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Magazin Info-DIREKT, Ausgabe 25

"Info-DIREKT - Das Magazin für Patrioten" zum Schwerpunktthema "Das Demokratiedefizit der EU"

"Info-DIREKT - Das Magazin für Patrioten" zum Schwerpunktthema "Das Demokratiedefizit der EU"

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Schwerpunkt<br />

DAS MAGAZIN FÜR PATRIOTEN<br />

<strong>25</strong>. AUSGABE<br />

Interviews<br />

+ Martin Sellner<br />

+ Alain de Benoist<br />

+ Philip Stein<br />

+ Gerhard Knoll<br />

Analysen<br />

+ Das Lobby-Problem der EU<br />

+ Das Demokratiedefizit der EU<br />

+ “<br />

Rechtsextremismus-Experten“<br />

Reisebericht<br />

+ Mit dem Rucksack durch Afrika<br />

Sag EU,<br />

Preis: Euro 5,-<br />

wie hast Du es mit der<br />

Demokratie?<br />

| 1


Wir freuen uns über Ihre Unterstützung:


Ein Kraftakt<br />

Als wir Ende 2014 die ersten Vorbereitungen für ein<br />

neues Medienprojekt getroffen hatten, erklärten uns<br />

viele für verrückt. <strong>25</strong> <strong>Ausgabe</strong>n später und zahlreiche<br />

Erfahrungen reicher, hat sich herausgestellt: Diese<br />

Personen hatten recht!<br />

Nichtsdestotrotz ist aber gerade jetzt wichtig, ein solches<br />

Medienprojekt voranzutreiben. Nicht nur, um der<br />

Lücken- und Lügenpresse etwas entgegensetzen zu<br />

können, sondern auch, um den Raum des Sag- und<br />

Machbaren möglichst breit zu halten.<br />

Kritische Medien und die auch erst entstehende patriotische<br />

Zivilgesellschaft müssen den Boden für<br />

tatsächliche politische Veränderungen aufbereiten.<br />

Schließlich findet Politik nicht im luftleeren Raum statt.<br />

Selbst erfolgreiche Minister wie Herbert Kickl brauchen<br />

einen hörbaren Rückhalt aus dem Volk. Ansonsten<br />

überschreien nämlich Antifaschisten mit und ohne<br />

Presseausweis die Anliegen der schweigenden Mehrheit.<br />

Sogar auf eine Regierung mit ehrlichen Absichten<br />

wirkt das hysterische Tamtam der Gutmenschen<br />

oftmals wie eine Zwangsjacke.<br />

Mindestens genauso wichtig wie die eben erwähnten<br />

Punkte ist es jedoch, auch in einer weiteren Hinsicht<br />

einen Ausgleich zu den etablierten Medien zu schaffen:<br />

Bisher wurden patriotische Politiker, Parteien und<br />

Gruppierungen von den Medien nur gelobt, wenn<br />

sie sich von etwas Legitimem distanziert haben, oder<br />

eine – aus patriotischer Sicht – falsche Entscheidung<br />

getroffen haben. Standhaftes und nachhaltiges Verhalten<br />

hingegen wurde bisher immer mit der Faschismuskeule<br />

und ähnlich demokratiefeindlichen Waffen<br />

sanktioniert. Auch in diesem Bereich müssen wir den<br />

Spieß umdrehen. Schließlich müsste mittlerweile jedem<br />

klar sein: Wer sich voreilig distanziert, hat nichts<br />

kapiert und verliert!<br />

Manche Parteisoldaten verstehen die eben beschriebenen<br />

Aufgaben von patriotischen Medien nicht und<br />

reagieren auf jeden kritischen Kommentar über tatsächliche<br />

Verfehlungen der eigenen Partei äußerst allergisch.<br />

Von solchen Leuten und Einflüssen wollen wir<br />

weiterhin unabhängig bleiben. Deshalb ist auch<br />

zukünftig nicht damit zu rechnen, dass<br />

sich bei <strong>Info</strong>-<strong>DIREKT</strong> bald der große<br />

Geldregen einstellen wird.<br />

Aus diesem Grund ist es umso wichtiger,<br />

dass Sie, liebe Leser, Abonnenten<br />

und Unterstützer uns weiterhin die<br />

Treue halten.<br />

IBAN: AT92 1500 0007 8117 0592<br />

Kontoinhaber: IV Vielfalt; Verwendungszweck: Spende <strong>Info</strong>-<strong>DIREKT</strong><br />

Noch eine Bitte: Wenn es Ihnen möglich<br />

ist, <strong>Info</strong>-<strong>DIREKT</strong> mit einer namhaften Summe<br />

zu unterstützen, freue ich mich, wenn<br />

Sie Kontakt mit mir aufnehmen!<br />

Ihr<br />

Michael Scharfmüller<br />

<strong>Magazin</strong> <strong>Info</strong>-<strong>DIREKT</strong>-Geschäftsführer<br />

Schreiben Sir mir, ich rufe Sie gerne zurück:<br />

kontakt@info-direkt.eu


Schwerpunkt<br />

Zwischen Entwicklungsdiktatur und UNO-Bevormundung - Ein Reisebericht aus Afrika<br />

38<br />

Auf einen Blick<br />

6 — 8 Die EU - Ein demokratiepolitisches Fehlkonstrukt<br />

10 — 11 Gefangen zwischen Richtlinien und Verordnungen<br />

Was können wir noch selbst entscheiden?<br />

Impressum/Offenlegung<br />

(ständig abrufbar unter info-direkt.eu/impressum)<br />

<strong>Magazin</strong> <strong>Info</strong>-<strong>DIREKT</strong><br />

Dieselstraße 4/28, 4030 Linz<br />

Internet: www.info-direkt.eu<br />

E-Mail: redaktion@info-direkt.eu<br />

Medieninhaber, Hersteller,<br />

Herausgeber und Redaktion:<br />

<strong>Info</strong>-<strong>DIREKT</strong> VerlagsGmbH, Ellbognerstraße 60, 4020 Linz<br />

Verlags- & Herstellungsort: Linz<br />

FN: 477086 y<br />

Geschäftsführer: Michael Siegfried Scharfmüller<br />

Gegenstand des Unternehmens ist<br />

a) Verlags-, Herausgeber- und Herstellerarbeit jedweder<br />

Art im Medienbereich; insbesondere Publikationen, graphischer<br />

Darstellungen, filmischer Beiträge, Internetseiten<br />

und Social-Media-Auftritten<br />

b) die Erbringung von Marketing und Werbeleistungen<br />

jedweder Art<br />

c) die Abhaltung von Veranstaltungen jedweder Art<br />

d) die Erbringung von Dienstleistungen im Bereich verlegerischer<br />

und redaktioneller Tätigkeiten<br />

e) der Verkauf von Medienprodukten jedweder Art<br />

f) die Mietung und Pachtung bzw. Vermietung und Verpachtung<br />

von beweglichen und unbeweglichen Wirtschaftsgütern<br />

jeder Art.<br />

Blattlinie:<br />

Das <strong>Magazin</strong> bezweckt die Stärkung der unabhängigen<br />

und überparteilichen Publizistik in Österreich, die Förderung<br />

der freien Meinungsäußerung und der pluralistischen<br />

Gesellschaft, sowie den Erhalt von Demokratie,<br />

Frieden, Religions- und Gewissensfreiheit. Besonderen<br />

Wert legen wir in unserer Medienarbeit auf die Darstellung<br />

unterschiedlicher sowie nonkonformer Perspektiven<br />

und Sichtweisen.<br />

Bild Titelseite: Gestaltet von freepik und <strong>Info</strong>-<strong>DIREKT</strong><br />

Alle Bildquellen dieser Doppelseite sind in den jeweiligen<br />

Artikeln angeführt.<br />

Redaktionsschluss: 3. März 2019<br />

<strong>25</strong><br />

Interview mit dem Philosophen Alain de Benoist.<br />

12 — 13 Das Lobby-Problem der EU<br />

Lobbyisten sind böse und NGOs gut - stimmt das?<br />

14 — 16 Mit der Gleichheit geht die Freiheit verloren<br />

Die EU als Etappenziel von Marxisten und Kapitalisten.<br />

17 Die EU ist kein Friedensprojekt<br />

Vor Bombardierungen schreckt auch die EU nicht zurück.<br />

18 — 19 Demokratie und andere Defizite der EU<br />

Gastbeitrag von Inge Rauscher<br />

20 — 21 Die EU wäre eine wirklich schlechte Ehefrau<br />

23 „Klassensprecherwahl teilweise transparenter als AK-Wahl“<br />

Interview mit Gerhard Knoll (Freiheitliche Arbeitnehmer)<br />

24 Die EU - Eine Scheindemokratie<br />

Gastkommentar von Andreas Mölzer<br />

<strong>25</strong> — 27 „Das Scheitern der EU zur Kenntnis nehmen“<br />

Interview mit Alain de Benoist<br />

28 — 30 „Sie haben es nicht geschafft uns zu ruinieren!“<br />

Interview mit Martin Sellner<br />

31 — 33 DÖW-Angriffe gegen <strong>Info</strong>-<strong>DIREKT</strong> falsch und unseriös<br />

Über die Arbeitsweise angeblicher „Experten“<br />

34 — 35 Machtkampf um Venezuela<br />

Gastbeitrag von Wolfgang Bendel<br />

36 — 37 Was ist nur mit Deutschland los?<br />

Gastkommentar von „Neverforgetniki“<br />

38 — 41 Zwischen Entwicklungsdiktatur und UNO-Bevormundung<br />

Ein Reisebericht aus Afrika von Carl v. Waldstein<br />

42 — 43 Rechtes Christentum?<br />

Eine Buchvorstellung von Jan Ackermeier<br />

44 — 45 „Ganz ehrlich? Das war erst der Anfang!“<br />

Interview mit Verlagsinhaber Philip Stein<br />

4 |


Schwerpunkt<br />

Machtkampf um Venezuela<br />

34<br />

Ein Wort zuvor!<br />

Liebe Leser!<br />

Kurz vor Fertigstellung dieser <strong>Ausgabe</strong> wurde <strong>Info</strong>-<strong>DIREKT</strong> vom „Dokumentationsarchiv<br />

des österreichischen Widerstands“ DÖW und einschlägig<br />

bekannten Medien mit absurden Vorwürfen angegriffen (mehr dazu<br />

auf Seite 31). Das DÖW will <strong>Info</strong>-<strong>DIREKT</strong> als „aktuell wichtigstes genuin<br />

rechtsextremes [sic!] Printmedium in Österreich“ erkannt haben. Somit ist<br />

es nicht verwunderlich, dass die „kommunistische Tarnorganisation“ und<br />

„Privat-Stasi“ jetzt aus vollen Rohren gegen <strong>Info</strong>-<strong>DIREKT</strong> schießt. Wirklich<br />

kritische Medien sind am Zeitungsmarkt nämlich nicht erwünscht, weil<br />

durch sie die alleinige Deutungshoheit der etablierten Medien und deren<br />

einschlägig bekannten „Experten“ gefährdet wird.<br />

Dieser neuerliche Angriff auf <strong>Info</strong>-<strong>DIREKT</strong>, mit seinen herbeifantasierten<br />

Vorwürfen, muss daher als Anschlag auf die Pressefreiheit und damit auf<br />

einen der wichtigsten Grundpfeiler der Demokratie gewertet werden.<br />

Um die Demokratie ist es in der EU – wie Sie selbst wissen – schlecht bestellt.<br />

Spätestens 2015 wurde für viele Menschen offenkundig, dass sich<br />

die politische Elite unserem Wohl nicht verpflichtet fühlt. Demokratie als<br />

„Volksherrschaft“ steht diesen Personen bei der Verfolgung ihrer eigenen<br />

Interessen nämlich im Wege. Darum wird Demokratie von einer Möglichkeit,<br />

wie der Staat seine Bürger am politischen Geschehen beteiligen<br />

kann, immer mehr zu einer weltfremden Ideologie. An deren ersten Stelle<br />

nicht mehr der „Wille der Mehrheit“ und Werte wie „Meinungsfreiheit“<br />

stehen, sondern die völlige „Gleichheit aller Menschen“. Was unsere Eliten<br />

heute „Demokratie“ nennen, ist vielfach ein offener Kampf gegen<br />

Andersdenkende, die die natürlichen Unterschiede zwischen Menschen<br />

erkennen und schätzen.<br />

Diesen Eliten und ihren Handlangern dürfen wir unsere Zukunft nicht<br />

überlassen. Wir dürfen ihnen die Deutungshoheit darüber, was Europa<br />

ist und wie Demokratie funktioniert nicht überlassen.<br />

Die einzigen wirklichen Antidemokraten, die es in Europa gibt, sind<br />

jene Kräfte, die den Willen der Mehrheit der europäischen Völker nach<br />

Bewahrung der eigenen Identität als „rechtsextrem“<br />

verunglimpfen und über den Willen der<br />

Menschen hinweg Entscheidungen treffen, die<br />

die Zukunft unserer Kinder und Enkelkinder<br />

gefährdet. Dagegen wird <strong>Info</strong>-<strong>DIREKT</strong> auch in<br />

Zukunft anschreiben. Wir hoffen, dass Sie uns<br />

dabei auch weiter unterstützen. Wir können jeden<br />

Euro gut gebrauchen!<br />

Michael Scharfmüller<br />

<strong>Magazin</strong> <strong>Info</strong>-<strong>DIREKT</strong>-Geschäftsführer<br />

Gastkommentar von Inge Rauscher zur EU.<br />

Gastkommentar von Andreas Mölzer zur EU.<br />

Interview mit Identitären-Chef Martin Sellner.<br />

IBAN: AT92 1500 0007 8117 0592<br />

fKontoinhaber: IV Vielfalt; Verwendungszweck: Spende <strong>Info</strong>-<strong>DIREKT</strong><br />

18<br />

24<br />

28


x Wählerwille<br />

Die EU – ein demokratiepolitisches<br />

Fehlkonstrukt<br />

Der Europäischen Union mangelt es nicht nur an demokratischen Mechanismen,<br />

sondern auch an der Legitimation durch ihre Bürger. Steffen Richter<br />

Bild oben: Was nicht<br />

passt, wird passend<br />

gemacht: Als die Iren<br />

2008 über den Lissabon-<br />

Vertrag abstimmten und<br />

ihn ablehnten, ließ man<br />

2009 ein zweites Mal<br />

abstimmen. Nachdem die<br />

Bevölkerung davor medial<br />

entsprechend bearbeitet<br />

wurde, passte das<br />

Ergebnis dann auch.<br />

Die Europäische Union (EU) regiert<br />

mit ihren Regelungen bis in jeden<br />

Haushalt. Doch trotz des großen<br />

Einflusses auf das Leben der<br />

Bürger weist die Architektur<br />

der Union zahlreiche Mängel<br />

hinsichtlich der demokratischen<br />

Legitimation auf. Dahinter<br />

stecken zum einen widerstrebende<br />

Europaideen. Zum<br />

anderen spiegeln die Institutionen<br />

den Kampf der Mitgliedstaaten<br />

um Macht und Einfluss<br />

wider. Auf die Bürger wirken<br />

die Segnungen „aus Brüssel“<br />

daher zunehmend undurchsichtig,<br />

schwer zu<br />

kaufen<br />

beeinflussen<br />

und nicht nachvollziehbar.<br />

Die EU hat ein Problem: Der<br />

Wille der europäischen Völker ist oft nicht deckungsgleich<br />

mit dem, was<br />

die hemmungslos pro-europäischen<br />

Eliten des west-<br />

systematische Fehlkonstruktionen zu Lasten<br />

demokratischer Prinzipien auf.<br />

unabhängiger lichen Kontinents Journalismus fordern. möglich!<br />

Besonders erkennbar wurde<br />

dies, als 2004 eine europäische<br />

Verfassung ratifiziert<br />

werden sollte, die aber an<br />

ablehnenden Referenden<br />

in Frankreich und den Niederlanden scheiterte.<br />

Ersatzweise unterzeichneten die europäischen<br />

Staats- und Regierungschefs den<br />

Vertrag über die Europäische<br />

Union, auch Vertrag von Lissabon<br />

genannt, der in weiten<br />

Teilen identisch ist mit der zuvor<br />

geplanten EU-Verfassung.<br />

Als die Iren dann über den<br />

Lissabon-Vertrag abstimmten<br />

und ihn ablehnten, ließ man<br />

kurzerhand ein zweites Mal abstimmen<br />

– nachdem die Bevöl-<br />

Ein deutscher<br />

Abgeordneter<br />

vertritt<br />

rund vierzehn<br />

Mal so<br />

österreichweit<br />

viele<br />

im<br />

Bürger<br />

Fachhandel bestellen<br />

oder in einer<br />

wie<br />

von<br />

ein<br />

über<br />

Abgeordneter<br />

aus<br />

100 Trafiken sofort<br />

oder auf www.info-direkt.eu Luxemburg. abonnieren<br />

<strong>Info</strong>-<strong>DIREKT</strong> jetzt kaufen<br />

und bequem weiterlesen:<br />

Nur durch Ihre Unterstützung ist uns<br />

kerung entsprechend medial<br />

bearbeitet wurde. Ironischerweise<br />

postuliert eben jener<br />

Vertrag aber bereits in Artikel<br />

zwei die Demokratie als zentralen<br />

Wert der EU. Nicht nur in<br />

Bezug auf dieses Vertragswerk<br />

wurde Volkes Stimme eigenwillig ausgelegt.<br />

Auch die Architektur der Union an sich weist<br />

Wenn es um Defizite der EU hinsichtlich ihres<br />

demokratischen Aufbaus geht, dann ist<br />

es sinnvoll, zwischen dem konjunkturellen<br />

und dem strukturellen Demokratiedefizit zu<br />

unterscheiden.<br />

Bild links: Besonders in Österreich kam es 2008 auch zu Protesten<br />

gegen die Ratifizierung des Lissabon-Vertrages, die medial von der<br />

„Kronen Zeitung“ begleitet wurden. Eine Volksabstimmung zu diesem<br />

wichtigen Regelwerk wurde den Österreichern trotzdem verwehrt.<br />

Bild Papierschreder: freepik; Bild Demo in Wien: gemeinfrei; Bild Plakat: Von informatique / William Murphy via wikipedia.org (CC BY-SA 2.0)<br />

6 |


Schwerpunkt<br />

Bild: freepik<br />

Konjunkturelles Demokratiedefizit<br />

Konjunkturelle Mängel sind Fehlkonstruktionen<br />

im System und können grundsätzlich<br />

behoben werden. Besonders zu erwähnen ist<br />

hier beispielsweise die sogenannte degressive<br />

Proportionalität in der Wählergewichtung<br />

zur Wahl des Europäischen Parlaments (EP),<br />

die in Art. 14 Abs. 2 EUV festgeschrieben ist.<br />

Hinter dem beschönigenden Begriff verbirgt<br />

sich folgender Mechanismus: Je bevölkerungsärmer<br />

ein Land ist, desto mehr wiegt<br />

das Gewicht der einzelnen Wählerstimme.<br />

Ein deutscher Abgeordneter vertritt rund<br />

vierzehn Mal so viele Bürger wie ein Abgeordneter<br />

aus Malta oder auch Luxemburg.<br />

Das ist ein eklatanter Bruch des Grundprinzips<br />

der Gleichheit von Stimmen bei demokratischen<br />

Wahlen, weshalb das deutsche<br />

Bundesverfassungsgericht in einem Urteil<br />

von 2009 feststellt, dass es sich beim EP um<br />

kein demokratisches Vertretungsorgan eines<br />

europäischen Volkes kaufen<br />

handle. Problematisch<br />

ist auch, dass mit der Europäischen Kommission<br />

und dem Ministerrat zwei weitere wichtige<br />

Akteure auf EU-Ebene nicht direkt vom<br />

Volk gewählt werden. Dazu kommt die Tatsache,<br />

dass der Europäische Rat das eigentliche<br />

Entscheidungsgremium darstellt, der die Regierungschefs<br />

versammelt. In diesem Zusammenhang<br />

wird gerne damit argumentiert,<br />

dass diese Vertreter im Zuge einer Legitimationskette<br />

ausreichend demokratisch legitimiert<br />

seien. Es stellt sich jedoch die Frage, ob<br />

diese Kette, die bei den Parlamentswahlen in<br />

den einzelnen Mitgliedsstaaten beginnt, bis<br />

nach Brüssel nicht etwas zu weit reicht.<br />

Ganz allgemein ist das politische System der<br />

EU für den Bürger undurchsichtig und weit<br />

von der eigenen Lebenswelt entfernt. Entscheidungen<br />

kommen in der Regel unter<br />

Beteiligung unterschiedlicher Akteure auf<br />

horizontaler und vertikaler Ebene zusammen.<br />

Auch der Gesetzgebungsprozess ist<br />

komplex und wird durch das ausschließliche<br />

Initiativrecht sowie verfassungsrechtlich nicht<br />

festgeschriebene Konsensmechanismen wie<br />

den Trilog völlig intransparent.<br />

Der Gesetzgebungsprozess<br />

Der Trilog soll zwischen den drei Beteiligten<br />

im ordentlichen Gesetzgebungsprozess vermitteln,<br />

wenn es zu Unstimmigkeiten kommt<br />

– und damit die Wahrscheinlichkeit erhöhen,<br />

dass Gesetze tatsächlich verabschiedet werden.<br />

Jedoch gibt es hierfür kein klares demokratisches<br />

Mandat. Ein weiterer Punkt kommt<br />

hinzu: Im Europäischen Parlament gibt es<br />

keinen konsistenten Fraktionszwang. Das<br />

heißt: Es können je nach Sachthema unterschiedliche<br />

Allianzen entstehen. Grundsätzlich<br />

ist das im Sinne der unabhängigen Entscheidung<br />

der Abgeordneten zu begrüßen.<br />

Jedoch führt das im Zusammenspiel mit den<br />

oben genannten Punkten dazu, dass es dem<br />

Bürger nahezu unmöglich ist, direkte Verantwortlichkeiten<br />

bei politischen Vorgängen auf<br />

EU-Ebene zu benennen. Das macht es umso<br />

schwieriger, politisches Fehlverhalten ausreichend<br />

zu sanktionieren, zum Beispiel über<br />

die Wählerstimme. Allein dieser Umstand<br />

lässt berechtigte Zweifel an der Konstruktion<br />

der EU zu.<br />

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und bequem weiterlesen:<br />

Strukturelles Demokratiedefizit<br />

Spricht man vom strukturellen Demokratiedefizit,<br />

dann geht es um die Grundvoraussetzungen<br />

eines Staatssystems. Also diese Fragen:<br />

Gibt es ein einheitliches Staatsvolk mit<br />

einer gemeinsamen Sprache und einem Minimum<br />

an Einigkeit gewährender Identität?<br />

Im Falle der Europäischen Union liegen hier<br />

erhebliche Defizite vor. Es existiert auch kei-<br />

österreichweit im Fachhandel bestellen<br />

ne gemeinsame europäische Öffentlichkeit,<br />

oder in einer die von den Herrschenden über 100 auf die Finger Trafiken schauen<br />

und gesamteuropäische Themen proble-<br />

sofort<br />

matisieren könnte. Die Existenz eines einheitlichen<br />

Staatsvolkes ist – neben obigem Punkt<br />

sowie der Drei-Elemente-Lehre nach Georg<br />

Jellinek – noch in weiterer Hinsicht von Bedeutung:<br />

Die Legitimität eines Staates lässt<br />

oder auf www.info-direkt.eu abonnieren<br />

sich an Hand von Input- und Output-Kriterien<br />

bewerten. Für die Input-Legitimation ist ein<br />

Staatsvolk mit gemeinsamer Identität notwendig,<br />

das sich über Wahlen und andere<br />

Teilhabeformen selbst regiert.<br />

Nur durch Ihre Unterstützung ist uns<br />

Davon kann auf EU-Ebene aber keinesfalls<br />

unabhängiger Journalismus möglich!<br />

die Rede sein, zu unterschiedlich sind die<br />

vielen europäischen Völker hinsichtlich ihrer<br />

Kultur und ihrer Sprachen. Hinzu kommt,<br />

dass sie nur geringen direkten Einfluss auf<br />

die Politik der EU<br />

haben. Über den<br />

Output wiederum<br />

kann sich ein System<br />

legitimieren,<br />

wenn die Problemlösungen<br />

der Politik<br />

allgemeine Akzeptanz<br />

erfahren.<br />

Spätestens seit der<br />

desaströsen Finanzpolitik<br />

im Zuge von<br />

Eurokrise und -rettung<br />

ist aber auch<br />

diese Leistungsakzeptanz<br />

in weiten<br />

Teilen der europäischen<br />

Bevölkerung<br />

nicht mehr gegeben.<br />

Der mangelnde<br />

Außengrenzschutz<br />

seit Beginn der Asylkrise,<br />

aber auch die<br />

vielen Beispiele, bei<br />

denen die EU Dinge<br />

zu regeln versucht,<br />

die national leichter<br />

zu lösen wären, ver-<br />

Das deutsche<br />

Bundesverfassungsgericht<br />

stellte<br />

2009 fest, dass<br />

es sich beim<br />

Europäischen<br />

Parlament um<br />

kein demokratisches<br />

Vertretungsorgan<br />

eines europäischen<br />

Volkes<br />

handelt.<br />

Bild: Der<br />

Gesetzgebungsprozess<br />

der EU ist komplex, völlig<br />

intransparent und für<br />

normale Bürger kaum zu<br />

durchschauen.<br />

| 7


Schwerpunkt<br />

Bilder: Der mangelnde<br />

Außengrenzschutz seit<br />

Beginn der Asylkrise, aber<br />

auch die vielen Beispiele,<br />

bei denen die EU Dinge<br />

zu regeln versucht, die<br />

national leichter zu lösen<br />

wären, verstärken das<br />

Bild einer ineffizienten<br />

Institution.<br />

stärken das Bild einer ineffizienten Institution.<br />

Es zeigt sich also ganz deutlich, dass die EU<br />

auf allen denkbaren Ebenen Defizite hinsichtlich<br />

demokratischer Legitimation und Organisation<br />

aufweist. Doch was ist<br />

die Lösung? Maßnahmen zur<br />

Beseitigung der konjunkturellen<br />

Mängel durch mehr oder<br />

durch weniger Europa?<br />

Auch die<br />

abgehobene<br />

Einstellung<br />

europäischer<br />

Eliten im Verhältnis<br />

zu ihren<br />

österreichweit im Fachhandel bestellen<br />

Völkern müsste<br />

behoben<br />

oder in einer von über 100 Trafiken sofort<br />

werden.<br />

Bundesstaat<br />

oder Staatenbund?<br />

Der Urkonflikt der Europäischen<br />

Union beinhaltet die Frage<br />

nach ihrer Zielbestimmung:<br />

Soll als Vision ein alles kontrollierender<br />

Einheitsstaat stehen?<br />

Oder ist ein Europa der Vaterländer<br />

vorzuziehen, in dem<br />

nationale und kaufen<br />

regionale Unterschiede<br />

respektiert werden?<br />

An der Architektur der EU lässt<br />

sich ablesen, dass die EU beziehungsweise<br />

deren Vorläufer, die Europäische Gemeinschaft<br />

für Kohle und Stahl (EGKS), als klassische<br />

internationale Organisation aufgebaut<br />

wurde. Die Kontrolle ging dabei vollständig<br />

von den souveränen Mitgliedstaaten aus,<br />

was sich in der Form der Entsendung der<br />

Vertreter zu den entsprechenden Institutionen<br />

äußerte. Im Falle von Kommission und<br />

Ministerrat zeigt sich dieses Grundprinzip bis<br />

heute. Allerdings haben sich auch hier – vor<br />

allem in den komplexen, nach Themengebiet<br />

wechselnden Abstimmungsmodi – vor allem<br />

kleinere Staaten in ihren Zielen durchsetzen<br />

können, was wiederum den harten Kampf um<br />

Interessen und Einfluss auf EU-Ebene belegt.<br />

Da es sich bei der Europäischen Union weder<br />

um einen klassischen Bundesstaat noch<br />

um einen Staatenbund handelt, stufte das<br />

deutsche Bundesverfassungsgericht in seinem<br />

Maastricht-Urteil die EU<br />

als Gebilde sui generis ein –<br />

<strong>Info</strong>-<strong>DIREKT</strong> jetzt kaufen<br />

und bequem weiterlesen:<br />

eine institutionelle Form eigener<br />

Art. Es sind Elemente<br />

beider Formen in unterschiedlicher<br />

Intensität vorhanden.<br />

Aktuell scheint die Partei derer<br />

einflussreicher zu sein, die<br />

eine supranationale Lösung<br />

anstrebt. Das zeigen zum<br />

Beispiel Forderungen nach<br />

einer Europäischen Arbeitslosenversicherung<br />

oder einer<br />

Bankenunion. So groß die<br />

Gegensätze zwischen denjenigen<br />

auch sein mögen, die<br />

eine vollständige europäische<br />

Integration fordern und jenen,<br />

oder auf www.info-direkt.eu abonnieren<br />

die nationale und regionale Unterschiede<br />

bewahren wollen; die grundlegende Kritik<br />

an den demokratischen Mängeln der EU teilen<br />

beide Seiten. Jedoch dient der Verweis<br />

auf die demokratischen Mängel der einen<br />

Nur durch Ihre Unterstützung ist uns<br />

unabhängiger Journalismus möglich!<br />

Partei als Beleg, dass wir „mehr Europa“<br />

brauchen; die andere Partei fordert weniger<br />

Europa und mehr Nationalstaat. Noch vor einer<br />

abschließenden Beantwortung der Frage<br />

müsste folglich eine vertiefte Diskussion<br />

über Fragen von Gerechtigkeit und Identität<br />

innerhalb Europas stattfinden – und auch darüber,<br />

ob neben dem Demokratiedefizit des<br />

Systems nicht auch die abgehobene Einstellung<br />

europäischer Eliten im Verhältnis zu ihren<br />

Völkern behoben werden müsste. II<br />

Bild: Von Bwag - Eigenes Werk via wikimedia.org (CC BY-SA 4.0)<br />

Bild Schiff: Von Irish Defence Forces via commons.wikimedia.org (CC BY 2.0)<br />

