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Alu_VZ_2020_Redaktion

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REDAKTIONELLER TEIL<br />

EDITORIAL SECTION<br />

schnell zum Ende zu kommen. Ein Demokratisierungsprozess<br />

in Saudi-Arabien kommt nur extrem<br />

langsam in Gang. Vor allem aber hat sich die Kündigung<br />

des Atomabkommens mit dem Iran durch<br />

Präsident Trump zu einem geopolitischen Pulverfass<br />

entwickelt. Die Drohung des Iran, die Straße<br />

von Hormus zu schließen, durch die ein wesentlicher<br />

Teil des Rohölexporte aus der Golfregion<br />

verschifft werden, kann zur Explosion führen.<br />

Nach Anschlägen auf mehrere Tanker, Beschlagnahmen<br />

von Schiffen und Drohnenabschüssen hat<br />

die Unsicherheit enorm zugenommen. Dies bewirkt<br />

natürliche eine hohe Volatilität der Rohölpreise<br />

(s. Grafik 1).<br />

Brent Blend Ölpreis/ in US-$ je Barrel<br />

140<br />

120<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019<br />

Quelle: Bloomberg<br />

Grafik 1<br />

Nachdem 2018 die globale Rohölnachfrage um 1,4<br />

mbd (= million barrel per day) stieg, wird für 2019<br />

ein auf 100 mbd anziehender Bedarf gesehen. Da<br />

der Zuwachs der Rohölförderung außerhalb der<br />

OPEC stärker als der globale Verbrauchsanstieg<br />

ausfällt, reduziert dies den Bedarf für die OPEC-<br />

Förderung um 0,9 mbd. Die aktuelle Fördermenge<br />

entspricht diesem Bedarf. Eine Eskalation am Golf<br />

infolge der Militärmanöver hätte temporäre Engpässe<br />

in der Versorgung zur Folge. Gleichwohl<br />

geht die IKB vorerst von einem Rohölpreis zwischen<br />

60 und 70 US-$ je Barrel Brent aus – mit<br />

einem hohen Anstiegspotenzial bei militärischen<br />

Störfeuern.<br />

Insbesondere belasten aber die Handelskriege.<br />

Seitens der US-Regierung wird die Androhung von<br />

Strafzöllen und weiteren Sanktionen immer mehr<br />

zum Mittel der innenpolitischen Profilierung genutzt.<br />

Selbst erst kurzfristig geschlossene Abkommen (siehe<br />

Mexiko) sind nicht mehr verlässlich. Zudem strahlt<br />

der Konflikt mit China immer mehr auf die wichtigsten<br />

Partnerländer au, sodass sich manche Marktbeobachter<br />

fragen, ob Abkommen und Vereinbarungen<br />

mit den USA überhaupt Sinn machen, wenn sie<br />

kurzfristig per Tweet wieder obsolet werden.<br />

Wichtige Abnehmermärkte setzen auf Leichtbau<br />

Die Erwartungen in Bezug auf die Produktion von<br />

Light Vehicles (bis 2,8 t Stückgewicht) gehen in der<br />

nächsten Dekade von einem jährlichen Output zwischen<br />

knapp 100 und bis zu 110 Mio. Einheiten pro<br />

Jahr aus, wobei ab 2025 Stückzahlen von 105 Millionen<br />

und mehr erreicht werden sollen. Für 2019<br />

zeichnet sich nur ein Absatzvolumen von 2 bis 3 %<br />

unter Niveau des Vorjahres ab.<br />

In Bezug auf die Gesamtproduktion existieren nur<br />

geringe Unterschiede auf die durchschnittliche<br />

Jahresproduktion und den daraus resultierenden<br />

Bestand der Kfz-Flotte am Ende der Prognoseperiode.<br />

Ein Gros des Wachstums erfolgt außerhalb<br />

Europas und der USA. China dürfte spätestens im<br />

Jahr 2022 die Schallmauer von 30 Millionen produzierter<br />

Light Vehicles überschreiten.<br />

Während die Grundeinschätzungen über die Produktions-<br />

und Absatzentwicklung verschiedener<br />

Consulting-Unternehmen, Industrieverbände und<br />

Prognosefirmen weitgehend identisch sind, gibt es<br />

größere Divergenzen bei der Einschätzung zum<br />

Vordringen alternativer Antriebstechnologie zum<br />

Verbrennungsmotor. In Bezug auf den Antrieb sieht<br />

die IKB zunächst eine stark anziehende Bedeutung<br />

<strong>Alu</strong>minium Lieferverzeichnis <strong>2020</strong> | 05

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