehälters<br />

beliebig eingefärbt werden,<br />

zudem ermöglichen Beschichtungs- und<br />

Etikettierverfahren (Inmould-Coating sowie<br />

Inmould-Labelling) eine große Dekorationsvielfalt.<br />

Fassblase aus Edelstahl<br />

»Diese neue Generation an Behältersystemen<br />

war der Start unserer Erfolgsgeschichte:<br />

So folgten weitere Kegs und sogar<br />

autarke Schanksysteme – wie zum Beispiel<br />

das Edelstahl-Keg, das Eco-Keg, das Party-Keg,<br />

das Fresh-Keg oder Smart Draft. 40<br />

Jahre später haben wir uns in der Getränkeindustrie<br />

durch die mittlerweile große<br />

Keg-Familie und unsere konstante Arbeit an<br />

immer neuen Ideen den Ruf als Innovationsführer<br />

der Keg-Branche erarbeitet. On Top<br />

bieten wir Getränkeabfüllern heute sogar<br />

die Möglichkeit, sich ihr Keg mittels Keg-<br />

App individuell zu konfigurieren«, sagt Guido<br />

Klinkhammer, Bereichsleiter Vertrieb bei<br />

Schäfer Container Systems.<br />

KONTAKT<br />

SCHÄFER Werke GmbH<br />

Pfannenbergstraße 1<br />

57290 Neunkirchen<br />

Tel. +49 2735 78701<br />

www.schaefer-werke.de<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2018</strong>


Aus den Unternehmen 51<br />

Bilstein-Gruppe: Neues Kaltbandkonzept<br />

TWIP 900 produktionsfertig und verfügbar<br />

Hannover. Mit drei innovativen Themen präsentierte sich<br />

die Bilstein-Gruppe auf der EuroBLECH 2018 in Hannover.<br />

Das neue Stahlkonzept TWIP 900 unterstützt<br />

Kunden nach Unternehmensangaben<br />

bei leichten und effizienten Crash Management-Systemen.<br />

Mit Bilflex ® und Bilcut ®<br />

habe man zudem zukünftige Potenziale der<br />

Branche aufgezeigt.<br />

Beim diesjährigen Messeauftritt der Bilstein-Gruppe<br />

stand die gebündelte Kaltbandexpertise<br />

und Innovationskraft des Unternehmens<br />

im Vordergrund. »Regelmäßig<br />

investieren wir in Standorte und Prozesse,<br />

um weltweit unsere Position im Markt für<br />

Kaltbandlösungen der Premiumklasse auszubauen«,<br />

so Marc T. Oehler, CEO der Bilstein-Gruppe.<br />

»Wir folgen dabei einer qualitativen<br />

Wachstumsstrategie, um unseren<br />

Kunden auch in Zukunft innovative Lösungen<br />

aus einer Hand anbieten zu können.«<br />

Erstes produktionsfertiges<br />

Kaltbandkonzept<br />

TWIP 900 ist der Bilstein-Gruppe zufolge<br />

das erste produktionsfertige Kaltbandkonzept<br />

»Made in Germany«, das mit einer<br />

Zugfestigkeit von rund 920 MPa in Verbindung<br />

mit einer hohen Bruchdehnung von<br />

ungefähr 40 Prozent aufwarten kann.<br />

Dadurch ergäben sich neue Denkansätze<br />

bei komplexen Produktdesigns, die am<br />

Ende zu vereinfachten Produktionsprozessen<br />

führten – zum Beispiel durch Wegfall<br />

einzelner Fertigungsstufen oder Komponenten.<br />

Zusätzlich ergäben sich Möglichkeiten<br />

zur Gewichtseinsparung.<br />

Mit Bilflex und Bilcut hat die Bilstein-Gruppe<br />

eigenen Angaben zufolge ein<br />

flexibles Walz- und Schneidkonzept für die<br />

Großserie in der Pipeline, das enorme<br />

Gewichts- und Verschnitteinsparungspotenziale,<br />

beispielsweise im Karosseriebau,<br />

bieten soll. »Durch Einsatz hochdynamischer<br />

Laserschneidanlagen werden bei der<br />

Platinenfertigung höchste Schnittpräzision<br />

und Geschwindigkeiten erreicht. Herkömmliche<br />

Schneidwerkzeuge entfallen komplett,<br />

die Prozesskosten können deutlich reduziert<br />

werden. Den Dialog mit Kunden werden<br />

wir intensiv nutzen, um Markterfordernisse<br />

der Zukunft noch besser zu verstehen«, teilt<br />

das Familienunternehmen mit Sitz in<br />

Ennepetal mit.<br />

KONTAKT<br />

BILSTEIN SERVICE GmbH<br />

Im Weinhof 36<br />

58119 Hagen<br />

Tel. +49 2334 820<br />

www.bilstein-gruppe.de<br />

HAPPY BIRTHDAY SCOTCH-BRITE <br />

SEIT 60 JAHREN DIE MARKE FÜR PERFEKTE OBERFLÄCHEN.<br />

Für unzählige Anwender auf der ganzen Welt sind Scotch-Brite Produkte die erste<br />

Wahl, wenn es um perfektes Oberflächen finish in der Metallbearbeitung geht.<br />

Ganz gleich, welches Scotch-Brite Produkt Sie auch nutzen, ein qualitativ hervorragendes<br />

Arbeitsergebnis ist garantiert.<br />

ERFAHREN SIE MEHR!<br />

Jetzt reinschauen unter www.3M.de/schleifen<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2018</strong>


52 Aus den Unternehmen<br />

Neues Härteprüfgerät für die<br />

metall verarbeitende Industrie<br />

Reutlingen. Der baden-württembergische Messgeräteanbieter NewSonic präsentiert seine Neuentwicklung<br />

SonoDur3 auf Basis des Betriebssystems Android für die mobile Härteprüfung im Betrieb.<br />

