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LÜBECKER WEG 206

Nachrichtenblatt des Deutschen Alpenverein Sektion Lübeck e.V.

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Über diese Brücke kommt niemand mehr<br />

dem kalten Wasser und der Strömung<br />

die wenigen Meter zu überwinden.<br />

Warum ist jede Brücke über den Sulzaubach<br />

zerstört und warum steht das nirgends?<br />

Was nun? Vielleicht gab es ja weiter<br />

unten eine Stelle, wo wir den Abfluss<br />

aus dem See nochmal queren können?<br />

Schnell mussten wir einsehen, dass<br />

„weiter unten“ sehr weit unten heißt –<br />

mehr oder weniger da, wo wir am Morgen<br />

über den Bach gegangen sind, denn<br />

der Abfluss geht recht bald in einem<br />

hohen Wasserfall über, der in mehreren<br />

Kaskaden in die Tiefe stürzt.<br />

Da es langsam spät wurde und wir schon<br />

lange unterwegs waren, entschieden wir<br />

uns auf dem Sulzenausee-Rundweg hinab<br />

zur Blauen Lacke zu steigen und<br />

dann weiter zur Sulzenauhütte zu laufen.<br />

Während des Abstiegs verschlechterte<br />

sich das Wetter plötzlich. Über dem<br />

Gletscher waren dunkle Wolken aufgezogen<br />

und der Himmel über dem Nachbartal<br />

mit der Dresdner Hütte war fast<br />

schwarz. Donner war zu hören. Blitze<br />

zuckten. Wir beschleunigten unsere<br />

Schritte und erreichten die andere Seite<br />

der weggerissenen Betonbrücke vom<br />

Morgen. Keine Chance, den Bach hier<br />

zu queren. Es begann zu regnen.<br />

Der Regen kommt näher<br />

Wir stiegen schnell weiter ab und fanden<br />

in der Nähe der Sulzenauhütte zwei provisorische<br />

Stege über den Bach. Die<br />

dunklen Wolken vom Nachbartal waren<br />

jetzt direkt über uns. Wir erreichten die<br />

Hütte gerade noch bevor der heftige<br />

Wolkenbruch losbrach.<br />

Die Hütte war warm und voll. In der<br />

Lübecker Stube wärmten wir uns auf<br />

und tranken Almdudler. Der Wirt sicherte<br />

uns zu, dass der Regen wohl in einer<br />

Stunde vorbei sein wird. Er sollte Recht<br />

behalten, denn Punkt 18:00 Uhr hörte<br />

der Regen auf. Wir füllten unsere Wasserflaschen<br />

und begannen mit dem anderthalbstündigen<br />

Abstieg zum Auto.<br />

Der Weg war jetzt deutlich schlammiger.<br />

Der Wasserfall unterhalb der Sulzenauhütte<br />

war jetzt wirklich kraftvoll<br />

und führte sehr viel Wasser. Im Tal der<br />

Sulzenau Alm war der Sulzaubach über<br />

die Ufer getreten und hat den daneben<br />

liegenden Weg geflutet. Wir mussten<br />

auf die daneben liegende Wiese ausweichen,<br />

um das Tal wieder zu verlassen.<br />

Ab dem Gwara Wasserfall konnten wir<br />

sehen, wie immer mehr Wolken in das<br />

Stubaital drängten. Als wir gegen 19:30<br />

Uhr erschöpft das Auto erreichten, waren<br />

die Berge hinter dichten Wolken<br />

verschwunden.<br />

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