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K ULTUR<br />
Hörmann-Galerie im „Ausnahmezustand“<br />
90 Jahre Elmar Kopp: Imster würdigen den großen Kunstschaffenden mit einer Jubiläumsausstellung<br />
Am 2. April feierte Elmar Kopp seinen 90. Geburtstag. Anlässlich<br />
dieses „Runden“ lud die Hörmann-Galerie zu einer Jubiläumsvernissage<br />
und platzte sprichwörtlich aus allen Nähten, denn gezeigt<br />
werden neue Ölbilder des Künstlers. Die Fåsnåchtsgruppe „Die<br />
Schölfeler“ sorgte für musikalisch-kulinarische Genüsse im Freien,<br />
während „Die Saligen“ für die klangliche Gestaltung im Inneren<br />
der Galerie verantwortlich zeichneten.<br />
Von Friederike Bundschuh<br />
Familie, Freunde, Künstlerkollegen,<br />
Wegbegleiter, Vertreter aus Politik<br />
und Wirtschaft – viele sind gekommen,<br />
um einen der „großen Vier der<br />
Stunde Null“ zu feiern, denn Elmar<br />
Kopp mischte mit August Stimpfl,<br />
Herbert Wachter und Andreas Weissenbach<br />
ab 1956 das vorherrschende<br />
Kunstverständnis in öffentlichen Aufträgen<br />
gehörig auf. Öffentliche Plätze<br />
und Gebäude sind weit über Tirols<br />
Grenzen hinaus geprägt von Kopps<br />
künstlerischem Werk, seine Arbeiten<br />
sind im Bestand vieler privater und<br />
öffentlicher Sammlungen und Bauten<br />
im In- und Ausland. „Die Präsenz seiner<br />
Arbeiten im öffentlichen Raum,<br />
besonders seiner Arbeiten in Imst und<br />
Umgebung, forcierten eine breit angelegte<br />
Auseinandersetzung mit Kunst,<br />
die auch die Stadt zu einem wichtigen<br />
Zentrum für die Region werden ließ“,<br />
so Kunsthistorikerin Dr. Elisabeth<br />
Maireth.<br />
zu Person und Werk fort. „Der Verlust<br />
der rechten Hand durch einen<br />
Arbeitsunfall war geradezu eine Katastrophe<br />
für ihn, aber Elmar hat das<br />
alles überwunden, es ist so etwas Ähnliches<br />
gewesen wie ein Sieg des Geistes<br />
über den Körper“, so Baeck über den<br />
Jubilar, der sein Diplom an der Akademie<br />
der bildenden Künste in Wien<br />
1954 mit dem österreichischen Staatspreis<br />
erlangte. Kopp praktizierte viele<br />
Techniken wie Malerei, Skulptur,<br />
Aquarell oder Radierung. „Die Radierung<br />
hab i dann irgendwann aufgegeben,<br />
es war zuviel für die linke<br />
Hand. Auch bei der Bildhauerei war’s<br />
schwierig, weil da hab i oft Nervenschmerzen<br />
in der linken Hand gehabt<br />
trotz maschineller Hilfen“, so der<br />
Jubilar zur RUNDSCHAU. Baeck<br />
reiste viel mit Kopp, der Laudator war<br />
„fasziniert, Kopp über die Schulter zu<br />
blicken, wenn er bei diversen Reisen<br />
mit Buntstiften eine Szene eingefangen<br />
hat, aus der dann später ein hervorragendes<br />
Bild geworden ist“.<br />
Elmar Kopp feierte jüngst als einer von den „großen Vier der Stunde Null“ seinen<br />
90. Geburtstag. Der Imster Ausnahmekünstler präsentiert in der Hörmann-Galerie<br />
seine neuen Ölbilder, die vor allem Landschaften, Blumen, aber auch einige wenige<br />
Aktbilder umfassen. <br />
Das Kulturreferat Imst lud zur Ausnahmevernissage „Neue Ölbilder“ von Prof. Elmar<br />
Kopp anlässlich seines 90. Geburtstages am 2. April. Im Bild: Raiffeisen-Sponsorvertreter<br />
Christian Seiser, Laudator Dr. Peter Baeck, Elmar Kopp, Bürgermeister<br />
Stefan Weirather und Andrea Schaller (v.l.) vom Kulturreferat.<br />
ÜBER ELMAR KOPP. Peter<br />
Baeck, Verleger der „Zeitschrift Tirol“<br />
und Laudator an diesem Abend, der<br />
Mitte der 1970er Jahre im Rahmen<br />
einer Ausstellung erstmals mit Elmar<br />
Kopp in Kontakt gekommen war, gratulierte<br />
herzlich, wünschte „vor allem<br />
Gesundheit und viel Freude mit der<br />
Kunst“ und fuhr ganz im Sinne Elmar<br />
Kopps mit persönlichen Worten<br />
KULINARIK, BLUMEN UND<br />
GLÜC<strong>KW</strong>ÜNSCHE. Vor der Galerie<br />
waren trotz des unwirtlichen<br />
Wetters einige Stände von den „Schölfelern“<br />
aufgebaut worden, die die Versorgung<br />
der unglaublich vielen Besucher<br />
mit allerlei kulinarischen und<br />
musikalischen Köstlichkeiten als Geschenk<br />
für Elmar mit im Gepäck hatten.<br />
Bürgermeister Stefan Weirather<br />
überreichte nebst Blumen eine eindrucksvolle<br />
„Gemäldetorte“ und „Die<br />
Saligen“ sorgten mit Liedern wie „Nix<br />
gibt’s zwoamal, all’s geaht vorbei, lei<br />
im Augenblick bin i frei“ für Gänsehautgefühl.<br />
Eine Feier der besonderen<br />
Art, die dem Jubilar einmal mehr die<br />
Wertschätzung seiner Heimat zeigte<br />
und ihn darin bestärkte, weiterhin<br />
künstlerisch tätig zu sein, seine faszinierenden<br />
Landschaften und Blumen<br />
in Öl, speziell von seinem geliebten<br />
Seerosenteich und den Dolomiten,<br />
umzusetzen.<br />
Für die musikalische Umrahmung dieser Geburtstagsfeier der besonderen Art<br />
sorgten „Die Saligen“ mit Liedern wie „Nix gibt’s zwoamal, all’s geaht vorbei, lei im<br />
Augenblick bin i frei“ oder „Weiberleit“ als Antwort auf die Fåsnåchtsgruppe „Die<br />
Schölfeler“, die für musikalisch-kulinarische Genüsse verantwortlich zeichneten.<br />
Der Imster Bürgermeister gratulierte mit Blumen und einer „Gemäldetorte“ ganz<br />
herzlich im Namen aller, wünschte vor allem Gesundheit und bedankte sich für das<br />
herausragende Wirken des Jubilars.<br />
RS-Fotos: Bundschuh<br />
RUNDSCHAU Seite 44 10./11. April 2019