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02 | 2017 msg Studienband

IT-Konsolidierung und Digitalisierung in der öffentlichen Verwaltung

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Lösungsansätze der IT-DLZ als Leistungserbringer<br />

Verfahrensübergreifende Geschäftsarchitektur<br />

Die IT-DLZ befassen sich auch zunehmend mit Enterprise Architecture Management<br />

(EAM). Fast alle befragten IT-DLZ haben Arbeitsgruppen zur Konzeption<br />

übergreifender Geschäftsarchitekturen eingerichtet. Es fehlt jedoch<br />

in den meisten Fällen noch ein Masterplan für die Architektur zukünftiger<br />

Anwendungslandschaften.<br />

Dazu müsste in Zukunft die Entwicklung neuer und die Migration bestehender<br />

Fachverfahren zwischen den Ressorts besser koordiniert werden. Solange<br />

Architekturentscheidungen unkoordiniert in den einzelnen Ressorts und<br />

Fachverfahren getroffen werden, ist eine standardisierte Geschäftsarchitektur<br />

schwer zu erreichen. Es wird eine der großen Herausforderungen für die<br />

IT-DLZ in den nächsten Jahren sein, hier die Steuerungshoheit zu erlangen. 78<br />

Prozent der befragten IT-DLZ gaben an, sich mit diesem Thema zu beschäftigen,<br />

ca. 30 Prozent haben bereits konkrete Aktivitäten dazu gestartet.<br />

Verbesserung der Organisationsstrukturen<br />

Das veränderte Portfolio der IT-DLZ erfordert eine angemessene Organisation.<br />

Die große Herausforderung für die meisten IT-DLZ ist dabei der Wandel von<br />

einer weitgehend reaktiven hin zu einer proaktiven Organisation. Die Behörden<br />

als Kunden der IT-DLZ wollen mit ihren Anliegen auch wirklich als Kunden<br />

wahrgenommen werden und erwarten kurze Reaktionszeiten ihres IT-Dienstleisters.<br />

Dazu haben die meisten IT-DLZ CRM-Systeme eingeführt und dedizierte<br />

Organisationseinheiten für die Kundenbetreuung eingerichtet. Ein Kunde hat<br />

damit idealerweise einen zentralen Ansprechpartner für Angebotsverhandlung<br />

und Leistungserbringung. Die internen Strukturen sind mittlerweile in den<br />

vielen IT-DLZ von den früher vorherrschenden funktionalen Strukturen hin zu<br />

prozessorientierten, meist an ITIL orientierten Strukturen umgestellt.<br />

Die Beziehung zwischen Behörden und IT-DLZ verändert sich durch die<br />

IT-Konsolidierung grundlegend. Die Beauftragungsprozesse zwischen ressortgebundenen<br />

Behörden und ressortübergreifenden IT-DLZ sind nunmehr stärker<br />

formalisiert und dadurch zumindest gefühlt aufwendiger. Vielfach wird<br />

beklagt, dass Beauftragungen „auf dem kurzen Dienstweg“ innerhalb eines<br />

Ressorts nicht mehr so einfach möglich sind. Bei Bundesbehörden herrscht<br />

deutliche Unzufriedenheit bei der bisherigen Zielerreichung hinsichtlich dieser<br />

Punkte (siehe Seite 33).<br />

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