Mit seiner digitalen Sondentechnik für<br />

präzises Messen besitzt SonoDur3 nach<br />

Angaben von NewSonic alle wesentlichen<br />

Funktionen für eine übersichtliche und einfache<br />

Bedienung. Dazu gehören eine grafische<br />

Darstellung der Messergebnisse im<br />

großen Farbbildschirm und benutzerspezifische<br />

Auswertefilter für eine bequeme<br />

Ausreißerdetektion. Alle ergebnisrelevanten<br />

Informationen sind auf dem Zentralbildschirm<br />

ablesbar, wie die statistischen<br />

Ergebnisdaten und die Widerholpräzision<br />

einer Messreihe in absoluten Einheiten und<br />

in Prozent vom Mittelwert.<br />

Das eingesetzte »Ultrasonic Contact<br />

Impedance (UCI)«-Verfahren gilt heute als<br />

eine der wichtigsten Prüfmethoden in der<br />

metallverarbeitenden Industrie direkt am<br />

Bauteil im Betrieb und in der Wartung. Die<br />

bevorzugten Einsatzgebiete sind große,<br />

schwere beziehungsweise unbewegliche<br />

Teile, wo klassische Prüfmethoden nach<br />

Norm nicht oder nur unter großen Schwierigkeiten<br />

eingesetzt werden können. Die<br />

Prüfungen erfolgen in jeder Richtung, auf<br />

engem Raum und auch an schwer zugänglichen<br />

Stellen. »Aufgrund seiner Schnelligkeit<br />

und hervorragenden Selektivität und<br />

der einfachen Handhabung wird die mobile<br />

UCI-Härteprüfung verstärkt auch an<br />

kleineren Bauteilen verwendet, mit dem<br />

Ziel, Prüfzeiten und -kosten zu senken und<br />

damit die Wettbewerbsfähigkeit zu steigern.<br />

Hier sind in letzter Zeit auch einige<br />

Projekte zur Automatisierung der Härteprüfung<br />

in der Produktionslinie umgesetzt<br />

worden. Dazu gehören Automobilteile<br />

nach Wärmebehandlung, wie Achsaufhängungen,<br />

Ventile oder Motoraufhängungen<br />

aus Aluminium, und erst kürzlich Aluminiumbänder<br />

im Durchlauf, ebenfalls nach Wärmebehandlung,<br />

mit Materialdicken ab circa<br />

einem Millimeter«, so NewSonic. Ein weiteres<br />

interessantes Anwendungsgebiet im<br />

Bereich hochfester Stahl-Bleche wurde erst<br />

kürzlich erschlossen. Hierbei werden Härtemessungen<br />

mit 1-Newton-Motor-Mess-Sonde<br />

nach Press-Härten beziehungsweise auch<br />

thermischem Printen (»Tailored Tempering«)<br />

direkt auf dem Bauteil ausgeführt. Die Härte<br />

soll dabei im Bereich 400-500 HV (Vickershärte)<br />

liegen, um festzustellen, ob der Austenitisierungsprozess<br />

bei 950 Grad Celsius und<br />

anschließendem, schnellen Abkühlen erfolgreich<br />

war.<br />

www.newsonic.de<br />

Scotch-Brite: 60 Jahre im Dienst der<br />

perfekten Oberfläche<br />

Neuss. 1958, vor genau sechzig Jahren, stellte 3M unter der Marke Scotch-Brite das erste Schleifvlies<br />

für die industrielle Anwendung vor.<br />

»Und noch heute ist Scotch-Brite, ob<br />

als Schleifscheibe, Schleifband, als Rollenware<br />

oder Handpad, bei einer Vielzahl von<br />

Anwendungen erste Wahl. Geeignet für<br />

die verschiedensten Märkte stehen die Produkte<br />

im Bereich Schleifen für perfekte<br />

Oberflächen und effiziente Lösungen zum<br />

Reinigen, Entgraten und Finishen«, teilt<br />

Seit 60 Jahren werden Scotch-Brite-Produkte auch im Handwerk bei der Oberflächenbehandlung<br />

eingesetzt.<br />

Foto: 3M<br />

3M mit. Die Erfolgsgeschichte begann in<br />

den vierziger Jahren mit der Entwicklung<br />

der Faservliestechnologie. Auf dieser Basis<br />

entwickelten die 3M-Forscher dann einige<br />

Zeit später das Schleifvlies, und mit dem<br />

Reinigungspad für die Indus trie kam 1958<br />

das erste Produkt unter der Marke<br />

Scotch-Brite auf den Markt. Es folgten weitere<br />

Innovationen: Bürsten, Vliesbänder<br />

und Kompaktscheiben, die Unternehmensangaben<br />

zufolge allesamt in erster<br />

Linie durch Effizienz und Benutzerfreundlichkeit<br />

überzeugten. Auch heute seien<br />

Produkte der Marke Scotch-Brite in vielen<br />

unterschiedlichen Bereichen der Metallverarbeitung<br />

kaum mehr wegzudenken, so<br />

3M.<br />

www.3m.de<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2018</strong>


Fachmedien 53<br />

Max L. J. Wolf<br />

Projektarbeit bei kleinen und mittleren<br />

Vorhaben. Strukturiertes Vorgehen und überlegtes<br />

Handeln als Schlüssel zum Erfolg<br />

expert verlag, Renningen,<br />

4., akt. u. erw. Aufl. 2017, 264 S., 49,80 €<br />

ISBN: 978-3-8169-3415-8<br />

Das Fachbuch hilft beim ersten Schritt zu besseren<br />

und strukturierteren Projekten. »Klein« wird oft<br />

assoziiert mit »wenig«, »harmlos« und »unscheinbar«.<br />

Doch der Schein trügt: Auch bei kleineren und mittleren Vorhaben<br />

geraten Ziele und Kosten im Falle von Störungen schnell unter Druck.<br />

Damit Sie sich in Projekten gut zurechtfinden, gibt Ihnen dieses Buch den<br />

Projektmanagement-Kompass an die Hand. Er bietet Orientierung in allen vier<br />