8 |


Bezahlte Anzeige<br />

Schwerpunkt<br />

„Die Lebensqualität der<br />

Linzerinnen und Linzer ist<br />

uns wichtig. Mit dem<br />

Heimwegtelefon leistet<br />

der Ordnungsdienst einen<br />

weiteren wesentlichen<br />

Beitrag dazu.<br />

“<br />

Vbgm Detlef Wimmer<br />

Sicherheitsreferent<br />

Ordnungsdienst<br />

Für die Sicherheit<br />

unserer Bürger<br />

Das Heimwegtelefon kommt<br />

Bei Dunkelheit alleine unterwegs zu sein, macht vielen Menschen Angst. Vor allem Frauen sind davon<br />

betroffen. Deshalb wird auf Anregung des Sicherheitsressorts in Linz das Heimwegtelefon, in Zusammenarbeit<br />

mit dem Ordnungsdienst der Stadt Linz, ab Mai 2019 verfügbar sein. Freitags<br />

und samstags sowie an Abenden vor Feiertagen, jeweils von 22:00 – 03:00 Uhr, werden speziell<br />

geschulte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter telefonisch zu erreichen sein. Sie begleiten die Anrufer<br />

und können auch bei der Orientierung helfen. In Notsituationen werden umgehend die Einsatzkräfte<br />

alarmiert und zum Ort des Geschehens gelotst.<br />

Das Heimwegtelefon ist eine weitere Maßnahme, um die Sicherheit der Linzerinnen und Linzer zu erhöhen.<br />

Durch das Gespräch am Telefon steigt das subjektive Sicherheitsempfinden und zeigt sich in einem<br />

selbstbewussten Auftreten nach außen. Potenzielle Angreifer werden durch diese Selbstsicherheit<br />

vielfach abgeschreckt und Übergriffe verhindert.<br />

Ab Mai wird der vom Ordnungsdienst angebotene Dienst<br />

unter der Nummer 0732 / 7070 3434 erreichbar sein.<br />

Sicherheit - Gesundheit - Finanzen - Städtekontakte<br />

| 9


Schwerpunkt<br />

Gefangen zwischen<br />

Viele Europäer fühlen sich in ihrer persönlichen<br />

und unternehmerischen Freiheit durch Bürokratie,<br />

Überwachung und (Über-)Regulierung<br />

eingeschränkt. Die Europäische Union hat mit den vier<br />

Grundfreiheiten große Möglichkeiten für den gemeinsamen<br />

Binnenmarkt geschaffen. Im Windschatten dieser<br />

Freiheiten werden aber gegenwärtig einige Bereiche<br />

unseres Lebens deutlich stärker reguliert als vor dem<br />

EU-Beitritt. Wesentliches wurde der nationalstaatlichen<br />

Gesetzgebung entzogen und wird heute auf europäischer<br />

Ebene entschieden. Ob allen Beitrittsbefürwortern<br />

in Österreich diese Nebenwirkungen am 12. Juni<br />

1994 bereits bewusst waren, darf bezweifelt werden.<br />

<strong>Info</strong>-DIRE<br />

und bequ<br />

Zwischen supranationaler<br />

Organisation und Bundesstaat<br />

Die rechtliche Grundlage der Europäischen Union<br />

bilden heute zwei Verträge, die zwischen den Mitgliedstaaten<br />

abgeschlossen wurden. Derzeit sind<br />

das noch genau 28 europäische Staaten (inkl. Großbritannien).<br />

Die zwei Gründungsverträge regeln die<br />

Zielsetzungen der EU, alles rund um die EU-Institutionen,<br />

die Prozesse der Entscheidungsfindung<br />

sowie das Verhältnis zwischen Union und Mitgliedstaaten.<br />

österreich<br />

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Die verschleierte EU-Verfassung<br />

Der EUV (Vertrag über die Europäische Union) und<br />

der AEUV (Vertrag über die Arbeitsweise der Europäischen<br />

Union) bilden das Primärrecht der Union.<br />

Sie sind rechtlich eine Einheit und werden auch als<br />

verschleierte „EU-Verfassung“ bezeichnet. Aus diesem<br />

Primärrecht leiten sich wiederum die sekundären<br />

Rechtsvorschriften – Verordnungen, Richtlinien,<br />

Entscheidungen und Beschlüsse – ab. Es sind<br />

genau diese sekundären Rechtsvorschriften, die<br />

in den Mitgliedsstaaten am deutlichsten spürbar<br />

werden. In einem beweglichen Prozess wird die<br />

überstaatliche Kompetenz der Union (Supranationalität)<br />

durch das Sekundärrecht laufend weiterentwickelt.<br />

In ihrer momentanen Ausgestaltung<br />

befindet sich die EU dadurch in einer Transformation<br />

von einer sogenannten „supranationalen Organisation“<br />

zu einem europäischen Bundesstaat.<br />

Nur durch Ihre<br />

unabhängiger<br />

EU-Vertrag<br />

volenim num aut vel moluptaque nonetur<br />

emposam ea videm eium quo dipientus ea<br />

nimi, et fuga. Dus magn<br />

Pudipsus utem. Nem sequae nusam resti renimus dis<br />

velesec eperumquiam quibusa pidiasp eriberrum rem nis<br />

del et am quo officabo. Nequia velecatFerum volorem<br />

Eine entscheidende Rolle im Transformationsprozess<br />

spielt auch der EuGH (Europäische Gerichtshof).<br />

Er betreibt mit seiner Rechtsprechung<br />

eine laufende Ausdehnung des Unionsrechts in<br />

den nationalstaatlichen Kompetenzbereich. Der<br />

EuGH unterstellt dabei den gemeinschaftlichen<br />

Willen der Mitgliedsstaaten, noch mehr nationale<br />

Souveränität im Rahmen der politischen und<br />

wirtschaftlichen Integration aufgeben zu wollen.<br />

Mit seiner ausufernden Rechtsauslegung macht er<br />

sich damit neben der Rechtsprechung auch Teile<br />

der Rechtssetzung zu eigen. Weder dieser Kompetenzverschiebung<br />

noch der laufenden Aufgabe<br />

10 |


Richtlinien und Verordnungen<br />

Was können wir noch selbst entscheiden? Ulrich Püschel<br />

Schwerpunkt<br />

weiterer Souveränitätsrechte wurden mit der<br />

Volksabstimmung über den EU-Beitritt zugestimmt.<br />

Beides ist aus der Fragestellung,<br />

ob einem Staatenbund beitreten wolle, auch<br />

nicht mittelbar abzuleiten.<br />

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Unüberschaubare<br />

Rechtsflut<br />

Es ist schon auf nationaler Ebene<br />

eine Herausforderung, die<br />

wesentlichen Rechtsvorschriften<br />

seines unmittelbaren Lebensalltags<br />

zu kennen und zu<br />

befolgen. Besonders schwierig<br />

ist dies, weil viele Rechtsnormen<br />

in ihrer konkreten Anwendung<br />

weit über das geschriebene<br />

Wort des Gesetzestextes<br />

hinausgehen. Vom Einzelnen<br />

wird also erwartet, nicht nur das<br />

bloße Gesetz, sondern vielmehr auch den<br />

aktuellen Stand der Rechtsprechung unserer<br />

Gerichte zu kennen. Bereits auf nationalstaatlicher<br />

Ebene bewegen sich die meisten<br />

damit täglich auf einem juristischen Minenfeld,<br />

dessen Ausmaße sie nicht überblicken.<br />

Wie das EU-Sekundärrecht entsteht, wer<br />

darauf Einfluss nehmen kann und wo es<br />

nachzulesen ist, dürfte den meisten EU-Bürgern<br />

vermutlich nicht einmal in Ansätzen<br />

bekannt sein. Aufgrund der Komplexität des<br />

EU-Rechts und der dynamischen Rechtsauslegung<br />

des EUGH sind auch ausgebildete<br />

Juristen damit oft überfordert.<br />

Verordnungen und Richtlinien<br />

Die wichtigsten Rechtsakte des Sekundärrechts<br />

sind die „Verordnung“<br />

und die „Richtlinie“. Ersteres ist ein<br />

Rechtsakt, den alle Mitgliedsstaaten<br />

in vollem Umfang umsetzen<br />

müssen oder der direkt von den<br />

EU-Bürgern zu befolgen ist.<br />

Zweiteres ist ein Rechtsakt, in<br />

dem Ziele festgelegt werden,<br />

die von den Mitgliedsstaaten<br />

zu erreichen sind. Richtlinien<br />

sind damit nicht unmittelbar anwendbar,<br />

sondern müssen zuvor<br />

im Rahmen von nationalstaatlichen<br />

Rechtsakten umgewandelt werden.<br />

komplizierten Rechtssetzungsverfahrens<br />

mitzuwirken. Der Entwurf, die Überarbeitung,<br />

der Erlass und die Auslegung (EuGH)<br />

der wesentlichsten Rechtsnormen erfolgen<br />

unmittelbar durch EU-Funktionseliten.<br />

Die Rechtsetzung<br />

und -auslegung hat sich damit<br />

weit von der Idee der Volkssouveränität<br />

entfernt. Von<br />

verschiedensten politischen<br />

Einer laufenden<br />

Aufgabe<br />

weiterer<br />

Souveränitätsrechte<br />

wurde<br />

mit dem EU-<br />

em weiterlesen:<br />

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Richtungen wird deshalb das<br />

massive strukturelle und institutionelle<br />

Demokratiedefizit<br />

der Europäischen Union kritisiert.<br />

Keine Lobby für den Bürger<br />

Im Gegensatz zu multinationalen<br />

Konzernen hat der<br />

EU-Bürger keine Möglichkeit,<br />

sich aktiv in den Entscheidungsprozess einzubringen.<br />

Auch eine Änderung der politischen<br />

Mehrheitsverhältnisse in seinem Heimatstaat<br />

ändert zumeist an der politischen<br />

Gesamtlage in der Union nichts. Wer welche<br />

Entscheidung in Brüssel oder Straßburg<br />

vorantreibt oder verhindert, dringt in den<br />

meisten Fällen nicht bis zu ihm durch. Eigene<br />

Lobbyarbeit und Interessenvertretung in<br />

Brüssel kann er sich nicht leisten. So bleibt<br />

er ein Gefangener zwischen Richtlinien und<br />

Verordnungen. II<br />

Im Gegensatz<br />

zu multinationalen<br />

Konzernen hat<br />

der EU-Bürger<br />

keine Möglichkeit,<br />

sich aktiv<br />

in den Entscheidungsprozess<br />

einzubringen.<br />

Sowohl bei „Verordnungen“, als auch bei<br />

„Richtlinien“ haben die drei großen EU-Institutionen<br />

(EU-Kommission,<br />

EU-Rat, EU-Parlament)<br />

im Rahmen eines<br />

| 11


Schwerpunkt<br />

Das Lobby-Problem der EU<br />

Lobbyisten sind böse und NGOs gut – stimmt dieses medial verbreitete Bild?<br />

Steffen Richter<br />

Eine künstlich<br />

erzeugte<br />

Gegensätzlichkeit<br />

von<br />

zivilgesellschaftlichen<br />

und wirtschaftlichen<br />

Interessen ist<br />

zu einfach<br />

dargestellt.<br />

Bild: Kampagnen der<br />

NGOs finden in den etablierten<br />

Medien große<br />

Unterstützung. Dank<br />

zahlreicher Klein- und<br />

Großspender, wie dem<br />

Börsenspekulanten und<br />

Unruhestifter George<br />

Soros, verfügen sie auch<br />

finanziell über beachtliche<br />

Mittel.<br />

Folgt man den Meldungen in den Medien<br />

der Gutmenschen, dann liegt in<br />

Sachen Lobbyismus dieser Eindruck<br />

nahe: Während zivilgesellschaftliche Gruppen<br />

nahezu chancenlos versuchen, ihre<br />

gemeinwohlorientierten Interessen zu vermitteln,<br />

diktiert die Wirtschaftslobby den Abgeordneten<br />

ihre Gesetzestexte bis zum Komma.<br />

Die bewährten Mittel dabei: Druck, Geld<br />

und lockende Posten nach der Politikerkarriere.<br />

Ein genauerer Blick auf Lobbying und<br />

Lobbyisten ergibt jedoch ein anderes Bild –<br />

auch, wenn das nicht unbedingt besser ist.<br />

Bücher über Lobbyismus tragen verkaufsfördernde<br />

Titel wie „Der gekaufte Staat“, „Die<br />

Diktatur der Konzerne“ oder „Schluss mit Lobbyismus“.<br />

Der Duktus kaufen lässt bereits erahnen,<br />

dass es mitnichten um einen differenzierten<br />

Blick auf den Gegenstand, sondern um Stimmungsmache<br />

geht. Lobbying wird dabei oft<br />

in die Nähe von Kriminalität oder zumindest<br />

in eine vorgelagerte Grauzone gerückt. Es<br />

könnte der Eindruck entstehen, dass Interessenvertretung<br />

schlicht ein anderer Begriff<br />

für Verstrickungen von Politik und Wirtschaft<br />

ist. Tatsächlich kommt es immer wieder zu<br />

fragwürdigen Vorgängen. Beispielsweise,<br />

wenn Politiker in Konzerne wechseln, um<br />

dort ihre zuvor auf Kosten der Steuerzahler<br />

erworbenen Kontakte gewinnbringender<br />

einzusetzen. Zuletzt erregte<br />

der Grüne Matthias<br />

Berninger Aufsehen, als<br />

er zum Cheflobbyisten<br />

beim Chemiekonzern<br />

Bayer wurde, der auch<br />

das umstrittene Herbizid<br />

Glyphosat herstellt. Man<br />

spricht hier vom Drehtüreffekt.<br />

Auch Nebentätigkeiten<br />

von Abgeordneten,<br />

deren Zugehörigkeit<br />

zu Interessengruppen<br />

oder wortgleiche, von<br />

Unternehmen gestellte<br />

Änderungsanträge zu<br />

Gesetzestexten sind immer<br />

wieder ein – berechtigtes<br />

– Thema, wenn es<br />

um Lobbying geht. Problematisch<br />

ist darüber<br />

hinaus jedoch, dass in<br />

der öffentlichen Wahrnehmung<br />

Lobbyismus<br />

vielfach mit Wirtschaftsinteressen<br />

gleichgesetzt<br />

wird.<br />

David gegen Goliath?<br />

Die einseitige Darstellung von Lobbyismus<br />

als mehr oder weniger verdeckte Einflussnahme<br />

von Großkonzernen hat zu dem seltsamen<br />

Narrativ geführt, dass es sich um einen<br />

Konflikt zwischen Gut und Böse handelt:<br />

Auf der einen Seite stehen die Unternehmen.<br />

Sie stellen sich ohne Rücksicht gegen das<br />

Gemeinwohl und dank ihres Kapitals können<br />

sie ihre Interessen auch problemlos durchsetzen.<br />

Auf der anderen Seite befinden sich<br />

idealistische NGOs, die verzweifelt versuchen<br />

die Interessen der Bevölkerung gegen<br />

den politisch-wirtschaftlichen Komplex zu<br />

verteidigen.<br />

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An dieser Darstellung gibt es jedoch gleich<br />

mehrere Probleme. Zum einen ist eine der<br />

Grundannahmen von pluralistischen Demokratien,<br />

dass es kein objektiv und a priori<br />

feststellbares Gemeinwohl gibt. Stattdessen<br />

schält sich im Laufe eines Gesetzgebungsprozesses<br />

durch Verhandlungen und Konsens so<br />

etwas wie ein hypothetisches, von den Beteiligten<br />

mitgetragenes Gemeinwohl erst im<br />

Nachhinein (a posteriori) heraus. Zwar gibt es<br />

auch hier Pferdefüße, wie das politische Bargaining<br />

(also den Tausch von Zugeständnissen<br />

in unterschiedlichen Punkten). Aber die<br />

Grundannahme eines erst entstehenden Gemeinwohlkonsenses<br />

dürfte praktikabler sein<br />

als der Gegenentwurf – wie das Terrorregime<br />

im nachrevolutionären Frankreich oder das<br />

Gulag-System im Sowjetstaat belegen, die<br />

beide einen Kampf gegen die Feinde eines<br />

angeblichen Gemeinwohls führten.<br />

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Ein weiterer Punkt ist, dass Unternehmen<br />

und die mit ihnen verbundenen Interessen<br />

keine völlig isolierten Akteure sind. Stattdessen<br />

sind sie ein Teil des Gesellschaftssystems.<br />

Ihre Ansprüche und Bedürfnisse stehen in<br />

vielfacher Interaktion mit anderen Teilbereichen<br />

und -interessen der Gesellschaft, zum<br />

Beispiel mit denen von Arbeitnehmern nach<br />

einem Arbeitsplatz und einem sicheren Einkommen.<br />

Eine künstlich erzeugte Gegensätzlichkeit<br />

von zivilgesellschaftlichen und<br />

wirtschaftlichen Interessen ist also deutlich zu<br />

einfach dargestellt.<br />

Die Macht der NGOs<br />

Zuletzt ist es so, dass Großkonzerne zwar<br />

über zahlreiche Ressourcen für erfolgreiches<br />

Lobbying verfügen: personelle und<br />

finanzielle Mittel sowie ein hohes Organisations-<br />

und Konfliktpotenzial. Das heißt, dass<br />

sie im Zweifel zum Beispiel die Produktion in<br />

Bild: Von Copyright by World Economic Forum. swiss-image.ch/Photo by Sebastian Derungs. - originally posted to Flickr as George Soros - World Economic Forum Annual Meeting Davos 2010, (CC BY-SA 2.0)<br />

12 |


Schwerpunkt<br />

Bild: © Parlamentsdirektion / Bildagentur Zolles KG / Mike Ranz<br />

andere Staaten verlegen und dadurch<br />

die Politik unter Druck setzen können.<br />

NGOs verfügen jedoch durch Spenden<br />

und Subventionen<br />

der öffentlichen Hand<br />

(2015 erhielten NGOs<br />

von der EU rund 1,2 Milliarden<br />

Euro) ebenfalls<br />

über beachtliche Mittel.<br />

Auch ist es beispielsweise<br />

in der Wahrnehmung<br />

der Abgeordneten zum<br />

Europäischen Parlament<br />

keinesfalls so, dass sich<br />

NGOs in Brüssel kein Gehör<br />

verschaffen würden.<br />

Die EU-Abgeordnete Sylvia-Yvonne<br />

Kaufmann äußerte in einem<br />

2007 erschienen Buchbeitrag,<br />

kaufendass<br />

Umweltlobbyisten in gleichem Maße<br />

präsent seien wie die Vertreter von<br />

Wirtschaftsinteressen. Im EU-Transparenzregister<br />

waren am 30. Januar 2019<br />

11.892 Organisationen registriert, die<br />

Interessenvertretung betreiben. Deutlich<br />

über 4.000 davon wurden in den<br />

Kategorien Nichtregierungsorganisationen<br />

(3.151) beziehungsweise Denkfabriken,<br />

Forschungs- und Hochschuleinrichtungen<br />

(926) geführt. Bei den<br />

1.193 registrierten Beratungsfirmen,<br />

Beratern und Anwaltskanzleien kommt<br />

hinzu, dass sie sowohl öffentliche als<br />

auch private Interessen vertreten können.<br />

Unterschiedliche Methoden<br />

Von einem Kampf David gegen Goliath<br />

kann man hier also nicht ohne<br />

Weiteres sprechen. Ganz im Gegenteil:<br />

Durch eben jenes Narrativ von den<br />

guten NGOs und den bösen Konzernen<br />

haben NGOs ein weiteres Ass im<br />

Ärmel: den Druck durch Medien und<br />

Öffentlichkeit – und genau dieses Mittel<br />

verstehen sie virtuos zu nutzen. Ob<br />

Stuttgart 21, Hambacher Forst oder<br />

Willkommenskultur, stets läuft die Einflussnahme<br />

nach den gleichen Prinzipien<br />

des Campaignings ab. Dabei<br />

erzeugen oft kleine Gruppen über den<br />

Umweg der öffentlichen Skandalisierung<br />

gegenüber der Politik den Eindruck,<br />

dass es sich um ein allgemeines<br />

Interesse handele, dessen Durchsetzung<br />

zwingend notwendig sei. Diese<br />

Partikularinteressen stimmen jedoch<br />

nicht unbedingt mit der arithmetischen<br />

Verteilung von Meinungen und Interessen<br />

überein. Der Clou jedoch ist, dass<br />

Was beide<br />

wiederum<br />

gemein haben<br />

ist, dass sie<br />

demokratisch<br />

nicht legitimiert<br />

sind.<br />

öffentliche Interessen den Umweg<br />

über die Medien nehmen (müssen) –<br />

und diese sind wiederum, was zahlreiche<br />

Erhebungen belegen,<br />

„links“ dominiert.<br />

Das heißt: Hier finden<br />

von vornherein eine<br />

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und bequem weiterlesen:<br />

eigenwillige Interpretation<br />

des Bürgerwillens<br />

sowie die entsprechende<br />

Auslese der Themen<br />

statt.<br />

Wenn man Lobbyismus<br />

mit Interessenvertretung<br />

gegenüber den<br />

Akteuren des zentralen<br />

politischen Entscheidungssystems<br />

gleichsetzt, dann handelt es sich also<br />

bei der Einflussnahme der NGOs,<br />

ebenso wie bei selbiger von Konzernen<br />

ganz klar um Lobbyismus, – nur,<br />

genteil: ideologiegetriebene Interessen<br />

von kleinen Pressure-Groups, nicht<br />

oder auf www.info-direkt.eu<br />

dass sich die Methoden teilweise unterscheiden.<br />

Was beide wiederum selten sogar die Interessen anderer<br />

abonnieren<br />

gemein haben ist, dass sie demokratisch<br />

nicht legitimiert sind. Anders als der Deutschen Umwelthilfe gezeigt hat<br />

wirtschaftlicher Akteure, wie sich im Fall<br />

Abgeordnete haben sie keinen Vertre-<br />

(über diesen Umweg hat Toyota wir-<br />

Nur durch Ihre<br />

tungsauftrag<br />

Unterstützung<br />

durch die Wähler –<br />

ist<br />

und<br />

uns<br />

nehmen dennoch Einfluss auf die verschiedensten<br />

Journalismus Politikbereiche. unabhängiger möglich!<br />

Interessenartikulation notwendig<br />

Eins steht aber fest: Jedes politische<br />

System – und Demokratien ganz besonders<br />

– benötigen den Input von Interessenvertretern.<br />

In den Parlamenten<br />

werden hochkomplexe Themen behandelt,<br />

die nicht nur eine enorme inhaltliche<br />

Tiefe erreichen (müssen), sondern<br />

auch maximale Konsequenzen für<br />

die betroffenen Regulationsob- und<br />

subjekte haben können. Es ist gar nicht<br />

möglich, dass jeder Abgeordnete die<br />

Auswirkungen seiner Entscheidungen<br />

auf allen Politikfeldern immer beurteilen<br />

kann. <strong>Info</strong>rmationen von außen<br />

sind daher dringend notwendig. Und<br />

genau das ist der Zweck von Lobbyismus:<br />

Ein Tausch von <strong>Info</strong>rmationen<br />

gegen Berücksichtigung in der<br />

Entscheidung des Politikers. Nur<br />

so lassen sich funktionsfähige<br />

Gesetze schaffen.<br />

Selbstverständlich steht es in<br />

einer Demokratie jedem frei,<br />

seine Meinung zu artikulieren<br />

– auch den politischen<br />

Entscheidern gegenüber;<br />

ganz gleich, ob dahinter<br />

Bild: In Österreich will Innenminister Herbert Kickl (FPÖ) den Einfluss<br />

der NGOs auf das Asylwesen einschränken. Die mediale Hetzjagd,<br />

die auch aufgrund dieses Vorhabens stattfindet, zeigt, wie eng<br />

NGOs und die etablierte Presse bei Kampagnen zusammenarbeiten.<br />

ein dezidiert wirtschaftliches oder ein<br />

nichtwirtschaftliches Interesse steht.<br />

Die Frage ist jedoch, ob Einzelinteressen,<br />

die wirtschaftlich oder ideologisch<br />

getrieben sein können, zum Nachteil<br />

und gegen den Willen der Allgemeinheit<br />

durchgesetzt werden. Hier von<br />

außen zu unterscheiden, ist schwierig.<br />

Grundsätzlich lässt sich aber Folgendes<br />

sagen: Sobald Diskussionen die sachlich-technische<br />

Ebene verlassen und<br />

stattdessen über Skandalisierungsmechanismen<br />

in den Medien weitergeführt<br />

werden, ist es klug, die Argumente<br />

sehr genau zu prüfen. Sind ein Dieselverbot<br />

oder die Methoden zur Einstu-<br />

österreichweit im Fachhandel bestellen<br />

oder in einer von über 100 Trafiken sofort<br />

fung von Titandioxid als krebserregend<br />

wissenschaftlich wirklich haltbar? Hinter<br />

den scheinbar öffentlichen, dem<br />

Gemeinwohl dienenden Interessen der<br />

NGOs steckt oftmals das genaue Ge-<br />

kungsvoll die deutsche Automobilindustrie<br />

bekämpft). Seien wir also wachsam,<br />

wenn die nächste Sau durchs Dorf<br />

getrieben wird. II<br />

| 13


Schwerpunkt<br />

Mit der Gleichheit<br />

geht die Freiheit verloren<br />

Die EU als Etappenziel von Marxisten und Kapitalisten am Weg zum Weltstaat.<br />

Ein Gastkommentar von Marcus Franz<br />

Bild: Die Vorstellung der<br />

absoluten Gleichheit aller<br />

Menschen ist nicht nur<br />

kindlich naiv, sondern<br />

auch gefährlich. Sie wird<br />

in einer zentral überwachten<br />

Scheinmoral enden,<br />

die wir heute schon als<br />

„Politische Korrektheit“ zu<br />

spüren bekommen.<br />

SAFE SPACE<br />

Die Europäische Union ist ihrem<br />

ideologischen Wesen nach ein gigantisches<br />

Gleichheitsprojekt geworden.<br />

Egal, wie man den Mainstream der<br />

orthodoxen EU-Vertreter auch beurteilen<br />

mag, am Ende aller Überlegungen stehen<br />

immer die Vereinigten Staaten<br />

von Europa. Viele der politisch<br />

führenden „Europäer“ nennen<br />

<strong>Info</strong>-<strong>DIREKT</strong> je<br />

d Die EU sieht<br />

Falscher Humanismus<br />

ihr Ziel aber nicht beim Namen,<br />

sondern umschreiben es sich als zivili-<br />

und Weltstaat<br />

nur allzu gerne mit gängigen<br />

Allgemeinplätzen.<br />

satorische<br />

und bequem w<br />

Elite, die den<br />

Der Euphemismus ist ja gerade<br />

in der Europa-Politik das modernistirika<br />

gedacht sind, ist die als<br />

Vereinigten Staaten von Ame-<br />

Stilmittel schlechthin: Da wird<br />

humanistisch bezeichnete<br />

schen Grundsatz<br />

des Uni-<br />

EU sieht sich als zivilisatorische<br />

ohne Unterlass vom größten<br />

Gleichheitsphilosophie. Die<br />

gemeinsamen Friedensprojekt<br />

aller Zeiten geschwärmt, da<br />

Elite, die den modernistischen<br />

wird schwadroniert vom menschengerechten<br />

modernen<br />

vorantreiben will. Am Ende<br />

versalismus<br />

<br />

Grundsatz des Universalismus<br />

vorantreiben<br />

österreichweit im<br />

Europa, da wir betulich vom<br />

des europäischen Projekts soll<br />

dringend notwendigen gemeinsamen<br />

Sozialsystem ge-<br />

oder nicht in nur einer das Amalgam der<br />

Vereinigten Staaten von Euro-<br />

von ü<br />

will.<br />

trötet und von der so freizügigen Grenzenlosigkeit,<br />

jüngst wieder von der gemeinsamen auch der schon vom Alt-Kommunisten Leo<br />

pa stehen, sondern es soll in weiterer Folge<br />

Armee und der gemeinsamen Außenpolitik kaufen<br />

Trotzki und seinen heute weiterhin aktiven<br />

usw. usf. Faktum ist, man will ein riesenhaftes<br />

politisches Gebilde schaf-<br />

bald greifbare Realität werden.<br />

Epigonen herbeifantasierte Weltstaat eine<br />

fen, in dem es letztlich völlig<br />

gleichgültig sein soll, ob man Die EU ist das Labor für den universalistisch<br />

