Magazin Info-DIREKT, Ausgabe 25
"Info-DIREKT - Das Magazin für Patrioten" zum Schwerpunktthema "Das Demokratiedefizit der EU"
"Info-DIREKT - Das Magazin für Patrioten" zum Schwerpunktthema "Das Demokratiedefizit der EU"
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Schwerpunkt<br />
DAS MAGAZIN FÜR PATRIOTEN<br />
<strong>25</strong>. AUSGABE<br />
Interviews<br />
+ Martin Sellner<br />
+ Alain de Benoist<br />
+ Philip Stein<br />
+ Gerhard Knoll<br />
Analysen<br />
+ Das Lobby-Problem der EU<br />
+ Das Demokratiedefizit der EU<br />
+ “<br />
Rechtsextremismus-Experten“<br />
Reisebericht<br />
+ Mit dem Rucksack durch Afrika<br />
Sag EU,<br />
Preis: Euro 5,-<br />
wie hast Du es mit der<br />
Demokratie?<br />
| 1
Wir freuen uns über Ihre Unterstützung:
Ein Kraftakt<br />
Als wir Ende 2014 die ersten Vorbereitungen für ein<br />
neues Medienprojekt getroffen hatten, erklärten uns<br />
viele für verrückt. <strong>25</strong> <strong>Ausgabe</strong>n später und zahlreiche<br />
Erfahrungen reicher, hat sich herausgestellt: Diese<br />
Personen hatten recht!<br />
Nichtsdestotrotz ist aber gerade jetzt wichtig, ein solches<br />
Medienprojekt voranzutreiben. Nicht nur, um der<br />
Lücken- und Lügenpresse etwas entgegensetzen zu<br />
können, sondern auch, um den Raum des Sag- und<br />
Machbaren möglichst breit zu halten.<br />
Kritische Medien und die auch erst entstehende patriotische<br />
Zivilgesellschaft müssen den Boden für<br />
tatsächliche politische Veränderungen aufbereiten.<br />
Schließlich findet Politik nicht im luftleeren Raum statt.<br />
Selbst erfolgreiche Minister wie Herbert Kickl brauchen<br />
einen hörbaren Rückhalt aus dem Volk. Ansonsten<br />
überschreien nämlich Antifaschisten mit und ohne<br />
Presseausweis die Anliegen der schweigenden Mehrheit.<br />
Sogar auf eine Regierung mit ehrlichen Absichten<br />
wirkt das hysterische Tamtam der Gutmenschen<br />
oftmals wie eine Zwangsjacke.<br />
Mindestens genauso wichtig wie die eben erwähnten<br />
Punkte ist es jedoch, auch in einer weiteren Hinsicht<br />
einen Ausgleich zu den etablierten Medien zu schaffen:<br />
Bisher wurden patriotische Politiker, Parteien und<br />
Gruppierungen von den Medien nur gelobt, wenn<br />
sie sich von etwas Legitimem distanziert haben, oder<br />
eine – aus patriotischer Sicht – falsche Entscheidung<br />
getroffen haben. Standhaftes und nachhaltiges Verhalten<br />
hingegen wurde bisher immer mit der Faschismuskeule<br />
und ähnlich demokratiefeindlichen Waffen<br />
sanktioniert. Auch in diesem Bereich müssen wir den<br />
Spieß umdrehen. Schließlich müsste mittlerweile jedem<br />
klar sein: Wer sich voreilig distanziert, hat nichts<br />
kapiert und verliert!<br />
Manche Parteisoldaten verstehen die eben beschriebenen<br />
Aufgaben von patriotischen Medien nicht und<br />
reagieren auf jeden kritischen Kommentar über tatsächliche<br />
Verfehlungen der eigenen Partei äußerst allergisch.<br />
Von solchen Leuten und Einflüssen wollen wir<br />
weiterhin unabhängig bleiben. Deshalb ist auch<br />
zukünftig nicht damit zu rechnen, dass<br />
sich bei <strong>Info</strong>-<strong>DIREKT</strong> bald der große<br />
Geldregen einstellen wird.<br />
Aus diesem Grund ist es umso wichtiger,<br />
dass Sie, liebe Leser, Abonnenten<br />
und Unterstützer uns weiterhin die<br />
Treue halten.<br />
IBAN: AT92 1500 0007 8117 0592<br />
Kontoinhaber: IV Vielfalt; Verwendungszweck: Spende <strong>Info</strong>-<strong>DIREKT</strong><br />
Noch eine Bitte: Wenn es Ihnen möglich<br />
ist, <strong>Info</strong>-<strong>DIREKT</strong> mit einer namhaften Summe<br />
zu unterstützen, freue ich mich, wenn<br />
Sie Kontakt mit mir aufnehmen!<br />
Ihr<br />
Michael Scharfmüller<br />
<strong>Magazin</strong> <strong>Info</strong>-<strong>DIREKT</strong>-Geschäftsführer<br />
Schreiben Sir mir, ich rufe Sie gerne zurück:<br />
kontakt@info-direkt.eu
Schwerpunkt<br />
Zwischen Entwicklungsdiktatur und UNO-Bevormundung - Ein Reisebericht aus Afrika<br />
38<br />
Auf einen Blick<br />
6 — 8 Die EU - Ein demokratiepolitisches Fehlkonstrukt<br />
10 — 11 Gefangen zwischen Richtlinien und Verordnungen<br />
Was können wir noch selbst entscheiden?<br />
Impressum/Offenlegung<br />
(ständig abrufbar unter info-direkt.eu/impressum)<br />
<strong>Magazin</strong> <strong>Info</strong>-<strong>DIREKT</strong><br />
Dieselstraße 4/28, 4030 Linz<br />
Internet: www.info-direkt.eu<br />
E-Mail: redaktion@info-direkt.eu<br />
Medieninhaber, Hersteller,<br />
Herausgeber und Redaktion:<br />
<strong>Info</strong>-<strong>DIREKT</strong> VerlagsGmbH, Ellbognerstraße 60, 4020 Linz<br />
Verlags- & Herstellungsort: Linz<br />
FN: 477086 y<br />
Geschäftsführer: Michael Siegfried Scharfmüller<br />
Gegenstand des Unternehmens ist<br />
a) Verlags-, Herausgeber- und Herstellerarbeit jedweder<br />
Art im Medienbereich; insbesondere Publikationen, graphischer<br />
Darstellungen, filmischer Beiträge, Internetseiten<br />
und Social-Media-Auftritten<br />
b) die Erbringung von Marketing und Werbeleistungen<br />
jedweder Art<br />
c) die Abhaltung von Veranstaltungen jedweder Art<br />
d) die Erbringung von Dienstleistungen im Bereich verlegerischer<br />
und redaktioneller Tätigkeiten<br />
e) der Verkauf von Medienprodukten jedweder Art<br />
f) die Mietung und Pachtung bzw. Vermietung und Verpachtung<br />
von beweglichen und unbeweglichen Wirtschaftsgütern<br />
jeder Art.<br />
Blattlinie:<br />
Das <strong>Magazin</strong> bezweckt die Stärkung der unabhängigen<br />
und überparteilichen Publizistik in Österreich, die Förderung<br />
der freien Meinungsäußerung und der pluralistischen<br />
Gesellschaft, sowie den Erhalt von Demokratie,<br />
Frieden, Religions- und Gewissensfreiheit. Besonderen<br />
Wert legen wir in unserer Medienarbeit auf die Darstellung<br />
unterschiedlicher sowie nonkonformer Perspektiven<br />
und Sichtweisen.<br />
Bild Titelseite: Gestaltet von freepik und <strong>Info</strong>-<strong>DIREKT</strong><br />
Alle Bildquellen dieser Doppelseite sind in den jeweiligen<br />
Artikeln angeführt.<br />
Redaktionsschluss: 3. März 2019<br />
<strong>25</strong><br />
Interview mit dem Philosophen Alain de Benoist.<br />
12 — 13 Das Lobby-Problem der EU<br />
Lobbyisten sind böse und NGOs gut - stimmt das?<br />
14 — 16 Mit der Gleichheit geht die Freiheit verloren<br />
Die EU als Etappenziel von Marxisten und Kapitalisten.<br />
17 Die EU ist kein Friedensprojekt<br />
Vor Bombardierungen schreckt auch die EU nicht zurück.<br />
18 — 19 Demokratie und andere Defizite der EU<br />
Gastbeitrag von Inge Rauscher<br />
20 — 21 Die EU wäre eine wirklich schlechte Ehefrau<br />
23 „Klassensprecherwahl teilweise transparenter als AK-Wahl“<br />
Interview mit Gerhard Knoll (Freiheitliche Arbeitnehmer)<br />
24 Die EU - Eine Scheindemokratie<br />
Gastkommentar von Andreas Mölzer<br />
<strong>25</strong> — 27 „Das Scheitern der EU zur Kenntnis nehmen“<br />
Interview mit Alain de Benoist<br />
28 — 30 „Sie haben es nicht geschafft uns zu ruinieren!“<br />
Interview mit Martin Sellner<br />
31 — 33 DÖW-Angriffe gegen <strong>Info</strong>-<strong>DIREKT</strong> falsch und unseriös<br />
Über die Arbeitsweise angeblicher „Experten“<br />
34 — 35 Machtkampf um Venezuela<br />
Gastbeitrag von Wolfgang Bendel<br />
36 — 37 Was ist nur mit Deutschland los?<br />
Gastkommentar von „Neverforgetniki“<br />
38 — 41 Zwischen Entwicklungsdiktatur und UNO-Bevormundung<br />
Ein Reisebericht aus Afrika von Carl v. Waldstein<br />
42 — 43 Rechtes Christentum?<br />
Eine Buchvorstellung von Jan Ackermeier<br />
44 — 45 „Ganz ehrlich? Das war erst der Anfang!“<br />
Interview mit Verlagsinhaber Philip Stein<br />
4 |
Schwerpunkt<br />
Machtkampf um Venezuela<br />
34<br />
Ein Wort zuvor!<br />
Liebe Leser!<br />
Kurz vor Fertigstellung dieser <strong>Ausgabe</strong> wurde <strong>Info</strong>-<strong>DIREKT</strong> vom „Dokumentationsarchiv<br />
des österreichischen Widerstands“ DÖW und einschlägig<br />
bekannten Medien mit absurden Vorwürfen angegriffen (mehr dazu<br />
auf Seite 31). Das DÖW will <strong>Info</strong>-<strong>DIREKT</strong> als „aktuell wichtigstes genuin<br />
rechtsextremes [sic!] Printmedium in Österreich“ erkannt haben. Somit ist<br />
es nicht verwunderlich, dass die „kommunistische Tarnorganisation“ und<br />
„Privat-Stasi“ jetzt aus vollen Rohren gegen <strong>Info</strong>-<strong>DIREKT</strong> schießt. Wirklich<br />
kritische Medien sind am Zeitungsmarkt nämlich nicht erwünscht, weil<br />
durch sie die alleinige Deutungshoheit der etablierten Medien und deren<br />
einschlägig bekannten „Experten“ gefährdet wird.<br />
Dieser neuerliche Angriff auf <strong>Info</strong>-<strong>DIREKT</strong>, mit seinen herbeifantasierten<br />
Vorwürfen, muss daher als Anschlag auf die Pressefreiheit und damit auf<br />
einen der wichtigsten Grundpfeiler der Demokratie gewertet werden.<br />
Um die Demokratie ist es in der EU – wie Sie selbst wissen – schlecht bestellt.<br />
Spätestens 2015 wurde für viele Menschen offenkundig, dass sich<br />
die politische Elite unserem Wohl nicht verpflichtet fühlt. Demokratie als<br />
„Volksherrschaft“ steht diesen Personen bei der Verfolgung ihrer eigenen<br />
Interessen nämlich im Wege. Darum wird Demokratie von einer Möglichkeit,<br />
wie der Staat seine Bürger am politischen Geschehen beteiligen<br />
kann, immer mehr zu einer weltfremden Ideologie. An deren ersten Stelle<br />
nicht mehr der „Wille der Mehrheit“ und Werte wie „Meinungsfreiheit“<br />
stehen, sondern die völlige „Gleichheit aller Menschen“. Was unsere Eliten<br />
heute „Demokratie“ nennen, ist vielfach ein offener Kampf gegen<br />
Andersdenkende, die die natürlichen Unterschiede zwischen Menschen<br />
erkennen und schätzen.<br />
Diesen Eliten und ihren Handlangern dürfen wir unsere Zukunft nicht<br />
überlassen. Wir dürfen ihnen die Deutungshoheit darüber, was Europa<br />
ist und wie Demokratie funktioniert nicht überlassen.<br />
Die einzigen wirklichen Antidemokraten, die es in Europa gibt, sind<br />
jene Kräfte, die den Willen der Mehrheit der europäischen Völker nach<br />
Bewahrung der eigenen Identität als „rechtsextrem“<br />
verunglimpfen und über den Willen der<br />
Menschen hinweg Entscheidungen treffen, die<br />
die Zukunft unserer Kinder und Enkelkinder<br />
gefährdet. Dagegen wird <strong>Info</strong>-<strong>DIREKT</strong> auch in<br />
Zukunft anschreiben. Wir hoffen, dass Sie uns<br />
dabei auch weiter unterstützen. Wir können jeden<br />
Euro gut gebrauchen!<br />
Michael Scharfmüller<br />
<strong>Magazin</strong> <strong>Info</strong>-<strong>DIREKT</strong>-Geschäftsführer<br />
Gastkommentar von Inge Rauscher zur EU.<br />
Gastkommentar von Andreas Mölzer zur EU.<br />
Interview mit Identitären-Chef Martin Sellner.<br />
IBAN: AT92 1500 0007 8117 0592<br />
fKontoinhaber: IV Vielfalt; Verwendungszweck: Spende <strong>Info</strong>-<strong>DIREKT</strong><br />
18<br />
24<br />
28
x Wählerwille<br />
Die EU – ein demokratiepolitisches<br />
Fehlkonstrukt<br />
Der Europäischen Union mangelt es nicht nur an demokratischen Mechanismen,<br />
sondern auch an der Legitimation durch ihre Bürger. Steffen Richter<br />
Bild oben: Was nicht<br />
passt, wird passend<br />
gemacht: Als die Iren<br />
2008 über den Lissabon-<br />
Vertrag abstimmten und<br />
ihn ablehnten, ließ man<br />
2009 ein zweites Mal<br />
abstimmen. Nachdem die<br />
Bevölkerung davor medial<br />
entsprechend bearbeitet<br />
wurde, passte das<br />
Ergebnis dann auch.<br />
Die Europäische Union (EU) regiert<br />
mit ihren Regelungen bis in jeden<br />
Haushalt. Doch trotz des großen<br />
Einflusses auf das Leben der<br />
Bürger weist die Architektur<br />
der Union zahlreiche Mängel<br />
hinsichtlich der demokratischen<br />
Legitimation auf. Dahinter<br />
stecken zum einen widerstrebende<br />
Europaideen. Zum<br />
anderen spiegeln die Institutionen<br />
den Kampf der Mitgliedstaaten<br />
um Macht und Einfluss<br />
wider. Auf die Bürger wirken<br />
die Segnungen „aus Brüssel“<br />
daher zunehmend undurchsichtig,<br />
schwer zu<br />
kaufen<br />
beeinflussen<br />
und nicht nachvollziehbar.<br />
Die EU hat ein Problem: Der<br />
Wille der europäischen Völker ist oft nicht deckungsgleich<br />
mit dem, was<br />
die hemmungslos pro-europäischen<br />
Eliten des west-<br />
systematische Fehlkonstruktionen zu Lasten<br />
demokratischer Prinzipien auf.<br />
unabhängiger lichen Kontinents Journalismus fordern. möglich!<br />
Besonders erkennbar wurde<br />
dies, als 2004 eine europäische<br />
Verfassung ratifiziert<br />
werden sollte, die aber an<br />
ablehnenden Referenden<br />
in Frankreich und den Niederlanden scheiterte.<br />
Ersatzweise unterzeichneten die europäischen<br />
Staats- und Regierungschefs den<br />
Vertrag über die Europäische<br />
Union, auch Vertrag von Lissabon<br />
genannt, der in weiten<br />
Teilen identisch ist mit der zuvor<br />
geplanten EU-Verfassung.<br />
Als die Iren dann über den<br />
Lissabon-Vertrag abstimmten<br />
und ihn ablehnten, ließ man<br />
kurzerhand ein zweites Mal abstimmen<br />
– nachdem die Bevöl-<br />
Ein deutscher<br />
Abgeordneter<br />
vertritt<br />
rund vierzehn<br />
Mal so<br />
österreichweit<br />
viele<br />
im<br />
Bürger<br />
Fachhandel bestellen<br />
oder in einer<br />
wie<br />
von<br />
ein<br />
über<br />
Abgeordneter<br />
aus<br />
100 Trafiken sofort<br />
oder auf www.info-direkt.eu Luxemburg. abonnieren<br />
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und bequem weiterlesen:<br />
Nur durch Ihre Unterstützung ist uns<br />
kerung entsprechend medial<br />
bearbeitet wurde. Ironischerweise<br />
postuliert eben jener<br />
Vertrag aber bereits in Artikel<br />
zwei die Demokratie als zentralen<br />
Wert der EU. Nicht nur in<br />
Bezug auf dieses Vertragswerk<br />
wurde Volkes Stimme eigenwillig ausgelegt.<br />
Auch die Architektur der Union an sich weist<br />
Wenn es um Defizite der EU hinsichtlich ihres<br />
demokratischen Aufbaus geht, dann ist<br />
es sinnvoll, zwischen dem konjunkturellen<br />
und dem strukturellen Demokratiedefizit zu<br />
unterscheiden.<br />
Bild links: Besonders in Österreich kam es 2008 auch zu Protesten<br />
gegen die Ratifizierung des Lissabon-Vertrages, die medial von der<br />
„Kronen Zeitung“ begleitet wurden. Eine Volksabstimmung zu diesem<br />
wichtigen Regelwerk wurde den Österreichern trotzdem verwehrt.<br />
Bild Papierschreder: freepik; Bild Demo in Wien: gemeinfrei; Bild Plakat: Von informatique / William Murphy via wikipedia.org (CC BY-SA 2.0)<br />
6 |
Schwerpunkt<br />
Bild: freepik<br />
Konjunkturelles Demokratiedefizit<br />
Konjunkturelle Mängel sind Fehlkonstruktionen<br />
im System und können grundsätzlich<br />
behoben werden. Besonders zu erwähnen ist<br />
hier beispielsweise die sogenannte degressive<br />
Proportionalität in der Wählergewichtung<br />
zur Wahl des Europäischen Parlaments (EP),<br />
die in Art. 14 Abs. 2 EUV festgeschrieben ist.<br />
Hinter dem beschönigenden Begriff verbirgt<br />
sich folgender Mechanismus: Je bevölkerungsärmer<br />
ein Land ist, desto mehr wiegt<br />
das Gewicht der einzelnen Wählerstimme.<br />
Ein deutscher Abgeordneter vertritt rund<br />
vierzehn Mal so viele Bürger wie ein Abgeordneter<br />
aus Malta oder auch Luxemburg.<br />
Das ist ein eklatanter Bruch des Grundprinzips<br />
der Gleichheit von Stimmen bei demokratischen<br />
Wahlen, weshalb das deutsche<br />
Bundesverfassungsgericht in einem Urteil<br />
von 2009 feststellt, dass es sich beim EP um<br />
kein demokratisches Vertretungsorgan eines<br />
europäischen Volkes kaufen<br />
handle. Problematisch<br />
ist auch, dass mit der Europäischen Kommission<br />
und dem Ministerrat zwei weitere wichtige<br />
Akteure auf EU-Ebene nicht direkt vom<br />
Volk gewählt werden. Dazu kommt die Tatsache,<br />
dass der Europäische Rat das eigentliche<br />
Entscheidungsgremium darstellt, der die Regierungschefs<br />
versammelt. In diesem Zusammenhang<br />
wird gerne damit argumentiert,<br />
dass diese Vertreter im Zuge einer Legitimationskette<br />
ausreichend demokratisch legitimiert<br />
seien. Es stellt sich jedoch die Frage, ob<br />
diese Kette, die bei den Parlamentswahlen in<br />
den einzelnen Mitgliedsstaaten beginnt, bis<br />
nach Brüssel nicht etwas zu weit reicht.<br />
Ganz allgemein ist das politische System der<br />
EU für den Bürger undurchsichtig und weit<br />
von der eigenen Lebenswelt entfernt. Entscheidungen<br />
kommen in der Regel unter<br />
Beteiligung unterschiedlicher Akteure auf<br />
horizontaler und vertikaler Ebene zusammen.<br />
Auch der Gesetzgebungsprozess ist<br />
komplex und wird durch das ausschließliche<br />
Initiativrecht sowie verfassungsrechtlich nicht<br />
festgeschriebene Konsensmechanismen wie<br />
den Trilog völlig intransparent.<br />
Der Gesetzgebungsprozess<br />
Der Trilog soll zwischen den drei Beteiligten<br />
im ordentlichen Gesetzgebungsprozess vermitteln,<br />
wenn es zu Unstimmigkeiten kommt<br />
– und damit die Wahrscheinlichkeit erhöhen,<br />
dass Gesetze tatsächlich verabschiedet werden.<br />
Jedoch gibt es hierfür kein klares demokratisches<br />
Mandat. Ein weiterer Punkt kommt<br />
hinzu: Im Europäischen Parlament gibt es<br />
keinen konsistenten Fraktionszwang. Das<br />
heißt: Es können je nach Sachthema unterschiedliche<br />
Allianzen entstehen. Grundsätzlich<br />
ist das im Sinne der unabhängigen Entscheidung<br />
der Abgeordneten zu begrüßen.<br />
Jedoch führt das im Zusammenspiel mit den<br />
oben genannten Punkten dazu, dass es dem<br />
Bürger nahezu unmöglich ist, direkte Verantwortlichkeiten<br />
bei politischen Vorgängen auf<br />
EU-Ebene zu benennen. Das macht es umso<br />
schwieriger, politisches Fehlverhalten ausreichend<br />
zu sanktionieren, zum Beispiel über<br />
die Wählerstimme. Allein dieser Umstand<br />
lässt berechtigte Zweifel an der Konstruktion<br />
der EU zu.<br />
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Strukturelles Demokratiedefizit<br />
Spricht man vom strukturellen Demokratiedefizit,<br />
dann geht es um die Grundvoraussetzungen<br />
eines Staatssystems. Also diese Fragen:<br />
Gibt es ein einheitliches Staatsvolk mit<br />
einer gemeinsamen Sprache und einem Minimum<br />
an Einigkeit gewährender Identität?<br />
Im Falle der Europäischen Union liegen hier<br />
erhebliche Defizite vor. Es existiert auch kei-<br />
österreichweit im Fachhandel bestellen<br />
ne gemeinsame europäische Öffentlichkeit,<br />
oder in einer die von den Herrschenden über 100 auf die Finger Trafiken schauen<br />
und gesamteuropäische Themen proble-<br />
sofort<br />
matisieren könnte. Die Existenz eines einheitlichen<br />
Staatsvolkes ist – neben obigem Punkt<br />
sowie der Drei-Elemente-Lehre nach Georg<br />
Jellinek – noch in weiterer Hinsicht von Bedeutung:<br />
Die Legitimität eines Staates lässt<br />
oder auf www.info-direkt.eu abonnieren<br />
sich an Hand von Input- und Output-Kriterien<br />
bewerten. Für die Input-Legitimation ist ein<br />
Staatsvolk mit gemeinsamer Identität notwendig,<br />
das sich über Wahlen und andere<br />
Teilhabeformen selbst regiert.<br />
Nur durch Ihre Unterstützung ist uns<br />
Davon kann auf EU-Ebene aber keinesfalls<br />
unabhängiger Journalismus möglich!<br />
die Rede sein, zu unterschiedlich sind die<br />
vielen europäischen Völker hinsichtlich ihrer<br />
Kultur und ihrer Sprachen. Hinzu kommt,<br />
dass sie nur geringen direkten Einfluss auf<br />
die Politik der EU<br />
haben. Über den<br />
Output wiederum<br />
kann sich ein System<br />
legitimieren,<br />
wenn die Problemlösungen<br />
der Politik<br />
allgemeine Akzeptanz<br />
erfahren.<br />
Spätestens seit der<br />
desaströsen Finanzpolitik<br />
im Zuge von<br />
Eurokrise und -rettung<br />
ist aber auch<br />
diese Leistungsakzeptanz<br />
in weiten<br />
Teilen der europäischen<br />
Bevölkerung<br />
nicht mehr gegeben.<br />
Der mangelnde<br />
Außengrenzschutz<br />
seit Beginn der Asylkrise,<br />
aber auch die<br />
vielen Beispiele, bei<br />
denen die EU Dinge<br />
zu regeln versucht,<br />
die national leichter<br />
zu lösen wären, ver-<br />
Das deutsche<br />
Bundesverfassungsgericht<br />
stellte<br />
2009 fest, dass<br />
es sich beim<br />
Europäischen<br />
Parlament um<br />
kein demokratisches<br />
Vertretungsorgan<br />
eines europäischen<br />
Volkes<br />
handelt.<br />
Bild: Der<br />
Gesetzgebungsprozess<br />
der EU ist komplex, völlig<br />
intransparent und für<br />
normale Bürger kaum zu<br />
durchschauen.<br />
| 7
Schwerpunkt<br />
Bilder: Der mangelnde<br />
Außengrenzschutz seit<br />
Beginn der Asylkrise, aber<br />
auch die vielen Beispiele,<br />
bei denen die EU Dinge<br />
zu regeln versucht, die<br />
national leichter zu lösen<br />
wären, verstärken das<br />
Bild einer ineffizienten<br />
Institution.<br />
stärken das Bild einer ineffizienten Institution.<br />
Es zeigt sich also ganz deutlich, dass die EU<br />
auf allen denkbaren Ebenen Defizite hinsichtlich<br />
demokratischer Legitimation und Organisation<br />
aufweist. Doch was ist<br />
die Lösung? Maßnahmen zur<br />
Beseitigung der konjunkturellen<br />
Mängel durch mehr oder<br />
durch weniger Europa?<br />
Auch die<br />
abgehobene<br />
Einstellung<br />
europäischer<br />
Eliten im Verhältnis<br />
zu ihren<br />
österreichweit im Fachhandel bestellen<br />
Völkern müsste<br />
behoben<br />
oder in einer von über 100 Trafiken sofort<br />
werden.<br />
Bundesstaat<br />
oder Staatenbund?<br />
Der Urkonflikt der Europäischen<br />
Union beinhaltet die Frage<br />
nach ihrer Zielbestimmung:<br />
Soll als Vision ein alles kontrollierender<br />
Einheitsstaat stehen?<br />
Oder ist ein Europa der Vaterländer<br />
vorzuziehen, in dem<br />
nationale und kaufen<br />
regionale Unterschiede<br />
respektiert werden?<br />
An der Architektur der EU lässt<br />
sich ablesen, dass die EU beziehungsweise<br />
deren Vorläufer, die Europäische Gemeinschaft<br />
für Kohle und Stahl (EGKS), als klassische<br />
internationale Organisation aufgebaut<br />
wurde. Die Kontrolle ging dabei vollständig<br />
von den souveränen Mitgliedstaaten aus,<br />
was sich in der Form der Entsendung der<br />
Vertreter zu den entsprechenden Institutionen<br />
äußerte. Im Falle von Kommission und<br />
Ministerrat zeigt sich dieses Grundprinzip bis<br />
heute. Allerdings haben sich auch hier – vor<br />
allem in den komplexen, nach Themengebiet<br />
wechselnden Abstimmungsmodi – vor allem<br />
kleinere Staaten in ihren Zielen durchsetzen<br />
können, was wiederum den harten Kampf um<br />
Interessen und Einfluss auf EU-Ebene belegt.<br />
Da es sich bei der Europäischen Union weder<br />
um einen klassischen Bundesstaat noch<br />
um einen Staatenbund handelt, stufte das<br />
deutsche Bundesverfassungsgericht in seinem<br />
Maastricht-Urteil die EU<br />
als Gebilde sui generis ein –<br />
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und bequem weiterlesen:<br />
eine institutionelle Form eigener<br />
Art. Es sind Elemente<br />
beider Formen in unterschiedlicher<br />
Intensität vorhanden.<br />
Aktuell scheint die Partei derer<br />
einflussreicher zu sein, die<br />
eine supranationale Lösung<br />
anstrebt. Das zeigen zum<br />
Beispiel Forderungen nach<br />
einer Europäischen Arbeitslosenversicherung<br />
oder einer<br />
Bankenunion. So groß die<br />
Gegensätze zwischen denjenigen<br />
auch sein mögen, die<br />
eine vollständige europäische<br />
Integration fordern und jenen,<br />
oder auf www.info-direkt.eu abonnieren<br />
die nationale und regionale Unterschiede<br />
bewahren wollen; die grundlegende Kritik<br />
an den demokratischen Mängeln der EU teilen<br />
beide Seiten. Jedoch dient der Verweis<br />
auf die demokratischen Mängel der einen<br />
Nur durch Ihre Unterstützung ist uns<br />
unabhängiger Journalismus möglich!<br />
Partei als Beleg, dass wir „mehr Europa“<br />
brauchen; die andere Partei fordert weniger<br />
Europa und mehr Nationalstaat. Noch vor einer<br />
abschließenden Beantwortung der Frage<br />
müsste folglich eine vertiefte Diskussion<br />
über Fragen von Gerechtigkeit und Identität<br />
innerhalb Europas stattfinden – und auch darüber,<br />
ob neben dem Demokratiedefizit des<br />
