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April 2019 I Jahrgang 18 I Nr. 201<br />

Firmen & Märkte 13<br />

Weltgrößtes Dachtragwerk aus Baubuche<br />

Schraubenhersteller SWG investiert 30 Millionen Euro in eine neue Produktionshalle, deren Tragwerk komplett aus Holz bestehen wird.<br />

Baubeginn war im Oktober 2018, bis Jahresende soll das Gebäude fertig sein.<br />

Das Waldenburger Unternehmen<br />

gehört zur Würth-<br />

Gruppe und zählt zu den<br />

größten Schraubenherstellern<br />

Europas. Jetzt baut SWG Produktion<br />

Schraubenwerk Gaisbach<br />

eine 12 800 Quadratmeter große<br />

Produktionshalle, die der Bedeutung<br />

des Unternehmens gerecht<br />

wird. 114 Meter lang, fast 97 Meter<br />

breit und 12 Meter hoch soll<br />

das Gebäude sein, an das sich ein<br />

dreigeschossiges Büro- und Ausstellungsgebäude<br />

anschließen<br />

wird. Was den Bau so besonders<br />

macht, ist vor allem das Material:<br />

Halle wie Besucherpavillon werden<br />

aus Holz errichtet. 30 Millionen<br />

Euro lässt sich das Unternehmen<br />

den Neubau kosten.<br />

MATERIAL Entworfen hat das<br />

Gebäudeensemble der Vorarlberger<br />

Holzarchitekt Hermann Kaufmann.<br />

Für das Dachtragwerk der<br />

fünfschiffigen Halle hat Kaufmann<br />

speziell verklebtes Buchenholz,<br />

Markant: Die Halle soll 114 Meter breit und fast 97 Meter lang werden. Auffällig ist die Dachkonstruktion mit Vorsprüngen zwischen den fünf<br />

Hallenschiffen. Eine Brücke verbindet die Produktionshalle mit dem dreigeschossigen Besucher-Pavillon.<br />

Visualisierung: HK Architekten<br />

sogenannte Baubuche, gewählt.<br />

Die Halle wird zu 70 Prozent aus<br />

einem Fertigungs- und Logistikbereich,<br />

zu 20 Prozent aus einem Bereich<br />

für Werkzeug und Werkzeugbau<br />

sowie Lagerflächen für Rohmaterial<br />

bestehen. Überspannt<br />

wird das Ganze von einem Dach<br />

mit kammartiger Struktur. Da für<br />

die nächsten Jahre mit einer Zunahme<br />

des Bedarfs an Schrauben<br />

für den Holz- und Ingenieurholzbau<br />

gerechnet werde, könne die<br />

Halle modular um 11 000 Quadratmeter<br />

erweitert werden.<br />

Die Materialwahl – Holz für das<br />

Tragwerk, Blech und Metall für<br />

die Fassade – soll laut einer Pressemitteilung<br />

des Unternehmens<br />

Tätigkeitsfeld der SWG-Produktion<br />

und Einsatzgebiete der<br />

Schrauben für den Holz- und Metallbereich<br />

widerspiegeln. Zudem<br />

solle dem Nachhaltigkeitsgedanken<br />

Rechnung getragen werden:<br />

„Durch den hohen Einsatz von<br />

Laub- und Nadelholz will das Unternehmen<br />

einen Beitrag zur Senkung<br />

des CO 2<br />

-Ausstoßes leisten“,<br />

heißt es in der Pressemitteilung.<br />

Die Zahl der Stützen in der Halle<br />

wurde auf ein Minimum reduziert,<br />

woraus sich Spannweiten<br />

von bis zu 42 Metern ergeben haben.<br />

Unter diesen Bedingungen<br />

konnte der Entwurf mit filigranem<br />

Tragwerk nur mit hochtragfähigem<br />

Buchenholz umgesetzt werden.<br />

Insgesamt werden etwa 1800<br />

Kubikmeter Holz verbaut. Dies bedeute<br />

eine CO 2<br />

-Einsparung von<br />

rund 3600 Tonnen gegenüber einer<br />

konventionellen Bauweise –<br />

bei 50 Jahren Nutzungsdauer.<br />

Die Jagstzeller Firma Schlosser<br />

soll den Holzbau vorfertigen, anliefern<br />

und montieren. Die Montage<br />

soll im Mai starten und vier<br />

bis sechs Wochen dauern. Zum<br />

Jahresende soll die Produktionshalle<br />

fertig sein, der Besucherpavillon<br />

soll bis Mai 2020 folgen. In<br />

den Hallenneubau wird die Produktion<br />

langer Schrauben verlegt,<br />

dadurch sollen neue Arbeitsplätze<br />

entstehen. Starten soll die Produktion<br />

im nächsten Jahr – unter<br />

dem dann weltweit größten Dachtragwerk<br />

aus Baubuche. pm/flu<br />

www.hkarchitekten.at<br />

www.schlosser-projekt.de<br />

www.swg.de<br />

Spatenstich in Harthausen<br />

Wittenstein erweitert „Talent Arena“ – 1,6 Millionen Euro investiert.<br />

Publikumsgespräch: Volker Karle, Jens Mühling, Martin Schneider und Ralf Sturm (v. li.).<br />

