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Leseprobe_10730

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Vorbereitung auf die<br />

Kunststoffschweißerprüfung<br />

nach<br />

R<br />

R<br />

DVS 2212-1, DVS 2212-3<br />

und<br />

R<br />

DVS 2212-4


Vorwort und Übersicht<br />

Vorwort<br />

Die vorliegende Lehrgangsunterlage ist für die<br />

Unterweisung der Teilnehmer zur Vorbereitung<br />

auf die Kunststoffschweißerprüfung nach den<br />

Richtlinien DVS 2212-1, DVS 2212-3 sowie DVS<br />

2212-4 vorgesehen.<br />

Sie soll den theoretischen Unterricht unterstützen,<br />

welcher den zum Verständnis der praktischen<br />

Arbeiten notwendigen Lehrstoff umfasst.<br />

Die Unterlage ist nach dem bewährten Prinzip<br />

des IKV-Kontext-Systems in Lernelemente aufgeteilt,<br />

die eine Abhandlung des Lehrstoffs in<br />

kontinuierlicher und gleichbleibender Form<br />

ermöglicht. Die Textlücken werden während des<br />

Lehrgangs von Ausbilder und Teilnehmer gemeinsam<br />

erarbeitet und ausgefüllt. Darüber<br />

hinaus bieten Notizfelder den Teilnehmern die<br />

Möglichkeit, weitere Informationen zu<br />

dokumentieren.<br />

Der Fortschritt des Standes der Technik – hier<br />

insbesondere die Überarbeitung maßgeblicher<br />

DVS-Richtlinien – machte eine vollständige<br />

Überarbeitung des Lehrgangs und dieses Kontextes<br />

erforderlich.<br />

Aachen, März 2019<br />

Die Verfasser<br />

L. Wolters, G. Krott, A. Vreydal<br />

Inhalt<br />

■■<br />

Seite 2 Aufbau der Kunststoffe<br />

■■<br />

Seite 11 Physik der Kunststoffe<br />

■■<br />

Seite 13 Werkstoffeigenschaften<br />

■■<br />

Seite 25 Herstellung zum Halbzeug bzw.<br />

Formteil<br />

■■<br />

Seite 26 Erkennen von Kunststoffen<br />

■■<br />

Seite 27 Schmelze-Massefließrate<br />

■■<br />

Seite 29 Übersicht über Kunststoff-<br />

Schweißverfahren<br />

■■<br />

Seite 30 Schweißen von Kunststoffen<br />

allgemein<br />

■■<br />

Seite 34 Warmgas-Fächel- und Ziehschweißen<br />

■■<br />

Seite 45 Heizelementstumpfschweißen<br />

■■<br />

Seite 59 Heizelementmuffenschweißen<br />

■■<br />

Seite 65 Heizwendelschweißen<br />

■■<br />

Seite 72 Warmgas-Extrusionsschweißen<br />

■■<br />

Seite 87 Nahtformen Warmgasextrusionsschweißen<br />

■■<br />

Seite 93 Schweißen von Bahnen im Erd- und<br />

Wasserbau<br />

■■<br />

Seite 100 Nahtprüfung<br />

■■<br />

Seite 110 Nahtsymbole<br />

■■<br />

Seite 116 Schweißprotokolle allgemein<br />

■■<br />

Seite 118 Heizelementstumpfschweißen -<br />

Schweißprotokoll, Tafeln<br />

■■<br />

Seite 119 Heizelementstumpfschweißen -<br />

Schweißprotokoll, Rohrleitungsteile<br />

■■<br />

Seite 120 Heizelementmuffenschweißen -<br />

Schweißprotokoll<br />

■■<br />

Seite 121 Heizwendelschweißen -<br />

Schweißprotokoll, Rohrleitungsteile<br />

■■<br />

Seite 122 Warmgasschweißen - von Tafeln und<br />

Rohren, Schweißprotokoll<br />

■■<br />

Seite 123 Extrusionsschweißen - von Tafeln und<br />