Systems nicht auch die abgehobene Einstellung<br />
europäischer Eliten im Verhältnis zu ihren<br />
Völkern behoben werden müsste. II<br />
Bild: Von Bwag - Eigenes Werk via wikimedia.org (CC BY-SA 4.0)<br />
Bild Schiff: Von Irish Defence Forces via commons.wikimedia.org (CC BY 2.0)<br />
8 |
Bezahlte Anzeige<br />
Schwerpunkt<br />
„Die Lebensqualität der<br />
Linzerinnen und Linzer ist<br />
uns wichtig. Mit dem<br />
Heimwegtelefon leistet<br />
der Ordnungsdienst einen<br />
weiteren wesentlichen<br />
Beitrag dazu.<br />
“<br />
Vbgm Detlef Wimmer<br />
Sicherheitsreferent<br />
Ordnungsdienst<br />
Für die Sicherheit<br />
unserer Bürger<br />
Das Heimwegtelefon kommt<br />
Bei Dunkelheit alleine unterwegs zu sein, macht vielen Menschen Angst. Vor allem Frauen sind davon<br />
betroffen. Deshalb wird auf Anregung des Sicherheitsressorts in Linz das Heimwegtelefon, in Zusammenarbeit<br />
mit dem Ordnungsdienst der Stadt Linz, ab Mai 2019 verfügbar sein. Freitags<br />
und samstags sowie an Abenden vor Feiertagen, jeweils von 22:00 – 03:00 Uhr, werden speziell<br />
geschulte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter telefonisch zu erreichen sein. Sie begleiten die Anrufer<br />
und können auch bei der Orientierung helfen. In Notsituationen werden umgehend die Einsatzkräfte<br />
alarmiert und zum Ort des Geschehens gelotst.<br />
Das Heimwegtelefon ist eine weitere Maßnahme, um die Sicherheit der Linzerinnen und Linzer zu erhöhen.<br />
Durch das Gespräch am Telefon steigt das subjektive Sicherheitsempfinden und zeigt sich in einem<br />
selbstbewussten Auftreten nach außen. Potenzielle Angreifer werden durch diese Selbstsicherheit<br />
vielfach abgeschreckt und Übergriffe verhindert.<br />
Ab Mai wird der vom Ordnungsdienst angebotene Dienst<br />
unter der Nummer 0732 / 7070 3434 erreichbar sein.<br />
Sicherheit - Gesundheit - Finanzen - Städtekontakte<br />
| 9
Schwerpunkt<br />
Gefangen zwischen<br />
Viele Europäer fühlen sich in ihrer persönlichen<br />
und unternehmerischen Freiheit durch Bürokratie,<br />
Überwachung und (Über-)Regulierung<br />
eingeschränkt. Die Europäische Union hat mit den vier<br />
Grundfreiheiten große Möglichkeiten für den gemeinsamen<br />
Binnenmarkt geschaffen. Im Windschatten dieser<br />
Freiheiten werden aber gegenwärtig einige Bereiche<br />
unseres Lebens deutlich stärker reguliert als vor dem<br />
EU-Beitritt. Wesentliches wurde der nationalstaatlichen<br />
Gesetzgebung entzogen und wird heute auf europäischer<br />
Ebene entschieden. Ob allen Beitrittsbefürwortern<br />
in Österreich diese Nebenwirkungen am 12. Juni<br />
1994 bereits bewusst waren, darf bezweifelt werden.<br />
<strong>Info</strong>-DIRE<br />
und bequ<br />
Zwischen supranationaler<br />
Organisation und Bundesstaat<br />
Die rechtliche Grundlage der Europäischen Union<br />
bilden heute zwei Verträge, die zwischen den Mitgliedstaaten<br />
abgeschlossen wurden. Derzeit sind<br />
das noch genau 28 europäische Staaten (inkl. Großbritannien).<br />
Die zwei Gründungsverträge regeln die<br />
Zielsetzungen der EU, alles rund um die EU-Institutionen,<br />
die Prozesse der Entscheidungsfindung<br />
sowie das Verhältnis zwischen Union und Mitgliedstaaten.<br />
österreich<br />
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Die verschleierte EU-Verfassung<br />
Der EUV (Vertrag über die Europäische Union) und<br />
der AEUV (Vertrag über die Arbeitsweise der Europäischen<br />
Union) bilden das Primärrecht der Union.<br />
Sie sind rechtlich eine Einheit und werden auch als<br />
verschleierte „EU-Verfassung“ bezeichnet. Aus diesem<br />
Primärrecht leiten sich wiederum die sekundären<br />
Rechtsvorschriften – Verordnungen, Richtlinien,<br />
Entscheidungen und Beschlüsse – ab. Es sind<br />
genau diese sekundären Rechtsvorschriften, die<br />
in den Mitgliedsstaaten am deutlichsten spürbar<br />
werden. In einem beweglichen Prozess wird die<br />
überstaatliche Kompetenz der Union (Supranationalität)<br />
durch das Sekundärrecht laufend weiterentwickelt.<br />
In ihrer momentanen Ausgestaltung<br />
befindet sich die EU dadurch in einer Transformation<br />
von einer sogenannten „supranationalen Organisation“<br />
zu einem europäischen Bundesstaat.<br />
Nur durch Ihre<br />
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EU-Vertrag<br />
volenim num aut vel moluptaque nonetur<br />
emposam ea videm eium quo dipientus ea<br />
nimi, et fuga. Dus magn<br />
Pudipsus utem. Nem sequae nusam resti renimus dis<br />
velesec eperumquiam quibusa pidiasp eriberrum rem nis<br />
del et am quo officabo. Nequia velecatFerum volorem<br />
Eine entscheidende Rolle im Transformationsprozess<br />
spielt auch der EuGH (Europäische Gerichtshof).<br />
Er betreibt mit seiner Rechtsprechung<br />
eine laufende Ausdehnung des Unionsrechts in<br />
den nationalstaatlichen Kompetenzbereich. Der<br />
EuGH unterstellt dabei den gemeinschaftlichen<br />
Willen der Mitgliedsstaaten, noch mehr nationale<br />
Souveränität im Rahmen der politischen und<br />
wirtschaftlichen Integration aufgeben zu wollen.<br />
Mit seiner ausufernden Rechtsauslegung macht er<br />
sich damit neben der Rechtsprechung auch Teile<br />
der Rechtssetzung zu eigen. Weder dieser Kompetenzverschiebung<br />
noch der laufenden Aufgabe<br />
10 |
Richtlinien und Verordnungen<br />
Was können wir noch selbst entscheiden? Ulrich Püschel<br />
Schwerpunkt<br />
weiterer Souveränitätsrechte wurden mit der<br />
Volksabstimmung über den EU-Beitritt zugestimmt.<br />
Beides ist aus der Fragestellung,<br />
ob einem Staatenbund beitreten wolle, auch<br />
nicht mittelbar abzuleiten.<br />
KT jetzt kaufen<br />
Unüberschaubare<br />
Rechtsflut<br />
Es ist schon auf nationaler Ebene<br />
eine Herausforderung, die<br />
wesentlichen Rechtsvorschriften<br />
seines unmittelbaren Lebensalltags<br />
zu kennen und zu<br />
befolgen. Besonders schwierig<br />
ist dies, weil viele Rechtsnormen<br />
in ihrer konkreten Anwendung<br />
weit über das geschriebene<br />
Wort des Gesetzestextes<br />
hinausgehen. Vom Einzelnen<br />
wird also erwartet, nicht nur das<br />
bloße Gesetz, sondern vielmehr auch den<br />
aktuellen Stand der Rechtsprechung unserer<br />
Gerichte zu kennen. Bereits auf nationalstaatlicher<br />
Ebene bewegen sich die meisten<br />
damit täglich auf einem juristischen Minenfeld,<br />
dessen Ausmaße sie nicht überblicken.<br />
Wie das EU-Sekundärrecht entsteht, wer<br />
darauf Einfluss nehmen kann und wo es<br />
nachzulesen ist, dürfte den meisten EU-Bürgern<br />
vermutlich nicht einmal in Ansätzen<br />
bekannt sein. Aufgrund der Komplexität des<br />
EU-Rechts und der dynamischen Rechtsauslegung<br />
des EUGH sind auch ausgebildete<br />
Juristen damit oft überfordert.<br />
Verordnungen und Richtlinien<br />
Die wichtigsten Rechtsakte des Sekundärrechts<br />
sind die „Verordnung“<br />
und die „Richtlinie“. Ersteres ist ein<br />
Rechtsakt, den alle Mitgliedsstaaten<br />
in vollem Umfang umsetzen<br />
müssen oder der direkt von den<br />
EU-Bürgern zu befolgen ist.<br />
Zweiteres ist ein Rechtsakt, in<br />
dem Ziele festgelegt werden,<br />
die von den Mitgliedsstaaten<br />
zu erreichen sind. Richtlinien<br />
sind damit nicht unmittelbar anwendbar,<br />
sondern müssen zuvor<br />
im Rahmen von nationalstaatlichen<br />
Rechtsakten umgewandelt werden.<br />
komplizierten Rechtssetzungsverfahrens<br />
mitzuwirken. Der Entwurf, die Überarbeitung,<br />
der Erlass und die Auslegung (EuGH)<br />
der wesentlichsten Rechtsnormen erfolgen<br />
unmittelbar durch EU-Funktionseliten.<br />
Die Rechtsetzung<br />
und -auslegung hat sich damit<br />
weit von der Idee der Volkssouveränität<br />
entfernt. Von<br />
verschiedensten politischen<br />
Einer laufenden<br />
Aufgabe<br />
weiterer<br />
Souveränitätsrechte<br />
wurde<br />
mit dem EU-<br />
em weiterlesen:<br />
weit im Fachhandel<br />
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nicht<br />
er von über 100 Trafiken zugestimmt. sofort<br />
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Richtungen wird deshalb das<br />
massive strukturelle und institutionelle<br />
Demokratiedefizit<br />
der Europäischen Union kritisiert.<br />
Keine Lobby für den Bürger<br />
Im Gegensatz zu multinationalen<br />
Konzernen hat der<br />
EU-Bürger keine Möglichkeit,<br />
sich aktiv in den Entscheidungsprozess einzubringen.<br />
Auch eine Änderung der politischen<br />
Mehrheitsverhältnisse in seinem Heimatstaat<br />
ändert zumeist an der politischen<br />
Gesamtlage in der Union nichts. Wer welche<br />
Entscheidung in Brüssel oder Straßburg<br />
vorantreibt oder verhindert, dringt in den<br />
meisten Fällen nicht bis zu ihm durch. Eigene<br />
Lobbyarbeit und Interessenvertretung in<br />
Brüssel kann er sich nicht leisten. So bleibt<br />
er ein Gefangener zwischen Richtlinien und<br />
Verordnungen. II<br />
Im Gegensatz<br />
zu multinationalen<br />
Konzernen hat<br />
der EU-Bürger<br />
keine Möglichkeit,<br />
sich aktiv<br />
in den Entscheidungsprozess<br />
einzubringen.<br />
Sowohl bei „Verordnungen“, als auch bei<br />
„Richtlinien“ haben die drei großen EU-Institutionen<br />
(EU-Kommission,<br />
EU-Rat, EU-Parlament)<br />
im Rahmen eines<br />
| 11
Schwerpunkt<br />
Das Lobby-Problem der EU<br />
Lobbyisten sind böse und NGOs gut – stimmt dieses medial verbreitete Bild?<br />
Steffen Richter<br />
Eine künstlich<br />
erzeugte<br />
Gegensätzlichkeit<br />
von<br />
zivilgesellschaftlichen<br />
und wirtschaftlichen<br />
Interessen ist<br />
zu einfach<br />
dargestellt.<br />
Bild: Kampagnen der<br />
NGOs finden in den etablierten<br />
Medien große<br />
Unterstützung. Dank<br />
zahlreicher Klein- und<br />
Großspender, wie dem<br />
Börsenspekulanten und<br />
Unruhestifter George<br />
Soros, verfügen sie auch<br />
finanziell über beachtliche<br />
Mittel.<br />
Folgt man den Meldungen in den Medien<br />
der Gutmenschen, dann liegt in<br />
Sachen Lobbyismus dieser Eindruck<br />
nahe: Während zivilgesellschaftliche Gruppen<br />
nahezu chancenlos versuchen, ihre<br />
gemeinwohlorientierten Interessen zu vermitteln,<br />
diktiert die Wirtschaftslobby den Abgeordneten<br />
ihre Gesetzestexte bis zum Komma.<br />
Die bewährten Mittel dabei: Druck, Geld<br />
und lockende Posten nach der Politikerkarriere.<br />
Ein genauerer Blick auf Lobbying und<br />
Lobbyisten ergibt jedoch ein anderes Bild –<br />
auch, wenn das nicht unbedingt besser ist.<br />
Bücher über Lobbyismus tragen verkaufsfördernde<br />
Titel wie „Der gekaufte Staat“, „Die<br />
Diktatur der Konzerne“ oder „Schluss mit Lobbyismus“.<br />
Der Duktus kaufen lässt bereits erahnen,<br />
dass es mitnichten um einen differenzierten<br />
Blick auf den Gegenstand, sondern um Stimmungsmache<br />
geht. Lobbying wird dabei oft<br />
in die Nähe von Kriminalität oder zumindest<br />
in eine vorgelagerte Grauzone gerückt. Es<br />
könnte der Eindruck entstehen, dass Interessenvertretung<br />
schlicht ein anderer Begriff<br />
für Verstrickungen von Politik und Wirtschaft<br />
ist. Tatsächlich kommt es immer wieder zu<br />
fragwürdigen Vorgängen. Beispielsweise,<br />
wenn Politiker in Konzerne wechseln, um<br />
dort ihre zuvor auf Kosten der Steuerzahler<br />
erworbenen Kontakte gewinnbringender<br />
einzusetzen. Zuletzt erregte<br />
der Grüne Matthias<br />
Berninger Aufsehen, als<br />
er zum Cheflobbyisten<br />
beim Chemiekonzern<br />
Bayer wurde, der auch<br />
das umstrittene Herbizid<br />
Glyphosat herstellt. Man<br />
spricht hier vom Drehtüreffekt.<br />
Auch Nebentätigkeiten<br />
von Abgeordneten,<br />
deren Zugehörigkeit<br />
zu Interessengruppen<br />
oder wortgleiche, von<br />
Unternehmen gestellte<br />
Änderungsanträge zu<br />
Gesetzestexten sind immer<br />
wieder ein – berechtigtes<br />
– Thema, wenn es<br />
um Lobbying geht. Problematisch<br />
ist darüber<br />
hinaus jedoch, dass in<br />
der öffentlichen Wahrnehmung<br />
Lobbyismus<br />
vielfach mit Wirtschaftsinteressen<br />
gleichgesetzt<br />
wird.<br />
David gegen Goliath?<br />
Die einseitige Darstellung von Lobbyismus<br />
als mehr oder weniger verdeckte Einflussnahme<br />
von Großkonzernen hat zu dem seltsamen<br />
Narrativ geführt, dass es sich um einen<br />
Konflikt zwischen Gut und Böse handelt:<br />
Auf der einen Seite stehen die Unternehmen.<br />
Sie stellen sich ohne Rücksicht gegen das<br />
Gemeinwohl und dank ihres Kapitals können<br />
sie ihre Interessen auch problemlos durchsetzen.<br />
Auf der anderen Seite befinden sich<br />
idealistische NGOs, die verzweifelt versuchen<br />
die Interessen der Bevölkerung gegen<br />
den politisch-wirtschaftlichen Komplex zu<br />
verteidigen.<br />
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An dieser Darstellung gibt es jedoch gleich<br />
mehrere Probleme. Zum einen ist eine der<br />
Grundannahmen von pluralistischen Demokratien,<br />
dass es kein objektiv und a priori<br />
feststellbares Gemeinwohl gibt. Stattdessen<br />
schält sich im Laufe eines Gesetzgebungsprozesses<br />
durch Verhandlungen und Konsens so<br />
etwas wie ein hypothetisches, von den Beteiligten<br />
mitgetragenes Gemeinwohl erst im<br />
Nachhinein (a posteriori) heraus. Zwar gibt es<br />
auch hier Pferdefüße, wie das politische Bargaining<br />
(also den Tausch von Zugeständnissen<br />
in unterschiedlichen Punkten). Aber die<br />
Grundannahme eines erst entstehenden Gemeinwohlkonsenses<br />
dürfte praktikabler sein<br />
als der Gegenentwurf – wie das Terrorregime<br />
im nachrevolutionären Frankreich oder das<br />
Gulag-System im Sowjetstaat belegen, die<br />
beide einen Kampf gegen die Feinde eines<br />
angeblichen Gemeinwohls führten.<br />
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Ein weiterer Punkt ist, dass Unternehmen<br />
und die mit ihnen verbundenen Interessen<br />
keine völlig isolierten Akteure sind. Stattdessen<br />
sind sie ein Teil des Gesellschaftssystems.<br />
Ihre Ansprüche und Bedürfnisse stehen in<br />
vielfacher Interaktion mit anderen Teilbereichen<br />
und -interessen der Gesellschaft, zum<br />
Beispiel mit denen von Arbeitnehmern nach<br />
einem Arbeitsplatz und einem sicheren Einkommen.<br />
Eine künstlich erzeugte Gegensätzlichkeit<br />
von zivilgesellschaftlichen und<br />
wirtschaftlichen Interessen ist also deutlich zu<br />
einfach dargestellt.<br />
Die Macht der NGOs<br />
Zuletzt ist es so, dass Großkonzerne zwar<br />
über zahlreiche Ressourcen für erfolgreiches<br />
Lobbying verfügen: personelle und<br />
finanzielle Mittel sowie ein hohes Organisations-<br />
und Konfliktpotenzial. Das heißt, dass<br />
sie im Zweifel zum Beispiel die Produktion in<br />
Bild: Von Copyright by World Economic Forum. swiss-image.ch/Photo by Sebastian Derungs. - originally posted to Flickr as George Soros - World Economic Forum Annual Meeting Davos 2010, (CC BY-SA 2.0)<br />
12 |
Schwerpunkt<br />
Bild: © Parlamentsdirektion / Bildagentur Zolles KG / Mike Ranz<br />
andere Staaten verlegen und dadurch<br />
die Politik unter Druck setzen können.<br />
NGOs verfügen jedoch durch Spenden<br />
und Subventionen<br />
der öffentlichen Hand<br />
(2015 erhielten NGOs<br />
von der EU rund 1,2 Milliarden<br />
Euro) ebenfalls<br />
über beachtliche Mittel.<br />
Auch ist es beispielsweise<br />
in der Wahrnehmung<br />
der Abgeordneten zum<br />
Europäischen Parlament<br />
keinesfalls so, dass sich<br />
NGOs in Brüssel kein Gehör<br />
verschaffen würden.<br />
Die EU-Abgeordnete Sylvia-Yvonne<br />
Kaufmann äußerte in einem<br />
2007 erschienen Buchbeitrag,<br />
kaufendass<br />
Umweltlobbyisten in gleichem Maße<br />
präsent seien wie die Vertreter von<br />
Wirtschaftsinteressen. Im EU-Transparenzregister<br />
waren am 30. Januar 2019<br />
11.892 Organisationen registriert, die<br />
Interessenvertretung betreiben. Deutlich<br />
über 4.000 davon wurden in den<br />
Kategorien Nichtregierungsorganisationen<br />
(3.151) beziehungsweise Denkfabriken,<br />
Forschungs- und Hochschuleinrichtungen<br />
(926) geführt. Bei den<br />
1.193 registrierten Beratungsfirmen,<br />
Beratern und Anwaltskanzleien kommt<br />
hinzu, dass sie sowohl öffentliche als<br />
auch private Interessen vertreten können.<br />
Unterschiedliche Methoden<br />
Von einem Kampf David gegen Goliath<br />
kann man hier also nicht ohne<br />
Weiteres sprechen. Ganz im Gegenteil:<br />
Durch eben jenes Narrativ von den<br />
guten NGOs und den bösen Konzernen<br />
haben NGOs ein weiteres Ass im<br />
Ärmel: den Druck durch Medien und<br />
Öffentlichkeit – und genau dieses Mittel<br />
verstehen sie virtuos zu nutzen. Ob<br />
Stuttgart 21, Hambacher Forst oder<br />
Willkommenskultur, stets läuft die Einflussnahme<br />
nach den gleichen Prinzipien<br />
des Campaignings ab. Dabei<br />
erzeugen oft kleine Gruppen über den<br />
Umweg der öffentlichen Skandalisierung<br />
gegenüber der Politik den Eindruck,<br />
dass es sich um ein allgemeines<br />
Interesse handele, dessen Durchsetzung<br />
zwingend notwendig sei. Diese<br />
Partikularinteressen stimmen jedoch<br />
nicht unbedingt mit der arithmetischen<br />
Verteilung von Meinungen und Interessen<br />
überein. Der Clou jedoch ist, dass<br />
Was beide<br />
wiederum<br />
gemein haben<br />
ist, dass sie<br />
demokratisch<br />
nicht legitimiert<br />
sind.<br />
öffentliche Interessen den Umweg<br />
über die Medien nehmen (müssen) –<br />
und diese sind wiederum, was zahlreiche<br />
Erhebungen belegen,<br />
„links“ dominiert.<br />
Das heißt: Hier finden<br />
von vornherein eine<br />
<strong>Info</strong>-<strong>DIREKT</strong> jetzt kaufen<br />
und bequem weiterlesen:<br />
eigenwillige Interpretation<br />
des Bürgerwillens<br />
sowie die entsprechende<br />
Auslese der Themen<br />
statt.<br />
Wenn man Lobbyismus<br />
mit Interessenvertretung<br />
gegenüber den<br />
Akteuren des zentralen<br />
politischen Entscheidungssystems<br />
gleichsetzt, dann handelt es sich also<br />
bei der Einflussnahme der NGOs,<br />
ebenso wie bei selbiger von Konzernen<br />
ganz klar um Lobbyismus, – nur,<br />
genteil: ideologiegetriebene Interessen<br />
von kleinen Pressure-Groups, nicht<br />
oder auf www.info-direkt.eu<br />
dass sich die Methoden teilweise unterscheiden.<br />
Was beide wiederum selten sogar die Interessen anderer<br />
abonnieren<br />
gemein haben ist, dass sie demokratisch<br />
nicht legitimiert sind. Anders als der Deutschen Umwelthilfe gezeigt hat<br />
wirtschaftlicher Akteure, wie sich im Fall<br />
Abgeordnete haben sie keinen Vertre-<br />
(über diesen Umweg hat Toyota wir-<br />
Nur durch Ihre<br />
tungsauftrag<br />
Unterstützung<br />
durch die Wähler –<br />
ist<br />
und<br />
uns<br />
nehmen dennoch Einfluss auf die verschiedensten<br />
Journalismus Politikbereiche. unabhängiger möglich!<br />
Interessenartikulation notwendig<br />
Eins steht aber fest: Jedes politische<br />
System – und Demokratien ganz besonders<br />
– benötigen den Input von Interessenvertretern.<br />
In den Parlamenten<br />
werden hochkomplexe Themen behandelt,<br />
die nicht nur eine enorme inhaltliche<br />
Tiefe erreichen (müssen), sondern<br />
auch maximale Konsequenzen für<br />
die betroffenen Regulationsob- und<br />
subjekte haben können. Es ist gar nicht<br />
möglich, dass jeder Abgeordnete die<br />
Auswirkungen seiner Entscheidungen<br />
auf allen Politikfeldern immer beurteilen<br />
kann. <strong>Info</strong>rmationen von außen<br />
sind daher dringend notwendig. Und<br />
genau das ist der Zweck von Lobbyismus:<br />
Ein Tausch von <strong>Info</strong>rmationen<br />
gegen Berücksichtigung in der<br />
Entscheidung des Politikers. Nur<br />
so lassen sich funktionsfähige<br />
Gesetze schaffen.<br />
Selbstverständlich steht es in<br />
einer Demokratie jedem frei,<br />
seine Meinung zu artikulieren<br />
– auch den politischen<br />
Entscheidern gegenüber;<br />
ganz gleich, ob dahinter<br />
Bild: In Österreich will Innenminister Herbert Kickl (FPÖ) den Einfluss<br />
der NGOs auf das Asylwesen einschränken. Die mediale Hetzjagd,<br />
die auch aufgrund dieses Vorhabens stattfindet, zeigt, wie eng<br />
NGOs und die etablierte Presse bei Kampagnen zusammenarbeiten.<br />
ein dezidiert wirtschaftliches oder ein<br />
nichtwirtschaftliches Interesse steht.<br />
Die Frage ist jedoch, ob Einzelinteressen,<br />
die wirtschaftlich oder ideologisch<br />
getrieben sein können, zum Nachteil<br />
und gegen den Willen der Allgemeinheit<br />
durchgesetzt werden. Hier von<br />
außen zu unterscheiden, ist schwierig.<br />
Grundsätzlich lässt sich aber Folgendes<br />
sagen: Sobald Diskussionen die sachlich-technische<br />
Ebene verlassen und<br />
stattdessen über Skandalisierungsmechanismen<br />
in den Medien weitergeführt<br />
werden, ist es klug, die Argumente<br />
sehr genau zu prüfen. Sind ein Dieselverbot<br />
oder die Methoden zur Einstu-<br />
österreichweit im Fachhandel bestellen<br />
oder in einer von über 100 Trafiken sofort<br />
fung von Titandioxid als krebserregend<br />
wissenschaftlich wirklich haltbar? Hinter<br />
den scheinbar öffentlichen, dem<br />
Gemeinwohl dienenden Interessen der<br />
NGOs steckt oftmals das genaue Ge-<br />
kungsvoll die deutsche Automobilindustrie<br />
bekämpft). Seien wir also wachsam,<br />
wenn die nächste Sau durchs Dorf<br />
getrieben wird. II<br />
| 13
Schwerpunkt<br />
Mit der Gleichheit<br />
geht die Freiheit verloren<br />
Die EU als Etappenziel von Marxisten und Kapitalisten am Weg zum Weltstaat.<br />
Ein Gastkommentar von Marcus Franz<br />
Bild: Die Vorstellung der<br />
absoluten Gleichheit aller<br />
Menschen ist nicht nur<br />
kindlich naiv, sondern<br />
auch gefährlich. Sie wird<br />
in einer zentral überwachten<br />
Scheinmoral enden,<br />
die wir heute schon als<br />
„Politische Korrektheit“ zu<br />
spüren bekommen.<br />
SAFE SPACE<br />
Die Europäische Union ist ihrem<br />
ideologischen Wesen nach ein gigantisches<br />
Gleichheitsprojekt geworden.<br />
Egal, wie man den Mainstream der<br />
orthodoxen EU-Vertreter auch beurteilen<br />
mag, am Ende aller Überlegungen stehen<br />
immer die Vereinigten Staaten<br />
von Europa. Viele der politisch<br />
führenden „Europäer“ nennen<br />
<strong>Info</strong>-<strong>DIREKT</strong> je<br />
d Die EU sieht<br />
Falscher Humanismus<br />
ihr Ziel aber nicht beim Namen,<br />
sondern umschreiben es sich als zivili-<br />
und Weltstaat<br />
nur allzu gerne mit gängigen<br />
Allgemeinplätzen.<br />
satorische<br />
und bequem w<br />
Elite, die den<br />
Der Euphemismus ist ja gerade<br />
in der Europa-Politik das modernistirika<br />
gedacht sind, ist die als<br />
Vereinigten Staaten von Ame-<br />
Stilmittel schlechthin: Da wird<br />
humanistisch bezeichnete<br />
schen Grundsatz<br />
des Uni-<br />
EU sieht sich als zivilisatorische<br />
ohne Unterlass vom größten<br />
Gleichheitsphilosophie. Die<br />
gemeinsamen Friedensprojekt<br />
aller Zeiten geschwärmt, da<br />
Elite, die den modernistischen<br />
wird schwadroniert vom menschengerechten<br />
modernen<br />
vorantreiben will. Am Ende<br />
versalismus<br />
<br />
Grundsatz des Universalismus<br />
vorantreiben<br />
österreichweit im<br />
Europa, da wir betulich vom<br />
des europäischen Projekts soll<br />
dringend notwendigen gemeinsamen<br />
Sozialsystem ge-<br />
oder nicht in nur einer das Amalgam der<br />
Vereinigten Staaten von Euro-<br />
von ü<br />
will.<br />
trötet und von der so freizügigen Grenzenlosigkeit,<br />
jüngst wieder von der gemeinsamen auch der schon vom Alt-Kommunisten Leo<br />
pa stehen, sondern es soll in weiterer Folge<br />
Armee und der gemeinsamen Außenpolitik kaufen<br />
Trotzki und seinen heute weiterhin aktiven<br />
usw. usf. Faktum ist, man will ein riesenhaftes<br />
politisches Gebilde schaf-<br />
bald greifbare Realität werden.<br />
Epigonen herbeifantasierte Weltstaat eine<br />
fen, in dem es letztlich völlig<br />
gleichgültig sein soll, ob man Die EU ist das Labor für den universalistisch<br />
Ire oder Italiener, Schwede, oder vereinigten Globus, auf in dem www.info<br />
die Gleichheit<br />
Deutscher, Franzose oder<br />
Pole ist.<br />
Tarnen und täuschen<br />
Die Chef-Ideologen der<br />
totalen Vereinigung und<br />
Gleichmacherei tarnen ihr<br />
Ziel geschickt hinter gefälliger<br />
Camouflage. Einer ihrer<br />