Finden und binden<br />

Schon der Titel des von der<br />

Volksbank Hohenlohe organisierten<br />

zweiten Hohenloher<br />

Unternehmer-Impulses<br />

„Engpassfaktor Personal –<br />

Unternehmerimpulse für erfolgreiches<br />

Personalmanagement“<br />

machte das Dauerproblem für<br />

viele hiesige Arbeitgeber deutlich:<br />

„Der Erfolg der Unternehmen<br />

hängt wesentlich von den<br />

Mitarbeitern ab. Doch Mitarbeiter<br />

zu gewinnen ist momentan<br />

schwierig“, fasste Dieter Karle,<br />

Vorstandsvorsitzender der<br />

Volksbank, im Waldenburger<br />

Panoramahotel zusammen.<br />

Die Veranstaltung solle den Teilnehmern<br />

eine Auszeit sowie einen<br />

Mehrwert durch leicht umsetzbare<br />

Inhalte bieten – Letzteres<br />

sei Hauptziel der Netzwerkveranstaltung<br />

für Betriebe in<br />

der Region. Welchen Mehrwert<br />

konnten die gut 30 Anwesenden<br />

diesmal mitnehmen?<br />

Etwa verschiedene Strategien<br />

der Personalakquise: MEFA verfolge<br />

einen ganzheitlichen Ansatz<br />

mit Printanzeigen, Online-<br />

Jobbörsen, Stellenausschreibungen<br />

auf der Firmen-Website<br />

sowie der Zusammenarbeit mit<br />

Personaldienstleistern und<br />

Headhuntern, sagte Referent<br />

Martin Schneider, Geschäftsführer<br />

des Kupferzeller Befestigungstechnikspezialisten.<br />

„Kommunikation wird zur Online-Kommunikation“,<br />

stellte<br />

Jens Mühling, Koordinator Recruiting<br />

bei der Süddeutschen<br />

Krankenversicherung (SDK),<br />

fest. Es gelte, die digitalen Möglichkeiten<br />

bei der Mitarbeitersuche<br />

zu nutzen. Um diese zu binden,<br />

gelte aber: „Die handelnden<br />

Personen sind Menschen.<br />

Es zählen Menschlichkeit und<br />

Emotion, also die Firma und<br />

ihre Werte.“<br />

KERNPROBLEM Ralf Sturm,<br />

Personalleiter bei EBM-Papst<br />

schilderte ein Kernproblem für<br />

den Mulfinger Ventilatorenspezialisten:<br />

„Es ist besonders<br />

schwierig, überregional Fachund<br />

Führungskräfte zu finden.“<br />

Nicht jeder wolle in der Region<br />

leben, und Reinpendeln sei auf<br />

Dauer schwierig.<br />

Oliver Schwab, Firmenvertriebsleiter<br />

der SDK, erinnerte daran,<br />

dass auch die Arbeitskraft einmal<br />

gefundener Mitarbeiter erhalten<br />

werden müsse. Das<br />

Durchschnittsalter der Beschäftigten<br />

steige deutschlandweit<br />

immer weiter an, und in zehn<br />

Jahren sei das Gros zwischen<br />

55 und 65 Jahre alt, warnte er.<br />

Schon allein deshalb müsse die<br />

Gesundheit der Mitarbeiter unbedingt<br />

gefördert werden.<br />

Zufrieden über die Veranstaltung<br />

zeigte sich Gastgeber<br />

Karle: „Wenn’s den Unternehmen<br />

gut geht, profitieren wir<br />

als Bank direkt oder indirekt<br />

davon.“ Die Teilnehmerzahl sei<br />

dem Zweck der Veranstaltung<br />

angemessen: „Es soll ein überschauberer<br />

Kreis bleiben. Eine<br />

Diskussion mit 100 Leuten<br />

wäre schwierig.“ Der Unternehmer-Impuls<br />

soll künftig etwa<br />

zweimal im Jahr stattfinden.<br />

Die nächste Veranstaltung ist<br />

im Herbst geplant – Ort und<br />

Thema stehen noch nicht fest.<br />

www.ebmpapst.com<br />

www.mefa.de<br />

www.sdk.de<br />

www.vb-hohenlohe.de<br />

Foto: Frank Lutz<br />

Netzwerken mit praktischen Tipps: Beim zweiten „Hohenloher Unternehmer-Impuls“<br />

ging es um den Fachkräftemangel. VON FRANK LUTZ<br />

In 21 verschiedenen Berufsbildern<br />

bildet Wittenstein aktuell<br />

rund 180 junge Menschen aus.<br />

1,6 Millionen Euro investiert der<br />

Mechatronikkonzern nun am<br />

Standort Igersheim-Harthausen in<br />

die Erweiterung seines Ausbildungszentrums,<br />

der „Wittenstein<br />

Talent Arena“.<br />

Mitte März war Spatenstich für<br />

den 600 Quadratmeter großen Anbau,<br />

der zum nächsten Ausbildungsstart<br />

im September fertig<br />

sein soll. Danach stehen 3050<br />

Quadratmeter für Ausbildungswerkstätten<br />

und Trainingsräume<br />

zur Verfügung.<br />

Baustart: Oliver Kössel (Leiter HRM), Dr. Anna-Katharina Wittenstein<br />

(Vorstand, beide Wittenstein), Andreas Bokmeier (Geschäftsführer,<br />

Bokmeier), Thilo Brandel (Leiter Gebäudemanagement, Wittenstein),<br />

Frank Menikheim (BM Igersheim), Stefan Porasil (Bauleiter,<br />

Bokmeier), Jürgen Metzger (Ausbilder, Wittenstein, v. li.). Foto: Wittenstein<br />

HARMONISCH Direkt an der<br />

B19 gelegen, schmiegt sich die Architektur<br />

an den Gebäudebestand<br />

von 2008 an. Auch in neue Maschinen<br />

und Anlagen wird investiert,<br />

darunter ein 3D-Drucklabor,<br />

ein CAD-Trainingsraum sowie<br />

moderne CNC-Fräs- und Präzisionsdrehmaschinen,<br />

Elektronikund<br />

Prüfarbeitsplätze für die<br />

Werkstätten Mechanik, Elektronik<br />

und Montage.<br />

pm<br />

www.wittenstein.de<br />

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