Rohren, Schweißprotokoll<br />

■■<br />

Seite 124 Schweißen von Dichtungsbahnen<br />

- Auftragsnähte -<br />

■■<br />

Seite 125 Schweißen von Dichtungsbahnen<br />

- Überlappnähte mit Prüfkanal -<br />

■■<br />

Seite 126 Literatur<br />

■■<br />

Seite 127 Impressum<br />

1


Aufbau der Kunststoffe<br />

LE 1 Kunststoff<br />

■■<br />

Notizen<br />

Kunststoffe werden aus natürlichen Rohstoffen hergestellt.<br />

Dies sind z. B. Zellulose, Kohle, Erdöl oder Erdgas.<br />

Der wichtigste Rohstoff ist ______________ .<br />

Die Produktion von Kunststoffen und die Verarbeitung zu<br />

Produkten ist eine sehr effiziente Nutzung von Erdöl.<br />

Kunststoffprodukte sind theoretisch endlos ______________<br />

und besitzen einen sehr hohen Brennwert, der nahezu die<br />

gesamte Herstellungsenergie beinhaltet.<br />

Durch die Anwendung von Kunststoffen lassen sich außerdem<br />

Gewichtsreduktionen realisieren, wodurch wiederum<br />

__________ eingespart wird. Ein Beispiel ist der Fahrzeugbau,<br />

wo immer mehr Bauteile aus Metall durch Kunststoffe<br />

ersetzt werden.<br />

In der Entwicklung der Verpackungen für Lebensmittel<br />

stecken ingenieurtechnische Leistungen, die für den Verbraucher<br />

nicht sichtbar sind. Die Verpackungstüten z. B.<br />

von Chips oder Süßigkeiten bestehen aus mehreren Folien<br />

und Schichten, die unterschiedliche Aufgaben, wie z. B.:<br />

Sperrschichteigenschaften, wie Schutz vor Feuchtigkeit,<br />

hygienischen Schutz, Lichtschutzbarriere, UV-Schutz,<br />

oder z. B. Sauerstoffdurchlässigkeiten, Bedruckbarkeit etc.<br />

realisieren. Hinzu kommen<br />

noch mechanische Aufgaben wie<br />

wiederverschließbare Folien.<br />

Technische Kunststoffe für den chemischen Anlagenbau<br />

sowie auch physiologisch unbedenkliche Kunststoffe wie<br />

z. B. Polyvinylidenfluorid = PVDF sind mittlerweile in der<br />

Pharma-, Lebensmittel- und Halbleiterindustrie zu finden.<br />

Hochleistungs-Kunststoffe für die Herstellung von Medizinprodukten<br />

Schläuche, Dichtungen und Zubehör für medizin-technische<br />

Geräte, insbesondere Verbrauchsmaterialien<br />

wie z. B. Einwegspritzen, Katheter, Implantate etc.<br />

gehören mittlerweile zu Standardausstattungen in den<br />

Kliniken.<br />

Weiterhin können noch viele Beispiele von Kunststoff-Produkten<br />

aufgezeigt werden.<br />

2


Aufbau der Kunststoffe<br />

LE 2 Kunststofferzeugung durch Destillation von Rohöl<br />

Das Rohöl wird bei der Destillation erhitzt, hierbei bilden sich in der Destillationsanlage die verschiedenen<br />

_________________. Die für die Kunststofferzeugung wichtigste Fraktion ist Rohbenzin (Naphta).<br />

Es wird in einem thermischen Spaltprozess (Cracken), in Ethylen (Ethen), Propylen (Propen),<br />

Butylen (Buten) und anderen _______________________________ "gebrochen" und umgebaut.<br />

Aus Ethylen können dann in nachfolgenden Reaktionsprozessen weitere Ausgangsstoffe z. B. Styrol<br />