Lieblingsbegriffe ist das „Europa<br />
der Regionen“, in dem<br />
angeblich die regionalen<br />
kulturellen Eigenschaften<br />
der Völker weiterhin gedeihen<br />
könnten. In der Realität<br />
eines zentral gesteuerten<br />
riesigen Einheitsstaates ist<br />
das natürlich nicht machbar.<br />
Die Regionen wären lediglich<br />
bürokratische Verwaltungsbezirke,<br />
in denen die<br />
Brüssler Vorgaben umgesetzt werden müssen<br />
und die beinhart von Polit-Kommissaren<br />
überwacht werden. Heute scharf kritisierte<br />
EU-Dämlichkeiten wie etwa die Gurkenkrümmungsvorschriften<br />
würden dann wie heitere<br />
Anekdoten aus einer seligen Vergangenheit<br />
wirken.<br />
Die Triebfeder dieser Vereinigungsfantasien,<br />
die definitiv<br />
auch als Gegenprojekt zu<br />
den ganz anders gestalteten<br />
der Menschen die oberste Prämisse ist. Im<br />
kommenden Weltstaat gibt es dann keine<br />
verschiedenen gewachsenen Nationen und<br />
keine eigenständigen Populationen mehr,<br />
sondern nur noch die Menschheit und das<br />
Individuum.<br />
Nur durch Ihre Unterst<br />
unabhängiger Journal<br />
Alle Staaten, Völker und Kulturen sollen in<br />
diesem globalen Konstrukt aufgehen, eines<br />
Tages soll nur noch die vielzitierte und auf<br />
das Individuum bezogene, letztlich zynische<br />
Gleichheit durch Vielfalt herrschen. Jede(r)<br />
darf sich dann selbst verwirklichen und alle<br />
frönen einer kollektiven und zentral überwachten<br />
Scheinmoral, die heute schon als die<br />
„Politische Korrektheit“ daherkommt. Gleichgebürstete<br />
Individuen, die lächelnd gegenseitige<br />
Toleranz und Offenheit demonstrieren,<br />
bevölkern die Welt. Das Finale Grande<br />
ist erreicht und Nietzsches bittere Vision vom<br />
„letzten Menschen“ dann endlich Realität.<br />
Alle Bilder: freepik<br />
14 |
Schwerpunkt<br />
Die Bürgerlichen müssen kämpfen<br />
Der härteste Gegner dieser Gleichmacher-Ideologie<br />
und der einzige, der sie besiegen<br />
kann, ist der konservative<br />
bürgerlich-rechte Block. Er<br />
ist der Garant für das Bestehen<br />
der zivilisierten Nationen und<br />
er ist der Kulturmotor für die<br />
Aufrechterhaltung der traditionellen<br />
Familie, die nach wie<br />
vor oder sogar mehr denn je<br />
für das Gedeihen eines Volkes<br />
und eines Staates die wichtigste<br />
Voraussetzung ist. Und er ist<br />
der Bewahrer der Kulturen und<br />
der national verorteten Eigenschaften.<br />
tzt kaufen<br />
Die Gleichheitsdenker sehen das natürlich<br />
diametral anders. Ihnen sind Grenzen, nationale<br />
Strukturen und ethnisch-kulturelle<br />
Grundbedingungen prinzipiell ein Dorn<br />
im Auge. Sie haben zwar kein letztgültiges<br />
eiterlesen:<br />
Argument für ihre Abneigung gegen die<br />
natürlichen und über Jahrtausende gewachsenen<br />
kulturellen Fundamente der<br />
menschlichen Zivilisation, aber sie haben<br />
ihre Faschismus- und Nazi-Keulen, die zwar<br />
schon recht zerfleddert sind, aber noch immer<br />
heftig gebraucht werden.<br />
Wer sich angesichts der europäischen Politik<br />
an den Kopf greift und sich lieber auf den<br />
Schutz und auf das Gedeihen seiner Nation<br />
konzentrieren will, bekommt von der veröffentlichten<br />
Meinung fast überall in Europa<br />
sofort eine mit der Nazikeule drübergezogen.<br />
Das ist zwar nur noch lächerlich und<br />
peinlich, aber trotzdem der publizistische<br />
und linksideologische Alltag.<br />
Die Ursachen<br />
Doch was steckt dahinter? Woraus entstehen<br />
diese de facto schädlichen Denkfiguren?<br />
Betrachtet man den Egalitarismus<br />
genauer, kann man zwei unermüdlich werkende<br />
Gruppen identifizieren: Es gibt einerseits<br />
diejenigen Gleichmacher, die aus<br />
linksideologischen Gründen die Welt in ihrem<br />
Sinne verändern wollen. Diese agieren<br />
grundsätzlich wie die Vertreter eines „Kommunismus<br />
2.0“ und versuchen, mittels ihres<br />
aufgeplusterten Hypermoralismus Medien<br />
und Politik zu diktieren. Ihr Credo ist der<br />
Humanitarismus, der das „Menschenwohl“<br />
bedingungslos über alle Vernunft stellt und<br />
dadurch natürlich oft genug jenseits derselben<br />
agiert.<br />
Die andere Gruppe der Egalitären kommt<br />
aus dem Kapitalismus. Sie will die Gleichheit<br />
aus vorwiegend ökonomischen Gründen<br />
verbreiten, damit sie ihre Märkte vergrößern<br />
kann. Die Vertreter des Kapitals haben mehr<br />
Macht als die linken Ideologen, denn alleine<br />
die schiere Zahl der Kapitalismus-Agenten<br />
ist enorm: In Brüssel agieren zehnmal so<br />
viele Lobbyisten wie es EU-Abgeordnete<br />
gibt. Beiden Gruppen, den<br />
Linken wie den Kapitalisten,<br />
Einige wenige<br />
riesenhafte<br />
Konzerne werden<br />
am Ende<br />
die Weltwirtschaft<br />
bestimmen.<br />
ist jedoch gemeinsam, dass<br />
sie selbst eine abgeschlossene<br />
Elite bleiben wollen – ähnlich<br />
den Schweinen in George<br />
Orwells „Animal Farm“.<br />
Klare Motive<br />
Die jeweiligen Motive der Akteure<br />
sind eindeutig. Für den<br />
Kapitalisten gibt es nichts<br />
Schlimmeres als kaufkraftschwache<br />
Bevölkerungen,<br />
denn die sind potenzielle Kunden und<br />
wenn die Kunden arm sind, können sie<br />
nichts kaufen. Also muss mit ihnen etwas<br />
geschehen: Sie sollen Arbeitskräfte werden<br />
und das auch bleiben. Die linksideologischen<br />
Gleichmacher haben dieselbe Zielgruppe,<br />
sie wollen den Armen helfen, sie<br />
gleicher und wohlhabender machen. Wenn<br />
sie selber dabei noch etwas verdienen<br />
können, umso besser.<br />
Die NGOs geben uns dafür<br />
genug Beispiele.<br />
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ützung ist uns<br />
ismus möglich!<br />
Ein essenzieller<br />
Unterschied<br />
Es gibt aber einen wichtigen<br />
Unterschied zwischen<br />
den Gleichheitskämpfern:<br />
Die Kapitalismus-Vertreter<br />
möchten<br />
den Wohlstand<br />
der (noch) Armen<br />
durch deren eigene<br />
Arbeit<br />
steigern. Die<br />
Linksorientierten<br />
hingegen<br />
wollen<br />
über die staat-<br />
liche<br />
Alimen- tierung<br />
der Armen die<br />
Macht über dieselben<br />
gewinnen.<br />
Die Wege zu diesem Ziel<br />
namens „bessere Welt“<br />
sind also naturgemäß völlig<br />
unterschiedlich, und<br />
das zwingt die Gleichmacher<br />
zu ständigen Spagaten,<br />
wenn sie gemeinsam<br />
marschieren - was sie im<br />
Sinne des Weltstaates immer<br />
öfter müssen. Der Weltstaat<br />
liegt ja nicht nur im<br />
Interesse der Links-Doktrin,<br />
sondern er ist auch notgedrungen<br />
das letzte Ziel des<br />
Bild: Kapitalisten und<br />
Marxisten verfolgen ähnliche<br />
Ziele. Sie wollen<br />
alle Menschen gleich<br />
machen. Die einen, weil<br />
sie hoffen, dadurch mehr<br />
potentielle Abnehmer für<br />
ihre Produkte zu schaffen.<br />
Die anderen, weil sie<br />
glauben, dass sie durch<br />
die Ausrottung aller<br />
natürlichen Unterschiede<br />
die Menschheit von<br />
allen Zwängen befreien<br />
könnten. Fatal ist dieses<br />
Ansinnen in beiden Fällen.<br />
| 15
Schwerpunkt<br />
Bezahlte Anzeige<br />
Marcus Franz<br />
ist praktizierender Arzt.<br />
Er begann seine politische<br />
Karriere 2013<br />
als Quereinsteiger<br />
beim Team Stronach.<br />
Nach einem kurzen<br />
Ausflug in die ÖVP<br />
war er in der letzten<br />
Legislaturperiode parteifreier<br />
Abgeordneter<br />
ohne Klubzwang.<br />
Marcus Franz betreibt<br />
als „konservativer<br />
Rebell“ einen eigenen<br />
Blog unter:<br />
www.thedailyfranz.at<br />
Kapitalismus, der immer zu Oligopol-Bildungen<br />
tendiert: Einige wenige riesenhafte<br />
Konzerne wollen und werden am Ende die<br />
Weltwirtschaft bestimmen.<br />
Langsame Transformation<br />
Natürlich sind das alles noch<br />
Visionen, die erst langsam Realität<br />
werden, aber die Masterminds<br />
hinter den Egalitären<br />
sind zielstrebig genug, um zäh<br />
und ausdauernd ihre Strategien<br />
zu verfolgen. Sie sind auch<br />
flexibel: Weil sie längst erkannt<br />
haben, dass es wirkliche Gleichheit<br />
nie geben kann, versuchen<br />
sie ständig, durch verschiedene<br />
Tricks zumindest den Schein derselben zu<br />
erreichen. Eine der kaufen wichtigsten Maßnahmen<br />
dazu verbirgt sich hinter dem wohlklingenden<br />
Wort „Diversity“. Jeder soll divers sein,<br />
unterschiedlich, anders, aber insgesamt sind<br />
trotzdem alle gleich. Die Widersprüche in<br />
dieser Philosophie sind haarsträubend. Der<br />
Zwerg und der Riese, der Schwule wie der<br />
Hetero, der Mann und die Frau, das Kind wie<br />
der Pensionist, alles soll egal werden – im<br />
wahrsten Sinne des Wortes.<br />
Auf in den Kampf<br />
Für den Normalbürger führen diese Entwicklungen<br />
in eine gar nicht erstrebens-<br />
Wer die Bürger<br />
und ihre<br />
Rechte schützen<br />
will, der<br />
werte Zukunft und jeder vernünftige<br />
Mensch wird sich fragen, ob und wie er<br />
diese Szenarien noch verhindern kann.<br />
Die positive Antwort auf dies<br />
<strong>Info</strong>-<strong>DIREKT</strong> jetzt kaufen<br />
und bequem weiterlesen:<br />
Frage lautet: Ja, man kann.<br />
Dafür ist es allerdings notwendig,<br />
den Mut und den<br />
Willen aufzubringen, sich<br />
der eigenen Leitkultur zu<br />
widmen und diese auch verteidigen<br />
zu wollen.<br />
muss grundsätzlich<br />
national<br />
im denken. Fachhandel bestellen<br />
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Bekenntnis zur<br />
eigenen Kultur<br />
Dies wiederum bedingt,<br />
dass sich die Politik nicht nur<br />
in abstrakten Formulierungen<br />
ergeht und sich die Parteien akademische<br />
Wortgefechte über das Wesen der<br />
EU liefern, sondern dass mehr politisch<br />
Verantwortliche ein Bekenntnis zur eigenen<br />
Kultur ablegen und ihren Einsatz für<br />
die Nation und ihre Werte vervielfachen.<br />
Wer die Bürger und ihre Rechte schützen<br />
will, der muss grundsätzlich national denken.<br />
International orientierte Gleichheitsphilosophien<br />
wirken da kontraproduktiv.<br />
Denn nur in der eigenen Nation finden<br />
die Bürger jene Sicherheit, die sie für ihre<br />
Freiheit auch brauchen. Im Weltstaat und<br />
in der Gleichheit jedoch geht die Freiheit<br />
verloren. II<br />
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Bild: <strong>Info</strong>-<strong>DIREKT</strong><br />
VORRANG FÜR<br />
ARBEITNEHMER<br />
16 |<br />
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GERHARD KNOLL<br />
SPITZENKANDIDAT
Schwerpunkt<br />
Die EU ist kein Friedensprojekt<br />
Vor Waffenlieferungen, Destabilisierungen und Bombardierungen schreckt man<br />
auch in Brüssel nicht zurück. Von Alexander Markovics<br />
Bild: Von Bundesministerium für Europa, Integration und Äusseres - Arbeitsbesuch Mazedonien via wikimedia.org (CC BY 2.0)<br />
Bild Panzer: bundesheer/? Bild EU-Fahne: pixabay.com (Fotomontage)<br />
Es gibt Lügen, die einfach so oft erzählt<br />
werden, bis sie jeder glaubt. Eine davon<br />
ist die Behauptung, dass die EU<br />
ein Friedensprojekt sei. Dass diese Lüge international<br />
großen Widerhall gefunden hat,<br />
wurde auch dem größten Zweifler 2012 vor<br />
Augen geführt, als der Europäischen Union<br />
der Friedensnobelpreis verliehen wurde. Ein<br />
Grund mehr, wohl eines der größten Propagandamärchen<br />
der Brüsseler Globalistenclique<br />
auf Herz und Nieren zu überprüfen.<br />
Die EU und die deutsch-französische<br />
Erbfreundschaft<br />
Als am 23. Jänner Angela Merkel und Emmanuel<br />
Macron einen Freundschaftsvertrag<br />
zwischen Deutschland kaufen und Frankreich unterzeichneten,<br />
erinnerten sie damit an den<br />
Elysée-Vertrag von 1963, der damals von<br />
Charles de Gaulle und Konrad Adenauer unterzeichnet<br />
wurde. Der neue Freundschaftsvertrag<br />
soll die beiden Erbfreunde Deutschland<br />
und Frankreich noch stärker aneinander<br />
ketten und in Zukunft zu einer einheitlichen<br />
Außen- und Verteidigungspolitik führen. Mag<br />
dieser Vertrag vordergründig europäischen<br />
Interessen dienen, verkommt er zur Posse,<br />
wenn man bedenkt, dass die gegenwärtige<br />
EU und nicht zuletzt das Duo Merkel-Macron<br />
nicht die Interessen der eigenen Völker verfolgt,<br />
sondern vielmehr jene globalistischer<br />
Kreise und insbesondere des Unterdrückers<br />
aller freien Völker, der USA. Und genau dieser<br />
selbsternannte „Weltpolizist“ war es, der<br />
von Anfang an das Tempo und die Zielrichtung<br />
der europäischen Integration vorgab,<br />
um seine Vasallen in Westeuropa,<br />
das damals noch Front im Kalten Krieg<br />
gegen die Sowjetunion war, besser organisieren<br />
zu können.<br />
Europäische Bomben auf Serbien,<br />
Lybien und Syrien<br />
So kam es auch, dass zahlreiche Mitgliedsstaaten<br />
des Friedensprojekts EU 1999 unter<br />
der Führung der USA Restjugoslawien<br />
bombardierten, um einen Abzug der Serben<br />
aus dem Kosovo zu erzwingen, was bis<br />
heute zu einer Destabilisierung des Balkans<br />
führte. Ebenfalls 1999 kam es zur NATO-Osterweiterung,<br />
die die Grenzen des Militärbündnisses<br />
bis Russland verschob. Damit<br />
zerstörte man das Vertrauensverhältnis zu<br />
Russland, dem man im Zuge der Wiedervereinigung<br />
ein Ende der NATO-Ausdehnung<br />
in Europa zugesagt hatte. 2011 heizten<br />
Großbritannien und Frankreich mit Segen<br />
aus Brüssel den Bürgerkrieg in Lybien an,<br />
bis man schließlich das unter Ghadaffi wohlhabende<br />
Land im Namen von Freiheit und<br />
Menschenrechten zusammenbombte. Verhinderte<br />
Gaddaffi bis dahin eine Masseneinwanderung<br />
von Nordafrika nach Europa,<br />
begannen nun Zehntausende nach Europa<br />
überzusetzen.<br />
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und bequem weiterlesen:<br />
Ebenfalls 2011 brach in Syrien ein vom Westen<br />
unterstützter Aufstand aus, der schließlich<br />
zum Stellvertreterkrieg ausartete. Auch<br />
hier zerstörte die EU gemeinsam mit den<br />
USA und Israel einen stabilen Staat. Waffen<br />
wurden an syrische „Rebellen“ geliefert, die<br />
am Ende sogar in die Hände des Islamischen<br />
Staates gelangten. Neben Millionen Vertriebenen<br />
führte dieser Militäreinsatz auch zu<br />
Terroranschlägen durch den IS in Europa.<br />
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Putsch in Kiew<br />
Der Maidanputsch 2014 in Kiew wurde<br />
ebenfalls von der EU unter amerikanischer<br />
Führung mitfinanziert, die seitdem mitgetragenen<br />
Russlandsanktionen sind für Europa<br />
ebenfalls ein Schuss ins Knie. Die Masseneinwanderung<br />
seit 2015 wiederum, die auch<br />
zahlreiche Gewaltverbrecher nach Europa<br />
brachte, hat ihre Wurzeln auch in dieser Destablisierung<br />
Syriens.<br />
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unabhängiger Journalismus möglich!<br />
Insgesamt ist die EU also das genaue Gegenteil<br />
eines Friedensprojekts. Am besten<br />
wäre es für Europa, wenn dieses Kriegsprojekt<br />
schon morgen beendet werden würde,<br />
damit wir eine wahre Friedensordnung auf<br />
unserem Kontinent gründen können. Nur<br />
wenn wir aufhören, in unserer unmittelbaren<br />
Nachbarschaft Chaos zu<br />
säen, können wir selbst in Sicherheit<br />
leben! II<br />
Bild: Die Destabilisierung<br />
Lybiens und Syriens,<br />
an der auch EU-Mitgliedsstaaten<br />
beteiligt waren,<br />
machte tausende<br />
Menschen zu transkontinentalen<br />
Flüchtlingen.<br />
Bild: Im Rahmen der<br />
beschlossenen verstärkten<br />
Kooperation<br />
bei Verteidigung will<br />
die EU für mehr militärische<br />
Mobilität sorgen.<br />
Sanierungsbedürftige<br />
Straßen und Brücken sollen<br />
mit EU-Geldern „panzerfit“<br />
gemacht werden.<br />
| 17
Schwerpunkt<br />
ÖXIT<br />
Demokratie- und<br />
andere Defizite der EU<br />
Gastbeitrag von Inge Rauscher, einer der bekanntesten EU-Kritiker in Österreich.<br />
Bild: Kann die EU noch<br />
von innen heraus zu etwas<br />
Positivem reformiert werden<br />
oder sollte Österreich –<br />
so wie Großbritannien –<br />
die EU verlassen? Die<br />
EU-Wahl am 26. Mai dürfte<br />
spannend werden.<br />
Bild: Othmar Karas (ÖVP)<br />
sitzt seit 20 Jahren im<br />
EU-Parlament. Für viele<br />
Österreicher steht sein<br />
Gesicht deshalb stellvertretend<br />
für eine EU, die sie<br />
nicht wollen.<br />
Das Grundkonzept der sogenannten<br />
„Europäischen Union" stand<br />
von Anfang an in totalem Gegensatz<br />
zur Demokratie, die schon vom Begriff<br />
her historisch gewachsene, homogene<br />
Staatsvölker voraussetzt. Wer diese ihrer<br />
geistig-kulturellen, wirtschaftlichen und<br />
sozialen wie ökologischen<br />
Eigenständigkeit beraubt, erteilt<br />
damit auch der Demokratie<br />
als Verwirklichung der politischen<br />
Willensbildung der<br />
Staatsbürger eine klare Absage.<br />
Gemäß Untersuchungen<br />
aus Deutschland kaufen werden<br />
über 80 Prozent aller für<br />
EU-Mitgliedstaaten geltenden<br />
Gesetze, Verordnungen<br />
und Richtlinien von „Brüssel"<br />
bestimmt, sogar das jeweilige<br />
Staatsbudget. Die EU<br />
ist keine internationale, also<br />
zwischenstaatliche Organisation,<br />
sondern insbesondere<br />
seit dem Maastricht-Vertrag<br />
von 1992 ein supranationales<br />
Machtgebilde, das sich<br />
als Eckpfeiler der Globalisierung anmaßt<br />
über den Staaten und Völkern zu stehen.<br />
Dies ist allerdings nur möglich (geworden),<br />
weil viel zu viele „nationale" Politiker, Medien<br />
und – nicht zuletzt – Bürger dies bisher<br />
zuließen.<br />
Falsche Ausrichtung<br />
Die EU-Agenda folgt nicht zufällig jener der<br />
„Paneuropa-Union", die jahrzehntelang –<br />
auch heute noch – von den<br />
Nachfahren der Monarchien<br />
beherrscht wird, die ja ebenfalls<br />
überstaatliche Regime<br />
darstellten. So wie der Adel<br />
seine Macht „von Gottes Gnaden"<br />
ableitet(e), sind die Götzen<br />
der EU-Kommission meist<br />
auch multinationale, transkontinentale<br />
Konzerne. Deren politischer<br />
Arm ist die EU mithilfe<br />
zahlreicher Lobbyorganisationen<br />
wie z. B. des „Round Table<br />
of Industrialists", weswegen<br />
freier Handel „mit Gott und<br />
der Welt" und Profite für die<br />
Konzerne die obersten Gebote<br />
sind und eben nicht freie<br />
Bürger in ökonomisch und<br />
ökologisch gesunden Volkswirtschaften,<br />
die auch dem Sozialstaatsprinzip<br />
entsprechen, einem der Baugesetze<br />
der österreichischen Bundesverfassung.<br />
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Die EU und<br />
mit ihr deren<br />
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Österreich<br />
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weg von den<br />
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unabhängiger „bürgerlichen<br />
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Revolution“<br />
von 1848<br />
Bild Karas: epp group via flickr.com (CC BY-ND 2.0); Bild EU Fahne: pixabay, gemeinfrei; ÖXIT-Schild: freepik und <strong>Info</strong>-<strong>DIREKT</strong><br />
18 |
Schwerpunkt<br />
Die Ergebnisse sehen wir u.a. an der seit<br />
dem EU-Beitritt Österreichs, besonders seit<br />
der Einführung des Euro, massiv gesunkenen<br />
Kaufkraft der Löhne und Einkommen<br />
der breiten Masse, also von Arbeitnehmern,<br />
kleinen Selbständigen, Bauern und<br />
Pensionisten.<br />
Die EU-Konstruktion erfüllt nicht einmal am<br />
Papier den elementarsten Grundsatz selbst<br />
der repräsentativen Demokratie, die Gewaltenteilung.<br />
Der wichtigste Gesetzgeber,<br />
die EU-Kommission, ist nicht gewählt. Der<br />
EU-Gerichtshof (EuGH) betreibt Rechtssetzung<br />
und Rechtssprechung in einem – ein<br />
Rückfall in den Absolutismus<br />
kaufen<br />
vordemokratischer<br />
Herrschaftsformen, als Begriffe wie<br />
Bürgerrechte und Volkssouveränität noch<br />
nicht existierten.<br />
künstliche Schaffung eines inzwischen immer<br />
weniger „europäischen" Gesamt-Einheitsvolkes<br />
hinaus, das es (noch) nicht gibt<br />
und dem sich bisher nur die ungarische<br />
Regierung konsequent widersetzt. Sie hat<br />
als einzige der „Politischen Deklaration<br />
von Marrakesch" nicht zugestimmt, einem<br />
weitreichenden Migrationsabkommen<br />
zwischen 26 afrikanischen und 27 EU-Mitgliedstaaten.<br />
Die österreichische Regierung<br />
hingegen hat diese am 2. Mai 2018<br />
unterzeichnet, ohne jegliche <strong>Info</strong>rmation<br />
an die Öffentlichkeit, heimlich, still und<br />
leise. Ebenso wie im Dezember 2018 den<br />
umfassenden „UNO-Flüchtlingspakt", der<br />
ganz ähnliche Bestimmungen enthält wie<br />
der „UNO-Migrationspakt", bei dem sich<br />
die Regierung unter großem Brimborium<br />
wenigstens der Stimme enthalten hat.<br />
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EU<br />
Bild Rauscher: privat<br />
Die EU und mit ihr deren (noch) Vasall Österreich<br />
bewegt sich immer weiter weg von<br />
den Idealen der „bürgerlichen Revolution"<br />
von 1848, die im österr. Staatsgrundgesetz<br />
von 1867 ihren Niederschlag in Form der<br />
erstmaligen Formulierung von „allgemeinen<br />
Rechten der Staatsbürger" fanden und<br />
noch heute Grundlage unseres Staates<br />
sind.<br />
Parlamentsparteien für die EU<br />
Von den Vertretern der derzeitigen Regierungsparteien<br />
ist da allerdings keine<br />
Abhilfe zu erwarten (von den „Oppositionsparteien"<br />
noch viel weniger). Im krassen<br />
Gegensatz zu deren klaren Versprechungen<br />
vor der Nationalratswahl - u.a.<br />
dass direkte Demokratie nach Schweizer<br />
Muster - „absolute Koalitionsbedingung"<br />
sei, ist im Regierungsprogramm auf Seite<br />
20 festgelegt, dass Volksabstimmungen<br />
zum gesamten EU-Recht, zu internationalen<br />
Verträgen und zu unserer<br />
eigenen (?) Bundesverfassung<br />
de facto verboten werden. Bei<br />
Volksabstimmungen zu den<br />
wenigen, dann noch verbleibenden<br />
Themen soll außerdem<br />
ein Beteiligunsquorum<br />
von mindestens einem Drittel<br />
der Stimmberechtigten<br />
für ein Ja zum jeweiligen<br />
Anliegen der Betreiber<br />
erreicht werden müssen.<br />
Bei knappen Abstimmungsergebnissen<br />
würde dies eine Beteiligung<br />
von mindestens<br />
66% bedeuten. Damit<br />
wäre die Zwentendorf-Abstimmung<br />
ungültig<br />
gewesen!<br />
Die EU-Politik läuft seit<br />
vielen Jahren auf die<br />
Wahlbündnis für EU-Austritt<br />
Um solche Verträge in Zukunft schon im<br />
Entstehungsstadium zu erfahren und rechtzeitig<br />
die Bürger darüber informieren zu<br />
können, haben sich zwei seit Jahren aktive<br />
EU-Gegner-Organisationen, die „Initiative<br />
Heimat & Umwelt" IHU und „Neutrales<br />
Freies Österreich" NFÖ, nun verbündet<br />
und kandidieren gemeinsam<br />
für die Europawahlen am<br />
26. Mai 2019. Unter<br />
der Listenbezeichnung<br />
„EU-NEIN – Für<br />
EU-Austritt, Einwanderungs-Stopp,<br />
Direkte<br />
Demokratie,<br />
Neutralität" wollen<br />
sie dafür sorgen, dass<br />
in Zukunft Österreich<br />
in Straßburg und<br />
Brüssel nicht<br />
mehr wie bisher<br />
nur durch<br />
JA-Sager<br />
vertreten<br />
wird. II<br />
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Inge Rauscher,<br />
Bild: Das Wahlbündnis<br />
„EU-NEIN“ tritt unter<br />
anderem für einen Austritt<br />
Österreichs aus der EU<br />
und einen Einwanderungs-<br />
Stopp ein.<br />
Gründerin und Obfrau der seit 1988<br />
tätigen „Initiative Heimat & Umwelt"<br />
IHU, Initiatorin und Hauptbetreiberin<br />
des überparteilichen „EU-Austritts-<br />
Volksbegehrens" vom Juni 2015<br />
mit 261.056 Unterzeichnern. Nun<br />
Spitzenkandidatin des Wahlbündnisses<br />
EU-NEIN bei der Europawahl 2019.<br />
Kontakt: 3424 Zeiselmauer, Hageng. 5<br />
Tel.: 02242/70516 od. 0664/4<strong>25</strong>1935.<br />
ihu@a1.net,<br />
www.eu-nein.at<br />
| 19
Schwerpunkt<br />
Die EU wäre eine wirklich<br />
Eine Grundlage für eine gute Partnerschaft ist das<br />
Einhalten von Verträgen. Das gilt für Beziehungen zwischen<br />
Menschen, aber auch zwischen Staaten. Aber was tun, wenn<br />
einem der Partner untreu wird? Robert Müller<br />
Wenn Brüsseler Politiker hoch erhobenen<br />
Hauptes durch die<br />
Welt ziehen und vielerorts, von<br />
Polen bis Ungarn, von Venezuela bis Russland,<br />
Demokratie und Rechtsstaatlichkeit einfordern,<br />
