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Johannisburger Heimatbrief 1976.

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scheu und vorsichtig, weshalb es sich auch vorwiegend im Zentrum dieses<br />

Gebietes (mein Dienstbezirk lag etwa in der Mitte) aufhielt. Wenn ich nun<br />

eine Zahl nenne, so habe ich diesen Umstand berücksichtigt. Ich schätze,<br />

daß im Jahre 1931 ein Bestand von ca. 500 Stück vorhanden gewesen sein<br />

dürfte. Eine Zahl, die mir vielleicht mancher nicht glauben wird. Ich habe<br />

aber absolut keine Ursache zu übertreiben!<br />

Neben den erwähnten günstigen Äsungsverhältnissen — einschließlich der<br />

bewirtschafteten Feuerschutzstreifen — bestanden auch besonders gute<br />

Brutverhältnisse. Um das genannte Jahr 1931 waren die durchschnittlich<br />

fünfjährigen Kiefernkulturen (vorwiegend Saat) etwa kniehoch. Gräser und<br />

Kräuter — besonders das Heidekraut — hatten vielweise die gleiche Höhe<br />

und eine Dichte, daß man oft Mühe hatte hindurchzukommen. Fuchs war<br />

wenig vorhanden, Dachs sogar selten. Von den Greifvögeln, die zwar alle<br />

vertreten waren, drohte dem Birkwild infolge der guten Deckung auch keine<br />

große Gefahr. Dazu ist es auch viel zu wachsam, und in der Fluggeschwindigkeit<br />

dürfte es den Fasan noch übertreffen. Und der Mensch? In<br />

diesem Falle der Jäger? Sicher hätte der die Möglichkeit gehabt, es z. B.<br />

während der Balz stark zu reduzieren. Aber da war vorgebeugt! Für jeden<br />

Jagdausübungsberechtigten waren höchstens zwei Hähne pro Jahr freigegeben<br />

und eine begrenzte Zahl für Gäste. Ich glaube, daß jährlich nicht<br />

mehr als 30 bis 40 Hähne erlegt worden sind. Die meisten während der<br />

Balz, einige bei den Herbstjagden.<br />

Nun noch einiges über die Birkhahnbalz. Auch davon werden sich die wenigsten<br />

Leser eine Vorstellung machen können. Ich habe in meinem Jägerleben<br />

nur dort und zehn Jahre später noch einmal in Polen dazu Gelegenheit<br />

gehabt. Ich kann deshalb nicht beurteilen, wie eine „normale” Balz<br />

aussieht. Wie sie sich zu der Zeit in der <strong>Johannisburger</strong> Heide abspielte, so<br />

wird sie sicher sehr selten jemand erlebt haben. Oder wer hat es schon<br />

gehört, wenn noch während der Dunkelheit so 50 bis 100 Hähne zu „dudeln”<br />

anfangen? Ein anhaltendes, monotones „du—lulu—lu”. Und wohl<br />

meist von erhöhter Warte, ihren Schlafbäumen aus; bei Wind-stille kilometerweit<br />

zu hören. Etwa 10 bis 20 Minuten lang, um dann wie auf ein geheimes<br />

Kommando urplötzlich zu verschweigen.<br />

Und dann kamen sie an! „Wupp”, der erste. „Wupp”, der zweite. Mit diesem<br />

„Wupp” fielen dann so nacheinander an die zehn Hähne auf dem Balzplatz<br />

ein,<br />

22<br />

Archiv der Kreisgemeinschaft Johannisburg e.V. - <strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> 1976<br />

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