Hauptphasen, vom Projektstart über die Planung bis hin zu Projektverfolgung,<br />

Steuerung und Abschluss.<br />

Eine durchdachte Struktur und ein hoher Praxis bezug zeichnen das Buch aus.<br />

Es richtet sich an Projektleiter und -mitarbeiter sowie Führungskräfte, die mit<br />

der Abwicklung kleiner, mittlerer und kompakter Projekte und Aufträge<br />

befasst sind.<br />

Der Autor:<br />

Max L. J. Wolf verfügt über viele Jahre Praxis im Projekt management als Projektleiter<br />

von technischen Vorhaben und Trainer sowie als Berater bei der Ein führung von<br />

Projektmanagement. Auch für Um strukturierungen sowie Installation von Projektbüros<br />

ist er Experte.<br />

Nina Kleinöder<br />

Unternehmen und Sicherheit. Strukturen, Akteure<br />

und Verflechtungsprozesse im betrieblichen<br />

Arbeitsschutz der westdeutschen Eisen- und<br />

Stahlindustrie nach 1945<br />

Franz Steiner Verlag, Stuttgart,<br />

2015, 384 S., 62,00 €<br />

ISBN: 978-3-515-11129-4<br />

Die Historikerin Nina Kleinöder betrachtet in ihrer<br />

Dissertation Entstehung und Wandel des Arbeitsschutzes<br />

in der westdeutschen Eisen- und Stahl industrie. Nach einem knappen<br />

Auf takt über die Anfänge des modernen Arbeitsschutzes zwischen 1920<br />

und 1945 liegt der Schwerpunkt des Buchs auf der Nachkriegszeit.<br />

Neben Veränderungen im Arbeitsschutz beleuchtet Kleinöder betriebliche Traditionen<br />

mit Blick auf Sicherheitsingenieure und Ver trauens leute sowie die<br />

Rolle der Kostenfrage in der Unfallverhütung. Besonders in den 1950er- und<br />

1960er- Jahren entstand ein »Unfall netz werk« in der Stahlbranche, dem nach<br />

und nach Wirtschafts- und Fachverbände sowie die IG Metall beitraten.<br />

Bis in die 1960er-Jahre dominierte reaktive Unfall verhütung, erst in den<br />

1970er-Jahren entstand die präventive Unfallverhütung.<br />

Die Autorin:<br />

Dr. Nina Kleinöder ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Wirtschafts- und<br />

Sozialgeschichte der Philipps-Universität Marburg. Ihre Forschungsschwerpunkte sind<br />

die Wirtschafts- und Sozialgeschichte des 20. Jahrhunderts sowie die Geschichte der<br />

Arbeit.<br />

60 Jahre Universal – das Original.<br />

Wir danken unseren Partnern für 60 Jahre vertrauensvolle Zusammenarbeit.<br />

UNIVERSAL Eisen und Stahl GmbH<br />

Hauptsitz Neuss<br />

Duisburger Straße 26, 41460 Neuss<br />

Tel.: +49 2131 185-0<br />

Fax: +49 2131 185-444<br />

info@universal-stahl.com<br />

Hannover Tel.: +49 511 21996-0<br />

Nürnberg Tel.: +49 911 37751-0<br />

Stuttgart Tel.: +49 711 34215-0<br />

Zwickau Tel.: +49 375 35380-0<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2018</strong>


54 Stahl Termine<br />

Termin / Ort Thema Veranstalter Info / Kontakt<br />

4.-5.<strong>12.2018</strong><br />

Duisburg<br />

Stahleinkauf kompakt<br />

Bundesverband Materialwirtschaft,<br />

Einkauf und Logistik e.V. (BME)<br />

+49 6196 5828 201<br />

www.bme.de/stahleinkauf<br />

6.-7. <strong>12.2018</strong><br />

Aachen<br />

Prozessschulung I: Druckguss<br />

MAGMA Gießereitechnologie<br />

GmbH<br />

+49 241 889010<br />

www.magmasoft.de<br />

11.-12.<strong>12.2018</strong><br />

Düsseldorf<br />

14.-17.1.2019<br />

Sharjah<br />

16.-17.1.2019<br />

Hamburg<br />

Eisen- und Stahlherstellung Stahl-Akademie +49 211 6707 478<br />

www.stahl-online.de<br />

SteelFab 2019 Expo Centre Sharjah +971 6 5770000<br />

www.expocentresharjah.org<br />

aaa – all about automation hamburg untitled exhibitions GmbH +49 711 217267 10<br />