oder Vinylchlorid gewonnen werden.<br />

Mit den Syntheseverfahren Polymerisation,<br />

Polykondensation oder Polyaddition kann die<br />

eigentliche Herstellung des Kunststoffes<br />

durchgeführt werden.<br />

LE 3 Monomere und Polymere<br />

■■<br />

Notizen<br />

Die Moleküle aus denen Kunststoffe hergestellt werden,<br />

heißen _________________ (Ausgangsstoffe, kleine Moleküle).<br />

Aus den Monomeren entstehen durch einen chemischen<br />

Prozess Makromoleküle, die sogenannten<br />

________________ . Der Prozess, in dem aus Monomeren<br />

Polymere werden, also die Kunststoffherstellung, heißt<br />

Polymerisation („zum Polymer machen“).<br />

3


Aufbau der Kunststoffe<br />

LE 4 Monomer<br />

■■<br />

Notizen<br />

Ungesättigte Verbindung<br />

am Beispiel von "Ethylen"<br />

Summenformel:___________<br />

LE 5 Polymer<br />

■■<br />

Notizen<br />

Aktiviertes Ethylen kann weitere Atome oder Moleküle<br />

binden.<br />

Ersetzt man das Wasserstoffatom [H] mit einem Chloratom<br />

[Cl] so wird daraus ein Polyvinylchlorid (PVC)<br />

4


Aufbau der Kunststoffe<br />

LE 6 Faden- oder Kettenmolekül<br />

■■Notizen<br />

Die entstehende Polymere werden aufgrund ihre Form auch<br />

als Faden- oder Kettenmoleküle bezeichnet.<br />

Kunststoffe bestehen aus sogenannten Makromolekülen.<br />

Es handelt sich dabei um sehr große Molekülketten, welche<br />

wieder aus mind._____________ Einzelmolekülen<br />

bestehen. Sind die Einzelmoleküle in einer Linie aneinandergereiht,<br />

wie z. B. beim Polyethylen, nennt man die<br />

Makromoleküle _________________ oder Kettenmoleküle<br />

bzw. lineare Makromoleküle. Jedoch können sie auch<br />

_____________________________ besitzen oder untereinander<br />

verbunden sein. Außerdem kann es Unterschiede in<br />

ihrer ______________________ Anordnung geben.<br />

Teilkristalline Struktur<br />

Kettenstruktur<br />

Beispiel:<br />

Säurewäscher aus PP<br />

5


Aufbau der Kunststoffe<br />

LE 7 Einteilung der Kunststoffe<br />

Kunststoffe werden nach der Art der Struktur, der Makromoleküle und der Art der<br />

