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Magazin Info-DIREKT, Ausgabe 25

"Info-DIREKT - Das Magazin für Patrioten" zum Schwerpunktthema "Das Demokratiedefizit der EU"

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Schwerpunkt<br />

(ehemaliger „Breitbart-News“-Chef und bis<br />

2017 Chefstratege im Weißen Haus; Anm.<br />

der Red) nach Europa entsandt haben. Um<br />

das endgültig zu beurteilen, fehlen jedoch<br />

die <strong>Info</strong>rmationen.<br />

Die Gelbwesten-Bewegung<br />

Die Gelbwesten in Frankreich sind ein<br />

neues Protestphänomen, welches die<br />

Wut auf die politischen Eliten Frankreichs<br />

zum Ausdruck bringt. „Okzident Media“<br />

hat darüber direkt in Paris eine 20-minütige<br />

Reportage gedreht. Zu sehen auf<br />

youtube.com: Okzident Media<br />

dass man zwischen der Person Trump und<br />

dem „Phänomen Trump“ unterscheiden<br />

muss. Der Mensch Donald Trump ist ganz<br />

offensichtlich eine ziemlich exzentrische und<br />

unberechenbare Person, die obendrein unterwürfig<br />

gegenüber widersprüchlichen Einflüssen<br />

von allen Seiten ist. Ich denke, dass<br />

er eine Menge guter Sachen für die Amerikaner<br />

gemacht hat, aber ich bin sehr reserviert<br />

gegenüber seiner Außenpolitik, die in jeder<br />

Hinsicht von den Neokonservativen kontrolliert<br />

wird. Ich bin mit ihm uneinig hinsichtlich<br />

seines Bündnisses mit Saudi-Arabien, seiner<br />

Anpassung an die Positionen Israels, seinem<br />

Misstrauen gegenüber kaufen den Russen und seiner<br />

Feindschaft gegenüber dem Iran.<br />

<strong>Info</strong>-<strong>DIREKT</strong>: Wie schätzen Sie Trumps Politik<br />

in Bezug auf Europa ein?<br />

de Benoist: Trump steht vor allem dem Multilateralismus<br />

ablehnend gegenüber, wie er<br />

etwa von seinen Vorgängern praktiziert wurde.<br />

Er zieht diesen bilaterale Beziehungen<br />

vor. Betreffend Europa hat er nichts außer<br />

einer bestimmten Verachtung übrig, weil es<br />

sich weigert, die Macht zu werden, die es<br />

werden könnte und sein dürfte.<br />

<strong>Info</strong>-<strong>DIREKT</strong>: Vor kurzem erschien eine deutsche<br />

Übersetzung Ihrer Abhandlung über<br />

Carl Schmitts „Land und Meer“ im Verlag Antaios.<br />

Warum denken Sie, dass der geopolitische<br />

Gegensatz zwischen Land und Meer im<br />

21. Jahrhundert immer noch wichtig ist?<br />

de Benoist: Carl Schmitt sagt, dass man die<br />

ganze Weltgeschichte als Kampf zwischen<br />

den Landmächten, kontinental und tellurisch,<br />

und den ozeanischen Mächten interpretieren<br />

kann. Er zeigt auf, dass sich dieser Gegensatz<br />

nicht nur in der Geopolitik ausdrückt, sondern<br />

sich auch auf andere Bereiche erstreckt.<br />

Das Land räumt natürlicherweise den Grenzen<br />

eine große Bedeutung ein, die die Territorien<br />

trennt und unterscheidet. Das Meer<br />

auf der anderen Seite ignoriert sie aus einem<br />

offensichtlichen Grund. Das Land ist auf der<br />

Seite der Politik, das Meer hingegen auf jener<br />

des Stromes der Technologien und des<br />

Handels. Während des Kalten Krieges schien<br />

diese Unterscheidung zu verwischen, denn<br />

die Europäer im Westen waren der Überzeugung,<br />

sich mit der „Freien Welt“ unter der<br />

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oder in einer von über 100 Trafiken sofort<br />

Hegemonie der USA solidarisch erklären zu<br />

müssen. Seit dem Zusammenbruch des sowjetischen<br />

Systems hat dieser Glaube, der<br />

schon in dieser Epoche ziemlich illusorisch<br />

war, jegliche Daseinsberechtigung verloren.<br />

oder auf www.info-direkt.eu abonnieren<br />

Heute befindet sich die größere Bedrohung<br />

im Westen und nicht im Osten, da dessen<br />

herrschende Ideologie die bedrohlichste<br />

ist. Der Gegensatz von Land<br />

Nur durch Ihre Unterstützung ist uns<br />

unabhängiger Journalismus möglich!<br />

und Meer bleibt erst recht bis<br />

zum heutigen Tage aufrecht,<br />

denn die nordamerikanischen<br />

Interessen unterscheiden sich<br />

grundlegend von jenen der eurasischen<br />

Landmacht. II<br />

Alain de Benoist,<br />

geboren 1943 in<br />

Saint-Symphorien<br />

(Frankreich),<br />

Schriftsteller, Philosoph<br />

und Chefredakteur der<br />

<strong>Magazin</strong>e „Nouvelle<br />

Ecole“ und „Krisis“,<br />

Redakteur des<br />

<strong>Magazin</strong>s „Eléments“.<br />

Autor von mehr als<br />

100 Büchern, welche<br />

zum Großteil der<br />

Politischen Philosophie<br />

und Ideengeschichte<br />

gewidmet sind.<br />

Benoist gilt als einer<br />

der maßgeblichen<br />

Vordenker der „Neuen<br />

Rechten“.<br />

Bild Macron: Kremlin.ru (CC BY 4.0); Bild Gelbweste: pixabay; Bild Demonstrant: Okzident Media<br />

Übrigens ist nicht ausgeschlossen, dass<br />

Trump bestimmte, populistische europäische<br />

Bewegungen für sich „vereinnahmen“ will.<br />

Grund dafür dürfte die Angst davor sein, dass<br />

sich diese Richtung Moskau orientieren und<br />

sich vom Transatlantismus abwenden. Mit<br />

dieser Mission könnte er auch Steve Bannon<br />

Bild: Wie weit sich die<br />

politische Elite mittlerweile<br />

vom Volk entfernt hat, zeigt<br />

sich in Frankreich. Dort lässt<br />

Präsident Macron mit brutaler<br />

Polizeigewalt auf die<br />

„Gelbwesten“ einprügeln.<br />

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