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Hamburg Nordost Magazin Ausgabe 1.2019 web

Verbraucher- und Produktinformationen, SCHÖNER WOHNEN, SENIOREN MODE UND SCHÖNHEIT, GESUNDHEIT, SCHÖNER GARTEN, ESSEN UND TRINKEN, FREIZEIT, Sport, Schule, Bildung, Kinder, Jugend, Senioren, Kunst, Kultur,Veranstaltungen, Wandsbek, Bramfeld, Rahlstedt, Farmsen-Berne, Meiendorf, Sasel, Wellingsbüttel, Bergstedt, Duvenstedt, Volksdorf, Poppenbüttel, Lemsahl-Mellingstedt, Ohlstedt, Ahrensburg, Großhansdorf, Bargteheide, Kreis Trittau, Roland Kaiser

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Maghreb Haus e.V. –<br />

ein Verein stellt sich vor<br />

Der jährliche Africa Day des IMIC e. V.<br />

mit seinen afrikanischen kunsthandwerklichen<br />

Arbeiten, den harmonisch<br />

farbenkräftigen Textilien, seiner afrikanischen<br />

Musik und den vielen, vielen<br />

Besuchern ist aus dem Kulturleben<br />

Wandsbeks nicht mehr wegzudenken.<br />

Jetzt drängt der vor drei Jahren von<br />

Dr. Aroui gegründete Verein Maghreb<br />

Haus e. V. in den Focus der Wandsbeker<br />

Öffentlichkeit. Seine Maghreb<br />

Kulturtage, vom 11.-15. Dez. 2018,<br />

sollten den Wandsbekern erste Eindrücke<br />

von der lebendigen Kultur des<br />

Maghreb nahebringen.<br />

Das Ziel: „... Brücken zwischen Kulturen<br />

zu bauen“, so Dr. Aroui bei der Eröffnung.<br />

Für die deutschen Besucher tat sich<br />

eine neue Welt auf: In der Ausstellung<br />

maghrebinischer Bildender Kunst – der<br />

Maghreb ist islamisch – überraschten<br />

besonders die Frauenportraits des<br />

Farid Benya: Kein Kopftuch oder dunkle<br />

Kleidung, die die Weiblichkeit verhüllen,<br />

sondern eine Kopfbedeckung in<br />

dezenten Farben mit orientaler Ornamentik<br />

verziert – ein offenes Gesicht<br />

der wunderbar hübschen Frauen. Der<br />

nach maghrebinischer Tradition zubereitete<br />

wohlschmeckende heiße Minztee<br />

– gereicht als Zeichen der Gastfreundschaft<br />

– öffnete die Gemüter der<br />

Besucher für Gespräche. Adam Saidanis<br />

nachdenklich-heiteres Lautenspiel-<br />

Klänge von maghrebinischer Musik –<br />

ungewohnt für deutsche Ohren, aber<br />

sie hören sich ein.<br />

Dr. Aroui bei der Eröffnung der Maghreb<br />

Kulturtage 2018.<br />

Ein Video bot erste Eindrücke der mehr<br />

als 2000 Jahre alten bewegten Geschichte<br />

des Maghreb. Von den vielen<br />

Eroberungen war die arabische in der<br />

2. Hälfte des 7. Jahrhunderts am nachhaltigsten:<br />

Sie islamisierte die Berber<br />

im Maghreb, die ihrerseits Andalusien<br />

islamisierten. Cordoba und Granada<br />

wurden im 8.-10. Jahrhundert Stätten<br />

islamischer Hochkultur mit europaweiter<br />

Anerkennung für Kunst, Kultur,<br />

Wissenschaften. Marokko, Tunesien,<br />

Algerien gründeten sich erst Mitte des<br />

20. Jahrhunderts.<br />

Rückkehr in die Gegenwart: „Arbeiten<br />

Sie schwarz hier?“ – so die boshafte<br />

Frage eines Gastes an einen schwarzen<br />

Service-Mitarbeiter – mit so bissigen<br />

Karikaturen analysierte die Islamwissenschaftlerin<br />

Dr. Sameh Dridi die Wirkungsmächtigkeit,<br />

die Risiken von Karikaturen.<br />

Trotz größerer Meinungsfreiheit<br />

im Maghreb – nicht nur im Umgang<br />

mit dem marokkanischen Königshaus<br />

ist Sorgfalt geboten.<br />

Maghreb und moderne Literatur: Donata<br />

Kinzelbach, Verlegerin der Belletristik<br />

des Maghreb, las Literatur des<br />

Maghreb und kommentierte ihren<br />

Reichtum und ihre Vielfalt – so setzen<br />

sich die maghrebinischen Autoren kritisch<br />

mit Fragen des Islam und der<br />

französischen Kolonialgeschichte auseinander.<br />

Auch hier für die deutschen<br />

Zuhörer – eine neue Welt.<br />

Ein Highlight im Maghreb Kulturprogramm:<br />

Naceur – Charles Aceval, Märchenerzähler,<br />

geboren und aufgewachsen<br />

in einem Nomadenzelt südlich des<br />

Atlasgebirges, hat das Erbe der von seiner<br />

Großmutter mündlich überlieferten<br />

Märchen angenommen und erweitert.<br />

Begrüßungstrunk<br />

mit maghrebinischem<br />

Minztee.<br />

In einer Märchenstunde<br />

am Nachmittag<br />

entführte er zunächst<br />

die Kinder in<br />

die wunderbare Welt<br />

orientalischer Märchen<br />

und am Abend<br />

die Erwachsenen –<br />

begleitet von der Lautenmusik des<br />

Adam Saidani.<br />

Am letzten Kulturtag: Ein Kochteam<br />

öffnete die Tür zur maghrebinischen<br />

Küche mit Couscous und Tajine, Chili,<br />

Safran und Kurkuma. Ausklang: Fröhlich-geselliges<br />

Beisammensein zu arabischen,<br />

orientalischen, westlichen<br />

Klängen mit der Tarab Band.<br />

„Die Kultur des Maghreb – eine Kultur<br />

der leisen Töne. Sie wird ihre Fans in<br />

Wandsbek finden“, so eine Besucherin<br />

zum Ende der Kulturtage.<br />

„Unsere Bilanz der 1. Maghreb Kulturtage<br />

ist sehr positiv. Das starke Interesse<br />

der Besucher hat uns erfreut. Wir planen<br />

jetzt die Maghreb Kulturtage 2019 im<br />

Kulturschloß Wandsbek“, so Dr. Aroui.<br />

Reinhard Meyer<br />

Donata Kinzelbach,<br />

Vortrag Maghrebinische Literatur.<br />

Dr. Sameh Didri, Vortrag zum<br />

Thema: Karikaturen.<br />

Naceur-Charles Aceval, Märchenerzähler: Märchenstunde vor Kindern.<br />

HAMBURG NORDOST MAGAZIN | 35

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