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2019/18 - Mobilität

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<strong>18</strong><br />

VISIONEN<br />

Per Flugtaxi vom<br />

Eselsberg ins Wiley<br />

Zukunftsvisionen Die Ulmer und Neu-Ulmer sind staugeplagt.<br />

So mancher steht morgens im Pendlerstau. Da kann man<br />

schon mal vom Flugtaxi träumen. Von Kerstin Auernhammer<br />

Luftlinie sind es vom<br />

Eselsberg ins Wiley gerade<br />

einmal siebeneinhalb<br />

Kilometer. Im<br />

morgendlichen Ulmer<br />

Berufsverkehr allerdings fühlt<br />

es sich an wie 75 Kilometer. Man<br />

könnte vermutlich schneller<br />

vom Wiley nach Heidenheim<br />

gelangen, der Autobahnanbindung<br />

sei dank.<br />

Neue <strong>Mobilität</strong>skonzepte<br />

Doch wenn der eigene Arbeitgeber<br />

halt nun mal nicht<br />

in Heidenheim sitzt, sondern<br />

am Eselsberg, dann<br />

braucht es neue <strong>Mobilität</strong>skonzepte.<br />

Der ÖPNV<br />

ist in Stoßzeiten übervoll.<br />

Und da er sich zumindest<br />

zeitweise die Spuren<br />

mit dem restlichen<br />

Verkehr teilt, ist er<br />

auch stauanfällig. Was<br />

dann? Fahrgemeinschaften<br />

mit Kollegen<br />

sind ein Anfang – da<br />

ist man zwar genauso<br />

lange unterwegs wie<br />

wenn man allein im<br />

Auto sitzt, man sitzt aber bequemer<br />

als in den Öffentlichen.<br />

Und mit dem Fahren kann man<br />

sich ja abwechseln. Eine weitere<br />

Alternative wäre es, mit dem<br />

Fahrrad den Berg hochzustrampeln.<br />

Oder ein E-Bike anzuschaffen,<br />

um nicht komplett<br />

durchgeschwitzt am Arbeitsplatz<br />

aufzutauchen. Vielleicht<br />

beteiligt sich ja sogar der Arbeitgeber<br />

in Form eines<br />

Dienst rads an den Kosten?<br />

Seilbahnen sind erprobt<br />

Eine schnelle Lösung kann<br />

an dieser Stelle niemand aufzeigen<br />

– nur Visionen. Eine<br />

in Ulm immer wieder auftauchende<br />

Vision ist die<br />

von der Seilbahn. In anderen<br />

Städten ist sie längst<br />

Realität – sei es, um<br />

Touristen auf Hügel zu<br />

bringen wie in Sarajevo<br />

oder als echtes Verkehrsmittel<br />

wie in Ankara.<br />

Dort verkürzte<br />

sich der Arbeitsweg für<br />

Pendler drastisch. Aus<br />

der Vorstadt Sentepe<br />

brauchten viele Angestellte<br />

vorher bis zu 60 Minuten<br />

zur beliebten U-Bahn-<br />

Station Yenimahalle.<br />

Jetzt sind<br />

sie in zehn Minuten<br />

dort. Die<br />

Technologie ist<br />

marktreif, Bau<br />

und Betrieb einer<br />

solchen Bahn wären<br />

Experten zufolge günstiger<br />

als andere Projekte doch viele<br />

Kommunen zögern.<br />

Vielleicht warten sie ja auf<br />

Flugtaxis – die durchaus auch<br />

schon im Testbetrieb sind, zum<br />

Beispiel in Dubai, Allerdings<br />

noch ohne Passagiere. Der Probebetrieb<br />

soll nächstes Jahr<br />

starten. Läuft es gut, könnte in<br />

vier Jahren die erste Flugtaxilinie<br />

ihren Betrieb aufnehmen.<br />

Bis die Technik nach Ulm<br />

kommt, wird es wohl<br />

noch einige Zeit dauern.<br />

Dann kann es so<br />

manchem heutigen<br />

Berufspendler egal<br />

sein – weil er längst<br />

im Ruhestand ist.<br />

250<br />

Millionen Euro hat der Bau der<br />

Linie 2 in Ulm in etwa gekostet.<br />

Wie viel man für eine Seilbahn<br />

ausgeben müsste, hängt von der<br />

Länge und der Trassenführung<br />

ab. Neu-Ulms Oberbürgermeister<br />

Gerold Noerenberg hatte im<br />

vergangenen November eine vergleichende<br />

Machbarkeitsstudie<br />

angeregt.<br />

FOTOS: © GOLDEN SIKORKA/SHUTTERSTOCK.COM,<br />

© SIMPLINE/FOTOLIA.DE

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