recycling aktiv 02/19
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Materialumschlag & Transport<br />
zu erfassen. Entweder befördert der Radlader<br />
die Hackschnitzel in die Schubbodenanlage<br />
direkt zur Verbrennung oder<br />
er schiebt sie zu einem Haufwerk in der<br />
Lagerhalle zusammen, die bis zu 6.500<br />
Kubikmeter Hackschnitzel fassen kann.<br />
Vorräte müssen angelegt werden für die<br />
Nacht und für das Wochenende.<br />
Der Radlader Cat 930M befördert die<br />
Hackschnitzel in die Schubbodenanlage direkt<br />
zur Verbrennung oder er schiebt sie zu einem<br />
Haufwerk in der Lagerhalle zusammen.<br />
Fotos: Caterpillar/Zeppelin<br />
Sieben Tage die Woche in Betrieb<br />
Denn die Anlage ist 24 Stunden sieben<br />
Tage die Woche in Betrieb. Daher gilt für<br />
die Baumaschine eine hohe Verfügbarkeit<br />
– im Notfall müssen ein Hallenkran und<br />
ein 15-Tonnen-Stapler aushelfen. Doch<br />
der Stapler bringt es nicht auf die eigentlich<br />
nötige Höhe beim Auskippen. „Der<br />
Radlader ist im Vergleich dazu viel flexibler<br />
und kann in kürzester Zeit viel mehr<br />
Mengen bewegen“, so Leo Schanda.<br />
5.000 Kubikmeter Schüttgut hat der Cat<br />
930M im Schnitt an Umschlagleistung in<br />
der Woche zu bewältigen – am Tag werden<br />
rund 700 Kubikmeter Hackschnitzel<br />
verbrannt. Die Stückigkeit der Hackschnitzel<br />
liegt bei 20 bis 30 Millimetern.<br />
Um den Kühler der neuen Arbeitsmaschine<br />
von feinen Staubpartikeln freizublasen,<br />
wurde ein Umkehrlüfter eingebaut.<br />
Ein Vorabscheider unterstützt die Filterung<br />
der Ansaugluft des Cat-Acert-Motors<br />
C7.1. Die neue Baumaschine sei einfach<br />
zu bedienen, äußert sich der Fahrer<br />
Janko Kegl. Doch um ihn zu unterstützen,<br />
wurden auch Zusatzfeatures angebracht<br />
– Sicherheit hat angesichts des hohen<br />
Lieferaufkommens Vorrang. Ist das mächtige<br />
Anbaugerät voll gefüllt mit der Biomasse,<br />
schränkt das die Sicht des Fahrers<br />
nach vorne ein und er kann nur schlecht<br />
sehen, ob sich Personen davor befinden.<br />
Daher wurde eine Kamera am Seitenholm<br />
des Fahrerhauses befestigt, die den Arbeitsbereich<br />
vor der Schaufel komplett<br />
erfasst. Auch am Heck der Baumaschine<br />
wurden Rückfahrwarnblitzer installiert,<br />
um Personen darauf aufmerksam zu machen,<br />
dass sie aufpassen müssen, wenn<br />
sie sich hinter der Baumaschine aufhalten.<br />
„Wir haben drei verschiedene Angebote<br />
eingeholt und uns bei anderen Anwendern<br />
informiert, doch am besten<br />
wurden wir von Josef Gruber von Zeppelin<br />
betreut“, liefert Schanda die Erklärung,<br />
warum die Wahl der Baumaschine auf<br />
einen Cat 930M fiel.<br />
Einsparung von jährlich rund<br />
40.000 Tonnen CO 2<br />
Das Heizkraftwerk in Pfaffenhofen erzeugt<br />
pro Jahr etwa 40.000 MWh Strom<br />
und 75.000 MWh Wärme und Dampf.<br />
Damit können rund 10.000 Wohnungen<br />
mit Heizenergie versorgt werden. Der<br />
Dampf wird auf eine durchschnittliche<br />
Temperatur von 450 Grad gebracht und<br />
durch eine Turbine geführt. Mit einem<br />
Druck von elf bar werden 200 Kubikmeter<br />
Wasser in der Stunde mit einer Temperatur<br />
von 125 Grad durch die Rohre<br />
gepumpt. 18 Kilometer lange Leitungen<br />
mit einem Durchmesser von 200 Millimeter<br />
laufen in 1,20 Meter Tiefe durch<br />
Pfaffenhofen. Ist das heiße Wasser beim<br />
Kunden angekommen, hat es gerade<br />
einmal ein paar Grad an Temperatur weniger.<br />
Wärmetauscher entziehen dann<br />
die Temperatur und wandeln sie in angenehme<br />
Raumtemperatur um. Zur Versorgungssicherheit<br />
der Fernwärme verfügt<br />
der Standort über zwei Reservekessel<br />
für den Gas- oder Ölbetrieb als Redundanz.<br />
Reparaturen oder Revisionsarbeiten<br />
wie etwa am Heizkessel müssen gut geplant<br />
sein. „Wir halten die Anlage gut in<br />
Schuss und sind von den 8.760 Stunden<br />
rund 8.400 Stunden in vollem Betrieb“,<br />
so Leo Schanda. Danpower hat im Übrigen<br />
den Zuschlag zur einmaligen Verlängerung<br />
der EEG-Förderung erhalten, die<br />
bis 2031 läuft. „Wir wollen das Kraftwerk<br />
die nächsten Jahrzehnte weiter betreiben<br />
und grüne Wärme und Strom für die<br />
Stadt Pfaffenhofen bereitstellen“, so der<br />
Produktionsleiter. Durch den Einsatz erneuerbarer<br />
Energien werden somit jährlich<br />
rund 40.000 Tonnen CO 2<br />
eingespart.<br />
Für den Beitrag im Klimaschutz, den Innovationsgehalt<br />
und die Messbarkeit von<br />
Energie- und Treibhausgas-Einsparungen<br />
wurde Danpower bereits ausgezeichnet.<br />
Das Unternehmen bekam im letzten Jahr<br />
den Klimaschutzpreis der Stadt. Das<br />
Biomasse-Heizkraftwerk war bereits 2001<br />
ausschlaggebend dafür, dass Pfaffenhofen<br />
als erste deutsche Kommune das<br />
Klimaschutzziel der Bundesregierung<br />
erreichte. Danpower betreibt seit 2014<br />
das Biomasseheizkraftwerk in Pfaffenhofen<br />
an der Ilm, welches 2001 seinen<br />
Betrieb aufgenommen hat.<br />
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