02 | 2017 msg Studienband
IT-Konsolidierung und Digitalisierung in der öffentlichen Verwaltung
IT-Konsolidierung und Digitalisierung in der öffentlichen Verwaltung
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Lösungsansätze der IT-DLZ als Leistungserbringer<br />
verstärkt zentrale Portale und Servicekonten eingeführt werden. Der geforderte<br />
zentrale und einheitliche Zugang stellt jedoch die IT-DLZ in Bund, Ländern<br />
und Kommunen gleichermaßen vor neue Herausforderungen, da hierzu<br />
Systeme der unterschiedlichsten Verwaltungen zusammenarbeiten müssen.<br />
der verursachergerechten Zuordnung von Kosten. Vor allem mit den neuen<br />
Dienstleistungen wie den Querschnittsdiensten E-Akte und E-Rechnung<br />
sowie Cloudlösungen haben die IT-DLZ derzeit noch wenig Erfahrung und<br />
noch keine belastbaren Verrechnungsmodelle.<br />
Integration der Konsolidierungsvorhaben<br />
Bei der Weiterentwicklung der IT in der öffentlichen Verwaltung überschneiden<br />
sich derzeit eine Vielzahl von Themen. Die Einführung der E-Akte, die<br />
Umstellung auf E-Archivierung und die Einführung standardisierter Clients<br />
mit Win10 sind Bespiele für Vorhaben, die fast gleichzeitig und parallel zur<br />
IT-Konsolidierung umgesetzt werden müssen. Vor allem beim Bund müssen<br />
diese Vorhaben in die Terminplanung der Ertüchtigung ITZBund und der Übernahme<br />
der Behörden-IT integriert werden.<br />
Die stärkere Standardisierung im Zuge der IT-Konsolidierung Bund erfordert<br />
intensive Abstimmungen zwischen dem Leistungsverbund IT und den betroffenen<br />
Ressorts und Behörden. Dazu müssen neue Kommunikationswege und<br />
Abstimmungsprozesse eingeführt und erprobt werden. Zusätzlich entsteht<br />
erhöhter Abstimmungsaufwand mit den Ländern und Kommunen durch die<br />
oben genannten ebenenübergreifenden Portale und Servicekonten.<br />
Aufbau der Auftragnehmerfähigkeit<br />
Die Befragung der IT-DLZ zeigt, dass die Herstellung der Auftragnehmerfähigkeit<br />
durch entsprechende Ertüchtigungsmaßnahmen in vielen Fällen noch<br />
nicht abgeschlossen ist (siehe Seite 37). Manche IT-DLZ sollen eigentlich<br />
schon die IT von Behörden übernehmen, sind aber noch mit ihrer internen<br />
Ertüchtigung beschäftigt. Ein wesentlicher Aspekt der Auftragnehmerfähigkeit<br />
ist eine leistungsfähige Kosten- und Leistungsrechnung als Grundlage<br />
Beseitigung personeller Engpässe<br />
Die Ertüchtigung der eigenen Prozesse wird in vielen IT-DLZ durch die unzureichende<br />
Personalausstattung erschwert. So bewerten 55 Prozent der<br />
Bundesbehörden die derzeitigen Aussichten zur Gewinnung von IT-Personal<br />
für IT-Aufgaben eher schlechter oder deutlich schlechter im Vergleich zu 2015<br />
– bei den Großstädten sind es sogar 71 Prozent (siehe Seite 14).<br />
Zum einen hält die Zuweisung neuer Stellen nicht mit den neuen Aufgaben<br />
Schritt. Während der IT-Konsolidierung Bund müssen z. B. die zentralen<br />
Ertüchtigungsaufgaben schon wahrgenommen werden, während die IT in den<br />
Behörden noch betrieben werden muss. Für den doch recht langen Zeitraum<br />
der Konsolidierung wäre deutlich mehr IT-Personal erforderlich.<br />
Zum anderen können Stellen für IT-Spezialisten gerade in Ballungszentren<br />
mit den Gehaltsmodellen der öffentlichen Verwaltung nur schwer besetzt<br />
werden. Verschärft wird diese Situation noch durch eine hohe Nachfrage<br />
nach IT-Spezialisten für neue Behörden innerhalb der öffentlichen Verwaltung,<br />
wie beispielsweise ZITIS, Kommando Cyber- und Informationsraum<br />
der Bundeswehr sowie das Landesamt für IT-Sicherheit in der Informationstechnologie<br />
in Bayern.<br />
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