info@untitledexhibitions.com<br />

17.-18.1.2019<br />

Aachen<br />

Prozessschulung II: Druckguss<br />

MAGMA Gießereitechnologie<br />

GmbH<br />

+49 241 889010<br />

www.magmasoft.de<br />

22.-23.1.2019<br />

Duisburg<br />

Stahleinkauf kompakt<br />

Bundesverband Materialwirtschaft,<br />

Einkauf und Logistik e.V. (BME)<br />

+49 6196 5828 201<br />

www.bme.de<br />

22.-24.1.2019<br />

Mumbai<br />

5.-8.2.2019<br />

Leipzig<br />

India Steel FICCI www.indiasteelexpo.in<br />

Intec und Z 2019 Leipziger Messe www.messe-intec.de<br />

www.zuliefermesse.de<br />

11.-13.2.2019<br />

Köln<br />

12.-13.2.2019<br />

Nürtingen<br />

Sekundärmetallurgische Prozesstechnik<br />

8. Fachtagung Entgrattechnologien<br />

und Präzisionsoberflächen<br />

Stahl-Akademie +49 211 6707 478<br />

www.stahl-online.de<br />

fairXperts GmbH & Co. KG +49 7025 84340<br />

www.wissenstransfer.events<br />

19.-21.2.2019<br />

Bad Neuenahr<br />

Industrieofentechnik Stahl-Akademie +49 211 6707 478<br />

www.stahl-online.de<br />

21.-22.2.2019<br />

Duisburg<br />

Strategische Stahl- und Rohstoffbeschaffung<br />

Bundesverband Materialwirtschaft,<br />

Einkauf und Logistik e.V. (BME)<br />

+49 6196 5828 201<br />

www.bme.de/stahleinkauf<br />

11.-13.3.2019<br />

Düsseldorf<br />

12.-13.3.2019<br />

Friedrichshafen<br />

20.-21.3.2019<br />

Düsseldorf<br />

28.-29.3.2019<br />

Aachen<br />

Blankstahl – Herstellung und Verarbeitung<br />

aaa – all about automation<br />

friedrichshafen<br />

Zukunft Stahl<br />

33. Aachener Stahlkolloquium –<br />

Umformtechnik<br />

Stahl-Akademie +49 211 6707 478<br />

www.stahl-online.de<br />

untitled exhibitions GmbH +49 711 217267 10<br />

www.automation-friedrichshafen.com<br />

Euroforum Deutschland GmbH<br />

+49 211 88743 3855<br />

https://veranstaltungen.handelsblatt.com<br />

Institut für Bildsame Formgebung - IBF +49 241 80 95922<br />

www.ibf.rwth-aachen.de<br />

28.-29.3.2019<br />

Wien<br />

ASMET Werkstofftechniktagung<br />

2019 & 31. Härtereitagung<br />

ASMET<br />

Wirtschaftskammer Österreich<br />

+43 3842 402 2290<br />

asmet.org<br />

1.-5.4.2019<br />

Hannover<br />

Hannover Messe 2019 Deutsche Messe AG +49 511 890<br />

www.hannovermesse.de<br />

4.-5.4.2019<br />

Ulm<br />

28. Fachtagung Industrielle Bauteilreinigung<br />

Fachverband industrielle Teilereinigung<br />

e.V. (FiT)<br />

+49 7025 8434 11<br />

www.wissenstransfer.events<br />

10.04.2019<br />

Halle (Saale)<br />

MSR-Spezialmesse Chemiedreieck MEORGA GmbH +49 6838 8960035<br />

https://meorga.de<br />

10.-12.4.2019<br />

Villingen-Schwenningen<br />

Dreh- und Spantage Südwest (DST)<br />

SMA Südwest Messe- und Ausstellung-GmbH<br />

+49 7720 9742-0<br />

www.südwest.de<br />

7.-9.5.2019<br />

Beijing<br />

12.-16.5.2019<br />

Aachen<br />

ACHEMASIA International Exhibition,<br />

Congress on Chemical Engineering<br />

and Biotechnology<br />

11th Tooling 2019 – Conference &<br />

Exhibition<br />

DECHEMA Ausstellungs-GmbH<br />

www.achemasia.de<br />

Steel Institute VDEh +49-241-88970-300<br />

https://tooling2019.com<br />

14.-16.5.2019<br />

Mailand<br />

Made in Steel 2019 Made in Steel srl +39 030 2548 520<br />

www.madeinsteel.it<br />

15.-16.5.2019<br />

Brno<br />

Stainless 2019 – 10th International<br />

Stainless Steel Fair<br />

Verlag Focus Rostfrei GmbH and<br />

BVV Trade Fairs Brno<br />

+49 2801 98 260<br />

http://www.stainless2019.com<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2018</strong>