Ire oder Italiener, Schwede, oder vereinigten Globus, auf in dem www.info<br />

die Gleichheit<br />

Deutscher, Franzose oder<br />

Pole ist.<br />

Tarnen und täuschen<br />

Die Chef-Ideologen der<br />

totalen Vereinigung und<br />

Gleichmacherei tarnen ihr<br />

Ziel geschickt hinter gefälliger<br />

Camouflage. Einer ihrer<br />

Lieblingsbegriffe ist das „Europa<br />

der Regionen“, in dem<br />

angeblich die regionalen<br />

kulturellen Eigenschaften<br />

der Völker weiterhin gedeihen<br />

könnten. In der Realität<br />

eines zentral gesteuerten<br />

riesigen Einheitsstaates ist<br />

das natürlich nicht machbar.<br />

Die Regionen wären lediglich<br />

bürokratische Verwaltungsbezirke,<br />

in denen die<br />

Brüssler Vorgaben umgesetzt werden müssen<br />

und die beinhart von Polit-Kommissaren<br />

überwacht werden. Heute scharf kritisierte<br />

EU-Dämlichkeiten wie etwa die Gurkenkrümmungsvorschriften<br />

würden dann wie heitere<br />

Anekdoten aus einer seligen Vergangenheit<br />

wirken.<br />

Die Triebfeder dieser Vereinigungsfantasien,<br />

die definitiv<br />

auch als Gegenprojekt zu<br />

den ganz anders gestalteten<br />

der Menschen die oberste Prämisse ist. Im<br />

kommenden Weltstaat gibt es dann keine<br />

verschiedenen gewachsenen Nationen und<br />

keine eigenständigen Populationen mehr,<br />

sondern nur noch die Menschheit und das<br />

Individuum.<br />

Nur durch Ihre Unterst<br />

unabhängiger Journal<br />

Alle Staaten, Völker und Kulturen sollen in<br />

diesem globalen Konstrukt aufgehen, eines<br />

Tages soll nur noch die vielzitierte und auf<br />

das Individuum bezogene, letztlich zynische<br />

Gleichheit durch Vielfalt herrschen. Jede(r)<br />

darf sich dann selbst verwirklichen und alle<br />

frönen einer kollektiven und zentral überwachten<br />

Scheinmoral, die heute schon als die<br />

„Politische Korrektheit“ daherkommt. Gleichgebürstete<br />

Individuen, die lächelnd gegenseitige<br />

Toleranz und Offenheit demonstrieren,<br />

bevölkern die Welt. Das Finale Grande<br />

ist erreicht und Nietzsches bittere Vision vom<br />

„letzten Menschen“ dann endlich Realität.<br />

Alle Bilder: freepik<br />

14 |


Schwerpunkt<br />

Die Bürgerlichen müssen kämpfen<br />

Der härteste Gegner dieser Gleichmacher-Ideologie<br />

und der einzige, der sie besiegen<br />

kann, ist der konservative<br />

bürgerlich-rechte Block. Er<br />

ist der Garant für das Bestehen<br />

der zivilisierten Nationen und<br />

er ist der Kulturmotor für die<br />

Aufrechterhaltung der traditionellen<br />

Familie, die nach wie<br />

vor oder sogar mehr denn je<br />

für das Gedeihen eines Volkes<br />

und eines Staates die wichtigste<br />

Voraussetzung ist. Und er ist<br />

der Bewahrer der Kulturen und<br />

der national verorteten Eigenschaften.<br />

tzt kaufen<br />

Die Gleichheitsdenker sehen das natürlich<br />

diametral anders. Ihnen sind Grenzen, nationale<br />

Strukturen und ethnisch-kulturelle<br />

Grundbedingungen prinzipiell ein Dorn<br />

im Auge. Sie haben zwar kein letztgültiges<br />

eiterlesen:<br />

Argument für ihre Abneigung gegen die<br />

natürlichen und über Jahrtausende gewachsenen<br />

kulturellen Fundamente der<br />

menschlichen Zivilisation, aber sie haben<br />

ihre Faschismus- und Nazi-Keulen, die zwar<br />

schon recht zerfleddert sind, aber noch immer<br />

heftig gebraucht werden.<br />

Wer sich angesichts der europäischen Politik<br />

an den Kopf greift und sich lieber auf den<br />

Schutz und auf das Gedeihen seiner Nation<br />

konzentrieren will, bekommt von der veröffentlichten<br />

Meinung fast überall in Europa<br />

sofort eine mit der Nazikeule drübergezogen.<br />

Das ist zwar nur noch lächerlich und<br />

peinlich, aber trotzdem der publizistische<br />

und linksideologische Alltag.<br />

Die Ursachen<br />

Doch was steckt dahinter? Woraus entstehen<br />

diese de facto schädlichen Denkfiguren?<br />

Betrachtet man den Egalitarismus<br />

genauer, kann man zwei unermüdlich werkende<br />

Gruppen identifizieren: Es gibt einerseits<br />

diejenigen Gleichmacher, die aus<br />

linksideologischen Gründen die Welt in ihrem<br />

Sinne verändern wollen. Diese agieren<br />

grundsätzlich wie die Vertreter eines „Kommunismus<br />

2.0“ und versuchen, mittels ihres<br />

aufgeplusterten Hypermoralismus Medien<br />

und Politik zu diktieren. Ihr Credo ist der<br />

Humanitarismus, der das „Menschenwohl“<br />

bedingungslos über alle Vernunft stellt und<br />

dadurch natürlich oft genug jenseits derselben<br />

agiert.<br />

Die andere Gruppe der Egalitären kommt<br />

aus dem Kapitalismus. Sie will die Gleichheit<br />

aus vorwiegend ökonomischen Gründen<br />

verbreiten, damit sie ihre Märkte vergrößern<br />

kann. Die Vertreter des Kapitals haben mehr<br />

Macht als die linken Ideologen, denn alleine<br />

die schiere Zahl der Kapitalismus-Agenten<br />

ist enorm: In Brüssel agieren zehnmal so<br />

viele Lobbyisten wie es EU-Abgeordnete<br />

gibt. Beiden Gruppen, den<br />

Linken wie den Kapitalisten,<br />

Einige wenige<br />

riesenhafte<br />

Konzerne werden<br />

am Ende<br />

die Weltwirtschaft<br />

bestimmen.<br />

ist jedoch gemeinsam, dass<br />

sie selbst eine abgeschlossene<br />

Elite bleiben wollen – ähnlich<br />

den Schweinen in George<br />

Orwells „Animal Farm“.<br />

Klare Motive<br />

Die jeweiligen Motive der Akteure<br />

sind eindeutig. Für den<br />

Kapitalisten gibt es nichts<br />

Schlimmeres als kaufkraftschwache<br />

Bevölkerungen,<br />

denn die sind potenzielle Kunden und<br />

wenn die Kunden arm sind, können sie<br />

nichts kaufen. Also muss mit ihnen etwas<br />

geschehen: Sie sollen Arbeitskräfte werden<br />

und das auch bleiben. Die linksideologischen<br />

Gleichmacher haben dieselbe Zielgruppe,<br />

sie wollen den Armen helfen, sie<br />

gleicher und wohlhabender machen. Wenn<br />

sie selber dabei noch etwas verdienen<br />

können, umso besser.<br />

Die NGOs geben uns dafür<br />

genug Beispiele.<br />

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ützung ist uns<br />

ismus möglich!<br />

Ein essenzieller<br />

Unterschied<br />

Es gibt aber einen wichtigen<br />

Unterschied zwischen<br />

den Gleichheitskämpfern:<br />

Die Kapitalismus-Vertreter<br />

möchten<br />

den Wohlstand<br />

der (noch) Armen<br />

durch deren eigene<br />

Arbeit<br />

steigern. Die<br />

Linksorientierten<br />

hingegen<br />

wollen<br />

über die staat-<br />

liche<br />

Alimen- tierung<br />

der Armen die<br />

Macht über dieselben<br />

gewinnen.<br />

Die Wege zu diesem Ziel<br />

namens „bessere Welt“<br />

sind also naturgemäß völlig<br />

unterschiedlich, und<br />

das zwingt die Gleichmacher<br />

zu ständigen Spagaten,<br />

wenn sie gemeinsam<br />

marschieren - was sie im<br />

Sinne des Weltstaates immer<br />

öfter müssen. Der Weltstaat<br />

liegt ja nicht nur im<br />

Interesse der Links-Doktrin,<br />

sondern er ist auch notgedrungen<br />

das letzte Ziel des<br />

Bild: Kapitalisten und<br />

Marxisten verfolgen ähnliche<br />

Ziele. Sie wollen<br />

alle Menschen gleich<br />

machen. Die einen, weil<br />

sie hoffen, dadurch mehr<br />

potentielle Abnehmer für<br />

ihre Produkte zu schaffen.<br />

Die anderen, weil sie<br />

glauben, dass sie durch<br />

die Ausrottung aller<br />

natürlichen Unterschiede<br />

die Menschheit von<br />

allen Zwängen befreien<br />

könnten. Fatal ist dieses<br />

Ansinnen in beiden Fällen.<br />

| 15


Schwerpunkt<br />

Bezahlte Anzeige<br />

Marcus Franz<br />

ist praktizierender Arzt.<br />

Er begann seine politische<br />

Karriere 2013<br />

als Quereinsteiger<br />

beim Team Stronach.<br />

Nach einem kurzen<br />

Ausflug in die ÖVP<br />

war er in der letzten<br />

Legislaturperiode parteifreier<br />

Abgeordneter<br />

ohne Klubzwang.<br />

Marcus Franz betreibt<br />

als „konservativer<br />

Rebell“ einen eigenen<br />

Blog unter:<br />

www.thedailyfranz.at<br />

Kapitalismus, der immer zu Oligopol-Bildungen<br />

tendiert: Einige wenige riesenhafte<br />

Konzerne wollen und werden am Ende die<br />

Weltwirtschaft bestimmen.<br />

Langsame Transformation<br />

Natürlich sind das alles noch<br />

Visionen, die erst langsam Realität<br />

werden, aber die Masterminds<br />

hinter den Egalitären<br />

sind zielstrebig genug, um zäh<br />

und ausdauernd ihre Strategien<br />

zu verfolgen. Sie sind auch<br />

flexibel: Weil sie längst erkannt<br />

haben, dass es wirkliche Gleichheit<br />

nie geben kann, versuchen<br />

sie ständig, durch verschiedene<br />

Tricks zumindest den Schein derselben zu<br />

erreichen. Eine der kaufen wichtigsten Maßnahmen<br />

dazu verbirgt sich hinter dem wohlklingenden<br />

Wort „Diversity“. Jeder soll divers sein,<br />

unterschiedlich, anders, aber insgesamt sind<br />

trotzdem alle gleich. Die Widersprüche in<br />

dieser Philosophie sind haarsträubend. Der<br />

Zwerg und der Riese, der Schwule wie der<br />

Hetero, der Mann und die Frau, das Kind wie<br />

der Pensionist, alles soll egal werden – im<br />

wahrsten Sinne des Wortes.<br />

Auf in den Kampf<br />

Für den Normalbürger führen diese Entwicklungen<br />

in eine gar nicht erstrebens-<br />

Wer die Bürger<br />

und ihre<br />

Rechte schützen<br />

will, der<br />

werte Zukunft und jeder vernünftige<br />

Mensch wird sich fragen, ob und wie er<br />

diese Szenarien noch verhindern kann.<br />

Die positive Antwort auf dies<br />

<strong>Info</strong>-<strong>DIREKT</strong> jetzt kaufen<br />

und bequem weiterlesen:<br />

Frage lautet: Ja, man kann.<br />

Dafür ist es allerdings notwendig,<br />

den Mut und den<br />

Willen aufzubringen, sich<br />

der eigenen Leitkultur zu<br />

widmen und diese auch verteidigen<br />

zu wollen.<br />

muss grundsätzlich<br />

national<br />

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Bekenntnis zur<br />

eigenen Kultur<br />

Dies wiederum bedingt,<br />

dass sich die Politik nicht nur<br />

in abstrakten Formulierungen<br />

ergeht und sich die Parteien akademische<br />

Wortgefechte über das Wesen der<br />

EU liefern, sondern dass mehr politisch<br />

Verantwortliche ein Bekenntnis zur eigenen<br />

Kultur ablegen und ihren Einsatz für<br />

die Nation und ihre Werte vervielfachen.<br />

Wer die Bürger und ihre Rechte schützen<br />

will, der muss grundsätzlich national denken.<br />

International orientierte Gleichheitsphilosophien<br />

wirken da kontraproduktiv.<br />

Denn nur in der eigenen Nation finden<br />

die Bürger jene Sicherheit, die sie für ihre<br />

Freiheit auch brauchen. Im Weltstaat und<br />

in der Gleichheit jedoch geht die Freiheit<br />

verloren. II<br />

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Bild: <strong>Info</strong>-<strong>DIREKT</strong><br />

VORRANG FÜR<br />

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16 |<br />

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GERHARD KNOLL<br />

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Schwerpunkt<br />

Die EU ist kein Friedensprojekt<br />

Vor Waffenlieferungen, Destabilisierungen und Bombardierungen schreckt man<br />

auch in Brüssel nicht zurück. Von Alexander Markovics<br />

Bild: Von Bundesministerium für Europa, Integration und Äusseres - Arbeitsbesuch Mazedonien via wikimedia.org (CC BY 2.0)<br />

Bild Panzer: bundesheer/? Bild EU-Fahne: pixabay.com (Fotomontage)<br />

Es gibt Lügen, die einfach so oft erzählt<br />

werden, bis sie jeder glaubt. Eine davon<br />

ist die Behauptung, dass die EU<br />

ein Friedensprojekt sei. Dass diese Lüge international<br />

großen Widerhall gefunden hat,<br />

wurde auch dem größten Zweifler 2012 vor<br />

Augen geführt, als der Europäischen Union<br />

der Friedensnobelpreis verliehen wurde. Ein<br />

Grund mehr, wohl eines der größten Propagandamärchen<br />

der Brüsseler Globalistenclique<br />

auf Herz und Nieren zu überprüfen.<br />

Die EU und die deutsch-französische<br />

Erbfreundschaft<br />

Als am 23. Jänner Angela Merkel und Emmanuel<br />

Macron einen Freundschaftsvertrag<br />

zwischen Deutschland kaufen und Frankreich unterzeichneten,<br />

erinnerten sie damit an den<br />

Elysée-Vertrag von 1963, der damals von<br />

Charles de Gaulle und Konrad Adenauer unterzeichnet<br />

wurde. Der neue Freundschaftsvertrag<br />

soll die beiden Erbfreunde Deutschland<br />

und Frankreich noch stärker aneinander<br />

ketten und in Zukunft zu einer einheitlichen<br />

Außen- und Verteidigungspolitik führen. Mag<br />

dieser Vertrag vordergründig europäischen<br />

Interessen dienen, verkommt er zur Posse,<br />

wenn man bedenkt, dass die gegenwärtige<br />

EU und nicht zuletzt das Duo Merkel-Macron<br />

nicht die Interessen der eigenen Völker verfolgt,<br />

sondern vielmehr jene globalistischer<br />

Kreise und insbesondere des Unterdrückers<br />

aller freien Völker, der USA. Und genau dieser<br />

selbsternannte „Weltpolizist“ war es, der<br />

von Anfang an das Tempo und die Zielrichtung<br />

der europäischen Integration vorgab,<br />

um seine Vasallen in Westeuropa,<br />

das damals noch Front im Kalten Krieg<br />

gegen die Sowjetunion war, besser organisieren<br />

zu können.<br />

Europäische Bomben auf Serbien,<br />

Lybien und Syrien<br />

So kam es auch, dass zahlreiche Mitgliedsstaaten<br />

des Friedensprojekts EU 1999 unter<br />

der Führung der USA Restjugoslawien<br />

bombardierten, um einen Abzug der Serben<br />

aus dem Kosovo zu erzwingen, was bis<br />

heute zu einer Destabilisierung des Balkans<br />

führte. Ebenfalls 1999 kam es zur NATO-Osterweiterung,<br />

die die Grenzen des Militärbündnisses<br />

bis Russland verschob. Damit<br />

zerstörte man das Vertrauensverhältnis zu<br />

Russland, dem man im Zuge der Wiedervereinigung<br />

ein Ende der NATO-Ausdehnung<br />

in Europa zugesagt hatte. 2011 heizten<br />

Großbritannien und Frankreich mit Segen<br />

aus Brüssel den Bürgerkrieg in Lybien an,<br />

bis man schließlich das unter Ghadaffi wohlhabende<br />

Land im Namen von Freiheit und<br />

Menschenrechten zusammenbombte. Verhinderte<br />

Gaddaffi bis dahin eine Masseneinwanderung<br />

von Nordafrika nach Europa,<br />

begannen nun Zehntausende nach Europa<br />

überzusetzen.<br />

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Ebenfalls 2011 brach in Syrien ein vom Westen<br />

unterstützter Aufstand aus, der schließlich<br />

zum Stellvertreterkrieg ausartete. Auch<br />

hier zerstörte die EU gemeinsam mit den<br />

USA und Israel einen stabilen Staat. Waffen<br />

wurden an syrische „Rebellen“ geliefert, die<br />

am Ende sogar in die Hände des Islamischen<br />

Staates gelangten. Neben Millionen Vertriebenen<br />

führte dieser Militäreinsatz auch zu<br />

Terroranschlägen durch den IS in Europa.<br />

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Putsch in Kiew<br />

Der Maidanputsch 2014 in Kiew wurde<br />

ebenfalls von der EU unter amerikanischer<br />

Führung mitfinanziert, die seitdem mitgetragenen<br />

Russlandsanktionen sind für Europa<br />

ebenfalls ein Schuss ins Knie. Die Masseneinwanderung<br />

seit 2015 wiederum, die auch<br />

zahlreiche Gewaltverbrecher nach Europa<br />

brachte, hat ihre Wurzeln auch in dieser Destablisierung<br />

Syriens.<br />

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unabhängiger Journalismus möglich!<br />

Insgesamt ist die EU also das genaue Gegenteil<br />

eines Friedensprojekts. Am besten<br />

wäre es für Europa, wenn dieses Kriegsprojekt<br />

schon morgen beendet werden würde,<br />

damit wir eine wahre Friedensordnung auf<br />

unserem Kontinent gründen können. Nur<br />

wenn wir aufhören, in unserer unmittelbaren<br />

Nachbarschaft Chaos zu<br />

säen, können wir selbst in Sicherheit<br />

leben! II<br />

Bild: Die Destabilisierung<br />

Lybiens und Syriens,<br />

an der auch EU-Mitgliedsstaaten<br />

beteiligt waren,<br />

machte tausende<br />

Menschen zu transkontinentalen<br />

Flüchtlingen.<br />

Bild: Im Rahmen der<br />

beschlossenen verstärkten<br />

Kooperation<br />

bei Verteidigung will<br />

die EU für mehr militärische<br />

Mobilität sorgen.<br />

Sanierungsbedürftige<br />

Straßen und Brücken sollen<br />

mit EU-Geldern „panzerfit“<br />

gemacht werden.<br />

| 17


Schwerpunkt<br />

ÖXIT<br />

Demokratie- und<br />

andere Defizite der EU<br />

Gastbeitrag von Inge Rauscher, einer der bekanntesten EU-Kritiker in Österreich.<br />

Bild: Kann die EU noch<br />

von innen heraus zu etwas<br />

Positivem reformiert werden<br />

oder sollte Österreich –<br />

so wie Großbritannien –<br />

die EU verlassen? Die<br />

EU-Wahl am 26. Mai dürfte<br />

spannend werden.<br />

Bild: Othmar Karas (ÖVP)<br />

sitzt seit 20 Jahren im<br />

EU-Parlament. Für viele<br />

Österreicher steht sein<br />

Gesicht deshalb stellvertretend<br />

für eine EU, die sie<br />

nicht wollen.<br />

Das Grundkonzept der sogenannten<br />

„Europäischen Union" stand<br />

von Anfang an in totalem Gegensatz<br />

zur Demokratie, die schon vom Begriff<br />

her historisch gewachsene, homogene<br />

Staatsvölker voraussetzt. Wer diese ihrer<br />

geistig-kulturellen, wirtschaftlichen und<br />

sozialen wie ökologischen<br />

Eigenständigkeit beraubt, erteilt<br />

damit auch der Demokratie<br />

als Verwirklichung der politischen<br />

Willensbildung der<br />

Staatsbürger eine klare Absage.<br />

Gemäß Untersuchungen<br />

aus Deutschland kaufen werden<br />

über 80 Prozent aller für<br />

EU-Mitgliedstaaten geltenden<br />

Gesetze, Verordnungen<br />

und Richtlinien von „Brüssel"<br />

bestimmt, sogar das jeweilige<br />

Staatsbudget. Die EU<br />

ist keine internationale, also<br />

zwischenstaatliche Organisation,<br />

sondern insbesondere<br />

seit dem Maastricht-Vertrag<br />

von 1992 ein supranationales<br />

Machtgebilde, das sich<br />

als Eckpfeiler der Globalisierung anmaßt<br />

über den Staaten und Völkern zu stehen.<br />

Dies ist allerdings nur möglich (geworden),<br />

weil viel zu viele „nationale" Politiker, Medien<br />

und – nicht zuletzt – Bürger dies bisher<br />

zuließen.<br />

Falsche Ausrichtung<br />

Die EU-Agenda folgt nicht zufällig jener der<br />

„Paneuropa-Union", die jahrzehntelang –<br />

auch heute noch – von den<br />

Nachfahren der Monarchien<br />

beherrscht wird, die ja ebenfalls<br />

überstaatliche Regime<br />

darstellten. So wie der Adel<br />

seine Macht „von Gottes Gnaden"<br />

ableitet(e), sind die Götzen<br />

der EU-Kommission meist<br />

auch multinationale, transkontinentale<br />

Konzerne. Deren politischer<br />

Arm ist die EU mithilfe<br />

zahlreicher Lobbyorganisationen<br />

wie z. B. des „Round Table<br />

of Industrialists", weswegen<br />

freier Handel „mit Gott und<br />

der Welt" und Profite für die<br />

Konzerne die obersten Gebote<br />

sind und eben nicht freie<br />

Bürger in ökonomisch und<br />

ökologisch gesunden Volkswirtschaften,<br />

die auch dem Sozialstaatsprinzip<br />

entsprechen, einem der Baugesetze<br />

der österreichischen Bundesverfassung.<br />

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Die EU und<br />

mit ihr deren<br />

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Österreich<br />

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weg von den<br />

Nur durch Ihre Idealen Unterstützung der ist uns<br />

unabhängiger „bürgerlichen<br />

Journalismus möglich!<br />

Revolution“<br />

von 1848<br />

Bild Karas: epp group via flickr.com (CC BY-ND 2.0); Bild EU Fahne: pixabay, gemeinfrei; ÖXIT-Schild: freepik und <strong>Info</strong>-<strong>DIREKT</strong><br />

