Magazin Info-DIREKT, Ausgabe 25
"Info-DIREKT - Das Magazin für Patrioten" zum Schwerpunktthema "Das Demokratiedefizit der EU"
"Info-DIREKT - Das Magazin für Patrioten" zum Schwerpunktthema "Das Demokratiedefizit der EU"
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
x Wählerwille<br />
Die EU – ein demokratiepolitisches<br />
Fehlkonstrukt<br />
Der Europäischen Union mangelt es nicht nur an demokratischen Mechanismen,<br />
sondern auch an der Legitimation durch ihre Bürger. Steffen Richter<br />
Bild oben: Was nicht<br />
passt, wird passend<br />
gemacht: Als die Iren<br />
2008 über den Lissabon-<br />
Vertrag abstimmten und<br />
ihn ablehnten, ließ man<br />
2009 ein zweites Mal<br />
abstimmen. Nachdem die<br />
Bevölkerung davor medial<br />
entsprechend bearbeitet<br />
wurde, passte das<br />
Ergebnis dann auch.<br />
Die Europäische Union (EU) regiert<br />
mit ihren Regelungen bis in jeden<br />
Haushalt. Doch trotz des großen<br />
Einflusses auf das Leben der<br />
Bürger weist die Architektur<br />
der Union zahlreiche Mängel<br />
hinsichtlich der demokratischen<br />
Legitimation auf. Dahinter<br />
stecken zum einen widerstrebende<br />
Europaideen. Zum<br />
anderen spiegeln die Institutionen<br />
den Kampf der Mitgliedstaaten<br />
um Macht und Einfluss<br />
wider. Auf die Bürger wirken<br />
die Segnungen „aus Brüssel“<br />
daher zunehmend undurchsichtig,<br />
schwer zu<br />
kaufen<br />
beeinflussen<br />
und nicht nachvollziehbar.<br />
Die EU hat ein Problem: Der<br />
Wille der europäischen Völker ist oft nicht deckungsgleich<br />
mit dem, was<br />
die hemmungslos pro-europäischen<br />
Eliten des west-<br />
systematische Fehlkonstruktionen zu Lasten<br />
demokratischer Prinzipien auf.<br />
unabhängiger lichen Kontinents Journalismus fordern. möglich!<br />
Besonders erkennbar wurde<br />
dies, als 2004 eine europäische<br />
Verfassung ratifiziert<br />
werden sollte, die aber an<br />
ablehnenden Referenden<br />
in Frankreich und den Niederlanden scheiterte.<br />
Ersatzweise unterzeichneten die europäischen<br />
Staats- und Regierungschefs den<br />
Vertrag über die Europäische<br />
Union, auch Vertrag von Lissabon<br />
genannt, der in weiten<br />
Teilen identisch ist mit der zuvor<br />
geplanten EU-Verfassung.<br />
Als die Iren dann über den<br />
Lissabon-Vertrag abstimmten<br />
und ihn ablehnten, ließ man<br />
kurzerhand ein zweites Mal abstimmen<br />
– nachdem die Bevöl-<br />
Ein deutscher<br />
Abgeordneter<br />
vertritt<br />
rund vierzehn<br />
Mal so<br />
österreichweit<br />
viele<br />
im<br />
Bürger<br />
Fachhandel bestellen<br />
oder in einer<br />
wie<br />
von<br />
ein<br />
über<br />
Abgeordneter<br />
aus<br />
100 Trafiken sofort<br />
oder auf www.info-direkt.eu Luxemburg. abonnieren<br />
<strong>Info</strong>-<strong>DIREKT</strong> jetzt kaufen<br />
und bequem weiterlesen:<br />
Nur durch Ihre Unterstützung ist uns<br />
kerung entsprechend medial<br />
bearbeitet wurde. Ironischerweise<br />
postuliert eben jener<br />
Vertrag aber bereits in Artikel<br />
zwei die Demokratie als zentralen<br />
Wert der EU. Nicht nur in<br />
Bezug auf dieses Vertragswerk<br />
wurde Volkes Stimme eigenwillig ausgelegt.<br />
Auch die Architektur der Union an sich weist<br />
Wenn es um Defizite der EU hinsichtlich ihres<br />
demokratischen Aufbaus geht, dann ist<br />
es sinnvoll, zwischen dem konjunkturellen<br />
und dem strukturellen Demokratiedefizit zu<br />
unterscheiden.<br />
Bild links: Besonders in Österreich kam es 2008 auch zu Protesten<br />
gegen die Ratifizierung des Lissabon-Vertrages, die medial von der<br />
„Kronen Zeitung“ begleitet wurden. Eine Volksabstimmung zu diesem<br />
wichtigen Regelwerk wurde den Österreichern trotzdem verwehrt.<br />
Bild Papierschreder: freepik; Bild Demo in Wien: gemeinfrei; Bild Plakat: Von informatique / William Murphy via wikipedia.org (CC BY-SA 2.0)<br />
6 |