löst dies oft ungläubiges Staunen und<br />
Verwunderung aus.<br />
Defizite seit Langem bekannt<br />
Mit einem Europäischen Parlament ohne<br />
Initiativrecht, wo bei der Wahl eine luxemburgische<br />
Stimme zehnmal so viel<br />
zählt wie eine deutsche, und einer<br />
europäischen Regierung in Form der<br />
Europäischen Kommission,<br />
die von niemandem gewählt<br />
wurde. Bei allem<br />
Frust über die Heuchelei<br />
und Verlogenheit<br />
der EU-Moralapostel<br />
kann jedem EU-Kritiker<br />
trotzdem gesagt<br />
werden: ihr<br />
wusstet worauf ihr<br />
euch einlasst! Die<br />
mangelnde demokratische<br />
Legitimierung<br />
der europäischen Institutionen<br />
war keineswegs<br />
unbekannt. Sie ist in den<br />
Verträgen, die beispielsweise<br />
Österreich bei seinem<br />
Beitritt ratifiziert hat,<br />
mehr als deutlich verankert.<br />
Auch dass Österreich bei seiner<br />
Wirtschaftsleistung jedenfalls<br />
Nettozahler sein würde,<br />
war von Anfang an klar. Wie<br />
bei einer Eheschließung ließ<br />
man sich wissend und ohne Zwang (zumindest<br />
in unserem Kulturkreis) auf eine<br />
enge und manchmal schwierige Beziehung<br />
ein. Was aber tun wenn Regeln gebrochen<br />
werden? Wenn die Macht, die von den europäischen<br />
Staaten an Brüssel übertragen wurde,<br />
missbraucht wird?<br />
Bild: Videoaufnahmen zeigen<br />
Kommissionspräsident Jean-Claude Junker<br />
immer wieder, wie er bei öffentlichen<br />
Auftritten herumtorkelt und sich daneben<br />
benimmt. Unter seine Führung hat die EU<br />
zudem ihre eigenen Gesetze missachtet.<br />
Als Ehepartner käme er deshalb für die<br />
meisten wohl nicht infrage.<br />
Die freiwillige Abgabe von Souveränität an<br />
eine überstaatliche Ebene, die gemeinschaftlich<br />
und unter strikter Einhaltung genau ausverhandelter<br />
Verträge agierte, war in der<br />
europäischen Geschichte eine Premiere. Im<br />
<strong>Info</strong>-<strong>DIREKT</strong> je<br />
Gegensatz zu beinahe allen historisch belegbaren<br />
Staatenbildungen, wurden im Falle der<br />
EU und ihrer Vorgängerorganisationen zuerst<br />
Verträge unterzeichnet und Institutionen<br />
und<br />
gegründet,<br />
bequem<br />
und diese erst danach, Schritt für<br />
w<br />
Schritt, mit Macht ausgestattet. Die freiwillige<br />
Abgabe von Souveränität unter genau festge-<br />
Wenn die<br />
teilnehmenden<br />
Staaten nicht<br />
darauf vertrauen<br />
können,<br />
dass sich die<br />
supranationale<br />
Ebene auch<br />
tatsächlich<br />
genau an die<br />
Verträge hält,<br />
funktioniert die<br />
Zusammenarbeit<br />
nicht.<br />
österreichweit im F<br />
oder in einer von ü<br />
kaufen<br />
<br />
legten Bedingungen wurde das Grundprinzip<br />
aller darauf folgenden europäischen Integrationsschritte.<br />
Auf die Montanunion<br />
(1951) folgte der<br />
Warenhandel in Form der<br />
Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft,<br />
die Atomindustrie,<br />
in Form von<br />
des Euratomvertrages<br />
(beide 1957), und schließlich<br />
die meisten anderen<br />
Politikfelder in Form<br />
des Maastrichtvertrages<br />
(1992) und des Lissabonvertrages<br />
(2009). Das<br />
gesamte Funktionieren<br />
einer solchen Ordnung<br />
hängt davon ab, dass die<br />
übertragenen Befugnisse<br />
oder auf www.info-d<br />
verantwortungsvoll und<br />
vertragstreu ausgeübt<br />
werden. Man nennt dies<br />
auch Legalitätsprinzip.<br />
Wenn die teilnehmenden<br />
Staaten nicht darauf vertrauen<br />
können, dass sich<br />
Nur durch Ihre Unterstü<br />
unabhängiger Journali<br />
die supranationale Ebene<br />
auch tatsächlich genau an die Verträge hält,<br />
funktioniert die Zusammenarbeit nicht.<br />
Frühere Verstöße der EU (und ihrer Vorgängerorganisationen)<br />
können mit schlechten<br />
Gewohnheiten während der Ehe verglichen<br />
werden. Die aktivistische Rechtsprechung des<br />
EuGH beispielsweise, der in einer Reihe von<br />
Urteilen immer den Binnenmarkt als Vorwand<br />
nahm um den Mitgliedstaaten in allen möglichen<br />
Bereichen, von der Sozialgesetzgebung,<br />
über Arbeitnehmerschutz bis hin zu Umweltschutz,<br />
Vorschriften zu machen. Bereichen in<br />
denen die EG ursprünglich wenige oder keine<br />
Kompetenzen besaß. Ungefähr so als würde<br />
Bild: flickr.com/european people´s party (CC BY 2.0)<br />
20 |
Schwerpunkt<br />
schlechte Ehefrau<br />
die Ehefrau ihrem Mann plötzlich vorschreiben,<br />
von welcher Brauerei er sein Bier beziehen<br />
dürfe und von welcher nicht.<br />
Ein anderes Beispiel ist das extrem intransparente<br />
Komitologieverfahren, in dem die Umsetzung<br />
von EU-Gesetzen in der Form von<br />
Durchführungsrechtsakten und delegierten<br />
Rechtsakten (vergleichbar mit Durchführungsverordnungen<br />
von nationalen Gesetzen) organisiert<br />
ist. Dies geschieht weit abseits jeder<br />
öffentlichen Einsicht. Die nationalen Parlamente<br />
sind aus dem Prozess ausgeschlossen, das<br />
tzt kaufen<br />
Europäische Parlament wird sehr selten aktiv,<br />
und die Mitgliedstaaten werden meist von der<br />
Kommission überrumpelt, sodass diese im<br />
eiterlesen:<br />
Rahmen des Komitologieverfahrens oft Dinge<br />
umsetzen kann, welche die Mitgliedstaaten<br />
im ursprünglichen Gesetzgebungsverfahren<br />
nicht vorgesehen hatten.<br />
Scheidungsgründe?<br />
Im Rahmen der sogenannten „Eurorettung“<br />
kam es jedoch zu einem Verstoß neuer Qualität.<br />
Um die südlichen Euroländer, insbesondere<br />
Italien und Griechenland vor akuten Liquiditätsproblemen<br />
zu bewahren, wurde durch die<br />
achhandel bestellen<br />
irekt.eu abonnieren<br />
Schritt in Richtung Staatswerdung<br />
der EU ist.<br />
Dieser erfolgte nicht<br />
ber EZB 100 gegen das Trafiken Verbot der monetären Staatsfinanzierung<br />
sofort freiwillig, sondern<br />
(Artikel 123 und 1<strong>25</strong>, Vertrag über<br />
die Arbeitsweise der Europäischen Union) verstoßen.<br />
verborgen und unter<br />
Zwang. Dass die<br />
Auch wenn der EuGH das Vorgehen strukturellen Prob-<br />
der EZB im Nachhinein aufgrund einer Umgehungskonstruktion<br />
für rechtmäßig erklärte,<br />
ist für viele deutsche Verfassungsrechtler und<br />
Ökonomen klar, dass hier Primärrecht gebroleme<br />
der Eurozone<br />
bisher nicht gelöst<br />
wurden, und eine<br />
Eurokrise jederzeit<br />
chen wurde. Nun hat die Ehefrau einen hohen<br />
Kredit aufgenommen für den ihr Gatte haftet,<br />
um ihrem arbeitslosen Bruder zu helfen – und<br />
sie tat dies hinter dem Rücken ihres Mannes.<br />
tzung ist uns<br />
smus möglich!<br />
Bild: flickr.com/estonian foreign ministry (CC BY 2.0)<br />
Der Bruch von Primärrecht ist mehr als nur<br />
eine „schlechte Gewohnheit”. Wie anfangs beschrieben,<br />
wird dadurch das Legalitätsprinzip<br />
verletzt, und damit die Grundlage der europäischen<br />
Integration. Mitgliedstaaten, insbesondere<br />
jene, die verantwortungsvoll wirtschaften,<br />
müssen zusehen, wie sich die supranationale<br />
Ebene in Brüssel bzw. Frankfurt verselbstständigt.<br />
Ist das Vertrauen erst mal zerstört, ist es<br />
nur sehr schwer wieder herzustellen. Von ehrlichen<br />
Unterstützern der EU, welche den Bruch<br />
von Primärrecht zumindest nicht leugnen, wird<br />
oft angeführt, dass es sich um eine Ausnahmesituation<br />
handelte. Die EU und die Eurozone<br />
wären in ihrer Existenz bedroht gewesen, und<br />
der Regelbruch schlicht notwendig, um das<br />
Überleben des europäischen Projekts zu sichern.<br />
Auch Staaten rufen in Extremsituationen<br />
manchmal den Notstand aus, und setzen dabei<br />
vorübergehend bestimmte Gesetze außer<br />
Kraft, um ihren Fortbestand zu sichern. Die EU<br />
ist aber kein Staat, sondern eine regelbasierte,<br />
hochinstitutionalisierte Zusammenarbeit zwischen<br />
Staaten. Sie stand also vor einem Dilemma:<br />
Regeln einhalten und den Fall des Euro<br />
und möglicherweise der ganzen EU in Kauf<br />
nehmen? Oder genau jene Regeln, auf deren<br />
Einhaltung das europäische Projekt aufgebaut<br />
ist, brechen, um so kurzfristig das Überleben<br />
des Euro zu sichern? Die EU entschied sich für<br />
den Regelbruch, und die Mitgliedstaaten versagten<br />
ihr bisher nicht die Gefolgschaft.<br />
Regelbruch als Schritt<br />
zum Einheitsstaat<br />
Insbesondere patriotischen<br />
Europäern, welche die<br />
Souveränität ihrer Nationalstaaten<br />
bewahren<br />
und schützen wollen,<br />
drängt sich bisweilen<br />
der Verdacht auf, dass der<br />
Regelbruch ein bewusster<br />
wieder auftreten<br />
könnte, lässt diesen<br />
Verdacht nicht<br />
schwächer werden.<br />
Ein großer, gut organisierter<br />
patriotischer Block aus Parteien<br />
und Abgeordneten im EU-Parlament, die<br />
in erster Linie ihren Heimatländern verbunden<br />
sind, wäre dringend notwendig,<br />
um die Machenschaften der EU genau<br />
zu überwachen. Wie ein strenger, und<br />
manchmal etwas eifersüchtiger Ehemann<br />
würde er es den Institutionen<br />
zumindest schwerer machen zu betrügen.<br />
II<br />
Bild: Ein großer, gut organisierter<br />
patriotischer Block im EU-Parlament<br />
könnte der EU genau auf die<br />
Finger schauen. Für die BRD<br />
könnte diese Aufgabe die AfD<br />
übernehmen. In Österreich tritt<br />
Harald Vilimsky (FPÖ) dazu zur<br />
EU-Wahl an.<br />
| 21
Schwerpunkt<br />
Müller mault<br />
Wenn mich eine Sache wirklich aufregt ...<br />
Über so viel<br />
Arroganz,<br />
Dummheit,<br />
Dekadenz und<br />
Verblendung<br />
kann man sich<br />
nur mehr wundern!<br />
Bild: Die angebliche<br />
Galionsfigur der EU, Jean-<br />
Claude Juncker, setzt<br />
Europa dem Gespött der<br />
ganzen Welt aus. Seine<br />
angeblichen „Ischias-<br />
Probleme“ wurden zum<br />
Sinnbild für eine abgehobene<br />
Elite, die die<br />
Augen vor offenkundigen<br />
Problemen verschließt.<br />
… dann ist das die Europäische Union!<br />
Was hat man uns nicht alles versprochen?<br />
D-Mark und Schilling blieben erhalten. Die<br />
Autonomie der Mitgliedstaaten bliebe unberührt.<br />
Das Preisniveau würde fallen. Sichere<br />
Arbeitsplätze und Wohlstand für alle …<br />
Was daraus geworden ist, wissen wir. Heute<br />
hängen wir in einer Wirtschafts- und Währungsunion<br />
fest, in der Kraut und Rüben<br />
zusammengeworfen werden. Gänzlich verschiedene<br />
Wirtschaftssysteme und Geisteshaltungen<br />
werden durch eine Schablone<br />
gedrückt, mit der niemand eine Freude hat.<br />
Die sogenannten<br />
<br />
„Nettozahler“ finanzieren<br />
die maroden Volkswirtschaften der südlichen<br />
Mitgliedstaaten und werden zum Dank noch<br />
der Ausbeutung bezichtigt. Durch gemeinsames<br />
Recht und<br />
kaufen<br />
Gerichtsbarkeit werden wir<br />
per EU-Gesetze und Richtlinien gezwungen,<br />
nationales Recht aufzugeben. Ganz selten zu<br />
unserem Vorteil.<br />
Und der neueste Gag ist es, die Länder, die<br />
ohnehin schon den ganzen Laden bezahlen,<br />
noch mit Migranten zu fluten, bis ihre Wirtschaften<br />
völlig kollabieren. Dank Volksverrätern<br />
wie Merkel und Macron gibt es dagegen<br />
auch keine Widerworte. Man gibt sich fleißig<br />
ein paar Küsschen, während vor dem Elysee-Palast<br />
die Guillotine aufgebaut wird. Witzigerweise<br />
verschwinden tatsächlich positive<br />
Aspekte wie die Reisefreiheit, seit manche<br />
Länder ihre Binnengrenzen wieder kontrollieren<br />
müssen, um den (übermäßigen)<br />
Zuzug von gewalttätigen Goldstücken<br />
zu verhindern.<br />
Ja, man kann sich nur noch<br />
wundern über so viel Arroganz,<br />
Dummheit, Dekadenz<br />
und Verblendung.<br />
Vermutlich ist es eine<br />
Mischung aus gekauften<br />
oder erpressten<br />
Politikern und tatsächlich<br />
geistesschwachen<br />
Gutmenschen, die uns<br />
regiert. Anders ist dieser<br />
Massenwahnsinn nicht<br />
mehr zu erklären.<br />
Jean-Claude Juncker:<br />
die Schande Europas.<br />
Die größte Schande für mich<br />
ist und bleibt aber Jean- Claude<br />
Juncker! Der Hanswurst, der wegen seines<br />
„Ischias“ vom Großteil seiner Unionsbürger<br />
verarscht und ausgelacht wird, soll<br />
unsere Galionsfigur sein?! Während er sich<br />
teilweise wie ein moderner Sonnenkönig<br />
gebärdet, Staatsoberhäupter respektlos<br />
„ohrfeigt“ oder ihnen durch die Haare wuschelt,<br />
bringt er es nicht einmal fertig, sich<br />
zwei gleiche Schuhe anzuziehen. Es ist ein<br />
Skandal, dass man diesen mutmaßlichen<br />
Alkoholiker noch nicht seines Amtes enthoben<br />
hat. Doch wer sollte das machen? Die<br />
EU-Parlamentarier, die, von einigen wenigen<br />
Ausnahmen abgesehen, fett und zufrieden<br />
ihre Taggelder abkassieren und sich völlig<br />
bewusst sind, dass sie für ihre eigenen Parteien<br />
auf dem Abstellgleis sitzen? Nein, die<br />
ganz sicher nicht. Es ist leider trauriger Fakt,<br />
dass mit der räumlichen Nähe zum Volk auch<br />
die geistige abnimmt. Dies hat uns eine elitäre<br />
Herrscherkaste beschert, die paradoxerweise<br />
durch ihre eigene Inkompetenz in die<br />
höchsten Gremien dieser geistigen Tochter<br />
der Sowjetunion gehievt wurde.<br />
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unabhängiger Journalismus möglich!<br />
Dort haben sie nichts zu befürchten. So verhasst<br />
sie den eigenen Herren (nämlich dem<br />
Wahlvolk) auch sind, so unangreifbar sind sie<br />
auch. Und so lange man als mutmaßlicher,<br />
peinlicher Alkoholiker die höchsten Ämter in<br />
der Union bekleiden kann, so lange wird sich<br />
auch in den Parlamenten und Räten nichts<br />
ändern. Juncker steht sinnbildlich für alles,<br />
was an dieser Institution falsch ist.<br />
In den Medien lachen sie über die Präsidenten<br />
der Vereinigten Staaten von Amerika<br />
und der Russischen Föderation. Diktatoren.<br />
Exzentriker. Unmenschen. Bla bla bla … Und<br />
was haben wir als Repräsentanten unseres<br />
Staatenbundes? Eine torkelnde, respektlose,<br />
peinliche Unperson, die die Bezeichnung<br />
Staatsmann nicht einmal aussprechen dürfen<br />
sollte.<br />
EU: Entweder Neugründung<br />
oder Untergang!<br />
Uns bleibt nur zu hoffen, dass die Dummheit<br />
einer Theresa May, die Abgehobenheit eines<br />
Macrons und die Entschlossenheit eines Salvinis<br />
das ganze „hohe“ Haus so ins Wanken<br />
bringen, dass es entweder von Grund auf saniert<br />
wird oder krachend in sich zusammenfällt.<br />
So wie es jetzt ist, kann es jedenfalls nicht<br />
mehr lange weitergehen.<br />
Passen Sie auf Ihren Kopf auf! II<br />
22 |
Politik<br />
„Eine Klassensprecherwahl<br />
ist teilweise transparenter<br />
als eine AK-Wahl!“<br />
Interview mit dem Spitzenkandidaten der „Freiheitlichen Arbeitnehmer“<br />
bei der Arbeiterkammerwahl in Oberösterreich Gerhard Knoll.<br />
<strong>Info</strong>-<strong>DIREKT</strong>: Sie sind 2008 als freiheitlicher<br />
Kandidat in einem großen,<br />
ehemals staatlichen Konzern, der seit<br />
jeher als Hochburg der SPÖ gilt, zur Betriebsratswahl<br />
angetreten. Was hat sie<br />
damals dazu bewogen?<br />
Gerhard Knoll: In der Periode bevor ich<br />
Betriebsrat wurde, waren ausschließlich<br />
FSG-Betriebsräte [Fraktion Sozialdemokratischer<br />
Gewerkschafter, Anm. d.<br />
Red.] im Arbeiterbetriebsrat vertreten.<br />
Ich bin seit 1998 im Betrieb, habe meine<br />
Lehre und meine Fortbildungen gemacht.<br />
Dabei habe ich viele Kollegen<br />
kennengelernt und mitbekommen,<br />
dass viele mit der Arbeit der Betriebsräte<br />
und dem Politikum, das kaufen diese betrieben<br />
haben, unzufrieden waren. Da<br />
dachte ich mir: Das kann es doch nicht<br />
sein, dass jeder mit dem<br />
ich rede unzufrieden<br />
ist und die roten Betriebsräte<br />
trotzdem gewählt werden. Für mich war<br />
klar, dass man da eine Alternative bieten<br />
muss, deshalb habe ich dann 2008<br />
als freiheitlicher Betriebsrat kandidiert.<br />
<strong>Info</strong>-<strong>DIREKT</strong>: Wie haben Sie 2008 Ihre<br />
erste Betriebsratswahl als blauer Kandidat<br />
in einer roten Hochburg erlebt?<br />
Knoll: Da war die Hölle los! Mein Antreten<br />
zur Wahl wollten sie damals unbedingt<br />
verhindern, weil sie natürlich gefürchtet<br />
haben, dass es mit einem nicht<br />
roten Betriebsrat plötzlich auch andere<br />
Meinungen und Medien geben wird.<br />
Für die SPÖ war damals wichtig, dass sie<br />
ihre uneingeschränkte Macht erhalten.<br />
<strong>Info</strong>-<strong>DIREKT</strong>: Können Sie ein Beispiel<br />
dazu nennen?<br />
Knoll: Ja, beispielsweise meine erste<br />
Rede vor den versammelten Kollegen.<br />
In einer großen Halle wurden alle Reden<br />
der FSG-Kandidaten zusätzlich auf einer<br />
Leinwand gezeigt. Meine Rede wurde<br />
dann plötzlich nicht mehr übertragen.<br />
Zudem wurde ich richtig untergriffig beschimpft<br />
und pausenlos unterbrochen.<br />
Nach dem Spektakel hat der Konzernbetriebsratsvorsitzende<br />
zu mir gesagt: „Jetzt<br />
hast Du gesehen, was auf Dich zukommt<br />
– Du hast aber eh noch Zeit, Du kannst eh<br />
Deine Wahl noch ÜBERLEGEN“.<br />
<strong>Info</strong>-<strong>DIREKT</strong> jetzt kaufen<br />
und bequem weiterlesen:<br />
<strong>Info</strong>-<strong>DIREKT</strong>: Warum war es Ihnen so<br />
wichtig, dass Sie ausgerechnet als Kandidat<br />
der „Freiheitlichen Arbeitnehmer“<br />
zur Wahl antreten?<br />
Knoll: Weil ich einfach ein überzeugter<br />
Freiheitlicher bin. Die Methoden und<br />
die politische Vereinnahmung, mit denen<br />
der FSG arbeitet, die wollte ich nicht<br />
mehr mittragen. Schon in meiner Lehrzeit<br />
war es ein „freiwilliges Muss“, dass<br />
man beim „Ersten-Mai-Aufmarsch“ der<br />
SPÖ mitgeht. Damals hat man für das<br />
Mitgehen bei dieser Parteiveranstaltung<br />
sogar noch ein neues Arbeitsgewand<br />
und einen Freitag frei bekommen.<br />
österreichweit im Fachhandel bestellen<br />
oder in einer von über 100 Trafiken sofort<br />
oder auf www.info-direkt.eu abonnieren<br />
<strong>Info</strong>-<strong>DIREKT</strong>: Gibt es das heute nicht<br />
mehr?<br />
Knoll: Nein, das habe ich abgedreht,<br />
weil es nicht sein kann, dass jemand<br />
der bei der SPÖ mitgeht bevorzugt<br />
wird und alle die am ersten Mai zur<br />
FPÖ oder ÖVP gehen nichts bekommen.<br />
Das geht nicht.<br />
Nur durch Ihre Unterstützung ist uns<br />
unabhängiger Journalismus möglich!<br />
<strong>Info</strong>-<strong>DIREKT</strong>: Ein großes Anliegen von<br />
Ihnen ist es auch das Wahlrecht bei<br />
den Arbeiterkammerwahlen zu ändern.<br />
Warum?<br />
Knoll: Da geht es um Demokratie. Ich<br />
habe es 2004 selbst erlebt, wie mir die<br />
FSG-Wahlbeisitzer beim Wählen über<br />
die Schulter schauen wollten. Das war<br />
fast wie in der DDR, wo man nur einen<br />
wählen konnte und dabei auch noch<br />
beobachtet wurde.<br />
Ein Problem sind auch die sogenannten<br />
Betriebsratswahlsprengel in den<br />
Betrieben. Dort kann kaum kontrolliert<br />
werden, ob die Wahlen ordnungsgemäß<br />
durchgeführt werden und ob die<br />
Wahlberechtigen wirklich freiwillig zur<br />
Wahl gehen. Eine Klassensprecherwahl<br />
ist teilweise transparenter als eine Arbeiterkammerwahl!<br />
<strong>Info</strong>-<strong>DIREKT</strong>: Das ist aber eine heftige<br />
Aussage!<br />
Knoll: Nein, das ist leider die Wirklichkeit.<br />
Bei dieser Wahl können sich Betriebsräte<br />
vom Wähler eine Vollmacht<br />
unterschreiben lassen, mit der sich der<br />
Betriebsrat die Wahlkarte zu sich schicken<br />
lassen kann, damit er diese dann<br />
dem Wähler persönlich zustellen kann.<br />
Wie diese Zustellung dann aussieht und<br />
der Wahlvorgang dann durchgeführt<br />
wird, weiß man nicht.<br />
<strong>Info</strong>-<strong>DIREKT</strong>: Wie kann man das lösen?<br />
Knoll: Wir brauchen eine Wahlreform.<br />
Wir müssen weg von den Wahlen in den<br />
Betrieben. Die Idee von uns „Freiheitlichen<br />
Arbeitnehmern“ ist ein einheitlicher<br />
Wahltag für alle Bundesländer. Die Wahl<br />
zur Arbeiterkammerwahl soll - so wie die<br />
anderen Wahlen auch – persönlich am<br />
Gemeindeamt durchgeführt werden.<br />
Wie bei anderen Wahlen sollte es auch<br />
die Möglichkeit der Briefwahl geben. II<br />
Bild: <strong>Info</strong>-<strong>DIREKT</strong><br />
Gerhard Knoll,<br />
ist 1982 in Linz geboren und Betriebsrat in der „Voestalpine Stahl GmbH“.<br />
Er ist verheiratet und Vater von vierjährigen Zwillingsjungen.<br />
| 23
Schwerpunkt<br />
Die EU – eine<br />
Scheindemokratie<br />
Dass Europa, wie auch immer es geeint werden soll,<br />
ein Hort von Demokratie, Rechtsstaatlichkeit und<br />
Freiheit sein muss, steht wohl außer Zweifel.<br />
Gastkommentar von Andreas Mölzer<br />
Die einen träumen von den<br />
„Vereinigten Staaten von Europa“,<br />
die anderen vom „Europa<br />
der Vaterländer“. Die real existierende<br />
Europäische Union hingegen<br />
ist vorläufig weder-noch. Sie ist ein<br />
merkwürdiges Konstrukt, ein Staatenverbund<br />
mit dem<br />
Anspruch parlamentarische<br />
Demokratie auf<br />
gesamteuropäischer<br />
Ebene zu realisieren, einem<br />
Anspruch, dem sie<br />
allerdings höchst ungenügend<br />
gerecht wird.<br />
Das Parlament<br />
Warum? Da ist einmal<br />
das Europäische Parlament<br />
mit weit über 700<br />
Abgeordneten, mit der<br />
Die EU-Bürokratie<br />
ist eine<br />
kuriose Mischung<br />
aus<br />
Überregulierungswahn<br />
und organisa-<br />
paradoxen <strong>Info</strong>-<strong>DIREKT</strong> torischer Impotenzgen,<br />
zentrale legislati-<br />
jedes geregelt und mit tausenderlei<br />
Situation<br />
ve, jetzt also die Regierun-<br />
kaufen<br />
zweier Sitze in Brüssel<br />
und in Straßburg einer<br />
Vielzahl von und Fraktionen, in bequem denen weiterlesen:<br />
theoretisch verantwortliche Legislatiten<br />
überfrachtet, wirkliche Problemve<br />
Gewalt an, und die Detailbestimmungen und Vorschrif-<br />
sich vorgeblich die „Parteienfamilien“ ve, das Europäische Parlament also, lösung allerdings gibt es nicht.<br />
wiederfinden. Und das nach wie vor<br />
mit beschränkten parlamentarischen<br />
Rechten, denn eine wirkliche europä-<br />
ist wie gesagt nur ein Scheinparlament.<br />
Wenn die europäische Integration –<br />
und diese halten eigentlich alle po-<br />
<br />
ische Volksvertretung ist dieses Parlament<br />
nämlich nicht, wirkliche souveräne<br />
Legislative ebenso wenig.<br />
Die Kommission<br />
Dann ist da die Kommission mit dem<br />
Anspruch, so etwas wie eine europäische<br />
Regierung zu sein. Eine Kommission,<br />
in der jeder Mitgliedsstaat<br />
der EU einen Kommissar haben soll,<br />
der allerdings nicht sein Land vertreten<br />
soll, sondern gesamteuropäische<br />
Interessen, was auch ein kaum auflösbarer<br />
Widerspruch ist. Und letztlich<br />
hat diese Kommission in keiner Weise<br />
die Kompetenzen und die Machtfülle<br />
einer wirklichen gesamteuropäischen<br />
Regierung.<br />
Der Rat<br />
Schließlich ist da der Rat, die Gesamtheit<br />
also der Regierungen der Mitgliedstaaten,<br />
von denen die wahre<br />
Machtausübung ausgeht. Und dort<br />
dominieren natürlich trotz Einstimmigkeitsprinzip<br />
und trotz theoretischem<br />
Vetorecht der kleinen Mitgliedstaaten<br />
die Großen, die Deutschen,<br />
die Franzosen, allenfalls die Italiener,<br />
früher noch die Briten<br />
und in zweiter Linie<br />
eben dann Polen und<br />
Spanien.<br />
Mit der klassischen Gewaltenteilung,<br />
wie sie<br />
Montesquieu entwickelt<br />
hat und wie sie als<br />
zentrales Kennzeichen<br />
einer Demokratie gilt,<br />
ist diese Konstruktion<br />
nicht vereinbar. Hier<br />
maßt sich die Exekuti-<br />
Keine Problemlösung<br />
Ein Demokratiedefizit gibt es aber<br />
auch aus anderen Gründen, etwa<br />
durch den massiven Einfluss der Lobbyisten<br />
der multinationalen Konzerne.<br />
Diese sind auf EU-Ebene in der<br />
Lage, sich die diversen Gesetzesvorschläge<br />
gewissermaßen maßschneidern<br />
zu lassen. Wenn es etwa darum<br />
geht, den Einfluss der Pharmaindustrie<br />
oder der Autoindustrie, der Frächter-Lobby<br />
und dergleichen mehr zu<br />
sichern, üben diese Lobbyisten ihren<br />
Nur durch Ihre Unterstützung ist uns<br />
Einfluss scham- und schrankenlos<br />
aus.<br />
unabhängiger Journalismus möglich!<br />
Und dann gibt es auch die EU- Bürokratie,<br />
die in einer kuriosen Mischung<br />