18 |


Schwerpunkt<br />

Die Ergebnisse sehen wir u.a. an der seit<br />

dem EU-Beitritt Österreichs, besonders seit<br />

der Einführung des Euro, massiv gesunkenen<br />

Kaufkraft der Löhne und Einkommen<br />

der breiten Masse, also von Arbeitnehmern,<br />

kleinen Selbständigen, Bauern und<br />

Pensionisten.<br />

Die EU-Konstruktion erfüllt nicht einmal am<br />

Papier den elementarsten Grundsatz selbst<br />

der repräsentativen Demokratie, die Gewaltenteilung.<br />

Der wichtigste Gesetzgeber,<br />

die EU-Kommission, ist nicht gewählt. Der<br />

EU-Gerichtshof (EuGH) betreibt Rechtssetzung<br />

und Rechtssprechung in einem – ein<br />

Rückfall in den Absolutismus<br />

kaufen<br />

vordemokratischer<br />

Herrschaftsformen, als Begriffe wie<br />

Bürgerrechte und Volkssouveränität noch<br />

nicht existierten.<br />

künstliche Schaffung eines inzwischen immer<br />

weniger „europäischen" Gesamt-Einheitsvolkes<br />

hinaus, das es (noch) nicht gibt<br />

und dem sich bisher nur die ungarische<br />

Regierung konsequent widersetzt. Sie hat<br />

als einzige der „Politischen Deklaration<br />

von Marrakesch" nicht zugestimmt, einem<br />

weitreichenden Migrationsabkommen<br />

zwischen 26 afrikanischen und 27 EU-Mitgliedstaaten.<br />

Die österreichische Regierung<br />

hingegen hat diese am 2. Mai 2018<br />

unterzeichnet, ohne jegliche <strong>Info</strong>rmation<br />

an die Öffentlichkeit, heimlich, still und<br />

leise. Ebenso wie im Dezember 2018 den<br />

umfassenden „UNO-Flüchtlingspakt", der<br />

ganz ähnliche Bestimmungen enthält wie<br />

der „UNO-Migrationspakt", bei dem sich<br />

die Regierung unter großem Brimborium<br />

wenigstens der Stimme enthalten hat.<br />

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EU<br />

Bild Rauscher: privat<br />

Die EU und mit ihr deren (noch) Vasall Österreich<br />

bewegt sich immer weiter weg von<br />

den Idealen der „bürgerlichen Revolution"<br />

von 1848, die im österr. Staatsgrundgesetz<br />

von 1867 ihren Niederschlag in Form der<br />

erstmaligen Formulierung von „allgemeinen<br />

Rechten der Staatsbürger" fanden und<br />

noch heute Grundlage unseres Staates<br />

sind.<br />

Parlamentsparteien für die EU<br />

Von den Vertretern der derzeitigen Regierungsparteien<br />

ist da allerdings keine<br />

Abhilfe zu erwarten (von den „Oppositionsparteien"<br />

noch viel weniger). Im krassen<br />

Gegensatz zu deren klaren Versprechungen<br />

vor der Nationalratswahl - u.a.<br />

dass direkte Demokratie nach Schweizer<br />

Muster - „absolute Koalitionsbedingung"<br />

sei, ist im Regierungsprogramm auf Seite<br />

20 festgelegt, dass Volksabstimmungen<br />

zum gesamten EU-Recht, zu internationalen<br />

Verträgen und zu unserer<br />

eigenen (?) Bundesverfassung<br />

de facto verboten werden. Bei<br />

Volksabstimmungen zu den<br />

wenigen, dann noch verbleibenden<br />

Themen soll außerdem<br />

ein Beteiligunsquorum<br />

von mindestens einem Drittel<br />

der Stimmberechtigten<br />

für ein Ja zum jeweiligen<br />

Anliegen der Betreiber<br />

erreicht werden müssen.<br />

Bei knappen Abstimmungsergebnissen<br />

würde dies eine Beteiligung<br />

von mindestens<br />

66% bedeuten. Damit<br />

wäre die Zwentendorf-Abstimmung<br />

ungültig<br />

gewesen!<br />

Die EU-Politik läuft seit<br />

vielen Jahren auf die<br />

Wahlbündnis für EU-Austritt<br />

Um solche Verträge in Zukunft schon im<br />

Entstehungsstadium zu erfahren und rechtzeitig<br />

die Bürger darüber informieren zu<br />

können, haben sich zwei seit Jahren aktive<br />

EU-Gegner-Organisationen, die „Initiative<br />

Heimat & Umwelt" IHU und „Neutrales<br />

Freies Österreich" NFÖ, nun verbündet<br />

und kandidieren gemeinsam<br />

für die Europawahlen am<br />

26. Mai 2019. Unter<br />

der Listenbezeichnung<br />

„EU-NEIN – Für<br />

EU-Austritt, Einwanderungs-Stopp,<br />

Direkte<br />

Demokratie,<br />

Neutralität" wollen<br />

sie dafür sorgen, dass<br />

in Zukunft Österreich<br />

in Straßburg und<br />

Brüssel nicht<br />

mehr wie bisher<br />

nur durch<br />

JA-Sager<br />

vertreten<br />

wird. II<br />

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Inge Rauscher,<br />

Bild: Das Wahlbündnis<br />

„EU-NEIN“ tritt unter<br />

anderem für einen Austritt<br />

Österreichs aus der EU<br />

und einen Einwanderungs-<br />

Stopp ein.<br />

Gründerin und Obfrau der seit 1988<br />

tätigen „Initiative Heimat & Umwelt"<br />

IHU, Initiatorin und Hauptbetreiberin<br />

des überparteilichen „EU-Austritts-<br />

Volksbegehrens" vom Juni 2015<br />

mit 261.056 Unterzeichnern. Nun<br />

Spitzenkandidatin des Wahlbündnisses<br />

EU-NEIN bei der Europawahl 2019.<br />

Kontakt: 3424 Zeiselmauer, Hageng. 5<br />

Tel.: 02242/70516 od. 0664/4<strong>25</strong>1935.<br />

ihu@a1.net,<br />

www.eu-nein.at<br />

| 19


Schwerpunkt<br />

Die EU wäre eine wirklich<br />

Eine Grundlage für eine gute Partnerschaft ist das<br />

Einhalten von Verträgen. Das gilt für Beziehungen zwischen<br />

Menschen, aber auch zwischen Staaten. Aber was tun, wenn<br />

einem der Partner untreu wird? Robert Müller<br />

Wenn Brüsseler Politiker hoch erhobenen<br />

Hauptes durch die<br />

Welt ziehen und vielerorts, von<br />

Polen bis Ungarn, von Venezuela bis Russland,<br />

Demokratie und Rechtsstaatlichkeit einfordern,<br />

löst dies oft ungläubiges Staunen und<br />

Verwunderung aus.<br />

Defizite seit Langem bekannt<br />

Mit einem Europäischen Parlament ohne<br />

Initiativrecht, wo bei der Wahl eine luxemburgische<br />

Stimme zehnmal so viel<br />

zählt wie eine deutsche, und einer<br />

europäischen Regierung in Form der<br />

Europäischen Kommission,<br />

die von niemandem gewählt<br />

wurde. Bei allem<br />

Frust über die Heuchelei<br />

und Verlogenheit<br />

der EU-Moralapostel<br />

kann jedem EU-Kritiker<br />

trotzdem gesagt<br />

werden: ihr<br />

wusstet worauf ihr<br />

euch einlasst! Die<br />

mangelnde demokratische<br />

Legitimierung<br />

der europäischen Institutionen<br />

war keineswegs<br />

unbekannt. Sie ist in den<br />

Verträgen, die beispielsweise<br />

Österreich bei seinem<br />

Beitritt ratifiziert hat,<br />

mehr als deutlich verankert.<br />

Auch dass Österreich bei seiner<br />

Wirtschaftsleistung jedenfalls<br />

Nettozahler sein würde,<br />

war von Anfang an klar. Wie<br />

bei einer Eheschließung ließ<br />

man sich wissend und ohne Zwang (zumindest<br />

in unserem Kulturkreis) auf eine<br />

enge und manchmal schwierige Beziehung<br />

ein. Was aber tun wenn Regeln gebrochen<br />

werden? Wenn die Macht, die von den europäischen<br />

Staaten an Brüssel übertragen wurde,<br />

missbraucht wird?<br />

Bild: Videoaufnahmen zeigen<br />

Kommissionspräsident Jean-Claude Junker<br />

immer wieder, wie er bei öffentlichen<br />

Auftritten herumtorkelt und sich daneben<br />

benimmt. Unter seine Führung hat die EU<br />

zudem ihre eigenen Gesetze missachtet.<br />

Als Ehepartner käme er deshalb für die<br />

meisten wohl nicht infrage.<br />

Die freiwillige Abgabe von Souveränität an<br />

eine überstaatliche Ebene, die gemeinschaftlich<br />

und unter strikter Einhaltung genau ausverhandelter<br />

Verträge agierte, war in der<br />

europäischen Geschichte eine Premiere. Im<br />

<strong>Info</strong>-<strong>DIREKT</strong> je<br />

Gegensatz zu beinahe allen historisch belegbaren<br />

Staatenbildungen, wurden im Falle der<br />

EU und ihrer Vorgängerorganisationen zuerst<br />

Verträge unterzeichnet und Institutionen<br />

und<br />

gegründet,<br />

bequem<br />

und diese erst danach, Schritt für<br />

w<br />

Schritt, mit Macht ausgestattet. Die freiwillige<br />

Abgabe von Souveränität unter genau festge-<br />

Wenn die<br />

teilnehmenden<br />

Staaten nicht<br />

darauf vertrauen<br />

können,<br />

dass sich die<br />

supranationale<br />

Ebene auch<br />

tatsächlich<br />

genau an die<br />

Verträge hält,<br />

funktioniert die<br />

Zusammenarbeit<br />

nicht.<br />

österreichweit im F<br />

oder in einer von ü<br />

kaufen<br />

<br />

legten Bedingungen wurde das Grundprinzip<br />

aller darauf folgenden europäischen Integrationsschritte.<br />

Auf die Montanunion<br />

(1951) folgte der<br />

Warenhandel in Form der<br />

Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft,<br />

die Atomindustrie,<br />

in Form von<br />

des Euratomvertrages<br />

(beide 1957), und schließlich<br />

die meisten anderen<br />

Politikfelder in Form<br />

des Maastrichtvertrages<br />

(1992) und des Lissabonvertrages<br />

(2009). Das<br />

gesamte Funktionieren<br />

einer solchen Ordnung<br />

hängt davon ab, dass die<br />

übertragenen Befugnisse<br />

oder auf www.info-d<br />

verantwortungsvoll und<br />

vertragstreu ausgeübt<br />

werden. Man nennt dies<br />

auch Legalitätsprinzip.<br />

Wenn die teilnehmenden<br />

Staaten nicht darauf vertrauen<br />

können, dass sich<br />

Nur durch Ihre Unterstü<br />

unabhängiger Journali<br />

die supranationale Ebene<br />

auch tatsächlich genau an die Verträge hält,<br />

funktioniert die Zusammenarbeit nicht.<br />

Frühere Verstöße der EU (und ihrer Vorgängerorganisationen)<br />

können mit schlechten<br />

Gewohnheiten während der Ehe verglichen<br />

werden. Die aktivistische Rechtsprechung des<br />

EuGH beispielsweise, der in einer Reihe von<br />

Urteilen immer den Binnenmarkt als Vorwand<br />

nahm um den Mitgliedstaaten in allen möglichen<br />

Bereichen, von der Sozialgesetzgebung,<br />

über Arbeitnehmerschutz bis hin zu Umweltschutz,<br />

Vorschriften zu machen. Bereichen in<br />

denen die EG ursprünglich wenige oder keine<br />

Kompetenzen besaß. Ungefähr so als würde<br />

Bild: flickr.com/european people´s party (CC BY 2.0)<br />

20 |


Schwerpunkt<br />

schlechte Ehefrau<br />

die Ehefrau ihrem Mann plötzlich vorschreiben,<br />

von welcher Brauerei er sein Bier beziehen<br />

dürfe und von welcher nicht.<br />

Ein anderes Beispiel ist das extrem intransparente<br />

Komitologieverfahren, in dem die Umsetzung<br />

von EU-Gesetzen in der Form von<br />

Durchführungsrechtsakten und delegierten<br />

Rechtsakten (vergleichbar mit Durchführungsverordnungen<br />

von nationalen Gesetzen) organisiert<br />

ist. Dies geschieht weit abseits jeder<br />

öffentlichen Einsicht. Die nationalen Parlamente<br />

sind aus dem Prozess ausgeschlossen, das<br />

tzt kaufen<br />

Europäische Parlament wird sehr selten aktiv,<br />

und die Mitgliedstaaten werden meist von der<br />

Kommission überrumpelt, sodass diese im<br />

eiterlesen:<br />

Rahmen des Komitologieverfahrens oft Dinge<br />

umsetzen kann, welche die Mitgliedstaaten<br />

im ursprünglichen Gesetzgebungsverfahren<br />

nicht vorgesehen hatten.<br />

Scheidungsgründe?<br />

Im Rahmen der sogenannten „Eurorettung“<br />

kam es jedoch zu einem Verstoß neuer Qualität.<br />

Um die südlichen Euroländer, insbesondere<br />

Italien und Griechenland vor akuten Liquiditätsproblemen<br />

zu bewahren, wurde durch die<br />

achhandel bestellen<br />

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Schritt in Richtung Staatswerdung<br />

der EU ist.<br />

Dieser erfolgte nicht<br />

ber EZB 100 gegen das Trafiken Verbot der monetären Staatsfinanzierung<br />

sofort freiwillig, sondern<br />

(Artikel 123 und 1<strong>25</strong>, Vertrag über<br />

die Arbeitsweise der Europäischen Union) verstoßen.<br />

verborgen und unter<br />

Zwang. Dass die<br />

Auch wenn der EuGH das Vorgehen strukturellen Prob-<br />

der EZB im Nachhinein aufgrund einer Umgehungskonstruktion<br />

für rechtmäßig erklärte,<br />

ist für viele deutsche Verfassungsrechtler und<br />

Ökonomen klar, dass hier Primärrecht gebroleme<br />

der Eurozone<br />

bisher nicht gelöst<br />

wurden, und eine<br />

Eurokrise jederzeit<br />

chen wurde. Nun hat die Ehefrau einen hohen<br />

Kredit aufgenommen für den ihr Gatte haftet,<br />

um ihrem arbeitslosen Bruder zu helfen – und<br />

sie tat dies hinter dem Rücken ihres Mannes.<br />

tzung ist uns<br />

smus möglich!<br />

Bild: flickr.com/estonian foreign ministry (CC BY 2.0)<br />

Der Bruch von Primärrecht ist mehr als nur<br />

eine „schlechte Gewohnheit”. Wie anfangs beschrieben,<br />

wird dadurch das Legalitätsprinzip<br />

verletzt, und damit die Grundlage der europäischen<br />

Integration. Mitgliedstaaten, insbesondere<br />

jene, die verantwortungsvoll wirtschaften,<br />

müssen zusehen, wie sich die supranationale<br />

Ebene in Brüssel bzw. Frankfurt verselbstständigt.<br />

Ist das Vertrauen erst mal zerstört, ist es<br />

nur sehr schwer wieder herzustellen. Von ehrlichen<br />

Unterstützern der EU, welche den Bruch<br />

von Primärrecht zumindest nicht leugnen, wird<br />

oft angeführt, dass es sich um eine Ausnahmesituation<br />

handelte. Die EU und die Eurozone<br />

wären in ihrer Existenz bedroht gewesen, und<br />

der Regelbruch schlicht notwendig, um das<br />

Überleben des europäischen Projekts zu sichern.<br />

Auch Staaten rufen in Extremsituationen<br />

manchmal den Notstand aus, und setzen dabei<br />

vorübergehend bestimmte Gesetze außer<br />

Kraft, um ihren Fortbestand zu sichern. Die EU<br />

ist aber kein Staat, sondern eine regelbasierte,<br />

hochinstitutionalisierte Zusammenarbeit zwischen<br />

Staaten. Sie stand also vor einem Dilemma:<br />

Regeln einhalten und den Fall des Euro<br />

und möglicherweise der ganzen EU in Kauf<br />

nehmen? Oder genau jene Regeln, auf deren<br />

Einhaltung das europäische Projekt aufgebaut<br />

ist, brechen, um so kurzfristig das Überleben<br />

des Euro zu sichern? Die EU entschied sich für<br />

den Regelbruch, und die Mitgliedstaaten versagten<br />

ihr bisher nicht die Gefolgschaft.<br />

Regelbruch als Schritt<br />

zum Einheitsstaat<br />

Insbesondere patriotischen<br />

Europäern, welche die<br />

Souveränität ihrer Nationalstaaten<br />

bewahren<br />

und schützen wollen,<br />

drängt sich bisweilen<br />

der Verdacht auf, dass der<br />

Regelbruch ein bewusster<br />

wieder auftreten<br />

könnte, lässt diesen<br />

Verdacht nicht<br />

schwächer werden.<br />

Ein großer, gut organisierter<br />

patriotischer Block aus Parteien<br />

und Abgeordneten im EU-Parlament, die<br />

in erster Linie ihren Heimatländern verbunden<br />

sind, wäre dringend notwendig,<br />

um die Machenschaften der EU genau<br />

zu überwachen. Wie ein strenger, und<br />

manchmal etwas eifersüchtiger Ehemann<br />

würde er es den Institutionen<br />

zumindest schwerer machen zu betrügen.<br />

II<br />

Bild: Ein großer, gut organisierter<br />

patriotischer Block im EU-Parlament<br />

könnte der EU genau auf die<br />

Finger schauen. Für die BRD<br />

könnte diese Aufgabe die AfD<br />

übernehmen. In Österreich tritt<br />

Harald Vilimsky (FPÖ) dazu zur<br />

EU-Wahl an.<br />

| 21


Schwerpunkt<br />

Müller mault<br />

Wenn mich eine Sache wirklich aufregt ...<br />

Über so viel<br />

Arroganz,<br />

Dummheit,<br />

Dekadenz und<br />

Verblendung<br />

kann man sich<br />

nur mehr wundern!<br />

Bild: Die angebliche<br />

Galionsfigur der EU, Jean-<br />

Claude Juncker, setzt<br />

Europa dem Gespött der<br />

ganzen Welt aus. Seine<br />

angeblichen „Ischias-<br />

Probleme“ wurden zum<br />

Sinnbild für eine abgehobene<br />

Elite, die die<br />

Augen vor offenkundigen<br />

Problemen verschließt.<br />

… dann ist das die Europäische Union!<br />

Was hat man uns nicht alles versprochen?<br />

D-Mark und Schilling blieben erhalten. Die<br />

Autonomie der Mitgliedstaaten bliebe unberührt.<br />

Das Preisniveau würde fallen. Sichere<br />

Arbeitsplätze und Wohlstand für alle …<br />

Was daraus geworden ist, wissen wir. Heute<br />

hängen wir in einer Wirtschafts- und Währungsunion<br />

fest, in der Kraut und Rüben<br />

zusammengeworfen werden. Gänzlich verschiedene<br />

Wirtschaftssysteme und Geisteshaltungen<br />

werden durch eine Schablone<br />

gedrückt, mit der niemand eine Freude hat.<br />

Die sogenannten<br />

<br />

„Nettozahler“ finanzieren<br />

die maroden Volkswirtschaften der südlichen<br />

Mitgliedstaaten und werden zum Dank noch<br />

der Ausbeutung bezichtigt. Durch gemeinsames<br />

Recht und<br />

kaufen<br />

Gerichtsbarkeit werden wir<br />

per EU-Gesetze und Richtlinien gezwungen,<br />

nationales Recht aufzugeben. Ganz selten zu<br />

unserem Vorteil.<br />

Und der neueste Gag ist es, die Länder, die<br />

ohnehin schon den ganzen Laden bezahlen,<br />

noch mit Migranten zu fluten, bis ihre Wirtschaften<br />

völlig kollabieren. Dank Volksverrätern<br />

wie Merkel und Macron gibt es dagegen<br />

auch keine Widerworte. Man gibt sich fleißig<br />

ein paar Küsschen, während vor dem Elysee-Palast<br />

die Guillotine aufgebaut wird. Witzigerweise<br />

verschwinden tatsächlich positive<br />

Aspekte wie die Reisefreiheit, seit manche<br />

Länder ihre Binnengrenzen wieder kontrollieren<br />

müssen, um den (übermäßigen)<br />

Zuzug von gewalttätigen Goldstücken<br />

zu verhindern.<br />

Ja, man kann sich nur noch<br />

wundern über so viel Arroganz,<br />

Dummheit, Dekadenz<br />

und Verblendung.<br />

Vermutlich ist es eine<br />

Mischung aus gekauften<br />

oder erpressten<br />

Politikern und tatsächlich<br />

geistesschwachen<br />

Gutmenschen, die uns<br />

regiert. Anders ist dieser<br />

Massenwahnsinn nicht<br />

mehr zu erklären.<br />

Jean-Claude Juncker:<br />

die Schande Europas.<br />

Die größte Schande für mich<br />

ist und bleibt aber Jean- Claude<br />

Juncker! Der Hanswurst, der wegen seines<br />

„Ischias“ vom Großteil seiner Unionsbürger<br />

verarscht und ausgelacht wird, soll<br />

unsere Galionsfigur sein?! Während er sich<br />

teilweise wie ein moderner Sonnenkönig<br />

gebärdet, Staatsoberhäupter respektlos<br />

„ohrfeigt“ oder ihnen durch die Haare wuschelt,<br />

bringt er es nicht einmal fertig, sich<br />

zwei gleiche Schuhe anzuziehen. Es ist ein<br />

Skandal, dass man diesen mutmaßlichen<br />

Alkoholiker noch nicht seines Amtes enthoben<br />

hat. Doch wer sollte das machen? Die<br />

EU-Parlamentarier, die, von einigen wenigen<br />

Ausnahmen abgesehen, fett und zufrieden<br />

ihre Taggelder abkassieren und sich völlig<br />

bewusst sind, dass sie für ihre eigenen Parteien<br />

auf dem Abstellgleis sitzen? Nein, die<br />

ganz sicher nicht. Es ist leider trauriger Fakt,<br />

dass mit der räumlichen Nähe zum Volk auch<br />

die geistige abnimmt. Dies hat uns eine elitäre<br />

Herrscherkaste beschert, die paradoxerweise<br />

durch ihre eigene Inkompetenz in die<br />

höchsten Gremien dieser geistigen Tochter<br />

der Sowjetunion gehievt wurde.<br />

<strong>Info</strong>-<strong>DIREKT</strong> jetzt kaufen<br />

und bequem weiterlesen:<br />

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österreichweit im Fachhandel bestellen<br />

oder in einer von über 100 Trafiken sofort<br />

oder auf www.info-direkt.eu abonnieren<br />

Nur durch Ihre Unterstützung ist uns<br />

unabhängiger Journalismus möglich!<br />

Dort haben sie nichts zu befürchten. So verhasst<br />

sie den eigenen Herren (nämlich dem<br />

Wahlvolk) auch sind, so unangreifbar sind sie<br />

auch. Und so lange man als mutmaßlicher,<br />

peinlicher Alkoholiker die höchsten Ämter in<br />

der Union bekleiden kann, so lange wird sich<br />

auch in den Parlamenten und Räten nichts<br />

ändern. Juncker steht sinnbildlich für alles,<br />

was an dieser Institution falsch ist.<br />

In den Medien lachen sie über die Präsidenten<br />

der Vereinigten Staaten von Amerika<br />

und der Russischen Föderation. Diktatoren.<br />

Exzentriker. Unmenschen. Bla bla bla … Und<br />

was haben wir als Repräsentanten unseres<br />

Staatenbundes? Eine torkelnde, respektlose,<br />

peinliche Unperson, die die Bezeichnung<br />

Staatsmann nicht einmal aussprechen dürfen<br />

sollte.<br />

EU: Entweder Neugründung<br />

oder Untergang!<br />

Uns bleibt nur zu hoffen, dass die Dummheit<br />

einer Theresa May, die Abgehobenheit eines<br />

Macrons und die Entschlossenheit eines Salvinis<br />

das ganze „hohe“ Haus so ins Wanken<br />

bringen, dass es entweder von Grund auf saniert<br />

wird oder krachend in sich zusammenfällt.<br />

So wie es jetzt ist, kann es jedenfalls nicht<br />

mehr lange weitergehen.<br />

Passen Sie auf Ihren Kopf auf! II<br />

22 |


Politik<br />

„Eine Klassensprecherwahl<br />

ist teilweise transparenter<br />

als eine AK-Wahl!“<br />

Interview mit dem Spitzenkandidaten der „Freiheitlichen Arbeitnehmer“<br />

bei der Arbeiterkammerwahl in Oberösterreich Gerhard Knoll.<br />

<strong>Info</strong>-<strong>DIREKT</strong>: Sie sind 2008 als freiheitlicher<br />

Kandidat in einem großen,<br />

ehemals staatlichen Konzern, der seit<br />

jeher als Hochburg der SPÖ gilt, zur Betriebsratswahl<br />

angetreten. Was hat sie<br />

damals dazu bewogen?<br />

Gerhard Knoll: In der Periode bevor ich<br />

Betriebsrat wurde, waren ausschließlich<br />

FSG-Betriebsräte [Fraktion Sozialdemokratischer<br />

Gewerkschafter, Anm. d.<br />

Red.] im Arbeiterbetriebsrat vertreten.<br />

Ich bin seit 1998 im Betrieb, habe meine<br />

Lehre und meine Fortbildungen gemacht.<br />

Dabei habe ich viele Kollegen<br />

kennengelernt und mitbekommen,<br />

dass viele mit der Arbeit der Betriebsräte<br />

und dem Politikum, das kaufen diese betrieben<br />

haben, unzufrieden waren. Da<br />

dachte ich mir: Das kann es doch nicht<br />

sein, dass jeder mit dem<br />

ich rede unzufrieden<br />

ist und die roten Betriebsräte<br />

trotzdem gewählt werden. Für mich war<br />

klar, dass man da eine Alternative bieten<br />

muss, deshalb habe ich dann 2008<br />

als freiheitlicher Betriebsrat kandidiert.<br />

<strong>Info</strong>-<strong>DIREKT</strong>: Wie haben Sie 2008 Ihre<br />

erste Betriebsratswahl als blauer Kandidat<br />

in einer roten Hochburg erlebt?<br />

Knoll: Da war die Hölle los! Mein Antreten<br />

zur Wahl wollten sie damals unbedingt<br />

verhindern, weil sie natürlich gefürchtet<br />

haben, dass es mit einem nicht<br />

roten Betriebsrat plötzlich auch andere<br />

Meinungen und Medien geben wird.<br />

Für die SPÖ war damals wichtig, dass sie<br />

ihre uneingeschränkte Macht erhalten.<br />

<strong>Info</strong>-<strong>DIREKT</strong>: Können Sie ein Beispiel<br />

dazu nennen?<br />

Knoll: Ja, beispielsweise meine erste<br />

Rede vor den versammelten Kollegen.<br />

In einer großen Halle wurden alle Reden<br />

der FSG-Kandidaten zusätzlich auf einer<br />

Leinwand gezeigt. Meine Rede wurde<br />

dann plötzlich nicht mehr übertragen.<br />

Zudem wurde ich richtig untergriffig beschimpft<br />

und pausenlos unterbrochen.<br />

Nach dem Spektakel hat der Konzernbetriebsratsvorsitzende<br />

zu mir gesagt: „Jetzt<br />

hast Du gesehen, was auf Dich zukommt<br />

– Du hast aber eh noch Zeit, Du kannst eh<br />

Deine Wahl noch ÜBERLEGEN“.<br />

<strong>Info</strong>-<strong>DIREKT</strong> jetzt kaufen<br />

und bequem weiterlesen:<br />

<strong>Info</strong>-<strong>DIREKT</strong>: Warum war es Ihnen so<br />

wichtig, dass Sie ausgerechnet als Kandidat<br />

der „Freiheitlichen Arbeitnehmer“<br />

zur Wahl antreten?<br />

Knoll: Weil ich einfach ein überzeugter<br />

Freiheitlicher bin. Die Methoden und<br />

die politische Vereinnahmung, mit denen<br />

der FSG arbeitet, die wollte ich nicht<br />

mehr mittragen. Schon in meiner Lehrzeit<br />

war es ein „freiwilliges Muss“, dass<br />

man beim „Ersten-Mai-Aufmarsch“ der<br />

SPÖ mitgeht. Damals hat man für das<br />

Mitgehen bei dieser Parteiveranstaltung<br />

sogar noch ein neues Arbeitsgewand<br />

und einen Freitag frei bekommen.<br />

österreichweit im Fachhandel bestellen<br />

oder in einer von über 100 Trafiken sofort<br />

oder auf www.info-direkt.eu abonnieren<br />

<strong>Info</strong>-<strong>DIREKT</strong>: Gibt es das heute nicht<br />

mehr?<br />

Knoll: Nein, das habe ich abgedreht,<br />

weil es nicht sein kann, dass jemand<br />

der bei der SPÖ mitgeht bevorzugt<br />

wird und alle die am ersten Mai zur<br />

FPÖ oder ÖVP gehen nichts bekommen.<br />

Das geht nicht.<br />

Nur durch Ihre Unterstützung ist uns<br />

unabhängiger Journalismus möglich!<br />

<strong>Info</strong>-<strong>DIREKT</strong>: Ein großes Anliegen von<br />

Ihnen ist es auch das Wahlrecht bei<br />

den Arbeiterkammerwahlen zu ändern.<br />

Warum?<br />

Knoll: Da geht es um Demokratie. Ich<br />

habe es 2004 selbst erlebt, wie mir die<br />

FSG-Wahlbeisitzer beim Wählen über<br />

die Schulter schauen wollten. Das war<br />

fast wie in der DDR, wo man nur einen<br />

wählen konnte und dabei auch noch<br />

beobachtet wurde.<br />

Ein Problem sind auch die sogenannten<br />

Betriebsratswahlsprengel in den<br />

Betrieben. Dort kann kaum kontrolliert<br />

werden, ob die Wahlen ordnungsgemäß<br />

durchgeführt werden und ob die<br />

Wahlberechtigen wirklich freiwillig zur<br />

Wahl gehen. Eine Klassensprecherwahl<br />

ist teilweise transparenter als eine Arbeiterkammerwahl!<br />

<strong>Info</strong>-<strong>DIREKT</strong>: Das ist aber eine heftige<br />

Aussage!<br />

Knoll: Nein, das ist leider die Wirklichkeit.<br />

Bei dieser Wahl können sich Betriebsräte<br />

vom Wähler eine Vollmacht<br />

unterschreiben lassen, mit der sich der<br />

Betriebsrat die Wahlkarte zu sich schicken<br />

lassen kann, damit er diese dann<br />

dem Wähler persönlich zustellen kann.<br />

Wie diese Zustellung dann aussieht und<br />

der Wahlvorgang dann durchgeführt<br />

wird, weiß man nicht.<br />

<strong>Info</strong>-<strong>DIREKT</strong>: Wie kann man das lösen?<br />

Knoll: Wir brauchen eine Wahlreform.<br />

Wir müssen weg von den Wahlen in den<br />

Betrieben. Die Idee von uns „Freiheitlichen<br />

Arbeitnehmern“ ist ein einheitlicher<br />

Wahltag für alle Bundesländer. Die Wahl<br />

zur Arbeiterkammerwahl soll - so wie die<br />

anderen Wahlen auch – persönlich am<br />

Gemeindeamt durchgeführt werden.<br />

Wie bei anderen Wahlen sollte es auch<br />

die Möglichkeit der Briefwahl geben. II<br />

Bild: <strong>Info</strong>-<strong>DIREKT</strong><br />

Gerhard Knoll,<br />

ist 1982 in Linz geboren und Betriebsrat in der „Voestalpine Stahl GmbH“.<br />

Er ist verheiratet und Vater von vierjährigen Zwillingsjungen.<br />

| 23


Schwerpunkt<br />

Die EU – eine<br />

Scheindemokratie<br />

Dass Europa, wie auch immer es geeint werden soll,<br />

ein Hort von Demokratie, Rechtsstaatlichkeit und<br />

Freiheit sein muss, steht wohl außer Zweifel.<br />

Gastkommentar von Andreas Mölzer<br />

Die einen träumen von den<br />

„Vereinigten Staaten von Europa“,<br />

die anderen vom „Europa<br />

der Vaterländer“. Die real existierende<br />

Europäische Union hingegen<br />

ist vorläufig weder-noch. Sie ist ein<br />

merkwürdiges Konstrukt, ein Staatenverbund<br />

mit dem<br />

Anspruch parlamentarische<br />

Demokratie auf<br />

gesamteuropäischer<br />

Ebene zu realisieren, einem<br />

Anspruch, dem sie<br />

allerdings höchst ungenügend<br />

gerecht wird.<br />

Das Parlament<br />

Warum? Da ist einmal<br />

das Europäische Parlament<br />

mit weit über 700<br />

Abgeordneten, mit der<br />

Die EU-Bürokratie<br />

ist eine<br />

kuriose Mischung<br />

aus<br />

Überregulierungswahn<br />

und organisa-<br />

paradoxen <strong>Info</strong>-<strong>DIREKT</strong> torischer Impotenzgen,<br />

zentrale legislati-<br />

jedes geregelt und mit tausenderlei<br />

Situation<br />

ve, jetzt also die Regierun-<br />

kaufen<br />

zweier Sitze in Brüssel<br />

und in Straßburg einer<br />

Vielzahl von und Fraktionen, in bequem denen weiterlesen:<br />

theoretisch verantwortliche Legislatiten<br />

überfrachtet, wirkliche Problemve<br />

Gewalt an, und die Detailbestimmungen und Vorschrif-<br />

sich vorgeblich die „Parteienfamilien“ ve, das Europäische Parlament also, lösung allerdings gibt es nicht.<br />

wiederfinden. Und das nach wie vor<br />

mit beschränkten parlamentarischen<br />

Rechten, denn eine wirkliche europä-<br />

ist wie gesagt nur ein Scheinparlament.<br />

Wenn die europäische Integration –<br />

und diese halten eigentlich alle po-<br />

<br />

ische Volksvertretung ist dieses Parlament<br />

nämlich nicht, wirkliche souveräne<br />

Legislative ebenso wenig.<br />

Die Kommission<br />

Dann ist da die Kommission mit dem<br />

Anspruch, so etwas wie eine europäische<br />

Regierung zu sein. Eine Kommission,<br />

in der jeder Mitgliedsstaat<br />

der EU einen Kommissar haben soll,<br />

der allerdings nicht sein Land vertreten<br />

soll, sondern gesamteuropäische<br />

Interessen, was auch ein kaum auflösbarer<br />

Widerspruch ist. Und letztlich<br />

hat diese Kommission in keiner Weise<br />

die Kompetenzen und die Machtfülle<br />

einer wirklichen gesamteuropäischen<br />

Regierung.<br />

Der Rat<br />

Schließlich ist da der Rat, die Gesamtheit<br />

also der Regierungen der Mitgliedstaaten,<br />

von denen die wahre<br />

Machtausübung ausgeht. Und dort<br />

dominieren natürlich trotz Einstimmigkeitsprinzip<br />

und trotz theoretischem<br />

Vetorecht der kleinen Mitgliedstaaten<br />

die Großen, die Deutschen,<br />

die Franzosen, allenfalls die Italiener,<br />

früher noch die Briten<br />

und in zweiter Linie<br />

eben dann Polen und<br />

Spanien.<br />

Mit der klassischen Gewaltenteilung,<br />

wie sie<br />

Montesquieu entwickelt<br />

hat und wie sie als<br />

zentrales Kennzeichen<br />

einer Demokratie gilt,<br />

ist diese Konstruktion<br />

nicht vereinbar. Hier<br />

maßt sich die Exekuti-<br />

Keine Problemlösung<br />

Ein Demokratiedefizit gibt es aber<br />

auch aus anderen Gründen, etwa<br />

durch den massiven Einfluss der Lobbyisten<br />

der multinationalen Konzerne.<br />

Diese sind auf EU-Ebene in der<br />

Lage, sich die diversen Gesetzesvorschläge<br />

gewissermaßen maßschneidern<br />

zu lassen. Wenn es etwa darum<br />

geht, den Einfluss der Pharmaindustrie<br />

oder der Autoindustrie, der Frächter-Lobby<br />

und dergleichen mehr zu<br />

sichern, üben diese Lobbyisten ihren<br />

Nur durch Ihre Unterstützung ist uns<br />

Einfluss scham- und schrankenlos<br />

aus.<br />

unabhängiger Journalismus möglich!<br />

Und dann gibt es auch die EU- Bürokratie,<br />

die in einer kuriosen Mischung<br />

aus Überregulierungswahn und organisatorischer<br />

Impotenz zu diesem<br />

EU-Demokratiedefizit beiträgt. Durch<br />

diese Bürokratie wird zwar alles und<br />

Bild: Andreas Mölzer,<br />

geb. 1952 in der Steiermark, gilt<br />

als Vordenker innerhalb des freiheitlichen<br />

Lagers. 1997 gründete<br />

er gemeinsam mit Walter Tributsch<br />

die patriotische Wochenzeitung<br />

„Zur Zeit“, deren Herausgeber<br />

er auch heute noch ist. Mölzer<br />

war in den Jahren 2004 bis 2014<br />

für die FPÖ Abgeordneter zum<br />

EU-Parlament. Zudem verfasste er<br />

zahlreiche Bücher.<br />

österreichweit im Fachhandel bestellen<br />

oder in einer von über 100 Trafiken sofort<br />

kaufen<br />

litisch vernünftigen Kräfte in irgendeiner<br />

Form für unverzichtbar – in<br />

einem vernünftigen staatsrechtlichen<br />

Konstrukt enden soll, wird man also<br />

erkennen müssen, dass parlamentarische<br />

Demokratie wirklich realisierbar<br />

nur auf nationalstaatlicher Ebene ist.<br />

In einem europäischen „Melting-Pot“,<br />

oder auf www.info-direkt.eu abonnieren<br />

in einem Brüssler Superstaat würden<br />

sich die bereits vorhandenen Demokratiedefizite<br />

eher verstärken. Und<br />

das spricht eindeutig gegen die Konzepte<br />

von den „Vereinigten Staaten<br />

von Europa“ und für einen europäischen<br />

Staatenbund, der zweifellos<br />

eher dem Bilde eines „Europas des<br />

Vaterländer“ gleichkommen müsste.<br />

Dass Europa nämlich, wie auch immer<br />

es geeint werden soll, ein Hort von<br />

Demokratie, Rechtsstaatlichkeit und<br />

Freiheit sein muss, steht wohl außer<br />

Zweifel. II<br />

Bild: de.wikipedia.org, Foto-AG Gymnasium Melle (CC BY-SA 3.0)<br />

24 |


Schwerpunkt<br />

Bild: Marburger Burschenschaft Germania<br />

„Das Scheitern<br />

der EU zur<br />

Kenntnis<br />

nehmen“<br />

Alexander Markovics im Gespräch mit dem französischen Philosophen Alain de Benoist.<br />

