Schützenfestbeilage Attendorn 2019

Tradition 1222 – Das Attendorner Schützenmagazin
Lass das mal die Anderen machen
En twersen Lümmel spricht Klartext
Schützenfest 2019! Gutes
Wetter, nette Leute, kaltes
Bier und vier Tage Party in
Attendorn. Was für ein Wochenende!
Jeder anständige
Schütze hisst bereits am
Donnerstag die Fahne im eigenen
Garten oder gleich auf
der ganzen Straße, geht dann
am Freitag zur Bierprobe,
um in ein ausgelassenes Wochenende
zu starten.
Man klönt, trinkt leckeren
Gerstensaft, trifft alte Bekannte
wieder, geht auf die
Kirmes, schießt ein paar Rosen
und präsentiert sich im
Schützenzug. Man zeigt sich
halt. Sehen und gesehen
werden. Ist ja auch wichtig.
Man(n) ist stolz dabei zu sein
und haut das Wochenende
mal so richtig auf die Kacke.
Flotte Sprüche, gute Laune
und tolle Menschen. Das
macht unser Fest aus. Und
das macht es so einzigartig.
Bis es montagsmorgens zum
Vogelschießen geht. Während
der ein oder andere erlahmte
Schützenbruder keinen Sinn
darin sieht, sich so früh aus
dem Bett zu quälen – vorausgesetzt
er ist zum Antreten
schon wieder zu Hause
– marschieren Andere natürlich
mit zur Vogelrute. Einige
Königsaspiranten sind auch
dabei. Aber nicht viele.
Das Schießen beginnt und die
Anwärter werden ans Gewehr
gebeten. Und was passiert?
Erstmal nichts. Dann zwei,
vielleicht drei, im besten
Fall vier Mann kommen
nach vorne. Einer
geht nur, um seine
Frau zu schocken.
Was haben wir gelacht!
Dann geht’s los.
Ein irrer Wettkampf.
Die, die
schießen, wollen
auch König werden.
Der Moderator fragt
nach weiteren Bewerbern.
Und blickt nicht in die
allzu stolzen Gesichter vom
Vortag. Gestandene Männer,
Unternehmer, Selbstständige,
Angestellte, Junggesellen,
Ehemänner und Väter,
die seit Jahren mitmarschieren
und Schützenfest feiern.
Zumindest bis hierhin. Sie
alle schauen verlegen auf ihr
Bier.
DIE, DIE
SCHIESSEN,
WOLLEN AUCH
KÖNIG WERDEN
„Schießen? Ich? Ne, ne, lass
das mal lieber wen anders
machen. Hat ja noch immer
hingehauen. Zur Not schießt
der Vorstand.“ Genau! Warum
auch nicht. Dafür ist er ja
da. (Ironie aus)
Dann geht es los mit einer Armada
von Begründungen:
„Ne, dieses Jahr nicht. Ich hab
nichts vorbereitet. - Ne, meine
Frau will das nicht bzw. ich
traue mich nicht sie zu fragen.
- Ne, unser Omma wird Ende
der Woche 90, das schaffe ich
nicht. - Ne, ich hab morgen
früh ´nen Friseurtermin. Das
wird zu eng. - Ne, also ganz
ehrlich, das ist mir zu stressig.
- Ah, dieses Jahr geht’s
leider nicht, ich muss morgen
Holz machen und unser Kurzer
schreibt Diktat.“
Dazu zitiert man am besten
„Beaker“ aus der Muppet-Show,
der immer zu sagen
pflegte: „Mimimi!“
Nach dem Schießen ertönt
aus der gleichen Richtung
IMMER
EIN VOLLTREFFER!
EUER ELEKTROFACHMARKT WÜNSCHT
ALLEN VIEL SPASS BEIM SCHÜTZENFEST!
Corte
RUND UM‘S SCHÜTZENFEST
der Satz: „Waren aber wenig
Bewerber heute,
woll?“
Und irgendwann,
stehen am Schützenfestsamstag
15 Jungschützen
an
der Stange und
montags sehen
wir keinen einzigen
Schützen.
NE, UNSER OMMA
WIRD ENDE
DER WOCHE 90,
DAS SCHAFFE ICH
NICHT
Vielleicht müssen
die Söhne es erst vormachen,
vielleicht wäre
ein Königsclub für den einen
oder anderen eine Möglichkeit,
aber vielleicht schaffen
wir unser Fest auch selber ab.
Das ist meine Meinung. Geraderaus.
Vielleicht sieht es jemand
anders, aber ich lasse
mich natürlich montags gerne
eines Besseren belehren
und freue mich auf viele Anwärter
auf die Königswürden.
Denn eins weiß ich aus Erfahrung:
etwas geileres als
Schützenkönig gibt es nicht!
Und im Jahr drauf kann man
ja wieder gemütlich sein Bier
mit den Kumpels trinken.
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