aus Überregulierungswahn und organisatorischer<br />
Impotenz zu diesem<br />
EU-Demokratiedefizit beiträgt. Durch<br />
diese Bürokratie wird zwar alles und<br />
Bild: Andreas Mölzer,<br />
geb. 1952 in der Steiermark, gilt<br />
als Vordenker innerhalb des freiheitlichen<br />
Lagers. 1997 gründete<br />
er gemeinsam mit Walter Tributsch<br />
die patriotische Wochenzeitung<br />
„Zur Zeit“, deren Herausgeber<br />
er auch heute noch ist. Mölzer<br />
war in den Jahren 2004 bis 2014<br />
für die FPÖ Abgeordneter zum<br />
EU-Parlament. Zudem verfasste er<br />
zahlreiche Bücher.<br />
österreichweit im Fachhandel bestellen<br />
oder in einer von über 100 Trafiken sofort<br />
kaufen<br />
litisch vernünftigen Kräfte in irgendeiner<br />
Form für unverzichtbar – in<br />
einem vernünftigen staatsrechtlichen<br />
Konstrukt enden soll, wird man also<br />
erkennen müssen, dass parlamentarische<br />
Demokratie wirklich realisierbar<br />
nur auf nationalstaatlicher Ebene ist.<br />
In einem europäischen „Melting-Pot“,<br />
oder auf www.info-direkt.eu abonnieren<br />
in einem Brüssler Superstaat würden<br />
sich die bereits vorhandenen Demokratiedefizite<br />
eher verstärken. Und<br />
das spricht eindeutig gegen die Konzepte<br />
von den „Vereinigten Staaten<br />
von Europa“ und für einen europäischen<br />
Staatenbund, der zweifellos<br />
eher dem Bilde eines „Europas des<br />
Vaterländer“ gleichkommen müsste.<br />
Dass Europa nämlich, wie auch immer<br />
es geeint werden soll, ein Hort von<br />
Demokratie, Rechtsstaatlichkeit und<br />
Freiheit sein muss, steht wohl außer<br />
Zweifel. II<br />
Bild: de.wikipedia.org, Foto-AG Gymnasium Melle (CC BY-SA 3.0)<br />
24 |
Schwerpunkt<br />
Bild: Marburger Burschenschaft Germania<br />
„Das Scheitern<br />
der EU zur<br />
Kenntnis<br />
nehmen“<br />
Alexander Markovics im Gespräch mit dem französischen Philosophen Alain de Benoist.<br />
Im Interview spricht Alain de Benoist über die Hintergründe der Gelbwesten-Bewegung<br />
in Frankreich, die grundlegenden Probleme der EU-Eliten und<br />
wie er die Politik Donald Trumps in Bezug auf Europa einschätzt.<br />
<strong>Info</strong>-<strong>DIREKT</strong>: Die Proteste der Gelbwesten<br />
überraschten Beobachter in<br />
ganz Europa und zwangen Frankreichs<br />
Präsident Macron sogar zu Zugeständnissen.<br />
Was denken Sie über<br />
diese Bewegung und ihre Bedeutung<br />
für Europa?<br />
Alain de Benoist: Der Aufstand der<br />
Gelbwesten stellt ein historisches Ereignis<br />
dar, das sich radikal von allen<br />
Protestbewegungen und Forderungen,<br />
die ihr vorausgegangen sind,<br />
unterscheidet. Man kann sie auch als<br />
ein rein populistisches Phänomen betrachten.<br />
Zum ersten Mal hat sich das<br />
Volk von alleine erhoben, selbstorganisiert,<br />
und das, ohne sein Schicksal in<br />
die Hände irgendwelcher institutionalisierten<br />
Kader oder Chefs zu legen. Die<br />
Gelbwesten halten sich ausdrücklich<br />
von allen Parteien und Gewerkschaften<br />
fern. Sie repräsentieren das periphäre<br />
Frankreich, das im Gegensatz zu den<br />
Eliten steht, die in den globalisierten<br />
Großstädten leben. Die Unter- und<br />
Mittelschicht fühlt sich zurückgesetzt<br />
und vertraut niemandem mehr. Diese<br />
unteren Klassen Frankreichs sehen sich<br />
seit Jahrzehnten als vergessen, erniedrigt<br />
und marginalisiert an. Sie sehen<br />
sich heute von einer dreifachen Exklusion<br />
betroffen: auf politischer, sozialer<br />
und kultureller Ebene. Bei den davon<br />
Betroffen handelt es sich um Leute,<br />
die eine Arbeit haben, aber auch mit<br />
Überstunden nicht genug zum Leben<br />
verdienen und mit voller<br />
Wucht die Folgen der<br />
<strong>Info</strong>-<strong>DIREKT</strong> jetzt kaufen<br />
Europa besteht ein Gegensatz<br />
zwischen dem<br />
kulturellen Unsicherheit In ganz Europa<br />
besteht<br />
und der sozialen Unsicherheit<br />
abbekommen.<br />
der vertikalen Ebene,<br />
Volk und den Eliten auf<br />
ein Gegensatz der im Begriff ist, den<br />
und bequem <strong>Info</strong>-<strong>DIREKT</strong>: Was ist weiterlesen:<br />
so<br />
Gegensatz zwischen<br />
ungewöhnlich an dieser zwischen dem links und rechts auf der<br />
neuen Bewegung?<br />
vertikalen Ebene zu ersetzen.<br />
Wir stehen vor<br />
Volk und den<br />
de Benoist: Was einem<br />
an dieser Bewegung<br />
einer Grundschwelle,<br />
österreichweit im Fachhandel Eliten. bestellen<br />
auffällt, ist neben ihrem<br />
spontanen Charakter ihre Ausdauer.<br />
Seit mehr als zwei Monaten demonstrieren<br />
die Gelbwesten in allen Regionen<br />
Frankreichs und genießen die<br />
Sympathie und Unterstützung der<br />
Mehrheit der Franzosen. Trotz der<br />
materiellen Schwierigkeiten, trotz der<br />
Kälte, trotz der Weihnachtsfeiertage,<br />
trotz der Polizeigewalt geben sie nicht<br />
auf, aus dem einfachen Grund, weil sie<br />
Nur durch Ihre Unterstützung ist uns<br />
unabhängiger Journalismus möglich!<br />
nichts mehr zu verlieren haben. Nachdem<br />
er sich in jeder Hinsicht disqualifiziert<br />
hat, weiß der Staat nicht mehr<br />
weiter. Die Medien können sich in<br />
Bezug auf die Gelbwesten nicht von<br />
ihren Vorurteilen verabschieden, die<br />
von einer tiefen Verachtung für sie geprägt<br />
sind.<br />
<strong>Info</strong>-<strong>DIREKT</strong>: Werden sich die Proteste<br />
über Frankreich hinweg ausbreiten?<br />
de Benoist: Das Phänomen der Gelbwesten<br />
ist in Frankreich aufgekommen,<br />
aber es wird nicht schwer sein, die<br />
Bedingungen, die seine Entstehung<br />
erlaubt haben, da und dort in Europa<br />
wiederzufinden. In ganz<br />
die nicht zurückgehen<br />
wird, weil sie das Ergebnis und das Ziel<br />
einer historischen Situation ist, welche<br />
auch selbst anzudauern scheint.<br />
oder in einer von über 100 Trafiken sofort<br />
kaufen<br />
<strong>Info</strong>-<strong>DIREKT</strong>: Die nächsten Wahlen<br />
zum EU-Parlament scheinen eine<br />
Machtverschiebung zugunsten von<br />
Parteien wie dem Rassemblement National,<br />
der Lega Nord und der FPÖ zu<br />
bringen. Kann die EU durch ein verändertes<br />
Kräfteverhältnis von innen heraus<br />
in eine positive Richtung verändert<br />
werden?<br />
de Benoist: Viele Dinge können sich in<br />
Folge der nächsten Europawahlen entwickeln.<br />
Man kann nicht ausschließen,<br />
dass es bei den Wahlen eine europakritische<br />
Mehrheit geben wird. Das<br />
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| <strong>25</strong>
Schwerpunkt<br />
Bilder: Simon Kaupert (instagram.com/simon_kaupert)<br />
würde einem plötzlichen Blitzeinschlag<br />
gleichkommen. Emmanuel Macron<br />
hat sich sehr ungeschickt ausgedrückt<br />
als er sagte, dass diese Wahl zu einer<br />
Kraftprobe zwischen den „Progressiven“<br />
und den „Populisten“ werden<br />
wird. Wenn er mit seiner Einschätzung<br />
richtig liegt, könnten sich die Ergebnisse<br />
als für ihn nicht sehr erfreulich herausstellen.<br />
<strong>Info</strong>-<strong>DIREKT</strong>: Warum?<br />
de Benoist: Die Achse Macron-Merkel<br />
befindet sich im freien Fall, während<br />
die Achse Orbán-Salvini nicht aufhört,<br />
an Boden zu gewinnen. Ob man die<br />
EU von „innen verändern“ kann, ist eine<br />
andere Frage. Die EU besteht nicht nur<br />
alleine aus den Menschen und Abgeordneten<br />
der verschiedenen Länder<br />
und Parteien, sondern auch aus einer<br />
grundlegenden Ausrichtung, die mit<br />
der herrschenden Ideologie übereinstimmt,<br />
sowie einem Administrationspersonal<br />
und organisatorischen<br />
Strukturen, deren Gefährlichkeit außer<br />
Frage steht. Die Europäische Union,<br />
die oftmals mit Europa verwechselt<br />
wird, ist schon jetzt machtlos, gelähmt,<br />
entkräftet und praktisch ruiniert. Ich<br />
denke, anstatt zu versuchen, sie von innen<br />
zu verändern, sollte man das Scheitern<br />
der EU zur Kenntnis nehmen und<br />
an ihren Platz eine andere europäische<br />
Konstruktion setzen.<br />
<strong>Info</strong>-<strong>DIREKT</strong>: In ihrem<br />
Buch „Die Stunde des<br />
Populismus“ (Le moment<br />
populiste) beschreiben<br />
Sie, dass die<br />
Entpolitisierung des<br />
Lebens zu einer immer<br />
stärkeren Dominanz<br />
technokratischer Eliten<br />
und Politikverdrossenheit<br />
bei den Menschen<br />
geführt hat.<br />
de Benoist: Es ist nicht<br />
die Entpolitisierung, die<br />
zur Herrschaft der technokratischen<br />
Eliten geführt<br />
hat, sondern das<br />
Gegenteil: Es ist der Anstieg<br />
der Technokratie,<br />
der im ersten Augenblick<br />
die Entpolitisierung provoziert<br />
hat. Diese ist aber<br />
nicht als Ablehnung der<br />
Politik oder Desinteresse<br />
für politische Dinge zu<br />
deuten, ganz im Gegenteil. Vielmehr ist<br />
sie eine „Anti-Politik-Bewegung“. Der Populismus<br />
setzt in Wirklichkeit ein starkes<br />
Streben nach einer Rückkehr zum Politischen<br />
in die Wirklichkeit um, weil er einzig<br />
und allein deswegen existiert, damit<br />
ein Volk in ihm präsent sein kann. Das<br />
Volk stellt sich spontan der technokratischen<br />
Doktrin von Saint Simon (Frühsozialist<br />
und einer der Väter der Katholischen<br />
Soziallehre zu Zeiten der Französischen<br />
Revolution, Anm. d. Red.) entgegen, die<br />
einzig dazu führt, dass „die Regierung<br />
der Menschen durch eine Verwaltung<br />
der Dinge“ ersetzt wird. Der Populismus<br />
will eine echte Regierung, keine „Verwaltung“,<br />
die die politische Aktion auf die<br />
Verwaltungshandlung reduziert und die<br />
öffentlichen Angelegenheiten einfach zu<br />
„technischen Problemen“ herabwürdigt.<br />
<strong>Info</strong>-<strong>DIREKT</strong>:<br />
Denkem Sie,<br />
dass die von den<br />
Eliten als populistisch<br />
bezeichnete<br />
Forderung nach einer direkten<br />
Demokratie zu einer Lösung beitragen<br />
könnte?<br />
de Benoist: In Wahrheit<br />
ist es so, dass, wenn keine<br />
Gegensätze mehr in<br />
der Politik existieren, es<br />
auch keine Politik mehr<br />
gibt: Die Leute gehen<br />
nicht mehr wählen, weil<br />
sie den Eindruck haben,<br />
Es geht nicht<br />
darum, eine<br />
Elite durch<br />
eine andere<br />
zu ersetzen,<br />
sondern darum,<br />
sich in<br />
<strong>Info</strong>-<strong>DIREKT</strong> jetzt kaufen<br />
und bequem weiterlesen:<br />
Erinnerung<br />
zu rufen, was<br />
die Grundlage<br />
des demokratischen<br />
Lebens<br />
ist und das ist<br />
die Volkssouveränität.<br />
österreichweit im Fachhandel bestellen<br />
oder in einer von über 100 Trafiken sofort<br />
kaufen<br />
oder auf www.info-direkt.eu abonnieren<br />
Nur durch Ihre Unterstützung ist uns<br />
unabhängiger Journalismus möglich!<br />
dass alle Parteien das<br />
Gleiche sagen. Genau<br />
diese Vernichtung der<br />
Gegensätze führt zur<br />
Entstehung des Populismus.<br />
Die Populisten werfen<br />
der politischen Klasse<br />
vor, dass sie nicht das<br />
machen, was sich das<br />
Volk von ihnen erwartet.<br />
Die Populisten stellen<br />
die Entpolitisierung der<br />
öffentlichen Angelegenheiten<br />
in Frage, indem<br />
sie sich wieder auf Programme<br />
zurückbesinnen<br />
und die ansteigende<br />
Herrschaft der Experten<br />
in Frage stellen. Aus<br />
diesem Grund sind sie auch feindlich<br />
gegenüber einer liberalen parlamentarischen<br />
Demokratie eingestellt, die<br />
niemanden mehr repräsentiert, bis auf<br />
die Interessen der Klasse, die sich an<br />
der Macht befindet. Die Populisten wollen<br />
eine partizipative Demokratie, eine<br />
viel direktere, die ihnen die Möglichkeit<br />
gibt, auch über Dinge zu entscheiden,<br />
die sie betreffen.<br />
<strong>Info</strong>-<strong>DIREKT</strong>: Ist eine neue Aristokratie<br />
im Sinne einer neuen moralischen Elite<br />
notwendig, um dieses Problem zu lösen?<br />
de Benoist: Es geht nicht darum, eine<br />
Elite durch eine andere zu ersetzen,<br />
die möglicherweise besser ist. Sondern<br />
darum, sich in Erinnerung zu rufen, was<br />
die Grundlage des demokratischen Lebens<br />
ist, und das ist die Volkssouveränität.<br />
<strong>Info</strong>-<strong>DIREKT</strong>: US-Präsident Donald<br />
Trump ist für viele Menschen die Verkörperung<br />
des populistischen Politikers.<br />
Wie bewerten Sie seine Präsidentschaft<br />
bis jetzt?<br />
de Benoist: Ich denke seit seiner Wahl,<br />
Bilder: Auf Einladung der<br />
Marburger Burschenschaft Germania<br />
sprach Alain de Benoist auf deren<br />
Verbindungshaus zum Thema<br />
„Populismus“. <strong>Info</strong>-<strong>DIREKT</strong>-Redakteur<br />
Alexander Markovics (kl. Bild, rechts)<br />
traf ihn dort.<br />
Bild Benoist und Markovics: privat<br />
26 |
Schwerpunkt<br />
(ehemaliger „Breitbart-News“-Chef und bis<br />
2017 Chefstratege im Weißen Haus; Anm.<br />
der Red) nach Europa entsandt haben. Um<br />
das endgültig zu beurteilen, fehlen jedoch<br />
die <strong>Info</strong>rmationen.<br />
Die Gelbwesten-Bewegung<br />
Die Gelbwesten in Frankreich sind ein<br />
neues Protestphänomen, welches die<br />
Wut auf die politischen Eliten Frankreichs<br />
zum Ausdruck bringt. „Okzident Media“<br />
hat darüber direkt in Paris eine 20-minütige<br />
Reportage gedreht. Zu sehen auf<br />
youtube.com: Okzident Media<br />
dass man zwischen der Person Trump und<br />
dem „Phänomen Trump“ unterscheiden<br />
muss. Der Mensch Donald Trump ist ganz<br />
offensichtlich eine ziemlich exzentrische und<br />
unberechenbare Person, die obendrein unterwürfig<br />
gegenüber widersprüchlichen Einflüssen<br />
von allen Seiten ist. Ich denke, dass<br />
er eine Menge guter Sachen für die Amerikaner<br />
gemacht hat, aber ich bin sehr reserviert<br />
gegenüber seiner Außenpolitik, die in jeder<br />
Hinsicht von den Neokonservativen kontrolliert<br />
wird. Ich bin mit ihm uneinig hinsichtlich<br />
seines Bündnisses mit Saudi-Arabien, seiner<br />
Anpassung an die Positionen Israels, seinem<br />
Misstrauen gegenüber kaufen den Russen und seiner<br />
Feindschaft gegenüber dem Iran.<br />
<strong>Info</strong>-<strong>DIREKT</strong>: Wie schätzen Sie Trumps Politik<br />
in Bezug auf Europa ein?<br />
de Benoist: Trump steht vor allem dem Multilateralismus<br />
ablehnend gegenüber, wie er<br />
etwa von seinen Vorgängern praktiziert wurde.<br />
Er zieht diesen bilaterale Beziehungen<br />
vor. Betreffend Europa hat er nichts außer<br />
einer bestimmten Verachtung übrig, weil es<br />
sich weigert, die Macht zu werden, die es<br />
werden könnte und sein dürfte.<br />
<strong>Info</strong>-<strong>DIREKT</strong>: Vor kurzem erschien eine deutsche<br />
Übersetzung Ihrer Abhandlung über<br />
Carl Schmitts „Land und Meer“ im Verlag Antaios.<br />
Warum denken Sie, dass der geopolitische<br />
Gegensatz zwischen Land und Meer im<br />
21. Jahrhundert immer noch wichtig ist?<br />
de Benoist: Carl Schmitt sagt, dass man die<br />
ganze Weltgeschichte als Kampf zwischen<br />
den Landmächten, kontinental und tellurisch,<br />
und den ozeanischen Mächten interpretieren<br />
kann. Er zeigt auf, dass sich dieser Gegensatz<br />
nicht nur in der Geopolitik ausdrückt, sondern<br />
sich auch auf andere Bereiche erstreckt.<br />
Das Land räumt natürlicherweise den Grenzen<br />
eine große Bedeutung ein, die die Territorien<br />
trennt und unterscheidet. Das Meer<br />
auf der anderen Seite ignoriert sie aus einem<br />
offensichtlichen Grund. Das Land ist auf der<br />
Seite der Politik, das Meer hingegen auf jener<br />
des Stromes der Technologien und des<br />
Handels. Während des Kalten Krieges schien<br />
diese Unterscheidung zu verwischen, denn<br />
die Europäer im Westen waren der Überzeugung,<br />
sich mit der „Freien Welt“ unter der<br />
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und bequem weiterlesen:<br />
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österreichweit im Fachhandel bestellen<br />
oder in einer von über 100 Trafiken sofort<br />
Hegemonie der USA solidarisch erklären zu<br />
müssen. Seit dem Zusammenbruch des sowjetischen<br />
Systems hat dieser Glaube, der<br />
schon in dieser Epoche ziemlich illusorisch<br />
war, jegliche Daseinsberechtigung verloren.<br />
oder auf www.info-direkt.eu abonnieren<br />
Heute befindet sich die größere Bedrohung<br />
im Westen und nicht im Osten, da dessen<br />
herrschende Ideologie die bedrohlichste<br />
ist. Der Gegensatz von Land<br />
Nur durch Ihre Unterstützung ist uns<br />
unabhängiger Journalismus möglich!<br />
und Meer bleibt erst recht bis<br />
zum heutigen Tage aufrecht,<br />
denn die nordamerikanischen<br />
Interessen unterscheiden sich<br />
grundlegend von jenen der eurasischen<br />
Landmacht. II<br />
Alain de Benoist,<br />
geboren 1943 in<br />
Saint-Symphorien<br />
(Frankreich),<br />
Schriftsteller, Philosoph<br />
und Chefredakteur der<br />
<strong>Magazin</strong>e „Nouvelle<br />
Ecole“ und „Krisis“,<br />
Redakteur des<br />
<strong>Magazin</strong>s „Eléments“.<br />
Autor von mehr als<br />
100 Büchern, welche<br />
zum Großteil der<br />
Politischen Philosophie<br />
und Ideengeschichte<br />
gewidmet sind.<br />
Benoist gilt als einer<br />
der maßgeblichen<br />
Vordenker der „Neuen<br />
Rechten“.<br />
Bild Macron: Kremlin.ru (CC BY 4.0); Bild Gelbweste: pixabay; Bild Demonstrant: Okzident Media<br />
Übrigens ist nicht ausgeschlossen, dass<br />
Trump bestimmte, populistische europäische<br />
Bewegungen für sich „vereinnahmen“ will.<br />
Grund dafür dürfte die Angst davor sein, dass<br />
sich diese Richtung Moskau orientieren und<br />
sich vom Transatlantismus abwenden. Mit<br />
dieser Mission könnte er auch Steve Bannon<br />
Bild: Wie weit sich die<br />
politische Elite mittlerweile<br />
vom Volk entfernt hat, zeigt<br />
sich in Frankreich. Dort lässt<br />
Präsident Macron mit brutaler<br />
Polizeigewalt auf die<br />
„Gelbwesten“ einprügeln.<br />
| 27
Politik<br />
„Sie haben es nicht geschafft<br />
uns zu ruinieren!“<br />
Identitären-Chef Martin Sellner im Gespräch mit <strong>Info</strong>-<strong>DIREKT</strong><br />
Im Sommer 2018 mussten sich 17 Aktivisten der Identitären Bewegung Österreichs (IBÖ) vor dem Landesgericht in<br />
Graz gegen den Vorwurf, Teil einer „kriminellen Vereinigung“ zu sein, verteidigen. Im 15 Verhandlungstage dauernden<br />
Gerichtsverfahren wurden sie in erster Instanz freigesprochen. Ende Jänner wurde der Freispruch nun rechtskräftig.<br />
Im Interview mit Michael Scharfmüller erzählt Martin Sellner über die größte Herausforderung während des Prozesses,<br />
die eingeschränkte Meinungsfreiheit in Österreich und über sein Leben als eines der bekanntesten Gesichter des<br />
patriotischen Widerstandes.<br />
Das Strafrecht<br />
wird<br />
dazu missbraucht,<br />
den<br />
politischen<br />
Diskurs zu<br />
beschneiden!<br />
<strong>Info</strong>-<strong>DIREKT</strong> jetzt kaufen<br />
und bequem weiterlesen:<br />
<strong>Info</strong>-<strong>DIREKT</strong>: Die IBÖ wurde seit ihrem Bestehen<br />
von etablierten Parteien und Medien<br />
grundlos kriminalisiert. Hast Du damit gerechnet,<br />
dass Du Dich für Deinen friedlichen<br />
Aktivismus einmal vor einem Richter rechtfertigen<br />
musst?<br />
Martin Sellner: Dass es zu einem Versuch<br />
der Kriminalisierung kommen würde, war<br />
mir relativ klar. Immerhin ließen die Politiker<br />
kaufen<br />
keinen Zweifel daran, dass man uns zerschlagen<br />
will. Bereits 2014 sagte Häupl nach einer<br />
IB-Demo in Wien, bei der uns die Antifa<br />
massiv attackiert hatte, dass wir „verboten<br />
gehören“. 2016 schlug der damalige ÖVP-Innenminister<br />
Wolfgang Sobotka in dieselbe<br />
Kerbe. Was mich dann doch überrascht hat,<br />
war, wie brutal und rückhaltlos vorgegangen<br />
Nur durch Ihre Unterstützung ist uns<br />
unabhängiger Journalismus möglich!<br />
wurde, indem man uns gleich zur „kriminellen<br />
Vereinigung“ machen wollte.<br />
<strong>Info</strong>-<strong>DIREKT</strong>: Schließlich wurdest jedoch<br />
nicht nur Du, sondern wurden auch 16 weitere<br />
Aktivisten vor Gericht gezerrt.<br />
Sellner: Ich wusste ja seit Jahren, dass gegen<br />
mich wegen der Erdogan-Aktion in Wien und<br />
der Aktion bei der Parteizentrale der Grünen<br />
in Graz ermittelt wurde und freute mich ehrlich<br />
gesagt schon auf diese Verfahren.<br />
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oder auf www.info-direkt.eu abonnieren<br />
<strong>Info</strong>-<strong>DIREKT</strong>: Wie kann man sich als Angeklagter<br />
auf ein Gerichtsverfahren freuen?<br />
Sellner: Ich wollte es als Gelegenheit nutzten,<br />
um die Öffentlichkeit in Aktionen auf die<br />
Schieflage der Meinungsfreiheit vorzuberei-<br />
28 |
Politik<br />
ten. Doch da es bei diesem Verfahren<br />
um die Existenz der IBÖ und damit des<br />
patriotischen Aktivismus in Österreich<br />
insgesamt ging und neben mir unter<br />
richtsverfahren glänzend widerlegt. Der<br />
„Verdachtsfall“ hat sich nicht bestätigt,<br />
doch die Herrschaft des Verdachts besteht<br />
weiter. Wir wurden freigesprochen,<br />
dieses „Schusses vor dem Bug“ bereits<br />
die nächste Kampagne planst?<br />
Sellner: Sie weiß ja, wen sie da heiraten<br />
will, also war sie nicht wirklich<br />
anderem auch Familienväter angeklagt aber das ganze aktive, patriotische Österreich<br />
überrascht. Im Gegenteil: Brittany<br />
waren, entschlossen wir uns dazu, das<br />
befindet sich immer noch unter stand während des gesamten Prozes-<br />
Verfahren rein juristisch zu führen und Beobachtung und könnte theoretisch ses hinter mir. Sie steht generell voll<br />
auf begleitenden Aktivismus zu verzichten.<br />
<strong>Info</strong>-<strong>DIREKT</strong> jetzt kaufen<br />
und Europa. Es war eine wirklich harte<br />
jederzeit angeklagt werden.<br />
hinter unserem Einsatz für Österreich<br />
<strong>Info</strong>-<strong>DIREKT</strong>: Ein ähnliches Verfahren Zeit. Wir hatten schon alle möglichen<br />
<strong>Info</strong>-<strong>DIREKT</strong>: Was machte Dir während könnte also jederzeit wieder stattfinden?<br />
Prozess stellte auf einmal alles in Frage.<br />
Pläne für unsere Zukunft und dieser<br />
des laufenden Prozesses am meisten zu<br />
und bequem weiterlesen:<br />
schaffen?<br />
Sellner: Ja, im Grunde hängt das Damoklesschwert<br />
Womöglich hätte ich zur Zeit meiner<br />
Sellner: Ganz ehrlich? Der „Aktionsstopp“,<br />
die Lähmung des patriotischen des Verbots über jeder<br />
patriotischen und einwanderungskritischen<br />
geplanten Hochzeit meinen Haftantritt<br />
gehabt. Aber meine Verlobte und bal-<br />
Gruppierung in Österreich. Das dige Frau versteht, dass jetzt nicht der<br />
Widerstands angesichts vieler Vorfälle,<br />
die geradezu nach einer Aktion geschrieen<br />
haben. Dazu<br />
kann nicht so bleiben und genau dagegen<br />
ist unsere neue Kamdern<br />
weiterzumachen.<br />
Zeitpunkt ist sich zurückzuziehen, son-<br />
österreichweit im Fachhandel bestellen<br />
kam natürlich,<br />
dass die linksgerichtete Presse oder hämisch in einer pagne gerichtet. von über 100 Trafiken sofort<br />
Ich habe wirklich Glück<br />
über jedes Detail des Prozesses berichtete.<br />
Der rechtskräftige Freispruch kaufen wur-<br />
<strong>Info</strong>-<strong>DIREKT</strong>: Was wird<br />
sie gefunden zu haben.<br />
Der Prozess<br />
de übrigens nur als Randnotiz wahrgenommen.<br />
das für eine Kampagne war kein Systemfehler.<br />
<strong>Info</strong>-<strong>DIREKT</strong>: Als junges<br />
sein?<br />
Ehepaar kann man Geld<br />
Der ja sicher gut gebrau-<br />
Sellner: Wir wollen ein Bewusstsein<br />
<strong>Info</strong>-<strong>DIREKT</strong>: Über private oder<br />
Details der<br />
auf www.info-direkt.eu<br />
dafür schaffen,<br />
abonnieren<br />
Fehler liegt im<br />
chen. Wirst Du die Republik<br />
aufgrund des an den<br />
Angeklagten war in den Medien aber wie schlecht es mittlerweile<br />
um die Meinungsfrei-<br />
Rechtssystem Haaren herbeigezoge-<br />
nichts zu lesen.<br />
Sellner: Dafür waren jeden Tag pünktlich<br />
zu Prozessbeginn linksextreme Akti-<br />
ist. Das Strafrecht wird<br />
heit in Österreich bestellt<br />
nen Prozesses auf Schadenersatz<br />
klagen?<br />
Österreichs.<br />
visten zur Stelle, Nur die jede durch Aussage eifrig Ihre dazu Unterstützung missbraucht, den ist uns Sellner: Das hat leider<br />