Im Interview spricht Alain de Benoist über die Hintergründe der Gelbwesten-Bewegung<br />

in Frankreich, die grundlegenden Probleme der EU-Eliten und<br />

wie er die Politik Donald Trumps in Bezug auf Europa einschätzt.<br />

<strong>Info</strong>-<strong>DIREKT</strong>: Die Proteste der Gelbwesten<br />

überraschten Beobachter in<br />

ganz Europa und zwangen Frankreichs<br />

Präsident Macron sogar zu Zugeständnissen.<br />

Was denken Sie über<br />

diese Bewegung und ihre Bedeutung<br />

für Europa?<br />

Alain de Benoist: Der Aufstand der<br />

Gelbwesten stellt ein historisches Ereignis<br />

dar, das sich radikal von allen<br />

Protestbewegungen und Forderungen,<br />

die ihr vorausgegangen sind,<br />

unterscheidet. Man kann sie auch als<br />

ein rein populistisches Phänomen betrachten.<br />

Zum ersten Mal hat sich das<br />

Volk von alleine erhoben, selbstorganisiert,<br />

und das, ohne sein Schicksal in<br />

die Hände irgendwelcher institutionalisierten<br />

Kader oder Chefs zu legen. Die<br />

Gelbwesten halten sich ausdrücklich<br />

von allen Parteien und Gewerkschaften<br />

fern. Sie repräsentieren das periphäre<br />

Frankreich, das im Gegensatz zu den<br />

Eliten steht, die in den globalisierten<br />

Großstädten leben. Die Unter- und<br />

Mittelschicht fühlt sich zurückgesetzt<br />

und vertraut niemandem mehr. Diese<br />

unteren Klassen Frankreichs sehen sich<br />

seit Jahrzehnten als vergessen, erniedrigt<br />

und marginalisiert an. Sie sehen<br />

sich heute von einer dreifachen Exklusion<br />

betroffen: auf politischer, sozialer<br />

und kultureller Ebene. Bei den davon<br />

Betroffen handelt es sich um Leute,<br />

die eine Arbeit haben, aber auch mit<br />

Überstunden nicht genug zum Leben<br />

verdienen und mit voller<br />

Wucht die Folgen der<br />

<strong>Info</strong>-<strong>DIREKT</strong> jetzt kaufen<br />

Europa besteht ein Gegensatz<br />

zwischen dem<br />

kulturellen Unsicherheit In ganz Europa<br />

besteht<br />

und der sozialen Unsicherheit<br />

abbekommen.<br />

der vertikalen Ebene,<br />

Volk und den Eliten auf<br />

ein Gegensatz der im Begriff ist, den<br />

und bequem <strong>Info</strong>-<strong>DIREKT</strong>: Was ist weiterlesen:<br />

so<br />

Gegensatz zwischen<br />

ungewöhnlich an dieser zwischen dem links und rechts auf der<br />

neuen Bewegung?<br />

vertikalen Ebene zu ersetzen.<br />

Wir stehen vor<br />

Volk und den<br />

de Benoist: Was einem<br />

an dieser Bewegung<br />

einer Grundschwelle,<br />

österreichweit im Fachhandel Eliten. bestellen<br />

auffällt, ist neben ihrem<br />

spontanen Charakter ihre Ausdauer.<br />

Seit mehr als zwei Monaten demonstrieren<br />

die Gelbwesten in allen Regionen<br />

Frankreichs und genießen die<br />

Sympathie und Unterstützung der<br />

Mehrheit der Franzosen. Trotz der<br />

materiellen Schwierigkeiten, trotz der<br />

Kälte, trotz der Weihnachtsfeiertage,<br />

trotz der Polizeigewalt geben sie nicht<br />

auf, aus dem einfachen Grund, weil sie<br />

Nur durch Ihre Unterstützung ist uns<br />

unabhängiger Journalismus möglich!<br />

nichts mehr zu verlieren haben. Nachdem<br />

er sich in jeder Hinsicht disqualifiziert<br />

hat, weiß der Staat nicht mehr<br />

weiter. Die Medien können sich in<br />

Bezug auf die Gelbwesten nicht von<br />

ihren Vorurteilen verabschieden, die<br />

von einer tiefen Verachtung für sie geprägt<br />

sind.<br />

<strong>Info</strong>-<strong>DIREKT</strong>: Werden sich die Proteste<br />

über Frankreich hinweg ausbreiten?<br />

de Benoist: Das Phänomen der Gelbwesten<br />

ist in Frankreich aufgekommen,<br />

aber es wird nicht schwer sein, die<br />

Bedingungen, die seine Entstehung<br />

erlaubt haben, da und dort in Europa<br />

wiederzufinden. In ganz<br />

die nicht zurückgehen<br />

wird, weil sie das Ergebnis und das Ziel<br />

einer historischen Situation ist, welche<br />

auch selbst anzudauern scheint.<br />

oder in einer von über 100 Trafiken sofort<br />

kaufen<br />

<strong>Info</strong>-<strong>DIREKT</strong>: Die nächsten Wahlen<br />

zum EU-Parlament scheinen eine<br />

Machtverschiebung zugunsten von<br />

Parteien wie dem Rassemblement National,<br />

der Lega Nord und der FPÖ zu<br />

bringen. Kann die EU durch ein verändertes<br />

Kräfteverhältnis von innen heraus<br />

in eine positive Richtung verändert<br />

werden?<br />

de Benoist: Viele Dinge können sich in<br />

Folge der nächsten Europawahlen entwickeln.<br />

Man kann nicht ausschließen,<br />

dass es bei den Wahlen eine europakritische<br />

Mehrheit geben wird. Das<br />

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| <strong>25</strong>


Schwerpunkt<br />

Bilder: Simon Kaupert (instagram.com/simon_kaupert)<br />

würde einem plötzlichen Blitzeinschlag<br />

gleichkommen. Emmanuel Macron<br />

hat sich sehr ungeschickt ausgedrückt<br />

als er sagte, dass diese Wahl zu einer<br />

Kraftprobe zwischen den „Progressiven“<br />

und den „Populisten“ werden<br />

wird. Wenn er mit seiner Einschätzung<br />

richtig liegt, könnten sich die Ergebnisse<br />

als für ihn nicht sehr erfreulich herausstellen.<br />

<strong>Info</strong>-<strong>DIREKT</strong>: Warum?<br />

de Benoist: Die Achse Macron-Merkel<br />

befindet sich im freien Fall, während<br />

die Achse Orbán-Salvini nicht aufhört,<br />

an Boden zu gewinnen. Ob man die<br />

EU von „innen verändern“ kann, ist eine<br />

andere Frage. Die EU besteht nicht nur<br />

alleine aus den Menschen und Abgeordneten<br />

der verschiedenen Länder<br />

und Parteien, sondern auch aus einer<br />

grundlegenden Ausrichtung, die mit<br />

der herrschenden Ideologie übereinstimmt,<br />

sowie einem Administrationspersonal<br />

und organisatorischen<br />

Strukturen, deren Gefährlichkeit außer<br />

Frage steht. Die Europäische Union,<br />

die oftmals mit Europa verwechselt<br />

wird, ist schon jetzt machtlos, gelähmt,<br />

entkräftet und praktisch ruiniert. Ich<br />

denke, anstatt zu versuchen, sie von innen<br />

zu verändern, sollte man das Scheitern<br />

der EU zur Kenntnis nehmen und<br />

an ihren Platz eine andere europäische<br />

Konstruktion setzen.<br />

<strong>Info</strong>-<strong>DIREKT</strong>: In ihrem<br />

Buch „Die Stunde des<br />

Populismus“ (Le moment<br />

populiste) beschreiben<br />

Sie, dass die<br />

Entpolitisierung des<br />

Lebens zu einer immer<br />

stärkeren Dominanz<br />

technokratischer Eliten<br />

und Politikverdrossenheit<br />

bei den Menschen<br />

geführt hat.<br />

de Benoist: Es ist nicht<br />

die Entpolitisierung, die<br />

zur Herrschaft der technokratischen<br />

Eliten geführt<br />

hat, sondern das<br />

Gegenteil: Es ist der Anstieg<br />

der Technokratie,<br />

der im ersten Augenblick<br />

die Entpolitisierung provoziert<br />

hat. Diese ist aber<br />

nicht als Ablehnung der<br />

Politik oder Desinteresse<br />

für politische Dinge zu<br />

deuten, ganz im Gegenteil. Vielmehr ist<br />

sie eine „Anti-Politik-Bewegung“. Der Populismus<br />

setzt in Wirklichkeit ein starkes<br />

Streben nach einer Rückkehr zum Politischen<br />

in die Wirklichkeit um, weil er einzig<br />

und allein deswegen existiert, damit<br />

ein Volk in ihm präsent sein kann. Das<br />

Volk stellt sich spontan der technokratischen<br />

Doktrin von Saint Simon (Frühsozialist<br />

und einer der Väter der Katholischen<br />

Soziallehre zu Zeiten der Französischen<br />

Revolution, Anm. d. Red.) entgegen, die<br />

einzig dazu führt, dass „die Regierung<br />

der Menschen durch eine Verwaltung<br />

der Dinge“ ersetzt wird. Der Populismus<br />

will eine echte Regierung, keine „Verwaltung“,<br />

die die politische Aktion auf die<br />

Verwaltungshandlung reduziert und die<br />

öffentlichen Angelegenheiten einfach zu<br />

„technischen Problemen“ herabwürdigt.<br />

<strong>Info</strong>-<strong>DIREKT</strong>:<br />

Denkem Sie,<br />

dass die von den<br />

Eliten als populistisch<br />

bezeichnete<br />

Forderung nach einer direkten<br />

Demokratie zu einer Lösung beitragen<br />

könnte?<br />

de Benoist: In Wahrheit<br />

ist es so, dass, wenn keine<br />

Gegensätze mehr in<br />

der Politik existieren, es<br />

auch keine Politik mehr<br />

gibt: Die Leute gehen<br />

nicht mehr wählen, weil<br />

sie den Eindruck haben,<br />

Es geht nicht<br />

darum, eine<br />

Elite durch<br />

eine andere<br />

zu ersetzen,<br />

sondern darum,<br />

sich in<br />

<strong>Info</strong>-<strong>DIREKT</strong> jetzt kaufen<br />

und bequem weiterlesen:<br />

Erinnerung<br />

zu rufen, was<br />

die Grundlage<br />

des demokratischen<br />

Lebens<br />

ist und das ist<br />

die Volkssouveränität.<br />

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Nur durch Ihre Unterstützung ist uns<br />

unabhängiger Journalismus möglich!<br />

dass alle Parteien das<br />

Gleiche sagen. Genau<br />

diese Vernichtung der<br />

Gegensätze führt zur<br />

Entstehung des Populismus.<br />

Die Populisten werfen<br />

der politischen Klasse<br />

vor, dass sie nicht das<br />

machen, was sich das<br />

Volk von ihnen erwartet.<br />

Die Populisten stellen<br />

die Entpolitisierung der<br />

öffentlichen Angelegenheiten<br />

in Frage, indem<br />

sie sich wieder auf Programme<br />

zurückbesinnen<br />

und die ansteigende<br />

Herrschaft der Experten<br />

in Frage stellen. Aus<br />

diesem Grund sind sie auch feindlich<br />

gegenüber einer liberalen parlamentarischen<br />

Demokratie eingestellt, die<br />

niemanden mehr repräsentiert, bis auf<br />

die Interessen der Klasse, die sich an<br />

der Macht befindet. Die Populisten wollen<br />

eine partizipative Demokratie, eine<br />

viel direktere, die ihnen die Möglichkeit<br />

gibt, auch über Dinge zu entscheiden,<br />

die sie betreffen.<br />

<strong>Info</strong>-<strong>DIREKT</strong>: Ist eine neue Aristokratie<br />

im Sinne einer neuen moralischen Elite<br />

notwendig, um dieses Problem zu lösen?<br />

de Benoist: Es geht nicht darum, eine<br />

Elite durch eine andere zu ersetzen,<br />

die möglicherweise besser ist. Sondern<br />

darum, sich in Erinnerung zu rufen, was<br />

die Grundlage des demokratischen Lebens<br />

ist, und das ist die Volkssouveränität.<br />

<strong>Info</strong>-<strong>DIREKT</strong>: US-Präsident Donald<br />

Trump ist für viele Menschen die Verkörperung<br />

des populistischen Politikers.<br />

Wie bewerten Sie seine Präsidentschaft<br />

bis jetzt?<br />

de Benoist: Ich denke seit seiner Wahl,<br />

Bilder: Auf Einladung der<br />

Marburger Burschenschaft Germania<br />

sprach Alain de Benoist auf deren<br />

Verbindungshaus zum Thema<br />

„Populismus“. <strong>Info</strong>-<strong>DIREKT</strong>-Redakteur<br />

Alexander Markovics (kl. Bild, rechts)<br />

traf ihn dort.<br />

Bild Benoist und Markovics: privat<br />

26 |


Schwerpunkt<br />

(ehemaliger „Breitbart-News“-Chef und bis<br />

2017 Chefstratege im Weißen Haus; Anm.<br />

der Red) nach Europa entsandt haben. Um<br />

das endgültig zu beurteilen, fehlen jedoch<br />

die <strong>Info</strong>rmationen.<br />

Die Gelbwesten-Bewegung<br />

Die Gelbwesten in Frankreich sind ein<br />

neues Protestphänomen, welches die<br />

Wut auf die politischen Eliten Frankreichs<br />

zum Ausdruck bringt. „Okzident Media“<br />

hat darüber direkt in Paris eine 20-minütige<br />

Reportage gedreht. Zu sehen auf<br />

youtube.com: Okzident Media<br />

dass man zwischen der Person Trump und<br />

dem „Phänomen Trump“ unterscheiden<br />

muss. Der Mensch Donald Trump ist ganz<br />

offensichtlich eine ziemlich exzentrische und<br />

unberechenbare Person, die obendrein unterwürfig<br />

gegenüber widersprüchlichen Einflüssen<br />

von allen Seiten ist. Ich denke, dass<br />

er eine Menge guter Sachen für die Amerikaner<br />

gemacht hat, aber ich bin sehr reserviert<br />

gegenüber seiner Außenpolitik, die in jeder<br />

Hinsicht von den Neokonservativen kontrolliert<br />

wird. Ich bin mit ihm uneinig hinsichtlich<br />

seines Bündnisses mit Saudi-Arabien, seiner<br />

Anpassung an die Positionen Israels, seinem<br />

Misstrauen gegenüber kaufen den Russen und seiner<br />

Feindschaft gegenüber dem Iran.<br />

<strong>Info</strong>-<strong>DIREKT</strong>: Wie schätzen Sie Trumps Politik<br />

in Bezug auf Europa ein?<br />

de Benoist: Trump steht vor allem dem Multilateralismus<br />

ablehnend gegenüber, wie er<br />

etwa von seinen Vorgängern praktiziert wurde.<br />

Er zieht diesen bilaterale Beziehungen<br />

vor. Betreffend Europa hat er nichts außer<br />

einer bestimmten Verachtung übrig, weil es<br />

sich weigert, die Macht zu werden, die es<br />

werden könnte und sein dürfte.<br />

<strong>Info</strong>-<strong>DIREKT</strong>: Vor kurzem erschien eine deutsche<br />

Übersetzung Ihrer Abhandlung über<br />

Carl Schmitts „Land und Meer“ im Verlag Antaios.<br />

Warum denken Sie, dass der geopolitische<br />

Gegensatz zwischen Land und Meer im<br />

21. Jahrhundert immer noch wichtig ist?<br />

de Benoist: Carl Schmitt sagt, dass man die<br />

ganze Weltgeschichte als Kampf zwischen<br />

den Landmächten, kontinental und tellurisch,<br />

und den ozeanischen Mächten interpretieren<br />

kann. Er zeigt auf, dass sich dieser Gegensatz<br />

nicht nur in der Geopolitik ausdrückt, sondern<br />

sich auch auf andere Bereiche erstreckt.<br />

Das Land räumt natürlicherweise den Grenzen<br />

eine große Bedeutung ein, die die Territorien<br />

trennt und unterscheidet. Das Meer<br />

auf der anderen Seite ignoriert sie aus einem<br />

offensichtlichen Grund. Das Land ist auf der<br />

Seite der Politik, das Meer hingegen auf jener<br />

des Stromes der Technologien und des<br />

Handels. Während des Kalten Krieges schien<br />

diese Unterscheidung zu verwischen, denn<br />

die Europäer im Westen waren der Überzeugung,<br />

sich mit der „Freien Welt“ unter der<br />

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oder in einer von über 100 Trafiken sofort<br />

Hegemonie der USA solidarisch erklären zu<br />

müssen. Seit dem Zusammenbruch des sowjetischen<br />

Systems hat dieser Glaube, der<br />

schon in dieser Epoche ziemlich illusorisch<br />

war, jegliche Daseinsberechtigung verloren.<br />

oder auf www.info-direkt.eu abonnieren<br />

Heute befindet sich die größere Bedrohung<br />

im Westen und nicht im Osten, da dessen<br />

herrschende Ideologie die bedrohlichste<br />

ist. Der Gegensatz von Land<br />

Nur durch Ihre Unterstützung ist uns<br />

unabhängiger Journalismus möglich!<br />

und Meer bleibt erst recht bis<br />

zum heutigen Tage aufrecht,<br />

denn die nordamerikanischen<br />

Interessen unterscheiden sich<br />

grundlegend von jenen der eurasischen<br />

Landmacht. II<br />

Alain de Benoist,<br />

geboren 1943 in<br />

Saint-Symphorien<br />

(Frankreich),<br />

Schriftsteller, Philosoph<br />

und Chefredakteur der<br />

<strong>Magazin</strong>e „Nouvelle<br />

Ecole“ und „Krisis“,<br />

Redakteur des<br />

<strong>Magazin</strong>s „Eléments“.<br />

Autor von mehr als<br />

100 Büchern, welche<br />

zum Großteil der<br />

Politischen Philosophie<br />

und Ideengeschichte<br />

gewidmet sind.<br />

Benoist gilt als einer<br />

der maßgeblichen<br />

Vordenker der „Neuen<br />

Rechten“.<br />

Bild Macron: Kremlin.ru (CC BY 4.0); Bild Gelbweste: pixabay; Bild Demonstrant: Okzident Media<br />

Übrigens ist nicht ausgeschlossen, dass<br />

Trump bestimmte, populistische europäische<br />

Bewegungen für sich „vereinnahmen“ will.<br />

Grund dafür dürfte die Angst davor sein, dass<br />

sich diese Richtung Moskau orientieren und<br />

sich vom Transatlantismus abwenden. Mit<br />

dieser Mission könnte er auch Steve Bannon<br />

Bild: Wie weit sich die<br />

politische Elite mittlerweile<br />

vom Volk entfernt hat, zeigt<br />

sich in Frankreich. Dort lässt<br />

Präsident Macron mit brutaler<br />

Polizeigewalt auf die<br />

„Gelbwesten“ einprügeln.<br />

| 27


Politik<br />

„Sie haben es nicht geschafft<br />

uns zu ruinieren!“<br />

Identitären-Chef Martin Sellner im Gespräch mit <strong>Info</strong>-<strong>DIREKT</strong><br />

Im Sommer 2018 mussten sich 17 Aktivisten der Identitären Bewegung Österreichs (IBÖ) vor dem Landesgericht in<br />

Graz gegen den Vorwurf, Teil einer „kriminellen Vereinigung“ zu sein, verteidigen. Im 15 Verhandlungstage dauernden<br />

Gerichtsverfahren wurden sie in erster Instanz freigesprochen. Ende Jänner wurde der Freispruch nun rechtskräftig.<br />

Im Interview mit Michael Scharfmüller erzählt Martin Sellner über die größte Herausforderung während des Prozesses,<br />

die eingeschränkte Meinungsfreiheit in Österreich und über sein Leben als eines der bekanntesten Gesichter des<br />

patriotischen Widerstandes.<br />

Das Strafrecht<br />

wird<br />

dazu missbraucht,<br />

den<br />

politischen<br />

Diskurs zu<br />

beschneiden!<br />

<strong>Info</strong>-<strong>DIREKT</strong> jetzt kaufen<br />

und bequem weiterlesen:<br />

<strong>Info</strong>-<strong>DIREKT</strong>: Die IBÖ wurde seit ihrem Bestehen<br />

von etablierten Parteien und Medien<br />

grundlos kriminalisiert. Hast Du damit gerechnet,<br />

dass Du Dich für Deinen friedlichen<br />

Aktivismus einmal vor einem Richter rechtfertigen<br />

musst?<br />

Martin Sellner: Dass es zu einem Versuch<br />

der Kriminalisierung kommen würde, war<br />

mir relativ klar. Immerhin ließen die Politiker<br />

kaufen<br />

keinen Zweifel daran, dass man uns zerschlagen<br />

will. Bereits 2014 sagte Häupl nach einer<br />

IB-Demo in Wien, bei der uns die Antifa<br />

massiv attackiert hatte, dass wir „verboten<br />

gehören“. 2016 schlug der damalige ÖVP-Innenminister<br />

Wolfgang Sobotka in dieselbe<br />

Kerbe. Was mich dann doch überrascht hat,<br />

war, wie brutal und rückhaltlos vorgegangen<br />

Nur durch Ihre Unterstützung ist uns<br />

unabhängiger Journalismus möglich!<br />

wurde, indem man uns gleich zur „kriminellen<br />

Vereinigung“ machen wollte.<br />

<strong>Info</strong>-<strong>DIREKT</strong>: Schließlich wurdest jedoch<br />

nicht nur Du, sondern wurden auch 16 weitere<br />

Aktivisten vor Gericht gezerrt.<br />

Sellner: Ich wusste ja seit Jahren, dass gegen<br />

mich wegen der Erdogan-Aktion in Wien und<br />

der Aktion bei der Parteizentrale der Grünen<br />

in Graz ermittelt wurde und freute mich ehrlich<br />

gesagt schon auf diese Verfahren.<br />

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oder auf www.info-direkt.eu abonnieren<br />

<strong>Info</strong>-<strong>DIREKT</strong>: Wie kann man sich als Angeklagter<br />

auf ein Gerichtsverfahren freuen?<br />

Sellner: Ich wollte es als Gelegenheit nutzten,<br />

um die Öffentlichkeit in Aktionen auf die<br />

Schieflage der Meinungsfreiheit vorzuberei-<br />

28 |


Politik<br />

ten. Doch da es bei diesem Verfahren<br />

um die Existenz der IBÖ und damit des<br />

patriotischen Aktivismus in Österreich<br />

insgesamt ging und neben mir unter<br />

richtsverfahren glänzend widerlegt. Der<br />

„Verdachtsfall“ hat sich nicht bestätigt,<br />

doch die Herrschaft des Verdachts besteht<br />

weiter. Wir wurden freigesprochen,<br />

dieses „Schusses vor dem Bug“ bereits<br />

die nächste Kampagne planst?<br />

Sellner: Sie weiß ja, wen sie da heiraten<br />

will, also war sie nicht wirklich<br />

anderem auch Familienväter angeklagt aber das ganze aktive, patriotische Österreich<br />

überrascht. Im Gegenteil: Brittany<br />

waren, entschlossen wir uns dazu, das<br />

befindet sich immer noch unter stand während des gesamten Prozes-<br />

Verfahren rein juristisch zu führen und Beobachtung und könnte theoretisch ses hinter mir. Sie steht generell voll<br />

auf begleitenden Aktivismus zu verzichten.<br />

<strong>Info</strong>-<strong>DIREKT</strong> jetzt kaufen<br />

und Europa. Es war eine wirklich harte<br />

jederzeit angeklagt werden.<br />

hinter unserem Einsatz für Österreich<br />

<strong>Info</strong>-<strong>DIREKT</strong>: Ein ähnliches Verfahren Zeit. Wir hatten schon alle möglichen<br />

<strong>Info</strong>-<strong>DIREKT</strong>: Was machte Dir während könnte also jederzeit wieder stattfinden?<br />

Prozess stellte auf einmal alles in Frage.<br />

Pläne für unsere Zukunft und dieser<br />

des laufenden Prozesses am meisten zu<br />

und bequem weiterlesen:<br />

schaffen?<br />

Sellner: Ja, im Grunde hängt das Damoklesschwert<br />

Womöglich hätte ich zur Zeit meiner<br />

Sellner: Ganz ehrlich? Der „Aktionsstopp“,<br />

die Lähmung des patriotischen des Verbots über jeder<br />

patriotischen und einwanderungskritischen<br />

geplanten Hochzeit meinen Haftantritt<br />

gehabt. Aber meine Verlobte und bal-<br />

Gruppierung in Österreich. Das dige Frau versteht, dass jetzt nicht der<br />

Widerstands angesichts vieler Vorfälle,<br />

die geradezu nach einer Aktion geschrieen<br />

haben. Dazu<br />

kann nicht so bleiben und genau dagegen<br />

ist unsere neue Kamdern<br />

weiterzumachen.<br />

Zeitpunkt ist sich zurückzuziehen, son-<br />

österreichweit im Fachhandel bestellen<br />

kam natürlich,<br />

dass die linksgerichtete Presse oder hämisch in einer pagne gerichtet. von über 100 Trafiken sofort<br />

