Johannisburger Heimatbrief 1976.
Johannisburger Heimatbrief 1976.
Johannisburger Heimatbrief 1976.
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Gab es das wirklich einmal?<br />
Von Revierförster i. R. Schubert, früher Breitenheide<br />
So wird bestimmt ein großer Teil der Leser fragen, wenn er meinen Bericht<br />
gelesen hat. Doch, doch! Das hat es gegeben, so unwahrscheinlich es vielleicht<br />
auch klingen mag und es einige für Übertreibung oder gar Jägerlatein<br />
halten sollten.<br />
So lange ist es nämlich noch gar nicht her, sonst würde ich es ja nicht berichten<br />
können. Nur etwas mehr als 30 Jahre. Sicher leben auch noch einige<br />
Wenige, die es bestätigen können oder gar miterlebt haben.<br />
In fast genau der Mitte der <strong>Johannisburger</strong> Heide, rundherum um das kleine<br />
Dorf Breitenheide ereignete sich 1923 24 eine kleine Naturkatastrophe:<br />
etwa 10 000 ha Kiefernhochwald wurde von einem Insekt, der Kiefernforleule,<br />
so gut wie kahl gefressen. Übrig blieben lediglich einige Stangenholzreste,<br />
die gerade vorhandenen 10- bis 15jährigen Dickungen und die eingesprengten<br />
Laubhölzer, in der Hauptsache Birken.<br />
Nachdem die nun abgestorbenen oder absterbenden Kiefern geschlagen,<br />
verkauft und abtransportiert waren — eine Masse von ca. einer Million<br />
Festmeter —, glich das ganze betroffene Gebiet einer afrikanischen Steppe,<br />
auf der die Birken wie Affenbrotbäume verstreut waren. Unter Einsatz nur<br />
irgendwie erreichbarer Arbeitskräfte (Kraftmaschinen waren zu der Zeit in<br />
Ostpreußen eine Seltenheit) wurde die ganze Fläche in zwei Jahren wieder<br />
aufgeforstet, systematisch durch-<br />
20<br />
Archiv der Kreisgemeinschaft Johannisburg e.V. - <strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> 1976<br />
www.Kreis-Johannisburg.de<br />
Erlegter Wolf in Breitenheide<br />
von Revierförster Schubert