notierten. Auch die privaten Adressen politischen Diskurs zu beschneiden! keinerlei Aussicht auf Erfolg. Obwohl<br />
und Verhältnisse unabhängiger der Angeklagten, die Abseits Journalismus der Öffentlichkeit finden Jahr möglich!<br />
uns massiver Schaden zugefügt wur-<br />
im Zuge der Wahrheitspflicht vor Gericht<br />
thematisiert wurden, sickerten so<br />
direkt in linksextreme Netzwerke. Wir<br />
wissen aus eigener Erfahrung, was das<br />
bedeutet, doch das Gericht weigerte<br />
sich, die Öffentlichkeit auszuschließen.<br />
für Jahr hunderte Verhetzungsverfahren<br />
statt, teilweise wegen lächerlichen Aussagen.<br />
Wir wollen die Betroffenen unterstützen,<br />
ihnen eine Stimme und Plattform<br />
geben und in letzter Konsequenz<br />
die Meinungsfreiheit in Österreich juristisch<br />
wiederherstellen.<br />
<strong>Info</strong>-<strong>DIREKT</strong>: Das Leben aller Angeklagten<br />
wurde also peinlich genau<br />
unter die Lupe genommen. Trotzdem<br />
wurde nichts gefunden, was für eine<br />
Verurteilung wegen Bildung einer kriminellen<br />
Vereinigung gereicht hätte. Ist<br />
die IB jetzt reingewaschen?<br />
Sellner: Ich würde sagen: Die Repression<br />
wollte die IB ins Abseits kicken, aber<br />
hat sich erst einmal den Fuß gebrochen.<br />
Die Durchleuchtung all unserer internen<br />
und öffentlichen Kommunikation, von<br />
jahrealten Blogartikeln bis hin zu internen<br />
Strategiepapieren und Schulungsunterlagen<br />
hat nichts zu Tage gebracht.<br />
Die linksradikale Verschwörungstheorie,<br />
die IB sei eine „Nazi-Tarnorganisation“,<br />
wurde durch das Ermittlungs- und Ge-<br />
<strong>Info</strong>-<strong>DIREKT</strong>: Du hast Dich während<br />
des Prozesses verlobt. Was sagt Deine<br />
zukünftige Frau dazu, dass Du trotz<br />
de, unsere Konten eingefroren, unser<br />
Unternehmen lahmgelegt und unsere<br />
Rechner beschlagnahmt wurden,<br />
obwohl wir verleumdet und dämonisiert<br />
wurden, gibt es dafür keinerlei<br />
Entschädigung. Die lächerliche Ausgleichszahlung<br />
deckt nicht einmal die<br />
Anwaltskosten. Gott sei dank war die<br />
schweigende Mehrheit solidarisch und<br />
hat uns zumindest materiell gegen diese<br />
wild gewordene Justiz verteidigt.<br />
Bild: <strong>Info</strong>-<strong>DIREKT</strong><br />
Martin Sellner,<br />
geboren 1989 in Wien. Bachelor in<br />
Philosophie und Studium der Rechtswissenschaften.<br />
Zwei veröffentlichte<br />
Bücher im Verlag „Antaios“ und Autor für<br />
„COMPACT“ und „Sezession“, Co-Inhaber der<br />
Bekleidungsmarke „Phalanx Europa“,<br />
Mitbegründer und Leiter der IBÖ,<br />
YouTuber, Aktivist und verlobt mit der<br />
US-amerikanischen Autorin Brittany Pettibone.<br />
| 29
Schwerpunkt<br />
Bilder oben: Mit Aktionen, wie<br />
dem Anbringen eines riesigen<br />
Plakats am Gebäude der türkischen<br />
Botschaft in Wien, oder<br />
einer „Intervention“ am Dach<br />
der Zentrale der Grünen in Graz<br />
machte die IB auf sich und die<br />
Islamisierung Europas aufmerksam.<br />
Bild unten: Bei der<br />
IB-Jahreskonferenz in Linz stellte<br />
Martin Sellner im Jänner die für<br />
heuer geplante Kampagne zum<br />
Thema „Meinungsfreiheit“ vor.<br />
Sie haben es nicht<br />
geschafft uns zu ruinieren!<br />
<strong>Info</strong>-<strong>DIREKT</strong>: Hat<br />
die Anklagebehörde<br />
aufgrund der<br />
mutwilligen, aber<br />
ungerechtfertigten<br />
Verfolgung mit irgendwelchen Konsequenzen<br />
zu rechnen?<br />
Sellner: Leider nein. Es war eine Steuergeldverschwendung<br />
sondergleichen<br />
und ein absurdes Konstrukt, dass nur auf<br />
falschem Verdacht und einer linksradikalen<br />
Verschwörungstheorie beruhte.<br />
Dennoch waren die Untersuchungen<br />
und die Anklage vom Gesetz gedeckt,<br />
seitdem die große Koalition 2016 die<br />
Meinungsfreiheit mit dem Strafrecht beschnitten<br />
hat. Deswegen trifft unsere Kritik<br />
auch weniger den Staatsanwalt oder<br />
den Justizsprecher. Der Prozess war kein<br />
Systemfehler. Der Fehler liegt im Rechtssystem<br />
Österreichs.<br />
<strong>Info</strong>-<strong>DIREKT</strong>: Christian Pilnacek, Generalsekretär<br />
im Justizministerium, wollte<br />
an der IB ein Exempel statuieren. Hat<br />
<br />
sich bei Dir jemand für die falschen Anschuldigungen<br />
entschuldigt?<br />
Sellner: Mit keinem Wort. Wir wurden<br />
weder von der Presse noch von den Verantwortlichen<br />
rehabilitiert. Kein einziges<br />
Mainstream-Medium hat den Freispruch<br />
zum Anlass genommen, sich zu fragen,<br />
ob die Dämonisierung der IB ein Fehler<br />
war. Aber wir haben dergleichen auch<br />
nicht erwartet. Der politische Gegner<br />
von den liberalen Kreisen in der ÖVP<br />
über SPÖ und Grüne bis hin zur linksterroristischen<br />
Antifa schmollt wohl gerade,<br />
weil der Repressionsschlag nicht wie geplant<br />
funktioniert hat.<br />
<strong>Info</strong>-<strong>DIREKT</strong>: Neben der finanziellen Belastung<br />
dürfte auch die psychische Anspannung<br />
während des langen Prozesses enorm gewesen<br />
sein. Im Nachhinein betrachtet: War es<br />
ein Fehler, offen „Gesicht zu zeigen“? Wäre es<br />
nicht besser gewesen, sich so wie die Antifa<br />
unter Sturmhauben zu verstecken?<br />
Sellner: Gott sei dank nicht. Unsere Strategie<br />
des gewaltlosen und offenen Widerstands<br />
hat sich bestätigt. Wir haben immer<br />
gesagt: Wir radikalisieren uns trotz aller Diffamierungen<br />
und Schikanen nicht. Wir gehen<br />
unseren geraden Weg für Volk, Freiheit<br />
und Vaterland offen weiter und ertragen alle<br />
Antifa-Attacken stoisch. Denn auf ihr Niveau<br />
zu sinken, machen wir nicht. Wir wollten, wie<br />
Ghandi, den Gegner zwingen, sich selbst zu<br />
entlarven und zu radikalisieren, bis er über<br />
den eigenen Fanatismus stolpert. Genau<br />
das ist eingetreten. Die Feinde der IB und<br />
Österreichs haben zu hoch gepokert – und<br />
verloren.<br />
<strong>Info</strong>-<strong>DIREKT</strong> jetzt kaufen<br />
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<strong>Info</strong>-<strong>DIREKT</strong>: Du bist außerhalb der Parteienlandschaft<br />
wohl eines der bekanntesten Gesichter<br />
des patriotischen Lagers. Du erhältst<br />
Liebesbriefe und Morddrohungen, wirst von<br />
den einen über den grünen Klee gelobt und<br />
von den anderen mit Hass und Häme überschüttet.<br />
Wie gehst Du damit um, derart in<br />
der Öffentlichkeit zu stehen?<br />
Sellner: Ich komme ungewollter Beobachtung<br />
zuvor und poste und streame, was das<br />
Zeug hält! Nein im Ernst: Ich versuche, möglichst<br />
selbstkritisch und authentisch zu bleiben<br />
und mich nicht selbst in den positiven oder<br />
negativen Idealbildern zu verlieren, die einem<br />
als derart polarisierende Person aufgedrückt<br />
werden. Gott sei dank sorgt mein unmittelbares<br />
Umfeld auch immer wieder dafür, dass<br />
man am Boden bleibt und einem bewusst<br />
bleibt: Es geht hier nicht um mich als Person,<br />
sondern um die Werte, für die wir eintreten<br />
und deretwegen man uns verfolgt. Im Endeffekt<br />
sehe ich mich nur als einfachen Bürger<br />
dieses Landes, der versucht, seiner Pflicht gegenüber<br />
der Gemeinschaft und der Nachwelt<br />
nachzukommen.<br />
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<strong>Info</strong>-<strong>DIREKT</strong>: Und wo nimmst Du die tägliche<br />
Motivation dazu her?<br />
Sellner: Einerseits aus Verantwortung unseren<br />
Vorfahren und unseren geborenen und ungeborenen<br />
Nachkommen gegenüber. Andererseits<br />
aus dem täglichen Blick in den Spiegel,<br />
den ich nicht ertragen würde, wenn ich nicht<br />
Teil des Widerstands wäre. Wir alle wissen,<br />
was heute abläuft. Ich könnte nicht mit der Gewissheit<br />
leben, ein Nutznießer oder auch nur<br />
stiller Dulder davon zu sein.<br />
<strong>Info</strong>-<strong>DIREKT</strong>: Vielen Dank für das Gespräch!<br />
Sellner: Ich danke euch und allen Lesern, die<br />
uns im letzten Jahr unterstützt haben. Wir sehen<br />
uns auf der Straße! II<br />
Bild: IBÖ Bild: youtube.com / Martin Sellner<br />
30 |
Bild: Recherche Linz<br />
DÖW-Angriffe gegen<br />
uns falsch und unseriös<br />
Wild zusammengewürfelte Zitate, zurechtgezimmerte<br />
Begriffe und der unbedingte Wille seine eigenen Vorurteile<br />
zu bestätigen - sieht so die Arbeit von Experten aus?<br />
Ende Februar hat das „Dokumentationsarchiv<br />
des österreichischen<br />
Widerstandes“ (DÖW) einen stark<br />
diffamierenden Artikel über <strong>Info</strong>-<strong>DIREKT</strong> veröffentlicht,<br />
welcher von einschlägig bekannten<br />
Personen und Gruppierungen nun dazu<br />
genutzt wird, um gegen <strong>Info</strong>-<strong>DIREKT</strong> und das<br />
gesamte patriotische Lager in Österreich zu<br />
hetzen. Dabei sind die Angriffe haltlos – wie<br />
wir hier aufzeigen:<br />
Im viel gelobten „Kampf gegen Rechts“<br />
werden das DÖW und seine Mitarbeiter als<br />
unabhängige Institution präsentiert und als<br />
Experten in den Medien herangezogen. In<br />
Wirklichkeit handelt es sich beim DÖW jedoch<br />
um einen hochsubventionierten Privatverein,<br />
der ungestraft als „kommunistische<br />
Tarnorganisation“ und „Privat-Stasi“ bezeichnet<br />
werden kann.<br />
Als „Rechtsextremismus-Experte“ ist Andreas<br />
Peham bei den Medien besonders beliebt. In<br />
der Vergangenheit trat er immer wieder auch<br />
unter falschem Namen als „Heribert Schiedel“<br />
in Erscheinung. Des Öfteren wurde ihm<br />
dabei fälschlicherweise auch ein Doktortitel<br />
zugeschrieben. Tatsächlich ist es dem langjährigen<br />
„wissenschaftlichen“ Mitarbeiter<br />
des DÖWs nie gelungen, sein Politikwissenschaftsstudium<br />
abzuschließen. Doch nicht<br />
nur die fehlenden akademischen Würden<br />
kratzen an der Glaubwürdigkeit von Peham,<br />
sondern auch der fehlende Abstand zum<br />
Objekt seiner Untersuchungen. Peham soll in<br />
seiner Studienzeit Funktionär beim kommunistischen<br />
Studentenverband gewesen sein.<br />
Den Tod eines Burschenschafters bei einer<br />
Mensur hat er mit den Worten „leider bisher<br />
der Einzige“ kommentiert. Inwiefern so eine<br />
Person als unabhängiger Experte herangezogen<br />
werden kann, erscheint fraglich.<br />
Wissenschaftliches Arbeiten?<br />
Für Laien lesen sich die auf www.doew.at veröffentlichten<br />
Texte aufgrund der zahlreichen<br />
Zitate und Quellenangaben wahrscheinlich<br />
sehr wissenschaftlich. Bei genauerem Hinsehen<br />
wird jedoch schnell klar: die Zitate, die<br />
aus unterschiedlichen Quelltexten oft zu einem<br />
Satz zusammengestoppelt werden, haben<br />
mit wissenschaftlicher Arbeit nichts zu<br />
tun. Vielmehr sind sie ein Beleg für die unwissenschaftliche<br />
Herangehensweise des DÖW.<br />
Es ist nämlich nicht wissenschaftlich, wenn<br />
man sich aufgrund eines Vorurteils auf die<br />
Suche nach Belegen dafür begibt und dann<br />
nur Sachverhalte in sein „Werk“ aufnimmt, die<br />
das eigene Vorurteil zu bestätigen scheinen.<br />
Gleichzeitig aber blind für alles ist, was das<br />
eigene Vorurteil ins Wanken bringen könnte.<br />
Expertise auf Stammtischniveau<br />
Eigentlich sollten als Experten nur Institutionen<br />
und Personen gelten, die sich umfassend<br />
und objektiv mit dem Objekt ihrer Untersuchungen<br />
beschäftigt haben. Also Personen,<br />
die erst nach gründlicher und ausgewoge-<br />
Bild: Bei einer seiner<br />
umstrittenen Führungen<br />
zu Verbindungshäusern<br />
wird „Rechtsextremismus-<br />
Experte“ Andreas Peham<br />
als „Märchenonkel“<br />
bezeichnet. Mit ein Grund<br />
dafür könnte sein, dass<br />
er früher auch unter<br />
falschem Namen als<br />
„Dr. Heribert Schiedel“<br />
in Erscheinung trat.<br />
Tatsächlich ist es dem<br />
langjährigen „wissenschaftlichen“<br />
Mitarbeiter<br />
des DÖW übrigens nie<br />
gelungen ein Studium<br />
abzuschließen.<br />
Es werden<br />
nur Sachverhalte<br />
aufgenommen,<br />
die<br />
das eigene<br />
Vorurteil zu<br />
bestätigen<br />
scheinen.<br />
| 31
In eigener Sache<br />
Bild: Für die „Experten“<br />
des DÖW ist der<br />
Antisemitismus im<br />
<strong>Magazin</strong> <strong>Info</strong>-<strong>DIREKT</strong><br />
omnipräsent. Die absurde<br />
Begründung: Unsere Kritik<br />
an der Globalisierung<br />
und den Machenschaften<br />
von Personen wie George<br />
Soros.<br />
Bild: So äußerten sich<br />
Armin Wolf, bekanntestes<br />
Gesicht des mit<br />
Zwangsgebühren finanzierten<br />
„ORF“, Werner<br />
Reisinger, Journalist bei<br />
der „Wiener Zeitung“,<br />
die sich zu 100 Prozent<br />
im Besitz der Republik<br />
Österreich befindet, und<br />
„Standard“-Redakteur<br />
Fabian Schmid auf Twitter<br />
zum DÖW-Geschreibsel<br />
über <strong>Info</strong>-<strong>DIREKT</strong>.<br />
ner Recherche eine These aufstellen, eine<br />
Expertise verfassen und sich vielleicht auch<br />
eine persönliche Meinung dazu bilden. Beginnt<br />
man diese Arbeit in umgekehrter Reihenfolge,<br />
mag die Erkenntnis, die man dabei<br />
gewinnt, vielleicht für eine Diskussion am<br />
Stammtisch reichen – mit wissenschaftlicher<br />
Arbeit, oder gar einer echten<br />
Expertise, hat das dann aber<br />
nichts zu tun.<br />
Schwerwiegend kommt hinzu,<br />
dass die Vorwürfe, die das DÖW<br />
gegen „Untersuchungsobjekte“<br />
erhebt, dazu in der Lage sind,<br />
Personen, Vereine, Parteien und<br />
Medien wie <strong>Info</strong>-<strong>DIREKT</strong> völlig<br />
zu ruinieren. Bedauerlicherweise<br />
spielen viele etablierte Medien<br />
und Journalisten dieses<br />
Spiel mit.<br />
Kampfbegriff<br />
„Rechtsextremismus“<br />
Hinterfragenswert ist jedoch nicht nur die<br />
unwissenschaftliche Arbeitsweise einiger<br />
DÖW-Mitarbeiter, sondern auch die Begrifflichkeiten,<br />
mit denen in den angeblichen<br />
Expertisen um sich geworfen wird. So wird<br />
vom DÖW bewusst eine äußerst fragwürdige<br />
Begriffsbestimmung für „Rechtsextremismus“<br />
angewendet. Diese ermöglicht es,<br />
jeden in die Nähe des „Rechtsextremismus“<br />
zu stellen, der eine natürliche Ungleichheit<br />
zwischen Menschen anerkennt. Die gängige<br />
Auffassung von Extremismus hingegen<br />
besagt, dass nur Bestrebungen als extremistisch<br />
gelten, die gegen den Kernbestand der<br />
Verfassung gerichtet sind. Der deutsche Verfassungsschutz<br />
schreibt dazu:<br />
„Kapitalismuskritiker, die grundsätzliche<br />
Zweifel an der Struktur unserer Wirtschaftsund<br />
Gesellschaftsordnung äußern und sie<br />
von Grund auf verändern wollen, sind noch<br />
keine Extremisten. Radikale politische Auffassungen<br />
haben in unserer pluralistischen<br />
Gesellschaftsordnung ihren legitimen Platz.“<br />
Kampfbegriff „Antisemitismus“<br />
Ein weiterer politischer Kampfbegriff ist<br />
der des „Antisemitismus“,<br />
Wer die<br />
natürliche<br />
Ungleichheit<br />
zwischen<br />
Menschen anerkennt,<br />
wird<br />
als „rechtsextrem“<br />
verunglimpft.<br />
der mittlerweile völlig beliebig<br />
gegen jeden angewandt<br />
wird, der die rein auf Gewinnmaximierung<br />
ausgerichtete<br />
Globalisierung kritisiert. Als<br />
Beleg für die fälschlicherweise<br />
behauptete antisemitische<br />
Ausrichtung von <strong>Info</strong>-<strong>DIREKT</strong><br />
wird beispielsweise angeführt,<br />
dass wir in einem Artikel darauf<br />
aufmerksam gemacht haben,<br />
dass man den Islam und<br />
auch die Flüchtlinge, die zu<br />
uns kommen, nicht als Feind<br />
betrachten sollte, sondern die<br />
Umstände und Mächte, die sie<br />
erst zu religiösen Fanatikern und/oder Heimatlosen<br />
gemacht haben.<br />
Als weitere Belege werden unsere Berichterstattung<br />
über George Soros genannt und<br />
der Umstand, dass ein Gastautor in einem<br />
Artikel das Wort „Hochfinanz“ verwendet hat.<br />
Ein Wort, das im übrigen auch auf „derstandard.at“<br />
zu finden ist, wenn man lange genug<br />
sucht.<br />
An dieser Stelle ist festzuhalten, dass <strong>Info</strong>-<br />
<strong>DIREKT</strong> die Religionszugehörigkeit von Soros<br />
und anderen Personen, die eine einseitige<br />
Globalisierung vorantreiben, nie thematisiert<br />
hat. Zu diesen absurden Vorwürfen<br />
haben wir uns bereits mehrfach geäußert.<br />
Aus unserer Sicht ist die Religion eines Menschen<br />
nämlich Privatsache. Wir werden auch<br />
zukünftig über die Netzwerke und Machenschaften<br />
der globalen Eliten berichten, egal<br />
ob es sich dabei um Katholiken, Protestanten,<br />
Buddhisten, Heiden oder Anhänger der<br />
Nudelsiebreligion handelt.<br />
Vorwurf „Neonazismus“<br />
Wie stur einige DÖW-Mitarbeiter an ihren<br />
Vorurteilen festhalten, zeigt sich auch am<br />
haltlosen Vorwurf, <strong>Info</strong>-<strong>DIREKT</strong> hätte „seine<br />
Wurzeln im organisierten Neonazismus“. Als<br />
Begründung dafür wird angeführt, dass der<br />
Geschäftsführer von <strong>Info</strong>-<strong>DIREKT</strong>, Michael<br />
Scharfmüller, bei einer Jugendorganisation<br />
war, die das DÖW als neonazistisch „eingestuft“<br />
hat. Dass Scharfmüller und andere<br />
bei einem langen und aufwändig geführten<br />
Gerichtsprozess von drei Richtern und neun<br />
Geschworenen von allen Vorwürfen freigesprochen<br />
wurden, das Urteil in zweiter Instanz<br />
bestätigt wurde und die Republik für die<br />
erlittene sechs-monatige Untersuchungshaft<br />
32 |
In eigener Sache<br />
Bilder Rossmann und Krist: © Parlamentsdirektion / PHOTO SIMONIS; Bild Kopatsscher: Von Foto: Dragan Tatic, BMEIA via wikimedia.org (CC BY 2.0);<br />
Entschädigungen zahlen musste, ist scheinbar<br />
kein Grund für einige DÖW-Mitarbeiter,<br />
die eigenen Vorurteile noch einmal zu überdenken.<br />
Über den Tod hinaus<br />
Besonders abstoßend ist, dass das DÖW bei<br />
den hilflosen Versuchen, <strong>Info</strong>-<strong>DIREKT</strong> und<br />
dessen Mitarbeiter in ein möglichst schlechtes<br />
Licht zu stellen, nicht einmal Tote eine<br />
Ruhe haben. So wird über den leider viel zu<br />
jung verstorbenen Familienvater Stefan K.<br />
fälschlicherweise und erst seit dessen Ableben<br />
behauptet, dass dieser sich „öffentlich zu<br />
seiner neonazistischen Gesinnung bekannte“<br />
– nur um damit <strong>Info</strong>-<strong>DIREKT</strong> anzupatzen.<br />
Als Toter kann er sich gegen diese Frechheit<br />
nicht mehr zur Wehr setzen – damit wird nicht<br />
nur sein Ansehen ungerechtfertigt besudelt,<br />
sondern auch das seiner Witwe und seiner<br />
Kinder.<br />
Ein Beispiel:<br />
angebliche „NS-Relativierung“<br />
Lächerlich hingegen ist der aus der Luft gegriffene<br />
Vorwurf, dass <strong>Info</strong>-<strong>DIREKT</strong> „NS-Relativierung“<br />
betreibe. Als Begründung dafür<br />
muss ein Hochschulprofessor herhalten, der<br />
im Interview mit <strong>Info</strong>-<strong>DIREKT</strong> meinte:<br />
„Gerade Studenten in Leipzig sollten angesichts<br />
der Identität der Methoden, die in<br />
der NS-Zeit und in der DDR-Zeit gegen Andersdenkende<br />
angewendet wurden, für die<br />
Freiheit der Meinung kämpfen.“<br />
Beim DÖW<br />
liest sich das<br />
dann so:<br />
„Ein deutscher<br />
Hochschulprofessor,<br />
der für<br />
sein Bekenntnis<br />
zum Ziel<br />
eines ‚weiße[n]<br />
Europa‘ kritisiert<br />
wurde,<br />
darf sich in <strong>Info</strong>-<strong>DIREKT</strong><br />
zum<br />
Opfer einer<br />
‚Hetzkampagne‘<br />
stilisieren und<br />
dabei eine ‚Identität der Methoden‘ mit<br />
jenen behaupten, ‚die in der NS-Zeit […]<br />
gegen Andersdenkende angewendet wurden‘<br />
(Nr. 19, S. 10).“<br />
Am linken Auge blind<br />
Ähnlich haltlos sind auch alle weiteren Vorwürfe,<br />
wie der, <strong>Info</strong>-<strong>DIREKT</strong> sei antidemokratisch.<br />
Auch hier ist schlichtweg das Gegenteil<br />
der Fall.<br />
Weder Andreas Peham noch Bernhard Weidinger<br />
(Betreuer der DÖW-„Rechtsextremismus-Sammlung“)<br />
wollten gegenüber <strong>Info</strong>-DI-<br />
REKT zu ihrem Machwerk Stellung beziehen.<br />
Mit Bernhard Weidinger, der ursprünglich<br />
so wie Peham meinte, mit „Rechtsextremen“<br />
spreche er nicht, hat sich dann doch ein<br />
längeres Telefongespräch ergeben. Interessant<br />
daran war beispielsweise, wie er auf<br />
den Vorwurf reagierte, dass im Text nirgends<br />
erwähnt wird, dass <strong>Info</strong>-<strong>DIREKT</strong> nicht nur<br />
mit aus DÖW-Sicht „rechten“ Personen zu<br />
tun hat, sondern auch gerne mit als „links“<br />
geltenden Personen (bspw. Martin Balluch<br />
(Tierrechtsaktivist), Alexander Schiebel (Filmregisseur),<br />
Andre Wolf (Mimikama), Regina<br />
Fechter (SPÖ-Stadträtin) …), zahlreichen unpolitischen,<br />
echten Experten (bspw. Martina<br />
Leibovici-Mühlberger, Johannes Brunner,<br />
Gerrit Hengstler, …) und auch mit dem Landeshauptmann<br />
von Südtirol und anderen<br />
Vertretern der Südtiroler Volkspartei spricht.<br />
Leider kann hier davon aus rechtlichen Gründen<br />
nichts wiedergegeben werden. II<br />
Sogar wenn<br />
Personen von<br />
allen gegen<br />
sie erhobenen<br />
Vorwürfen vor<br />
Gericht freigesprochen<br />
wurden,<br />
ist das für<br />
die DÖW-“Experten“<br />
kein<br />
Grund, die<br />
eigenen Vorurteile<br />
zu<br />
überdenken.<br />
Bild: Der DÖW-Text über<br />
<strong>Info</strong>-<strong>DIREKT</strong> vermittelt<br />
den Eindruck, dass im<br />
<strong>Magazin</strong> nur Personen<br />
mit angeblich „rechtsextremer“<br />
Einstellung zu<br />
Wort kommen würden.<br />
Dabei wird verschwiegen,<br />
dass unsere Anfragen<br />
beispielsweise auch<br />
von Bruno Rossmann<br />
(Klubobmann der<br />
„Partei Jetzt - Liste Pilz“),<br />
Hermann Krist (SPÖ-<br />
Nationalratsabgeordneter)<br />
und dem Südtiroler<br />
Landeshauptmann Arno<br />
Kompatscher (SVP) beantwortet<br />
werden (v.l.n.r.).<br />
Eine unabhängige Gegenöffentlichkeit aufzubauen, kostet Kraft, Zeit und Geld!<br />
Wir wollen unseren Enkelkindern ein freies Land, einen ehrlichen Namen<br />
und einen stolzen Sinn hinterlassen.<br />
Unterstützen Sie uns dabei - nur zusammen können wir etwas verändern!<br />
d<br />
Wir freuen uns über jeden Euro:<br />
IBAN: AT92 1500 0007 8117 0592<br />
Kontoinhaber: IV Vielfalt; Verwendungszweck: Spende <strong>Info</strong>-<strong>DIREKT</strong><br />
| 33
Schwerpunkt<br />
Machtkampf um Venezuela<br />
Bild: Sowohl Maduro als<br />
auch Trump, Putin und<br />
Chinas Staatsoberhaupt<br />
Xi Jinping verfolgen<br />
in Venezuela eigene<br />
Interessen.<br />
Nicht nur<br />
Trump, sondern<br />
bereits<br />
Obama hat<br />
massiven Druck<br />
auf Venezuela<br />
ausgeübt und<br />
Sanktionen gegen<br />
das Land<br />
eingeleitet.<br />
Auch die Opportunistin Angela Merkel ist jetzt gegen<br />
Präsident Nicolás Maduro. Gastbeitrag von Wolfgang Bendel<br />
Wie geht es weiter mit Venezuela<br />
und Maduro? Merkel ist<br />
plötzlich gegen ihn. Das ist ein<br />
schlechtes Zeichen für Maduro, denn sie ist<br />
die größte Opportunistin überhaupt und<br />
spürt meistens schnell, auf wessen Seite sie<br />
sich stellen muss, um bei den Gewinnern sein<br />
zu können.<br />
Das war jetzt nicht unbedingt ironisch gemeint,<br />
denn die Zeiten des linken Präsidenten<br />
Venezuelas scheinen tatsächlich gezählt<br />
zu sein. Seine Bilanz jedenfalls ist verheerend.<br />
Drei Millionen Venezolaner, also circa<br />
10 Prozent der Bevölkerung, flüchteten bereits<br />
aus dem Land, um kaufen der wirtschaftlichen,<br />
sozialen und politischen Misere zu entgehen.<br />
Es ist von tausenden außergerichtlichen Hinrichtungen<br />
die Rede,<br />
<br />
Oppositionelle sitzen<br />
im Gefängnis, darunter auch der deutsche<br />
Journalist Billy Six, es mangelt an Lebensmitteln,<br />
Medikamenten, und die Tiere in den<br />
Zoos verhungern oder werden von den verzweifelten<br />
Menschen als Nahrung benutzt.<br />
Dazu kommt eine astronomisch hohe Inflation<br />
und ein BSP, das allein 2017 um fast 14 %<br />
zurückging. Eine Studie ergab, dass im selben<br />
Jahr die Bevölkerung aufgrund mangelnder<br />
Versorgung mit Nahrungsmitteln im<br />
Schnitt 11 kg an Körpergewicht verlor. 2018<br />
verschlimmerte sich die Entwicklung weiter.<br />
Putsch aufgrund geopolitischer Interessen<br />
Angesichts dieser Fakten kommt es nicht<br />