Ich habe wirklich Glück<br />

über jedes Detail des Prozesses berichtete.<br />

Der rechtskräftige Freispruch kaufen wur-<br />

<strong>Info</strong>-<strong>DIREKT</strong>: Was wird<br />

sie gefunden zu haben.<br />

Der Prozess<br />

de übrigens nur als Randnotiz wahrgenommen.<br />

das für eine Kampagne war kein Systemfehler.<br />

<strong>Info</strong>-<strong>DIREKT</strong>: Als junges<br />

sein?<br />

Ehepaar kann man Geld<br />

Der ja sicher gut gebrau-<br />

Sellner: Wir wollen ein Bewusstsein<br />

<strong>Info</strong>-<strong>DIREKT</strong>: Über private oder<br />

Details der<br />

auf www.info-direkt.eu<br />

dafür schaffen,<br />

abonnieren<br />

Fehler liegt im<br />

chen. Wirst Du die Republik<br />

aufgrund des an den<br />

Angeklagten war in den Medien aber wie schlecht es mittlerweile<br />

um die Meinungsfrei-<br />

Rechtssystem Haaren herbeigezoge-<br />

nichts zu lesen.<br />

Sellner: Dafür waren jeden Tag pünktlich<br />

zu Prozessbeginn linksextreme Akti-<br />

ist. Das Strafrecht wird<br />

heit in Österreich bestellt<br />

nen Prozesses auf Schadenersatz<br />

klagen?<br />

Österreichs.<br />

visten zur Stelle, Nur die jede durch Aussage eifrig Ihre dazu Unterstützung missbraucht, den ist uns Sellner: Das hat leider<br />

notierten. Auch die privaten Adressen politischen Diskurs zu beschneiden! keinerlei Aussicht auf Erfolg. Obwohl<br />

und Verhältnisse unabhängiger der Angeklagten, die Abseits Journalismus der Öffentlichkeit finden Jahr möglich!<br />

uns massiver Schaden zugefügt wur-<br />

im Zuge der Wahrheitspflicht vor Gericht<br />

thematisiert wurden, sickerten so<br />

direkt in linksextreme Netzwerke. Wir<br />

wissen aus eigener Erfahrung, was das<br />

bedeutet, doch das Gericht weigerte<br />

sich, die Öffentlichkeit auszuschließen.<br />

für Jahr hunderte Verhetzungsverfahren<br />

statt, teilweise wegen lächerlichen Aussagen.<br />

Wir wollen die Betroffenen unterstützen,<br />

ihnen eine Stimme und Plattform<br />

geben und in letzter Konsequenz<br />

die Meinungsfreiheit in Österreich juristisch<br />

wiederherstellen.<br />

<strong>Info</strong>-<strong>DIREKT</strong>: Das Leben aller Angeklagten<br />

wurde also peinlich genau<br />

unter die Lupe genommen. Trotzdem<br />

wurde nichts gefunden, was für eine<br />

Verurteilung wegen Bildung einer kriminellen<br />

Vereinigung gereicht hätte. Ist<br />

die IB jetzt reingewaschen?<br />

Sellner: Ich würde sagen: Die Repression<br />

wollte die IB ins Abseits kicken, aber<br />

hat sich erst einmal den Fuß gebrochen.<br />

Die Durchleuchtung all unserer internen<br />

und öffentlichen Kommunikation, von<br />

jahrealten Blogartikeln bis hin zu internen<br />

Strategiepapieren und Schulungsunterlagen<br />

hat nichts zu Tage gebracht.<br />

Die linksradikale Verschwörungstheorie,<br />

die IB sei eine „Nazi-Tarnorganisation“,<br />

wurde durch das Ermittlungs- und Ge-<br />

<strong>Info</strong>-<strong>DIREKT</strong>: Du hast Dich während<br />

des Prozesses verlobt. Was sagt Deine<br />

zukünftige Frau dazu, dass Du trotz<br />

de, unsere Konten eingefroren, unser<br />

Unternehmen lahmgelegt und unsere<br />

Rechner beschlagnahmt wurden,<br />

obwohl wir verleumdet und dämonisiert<br />

wurden, gibt es dafür keinerlei<br />

Entschädigung. Die lächerliche Ausgleichszahlung<br />

deckt nicht einmal die<br />

Anwaltskosten. Gott sei dank war die<br />

schweigende Mehrheit solidarisch und<br />

hat uns zumindest materiell gegen diese<br />

wild gewordene Justiz verteidigt.<br />

Bild: <strong>Info</strong>-<strong>DIREKT</strong><br />

Martin Sellner,<br />

geboren 1989 in Wien. Bachelor in<br />

Philosophie und Studium der Rechtswissenschaften.<br />

Zwei veröffentlichte<br />

Bücher im Verlag „Antaios“ und Autor für<br />

„COMPACT“ und „Sezession“, Co-Inhaber der<br />

Bekleidungsmarke „Phalanx Europa“,<br />

Mitbegründer und Leiter der IBÖ,<br />

YouTuber, Aktivist und verlobt mit der<br />

US-amerikanischen Autorin Brittany Pettibone.<br />

| 29


Schwerpunkt<br />

Bilder oben: Mit Aktionen, wie<br />

dem Anbringen eines riesigen<br />

Plakats am Gebäude der türkischen<br />

Botschaft in Wien, oder<br />

einer „Intervention“ am Dach<br />

der Zentrale der Grünen in Graz<br />

machte die IB auf sich und die<br />

Islamisierung Europas aufmerksam.<br />

Bild unten: Bei der<br />

IB-Jahreskonferenz in Linz stellte<br />

Martin Sellner im Jänner die für<br />

heuer geplante Kampagne zum<br />

Thema „Meinungsfreiheit“ vor.<br />

Sie haben es nicht<br />

geschafft uns zu ruinieren!<br />

<strong>Info</strong>-<strong>DIREKT</strong>: Hat<br />

die Anklagebehörde<br />

aufgrund der<br />

mutwilligen, aber<br />

ungerechtfertigten<br />

Verfolgung mit irgendwelchen Konsequenzen<br />

zu rechnen?<br />

Sellner: Leider nein. Es war eine Steuergeldverschwendung<br />

sondergleichen<br />

und ein absurdes Konstrukt, dass nur auf<br />

falschem Verdacht und einer linksradikalen<br />

Verschwörungstheorie beruhte.<br />

Dennoch waren die Untersuchungen<br />

und die Anklage vom Gesetz gedeckt,<br />

seitdem die große Koalition 2016 die<br />

Meinungsfreiheit mit dem Strafrecht beschnitten<br />

hat. Deswegen trifft unsere Kritik<br />

auch weniger den Staatsanwalt oder<br />

den Justizsprecher. Der Prozess war kein<br />

Systemfehler. Der Fehler liegt im Rechtssystem<br />

Österreichs.<br />

<strong>Info</strong>-<strong>DIREKT</strong>: Christian Pilnacek, Generalsekretär<br />

im Justizministerium, wollte<br />

an der IB ein Exempel statuieren. Hat<br />

<br />

sich bei Dir jemand für die falschen Anschuldigungen<br />

entschuldigt?<br />

Sellner: Mit keinem Wort. Wir wurden<br />

weder von der Presse noch von den Verantwortlichen<br />

rehabilitiert. Kein einziges<br />

Mainstream-Medium hat den Freispruch<br />

zum Anlass genommen, sich zu fragen,<br />

ob die Dämonisierung der IB ein Fehler<br />

war. Aber wir haben dergleichen auch<br />

nicht erwartet. Der politische Gegner<br />

von den liberalen Kreisen in der ÖVP<br />

über SPÖ und Grüne bis hin zur linksterroristischen<br />

Antifa schmollt wohl gerade,<br />

weil der Repressionsschlag nicht wie geplant<br />

funktioniert hat.<br />

<strong>Info</strong>-<strong>DIREKT</strong>: Neben der finanziellen Belastung<br />

dürfte auch die psychische Anspannung<br />

während des langen Prozesses enorm gewesen<br />

sein. Im Nachhinein betrachtet: War es<br />

ein Fehler, offen „Gesicht zu zeigen“? Wäre es<br />

nicht besser gewesen, sich so wie die Antifa<br />

unter Sturmhauben zu verstecken?<br />

Sellner: Gott sei dank nicht. Unsere Strategie<br />

des gewaltlosen und offenen Widerstands<br />

hat sich bestätigt. Wir haben immer<br />

gesagt: Wir radikalisieren uns trotz aller Diffamierungen<br />

und Schikanen nicht. Wir gehen<br />

unseren geraden Weg für Volk, Freiheit<br />

und Vaterland offen weiter und ertragen alle<br />

Antifa-Attacken stoisch. Denn auf ihr Niveau<br />

zu sinken, machen wir nicht. Wir wollten, wie<br />

Ghandi, den Gegner zwingen, sich selbst zu<br />

entlarven und zu radikalisieren, bis er über<br />

den eigenen Fanatismus stolpert. Genau<br />

das ist eingetreten. Die Feinde der IB und<br />

Österreichs haben zu hoch gepokert – und<br />

verloren.<br />

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<strong>Info</strong>-<strong>DIREKT</strong>: Du bist außerhalb der Parteienlandschaft<br />

wohl eines der bekanntesten Gesichter<br />

des patriotischen Lagers. Du erhältst<br />

Liebesbriefe und Morddrohungen, wirst von<br />

den einen über den grünen Klee gelobt und<br />

von den anderen mit Hass und Häme überschüttet.<br />

Wie gehst Du damit um, derart in<br />

der Öffentlichkeit zu stehen?<br />

Sellner: Ich komme ungewollter Beobachtung<br />

zuvor und poste und streame, was das<br />

Zeug hält! Nein im Ernst: Ich versuche, möglichst<br />

selbstkritisch und authentisch zu bleiben<br />

und mich nicht selbst in den positiven oder<br />

negativen Idealbildern zu verlieren, die einem<br />

als derart polarisierende Person aufgedrückt<br />

werden. Gott sei dank sorgt mein unmittelbares<br />

Umfeld auch immer wieder dafür, dass<br />

man am Boden bleibt und einem bewusst<br />

bleibt: Es geht hier nicht um mich als Person,<br />

sondern um die Werte, für die wir eintreten<br />

und deretwegen man uns verfolgt. Im Endeffekt<br />

sehe ich mich nur als einfachen Bürger<br />

dieses Landes, der versucht, seiner Pflicht gegenüber<br />

der Gemeinschaft und der Nachwelt<br />

nachzukommen.<br />

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<strong>Info</strong>-<strong>DIREKT</strong>: Und wo nimmst Du die tägliche<br />

Motivation dazu her?<br />

Sellner: Einerseits aus Verantwortung unseren<br />

Vorfahren und unseren geborenen und ungeborenen<br />

Nachkommen gegenüber. Andererseits<br />

aus dem täglichen Blick in den Spiegel,<br />

den ich nicht ertragen würde, wenn ich nicht<br />

Teil des Widerstands wäre. Wir alle wissen,<br />

was heute abläuft. Ich könnte nicht mit der Gewissheit<br />

leben, ein Nutznießer oder auch nur<br />

stiller Dulder davon zu sein.<br />

<strong>Info</strong>-<strong>DIREKT</strong>: Vielen Dank für das Gespräch!<br />

Sellner: Ich danke euch und allen Lesern, die<br />

uns im letzten Jahr unterstützt haben. Wir sehen<br />

uns auf der Straße! II<br />

Bild: IBÖ Bild: youtube.com / Martin Sellner<br />

30 |


Bild: Recherche Linz<br />

DÖW-Angriffe gegen<br />

uns falsch und unseriös<br />

Wild zusammengewürfelte Zitate, zurechtgezimmerte<br />

Begriffe und der unbedingte Wille seine eigenen Vorurteile<br />

zu bestätigen - sieht so die Arbeit von Experten aus?<br />

Ende Februar hat das „Dokumentationsarchiv<br />

des österreichischen<br />

Widerstandes“ (DÖW) einen stark<br />

diffamierenden Artikel über <strong>Info</strong>-<strong>DIREKT</strong> veröffentlicht,<br />

welcher von einschlägig bekannten<br />

Personen und Gruppierungen nun dazu<br />

genutzt wird, um gegen <strong>Info</strong>-<strong>DIREKT</strong> und das<br />

gesamte patriotische Lager in Österreich zu<br />

hetzen. Dabei sind die Angriffe haltlos – wie<br />

wir hier aufzeigen:<br />

Im viel gelobten „Kampf gegen Rechts“<br />

werden das DÖW und seine Mitarbeiter als<br />

unabhängige Institution präsentiert und als<br />

Experten in den Medien herangezogen. In<br />

Wirklichkeit handelt es sich beim DÖW jedoch<br />

um einen hochsubventionierten Privatverein,<br />

der ungestraft als „kommunistische<br />

Tarnorganisation“ und „Privat-Stasi“ bezeichnet<br />

werden kann.<br />

Als „Rechtsextremismus-Experte“ ist Andreas<br />

Peham bei den Medien besonders beliebt. In<br />

der Vergangenheit trat er immer wieder auch<br />

unter falschem Namen als „Heribert Schiedel“<br />

in Erscheinung. Des Öfteren wurde ihm<br />

dabei fälschlicherweise auch ein Doktortitel<br />

zugeschrieben. Tatsächlich ist es dem langjährigen<br />

„wissenschaftlichen“ Mitarbeiter<br />

des DÖWs nie gelungen, sein Politikwissenschaftsstudium<br />

abzuschließen. Doch nicht<br />

nur die fehlenden akademischen Würden<br />

kratzen an der Glaubwürdigkeit von Peham,<br />

sondern auch der fehlende Abstand zum<br />

Objekt seiner Untersuchungen. Peham soll in<br />

seiner Studienzeit Funktionär beim kommunistischen<br />

Studentenverband gewesen sein.<br />

Den Tod eines Burschenschafters bei einer<br />

Mensur hat er mit den Worten „leider bisher<br />

der Einzige“ kommentiert. Inwiefern so eine<br />

Person als unabhängiger Experte herangezogen<br />

werden kann, erscheint fraglich.<br />

Wissenschaftliches Arbeiten?<br />

Für Laien lesen sich die auf www.doew.at veröffentlichten<br />

Texte aufgrund der zahlreichen<br />

Zitate und Quellenangaben wahrscheinlich<br />

sehr wissenschaftlich. Bei genauerem Hinsehen<br />

wird jedoch schnell klar: die Zitate, die<br />

aus unterschiedlichen Quelltexten oft zu einem<br />

Satz zusammengestoppelt werden, haben<br />

mit wissenschaftlicher Arbeit nichts zu<br />

tun. Vielmehr sind sie ein Beleg für die unwissenschaftliche<br />

Herangehensweise des DÖW.<br />

Es ist nämlich nicht wissenschaftlich, wenn<br />

man sich aufgrund eines Vorurteils auf die<br />

Suche nach Belegen dafür begibt und dann<br />

nur Sachverhalte in sein „Werk“ aufnimmt, die<br />

das eigene Vorurteil zu bestätigen scheinen.<br />

Gleichzeitig aber blind für alles ist, was das<br />

eigene Vorurteil ins Wanken bringen könnte.<br />

Expertise auf Stammtischniveau<br />

Eigentlich sollten als Experten nur Institutionen<br />

und Personen gelten, die sich umfassend<br />

und objektiv mit dem Objekt ihrer Untersuchungen<br />

beschäftigt haben. Also Personen,<br />

die erst nach gründlicher und ausgewoge-<br />

Bild: Bei einer seiner<br />

umstrittenen Führungen<br />

zu Verbindungshäusern<br />

wird „Rechtsextremismus-<br />

Experte“ Andreas Peham<br />

als „Märchenonkel“<br />

bezeichnet. Mit ein Grund<br />

dafür könnte sein, dass<br />

er früher auch unter<br />

falschem Namen als<br />

„Dr. Heribert Schiedel“<br />

in Erscheinung trat.<br />

Tatsächlich ist es dem<br />

langjährigen „wissenschaftlichen“<br />

Mitarbeiter<br />

des DÖW übrigens nie<br />

gelungen ein Studium<br />

abzuschließen.<br />

Es werden<br />

nur Sachverhalte<br />

aufgenommen,<br />

die<br />

das eigene<br />

Vorurteil zu<br />

bestätigen<br />

scheinen.<br />

| 31


In eigener Sache<br />

Bild: Für die „Experten“<br />

des DÖW ist der<br />

Antisemitismus im<br />

<strong>Magazin</strong> <strong>Info</strong>-<strong>DIREKT</strong><br />

omnipräsent. Die absurde<br />

Begründung: Unsere Kritik<br />

an der Globalisierung<br />

und den Machenschaften<br />

von Personen wie George<br />

Soros.<br />

Bild: So äußerten sich<br />

Armin Wolf, bekanntestes<br />

Gesicht des mit<br />

Zwangsgebühren finanzierten<br />

„ORF“, Werner<br />

Reisinger, Journalist bei<br />

der „Wiener Zeitung“,<br />

die sich zu 100 Prozent<br />

im Besitz der Republik<br />

Österreich befindet, und<br />

„Standard“-Redakteur<br />

Fabian Schmid auf Twitter<br />

zum DÖW-Geschreibsel<br />

über <strong>Info</strong>-<strong>DIREKT</strong>.<br />

ner Recherche eine These aufstellen, eine<br />

Expertise verfassen und sich vielleicht auch<br />

eine persönliche Meinung dazu bilden. Beginnt<br />

man diese Arbeit in umgekehrter Reihenfolge,<br />

mag die Erkenntnis, die man dabei<br />

gewinnt, vielleicht für eine Diskussion am<br />

Stammtisch reichen – mit wissenschaftlicher<br />

Arbeit, oder gar einer echten<br />

Expertise, hat das dann aber<br />

nichts zu tun.<br />

Schwerwiegend kommt hinzu,<br />

dass die Vorwürfe, die das DÖW<br />

gegen „Untersuchungsobjekte“<br />

erhebt, dazu in der Lage sind,<br />

Personen, Vereine, Parteien und<br />

Medien wie <strong>Info</strong>-<strong>DIREKT</strong> völlig<br />

zu ruinieren. Bedauerlicherweise<br />

spielen viele etablierte Medien<br />

und Journalisten dieses<br />

Spiel mit.<br />

Kampfbegriff<br />

„Rechtsextremismus“<br />

Hinterfragenswert ist jedoch nicht nur die<br />

unwissenschaftliche Arbeitsweise einiger<br />

DÖW-Mitarbeiter, sondern auch die Begrifflichkeiten,<br />

mit denen in den angeblichen<br />

Expertisen um sich geworfen wird. So wird<br />

vom DÖW bewusst eine äußerst fragwürdige<br />

Begriffsbestimmung für „Rechtsextremismus“<br />

angewendet. Diese ermöglicht es,<br />

jeden in die Nähe des „Rechtsextremismus“<br />

zu stellen, der eine natürliche Ungleichheit<br />

zwischen Menschen anerkennt. Die gängige<br />

Auffassung von Extremismus hingegen<br />

besagt, dass nur Bestrebungen als extremistisch<br />

gelten, die gegen den Kernbestand der<br />

Verfassung gerichtet sind. Der deutsche Verfassungsschutz<br />

schreibt dazu:<br />

„Kapitalismuskritiker, die grundsätzliche<br />

Zweifel an der Struktur unserer Wirtschaftsund<br />

Gesellschaftsordnung äußern und sie<br />

von Grund auf verändern wollen, sind noch<br />

keine Extremisten. Radikale politische Auffassungen<br />

haben in unserer pluralistischen<br />

Gesellschaftsordnung ihren legitimen Platz.“<br />

Kampfbegriff „Antisemitismus“<br />

Ein weiterer politischer Kampfbegriff ist<br />

der des „Antisemitismus“,<br />

Wer die<br />

natürliche<br />

Ungleichheit<br />

zwischen<br />

Menschen anerkennt,<br />

wird<br />

als „rechtsextrem“<br />

verunglimpft.<br />

der mittlerweile völlig beliebig<br />

gegen jeden angewandt<br />

wird, der die rein auf Gewinnmaximierung<br />

ausgerichtete<br />

Globalisierung kritisiert. Als<br />

Beleg für die fälschlicherweise<br />

behauptete antisemitische<br />

Ausrichtung von <strong>Info</strong>-<strong>DIREKT</strong><br />

wird beispielsweise angeführt,<br />

dass wir in einem Artikel darauf<br />

aufmerksam gemacht haben,<br />

dass man den Islam und<br />

auch die Flüchtlinge, die zu<br />

uns kommen, nicht als Feind<br />

betrachten sollte, sondern die<br />

Umstände und Mächte, die sie<br />

erst zu religiösen Fanatikern und/oder Heimatlosen<br />

gemacht haben.<br />

Als weitere Belege werden unsere Berichterstattung<br />

über George Soros genannt und<br />

der Umstand, dass ein Gastautor in einem<br />

Artikel das Wort „Hochfinanz“ verwendet hat.<br />

Ein Wort, das im übrigen auch auf „derstandard.at“<br />

zu finden ist, wenn man lange genug<br />

sucht.<br />

An dieser Stelle ist festzuhalten, dass <strong>Info</strong>-<br />

<strong>DIREKT</strong> die Religionszugehörigkeit von Soros<br />

und anderen Personen, die eine einseitige<br />

Globalisierung vorantreiben, nie thematisiert<br />

hat. Zu diesen absurden Vorwürfen<br />

haben wir uns bereits mehrfach geäußert.<br />

Aus unserer Sicht ist die Religion eines Menschen<br />

nämlich Privatsache. Wir werden auch<br />

zukünftig über die Netzwerke und Machenschaften<br />

der globalen Eliten berichten, egal<br />

ob es sich dabei um Katholiken, Protestanten,<br />

Buddhisten, Heiden oder Anhänger der<br />

Nudelsiebreligion handelt.<br />

Vorwurf „Neonazismus“<br />

Wie stur einige DÖW-Mitarbeiter an ihren<br />

Vorurteilen festhalten, zeigt sich auch am<br />

haltlosen Vorwurf, <strong>Info</strong>-<strong>DIREKT</strong> hätte „seine<br />

Wurzeln im organisierten Neonazismus“. Als<br />

Begründung dafür wird angeführt, dass der<br />

Geschäftsführer von <strong>Info</strong>-<strong>DIREKT</strong>, Michael<br />

Scharfmüller, bei einer Jugendorganisation<br />

war, die das DÖW als neonazistisch „eingestuft“<br />

hat. Dass Scharfmüller und andere<br />

bei einem langen und aufwändig geführten<br />

Gerichtsprozess von drei Richtern und neun<br />

Geschworenen von allen Vorwürfen freigesprochen<br />

wurden, das Urteil in zweiter Instanz<br />

bestätigt wurde und die Republik für die<br />

erlittene sechs-monatige Untersuchungshaft<br />

32 |


In eigener Sache<br />

Bilder Rossmann und Krist: © Parlamentsdirektion / PHOTO SIMONIS; Bild Kopatsscher: Von Foto: Dragan Tatic, BMEIA via wikimedia.org (CC BY 2.0);<br />

Entschädigungen zahlen musste, ist scheinbar<br />

kein Grund für einige DÖW-Mitarbeiter,<br />

die eigenen Vorurteile noch einmal zu überdenken.<br />

Über den Tod hinaus<br />

Besonders abstoßend ist, dass das DÖW bei<br />

den hilflosen Versuchen, <strong>Info</strong>-<strong>DIREKT</strong> und<br />

dessen Mitarbeiter in ein möglichst schlechtes<br />

Licht zu stellen, nicht einmal Tote eine<br />

Ruhe haben. So wird über den leider viel zu<br />

jung verstorbenen Familienvater Stefan K.<br />

fälschlicherweise und erst seit dessen Ableben<br />

behauptet, dass dieser sich „öffentlich zu<br />

seiner neonazistischen Gesinnung bekannte“<br />

– nur um damit <strong>Info</strong>-<strong>DIREKT</strong> anzupatzen.<br />

Als Toter kann er sich gegen diese Frechheit<br />

nicht mehr zur Wehr setzen – damit wird nicht<br />

nur sein Ansehen ungerechtfertigt besudelt,<br />

sondern auch das seiner Witwe und seiner<br />

Kinder.<br />

Ein Beispiel:<br />

angebliche „NS-Relativierung“<br />

Lächerlich hingegen ist der aus der Luft gegriffene<br />

Vorwurf, dass <strong>Info</strong>-<strong>DIREKT</strong> „NS-Relativierung“<br />

betreibe. Als Begründung dafür<br />

muss ein Hochschulprofessor herhalten, der<br />

im Interview mit <strong>Info</strong>-<strong>DIREKT</strong> meinte:<br />

„Gerade Studenten in Leipzig sollten angesichts<br />

der Identität der Methoden, die in<br />

der NS-Zeit und in der DDR-Zeit gegen Andersdenkende<br />

angewendet wurden, für die<br />

Freiheit der Meinung kämpfen.“<br />

Beim DÖW<br />

liest sich das<br />

dann so:<br />

„Ein deutscher<br />

Hochschulprofessor,<br />

der für<br />

sein Bekenntnis<br />

zum Ziel<br />

eines ‚weiße[n]<br />

Europa‘ kritisiert<br />

wurde,<br />

darf sich in <strong>Info</strong>-<strong>DIREKT</strong><br />

zum<br />

Opfer einer<br />

‚Hetzkampagne‘<br />

stilisieren und<br />

dabei eine ‚Identität der Methoden‘ mit<br />

jenen behaupten, ‚die in der NS-Zeit […]<br />

gegen Andersdenkende angewendet wurden‘<br />

(Nr. 19, S. 10).“<br />

Am linken Auge blind<br />

Ähnlich haltlos sind auch alle weiteren Vorwürfe,<br />

wie der, <strong>Info</strong>-<strong>DIREKT</strong> sei antidemokratisch.<br />

Auch hier ist schlichtweg das Gegenteil<br />

der Fall.<br />

Weder Andreas Peham noch Bernhard Weidinger<br />

(Betreuer der DÖW-„Rechtsextremismus-Sammlung“)<br />

wollten gegenüber <strong>Info</strong>-DI-<br />

REKT zu ihrem Machwerk Stellung beziehen.<br />

Mit Bernhard Weidinger, der ursprünglich<br />

so wie Peham meinte, mit „Rechtsextremen“<br />

spreche er nicht, hat sich dann doch ein<br />

längeres Telefongespräch ergeben. Interessant<br />

daran war beispielsweise, wie er auf<br />

den Vorwurf reagierte, dass im Text nirgends<br />

erwähnt wird, dass <strong>Info</strong>-<strong>DIREKT</strong> nicht nur<br />

mit aus DÖW-Sicht „rechten“ Personen zu<br />

tun hat, sondern auch gerne mit als „links“<br />

geltenden Personen (bspw. Martin Balluch<br />

(Tierrechtsaktivist), Alexander Schiebel (Filmregisseur),<br />

Andre Wolf (Mimikama), Regina<br />

Fechter (SPÖ-Stadträtin) …), zahlreichen unpolitischen,<br />

echten Experten (bspw. Martina<br />

Leibovici-Mühlberger, Johannes Brunner,<br />

Gerrit Hengstler, …) und auch mit dem Landeshauptmann<br />

von Südtirol und anderen<br />

Vertretern der Südtiroler Volkspartei spricht.<br />

Leider kann hier davon aus rechtlichen Gründen<br />

nichts wiedergegeben werden. II<br />

Sogar wenn<br />

Personen von<br />

allen gegen<br />

sie erhobenen<br />

Vorwürfen vor<br />

Gericht freigesprochen<br />

wurden,<br />

ist das für<br />

die DÖW-“Experten“<br />

kein<br />

Grund, die<br />

eigenen Vorurteile<br />

zu<br />

überdenken.<br />

Bild: Der DÖW-Text über<br />

<strong>Info</strong>-<strong>DIREKT</strong> vermittelt<br />

den Eindruck, dass im<br />

<strong>Magazin</strong> nur Personen<br />

mit angeblich „rechtsextremer“<br />

Einstellung zu<br />

Wort kommen würden.<br />

Dabei wird verschwiegen,<br />

dass unsere Anfragen<br />

beispielsweise auch<br />

von Bruno Rossmann<br />

(Klubobmann der<br />

„Partei Jetzt - Liste Pilz“),<br />

Hermann Krist (SPÖ-<br />

Nationalratsabgeordneter)<br />

und dem Südtiroler<br />

Landeshauptmann Arno<br />

Kompatscher (SVP) beantwortet<br />

werden (v.l.n.r.).<br />

Eine unabhängige Gegenöffentlichkeit aufzubauen, kostet Kraft, Zeit und Geld!<br />

Wir wollen unseren Enkelkindern ein freies Land, einen ehrlichen Namen<br />

und einen stolzen Sinn hinterlassen.<br />

Unterstützen Sie uns dabei - nur zusammen können wir etwas verändern!<br />

d<br />

Wir freuen uns über jeden Euro:<br />

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| 33


Schwerpunkt<br />

Machtkampf um Venezuela<br />

Bild: Sowohl Maduro als<br />

auch Trump, Putin und<br />

Chinas Staatsoberhaupt<br />

Xi Jinping verfolgen<br />

in Venezuela eigene<br />

Interessen.<br />

Nicht nur<br />

Trump, sondern<br />

bereits<br />

Obama hat<br />

massiven Druck<br />

auf Venezuela<br />

ausgeübt und<br />

Sanktionen gegen<br />

das Land<br />

eingeleitet.<br />

Auch die Opportunistin Angela Merkel ist jetzt gegen<br />

Präsident Nicolás Maduro. Gastbeitrag von Wolfgang Bendel<br />

Wie geht es weiter mit Venezuela<br />

und Maduro? Merkel ist<br />

plötzlich gegen ihn. Das ist ein<br />

schlechtes Zeichen für Maduro, denn sie ist<br />

die größte Opportunistin überhaupt und<br />

spürt meistens schnell, auf wessen Seite sie<br />

sich stellen muss, um bei den Gewinnern sein<br />

zu können.<br />

Das war jetzt nicht unbedingt ironisch gemeint,<br />

denn die Zeiten des linken Präsidenten<br />

Venezuelas scheinen tatsächlich gezählt<br />

zu sein. Seine Bilanz jedenfalls ist verheerend.<br />

Drei Millionen Venezolaner, also circa<br />

10 Prozent der Bevölkerung, flüchteten bereits<br />

aus dem Land, um kaufen der wirtschaftlichen,<br />

sozialen und politischen Misere zu entgehen.<br />

Es ist von tausenden außergerichtlichen Hinrichtungen<br />

die Rede,<br />

<br />

Oppositionelle sitzen<br />

im Gefängnis, darunter auch der deutsche<br />

Journalist Billy Six, es mangelt an Lebensmitteln,<br />

Medikamenten, und die Tiere in den<br />

Zoos verhungern oder werden von den verzweifelten<br />

Menschen als Nahrung benutzt.<br />

Dazu kommt eine astronomisch hohe Inflation<br />

und ein BSP, das allein 2017 um fast 14 %<br />

zurückging. Eine Studie ergab, dass im selben<br />

Jahr die Bevölkerung aufgrund mangelnder<br />

Versorgung mit Nahrungsmitteln im<br />

Schnitt 11 kg an Körpergewicht verlor. 2018<br />

verschlimmerte sich die Entwicklung weiter.<br />

Putsch aufgrund geopolitischer Interessen<br />

Angesichts dieser Fakten kommt es nicht<br />

überraschend, dass sich schon lange massiver<br />

Widerstand regt, der jetzt darin gipfelte,<br />

dass der Präsident der Nationalversammlung<br />

sich zum Präsidenten erklärte. Er wurde<br />

sofort von Ländern wie den USA, Brasilien,<br />

Chile und Argentinien anerkannt. An dieser<br />

Stelle muss darauf hingewiesen werden,<br />

dass das Eingreifen der USA keineswegs<br />

menschenfreundliche Hintergründe hat.<br />

Die Motive sind eindeutig geopolitischer<br />

Art. Hinzu kommen die riesigen Ölvorkommen<br />

des Landes, die die westliche Vormacht<br />

natürlich auch in Zukunft kontrollieren<br />

will. Dass hier vitale US-amerikanische<br />

Interessen auf dem Spiel stehen, beweist,<br />

dass nicht nur Trump, sondern bereits Obama<br />

massiv Druck auf das Land ausübte und<br />

Sanktionen einleitete. Diese Maßnahmen<br />

verschärften natürlich die wirtschaftliche<br />

Situation in Venezuela, eine Entwicklung,<br />

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unabhängiger Journalismus möglich!<br />

die seitens der USA selbstverständlich erwünscht<br />

war. Anderslautende humanitäre<br />

Floskeln von dieser Seite kann man sich also<br />

gerne sparen.<br />

Probleme nicht alleine<br />

durch USA verursacht<br />

Trotzdem sollte man es sich nicht gar so einfach<br />

machen und alle Schuld bei den USA<br />

Bilder Maduro und Putin: Kremlin.ru (CC BY 4.0); Bild Trump: gemeinfrei; Bild Xi Jinping: Von Antilong - Eigenes Werk via wikimedia.org (CC BY-SA 3.0)<br />

