2019/18 - Mobilität
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JOBS<br />
ten pro Jahr vom Band laufen<br />
sollen. Um dieses Ziel zu erreichen,<br />
werden Facharbeiter wie<br />
Kfz-Mechaniker oder -Mechatroniker,<br />
Maschinen- und Anlageführer,<br />
aber auch Entwickler<br />
und Projektleiter benötigt und<br />
gesucht – darüber hinaus sollen<br />
noch weitere nachhaltige Arbeitsplätze<br />
mit Weiterbildungsund<br />
Qualifikationsmaßnahmen<br />
geschaffen werden.<br />
Da die Menschheit tendenziell<br />
ja eher nicht weniger, sondern<br />
mehr Fahrzeuge benötigen<br />
wird, bleibt der Markt in Bewegung.<br />
Die Bandbreite der „Fahrzeuge“<br />
ist groß und geht salopp<br />
gesagt vom Rollschuh bis zum<br />
Kreuzfahrtschiff. Oder – um bei<br />
der E-<strong>Mobilität</strong> zu bleiben –<br />
vom Hoverboard bis zum Lastwagen.<br />
Fachleute für<br />
die Zukunftsthenem<br />
Auch die Ulmer Wieland-Werke<br />
sehen sich in dieser Hinsicht<br />
gut für die Zukunft gerüstet.<br />
„Das Megathema Elektromobilität<br />
wird sich in den nächsten<br />
zehn bis 20 Jahren durchsetzen<br />
und unser Wachstum möglicherweise<br />
langfristig und nachhaltig<br />
antreiben“, ist sich Christine<br />
Schossig, Vice President<br />
Marketing & Communications,<br />
sicher – hierbei komme es Wieland<br />
entgegen, dass es sich um<br />
eine Evolution handle und es<br />
zunächst neben weni-<br />
Forschung und Entwicklung sind in allen denkbaren Branchen rund ums Auto aktiv.<br />
Foto: © Golubovy/shutterstock.com<br />
gen reinen E-Autos mehr Hybridfahrzeuge<br />
geben werde.<br />
„Neben Komponenten für die<br />
alten und neuen Antriebstechnologien<br />
können wir mit unseren<br />
Hochleistungslegierungen<br />
auch sehr viel zur künftigen<br />
Wertschöpfung in Elektrofahrzeugen<br />
sowie der autonomen<br />
Fahrzeugtechnologie beitragen“,<br />
ergänzt Schossig. Man<br />
habe in Ulm sehr gute Ingenieure,<br />
die an diesen Zukunftsthemen<br />
arbeiten würden.<br />
Ebenfalls gut aufgestellt sieht<br />
sich der Ulmer Schmierstoffspezialist<br />
Hermann Bantleon,<br />
auch wenn hier der Umschwung<br />
durchaus kritischer betrachtet<br />
wird. „Grundsätzlich glauben<br />
wir nicht, dass der Technologiewechsel<br />
in der heute angedachten<br />
Weise und diesem Umfang<br />
kommen wird“, mutmaßt Rainer<br />
Janz, Bereichsleiter Produktund<br />
Qualitätsmanagement. Sinn<br />
und Nutzen dürfe man hier<br />
durchaus kritisch hinterfragen.<br />
Im Laufe der Zeit habe man sich<br />
aber eine gewisse Branchenvielfalt<br />
erarbeitet, die die Umsätze<br />
auch in schwierigen Zeiten sichere,<br />
so Janz weiter. Dazu würden<br />
auch bei Elektromotoren<br />
klassische Prozesse der mechanischen<br />
Bearbeitung anfallen<br />
und auch dabei würden Hilfund<br />
Betriebsstoffe benötigt.<br />
Es wird viel passieren<br />
Eins ist sicher: Seit Carl Benz<br />
<strong>18</strong>86 seinen Motorwagen zum<br />
Patent angemeldet hat, ist viel<br />
passiert. Gerade hinsichtlich der<br />
Elektrifizierung und der zunehmenden<br />
Automatisierung ist<br />
auch in den kommenden Jahren<br />
eine rasante Entwicklung zu erwarten.<br />
Die Branche an sich ist<br />
also eine zukunftsträchtige für<br />
Fachkräfte.<br />
Jobs fallen weg, es<br />
kommen aber auch neue hinzu<br />
FOTO: ©SOLCAN DESIGN/<br />
SHUTTERSTOCK.COM<br />
Weit über 800.000 Menschen<br />
arbeiten in Deutschland<br />
in der Automobilindustrie,<br />
sie ist einer der größten<br />
Wirtschaftszweige des<br />
Landes. Laut einer aktuellen<br />
Untersuchung des Instituts für<br />
Arbeitsmarkt- und Berufsforschung<br />
(IAB) drohen langfristig<br />
Zehntausende Jobs in der<br />
Automobilbranche zu verschwinden.<br />
Gleichzeitig wollen die Automobilindustrie<br />
und ihre Zulieferer<br />
bis 2020 40 Milliarden<br />
Euro in die Weiterentwicklung<br />
alternativer Antriebe investieren.<br />
„Durch die weitere Verbreitung<br />
von Elektromobilität<br />
eröffnen sich interessante<br />
Jobperspektiven“, sagt Paul<br />
Ebsen, Sprecher der Bundesagentur<br />
für Arbeit.<br />
Die Branche sucht jetzt zum<br />
Beispiel Absolventen aus dem<br />
IT-Bereich. Aber auch Juristen,<br />
die sich mit Produkthaftung,<br />
Patenten und Lizenzen befassen.<br />
Oder Autodesigner, die die<br />
Innenausstattung der E-Autos<br />
entwerfen. Oder Volkswirtschaftler,<br />
Ingenieure, Maschinenbauer<br />
und Elektrotechniker.<br />
„Auch Chemiker haben<br />
gute Berufsaussichten“, erklärt<br />
Ralf Petri vom Verband<br />
der Elektrotechnik Elektronik<br />
Informationstechnik. dpa