überraschend, dass sich schon lange massiver<br />
Widerstand regt, der jetzt darin gipfelte,<br />
dass der Präsident der Nationalversammlung<br />
sich zum Präsidenten erklärte. Er wurde<br />
sofort von Ländern wie den USA, Brasilien,<br />
Chile und Argentinien anerkannt. An dieser<br />
Stelle muss darauf hingewiesen werden,<br />
dass das Eingreifen der USA keineswegs<br />
menschenfreundliche Hintergründe hat.<br />
Die Motive sind eindeutig geopolitischer<br />
Art. Hinzu kommen die riesigen Ölvorkommen<br />
des Landes, die die westliche Vormacht<br />
natürlich auch in Zukunft kontrollieren<br />
will. Dass hier vitale US-amerikanische<br />
Interessen auf dem Spiel stehen, beweist,<br />
dass nicht nur Trump, sondern bereits Obama<br />
massiv Druck auf das Land ausübte und<br />
Sanktionen einleitete. Diese Maßnahmen<br />
verschärften natürlich die wirtschaftliche<br />
Situation in Venezuela, eine Entwicklung,<br />
<strong>Info</strong>-<strong>DIREKT</strong> jetzt kaufen<br />
und bequem weiterlesen:<br />
österreichweit im Fachhandel bestellen<br />
oder in einer von über 100 Trafiken sofort<br />
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unabhängiger Journalismus möglich!<br />
die seitens der USA selbstverständlich erwünscht<br />
war. Anderslautende humanitäre<br />
Floskeln von dieser Seite kann man sich also<br />
gerne sparen.<br />
Probleme nicht alleine<br />
durch USA verursacht<br />
Trotzdem sollte man es sich nicht gar so einfach<br />
machen und alle Schuld bei den USA<br />
Bilder Maduro und Putin: Kremlin.ru (CC BY 4.0); Bild Trump: gemeinfrei; Bild Xi Jinping: Von Antilong - Eigenes Werk via wikimedia.org (CC BY-SA 3.0)<br />
34 |
Bild Wallentin: <strong>Info</strong>-<strong>DIREKT</strong><br />
suchen. Die eingangs erwähnten<br />
Probleme sind weitgehend hausgemacht<br />
und Konsequenzen einer Politik,<br />
bei der die herrschende Machtelite<br />
mit Maduro an der Spitze sich<br />
hauptsächlich um die Interessen<br />
der eigenen Klientel und kaum um<br />
das Gemeinwohl kümmerte.<br />
Zwei andere Großmächte unterstützen<br />
Maduro. Noch – muss man<br />
hinzufügen. Bei Russland sind es<br />
eher geostrategische Gründe, bei<br />
China handfeste wirtschaftliche<br />
Interessen. Das südamerikanische<br />
Land schuldet den Asiaten über<br />
20 Milliarden Dollar, die bei einem<br />
Sturz Maduros verloren zu gehen<br />
drohen.<br />
Abschließend kann ich jedem, egal<br />
ob links oder rechts, nur dringend<br />
raten, bei der Unterstützung Maduros<br />
Zurückhaltung zu üben. Seine<br />
letzte Basis ist das Militär und sobald<br />
diese wegbricht, wird Maduro<br />
Geschichte sein. Die Venezolaner<br />
werden sich danach noch lange<br />
erinnern, wer zumindest die Mitschuld<br />
daran trug, dass sie über<br />
Jahre in Armut und Elend leben<br />
mussten. II<br />
Wolfgang Bendel,<br />
stammt ursprünglich aus dem<br />
oberbayrischen Traunstein und<br />
hat Pharmazie studiert. Seine zwei<br />
großen Interessensgebiete sind<br />
Lateinamerika und Politik. Er hat in<br />
diesem Zusammenhang bereits im<br />
„Regin-Verlag“ veröffentlicht. Bendel<br />
lebt und arbeitet gemeinsam mit<br />
seiner Frau überwiegend in Brasilien.<br />
In der <strong>Info</strong>-<strong>DIREKT</strong>-Printausgabe<br />
Nummer 24 finden Sie eine<br />
Besprechung seines jüngsten Buches<br />
„Aristokratie – Eine Streitschrift“, das<br />
Sie für 15 Euro beim „Jungeuropa<br />
Verlag“ bestellen können.<br />
Es ist unglaublich, welche Realitätsverweigerung<br />
Gutmenschen aller<br />
Schattierungen betreiben, wenn es um<br />
Ausländer, insbesondere Asylwerber<br />
geht.<br />
Da liest man fast täglich von Übergriffen<br />
von Asylsuchenden auf Einheimische,<br />
doch die Fremden-„Versteher“<br />
machen Innenminister<br />
Herbert Kickl zum Buhmann,<br />
weil er Konsequenzen<br />
fordert und bei seinen<br />
Amtskollegen in der Europäischen<br />
Union um Zustimmung<br />
für erleichterte<br />
Abschiebungen krimineller<br />
Asylheischender wirbt.<br />
Es ist ein Unding, dass es<br />
derzeit kaum möglich ist,<br />
Personen mit Asylstatus nach schweren<br />
Verfehlungen außer Landes zu bringen.<br />
Rechtsanwalt Tassilo Wallentin legte in<br />
der „Krone“ dar, dass nationalstaatliche<br />
Gesetze vielfach zahnlos sind, weil<br />
internationale Bestimmungen deren<br />
Durchführung verbieten.<br />
Beinahe täglich ein Einzelfall<br />
Es besteht dringender Handlungsbedarf!<br />
Ein Blick auf eine Seite einer<br />
bekannten Gratiszeitung, die nicht im<br />
Verdacht steht, als „ausländerfeindlich“<br />
zu gelten, genügt schon, um dies<br />
zu erkennen. So liest man von einer<br />
handgreiflichen Auseinandersetzung<br />
zwischen zwei Somalierinnen in einer<br />
oberösterreichischen Asylunterkunft,<br />
die für eine von beiden im Spital en-<br />
Schwerpunkt<br />
Nach zahlreichen Einzelfallen:<br />
Regierung unter Handlungszwang<br />
Die Querschlager“-Kolumne<br />
-<br />
von Martin Pfeiffer<br />
“<br />
dete. Ferner erfährt man, dass ein Ausländer<br />
einen Supermarkt in Niederösterreich<br />
überfiel und in gebrochenem<br />
Deutsch Geld erzwang, wobei er die<br />
Kassiererin mit einem Messer bedrohte.<br />
Außerdem stand in Wien ein 16-jähriger<br />
Syrer vor Gericht, da er ohne Grund<br />
einen Fleischhauer mit Stichen in Hals<br />
und Oberkörper schwer verletzt hatte.<br />
Und beim Syrer Yazan<br />
A., der seine 16-jährige<br />
Ex-Freundin erwürgte,<br />
wurde nun festgestellt,<br />
dass er nicht älter als<br />
21 Jahre sei und daher<br />
noch unter das Jugendstrafrecht<br />
fällt.<br />
<strong>Info</strong>-<strong>DIREKT</strong> jetzt kaufen<br />
und bequem weiterlesen:<br />
Herr und<br />
Frau Österreicher<br />
werden<br />
bald die Geduld<br />
verlieren.<br />
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oder in einer von über 100 Trafiken sofort<br />
kaufen<br />
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,<br />
Schluss<br />
mit dem Täterschutz<br />
Noch nicht berücksichtigt ist in besagtem<br />
Boulevardblatt der kaltblütige<br />
Mord eines 34-jährigen türkischen (angeblich<br />
kurdischen) Asylwerbers an einem<br />
leitenden Mitarbeiter der Bezirkshauptmannschaft<br />
Dornbirn. Der Kerl<br />
war 2010 in die Türkei abgeschoben<br />
worden und Anfang dieses Jahres nach<br />
Österreich zurückgekehrt, wo er erneut<br />
einen Asylantrag stellte. Geradezu absurd<br />
mutet der Standardsatz in etablierten<br />
Gazetten an, der lautet: „Es gilt die<br />
Unschuldsvermutung.“ Denn Zeitungen<br />
schreiben diesen auch dann, wenn die<br />
betroffene Person erstinstanzlich, aber<br />
noch nicht rechtskräftig verurteilt ist.<br />
Eine solche Verurteilung lässt jedoch<br />
die Schuld und nicht mehr die Unschuld<br />
vermuten! Dem Extremsportler Felix<br />
Baumgartner platzte ob des letzteren<br />
Verbrechens der Kragen. Herr und Frau<br />
Österreicher werden auch bald die Geduld<br />
verlieren, wenn nicht endlich wirksam<br />
gegengesteuert wird, und zwar<br />
nötigenfalls unter Ignorierung internationaler<br />
Bestimmungen, die allein dem<br />
Täterschutz dienen. II<br />
oder auf www.info-direkt.eu abonnieren<br />
Bild: Auch Rechtsanwalt<br />
Tassilo Wallentin legt dar,<br />
dass nationalstaatliche<br />
Gesetze vielfach zahnlos<br />
sind, weil internationale<br />
Bestimmungen deren<br />
Durchführung verbieten.<br />
| 35
Politik<br />
Was ist nur mit Deutschland los?<br />
Wir müssen für eine Zukunft kämpfen, in der unsere Heimat an<br />
erster Stelle steht. Gastbeitrag des Bloggers Neverforgetniki<br />
Seine eigene Heimat zu lieben, ist<br />
etwas Natürliches. Jeder Mensch<br />
sehnt sich nach Geborgenheit, Sicherheit<br />
und vor allem nach einem Umfeld,<br />
in dem er sich zu Hause fühlen kann. Könnte<br />
man es einem Menschen ernsthaft übelnehmen,<br />
wenn er seine eigene Heimat verteidigen<br />
möchte? Wenn er sie so mag, wie<br />
sie ist und die Kultur, Traditionen<br />
und die Sprache erhalten möchte,<br />
wäre daran irgendetwas aus-<br />
Bild: Es ist sehr paradox,<br />
wie Humanität<br />
gen Einwanderung oder eine<br />
Acht gelassen. Niemand ist komplett ge-<br />
immer nur in Bezug auf<br />
offene Gesellschaft. Offen bedeutet<br />
aber immer, das zu to-<br />
Toleranz<br />
Migranten debattiert<br />
wird. Wenn und Bürger, bequem zusetzen? Wenn man sich die weiterlesen:<br />
endet dort, lerieren, was keinen Schaden<br />
„die schon länger hier aktuelle Politik in Deutschland<br />
anrichtet. Man kann Intoleranz<br />
leben“, ihre Probleme und vielen anderen europäischen<br />
Ländern anschaut, lautet<br />
man die offene Gesellschaft<br />
wo der eigenen<br />
Be-<br />
nicht tolerieren, sonst gibt<br />
äußern, heißt es aus<br />
Berlin nur, die sollten die traurige Antwort wohl: ja.<br />
auf. Und wenn viele Migranten<br />
„mal nicht immer nur<br />
rummeckern“. Wo ist<br />
da die Menschlichkeit<br />
für das eigene Volk<br />
und seine Wünsche<br />
und Bedürfnisse?<br />
Alle sprechen über den<br />
UN-Migrationspakt, weil dieser<br />
Massenzuwanderung ermöglicht<br />
und die Berichterstattung<br />
über Migranten ausschließlich<br />
positiv erfolgen lassen will. Jedoch wird<br />
dabei außer Acht gelassen, dass gerade in<br />
Deutschland schon Zustände herrschen,<br />
als wäre der Pakt längst unterschrieben.<br />
Jeder Kritiker der Asylpolitik<br />
ist in den deutschen Leitmedien ein<br />
„Rassist“, „Rechtspopulist“ oder gar<br />
ein „Nazi“. Offene Grenzen für alle<br />
sind keine Fantasie einer Minderheit<br />
mehr, denn faktisch darf jeder hierbleiben,<br />
der an der Grenze das Wort<br />
„Asyl“ über die Lippen bekommt. Natürlich<br />
werden Asylanträge zu<br />
großen Teilen negativ beschieden,<br />
aber was nützt<br />
das, wenn mehr als jede<br />
zweite Abschiebung<br />
scheitert und am Ende<br />
sowieso fast jeder<br />
eine „Duldung“ erhält?<br />
Nicht nur der<br />
UN-Migrationspakt<br />
ist abzulehnen,<br />
die gesamte Asylpolitik<br />
seit 2015<br />
muss demokratisch<br />
und<br />
rechtsstaatlich<br />
rückabgewickelt<br />
werden.<br />
Die Folgen<br />
dieser Asylpolitik<br />
sehen wir auf den Straßen: Eine gespaltene<br />
Gesellschaft, ein vergiftetes Klima.<br />
Schuld daran sind laut den Medien „Rassisten“.<br />
Dass jedoch sehr viele Einwanderer<br />
aus Ländern wie Russland, Italien oder Osteuropa<br />
selbst gegen die aktuelle Migration<br />
sind, wird von vielen Medien völlig außer<br />
<strong>Info</strong>-<strong>DIREKT</strong> jetzt kaufen<br />
<br />
österreichweit im Fachhandel völkerung bestellen<br />
Schaden zugefügt<br />
wird.<br />
oder in einer von über 100 Trafiken sofort<br />
kaufen<br />
aus dem nahöstlichen oder afrikanischen<br />
Kulturkreis Werte<br />
wie Frauenfeindlichkeit, Antisemitismus<br />
oder Gewaltbereitschaft<br />
mitbringen, können sie<br />
unmöglich Teil unserer liberalen<br />
Gesellschaft werden. Toleranz endet<br />
dort, wo der eigenen Bevölkerung Schaden<br />
zugefügt wird.<br />
oder auf www.info-direkt.eu abonnieren<br />
Warum wählen wir immer die Gleichen?<br />
Es scheint heutzutage generell nicht mehr<br />
populär zu sein, an die eigene Bevölkerung<br />
zu denken. Wenn es im eigenen Land Menschen<br />
schlecht geht, sollen diese „mal nicht<br />
immer nur rummeckern“. Es ist sehr paradox,<br />
wie Humanität immer nur im Bezug<br />
auf Migranten debattiert wird. Wo ist die<br />
Menschlichkeit für das eigene Volk und seine<br />
Wünsche? Hat man dieses denn mal gefragt,<br />
ob es die aktuelle Form der Migration<br />
überhaupt möchte? Österreich und Italien<br />
haben dieser Politik der offenen Grenzen<br />
eine Absage erteilt, in Skandinavien ist die<br />
Stimmung gekippt. Die Visegrad-Staaten<br />
waren schon immer dagegen und in Frankreich<br />
ist Macron am Ende. Was ist nur mit<br />
Deutschland los, warum sehen wir weiter zu<br />
und wählen immer wieder gleich?<br />
Nur durch Ihre Unterstützung ist uns<br />
unabhängiger Journalismus möglich!<br />
Niemand kann gezwungen werden, arabische<br />
kriminelle Clans, Terrorgefahr und völlig<br />
neue Drogenszenen in einem rechtstaatlichen<br />
Land schweigend zu akzeptieren. Es<br />
wurde mittlerweile hinzureichend bewiesen,<br />
dass Asylzuwanderer bei schweren<br />
Straftaten überproportional vertreten sind.<br />
Obwohl sie nur etwa 2 % der Bevölkerung<br />
ausmachen, sind sie für 15 % der schweren<br />
Bild: Armin Linnartz (CC BY-SA 3.0 de) via wikimedia.org<br />
36 |
Politik<br />
Straftaten wie Mord oder Sexualverbrechen<br />
verantwortlich. Dies wurde<br />
sogar in einem Artikel in der Zeitung<br />
WELT aufgearbeitet. Trotzdem gibt<br />
es immer noch genug Menschen<br />
im Land, die diese Fakten relativieren<br />
wollen und sich für Kriminelle<br />
noch einsetzen. Warum sollte man<br />
nicht nach Syrien abschieben? Warum<br />
muss ein verurteilter Mörder<br />
trotzdem als „Flüchtling“ geschützt<br />
werden?<br />
Volksherrschaft<br />
aber ohne Volk?<br />
Der Volksverachtung der bundesdeutschen Eliten<br />
gilt es, entgegenzutreten. Gastkommentar von<br />
Frank Pasemann<br />
Zuerst an die Eigenen denken<br />
Es ist nichts Falsches daran, zuerst<br />
an die Eigenen zu denken statt an<br />
Fremde aus aller Welt. Jeder denkt<br />
doch auch erst an seine Familie statt<br />
an fremde Menschen. Seine eigene<br />
Heimat zu lieben und sich Sicherheit<br />
zu wünschen, ist schlichtweg natürlich,<br />
niemand kann dazu gezwungen<br />
werden zuzusehen, wie seine<br />
eigene Heimat gefährlich verändert<br />
wird.<br />
Die Bundesrepublik Deutschland,<br />
heißt es, sei eine „Konsensdemokratie“.<br />
In dieser würden<br />
bestehende Konflikte innerhalb allgemeingültiger<br />
Spielregeln<br />
und konstruktiv,<br />
also in einem gemeinsamen<br />
Sinne und ausgerichtet<br />
auf gemeinsame<br />
Ziele, gelöst. Kennt<br />
ropa zu wagen, fiele<br />
hingegen nicht ganz<br />
dass die Deutschen<br />
auch in Was in grauer Bevöl-<br />
so einfach aus.<br />
und eine bequem solche Demokratie weiterlesen:<br />
denn Gegner oder gar 100 Jahren kerungsstatistik als<br />
einen politischen, parlamentarischen<br />
Feind? als erkennlost<br />
wird, ist letztlich<br />
„Wandel“ verharm-<br />
Wir müssen für eine Zukunft kämpfen,<br />
in der unsere Heimat endlich österreichweit<br />
Und woraus bestehen<br />
im Fachhandel bestellen<br />
nicht weniger, als die<br />
wieder an erster Stelle steht. II<br />
Konsens und gemeinsames<br />
Ziel, wenn die Deutschland gegossene Volksverbares<br />
Volk in<br />
oder in einer von über 100 Trafiken in sofort fatale Wirklichkeit<br />
kaufen ideologische Zwangsläufigkeit<br />
der Agenda leben?<br />
deutschen Eliten. Die<br />
derzeitig Regieren-<br />
Trennlinie der politiachtung<br />
der bundes-<br />
oder den die auf endgültige www.info-direkt.eu Umwandlung alles<br />
Gewachsenen in eine völlig belie-<br />
also entlang der folgenden Frage:<br />
schen abonnieren<br />
Auseinandersetzung verläuft<br />
bige, unkenntliche und entwurzelte „Willst Du, dass die Deutschen auch<br />
Nicht-Gemeinschaft ist?<br />
in 100 Jahren als erkennbares Volk in<br />
Was ist aus der Demokratie, der<br />
Volksherrschaft, geworden, wenn es<br />
das Volk nicht mehr geben soll – und<br />
angeblich auch nie gegeben hat, wie<br />
es uns der politisch-mediale Komplex<br />
und seine Aktivisten in Staat,<br />
Medien und Kulturbetrieb, via seiner<br />
multimedialen Televisoren in Dauerschleife<br />
einzutrichtern versucht?<br />
Chinesen, in Arabien Araber und in<br />
Afrika Afrikaner leben und ihre angestammten<br />
Heimatländer prägen, ist<br />
wohl eine tautologische Feststellung.<br />
Diese Prognose für<br />
Deutschland und Eu-<br />
<strong>Info</strong>-<strong>DIREKT</strong> jetzt<br />
Willst<br />
kaufen<br />
Du,<br />
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Deutschland leben?“. Wer diese Frage<br />
nicht mit „Ja!“ beantworten kann,<br />
kann niemals auf der gleichen Seite<br />
mit uns streiten. Die Frage nach dem<br />
Volk – nach unserem Volk – ist die<br />
Frage, an der es sich auszurichten<br />
gilt. Lässt sich dieser Konsens noch<br />
erreichen? II<br />
Bild Pasemann: AfD; Bild Niki: www.facebook.com/pg/neverforgetniki<br />
Niki,<br />
ist ein 1999 geborener Blogger und<br />
Schriftsteller aus Baden-Württemberg.<br />
Er ist sowohl journalistisch als auch<br />
künstlerisch aktiv und verfasst<br />
regelmäßig online Texte, Artikel<br />
und Gedichte. Dabei behandelt er<br />
kritische politische Themen gleichermaßen<br />
wie emotionale und<br />
psychologische Themen. In den<br />
sozialen Netzwerken ist er unter<br />
„Neverforgetniki“ auf Instagram (über<br />
31.000 Follower), YouTube (über<br />
16.000 Abonnenten) und Facebook<br />
(über 31.000 Fans) zu finden.<br />
In anderen Ländern<br />
eine Selbstverständlichkeit<br />
Dass das deutsche Volk – wie es etwa<br />
noch im Bundesvertriebenengesetz<br />
definiert ist – keine Bezugsgröße<br />
mehr ist, wird von den Altparteien<br />
ganz offen artikuliert. Dass auch in<br />
100 Jahren in China mehrheitlich<br />
Bild: Frank Pasemann, geboren<br />
1960 in Magdeburg. Studierter<br />
Diplom-Ökonom und Diplom-<br />
Lehrer. Seit 1989 selbstständiger<br />
Unternehmer. Abgeordneter<br />
zum 19. Deutschen Bundestag.<br />
Mitglied im AfD-Bundesvorstand<br />
(stellv. Bundesschatzmeister).<br />
| 37
www.info-direkt.eu<br />
Bild: Carl v. Waldstein, geboren<br />
1992 in Heidelberg, aufgewachsen in<br />
Mannheim. Abgeschlossene Studien in<br />
Betriebswirtschaft und Management.<br />
Von Waldstein studiert derzeit<br />
Afrikawissenschaften in Wien und bereist<br />
regelmäßig Länder der Dritten Welt.<br />
38 |<br />
Folgen Sie Carl v. Waldstein: instagram.com/grand_tour_africain
Zwischen Entwicklungsdiktatoren<br />
und UNO-<br />
Bevormundung<br />
Carl v. Waldstein war auf eigene Faust mit dem Rucksack durch<br />
Afrika unterwegs. Für <strong>Info</strong>-<strong>DIREKT</strong> berichtet er über seine Reise.<br />
Kultur<br />
O<br />
Karten: freepik und google/mymaps, Gestaltung <strong>Info</strong>-<strong>DIREKT</strong><br />
Heia Afrika! Ich habe über den Jahreswechsel<br />
fünf Wochen auf dem<br />
Schwarzen Kontinent zugebracht.<br />
Meine Reise begann in Marrakesch in Marokko<br />
und endete in Dakar im Senegal, wobei<br />
ich noch einen Schwenk nach Süden nach<br />
Guinea-Bissau unternommen habe. Hier einige<br />
Eindrücke von der Reise.<br />
Marrakesch, wo ich mein kleines Abenteuer<br />
begann, sollte nur als Sprungbrett in den Süden<br />
dienen. Also machte ich mich bald nach<br />
der Ankunft auf, den Hohen Atlas zu überqueren.<br />
Ich passierte das Gebirge nicht weit von<br />
der Stelle, an der zwei Tage später zwei skandinavische<br />
Frauen auf grausame Weise hingerichtet<br />
worden waren. Dieses Verbrechen<br />
kann man wohl ausnahmsweise mit Rechtfertigung<br />
als Einzelfall bezeichnen, wobei mit<br />
den sich zuspitzenden<br />
<br />
Konflikten zwischen<br />
den Kulturkreisen auch solche Fälle in Zukunft<br />
wohl häufiger vorkommen werden. Ansonsten<br />
wirkt das Land sicher.<br />
Westsahara<br />
Im Süden Marokkos liegt die<br />
Westsahara, eine ehemalige<br />
spanische Kolonie, die 1975<br />
unabhängig wurde, sogleich<br />
jedoch sowohl von Marokko<br />
als auch von Mauretanien beansprucht<br />
wurde, die sich über<br />
die nächsten vier Jahre um das<br />
extrem dünn besiedelte Land<br />
zankten. Der Konflikt wurde mit<br />
dem Rückzug der Mauretanier<br />
1979 größtenteils beigelegt,<br />
sodass die Westsahara heute<br />
Marokko einverleibt ist. Marokko<br />
betrieb in den folgenden<br />
Jahrzehnten eine konsequente<br />
Siedlungspolitik, wodurch ein<br />
Großteil der heutigen Bewohner des Landstriches<br />
nicht mehr die indigenen Sahrauis,<br />
sondern Marokkaner sind. Beide sind arabischsprachig.<br />
Nichtsdestotrotz wird ein Teil<br />
des Hinterlandes, also der Wüste, noch von<br />
einer sahrauischen Rebellengruppe, der Polisario,<br />
gehalten. In den letzten Jahren hat<br />
sich mehr oder minder ein Waffenstillstand<br />
durchgesetzt, da die Marokkaner keine Ambitionen<br />
hegen, das ökonomisch unattraktive<br />
und schwer zu kontrollierende Hinterland zur<br />
Gänze zu erobern und die Polisario nicht die<br />
militärische Stärke besitzt, in die Offensive zu<br />
gehen.<br />
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Ich passierte<br />
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das Gebirge<br />
nicht weit von<br />
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der Stelle, an<br />
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der zwei Tage<br />
später zwei<br />
skandinavische<br />
Frauen<br />
auf grausame<br />
Weise hingerichtet<br />
wurden.<br />
Riskanter Grenzübergang<br />
nach Mauretanien<br />
Der Grenzübergang nach Mauretanien<br />
war ein Abenteuer an sich.<br />
Ein drei Kilometer breiter Landstreifen<br />
zwischen Marokko (Westsahara)<br />
und Mauretanien ist nicht<br />
mehr geteert, sondern nur noch<br />
Sandwüste. Von einer Sandpiste<br />
lässt sich nicht sprechen. Der<br />
Grenzstreifen ist bis heute aus<br />
dem Westsaharakonflikt vermint,<br />
das heißt, man muss wirklich wissen,<br />
wo man lang fährt. Auf der<br />
marokkanischen Seite nahm ich<br />
mir ein lokales<br />
Taxi und vertraute<br />
auf die Expertise<br />
des Fahrers. Wir<br />
passierten mehrere<br />
Kilometer<br />
aneinandergereihter<br />
LKW und<br />
kamen sicher am<br />
mauretanischen<br />
Grenzposten an. Dort stellte<br />
sich heraus, dass ein LKW-Fahrer,<br />
dem der Eintritt nach Mauretanien<br />
verweigert wurde,<br />
in einer Racheaktion seinen<br />
LKW quer über die Fahrbahn<br />
gestellt hatte, sodass LKW die<br />
Grenze nicht mehr passieren<br />
konnten. Einige LKW-Fahrer<br />
harrten schon seit einer Woche<br />
an der Grenze aus. Beim langen Warten<br />
auf das teure Visum lernte ich hier auch<br />
einen Polisario-Kämpfer kennen, der gerade<br />
auf dem Umweg über Mauretanien auf<br />
dem Weg in die autonomen Gebiete war.<br />
Er sprach Spanisch, die Sprache der alten<br />
Kolonialmacht, und zeigte mir stolz seinen<br />
westsaharanischen Pass. Er beteuerte auch,<br />
Bild: Von 13. Dezember<br />
2018 bis 17. Jänner 2019<br />
war Carl v. Waldstein<br />
mit seinem Rucksack in<br />
Afrika unterwegs. Dabei<br />
sammelte er in Marokko,<br />
Mauretanien, Senegal und<br />
Guinea-Bissau zahlreiche<br />
neue Eindrücke.<br />
| 39
Kultur<br />
dass man sich in Tindouf, der provisorischen<br />
Hauptstadt der Westsahara auf<br />
algerischem Gebiet, nicht mit dem Status<br />
quo zufriedengäbe und der Kampf<br />
weiterginge.<br />
Scharia sorgt für Ruhe<br />
Mauretanien ist ein besonderes<br />
Land. Die nur<br />
4,5 Millionen Einwohner<br />
sind etwa zur Hälfte<br />
Arabo-Berber und<br />
Schwarzafrikaner, wobei<br />
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insgesamt 60 % der Bevölkerung<br />
arabisiert sind, anscheinend übrig gebliebenen noch<br />
Hassania, einen arabischen<br />
Dialekt, sprechen auch selten bevor sie in chinesische Im feucht-heißen Tropengürtel<br />
begutachten möchte,<br />
und sich als Mauren missachtet Fabriken wandern, sollte Im neuen Jahr ging es über den Gambiafluss<br />
in den südlichen Senegal und<br />
identifizieren. Das heißt,<br />
schnell in den westafrikanischen<br />
Wüstenstaat dann weiter nach Guinea-Bissau. es gibt sowohl weiße als<br />
Die<br />
und bequem weiterlesen<br />
werden.<br />
auch schwarze Mauren,<br />
reisen.<br />
nur 1,5 Millionen Einwohner zählende<br />
wobei die schwarzen Mauren die Nachfahren<br />
ehemaliger Sklaven darstellen.<br />
Die restlichen 40 % sind in erster Linie<br />
Fulbe und Wolof am Nordufer des Senegalflusses<br />
im Süden des Landes. In<br />
dem Land herrscht die Scharia und die<br />
Religion ist im täglichen Leben allseits<br />
Senegal:<br />
Mit harter Hand in die Zukunft<br />
Nach zehn Tagen Wüstenerlebnissen<br />
in Mauretanien ging es in den Senegal.<br />
Der 15-Millionen-Einwohner-Staat wirkt<br />
für afrikanische Verhältnisse schon sehr<br />
ehemalige portugiesische Kolonie<br />