34 |


Bild Wallentin: <strong>Info</strong>-<strong>DIREKT</strong><br />

suchen. Die eingangs erwähnten<br />

Probleme sind weitgehend hausgemacht<br />

und Konsequenzen einer Politik,<br />

bei der die herrschende Machtelite<br />

mit Maduro an der Spitze sich<br />

hauptsächlich um die Interessen<br />

der eigenen Klientel und kaum um<br />

das Gemeinwohl kümmerte.<br />

Zwei andere Großmächte unterstützen<br />

Maduro. Noch – muss man<br />

hinzufügen. Bei Russland sind es<br />

eher geostrategische Gründe, bei<br />

China handfeste wirtschaftliche<br />

Interessen. Das südamerikanische<br />

Land schuldet den Asiaten über<br />

20 Milliarden Dollar, die bei einem<br />

Sturz Maduros verloren zu gehen<br />

drohen.<br />

Abschließend kann ich jedem, egal<br />

ob links oder rechts, nur dringend<br />

raten, bei der Unterstützung Maduros<br />

Zurückhaltung zu üben. Seine<br />

letzte Basis ist das Militär und sobald<br />

diese wegbricht, wird Maduro<br />

Geschichte sein. Die Venezolaner<br />

werden sich danach noch lange<br />

erinnern, wer zumindest die Mitschuld<br />

daran trug, dass sie über<br />

Jahre in Armut und Elend leben<br />

mussten. II<br />

Wolfgang Bendel,<br />

stammt ursprünglich aus dem<br />

oberbayrischen Traunstein und<br />

hat Pharmazie studiert. Seine zwei<br />

großen Interessensgebiete sind<br />

Lateinamerika und Politik. Er hat in<br />

diesem Zusammenhang bereits im<br />

„Regin-Verlag“ veröffentlicht. Bendel<br />

lebt und arbeitet gemeinsam mit<br />

seiner Frau überwiegend in Brasilien.<br />

In der <strong>Info</strong>-<strong>DIREKT</strong>-Printausgabe<br />

Nummer 24 finden Sie eine<br />

Besprechung seines jüngsten Buches<br />

„Aristokratie – Eine Streitschrift“, das<br />

Sie für 15 Euro beim „Jungeuropa<br />

Verlag“ bestellen können.<br />

Es ist unglaublich, welche Realitätsverweigerung<br />

Gutmenschen aller<br />

Schattierungen betreiben, wenn es um<br />

Ausländer, insbesondere Asylwerber<br />

geht.<br />

Da liest man fast täglich von Übergriffen<br />

von Asylsuchenden auf Einheimische,<br />

doch die Fremden-„Versteher“<br />

machen Innenminister<br />

Herbert Kickl zum Buhmann,<br />

weil er Konsequenzen<br />

fordert und bei seinen<br />

Amtskollegen in der Europäischen<br />

Union um Zustimmung<br />

für erleichterte<br />

Abschiebungen krimineller<br />

Asylheischender wirbt.<br />

Es ist ein Unding, dass es<br />

derzeit kaum möglich ist,<br />

Personen mit Asylstatus nach schweren<br />

Verfehlungen außer Landes zu bringen.<br />

Rechtsanwalt Tassilo Wallentin legte in<br />

der „Krone“ dar, dass nationalstaatliche<br />

Gesetze vielfach zahnlos sind, weil<br />

internationale Bestimmungen deren<br />

Durchführung verbieten.<br />

Beinahe täglich ein Einzelfall<br />

Es besteht dringender Handlungsbedarf!<br />

Ein Blick auf eine Seite einer<br />

bekannten Gratiszeitung, die nicht im<br />

Verdacht steht, als „ausländerfeindlich“<br />

zu gelten, genügt schon, um dies<br />

zu erkennen. So liest man von einer<br />

handgreiflichen Auseinandersetzung<br />

zwischen zwei Somalierinnen in einer<br />

oberösterreichischen Asylunterkunft,<br />

die für eine von beiden im Spital en-<br />

Schwerpunkt<br />

Nach zahlreichen Einzelfallen:<br />

Regierung unter Handlungszwang<br />

Die Querschlager“-Kolumne<br />

-<br />

von Martin Pfeiffer<br />

“<br />

dete. Ferner erfährt man, dass ein Ausländer<br />

einen Supermarkt in Niederösterreich<br />

überfiel und in gebrochenem<br />

Deutsch Geld erzwang, wobei er die<br />

Kassiererin mit einem Messer bedrohte.<br />

Außerdem stand in Wien ein 16-jähriger<br />

Syrer vor Gericht, da er ohne Grund<br />

einen Fleischhauer mit Stichen in Hals<br />

und Oberkörper schwer verletzt hatte.<br />

Und beim Syrer Yazan<br />

A., der seine 16-jährige<br />

Ex-Freundin erwürgte,<br />

wurde nun festgestellt,<br />

dass er nicht älter als<br />

21 Jahre sei und daher<br />

noch unter das Jugendstrafrecht<br />

fällt.<br />

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Herr und<br />

Frau Österreicher<br />

werden<br />

bald die Geduld<br />

verlieren.<br />

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,<br />

Schluss<br />

mit dem Täterschutz<br />

Noch nicht berücksichtigt ist in besagtem<br />

Boulevardblatt der kaltblütige<br />

Mord eines 34-jährigen türkischen (angeblich<br />

kurdischen) Asylwerbers an einem<br />

leitenden Mitarbeiter der Bezirkshauptmannschaft<br />

Dornbirn. Der Kerl<br />

war 2010 in die Türkei abgeschoben<br />

worden und Anfang dieses Jahres nach<br />

Österreich zurückgekehrt, wo er erneut<br />

einen Asylantrag stellte. Geradezu absurd<br />

mutet der Standardsatz in etablierten<br />

Gazetten an, der lautet: „Es gilt die<br />

Unschuldsvermutung.“ Denn Zeitungen<br />

schreiben diesen auch dann, wenn die<br />

betroffene Person erstinstanzlich, aber<br />

noch nicht rechtskräftig verurteilt ist.<br />

Eine solche Verurteilung lässt jedoch<br />

die Schuld und nicht mehr die Unschuld<br />

vermuten! Dem Extremsportler Felix<br />

Baumgartner platzte ob des letzteren<br />

Verbrechens der Kragen. Herr und Frau<br />

Österreicher werden auch bald die Geduld<br />

verlieren, wenn nicht endlich wirksam<br />

gegengesteuert wird, und zwar<br />

nötigenfalls unter Ignorierung internationaler<br />

Bestimmungen, die allein dem<br />

Täterschutz dienen. II<br />

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Bild: Auch Rechtsanwalt<br />

Tassilo Wallentin legt dar,<br />

dass nationalstaatliche<br />

Gesetze vielfach zahnlos<br />

sind, weil internationale<br />

Bestimmungen deren<br />

Durchführung verbieten.<br />

| 35


Politik<br />

Was ist nur mit Deutschland los?<br />

Wir müssen für eine Zukunft kämpfen, in der unsere Heimat an<br />

erster Stelle steht. Gastbeitrag des Bloggers Neverforgetniki<br />

Seine eigene Heimat zu lieben, ist<br />

etwas Natürliches. Jeder Mensch<br />

sehnt sich nach Geborgenheit, Sicherheit<br />

und vor allem nach einem Umfeld,<br />

in dem er sich zu Hause fühlen kann. Könnte<br />

man es einem Menschen ernsthaft übelnehmen,<br />

wenn er seine eigene Heimat verteidigen<br />

möchte? Wenn er sie so mag, wie<br />

sie ist und die Kultur, Traditionen<br />

und die Sprache erhalten möchte,<br />

wäre daran irgendetwas aus-<br />

Bild: Es ist sehr paradox,<br />

wie Humanität<br />

gen Einwanderung oder eine<br />

Acht gelassen. Niemand ist komplett ge-<br />

immer nur in Bezug auf<br />

offene Gesellschaft. Offen bedeutet<br />

aber immer, das zu to-<br />

Toleranz<br />

Migranten debattiert<br />

wird. Wenn und Bürger, bequem zusetzen? Wenn man sich die weiterlesen:<br />

endet dort, lerieren, was keinen Schaden<br />

„die schon länger hier aktuelle Politik in Deutschland<br />

anrichtet. Man kann Intoleranz<br />

leben“, ihre Probleme und vielen anderen europäischen<br />

Ländern anschaut, lautet<br />

man die offene Gesellschaft<br />

wo der eigenen<br />

Be-<br />

nicht tolerieren, sonst gibt<br />

äußern, heißt es aus<br />

Berlin nur, die sollten die traurige Antwort wohl: ja.<br />

auf. Und wenn viele Migranten<br />

„mal nicht immer nur<br />

rummeckern“. Wo ist<br />

da die Menschlichkeit<br />

für das eigene Volk<br />

und seine Wünsche<br />

und Bedürfnisse?<br />

Alle sprechen über den<br />

UN-Migrationspakt, weil dieser<br />

Massenzuwanderung ermöglicht<br />

und die Berichterstattung<br />

über Migranten ausschließlich<br />

positiv erfolgen lassen will. Jedoch wird<br />

dabei außer Acht gelassen, dass gerade in<br />

Deutschland schon Zustände herrschen,<br />

als wäre der Pakt längst unterschrieben.<br />

Jeder Kritiker der Asylpolitik<br />

ist in den deutschen Leitmedien ein<br />

„Rassist“, „Rechtspopulist“ oder gar<br />

ein „Nazi“. Offene Grenzen für alle<br />

sind keine Fantasie einer Minderheit<br />

mehr, denn faktisch darf jeder hierbleiben,<br />

der an der Grenze das Wort<br />

„Asyl“ über die Lippen bekommt. Natürlich<br />

werden Asylanträge zu<br />

großen Teilen negativ beschieden,<br />

aber was nützt<br />

das, wenn mehr als jede<br />

zweite Abschiebung<br />

scheitert und am Ende<br />

sowieso fast jeder<br />

eine „Duldung“ erhält?<br />

Nicht nur der<br />

UN-Migrationspakt<br />

ist abzulehnen,<br />

die gesamte Asylpolitik<br />

seit 2015<br />

muss demokratisch<br />

und<br />

rechtsstaatlich<br />

rückabgewickelt<br />

werden.<br />

Die Folgen<br />

dieser Asylpolitik<br />

sehen wir auf den Straßen: Eine gespaltene<br />

Gesellschaft, ein vergiftetes Klima.<br />

Schuld daran sind laut den Medien „Rassisten“.<br />

Dass jedoch sehr viele Einwanderer<br />

aus Ländern wie Russland, Italien oder Osteuropa<br />

selbst gegen die aktuelle Migration<br />

sind, wird von vielen Medien völlig außer<br />

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österreichweit im Fachhandel völkerung bestellen<br />

Schaden zugefügt<br />

wird.<br />

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aus dem nahöstlichen oder afrikanischen<br />

Kulturkreis Werte<br />

wie Frauenfeindlichkeit, Antisemitismus<br />

oder Gewaltbereitschaft<br />

mitbringen, können sie<br />

unmöglich Teil unserer liberalen<br />

Gesellschaft werden. Toleranz endet<br />

dort, wo der eigenen Bevölkerung Schaden<br />

zugefügt wird.<br />

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Warum wählen wir immer die Gleichen?<br />

Es scheint heutzutage generell nicht mehr<br />

populär zu sein, an die eigene Bevölkerung<br />

zu denken. Wenn es im eigenen Land Menschen<br />

schlecht geht, sollen diese „mal nicht<br />

immer nur rummeckern“. Es ist sehr paradox,<br />

wie Humanität immer nur im Bezug<br />

auf Migranten debattiert wird. Wo ist die<br />

Menschlichkeit für das eigene Volk und seine<br />

Wünsche? Hat man dieses denn mal gefragt,<br />

ob es die aktuelle Form der Migration<br />

überhaupt möchte? Österreich und Italien<br />

haben dieser Politik der offenen Grenzen<br />

eine Absage erteilt, in Skandinavien ist die<br />

Stimmung gekippt. Die Visegrad-Staaten<br />

waren schon immer dagegen und in Frankreich<br />

ist Macron am Ende. Was ist nur mit<br />

Deutschland los, warum sehen wir weiter zu<br />

und wählen immer wieder gleich?<br />

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Niemand kann gezwungen werden, arabische<br />

kriminelle Clans, Terrorgefahr und völlig<br />

neue Drogenszenen in einem rechtstaatlichen<br />

Land schweigend zu akzeptieren. Es<br />

wurde mittlerweile hinzureichend bewiesen,<br />

dass Asylzuwanderer bei schweren<br />

Straftaten überproportional vertreten sind.<br />

Obwohl sie nur etwa 2 % der Bevölkerung<br />

ausmachen, sind sie für 15 % der schweren<br />

Bild: Armin Linnartz (CC BY-SA 3.0 de) via wikimedia.org<br />

36 |


Politik<br />

Straftaten wie Mord oder Sexualverbrechen<br />

verantwortlich. Dies wurde<br />

sogar in einem Artikel in der Zeitung<br />

WELT aufgearbeitet. Trotzdem gibt<br />

es immer noch genug Menschen<br />

im Land, die diese Fakten relativieren<br />

wollen und sich für Kriminelle<br />

noch einsetzen. Warum sollte man<br />

nicht nach Syrien abschieben? Warum<br />

muss ein verurteilter Mörder<br />

trotzdem als „Flüchtling“ geschützt<br />

werden?<br />

Volksherrschaft<br />

aber ohne Volk?<br />

Der Volksverachtung der bundesdeutschen Eliten<br />

gilt es, entgegenzutreten. Gastkommentar von<br />

Frank Pasemann<br />

Zuerst an die Eigenen denken<br />

Es ist nichts Falsches daran, zuerst<br />

an die Eigenen zu denken statt an<br />

Fremde aus aller Welt. Jeder denkt<br />

doch auch erst an seine Familie statt<br />

an fremde Menschen. Seine eigene<br />

Heimat zu lieben und sich Sicherheit<br />

zu wünschen, ist schlichtweg natürlich,<br />

niemand kann dazu gezwungen<br />

werden zuzusehen, wie seine<br />

eigene Heimat gefährlich verändert<br />

wird.<br />

Die Bundesrepublik Deutschland,<br />

heißt es, sei eine „Konsensdemokratie“.<br />

In dieser würden<br />

bestehende Konflikte innerhalb allgemeingültiger<br />

Spielregeln<br />

und konstruktiv,<br />

also in einem gemeinsamen<br />

Sinne und ausgerichtet<br />

auf gemeinsame<br />

Ziele, gelöst. Kennt<br />

ropa zu wagen, fiele<br />

hingegen nicht ganz<br />

dass die Deutschen<br />

auch in Was in grauer Bevöl-<br />

so einfach aus.<br />

und eine bequem solche Demokratie weiterlesen:<br />

denn Gegner oder gar 100 Jahren kerungsstatistik als<br />

einen politischen, parlamentarischen<br />

Feind? als erkennlost<br />

wird, ist letztlich<br />

„Wandel“ verharm-<br />

Wir müssen für eine Zukunft kämpfen,<br />

in der unsere Heimat endlich österreichweit<br />

Und woraus bestehen<br />

im Fachhandel bestellen<br />

nicht weniger, als die<br />

wieder an erster Stelle steht. II<br />

Konsens und gemeinsames<br />

Ziel, wenn die Deutschland gegossene Volksverbares<br />

Volk in<br />

oder in einer von über 100 Trafiken in sofort fatale Wirklichkeit<br />

kaufen ideologische Zwangsläufigkeit<br />

der Agenda leben?<br />

deutschen Eliten. Die<br />

derzeitig Regieren-<br />

Trennlinie der politiachtung<br />

der bundes-<br />

oder den die auf endgültige www.info-direkt.eu Umwandlung alles<br />

Gewachsenen in eine völlig belie-<br />

also entlang der folgenden Frage:<br />

schen abonnieren<br />

Auseinandersetzung verläuft<br />

bige, unkenntliche und entwurzelte „Willst Du, dass die Deutschen auch<br />

Nicht-Gemeinschaft ist?<br />

in 100 Jahren als erkennbares Volk in<br />

Was ist aus der Demokratie, der<br />

Volksherrschaft, geworden, wenn es<br />

das Volk nicht mehr geben soll – und<br />

angeblich auch nie gegeben hat, wie<br />

es uns der politisch-mediale Komplex<br />

und seine Aktivisten in Staat,<br />

Medien und Kulturbetrieb, via seiner<br />

multimedialen Televisoren in Dauerschleife<br />

einzutrichtern versucht?<br />

Chinesen, in Arabien Araber und in<br />

Afrika Afrikaner leben und ihre angestammten<br />

Heimatländer prägen, ist<br />

wohl eine tautologische Feststellung.<br />

Diese Prognose für<br />

Deutschland und Eu-<br />

<strong>Info</strong>-<strong>DIREKT</strong> jetzt<br />

Willst<br />

kaufen<br />

Du,<br />

Nur durch Ihre Unterstützung ist uns<br />

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Deutschland leben?“. Wer diese Frage<br />

nicht mit „Ja!“ beantworten kann,<br />

kann niemals auf der gleichen Seite<br />

mit uns streiten. Die Frage nach dem<br />

Volk – nach unserem Volk – ist die<br />

Frage, an der es sich auszurichten<br />

gilt. Lässt sich dieser Konsens noch<br />

erreichen? II<br />

Bild Pasemann: AfD; Bild Niki: www.facebook.com/pg/neverforgetniki<br />

Niki,<br />

ist ein 1999 geborener Blogger und<br />

Schriftsteller aus Baden-Württemberg.<br />

Er ist sowohl journalistisch als auch<br />

künstlerisch aktiv und verfasst<br />

regelmäßig online Texte, Artikel<br />

und Gedichte. Dabei behandelt er<br />

kritische politische Themen gleichermaßen<br />

wie emotionale und<br />

psychologische Themen. In den<br />

sozialen Netzwerken ist er unter<br />

„Neverforgetniki“ auf Instagram (über<br />

31.000 Follower), YouTube (über<br />

16.000 Abonnenten) und Facebook<br />

(über 31.000 Fans) zu finden.<br />

In anderen Ländern<br />

eine Selbstverständlichkeit<br />

Dass das deutsche Volk – wie es etwa<br />

noch im Bundesvertriebenengesetz<br />

definiert ist – keine Bezugsgröße<br />

mehr ist, wird von den Altparteien<br />

ganz offen artikuliert. Dass auch in<br />

100 Jahren in China mehrheitlich<br />

Bild: Frank Pasemann, geboren<br />

1960 in Magdeburg. Studierter<br />

Diplom-Ökonom und Diplom-<br />

Lehrer. Seit 1989 selbstständiger<br />

Unternehmer. Abgeordneter<br />

zum 19. Deutschen Bundestag.<br />

Mitglied im AfD-Bundesvorstand<br />

(stellv. Bundesschatzmeister).<br />

| 37


www.info-direkt.eu<br />

Bild: Carl v. Waldstein, geboren<br />

1992 in Heidelberg, aufgewachsen in<br />

Mannheim. Abgeschlossene Studien in<br />

Betriebswirtschaft und Management.<br />

Von Waldstein studiert derzeit<br />

Afrikawissenschaften in Wien und bereist<br />

regelmäßig Länder der Dritten Welt.<br />

38 |<br />

Folgen Sie Carl v. Waldstein: instagram.com/grand_tour_africain


Zwischen Entwicklungsdiktatoren<br />

und UNO-<br />

Bevormundung<br />

Carl v. Waldstein war auf eigene Faust mit dem Rucksack durch<br />

Afrika unterwegs. Für <strong>Info</strong>-<strong>DIREKT</strong> berichtet er über seine Reise.<br />

Kultur<br />

O<br />

Karten: freepik und google/mymaps, Gestaltung <strong>Info</strong>-<strong>DIREKT</strong><br />

Heia Afrika! Ich habe über den Jahreswechsel<br />

fünf Wochen auf dem<br />

Schwarzen Kontinent zugebracht.<br />

Meine Reise begann in Marrakesch in Marokko<br />

und endete in Dakar im Senegal, wobei<br />

ich noch einen Schwenk nach Süden nach<br />

Guinea-Bissau unternommen habe. Hier einige<br />

Eindrücke von der Reise.<br />

Marrakesch, wo ich mein kleines Abenteuer<br />

begann, sollte nur als Sprungbrett in den Süden<br />

dienen. Also machte ich mich bald nach<br />

der Ankunft auf, den Hohen Atlas zu überqueren.<br />

Ich passierte das Gebirge nicht weit von<br />

der Stelle, an der zwei Tage später zwei skandinavische<br />

Frauen auf grausame Weise hingerichtet<br />

worden waren. Dieses Verbrechen<br />

kann man wohl ausnahmsweise mit Rechtfertigung<br />

als Einzelfall bezeichnen, wobei mit<br />

den sich zuspitzenden<br />

<br />

Konflikten zwischen<br />

den Kulturkreisen auch solche Fälle in Zukunft<br />

wohl häufiger vorkommen werden. Ansonsten<br />

wirkt das Land sicher.<br />

Westsahara<br />

Im Süden Marokkos liegt die<br />

Westsahara, eine ehemalige<br />

spanische Kolonie, die 1975<br />

unabhängig wurde, sogleich<br />

jedoch sowohl von Marokko<br />

als auch von Mauretanien beansprucht<br />

wurde, die sich über<br />

die nächsten vier Jahre um das<br />

extrem dünn besiedelte Land<br />

zankten. Der Konflikt wurde mit<br />

dem Rückzug der Mauretanier<br />

1979 größtenteils beigelegt,<br />

sodass die Westsahara heute<br />

Marokko einverleibt ist. Marokko<br />

betrieb in den folgenden<br />

Jahrzehnten eine konsequente<br />

Siedlungspolitik, wodurch ein<br />

Großteil der heutigen Bewohner des Landstriches<br />

nicht mehr die indigenen Sahrauis,<br />

sondern Marokkaner sind. Beide sind arabischsprachig.<br />

Nichtsdestotrotz wird ein Teil<br />

des Hinterlandes, also der Wüste, noch von<br />

einer sahrauischen Rebellengruppe, der Polisario,<br />

gehalten. In den letzten Jahren hat<br />

sich mehr oder minder ein Waffenstillstand<br />

durchgesetzt, da die Marokkaner keine Ambitionen<br />

hegen, das ökonomisch unattraktive<br />

und schwer zu kontrollierende Hinterland zur<br />

Gänze zu erobern und die Polisario nicht die<br />

militärische Stärke besitzt, in die Offensive zu<br />

gehen.<br />

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Ich passierte<br />

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das Gebirge<br />

nicht weit von<br />

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der Stelle, an<br />

unabhängiger Journalismus möglich!<br />

der zwei Tage<br />

später zwei<br />

skandinavische<br />

Frauen<br />

auf grausame<br />

Weise hingerichtet<br />

wurden.<br />

Riskanter Grenzübergang<br />

nach Mauretanien<br />

Der Grenzübergang nach Mauretanien<br />

war ein Abenteuer an sich.<br />

Ein drei Kilometer breiter Landstreifen<br />

zwischen Marokko (Westsahara)<br />

und Mauretanien ist nicht<br />

mehr geteert, sondern nur noch<br />

Sandwüste. Von einer Sandpiste<br />

lässt sich nicht sprechen. Der<br />

Grenzstreifen ist bis heute aus<br />

dem Westsaharakonflikt vermint,<br />

das heißt, man muss wirklich wissen,<br />

wo man lang fährt. Auf der<br />

marokkanischen Seite nahm ich<br />

mir ein lokales<br />

Taxi und vertraute<br />

auf die Expertise<br />

des Fahrers. Wir<br />

passierten mehrere<br />

Kilometer<br />

aneinandergereihter<br />

LKW und<br />

kamen sicher am<br />

mauretanischen<br />

Grenzposten an. Dort stellte<br />

sich heraus, dass ein LKW-Fahrer,<br />

dem der Eintritt nach Mauretanien<br />

verweigert wurde,<br />

in einer Racheaktion seinen<br />

LKW quer über die Fahrbahn<br />

gestellt hatte, sodass LKW die<br />

Grenze nicht mehr passieren<br />

konnten. Einige LKW-Fahrer<br />

harrten schon seit einer Woche<br />

an der Grenze aus. Beim langen Warten<br />

auf das teure Visum lernte ich hier auch<br />

einen Polisario-Kämpfer kennen, der gerade<br />

auf dem Umweg über Mauretanien auf<br />

dem Weg in die autonomen Gebiete war.<br />

Er sprach Spanisch, die Sprache der alten<br />

Kolonialmacht, und zeigte mir stolz seinen<br />

westsaharanischen Pass. Er beteuerte auch,<br />

Bild: Von 13. Dezember<br />

2018 bis 17. Jänner 2019<br />

war Carl v. Waldstein<br />

mit seinem Rucksack in<br />

Afrika unterwegs. Dabei<br />

sammelte er in Marokko,<br />

Mauretanien, Senegal und<br />

Guinea-Bissau zahlreiche<br />

neue Eindrücke.<br />

| 39


Kultur<br />

dass man sich in Tindouf, der provisorischen<br />

Hauptstadt der Westsahara auf<br />

algerischem Gebiet, nicht mit dem Status<br />

quo zufriedengäbe und der Kampf<br />

weiterginge.<br />

Scharia sorgt für Ruhe<br />

Mauretanien ist ein besonderes<br />

Land. Die nur<br />

4,5 Millionen Einwohner<br />

sind etwa zur Hälfte<br />

Arabo-Berber und<br />

Schwarzafrikaner, wobei<br />

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insgesamt 60 % der Bevölkerung<br />

arabisiert sind, anscheinend übrig gebliebenen noch<br />

Hassania, einen arabischen<br />

Dialekt, sprechen auch selten bevor sie in chinesische Im feucht-heißen Tropengürtel<br />

begutachten möchte,<br />

und sich als Mauren missachtet Fabriken wandern, sollte Im neuen Jahr ging es über den Gambiafluss<br />