Bindungsmechanismen eingeteilt.<br />

6


Aufbau der Kunststoffe<br />

LE 8 Thermoplaste<br />

■■Notizen<br />

Kunststoffe die durch Wärmeeinwirkung verformbar sind,<br />

heißen ___________________________ . Durch die Eigenschaft<br />

der Thermoplaste ist eine nahezu grenzenlose<br />

Formgebung möglich.<br />

Thermoplaste sind durch Wärmeeinwirkung schmelzbar.<br />

Charakteristisch für Thermoplaste ist, dass die zwischenmolekularen<br />

Kräfte bei Wärmeentzug wieder<br />

__________________werden, d. h. die Thermoplaste<br />

werden durch Abkühlen wieder _________________.<br />

Da die Polymerketten bei Thermoplasten nicht miteinander<br />

vernetzt sind, können sie bei Wärmeeinwirkung ungehindert<br />

ihren Abstand vergrößern, bis hin zur Schmelze.<br />

Da die Schmelzbarkeit ein Charakteristikum der Thermoplaste<br />

ist, stellt die Schweißbarkeit ebenfalls ein charakteristisches<br />

Merkmal der Thermoplaste dar.<br />

LE 9 Amorphe Thermoplaste<br />

■■<br />

Notizen<br />

Die unregelmäßige Anordnung (amorphe Struktur) der<br />

Makromoleküle im Werkstoff nennt man<br />

_______________________________.<br />

7


Aufbau der Kunststoffe<br />

LE 10 Teilkristalline Thermoplaste<br />

■■<br />

Notizen<br />

Hier ist die Anordnung der Makromoleküle im Werkstoff<br />

teilweise (geordnet) __________________ und teilweise<br />

ungeordnet (armorph).<br />

amorph<br />

kristallin<br />

LE 11 Thermoplastische Elastomere<br />

■■Notizen<br />

Thermoplastische Elastomere _____ verbinden die positiven<br />

Eigenschaften von Thermoplasten und Elastomeren.<br />

Sie sind:<br />

■■Bei Raumtemperatur elastisch<br />

■■Schmelzbar<br />

wieder verwertbar und rezyklierbar<br />

Die Elastizität von TPE wird durch sog. physikalische<br />

Vernetzungspunkte erreicht.<br />

Die Polymerketten sind __________<br />

wie bei Elastomeren chemisch<br />

miteinander vernetzt.<br />

Hierdurch sind TPE schmelzbar.<br />

8


Aufbau der Kunststoffe<br />

LE 12 Elastomere<br />

■■<br />

Notizen<br />

Leichte Vernetzung<br />

Querverbindungen zwischen den Fadenmolekülen durch<br />

chemische Bindungen<br />

___________________<br />

Raumnetzmolekül<br />

Auswirkung:<br />

Behinderung der Molekülbewegung<br />

LE 13 Duroplaste<br />

■■<br />

Notizen<br />

Starke Vernetzung<br />

_____________________<br />

Raumnetzmolekül<br />

Auswirkung der chemischen Verbindung: Sehr starke<br />

Behinderung der Molekülbeweglichkeit, je nach Vernetzungsgrad<br />

ist praktisch ___________________ durch Wärmezufuhr<br />

mehr möglich. Duroplaste sind also nach der<br />

Vernetzung dauerhaft in ihrer Form fixiert.<br />

9


Aufbau der Kunststoffe<br />

LE 14 Bindungskräfte<br />

■■<br />

Notizen<br />

Die Kräfte, die die Moleküle zusammenhalten, sind<br />

_____________ als die chemischen Bindungskräfte, die<br />

innerhalb der Moleküle wirksam sind.<br />

chemische, innenmolekulare Bindungskräfte<br />

physikalische, zwischenmolekulare Bindungskräfte<br />

LE 15 Zwischenmolekulare Kräfte<br />

■■<br />

Notizen<br />

Die zwischenmolekularen Kräfte ändern sich, wenn sich<br />

der Abstand der Fadenmoleküle zueinander verändert.<br />

Kleiner Abstand große/kleine zwischenmolekulare<br />

Kräfte.<br />

Der Molekülabstand und damit die Werkstofffestigkeit lässt<br />

sich durch____________ beeinflussen. Deshalb heißen<br />

diese Kunststoffe ______________________________.<br />

10


Physik der Kunststoffe<br />

LE 16 Zugversuch<br />

■■<br />

Notizen<br />

Allgemein gilt im Zugversuch:<br />

Der Widerstand des Stoffes gegen Verformung<br />

ist die ________________________.<br />

Dabei tritt eine ____________________________ auf.<br />

LE 17 Zugfestigkeit/Dehnung<br />

■■<br />

Notizen<br />

Unter Spannung versteht man das Verhältnis der<br />

_________, die auf einen Körper einwirkt und der minimalen<br />

Querschnittsfläche des ungedehnten Körpers (Kraft /<br />

Fläche N/mm²). Die Maximalspannung, die ein Werkstoff<br />

erträgt, wird als maximale _________________________<br />

bezeichnet.<br />

Dabei tritt eine Längenänderung auf, die bezogen<br />

auf die ursprüngliche Probenlänge als<br />

________________________ bei Maximalspannung angegeben<br />

wird. Zugfestigkeit und Dehnung sind<br />

___________________________________.<br />

11


Physik der Kunststoffe<br />

LE 18 Ermittlung von Zugfestigkeit/<br />

Dehnung<br />

■■<br />

Notizen<br />

Zugfestigkeit und Dehnung bei Maximalspannung werden<br />

mit vielen Proben Schritt für Schritt bei steigenden Temperaturen<br />

geprüft. Für jede Messung benötigt man in der<br />

Regel 5 Proben, aus deren Festigkeits- und Dehnungswerten<br />

je ein _________________ gebildet wird. Diese beiden<br />

Werte werden in Abhängigkeit von der _________________<br />

in ein Diagramm eingetragen und ergeben so die charakteristischen<br />

Kurvenverläufe für die Zustandsbereiche.<br />

Während der Übergang vom festen Zustand in den thermoelastischen<br />

Zustand relativ scharf ist, erfolgt der Übergang<br />

vom thermoelastischen in<br />

den________________________________ Zustand fließend.<br />

LE 19 Zustandsbereiche thermoplastischer Kunststoffe, Verhalten<br />

unter Spannungs- und Wärmeeinwirkung<br />

■■<br />

Notizen<br />

12


Werkstoffeigenschaften<br />

LE 20 Darstellung der Zustandsbereiche<br />

■■<br />

Notizen<br />

13

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