Veranstaltungen 55<br />

VERANSTALTUNGEN<br />

MOBILITÄT IM WANDEL<br />

Leipzig. Was kommt auf Ausrüster und Zulieferer zu?<br />

Antworten gibt das neue Fachforum »new mobility:<br />

Neue Fahrzeugantriebe – Herausforderungen und<br />

Chancen für die Fertigungstechnik und Zulieferindustrie«<br />

am 7. Februar 2019 im Rahmen der Industriemessen<br />

Intec und Z. Die Leipziger Messe veranstaltet das<br />

Forum zusammen mit dem Automotive Cluster Ostdeutschland.<br />

Der Mobilitätswandel ist in vollem Gange. Forciert<br />

wird vor allem die Elektrifizierung des Antriebsstrangs<br />

von Fahrzeugen. »Dieser Transformationsprozess fordert<br />

nicht nur die Hersteller. Er hat ebenso große Auswirkungen<br />

auf die Zulieferer und Ausrüster und wird<br />

von manchen Ungewissheiten und Fragezeichen<br />

begleitet. Speziell diese Partner der Mobilitäts-Wertschöpfungskette<br />

möchten wir bei der Suche nach<br />

Orientierung unterstützen, was vor allem auch für<br />

Zulieferer aus der Region hochaktuell ist. Dafür haben<br />

wir ein neues Format entwickelt, das die Herausforderungen,<br />

aber auch Chancen der neuen Mobilität aufzeigt<br />

– und das mit einem hohen Praxisbezug. Auf<br />

dem Fachforum ‚new mobility‘ im Rahmen der Intec<br />

und Z werden Unternehmer aus der Automobil- und<br />

Schienenfahrzeugindustrie sowie aus dem Maschinenund<br />

Anlagenbau darüber sprechen, wie sie sich auf die<br />

Veränderungen einstellen«, erklärt Dr. Deliane Träber,<br />

Geschäftsbereichsleiterin der Leipziger Messe, das<br />

Anliegen der neuen Plattform für Diskussion und<br />

Erfahrungsaustausch.<br />

An der Veranstaltung beteiligt sich der Verband Deutscher<br />

Maschinen- und Anlagenbau (VDMA). Der Verband<br />

hat in einer Studie Szenarien für zukünftige<br />

Antriebskonzepte bei Pkw, Nutzfahrzeugen und mobilen<br />

Maschinen für die Märkte Europa, USA und China<br />

bis 2030 untersucht und daraus Anforderungen an die<br />

Entwicklung der Wertschöpfung in der Fertigung abgeleitet.<br />

»Ein Ergebnis ist, dass der Verbrennungsmotor<br />

nicht von heute auf morgen verschwindet und sein<br />

Absatz bis 2030 weltweit sogar noch wachsen und<br />

seinen Höhepunkt erreichen wird. Parallel dazu steigt<br />

das Marktvolumen für elektrische Antriebskomponenten,<br />

die in Hybrid- und Elektrofahrzeugen zum Einsatz<br />

kommen«, zeigt Alexander Raßmann vom<br />

VDMA-Fachverband Antriebstechnik zeitgleich stattfindende<br />

Entwicklungen auf. Für Maschinen- und<br />

Anlagenbauer sowie Komponentenhersteller bedeutet<br />

das, sich jetzt auf diese Prozesse einzustellen. Ein<br />

Anliegen von Studie und Forum sei es deshalb, für<br />

diese Veränderungen zu sensibilisieren, die eigenen<br />

Geschäftsmodelle vor diesem Hintergrund zu analysieren<br />

und Möglichkeiten zu identifizieren, an den<br />

Wachstumstrends teilzuhaben. »Technologieoffenheit<br />

ist hierfür ein wichtiges Kriterium. Unternehmen sollten<br />

ihre Kernkompetenzen gezielt um neue Fähigkeiten<br />

erweitern. Beispielsweise verfügen deutsche<br />

Maschinenbauer über enormes Know-how für Fertigungstechnik<br />

zur Batteriezellproduktion, aber ebenso<br />

für weitere alternative Antriebsszenarien wie die<br />

Brennstoffzelle«, so der VDMA-Antriebsexperte. Von<br />

wesentlicher Bedeutung ist der Faktor Zeit. »Die Entwicklung<br />

und der Aufbau von Produktionsanlagen für<br />

den elektrischen Antriebsstrang findet mit erheblichem<br />

Vorlauf vor der Komponenten- beziehungsweise<br />

Fahrzeugfertigung statt. Diese Prozesse müssen<br />

bereits angestoßen sein beziehungsweise jetzt starten«,<br />

sagt Raßmann.<br />

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<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2018</strong>


