04.03.2019 Aufrufe

02 | 2017 msg Studienband

IT-Konsolidierung und Digitalisierung in der öffentlichen Verwaltung

IT-Konsolidierung und Digitalisierung in der öffentlichen Verwaltung

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Lösungsansätze der IT-DLZ als Leistungserbringer<br />

verstärkt zentrale Portale und Servicekonten eingeführt werden. Der geforderte<br />

zentrale und einheitliche Zugang stellt jedoch die IT-DLZ in Bund, Ländern<br />

und Kommunen gleichermaßen vor neue Herausforderungen, da hierzu<br />

Systeme der unterschiedlichsten Verwaltungen zusammenarbeiten müssen.<br />

der verursachergerechten Zuordnung von Kosten. Vor allem mit den neuen<br />

Dienstleistungen wie den Querschnittsdiensten E-Akte und E-Rechnung<br />

sowie Cloudlösungen haben die IT-DLZ derzeit noch wenig Erfahrung und<br />

noch keine belastbaren Verrechnungsmodelle.<br />

Integration der Konsolidierungsvorhaben<br />

Bei der Weiterentwicklung der IT in der öffentlichen Verwaltung überschneiden<br />

sich derzeit eine Vielzahl von Themen. Die Einführung der E-Akte, die<br />

Umstellung auf E-Archivierung und die Einführung standardisierter Clients<br />

mit Win10 sind Bespiele für Vorhaben, die fast gleichzeitig und parallel zur<br />

IT-Konsolidierung umgesetzt werden müssen. Vor allem beim Bund müssen<br />

diese Vorhaben in die Terminplanung der Ertüchtigung ITZBund und der Übernahme<br />

der Behörden-IT integriert werden.<br />

Die stärkere Standardisierung im Zuge der IT-Konsolidierung Bund erfordert<br />

intensive Abstimmungen zwischen dem Leistungsverbund IT und den betroffenen<br />

Ressorts und Behörden. Dazu müssen neue Kommunikationswege und<br />

Abstimmungsprozesse eingeführt und erprobt werden. Zusätzlich entsteht<br />

erhöhter Abstimmungsaufwand mit den Ländern und Kommunen durch die<br />

oben genannten ebenenübergreifenden Portale und Servicekonten.<br />

Aufbau der Auftragnehmerfähigkeit<br />

Die Befragung der IT-DLZ zeigt, dass die Herstellung der Auftragnehmerfähigkeit<br />

durch entsprechende Ertüchtigungsmaßnahmen in vielen Fällen noch<br />

nicht abgeschlossen ist (siehe Seite 37). Manche IT-DLZ sollen eigentlich<br />

schon die IT von Behörden übernehmen, sind aber noch mit ihrer internen<br />

Ertüchtigung beschäftigt. Ein wesentlicher Aspekt der Auftragnehmerfähigkeit<br />

ist eine leistungsfähige Kosten- und Leistungsrechnung als Grundlage<br />

Beseitigung personeller Engpässe<br />

Die Ertüchtigung der eigenen Prozesse wird in vielen IT-DLZ durch die unzureichende<br />

Personalausstattung erschwert. So bewerten 55 Prozent der<br />

Bundesbehörden die derzeitigen Aussichten zur Gewinnung von IT-Personal<br />

für IT-Aufgaben eher schlechter oder deutlich schlechter im Vergleich zu 2015<br />

– bei den Großstädten sind es sogar 71 Prozent (siehe Seite 14).<br />

Zum einen hält die Zuweisung neuer Stellen nicht mit den neuen Aufgaben<br />

Schritt. Während der IT-Konsolidierung Bund müssen z. B. die zentralen<br />

Ertüchtigungsaufgaben schon wahrgenommen werden, während die IT in den<br />

Behörden noch betrieben werden muss. Für den doch recht langen Zeitraum<br />

der Konsolidierung wäre deutlich mehr IT-Personal erforderlich.<br />

Zum anderen können Stellen für IT-Spezialisten gerade in Ballungszentren<br />

mit den Gehaltsmodellen der öffentlichen Verwaltung nur schwer besetzt<br />

werden. Verschärft wird diese Situation noch durch eine hohe Nachfrage<br />

nach IT-Spezialisten für neue Behörden innerhalb der öffentlichen Verwaltung,<br />

wie beispielsweise ZITIS, Kommando Cyber- und Informationsraum<br />

der Bundeswehr sowie das Landesamt für IT-Sicherheit in der Informationstechnologie<br />

in Bayern.<br />

42

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!