DOLCE VITA MAGAZIN N° 17 / 2019
VIEL LOS IM WILDEN WESTEN - TUCSON | SÜDTIROL | FRÜHLINGS OFFENSIVE| ADOPTION MIT HERZ AUF NIYAMA| HAIR-DETOK | SWISS BEAUTY-BRANDS | GIARDINA 2019 | FASZINATION LEUCHTTÜRME | TIM RAUE | CABRIOLETS
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TRAVEL NIYAMA PRIVATE ISLANDS, MALEDIVEN<br />
Die «stillen Mörder der Ozeane»<br />
Organisationen wie das Olive Ridley Project dokumentieren solche Fälle<br />
und helfen bei der Befreiung, wenn jemand ein Geisternetz meldet.<br />
Über eine Notrufnummer kann man, entdeckt man eine Schildkröte in<br />
Not, die Helfer des Olive Ridley Projects verständigen. 528 Schildkröten<br />
konnten so zwischen 2011 und 2018 aus Geisternetzen gerettet werden.<br />
Allein kommen die Tiere nur selten wieder raus, weshalb die Organisation<br />
Geisternetze als die «stillen Mörder der Ozeane» bezeichnet.<br />
Horrorszenario Korallenbleiche<br />
Für die Korallen deutlich gefährlicher aber sei die Versauerung der<br />
Meere und die globale Erwärmung, so die Biologin. Korallen sind sehr<br />
temperaturanfällig: Stehen sie längere Zeit in zu warmem Wasser, verlieren<br />
sie ihre Farbe, weil die Algen absterben. Übrig bleiben weisse<br />
Kalkskelette. Korallenbleiche heisst dieses Phänomen. Eine etwa alle<br />
vier Jahre auftretende Klima-Anomalie, mit Wassertemperaturen von<br />
bis zu 32 Grad Celsius. Optimal seien 26 Grad, so Emeline. Für die<br />
Korallen war auch das Wetterphänomen El Niño 2016 zu viel. An mehreren<br />
Stellen der sonst so bunten Unterwasserwelt blieben nur geisterhaft<br />
wirkende weisse Riffe zurück. Ein Problem, bilden die Riffe doch<br />
nicht nur einen Schutz vor Wellen, sondern sind auch Nahrungsgrundlage<br />
vieler Meeresbewohner. Etwa 50 Prozent aller Korallenriffe seien in<br />
den letzten 30 Jahren zerstört worden, schätzt die Ocean Agency, in den<br />
nächsten 30 Jahren könnten es 90 Prozent sein. Emeline ist jedoch guter<br />
Dinge: «Vielerorts sind die Korallen schon wieder bis ein Meter<br />
gross, und das in nur knapp zwei Jahren, das gibt allen Grund zur Hoffnung!»<br />
Patenprogramm sensibilisiert Malediven-Urlauber<br />
Als Höhepunkt des «adopt a coral»-Programms fixiere ich zusammen<br />
mit Meeresbiologin Emeline abgebrochene, noch lebende Korallenbruchstücke<br />
mit Kabelbindern auf einem vorbereiteten Stahlgestell,<br />
das mit Korallensand beschichtet ist. Je nach Grösse des Stahlgestells<br />
kostet die Korallenadoption 150 oder 250 US Dollars. Mein «Baby»<br />
versehe ich mit einem Namensschild und bringe es zum Hausriff, wo es<br />
Emeline im Korallengarten «einpflanzt». 15 Zentimeter pro Jahr wachsen<br />
die schnellsten Korallen. Sobald das Eisengestell umwachsen ist,<br />
wird das künstliche Mini-Riff draussen am grossen Riff angesiedelt. «Für<br />
viele Gäste ist das Namensschild am Gerüst eine tolle Erinnerung, dass<br />
sie mit eigenen Händen einen Teil zum Schutz der Malediven beigetragen<br />
haben», sagt die Meeresbiologin. Zum Abschluss erhalten die Teilnehmer<br />
ein Zertifikat und nach ihrer Reise regelmässig Fotos von der<br />
Koralle. So können sie die Entwicklung weiterverfolgen und sehen, wie<br />
ihr «Adoptivkind» wächst und gedeiht.<br />
PROJEKTE ZUM SCHUTZ<br />
DER MEERESTIERE UND OZEANE<br />
Ocean Initiatives ist in Programm der Surfrider Foundation Europe,<br />
um die Meeresmüllproblematik durch Bildungsarbeit, Partizipation<br />
und Lobbyarbeit anzugehen. Die Ocean Initiatives finden<br />
weltweit in Form von Reinigungsaktionen von Stränden, See- und<br />
Flussufern statt. Diese Müllsammelaktionen werden von Ehrenamtlichen<br />
organisiert.<br />
www.oceaninitiativs.org<br />
Mit einer Wal-Patenschaft von OceanCare hilft man sanften Riesen<br />
in Not und unterstützt Projekte zum Schutz bedrohter Wale im Mittelmeer.<br />
Als Pate erhält man eine persönliche Urkunde und ausführliche<br />
Informationen rund um die Wal-Projekte von OceanCare.<br />
www.oceancare.org<br />
Das Olive Ridley Project rettet Schildkröten aus im Meer treibenden<br />
Geisternetzen.<br />
www.oliveridleyproject.org<br />
Umweltschutz als Teil des guten Images<br />
Das Bewusstsein für die Unterwasserwelt wächst. Viele haben erkannt,<br />
an welch seidenem Faden die Existenz des Paradieses hängt. Nur wer<br />
die Natur versteht, kann sie auch schützen. Bereits einige Fünf-Sterne-<br />
Luxusresorts leisten sich daher eigene Meeresbiologen wie Emeline, die<br />
sich um die Riffe der zumeist in Privatbesitz befindlichen Inseln kümmern<br />
und auch Touristen deren Bedeutung näherbringen sollen. «Wenn<br />
man ein bisschen weiterdenkt, merkt man, dass unser Leben vom<br />
Ozean und den Korallenriffen abhängt», sagt Emeline nachdenklich.<br />
Denn wo Korallen sind, ist Leben.<br />
Die Korallenpaten werden vermutlich kaum die Riffe auf den Malediven<br />
oder anderswo retten können. Aber auf die Problematik aufmerksam<br />
machen können sie allemal.<br />
www.niyama.com/de<br />
Niyama hat sich der Restaurierung der Korallen und ihrem Unterwasserleben verschrieben.<br />
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