56 Personalien<br />

VIP-Seite<br />

IHK-Präsident Wolfgang Mainz gratulierte<br />

Dr. Stephan Kufferath (li.) zum Erhalt des<br />

Bundesverdienstkreuzes.<br />

Foto: GKD<br />

Hohe Auszeichnung für Unter nehmer<br />

aus Leidenschaft<br />

Düren. »Wenn ein erfolgreicher Unternehmer<br />

seinen Erfolg nicht still genießt,<br />

sondern bereit ist, in der Region in zahlreichen<br />

berufsständischen Verbänden<br />

und in gemeinnütziger Arbeit Verantwortung<br />

zu übernehmen, dann ist das<br />

eine wirklich herausragende Leistung<br />

und ein Vorbild für unsere Gesellschaft.«<br />

Mit diesen Worten überreichte Wolfgang<br />

Spelthahn, Landrat des Kreises<br />

Düren, im Namen des deutschen Bundespräsidenten<br />

Frank-Walter Steinmeier<br />

das Bundesverdienstkreuz am Bande an<br />

Dr. Stephan Kufferath, Vorstand der<br />

technischen Weberei GKD - Gebr. Kufferath<br />

AG. Diese hohe Auszeichnung würdigt<br />

das jahrzehntelange ehrenamtliche<br />

Engagement Kufferaths für die regionale<br />

Wirtschaft und Gesellschaft.<br />

Seit 1989 leitet der promovierte Wirtschaftswissenschaftler<br />

zusammen mit<br />

seinem Bruder Ingo in dritter Generation<br />

das Familienunternehmen GKD. Parallel<br />

zur Übernahme der GKD-Geschäftsführung<br />

wurde Stephan Kufferath zum Mitglied<br />

der Vollversammlung der Industrieund<br />

Handelskammer (IHK) zu Aachen<br />

gewählt. Bereits ein Jahr später übernahm<br />

er den Vorsitz des Außenwirtschaftsausschusses,<br />

den er bis 1998 innehatte.<br />

Bis heute ist er seit 1998 Vize-Präsident<br />

der IHK und zugleich Vorsitzender<br />

des Regionalausschusses Düren. 1992<br />

wählte ihn auch der Arbeitgeberverband<br />

der Metallindustrie Düren, Jülich,<br />

Euskirchen und Umgebung zum Vorsitzenden,<br />

eine Aufgabe, die er ebenfalls<br />

bis heute wahrnimmt.<br />

Ehrenvorsitzender, Handelsrichter,<br />

Wirtschaftsbotschafter<br />

1998 übernahm Stephan Kufferath<br />

zusätzlich den Vorsitz der Vereinigten<br />

Industrieverbände (VIV) von Düren,<br />

Jülich, Euskirchen und Umgebung. In<br />

dieser Funktion brachte er 20 Jahre<br />

lang viele Projekte mit auf den Weg.<br />

»Sein besonderes Augenmerk galt<br />

dabei stets der Bildungsarbeit, um die<br />

Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen<br />

und Ausbildungsfähigkeit der<br />

Nachwuchskräfte zu sichern«, teilt das<br />

Unternehmen GKD mit. Nachdem er<br />

sich 2018 für den Vorsitz der VIV nicht<br />

mehr zur Wahl stellte, wählten ihn die<br />

Mitgliedsunternehmen in Anerkennung<br />

seiner großen Verdienste zum<br />

Ehrenvorsitzenden. Seit 1995 engagiert<br />

sich Stephan Kufferath überdies<br />

im Vorstand von Metall NRW, seit 2006<br />

als Vizepräsident. Außerdem ist er seit<br />

1999 bis heute als Handelsrichter in der<br />

1. Kammer für Handelssachen am<br />

Landgericht Aachen aktiv. Aufgrund<br />

seiner weltweiten Kontakte - 200 Tage<br />

im Jahr ist der GKD-Vorstand auf allen<br />

Kontinenten geschäftlich unterwegs -<br />

ernannte ihn der Kreis Düren 2013<br />

zudem zum Wirtschaftsbotschafter. In<br />

dieser Funktion wirbt er für die Region<br />

und die dort ansässigen Unternehmen.<br />

Unermüdliches Engagement<br />

»Parallel zur Vielzahl seiner Ehrenämter<br />

baute er mit seinem Bruder die globale<br />

Präsenz und führende Marktposition des<br />

Familienunternehmens immer weiter<br />

erfolgreich aus. Auch dadurch trug er<br />

den Ruf der Stadt als Keimzelle zukunftsweisender<br />

Technologie in die Welt hinaus«,<br />

so GKD. Sein unermüdliches<br />

Engagement gilt seit jeher aber nicht nur<br />

Handel und Industrie. In vielfältiger Weise<br />

engagiere sich der 60-Jährige nach<br />

Informationen von GKD für die Allgemeinheit.<br />

Ob persönlich, ehrenamtlich<br />

oder geschäftlich: Mit Rat und Tat unterstütze<br />

er lokale Verbände und karitative<br />

Institutionen. »Der Bundespräsident<br />

würdigt mit dieser Auszeichnung ausdrücklich<br />

einen Unternehmer aus Leidenschaft«,<br />

lautete Spelthahns Fazit.<br />

Stefan Heczko<br />

Foto: Alltec GmbH<br />

Neuer Geschäftsführer bei FOBA<br />

Selmsdorf. Stefan Heczko ist neuer Geschäftsführer<br />

des Selmsdorfer Technologieunternehmens<br />

Alltec GmbH (FOBA Laser Marking +<br />

Engraving). Sein Vorgänger Ondrej Kruk, der<br />

Alltec/FOBA mehr als drei Jahre geleitet hatte,<br />

wechselte innerhalb des Danaher Konzerns<br />

und übernahm die Leitung eines US-amerikanischen<br />

Schwesterunternehmens.<br />

In seiner neuen Rolle will Heczko das Unternehmen<br />

mit Fokus auf Kundenservice, internationalem<br />

Wachstum und Innovation weiterentwickeln<br />

und FOBAs Marktposition<br />

unter den Herstellern von Lasermarkiersystemen<br />

weiter stärken. Auch die interne<br />

Umsetzung von Unternehmens- und Qualitätsstandards<br />

ist Teil seiner Aufgabe.<br />

Die Alltec GmbH mit ihrer Marke FOBA<br />

Laser Marking + Engraving ist einer der<br />

nach eigenen Angaben führenden Hersteller<br />

und Anbieter von innovativen Lasermarkierlösungen.<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2018</strong>


Inserentenverzeichnis 57<br />

Inserentenverzeichnis »<strong>stahlmarkt</strong>« Heft <strong>12.2018</strong><br />

BEPRO Blech- und Profilstahl Handels-GmbH & Co. KG<br />

Titel<br />

Borries Markier-Systeme GmbH 21<br />

Business Control Software GmbH 29<br />

Coiltec Maschinenvertriebs GmbH 19<br />

DYNAMIC Systems GmbH 35<br />

Gima E. k. 17<br />

Göcke GmbH & Co. KG 33<br />

Karl Diederichs KG 60<br />

•<br />

Kjellberg Finsterwalde Dienstleistungs GmbH 45<br />

KOHLHAGE Fasteners GmbH & Co. KG 31<br />

Laura Staalcenter Maastricht B. V. 27, 41, 57<br />

Mannesmann Precision Tubes GmbH 9<br />

•<br />

•<br />

Metallhandel - Peter Drösser GmbH 25<br />

Andernach & Bleck GmbH & Co. KG 49<br />

PETIG Edelstahlhandel GmbH 15<br />

SSAB Swedish Steel GmbH 55<br />

SSB Schienensysteme Brandt GmbH 39<br />

StaRo Stahlrohrhandelsgesellschaft mbh 2<br />

•<br />

•<br />

Universal Eisen und Stahl GmbH 53<br />

WALTHER Spritz- und Lackiersysteme GmbH 47<br />

Walzstahlhandel Essen GmbH 19<br />

3M Deutschland GmbH 51<br />

Beilagen<br />

Carl Spaeter GmbH<br />

StaRo Stahlrohrhandelsgesellschaft mbh<br />

Verlag Focus Rostfrei GmbH<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2018</strong>