in den südlichen Senegal und<br />

identifizieren. Das heißt,<br />

schnell in den westafrikanischen<br />

Wüstenstaat dann weiter nach Guinea-Bissau. es gibt sowohl weiße als<br />

Die<br />

und bequem weiterlesen<br />

werden.<br />

auch schwarze Mauren,<br />

reisen.<br />

nur 1,5 Millionen Einwohner zählende<br />

wobei die schwarzen Mauren die Nachfahren<br />

ehemaliger Sklaven darstellen.<br />

Die restlichen 40 % sind in erster Linie<br />

Fulbe und Wolof am Nordufer des Senegalflusses<br />

im Süden des Landes. In<br />

dem Land herrscht die Scharia und die<br />

Religion ist im täglichen Leben allseits<br />

Senegal:<br />

Mit harter Hand in die Zukunft<br />

Nach zehn Tagen Wüstenerlebnissen<br />

in Mauretanien ging es in den Senegal.<br />

Der 15-Millionen-Einwohner-Staat wirkt<br />

für afrikanische Verhältnisse schon sehr<br />

ehemalige portugiesische Kolonie<br />

liegt schon gänzlich im feucht-heißen<br />

Tropengürtel. Das Land ist grün, flach,<br />

und die unberührten Strände sind von<br />

Palmen gesäumt. Wirtschaftlich sieht es<br />

hier jedoch düsterer aus als im Senegal.<br />

Das Land hängt am Tropf der Entwick-<br />

präsent. Selbst während der Busfahrten<br />

wird während der vorgeschriebenen<br />

Zeiten am Straßenrand gehalten, alle<br />

Businsassen steigen aus und beten in<br />

Richtung Mekka. Das sorgt nicht nur<br />

für ein starkes Gemeinschaftsgefühl<br />

und einen hohen Zusammenhalt in der<br />

Bevölkerung, sondern auch für ein hohes<br />

Sicherheitsniveau. Die Kriminalität<br />

ist hier nahe null. Mein Gastgeber in<br />

an Gott zu glauben und dann tun sie so<br />

etwas. Das kann nicht sein!“ Er meinte,<br />

ich solle zur Polizei gehen, man würde<br />

den Fahrer schon ausfindig machen. Ich<br />

lehnte dann aus Zeitgründen ab, aber<br />

es herrschen dort wirklich hohe moralische<br />

Standards, die anscheinend auch<br />

selten missachtet werden. So belastet<br />

auch unser Verhältnis zum Islam in Europa<br />

sein mag, in Gebieten, die, wie im<br />

Fall Mauretanien, seit über tausend Jahren<br />

muslimisch sind, sorgt er für eine<br />

nachhaltige kulturelle Hegung. Kein<br />

Vergleich zu den liberalismusgepeinigten<br />

Endzeitnationen des Westens.<br />

In Mauretanien<br />

herrschen<br />

hohe<br />

moralische<br />

Standards, die<br />

Chinesen am Schiffsfriedhof aktiv<br />

In der Bucht von Nouadhibou gibt es<br />

einen beeindruckenden Schiffsfriedhof,<br />

der ehemaligen Ozeanriesen und<br />

großen Fischerbooten eine letzte Ruhestätte<br />

bietet, eines der Ziele meiner<br />

Reise. Leider gönnt man den vor sich<br />

hin rostenden Frachtern seit einigen<br />

Jahren keine Totenruhe mehr. Chinesische<br />

Firmen machen<br />

sich seit jüngstem daran,<br />

die Schiffe aus dem Meer<br />

zu hieven und ihre Überbleibsel<br />

zu verwerten,<br />

in erster Linie Altmetall.<br />

So glänzt die Bucht heute<br />

nur noch mit einem<br />

Bruchteil der Schiffe von<br />

vor zehn Jahren. Wer die<br />

2019 sind wieder Wahlen. Der Senegal<br />

ist eines der wenigen afrikanischen<br />

Länder, das bisher ohne Putsche und<br />

Bürgerkriege auskam. Stattdessen gab<br />

es lange Regierungszeiten von wenigen<br />

Präsidenten, die das Land stabil hielten.<br />

Der Senegal ist berühmt für seine Teranga,<br />

seine Gastfreundschaft, die ich<br />

selbst in ganz außergewöhnlichem Ausmaß<br />

erfahren durfte. Auf dem Weg nach<br />

Dakar mit zwei Reisegefährten, die mich<br />

zeitweise begleiteten, bot uns ein Senegalese<br />

an der Bushaltestelle an, uns in<br />

seinem Wagen nach Dakar mitzunehmen.<br />

Die Fahrt dauerte wegen des ausufernden<br />

Verkehrs eine halbe Ewigkeit<br />

und so hatten wir Zeit für tiefergehende<br />

Gespräche, die sich um Psychologie<br />

(der kultivierte Mann arbeitete u.a. als<br />

Psychotherapeut in der Schweiz) und<br />

afrikanische Philosophie drehten. Nach<br />

einiger Zeit fragte uns der Herr, ob wir<br />

schon eine Unterkunft für Dakar hätten<br />

–es war Silvester. Wir verneinten. Er<br />

fragte weiter, was wir von einer Nacht im<br />

Radisson Blue, einer Nobelhotelkette,<br />

halten würden. Wir winkten dankend ab,<br />

das sei zu teuer. Nein, nein, er würde uns<br />

einladen. Auch mehrmaliges dankendes<br />

Ablehnen half nichts. Er quartierte<br />

uns drei für zwei Nächte im Radisson ein<br />

und bezahlte für das Spektakel. Ich kann<br />

es heute noch nicht glauben.<br />

österreichweit im Fachhandel bestelle<br />

kaufen<br />

entwickelt und aufstrebend. Sauber lungshilfe. In jedem Dorf findet sich<br />

oder in einer von über 100 Trafiken geteerte Straßen, eine im Dezember ein Schild, das die Wohltat eines west-<br />

so<br />

2018 neu eröffnete Autobahn, mitfinanziert<br />

von China, und eine wirtschaftlich<br />

zuversichtliche Bevölkerung. Dakar<br />

lichen, ostasiatischen oder Golfstaates<br />

bei der Entwicklung des Landes preist.<br />

Die Hauptstadt Bissau ist ein Zentrum<br />

der UNO und westlicher NGOs. Dies<br />

scheint sich auch auf die Bevölkerung,<br />

eine bunte Mischung aus Völkern der<br />

atlantischen und der Mande-Sprach-<br />

selbst erscheint geordnet und sauber.<br />

Der Präsident Macky Sall, der das Land<br />

seit 2012 regiert, führt den Senegal mit<br />

harter Hand in die Zukunft. Für ihn bie-<br />

oder auf tet sich www.info-direkt.eu auch die für den ruandischen familie, auszuwirken, abonniere<br />

die zur Passivität<br />

Nouadhibou empörte sich massiv, als Präsidenten Paul Kagame verwendete erzogen wird. Keine Spur des Unternehmergeistes<br />

ich ihm erzählte, dass ich einem Taxifahrer,<br />

Bezeichnung „Entwicklungsdiktator“<br />

des Senegals. Auf den<br />

da ich mit der Währung nicht<br />

vertraut war, aus Versehen zu viel Geld<br />

an. Aber sein Rezept scheint zu funktionieren.<br />

Der Rückhalt in der senegalesischen<br />

Straßen fragten mich Erwachsene nach<br />

Geld, auf den Inseln, die ich besuchte,<br />

Bevölkerung ist hoch, wobei auch nach Essen und Medikamenten.<br />

gegeben hatte und dieser es angenommen<br />

hatte. „Die Leute geben vor, ich auch einige Graffiti mit „Macky Sall Das stärkste legale Exportgut sind Cashewnüsse,<br />

deren ist Bäume uns das Nur durch Ihre Dictateur“ las. Unterstützung ganze<br />

Land bedecken. Der legale Cashewexport<br />

wurde jedoch insbesondere in der<br />

ersten Hälfte dieses Jahrzehnts vom<br />

unabhängiger Journalismus möglich!<br />

Kokainhandel weit übertroffen. Das abgelegene<br />

und schwer zu kontrollierende<br />

Bijagos-Archipel dient in erster Linie<br />

kolumbianischen Drogenkartellen als<br />

Umschlagplatz für den Weißen Schnee<br />

auf dem Weg nach Europa. Davon bekommt<br />

man jedoch wenig mit, alles<br />

wirkt friedlich und verschlafen.<br />

Nach insgesamt fünf Wochen Westafrika<br />

ging es für mich über Dakar wieder<br />

heimwärts. An dem faszinierenden Kontinent<br />

konnte ich mit dieser Reise nur<br />

kratzen. Wenn sich die nächste Möglichkeit<br />

bietet, bin ich sofort wieder unten.<br />

Für <strong>Info</strong>-<strong>DIREKT</strong> werde ich dann wieder<br />

berichten. II<br />

Alle Fotos: Carl v. Waldstein<br />

40 |


Tafelberge, Wüste und Palmhütten im<br />

Abendlicht.<br />

Am Fischmarkt in Mibour.<br />

Die 50 Meter hohe Statue ist ein Werk der<br />

afrikanischen Renaissance. Es wurde auf<br />

den Hügeln von Dakar errichtet.<br />

Am Ende der Welt:<br />

Einsamer Strand in Varela.<br />

:<br />

n<br />

fort<br />

Maurische Kinder in Maireth.<br />

Farbenrausch. Markt in Sao Domingos.<br />

n<br />

Bissau ist bisher sicher die heruntergekommenste<br />

Hauptstadt, die ich gesehen<br />

habe. So sieht es Mitten im Zentrum der<br />

Stadt aus.<br />

Der Touareg-Händler Saleck beim<br />

Feilbieten seiner Ware in Chinguetti.<br />

Am Schiffsfriedhof von Nouadhibou.<br />

Oasen, Kasbahs und der schneebedeckte<br />

Der Soldat posiert vor dem VW-Käfer<br />

Amilcar Cabrals, des guinea-bissauischen<br />

Unabhängigkeitshelden.<br />

| 41


Schwerpunkt<br />

Rechtes Christentum?<br />

Kirche zwischen Fernstenliebe &<br />

Eine Buchbesprechung von Jan Ackermeier<br />

Bild Buch: Ares Verlag<br />

<strong>Info</strong>-<strong>DIREKT</strong> jetzt kaufen<br />

Gerechtigkeit ohne Barmherzigkeit ist Grausamkeit;<br />

Barmherzigkeit ohne Gerechtigkeit ist die dass sich christliche Normen nur selten eins zu eins auf<br />

res 2015 geht. Dabei zeigt die Geschichte nur zu deutlich,<br />

Mutter der Auflösung.<br />

und<br />

– Dieser<br />

bequem<br />

Ausspruch<br />

weiterlesen:<br />

des politische Kontexte übertragen lassen. Es ist ein Kurzschluss<br />

zu meinen, das für Christen verbindliche Postulat<br />

heiligen Thomas von Aquin (1224—1274) von vor beinahe<br />

800 Jahren scheint erschreckend aktuell die Situation, der Nächstenliebe könne dahingehend uminterpretiert<br />

österreichweit im Fachhandel bestellen<br />

in der sich die modernen christlichen<br />

oder<br />

Kirchen<br />

in einer<br />

befinden,<br />

von über 100<br />

werden,<br />

Trafiken<br />

zum<br />

sofort<br />

Gesinnungsethiker zu werden und das Gemeinwohl<br />

auf diese Weise zu schädigen oder die Schädi-<br />

zu kennzeichnen. Genau diese „Barmherzigkeit ohne<br />

kaufen<br />

Gerechtigkeit“, die zur Auflösung führt, scheint das neue gung zumindest billigend in Kauf zu nehmen. Fast jeden<br />

Credo zu sein, wenn es um die Positionen, sowohl der Tag liest man in den Printmedien die katastrophalen Folgen<br />

der Migrationskrise auf Rechts- wie Sozialstaat. Orte<br />

evangelischen als auch der katholischen oder auf www.info-direkt.eu abonnieren<br />

Kirche, zu Masseneinwanderung<br />

und den Folgen der Asylkrise des Jah-<br />

wie Köln, Berlin, Hamburg, Freiburg, Kandel, Ellwangen<br />

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42 |


Kultur<br />

Anpassung an den Zeitgeist<br />

und viele andere sind längst sichtbarer Ausdruck für den<br />

Kontroll- und Steuerungsverlust des Staates.<br />

<strong>Info</strong>-<strong>DIREKT</strong> jetzt kaufen<br />

und bequem weiterlesen:<br />

Die Führungskader beider großen Kirchen stellen sich dennoch<br />

fast ausschließlich auf die Seite derer, die die „Flüchtlingspolitik“<br />

der meisten europäischen Regierungen – und<br />

allen vorweg die der Bundeskanzlerin Merkel – befürworten.<br />

In den kirchlichen Verlautbarungen ist ein säkularisiert-universalisierter<br />

Humanitarismus unverkennbar, der nur noch<br />

auf die Pflicht des Christen zur Nächstenliebe hinweist. Kein<br />

Wort mehr von der Heiligung der Seelen. Nur noch der<br />

diesseitige Mensch steht im Mittelpunkt. Die Spitzenvertreter<br />

der christlichen Konfessionen im deutschsprachigen Raum<br />

jedenfalls überbieten einander in kaufen Bekenntnissen der Nächstenliebe,<br />

die in Wahrheit mehr eine „Fernstenliebe“ ist, und<br />

gerieren sich als „Barmherzigkeits-NGOs“, die sich in bester<br />

politisch-korrekter Sprache dem herrschenden Zeitgeist der<br />

Welt anpassen. Dabei ist die Botschaft des Christentums eigentlich<br />

mehr als zuckersüße „Wir-haben-uns-alle-lieb“ und<br />

„Der-Mensch-staunt-über-den-Menschen“-Sprechblasen.<br />

Konservative oder gar „rechte“ Christen werden in beiden<br />

Konfessionen aber – ähnlich wie in der restlichen Gesellschaft<br />

– an den Rand gedrängt, wenn es um die Artikulierung<br />

ihrer Ansichten geht. Wie wenig Inhalte der eigenen Verkündigung<br />

im Mittelpunkt offizieller kirchlicher Verlautbarungen<br />

stehen, zeigt die Ignoranz der im Zuge der Masseneinwanderung<br />

schnell fortschreitenden Islamisierung. Diese sollte<br />

für die Kirchen und ihre Oberen ein Grund der Besorgnis<br />

sein, forciert sie doch die Entchristlichung (neben der fortdauernden<br />

Säkularisierung). Auch das tönende Schweigen<br />

der Kirche zu Fragen der Abtreibung oder der „Ehe für alle“<br />

zeigt, dass sich die offiziellen Kirchenvertreter nur noch den<br />

„bequemen“ und zeitgeistigen Themen zuwenden, bei denen<br />

man auf das Lob der Welt hoffen kann. Unbequeme<br />

und trotzdem notwendige Mahnungen, die zugleich der<br />

christlichen Verkündigung entsprechen, werden nur selten<br />

artikuliert.<br />

Ein guter Überblick<br />

Diesen und anderen Fragen spüren elf Autoren in „Rechtes<br />

Christentum? – Der Glaube im Spannungsfeld von nationaler<br />

Identität, Populismus und Humanitätsgedanken“, einem<br />

neuen Buch aus dem Grazer Ares-Verlag nach. Doch gibt es<br />

das überhaupt – „rechtes Christentum“? Die Herausgeber<br />

Felix Dirsch, Volker Münz und Thomas Wawerka versuchen<br />

den Bogen möglichst weit zu spannen: So kommen neben<br />

anderen Autoren die Katholiken Martin Lichtmesz und der<br />

geschasste Welt-Redakteur und Bestseller-Autor Matthias<br />

Matussek ebenso zu Wort wie die konservativen Protestanten<br />

Harald Seubert und Thomas Wawerka.<br />

beleuchtet werden. So fehlt beispielsweise eine fundierte<br />

Gesamtbetrachtung etwa der Rolle des erstarkenden katholischen<br />

Traditionalismus.<br />

Die Qualität der einzelnen Beiträge reicht dabei von philosophisch-wissenschaftlich<br />

und ohne theologische Vorkenntnisse<br />

eher anspruchsvoll – wie etwa der von Martin Lichtmesz<br />

– bis hin zum lockeren polemisch-flotten Schreibstil<br />

eines Matthias Matussek. Der Vorteil ist, dass jeder Leser, der<br />

sich einen Überblick zur aktuellen Diskussion um ein „rechtes<br />

Christentum“ verschaffen will, hier fündig wird. Zusätzlich<br />

findet man durch die ausführlichen Literaturangaben der<br />

verschiedenen Autoren genügend Hinweise zur weiteren<br />

Vertiefung.<br />

österreichweit im Fachhandel bestellen<br />

oder in einer von über 100 Trafiken sofort<br />

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Der Schwerpunkt der Aufsätze liegt zudem beim deutschen<br />

Publikum, wenn es etwa um die Rolle der „Alternative für<br />

Deutschland“ (AfD) oder der „Identitären Bewegung“ im<br />

Zusammenhang mit „rechtem“ Christentum geht. Für den<br />

österreichischen Leser fehlt eine Betrachtung der Situation<br />

in der Alpenrepublik, wenn auch die gesellschaftlichen Verhältnisse<br />

ähnlich zu denen in Deutschland sind. Ein Aufsatz<br />

zur Bewertung der österreichischen Politik und Kirche wäre<br />

mit Sicherheit eine interessante Ergänzung gewesen. II<br />

Aus unserem Programm<br />

Bezahlte Anzeige<br />

ISBN 978-3-99081-004-0<br />

Felix Dirsch/Volker Münz/<br />

Thomas Wawerka (Hg.)<br />

RECHTES CHRISTENTUM?<br />

Der Glaube im Spannungs -<br />

feld von nationaler Identität,<br />

Populismus und<br />

Humanitätsgedanken<br />

<strong>25</strong>6 Seiten, Hardcover<br />

€ 19,90<br />

Heute unterstützt die Führung<br />

der christlichen Kirchen fast<br />

gänzlich die „Flüchtlingspolitik“<br />

der deutschen Regierung.<br />

Dahinter steht ein profan-universalistischer<br />

Humanitarismus, der<br />

die Pflicht des Christen zur<br />

Nächstenliebe anmahnt. Dieses aber kann nicht als Begründung dafür dienen,<br />

das Gemeinwohl zu schädigen. Der Instrumentalisierung des Glaubens für<br />

politische Zwecke setzt der vorliegende Sammelband christlich-rechtskonservative<br />

Stimmen mit wohlbegründeten Gegenpositionen entgegen.<br />

Das Buch ist aber mit Sicherheit keine Bedienungsanleitung<br />

zum Verständnis des Christentums aus „rechter“ Sicht. Dazu<br />

ist das Thema zu komplex und facettenreich. In diesem Sammelband<br />

können nur schlaglichtartig einige Themenfelder<br />

www.ares-verlag.com<br />

Erhältlich in Ihrer Buchhandlung oder gleich direkt im Versand über die<br />

Buchhandlung Stöhr, Lerchenfelder Str. 78–80, 1010 Wien, Tel.: +43/1 406 13 49,<br />

E-Mail: buchhandlung.stoehr@chello.at, www.buchhandlung-stoehr.at


Kultur<br />

„Ganz ehrlich?<br />

Das war erst der Anfang! “<br />

Im Interview mit <strong>Info</strong>-<strong>DIREKT</strong> spricht Philip Stein über die Aufregung<br />

um ein Buch, das in seinem „Jungeuropa Verlag“ erschienen ist.<br />

Die Empörung über das 2018 erschienene Buch „Marx von rechts“ reißt nicht ab.<br />

Alleine durch den Buchtitel fühlten sich einige „Linke“ und „Rechte“ schon angegriffen.<br />

Vom Versandriesen „Amazon“ wurde der Verkauf des Werkes boykottiert.<br />

Anfangs wollte sogar ein patriotischer Buchdienst das Buch nicht in seine Verkaufsliste aufnehmen.<br />

<strong>Info</strong>-<strong>DIREKT</strong> hat mit Philip Stein darüber gesprochen, was die ganze Aufregung für<br />

seinen „Jungeuropa Verlag“ bedeutet.<br />

Bild: „Marx von rechts“<br />

mit Beiträgen von<br />

Benedikt Kaiser, Alain<br />

de Benoist und Diego<br />

Fusaro. Erschienen im<br />

„Jungeuropa Verlag“,<br />

144 Seiten, gebunden.<br />

Zu beziehen im guten<br />

Buchhandel und über<br />

www.jungeuropa.de<br />

Eine ausführliche<br />

Buchbesprechung brachten<br />

wir im <strong>Magazin</strong> <strong>Info</strong>-<br />

<strong>DIREKT</strong>, <strong>Ausgabe</strong> 21.<br />

Bild: Philip Stein, geboren<br />

1991 in Hessen, ist<br />

Sprecher der „Deutschen<br />

Burschenschaft“, Leiter<br />

der Bürgerinitiative „Ein<br />

Prozent“ und Eigentümer<br />

des „Jungeuropa Verlags“:<br />

www.jungeuropa.de<br />

<strong>Info</strong>-<strong>DIREKT</strong>: Herr Stein, das Buch „Marx<br />

von rechts“ hat bereits für ziemliche Aufregung<br />

gesorgt. Welche Rückmeldungen<br />

haben Sie bisher dazu erhalten?<br />

Philip Stein: Die Rückmeldungen zu diesem<br />

besonderen und bewusst provokanten<br />

Buch fallen sehr unterschiedlich aus. Zunächst<br />

darf aber festgestellt werden, dass<br />

die schiere Anzahl der Rückmeldungen und<br />

aufgebrochenen Diskussionen unsere eigenen<br />

Erwartungen vollends erfüllt, bisweilen<br />

gar übersteigt.<br />

<strong>Info</strong>-<strong>DIREKT</strong>: Die Quantität ist also gegeben,<br />

wie schaut es mit der Qualität der<br />

Rückmeldungen aus?<br />

Stein: Da muss man auch<br />

unterschiedliche Ebenen<br />

betrachten. Auf<br />

der einen Seite bekommen<br />

wir Nachrichten<br />

aus linken Kreisen,<br />

die unser Buch<br />

als Auftakt zu einer<br />

Verständigung jenseits<br />

der politischen<br />

Gesäßgeografie<br />

begreifen möchten – es aber nicht<br />

können, weil es Denkblockaden und antifaschistische<br />

Barrieren gibt. Der Raum<br />

des Sagbaren auf der Linken ist sehr klein<br />

geworden, das erstaunt uns immer wieder.<br />

Und doch: Es haben sich nicht zuletzt durch<br />

dieses Marx-Buch Kontakte zu linken Dissidenten<br />

oder Bald-Dissidenten ergeben, die<br />

eines Tages fruchtbar werden dürften. Nur<br />

wann, das weiß man noch nicht. Wir sind<br />

<strong>Info</strong>-<strong>DIREKT</strong> jetzt kaufen<br />

und bequem weiterlesen:<br />

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oder in einer von über 100 Trafiken sofort<br />

kaufen<br />

gespannt und freuen uns schon jetzt über<br />

neue Gesprächspartner und neue Erkenntnisse.<br />

oder auf www.info-direkt.eu abonnieren<br />

<strong>Info</strong>-<strong>DIREKT</strong>: Und von patriotische Seite?<br />

Stein: Betonköpfe gibt es in beiden Lager.<br />

Es gibt Linke, die uns einfach als bornierte<br />

„Faschisten“ abtun, die doch eh nichts<br />

können würden und die man nicht lesen<br />

sollte. Und es gibt Rechte, die uns als Linksabweichler<br />

verdammen, weil wir es wagen,<br />

ausgetretene Pfade, die zu keinem Ziel<br />

führten, zu verlassen, um Auswege aus der<br />

ideenpolitischen Stagnation zu suchen, die<br />

trotz – oder wegen – des Rechtsrutsches seit<br />

2015 in Teilen der Rechten zu konstatieren<br />

ist.<br />

Nur durch Ihre Unterstützung ist uns<br />

unabhängiger Journalismus möglich!<br />

<strong>Info</strong>-<strong>DIREKT</strong>: Was sagen Sie den vielen Kritikern?<br />

Stein: Worum es geht, ist neue Fragen zu<br />

stellen und unkonventionelle Antworten<br />

auf die Herausforderungen der Zeit zu finden.<br />

Das ist es! Und daran sollte man uns<br />

messen. Nicht an Denkverboten, ob sie<br />

nun „konservativ“ oder „antifaschistisch“<br />

begründet werden.<br />

<strong>Info</strong>-<strong>DIREKT</strong>: Was bedeutet es für einen<br />

Buchverlag wie „Jungeuropa“,<br />

dass das Buch „Marx von rechts“<br />

nicht mehr auf „Amazon“ erhältlich<br />

ist?<br />

Stein: Dieser Boykott bedeutet<br />

Bild: FR<br />

44 |


Kultur<br />

ganz konkret, dass wir über die Grossisten<br />

wie „Libri“ oder „KNV“ deutlich weniger<br />

Bücher verkaufen. Zudem entfallen etliche<br />

„Zufallskäufe“, die über die automatischen<br />

Empfehlungen des Amazon-Algorithmus<br />

generiert werden. Wer etwa<br />

den ersten Teil unserer jungen<br />

Theorie-Reihe, Alain de Benoists<br />

Klassiker „Kulturrevolution<br />

von rechts“, über Amazon<br />

kauft, wird sehr wahrscheinlich<br />

eben auch den zweiten Teil,<br />

also „Marx von rechts“<br />

<br />

vorgeschlagen<br />

bekommen. Die Absätze<br />

großer Verlage speisen<br />

sich maßgeblich aus kaufen diesem<br />

einfachen Amazon-Algorithmus.<br />

Kurzum: Der wirtschaftliche<br />

Schaden ist nicht von der Hand<br />

zu weisen und auch die Präsenz des Buches<br />

in Suchmaschinen leidet natürlich enorm.<br />

<strong>Info</strong>-<strong>DIREKT</strong>: Wie kann man dem entgegenwirken?<br />

Hier ist – nicht nur auf uns gemünzt – Solidarität<br />

der Konservativen, Freiheitlichen,<br />

Rechten gefragt. Jedes verkaufte Buch sichert<br />

ein Stück Gegenöffentlichkeit, sichert<br />

unsere und anderer Arbeit, sichert das<br />

Wachstum einer breiten, „pluralen“ Rechten,<br />

deren Stärke die Vielfalt der Positionen<br />

ausmacht. Heißt auch: Man sollte nicht nur<br />

Bücher kaufen, deren Inhalt man voll und<br />

ganz teilt, sondern auch Autoren unterstützen,<br />

die zum Widerspruch<br />

reizen. Aus der Diskussion<br />

wächst die Erkenntnis!<br />

<strong>Info</strong>-<strong>DIREKT</strong> jetzt kaufen<br />

und bequem weiterlesen:<br />

Das Buch<br />

als Auftakt<br />

zu einer Verständigung<br />

österreichweit im Fachhandel bestellen<br />

oder in einer jenseits von über der 100 Trafiken sofort<br />

politischen<br />

Gesäßgeografie<br />

oder auf www.info-direkt.eu abonnieren<br />

begreifen.<br />

<strong>Info</strong>-<strong>DIREKT</strong>: Planen Sie noch<br />

weitere Bücher wie dieses,<br />

oder war Ihnen die Aufregung<br />

rund um „Marx von<br />

rechts“ jetzt doch zu viel?<br />

Stein: Ganz ehrlich? Das war<br />

erst der Anfang! Wir werden<br />

uns weiter dort positionieren,<br />

wo es für Denkfaule von<br />

links wie rechts unangenehm<br />

wird. Dieses Jahr erwartet die<br />

Leser u. a. Alain de Benoist,<br />

Dominique Venner, aber auch „linke“ Überraschungen<br />

u.v.m.<br />

Nur durch Ihre Unterstützung ist uns<br />

unabhängiger Journalismus möglich!<br />

<strong>Info</strong>-<strong>DIREKT</strong>: Wo kann man die Bücher des<br />

„Jungeuropa Verlags“ weiterhin bequem<br />

beziehen?<br />

Stein: In jeder gut sortierten Buchhandlung,<br />

bei konservativen und rechten Versänden<br />

sowie natürlich direkt bei uns:<br />

www.jungeuropa.de<br />

Bild: Auch das neueste<br />

Buch aus dem<br />

„Jungeuropa Verlag“<br />

wird wieder heiß diskutiert.<br />

Eine Rezension<br />

zu Wolfgang Bendels<br />

„Aristokratie - Eine<br />

Streitschrift“ brachten wir<br />

im <strong>Magazin</strong> <strong>Info</strong>-<strong>DIREKT</strong>,<br />

<strong>Ausgabe</strong> 24.<br />

Bezahlte Anzeige<br />

NEU<br />

| 45


Nachruf<br />

Klaus Faißner<br />

Kritische Journalisten gibt es leider nicht viele.<br />

Durch den Tod von Klaus Faißner haben wir einen davon verloren.<br />

Klaus Faißner, jahrelanger Autor und<br />

Chefredakteur des österreichischen<br />

Monatsmagazins „alles roger?“, ist am<br />

29. Dezember nach kurzer, schwerer<br />

Krankheit im Alter von nur 48 Jahren verstorben.<br />

Er gehörte wohl zu den besten<br />

Journalisten des Landes. Sein Motto war:<br />

„Journalisten haben die Aufgabe der<br />

Wachhund der Bürger zu sein, und nicht<br />

der Schoßhund der Mächtigen." Klaus<br />

Faißner studierte Umweltsystemwissenschaften<br />

in Graz. Nach seiner Tätigkeit bei<br />

der Nachrichtenagentur „pressetext.austria“<br />

in Wien machte er sich selbstständig<br />

und spezialisierte sich auf Umwelt- und<br />

Landwirtschaftsthemen. Besonderes Augenmerk<br />

galt seit 2003 der Gentechnik.<br />

2005 war er Redakteur und Hauptautor<br />

des Buches „Gefahr Gentechnik“, 2008<br />

erschien das zusammen mit August Raggam<br />

verfasste Werk „Zukunft ohne Öl“.<br />

Seine Artikel wurden unter anderen in<br />

„top agrar“, „Wiener Zeitung“, „Die Presse“,<br />

„Der Standard“, „Zeiten Schriften“,<br />

„Die Ganze Woche“, „Furche“, „Rheinischer<br />

Merkur“, „trend“, „Blick ins Land“,<br />

„Kurier“ und „energie:bau“ veröffentlicht.<br />

Klaus Faißner war Gründer der „Initiative<br />

Gentechnikverbot“, die sich für ein<br />

Verbot jeglicher Gentechnik in Landwirtschaft<br />

und Lebensmitteln einsetzt.<br />

2010 wurde er sowohl mit dem Österreichischen<br />

Solarpreis (für erneuerbare<br />

Energien) als auch mit dem internationalen<br />

„Salus-Journalisten-Sonderpreis“<br />

für gentechnikkritische Berichterstattung<br />

ausgezeichnet.<br />

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46 |


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