Graubünden Exclusiv – Sommer 2019
Das Magazin «Graubünden Exclusiv» liegt in rund 300 Fünf-, Vier- und Dreisternhotels in Graubünden und Bad Ragaz auf, wird den Abonnenten im In- und Ausland zugestellt, ist im Nationalparkzentrum präsent, liegt in Top-Restaurants, in Banken, Versicherungen, exklusiven Geschäften, Boutiquen, Galerien, Museen, Arzt- und Zahnarztpraxen, Reisebüros und Tourismusvereinen auf.
Das Magazin «Graubünden Exclusiv» liegt in rund 300 Fünf-, Vier- und Dreisternhotels in Graubünden und Bad Ragaz auf, wird den Abonnenten im In- und Ausland zugestellt, ist im Nationalparkzentrum präsent, liegt in Top-Restaurants, in Banken, Versicherungen, exklusiven Geschäften, Boutiquen, Galerien, Museen, Arzt- und Zahnarztpraxen, Reisebüros und Tourismusvereinen auf.
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umtreiben. Claudio sucht jetzt einen der Steinböcke<br />
mit blauem Bändel. Er will den Bändel <strong>–</strong> in gebührender<br />
Distanz natürlich <strong>–</strong> ferngesteuert absprengen.<br />
«Ohne Gefahr für den Steinbock», schiebt er gleich<br />
nach, einfach über Funk. «Er hat nämlich den Forschungszweck<br />
erfüllt …». Seit dieser Begegnung halten<br />
wir die Augen nach dem Steinbock mit dem blauen<br />
Bändel ganz besonders weit offen. Vielleicht sehen<br />
ja wir ihn?<br />
Im Nationalpark laufen verschiedene Forschungsprojekte.<br />
Eines ist das «alpbionet2030». Hier versuchen<br />
die Forscher zu erfahren, welche Distanzen Steinböcke<br />
und Hirsche zurücklegen und wo sie sich aufhalten:<br />
Calan und Landa, zwei der Forschungssteinböcke,<br />
wurden auch mit so einem blauen Bändel mar kiert.<br />
Geforscht wird ebenfalls in anderen Bereichen. «Forscher»,<br />
so Erwin, «haben vor wenigen Jahren in der Val<br />
Mingèr eine neue Waldameisenart gefunden, die bislang<br />
weltweit unbekannt war. Bedeutend ist die neu<br />
entdeckte Ameise vor allem aufgrund der Bodendiversität.<br />
Und jetzt beherbergt die Schweiz statt sechs<br />
sieben Ameisenarten. Darauf sind wir stolz.»<br />
VAL TRUPCHUN IM NATIONALPARK<br />
Der Schweizerische Nationalpark ist ein streng<br />
geschütztes Wildnisgebiet, in dem sich Pflanzen<br />
und Tiere frei entwickeln und natürliche<br />
Prozesse ihren ungehinderten Lauf nehmen<br />
können, ohne dass der Mensch eingreift. Gegründet<br />
wurde der Park 1914. Viele Infos gibt es<br />
im Nationalparkzentrum in Zernez. Wildtierbeobachtungen<br />
finden zwischen Juni und Oktober<br />
statt:<br />
www.nationalpark.ch<br />
SAURIER UND URMEER<br />
Erwin berichtet uns auch von Saurierspuren. Forscher<br />
haben sie entdeckt. Da, wo wir gerade stehen, in einem<br />
Bach- und Rüfenbett, zeigt er uns Dolomit,<br />
Kalkschiefer, Verrucano und den Radiolarit. Dieses<br />
Gestein entsteht in rund 5000 Metern Tiefe am Meeresboden.<br />
«Radiolarien sind winzig kleine Tierchen,<br />
die noch heute in Ozeanen leben», erzählt uns Erwin.<br />
«Sterben sie, sinken ihre Skelette auf den Meeresboden,<br />
wo sie Radiolarienschlamm bilden, aus dem<br />
dann im Laufe der Zeit das Gestein entsteht.» Wie<br />
aber kommt der Radiolarit hierher ins Val Trupchun?<br />
«Das ist ganz einfach», lacht Erwin. Genau da, wo wir<br />
stehen, befand sich vor über 100 Millionen Jahren<br />
noch das Urmeer … »<br />
Immer wieder hören wir ein Röhren, eine Art Grollen.<br />
Die Hirsche sind also immer noch am Flirten.<br />
Ganz oben auf dem Grat sitzt eine Handvoll Steinböcke.<br />
Insgesamt leben im Nationalpark rund 300 Tiere.<br />
Erstaunlich ist doch, dass die so viel wiegen sollen<br />
wie alle Ameisen im Park …<br />
Auf unserem Tierbeobachtungsrundgang sehen wir<br />
Dutzende von Steinböcken, Hirschen und auch Gämsen.<br />
Der Feldstecher leistet hier beste Dienste, denn<br />
oft sieht man sie mit blossem Auge nicht so gut.<br />
Kaum auf der Alp Trupchun angekommen, beginnt es<br />
zu tröpfeln. Picknick im Regen ist also angesagt, bevor<br />
es wieder zurückgeht.<br />
Karin Huber<br />
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