Firmenschriften 58<br />

Tsubaki Kabelschlepp<br />

Handbuch für Energieführungsketten<br />

»Der große Kabelschlepp«<br />

bietet auf über 700 Seiten<br />

geballtes Wissen zu Energieführungsketten.<br />

Im Vergleich<br />

zum bisherigen<br />

Gesamtkatalog sind nun<br />

zahlreiche technische Produktinformationen<br />

enthalten. Zudem werden Grundlagen erläutert –<br />

ideal für Kunden, denen das Thema »Energieführung« noch neu ist.<br />

Entstanden ist ein fundiertes Nachschlagewerk, das beim kompletten<br />

Beschaffungsprozess – von der Erstinformation über die Auswahl der<br />

richtigen Energiekette bis zur Bestellung – kompetent unterstützt.<br />

TSUBAKI KABELSCHLEPP GmbH<br />

Daimlerstraße 2, 57482 Wenden-Gerlingen<br />

Tel. +49 2762 4003 450, Fax +49 2762 4003 465<br />

E-Mail: f.springer@kabelschlepp.de, www.kabelschlepp.de<br />

Bessey<br />

Bessey-Katalog bietet raschen Überblick<br />

Auch die Ausgabe für 2018/2019 liefert<br />

neben umfassenden Informationen zahlreiche<br />

Inspirationen: Bilder aus der<br />

Handwerkspraxis veranschaulichen den<br />

vielfältigen Einsatz von Spann- und<br />

Schneidwerkzeugen des Unternehmens.<br />

Der 176 Seiten starke Katalog präsentiert<br />

auch interessante Neuheiten, unter<br />

anderem die Getriebezwinge Gear-<br />

Klamp GK. Sie macht Spannarbeiten<br />

selbst auf engstem Raum komfortabel.<br />

Als Nachschlagewerk für Bessey-Produkte gibt der neue Katalog einen<br />

raschen Überblick über die gesamte Produktpalette.<br />

BESSEY Tool GmbH & Co. KG<br />

Mühlwiesenstraße 40, 74301 Bietigheim-Bissingen<br />

Tel. +49 7142 4 01 279, Fax +49 71424 01 388<br />

schaffrath@bessey.de, www.bessey.de<br />

Rosenberger GmbH<br />

Stahlhandel und Brennspezialist<br />

stellt sich vor<br />

Mehr als 30 Jahre ist es her,<br />

dass die Rosen berger GmbH<br />

als Stahlhandel und Brennbetrieb<br />

von Siegfried Rosenberger<br />

gegründet wurde. Sie<br />

behauptete sich auf nationalen<br />

wie internationalen Märkten.<br />

Heute hält das Unternehmen an mehreren Standorten circa 40.000<br />

Tonnen Vorratsmaterial für seine Kunden bereit, brennt Stärken bis 1.400<br />

Millimeter und Stückgewichte bis 50 Tonnen. Die Firmenbroschüre bietet<br />

einen umfassenden Überblick über die Kompetenzen, zu denen auch Plasma-<br />

und Autogenschneiden gehören.<br />

Rosenberger GmbH<br />

Duisburger Straße 24, 41460 Neuss<br />

Tel. +49 2131 709 264, Fax +49 2131 709 268<br />

E-Mail: info@rosenberger-gmbh.com, www.rosenberger-gmbh.com<br />

Dirostahl Karl Diederichs KG<br />

Qualitätsschmiedestücke aus dem<br />

Bergischen<br />

Mit seiner aktuellen Firmen-Kurzdarstellung<br />

unterstreicht das Stahl-, Walz- und<br />

Hammerwerk Dirostahl Karl Diederichs<br />

KG seine Position als einer der Marktführer<br />

im Bereich Freiformschmieden und<br />

Ringwalzen. Das Remscheider Familienunternehmen<br />

ist dank modernster<br />

Anlagentechnik und erfahrenen<br />

Mitarbeitern erfolgreich aktiv für den<br />

Bau von Windkraftanlagen, Schiffsantrieben,<br />

Druckmaschinen oder Kraftwerksturbinen. Dirostahl produziert<br />

Schmiedestücke von zehn Kilogramm bis 35 Tonnen Liefergewicht und<br />

bis 15 Meter Länge.<br />

Dirostahl Karl Diederichs KG<br />

Luckhauser Str. 1-5, 42899 Remscheid<br />

Tel. +49 2191 593 0, Fax +49 2191 593 165<br />

E-Mail: info@dirostahl.de, www.dirostahl.com<br />

Stappert Deutschland GmbH<br />

Portfolio eines Edelstahlexperten<br />

Stappert ist als Händler rostfreier Edelstähle<br />

ein Begriff. Dank eines Portfolios von<br />

20.000 Produkten direkt ab Lager zählt das<br />

Unternehmen zu den führenden Händlern<br />

für Langprodukte und Rohrzubehör aus<br />

rost-, säure- und hitzebeständigem Stahl.<br />

Die Übersicht lieferbarer Produkte zeigt,<br />

dass Stappert fachkundiger Ansprechpartner<br />

für unterschiedliche Industriezweige ist<br />

– vom Maschinenbau über Energie- und<br />

Umwelttechnik bis zur Lebensmittelindustrie.<br />

Das große Sortiment wird durch flexible, ortsunabhängige Betreuung<br />

ergänzt.<br />

Stappert Deutschland GmbH<br />

Willstätterstraße 13, 40549 Düsseldorf<br />

Tel. +49 211 5279 0, Fax +49 211 5279 177<br />

E-Mail: deutschland@stappert.biz, www.deutschland.stappert.biz<br />

GMH Gruppe<br />

Schmiedetechnik an sechs Standorten<br />

Stahl in Bestform ist stets das Ziel der<br />

GMH Gruppe. An sechs Standorten in<br />

Deutschland und mit über 7.000<br />

Mitarbeitern weltweit schafft der<br />

Verbund aus über 20 Unternehmen,<br />

dessen aktuelle Kurzvorstellung nun<br />

vorliegt, maßgefertigte Produkte.<br />

Die GMH Gruppe bildet dabei von der<br />

Stahlerzeugung über die -verarbeitung<br />

bis hin zu Lenkungstechnik, Schmiedetechnik<br />

und Guss ein breites Aufgabenspektrum<br />

ab. Sie ist laut eigener Angabe zudem einer der Marktführer<br />

im Bereich hochstickstoffhaltiger Stähle.<br />

GMH Gruppe<br />

Willstätterstraße 13, 40549 Düsseldorf<br />

Tel. +49 211 5279-0, Fax +49 211 5279-177<br />

E-Mail: deutschland@stappert.biz, www.deutschland.stappert.biz<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2018</strong>