liegt schon gänzlich im feucht-heißen<br />
Tropengürtel. Das Land ist grün, flach,<br />
und die unberührten Strände sind von<br />
Palmen gesäumt. Wirtschaftlich sieht es<br />
hier jedoch düsterer aus als im Senegal.<br />
Das Land hängt am Tropf der Entwick-<br />
präsent. Selbst während der Busfahrten<br />
wird während der vorgeschriebenen<br />
Zeiten am Straßenrand gehalten, alle<br />
Businsassen steigen aus und beten in<br />
Richtung Mekka. Das sorgt nicht nur<br />
für ein starkes Gemeinschaftsgefühl<br />
und einen hohen Zusammenhalt in der<br />
Bevölkerung, sondern auch für ein hohes<br />
Sicherheitsniveau. Die Kriminalität<br />
ist hier nahe null. Mein Gastgeber in<br />
an Gott zu glauben und dann tun sie so<br />
etwas. Das kann nicht sein!“ Er meinte,<br />
ich solle zur Polizei gehen, man würde<br />
den Fahrer schon ausfindig machen. Ich<br />
lehnte dann aus Zeitgründen ab, aber<br />
es herrschen dort wirklich hohe moralische<br />
Standards, die anscheinend auch<br />
selten missachtet werden. So belastet<br />
auch unser Verhältnis zum Islam in Europa<br />
sein mag, in Gebieten, die, wie im<br />
Fall Mauretanien, seit über tausend Jahren<br />
muslimisch sind, sorgt er für eine<br />
nachhaltige kulturelle Hegung. Kein<br />
Vergleich zu den liberalismusgepeinigten<br />
Endzeitnationen des Westens.<br />
In Mauretanien<br />
herrschen<br />
hohe<br />
moralische<br />
Standards, die<br />
Chinesen am Schiffsfriedhof aktiv<br />
In der Bucht von Nouadhibou gibt es<br />
einen beeindruckenden Schiffsfriedhof,<br />
der ehemaligen Ozeanriesen und<br />
großen Fischerbooten eine letzte Ruhestätte<br />
bietet, eines der Ziele meiner<br />
Reise. Leider gönnt man den vor sich<br />
hin rostenden Frachtern seit einigen<br />
Jahren keine Totenruhe mehr. Chinesische<br />
Firmen machen<br />
sich seit jüngstem daran,<br />
die Schiffe aus dem Meer<br />
zu hieven und ihre Überbleibsel<br />
zu verwerten,<br />
in erster Linie Altmetall.<br />
So glänzt die Bucht heute<br />
nur noch mit einem<br />
Bruchteil der Schiffe von<br />
vor zehn Jahren. Wer die<br />
2019 sind wieder Wahlen. Der Senegal<br />
ist eines der wenigen afrikanischen<br />
Länder, das bisher ohne Putsche und<br />
Bürgerkriege auskam. Stattdessen gab<br />
es lange Regierungszeiten von wenigen<br />
Präsidenten, die das Land stabil hielten.<br />
Der Senegal ist berühmt für seine Teranga,<br />
seine Gastfreundschaft, die ich<br />
selbst in ganz außergewöhnlichem Ausmaß<br />
erfahren durfte. Auf dem Weg nach<br />
Dakar mit zwei Reisegefährten, die mich<br />
zeitweise begleiteten, bot uns ein Senegalese<br />
an der Bushaltestelle an, uns in<br />
seinem Wagen nach Dakar mitzunehmen.<br />
Die Fahrt dauerte wegen des ausufernden<br />
Verkehrs eine halbe Ewigkeit<br />
und so hatten wir Zeit für tiefergehende<br />
Gespräche, die sich um Psychologie<br />
(der kultivierte Mann arbeitete u.a. als<br />
Psychotherapeut in der Schweiz) und<br />
afrikanische Philosophie drehten. Nach<br />
einiger Zeit fragte uns der Herr, ob wir<br />
schon eine Unterkunft für Dakar hätten<br />
–es war Silvester. Wir verneinten. Er<br />
fragte weiter, was wir von einer Nacht im<br />
Radisson Blue, einer Nobelhotelkette,<br />
halten würden. Wir winkten dankend ab,<br />
das sei zu teuer. Nein, nein, er würde uns<br />
einladen. Auch mehrmaliges dankendes<br />
Ablehnen half nichts. Er quartierte<br />
uns drei für zwei Nächte im Radisson ein<br />
und bezahlte für das Spektakel. Ich kann<br />
es heute noch nicht glauben.<br />
österreichweit im Fachhandel bestelle<br />
kaufen<br />
entwickelt und aufstrebend. Sauber lungshilfe. In jedem Dorf findet sich<br />
oder in einer von über 100 Trafiken geteerte Straßen, eine im Dezember ein Schild, das die Wohltat eines west-<br />
so<br />
2018 neu eröffnete Autobahn, mitfinanziert<br />
von China, und eine wirtschaftlich<br />
zuversichtliche Bevölkerung. Dakar<br />
lichen, ostasiatischen oder Golfstaates<br />
bei der Entwicklung des Landes preist.<br />
Die Hauptstadt Bissau ist ein Zentrum<br />
der UNO und westlicher NGOs. Dies<br />
scheint sich auch auf die Bevölkerung,<br />
eine bunte Mischung aus Völkern der<br />
atlantischen und der Mande-Sprach-<br />
selbst erscheint geordnet und sauber.<br />
Der Präsident Macky Sall, der das Land<br />
seit 2012 regiert, führt den Senegal mit<br />
harter Hand in die Zukunft. Für ihn bie-<br />
oder auf tet sich www.info-direkt.eu auch die für den ruandischen familie, auszuwirken, abonniere<br />
die zur Passivität<br />
Nouadhibou empörte sich massiv, als Präsidenten Paul Kagame verwendete erzogen wird. Keine Spur des Unternehmergeistes<br />
ich ihm erzählte, dass ich einem Taxifahrer,<br />
Bezeichnung „Entwicklungsdiktator“<br />
des Senegals. Auf den<br />
da ich mit der Währung nicht<br />
vertraut war, aus Versehen zu viel Geld<br />
an. Aber sein Rezept scheint zu funktionieren.<br />
Der Rückhalt in der senegalesischen<br />
Straßen fragten mich Erwachsene nach<br />
Geld, auf den Inseln, die ich besuchte,<br />
Bevölkerung ist hoch, wobei auch nach Essen und Medikamenten.<br />
gegeben hatte und dieser es angenommen<br />
hatte. „Die Leute geben vor, ich auch einige Graffiti mit „Macky Sall Das stärkste legale Exportgut sind Cashewnüsse,<br />
deren ist Bäume uns das Nur durch Ihre Dictateur“ las. Unterstützung ganze<br />
Land bedecken. Der legale Cashewexport<br />
wurde jedoch insbesondere in der<br />
ersten Hälfte dieses Jahrzehnts vom<br />
unabhängiger Journalismus möglich!<br />
Kokainhandel weit übertroffen. Das abgelegene<br />
und schwer zu kontrollierende<br />
Bijagos-Archipel dient in erster Linie<br />
kolumbianischen Drogenkartellen als<br />
Umschlagplatz für den Weißen Schnee<br />
auf dem Weg nach Europa. Davon bekommt<br />
man jedoch wenig mit, alles<br />
wirkt friedlich und verschlafen.<br />
Nach insgesamt fünf Wochen Westafrika<br />
ging es für mich über Dakar wieder<br />
heimwärts. An dem faszinierenden Kontinent<br />
konnte ich mit dieser Reise nur<br />
kratzen. Wenn sich die nächste Möglichkeit<br />
bietet, bin ich sofort wieder unten.<br />
Für <strong>Info</strong>-<strong>DIREKT</strong> werde ich dann wieder<br />
berichten. II<br />
Alle Fotos: Carl v. Waldstein<br />
40 |
Tafelberge, Wüste und Palmhütten im<br />
Abendlicht.<br />
Am Fischmarkt in Mibour.<br />
Die 50 Meter hohe Statue ist ein Werk der<br />
afrikanischen Renaissance. Es wurde auf<br />
den Hügeln von Dakar errichtet.<br />
Am Ende der Welt:<br />
Einsamer Strand in Varela.<br />
:<br />
n<br />
fort<br />
Maurische Kinder in Maireth.<br />
Farbenrausch. Markt in Sao Domingos.<br />
n<br />
Bissau ist bisher sicher die heruntergekommenste<br />
Hauptstadt, die ich gesehen<br />
habe. So sieht es Mitten im Zentrum der<br />
Stadt aus.<br />
Der Touareg-Händler Saleck beim<br />
Feilbieten seiner Ware in Chinguetti.<br />
Am Schiffsfriedhof von Nouadhibou.<br />
Oasen, Kasbahs und der schneebedeckte<br />
Der Soldat posiert vor dem VW-Käfer<br />
Amilcar Cabrals, des guinea-bissauischen<br />
Unabhängigkeitshelden.<br />
| 41
Schwerpunkt<br />
Rechtes Christentum?<br />
Kirche zwischen Fernstenliebe &<br />
Eine Buchbesprechung von Jan Ackermeier<br />
Bild Buch: Ares Verlag<br />
<strong>Info</strong>-<strong>DIREKT</strong> jetzt kaufen<br />
Gerechtigkeit ohne Barmherzigkeit ist Grausamkeit;<br />
Barmherzigkeit ohne Gerechtigkeit ist die dass sich christliche Normen nur selten eins zu eins auf<br />
res 2015 geht. Dabei zeigt die Geschichte nur zu deutlich,<br />
Mutter der Auflösung.<br />
und<br />
– Dieser<br />
bequem<br />
Ausspruch<br />
weiterlesen:<br />
des politische Kontexte übertragen lassen. Es ist ein Kurzschluss<br />
zu meinen, das für Christen verbindliche Postulat<br />
heiligen Thomas von Aquin (1224—1274) von vor beinahe<br />
800 Jahren scheint erschreckend aktuell die Situation, der Nächstenliebe könne dahingehend uminterpretiert<br />
österreichweit im Fachhandel bestellen<br />
in der sich die modernen christlichen<br />
oder<br />
Kirchen<br />
in einer<br />
befinden,<br />
von über 100<br />
werden,<br />
Trafiken<br />
zum<br />
sofort<br />
Gesinnungsethiker zu werden und das Gemeinwohl<br />
auf diese Weise zu schädigen oder die Schädi-<br />
zu kennzeichnen. Genau diese „Barmherzigkeit ohne<br />
kaufen<br />
Gerechtigkeit“, die zur Auflösung führt, scheint das neue gung zumindest billigend in Kauf zu nehmen. Fast jeden<br />
Credo zu sein, wenn es um die Positionen, sowohl der Tag liest man in den Printmedien die katastrophalen Folgen<br />
der Migrationskrise auf Rechts- wie Sozialstaat. Orte<br />
evangelischen als auch der katholischen oder auf www.info-direkt.eu abonnieren<br />
Kirche, zu Masseneinwanderung<br />
und den Folgen der Asylkrise des Jah-<br />
wie Köln, Berlin, Hamburg, Freiburg, Kandel, Ellwangen<br />
Nur durch Ihre Unterstützung ist uns<br />
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42 |
Kultur<br />
Anpassung an den Zeitgeist<br />
und viele andere sind längst sichtbarer Ausdruck für den<br />
Kontroll- und Steuerungsverlust des Staates.<br />
<strong>Info</strong>-<strong>DIREKT</strong> jetzt kaufen<br />
und bequem weiterlesen:<br />
Die Führungskader beider großen Kirchen stellen sich dennoch<br />
fast ausschließlich auf die Seite derer, die die „Flüchtlingspolitik“<br />
der meisten europäischen Regierungen – und<br />
allen vorweg die der Bundeskanzlerin Merkel – befürworten.<br />
In den kirchlichen Verlautbarungen ist ein säkularisiert-universalisierter<br />
Humanitarismus unverkennbar, der nur noch<br />
auf die Pflicht des Christen zur Nächstenliebe hinweist. Kein<br />
Wort mehr von der Heiligung der Seelen. Nur noch der<br />
diesseitige Mensch steht im Mittelpunkt. Die Spitzenvertreter<br />
der christlichen Konfessionen im deutschsprachigen Raum<br />
jedenfalls überbieten einander in kaufen Bekenntnissen der Nächstenliebe,<br />
die in Wahrheit mehr eine „Fernstenliebe“ ist, und<br />
gerieren sich als „Barmherzigkeits-NGOs“, die sich in bester<br />
politisch-korrekter Sprache dem herrschenden Zeitgeist der<br />
Welt anpassen. Dabei ist die Botschaft des Christentums eigentlich<br />
mehr als zuckersüße „Wir-haben-uns-alle-lieb“ und<br />
„Der-Mensch-staunt-über-den-Menschen“-Sprechblasen.<br />
Konservative oder gar „rechte“ Christen werden in beiden<br />
Konfessionen aber – ähnlich wie in der restlichen Gesellschaft<br />
– an den Rand gedrängt, wenn es um die Artikulierung<br />
ihrer Ansichten geht. Wie wenig Inhalte der eigenen Verkündigung<br />
im Mittelpunkt offizieller kirchlicher Verlautbarungen<br />
stehen, zeigt die Ignoranz der im Zuge der Masseneinwanderung<br />
schnell fortschreitenden Islamisierung. Diese sollte<br />
für die Kirchen und ihre Oberen ein Grund der Besorgnis<br />
sein, forciert sie doch die Entchristlichung (neben der fortdauernden<br />
Säkularisierung). Auch das tönende Schweigen<br />
der Kirche zu Fragen der Abtreibung oder der „Ehe für alle“<br />
zeigt, dass sich die offiziellen Kirchenvertreter nur noch den<br />
„bequemen“ und zeitgeistigen Themen zuwenden, bei denen<br />
man auf das Lob der Welt hoffen kann. Unbequeme<br />
und trotzdem notwendige Mahnungen, die zugleich der<br />
christlichen Verkündigung entsprechen, werden nur selten<br />
artikuliert.<br />
Ein guter Überblick<br />
Diesen und anderen Fragen spüren elf Autoren in „Rechtes<br />
Christentum? – Der Glaube im Spannungsfeld von nationaler<br />
Identität, Populismus und Humanitätsgedanken“, einem<br />
neuen Buch aus dem Grazer Ares-Verlag nach. Doch gibt es<br />
das überhaupt – „rechtes Christentum“? Die Herausgeber<br />
Felix Dirsch, Volker Münz und Thomas Wawerka versuchen<br />
den Bogen möglichst weit zu spannen: So kommen neben<br />
anderen Autoren die Katholiken Martin Lichtmesz und der<br />
geschasste Welt-Redakteur und Bestseller-Autor Matthias<br />
Matussek ebenso zu Wort wie die konservativen Protestanten<br />
Harald Seubert und Thomas Wawerka.<br />
beleuchtet werden. So fehlt beispielsweise eine fundierte<br />
Gesamtbetrachtung etwa der Rolle des erstarkenden katholischen<br />
Traditionalismus.<br />
Die Qualität der einzelnen Beiträge reicht dabei von philosophisch-wissenschaftlich<br />
und ohne theologische Vorkenntnisse<br />
eher anspruchsvoll – wie etwa der von Martin Lichtmesz<br />
– bis hin zum lockeren polemisch-flotten Schreibstil<br />
eines Matthias Matussek. Der Vorteil ist, dass jeder Leser, der<br />
sich einen Überblick zur aktuellen Diskussion um ein „rechtes<br />
Christentum“ verschaffen will, hier fündig wird. Zusätzlich<br />
findet man durch die ausführlichen Literaturangaben der<br />
verschiedenen Autoren genügend Hinweise zur weiteren<br />
Vertiefung.<br />
österreichweit im Fachhandel bestellen<br />
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Der Schwerpunkt der Aufsätze liegt zudem beim deutschen<br />
Publikum, wenn es etwa um die Rolle der „Alternative für<br />
Deutschland“ (AfD) oder der „Identitären Bewegung“ im<br />
Zusammenhang mit „rechtem“ Christentum geht. Für den<br />
österreichischen Leser fehlt eine Betrachtung der Situation<br />
in der Alpenrepublik, wenn auch die gesellschaftlichen Verhältnisse<br />
ähnlich zu denen in Deutschland sind. Ein Aufsatz<br />
zur Bewertung der österreichischen Politik und Kirche wäre<br />
mit Sicherheit eine interessante Ergänzung gewesen. II<br />
Aus unserem Programm<br />
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ISBN 978-3-99081-004-0<br />
Felix Dirsch/Volker Münz/<br />
Thomas Wawerka (Hg.)<br />
RECHTES CHRISTENTUM?<br />
Der Glaube im Spannungs -<br />
feld von nationaler Identität,<br />
Populismus und<br />
Humanitätsgedanken<br />
<strong>25</strong>6 Seiten, Hardcover<br />
€ 19,90<br />
Heute unterstützt die Führung<br />
der christlichen Kirchen fast<br />
gänzlich die „Flüchtlingspolitik“<br />
der deutschen Regierung.<br />
Dahinter steht ein profan-universalistischer<br />
Humanitarismus, der<br />
die Pflicht des Christen zur<br />
Nächstenliebe anmahnt. Dieses aber kann nicht als Begründung dafür dienen,<br />
das Gemeinwohl zu schädigen. Der Instrumentalisierung des Glaubens für<br />
politische Zwecke setzt der vorliegende Sammelband christlich-rechtskonservative<br />
Stimmen mit wohlbegründeten Gegenpositionen entgegen.<br />
Das Buch ist aber mit Sicherheit keine Bedienungsanleitung<br />
zum Verständnis des Christentums aus „rechter“ Sicht. Dazu<br />
ist das Thema zu komplex und facettenreich. In diesem Sammelband<br />
können nur schlaglichtartig einige Themenfelder<br />
www.ares-verlag.com<br />
Erhältlich in Ihrer Buchhandlung oder gleich direkt im Versand über die<br />
Buchhandlung Stöhr, Lerchenfelder Str. 78–80, 1010 Wien, Tel.: +43/1 406 13 49,<br />
E-Mail: buchhandlung.stoehr@chello.at, www.buchhandlung-stoehr.at
Kultur<br />
„Ganz ehrlich?<br />
Das war erst der Anfang! “<br />
Im Interview mit <strong>Info</strong>-<strong>DIREKT</strong> spricht Philip Stein über die Aufregung<br />
um ein Buch, das in seinem „Jungeuropa Verlag“ erschienen ist.<br />
Die Empörung über das 2018 erschienene Buch „Marx von rechts“ reißt nicht ab.<br />
Alleine durch den Buchtitel fühlten sich einige „Linke“ und „Rechte“ schon angegriffen.<br />
Vom Versandriesen „Amazon“ wurde der Verkauf des Werkes boykottiert.<br />
Anfangs wollte sogar ein patriotischer Buchdienst das Buch nicht in seine Verkaufsliste aufnehmen.<br />
<strong>Info</strong>-<strong>DIREKT</strong> hat mit Philip Stein darüber gesprochen, was die ganze Aufregung für<br />
seinen „Jungeuropa Verlag“ bedeutet.<br />
Bild: „Marx von rechts“<br />
mit Beiträgen von<br />
Benedikt Kaiser, Alain<br />
de Benoist und Diego<br />
Fusaro. Erschienen im<br />
„Jungeuropa Verlag“,<br />
144 Seiten, gebunden.<br />
Zu beziehen im guten<br />
Buchhandel und über<br />
www.jungeuropa.de<br />
Eine ausführliche<br />
Buchbesprechung brachten<br />
wir im <strong>Magazin</strong> <strong>Info</strong>-<br />
<strong>DIREKT</strong>, <strong>Ausgabe</strong> 21.<br />
Bild: Philip Stein, geboren<br />
1991 in Hessen, ist<br />
Sprecher der „Deutschen<br />
Burschenschaft“, Leiter<br />
der Bürgerinitiative „Ein<br />
Prozent“ und Eigentümer<br />
des „Jungeuropa Verlags“:<br />
www.jungeuropa.de<br />
<strong>Info</strong>-<strong>DIREKT</strong>: Herr Stein, das Buch „Marx<br />
von rechts“ hat bereits für ziemliche Aufregung<br />
gesorgt. Welche Rückmeldungen<br />
haben Sie bisher dazu erhalten?<br />
Philip Stein: Die Rückmeldungen zu diesem<br />
besonderen und bewusst provokanten<br />
Buch fallen sehr unterschiedlich aus. Zunächst<br />
darf aber festgestellt werden, dass<br />
die schiere Anzahl der Rückmeldungen und<br />
aufgebrochenen Diskussionen unsere eigenen<br />
Erwartungen vollends erfüllt, bisweilen<br />
gar übersteigt.<br />
<strong>Info</strong>-<strong>DIREKT</strong>: Die Quantität ist also gegeben,<br />
wie schaut es mit der Qualität der<br />
Rückmeldungen aus?<br />
Stein: Da muss man auch<br />
unterschiedliche Ebenen<br />
betrachten. Auf<br />
der einen Seite bekommen<br />
wir Nachrichten<br />
aus linken Kreisen,<br />
die unser Buch<br />
als Auftakt zu einer<br />
Verständigung jenseits<br />
der politischen<br />
Gesäßgeografie<br />
begreifen möchten – es aber nicht<br />
können, weil es Denkblockaden und antifaschistische<br />
Barrieren gibt. Der Raum<br />
des Sagbaren auf der Linken ist sehr klein<br />
geworden, das erstaunt uns immer wieder.<br />
Und doch: Es haben sich nicht zuletzt durch<br />
dieses Marx-Buch Kontakte zu linken Dissidenten<br />
oder Bald-Dissidenten ergeben, die<br />
eines Tages fruchtbar werden dürften. Nur<br />
wann, das weiß man noch nicht. Wir sind<br />
<strong>Info</strong>-<strong>DIREKT</strong> jetzt kaufen<br />
und bequem weiterlesen:<br />
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kaufen<br />
gespannt und freuen uns schon jetzt über<br />
neue Gesprächspartner und neue Erkenntnisse.<br />
oder auf www.info-direkt.eu abonnieren<br />
<strong>Info</strong>-<strong>DIREKT</strong>: Und von patriotische Seite?<br />
Stein: Betonköpfe gibt es in beiden Lager.<br />
Es gibt Linke, die uns einfach als bornierte<br />
„Faschisten“ abtun, die doch eh nichts<br />
können würden und die man nicht lesen<br />
sollte. Und es gibt Rechte, die uns als Linksabweichler<br />
verdammen, weil wir es wagen,<br />
ausgetretene Pfade, die zu keinem Ziel<br />
führten, zu verlassen, um Auswege aus der<br />
ideenpolitischen Stagnation zu suchen, die<br />
trotz – oder wegen – des Rechtsrutsches seit<br />
2015 in Teilen der Rechten zu konstatieren<br />
ist.<br />
Nur durch Ihre Unterstützung ist uns<br />
unabhängiger Journalismus möglich!<br />
<strong>Info</strong>-<strong>DIREKT</strong>: Was sagen Sie den vielen Kritikern?<br />
Stein: Worum es geht, ist neue Fragen zu<br />
stellen und unkonventionelle Antworten<br />
auf die Herausforderungen der Zeit zu finden.<br />
Das ist es! Und daran sollte man uns<br />
messen. Nicht an Denkverboten, ob sie<br />
nun „konservativ“ oder „antifaschistisch“<br />
begründet werden.<br />
<strong>Info</strong>-<strong>DIREKT</strong>: Was bedeutet es für einen<br />
Buchverlag wie „Jungeuropa“,<br />
dass das Buch „Marx von rechts“<br />
nicht mehr auf „Amazon“ erhältlich<br />
ist?<br />
Stein: Dieser Boykott bedeutet<br />
Bild: FR<br />
44 |
Kultur<br />
ganz konkret, dass wir über die Grossisten<br />
wie „Libri“ oder „KNV“ deutlich weniger<br />
Bücher verkaufen. Zudem entfallen etliche<br />
„Zufallskäufe“, die über die automatischen<br />
Empfehlungen des Amazon-Algorithmus<br />
generiert werden. Wer etwa<br />
den ersten Teil unserer jungen<br />
Theorie-Reihe, Alain de Benoists<br />
Klassiker „Kulturrevolution<br />
von rechts“, über Amazon<br />
kauft, wird sehr wahrscheinlich<br />
eben auch den zweiten Teil,<br />
also „Marx von rechts“<br />
<br />
vorgeschlagen<br />
bekommen. Die Absätze<br />
großer Verlage speisen<br />
sich maßgeblich aus kaufen diesem<br />
einfachen Amazon-Algorithmus.<br />
Kurzum: Der wirtschaftliche<br />
Schaden ist nicht von der Hand<br />
zu weisen und auch die Präsenz des Buches<br />
in Suchmaschinen leidet natürlich enorm.<br />
<strong>Info</strong>-<strong>DIREKT</strong>: Wie kann man dem entgegenwirken?<br />
Hier ist – nicht nur auf uns gemünzt – Solidarität<br />
der Konservativen, Freiheitlichen,<br />
Rechten gefragt. Jedes verkaufte Buch sichert<br />
ein Stück Gegenöffentlichkeit, sichert<br />
unsere und anderer Arbeit, sichert das<br />
Wachstum einer breiten, „pluralen“ Rechten,<br />
deren Stärke die Vielfalt der Positionen<br />
ausmacht. Heißt auch: Man sollte nicht nur<br />
Bücher kaufen, deren Inhalt man voll und<br />
ganz teilt, sondern auch Autoren unterstützen,<br />
die zum Widerspruch<br />
reizen. Aus der Diskussion<br />
wächst die Erkenntnis!<br />
<strong>Info</strong>-<strong>DIREKT</strong> jetzt kaufen<br />
und bequem weiterlesen:<br />
Das Buch<br />
als Auftakt<br />
zu einer Verständigung<br />
österreichweit im Fachhandel bestellen<br />
oder in einer jenseits von über der 100 Trafiken sofort<br />
politischen<br />
Gesäßgeografie<br />
oder auf www.info-direkt.eu abonnieren<br />
begreifen.<br />
<strong>Info</strong>-<strong>DIREKT</strong>: Planen Sie noch<br />
weitere Bücher wie dieses,<br />
oder war Ihnen die Aufregung<br />
rund um „Marx von<br />
rechts“ jetzt doch zu viel?<br />
Stein: Ganz ehrlich? Das war<br />
erst der Anfang! Wir werden<br />
uns weiter dort positionieren,<br />
wo es für Denkfaule von<br />
links wie rechts unangenehm<br />
wird. Dieses Jahr erwartet die<br />
Leser u. a. Alain de Benoist,<br />
Dominique Venner, aber auch „linke“ Überraschungen<br />
u.v.m.<br />
Nur durch Ihre Unterstützung ist uns<br />
unabhängiger Journalismus möglich!<br />
<strong>Info</strong>-<strong>DIREKT</strong>: Wo kann man die Bücher des<br />
„Jungeuropa Verlags“ weiterhin bequem<br />
beziehen?<br />
Stein: In jeder gut sortierten Buchhandlung,<br />
bei konservativen und rechten Versänden<br />
sowie natürlich direkt bei uns:<br />
www.jungeuropa.de<br />
Bild: Auch das neueste<br />
Buch aus dem<br />
„Jungeuropa Verlag“<br />
wird wieder heiß diskutiert.<br />
Eine Rezension<br />
zu Wolfgang Bendels<br />
„Aristokratie - Eine<br />
Streitschrift“ brachten wir<br />
im <strong>Magazin</strong> <strong>Info</strong>-<strong>DIREKT</strong>,<br />
<strong>Ausgabe</strong> 24.<br />
Bezahlte Anzeige<br />
NEU<br />
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Nachruf<br />
Klaus Faißner<br />
Kritische Journalisten gibt es leider nicht viele.<br />
Durch den Tod von Klaus Faißner haben wir einen davon verloren.<br />
Klaus Faißner, jahrelanger Autor und<br />
Chefredakteur des österreichischen<br />
Monatsmagazins „alles roger?“, ist am<br />
29. Dezember nach kurzer, schwerer<br />
Krankheit im Alter von nur 48 Jahren verstorben.<br />
Er gehörte wohl zu den besten<br />
Journalisten des Landes. Sein Motto war:<br />
„Journalisten haben die Aufgabe der<br />
Wachhund der Bürger zu sein, und nicht<br />
der Schoßhund der Mächtigen." Klaus<br />
Faißner studierte Umweltsystemwissenschaften<br />
in Graz. Nach seiner Tätigkeit bei<br />
der Nachrichtenagentur „pressetext.austria“<br />
in Wien machte er sich selbstständig<br />
und spezialisierte sich auf Umwelt- und<br />
Landwirtschaftsthemen. Besonderes Augenmerk<br />
galt seit 2003 der Gentechnik.<br />
2005 war er Redakteur und Hauptautor<br />
des Buches „Gefahr Gentechnik“, 2008<br />
erschien das zusammen mit August Raggam<br />
verfasste Werk „Zukunft ohne Öl“.<br />
Seine Artikel wurden unter anderen in<br />
„top agrar“, „Wiener Zeitung“, „Die Presse“,<br />
„Der Standard“, „Zeiten Schriften“,<br />
„Die Ganze Woche“, „Furche“, „Rheinischer<br />
Merkur“, „trend“, „Blick ins Land“,<br />
„Kurier“ und „energie:bau“ veröffentlicht.<br />
Klaus Faißner war Gründer der „Initiative<br />
Gentechnikverbot“, die sich für ein<br />
Verbot jeglicher Gentechnik in Landwirtschaft<br />
und Lebensmitteln einsetzt.<br />
2010 wurde er sowohl mit dem Österreichischen<br />
Solarpreis (für erneuerbare<br />
Energien) als auch mit dem internationalen<br />
„Salus-Journalisten-Sonderpreis“<br />
für gentechnikkritische Berichterstattung<br />
ausgezeichnet.<br />
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46 |
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