Vorschau / Impressum 59<br />

VORSCHAU 1.2019<br />

Steel International<br />

• Stahlmarkt USA<br />

Branchenbericht<br />

• Gute Baukonjunktur hält an<br />

Rohre, Profile, Flansche & Co<br />

• Butting: Erfolgreich mit Rohren<br />

für Nordsee-Projek<br />

Markieren &<br />

Kennzeichnen (Teil 2)<br />

• Individuelles Markieren, intelligentes<br />

Kennzeichnen<br />

Qualität, Messen, Prüfen &<br />

Inspizieren<br />

• Sicherheit in der Luft- und Raumfahrt:<br />

Fallstudie zur Umsetzung der<br />

EN 9100:2016<br />

• Maßgeschneiderte Automatisierungskonzepte<br />

für die Gasregelung<br />

Aus den Unternehmen<br />

• thyssenkrupp Materials Processing<br />

Europe baut Servicegeschäft aus<br />

• Stahlo erweitert Leistungsspektrum:<br />

Übernahme von Blech-Service<br />

Nordhausen<br />

• Klöckner & Co setzt Positivtrend fort<br />

• Bilstein: Intelligente Nutzung von<br />

Prozesswärme<br />

Boomende Baubranche: Turmkräne im<br />

Einsatz auf einer Großbaustelle<br />

Höchste Sorgfalt und genaues Augenmaß:<br />

Ein Butting-Mitarbeiter prüft das frisch<br />

gebogene Blech auf seine korrekte Ovalität.<br />

Keinesfalls abgehoben: Der Standard EN 9100<br />

formuliert ein umfassendes QM-System für die<br />

Luft- und Raumfahrtbranche.<br />

Guido Spenrath führt nun gemeinsam<br />

mit Katrin Dietzmann die Geschäfte des<br />

Unternehmens Blech-Service Nordhausen.<br />

Foto: Shutterstock.com<br />

Foto: Butting Gruppe GmbH & Co. KG<br />

Foto: Shutterstock.com<br />

Foto: Stahlo Stahlservice GmbH & Co. KG<br />

Impressum<br />

Verlag:<br />

Maenken Kommunikation GmbH<br />

Von-der-Wettern-Str. 25, 51149 Köln<br />

Tel. +49 2203/35 84-0, Fax: +49 2203/3584-185<br />

info@maenken.com, www.maenken.com<br />

Herausgeber:<br />

Dr. Wieland Mänken<br />

Objekt-/Anzeigenleitung:<br />

Wolfgang Locker<br />

Tel.: +49 2203/3584-182, Fax: +49 2203/3584-185<br />

E-Mail: wolfgang.locker@maenken.com<br />

Chefredaktion:<br />

Philipp Isenbart (V.i.S.d.P.)<br />

Tel. +49 2203/3584-121, Fax: +49 2203/3584-185<br />

E-Mail: philipp.isenbart@maenken.com<br />

Ständige Mitarbeiter in Berlin, Warschau, New York<br />

Redaktionsanschrift:<br />

»<strong>stahlmarkt</strong>«<br />

Maenken Kommunikation GmbH<br />

Von-der-Wettern-Str. 25, 51149 Köln<br />

E-Mail: <strong>stahlmarkt</strong>@maenken.com<br />

Druck: Griebsch & Rochol Druck GmbH<br />

Gabelsbergerstraße 1<br />

59069 Hamm<br />

Erscheinungsweise: jeweils zum Monatsanfang.<br />

Bezugspreise: Einzelheft 15,– €, im Jahresabonnement<br />

(12 Ausgaben) 112,– € einschl. Zustellgebühr und<br />

Mehrwertsteuer. Ausland 126,– € einschl. Porto.<br />

Kündigungsfrist bis zum 15. November zum 31. <strong>Dezember</strong><br />

des jeweiligen Jahres. Zurzeit gültige Anzeigenpreisliste<br />

Nr. 67.<br />

Copyright: Die Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen<br />

Beiträge und Abbildungen sind urheberrechtlich<br />

geschützt. Jede Verwertung außerhalb der durch das<br />

Urheberrechtsgesetz festgelegten Grenzen ist ohne<br />

Zustimmung des Verlags unzulässig. Das gilt insbesondere<br />

für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen<br />

und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen<br />

Systemen.<br />

Haftung: Für Leistungsminderungen durch höhere Gewalt<br />

und andere vom Verlag nicht verschuldete Umstände<br />

(z. B. Streik) können keine Entschädigungsansprüche von<br />

Abonnenten und/oder Inserenten geltend gemacht werden.<br />

Für unverlangt eingesandte Manuskripte keine Gewähr.<br />

Warenzeichen: Die Wiedergabe von Warenbe zeichnungen,<br />

Handelsnamen oder sonstigen Kenn zeichnungen<br />

in dieser Zeitschrift berechtigt nicht zu der Annahme, dass<br />

diese von jedermann frei benutzt werden dürfen. Vielmehr<br />

handelt es sich häufig um eingetragene Warenzeichen<br />

oder gesetzlich geschützte Kennzeichen, auch wenn sie als<br />

solche nicht eigens gekennzeichnet sind.<br />

Urheberrecht für Autoren: Mit Annahme des Manus<br />

kripts gehen das Recht zur Veröffentlichung sowie die<br />

Rechte zur Übersetzung, zur Vergabe von Nach druckrechten,<br />

zur elektronischen Speicherung in Datenbanken,<br />

zur Herstellung von Sonderdrucken, Fotokopien und<br />

Mikro kopien an den Verlag über. In der unaufgeforderten<br />

Zusendung von Beiträgen und Informationen an den<br />

Verlag liegt das jederzeit widerrufliche Einverständnis, die<br />

zugesandten Beiträge bzw. Informationen in Datenbanken<br />

einzustellen, die vom Verlag oder von mit diesem kooperierenden<br />

Dritten geführt werden.<br />

Erfüllungsort Köln<br />

© 2018 Maenken Kommunikation GmbH, Köln<br />

Printed in Germany<br />

ISSN 0178-6571<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2018</strong>


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Für das kommende Jahr 2019 2018 wünschen wir beste Gesundheit und gutes Gelingen<br />

bei den zukünftigen Aufgaben. bei den So vor steht uns bei liegenden uns die Aufgaben. neue Ringwalzanlage für Sie bereit.<br />

Eine schöne, erholsame Weihnachtszeit und einen harmonischen Übergang<br />

ins erfolgreiche neue Jahr 2019. 2018.<br />

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