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Schützenfestbeilage Attendorn 2019

DAS 3. ATTENDORNER SCHÜTZENMAGAZIN der Schützengesellschaft Attendorn 1222 e.V. - Attendorn feiert Schützenfest vom 05. Juli bis 08. Juli 2019

DAS 3. ATTENDORNER SCHÜTZENMAGAZIN der Schützengesellschaft Attendorn 1222 e.V. - Attendorn feiert Schützenfest vom 05. Juli bis 08. Juli 2019

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Tradition 1222 – Das <strong>Attendorn</strong>er Schützenmagazin<br />

1949 erstes Schützenfest nach dem zweiten Weltkrieg<br />

Viele Auflagen, doch auch viel Engagement machten das Fest möglich<br />

AKTUELLES<br />

Den wohl tragischsten Einschnitt<br />

in der jüngeren Geschichte<br />

der Schützengesellschaft<br />

<strong>Attendorn</strong> bildet<br />

der zweite Weltkrieg.<br />

Während das Schützenfest<br />

1939 noch weitestgehend<br />

normal verlief, hatte wohl<br />

keiner der Teilnehmer auch<br />

nur die geringste Ahnung,<br />

dass es für lange Jahre das<br />

letzte Schützenfest sein sollte.<br />

Im September desselben<br />

Jahres brach der zweite<br />

Weltkrieg aus, der auch unter<br />

den Schützenbrüdern große<br />

Lücken riss. Aufzeichnungen<br />

aus den sechs Kriegsjahren<br />

liegen keine vor, es ist davon<br />

auszugehen, dass das Vereinsleben<br />

vollständig zum<br />

Erliegen kam.<br />

ZUNÄCHST<br />

GALTEN NACH<br />

KRIEGSENDE ALLE<br />

VEREINE UND<br />

GESELLSCHAFTEN<br />

ALS NICHT<br />

MEHR BESTEHEND<br />

Ein neues Kapitel in der Geschichte<br />

der <strong>Attendorn</strong>er<br />

Schützengesellschaft beginnt<br />

mit der Beendigung<br />

des Krieges. Zunächst galten<br />

nach Kriegsende alle Vereine<br />

und Gesellschaften als nicht<br />

mehr bestehend, so auch die<br />

Schützengesellschaft <strong>Attendorn</strong>.<br />

Das Vermögen wurde<br />

durch die Militärregierung<br />

gesperrt, später von Sparkassendirektor<br />

i.R. Josef<br />

Hüttemann treuhänderisch<br />

verwaltet. So blieb es zunächst,<br />

bis im November<br />

1947 in einem Rundschreiben<br />

der Kreisverwaltung<br />

von der Möglichkeit des Auflebens<br />

der Schützensache<br />

Kenntnis gegeben wurde.<br />

52<br />

Das zunächst für unmöglich<br />

Gehaltene setzte nun ein. Es<br />

bestand die Möglichkeit, eine<br />

Genehmigung durch die Militärregierung<br />

zu erhalten, der<br />

Westfälische Heimatbund<br />

und die St.-Sebastians-Bruderschaften<br />

hatten entsprechend<br />

abgestimmte Mustersatzungen<br />

erstellt, die einer<br />

Neugründung zu Grunde liegen<br />

mussten.<br />

Zunächst fand am 21. Dezember<br />

1947 im „Hotel zur Post“<br />

eine Generalversammlung<br />

mit dem Zweck der Neugründung<br />

statt. Die Neugründung<br />

sollte laut Versammlungsbeschluss<br />

mit Anschluss an die<br />

St.- Sebastians-Bruderschaft<br />

erfolgen. Walter Siepe wurde<br />

zum Bruderschaftsführer gewählt.<br />

Gegen diese Beschlussfassung<br />

der ordnungsgemäß<br />

einberufenen Versammlung<br />

wurde jedoch von sieben<br />

Mitgliedern der ehemaligen<br />

Schützengesellschaft<br />

Einspruch erhoben. So fand<br />

am 14. März 1948, diesmal<br />

im Hotel Rauch, eine zweite<br />

Haupt- und Gründungsversammlung<br />

statt. Hier sprach<br />

sich die Mehrheit für einen<br />

Anschluss an den Westfälischen<br />

Heimatbund aus. Der<br />

Vorsitzende Walter Siepe<br />

rief zum Abschluss der Versammlung<br />

zu Einigkeit im<br />

Sinne der Schützensache auf.<br />

Der Grundstein für das<br />

Fortbestehen der Schützengesellschaft<br />

war also im<br />

März 1948 gelegt. Nun hieß<br />

es kräftig in die Räder zu<br />

greifen, um das Vereinsleben<br />

wieder in Schwung zu<br />

bringen. Es durfte jedoch<br />

1948 noch kein Schützenfest<br />

ausgerichtet werden, was in<br />

der knappen Zeit ohnehin<br />

schwierig zu organisieren<br />

gewesen wäre, so dass man<br />

zunächst ein Waldfest in den<br />

Die Ehrendamen im Schützenjahr 1949.<br />

Bremger Eichen veranstaltete.<br />

Im Folgejahr 1949 wurde<br />

endlich die Erlaubnis erteilt,<br />

noch im selben Jahr<br />

wieder ein Schützenfest<br />

auszurichten. Nun galt es,<br />

mit Hochdruck die Schützenhalle<br />

in Stand zu setzen,<br />

die dringender Reparaturen<br />

bedurfte oder aber einen<br />

Neubau in die Wege zu leiten.<br />

Das notwendige Kapital<br />

konnte durch Freigabe des<br />

gesperrten Vermögens bereitgestellt<br />

werden. Leider<br />

zog sich die Freigabe der<br />

Schützenhalle jedoch lang<br />

hin, so dass der Vorstand in<br />

Gesprächen mit der Stadtverwaltung<br />

über einen Hallenneubau<br />

verhandelte. So<br />

heißt es im Vorstandsprotokoll<br />

vom 25. April 1949: „Zunächst<br />

berichtete der Vorsitzende<br />

über den Stand der<br />

Verhandlungen mit der Militärregierung<br />

über die Freigabe<br />

der alten Schützenhalle.<br />

Leider war auch diesem<br />

Bericht zu entnehmen, dass<br />

die Angelegenheit noch immer<br />

nicht weitergekommen<br />

ist. Es wurde dann in<br />

die Besprechung über den<br />

geplanten Neubau einer<br />

Schützenhalle eingetreten.<br />

Auf die Frage des Vorsitzenden<br />

erklärte Dr. Weber, dass<br />

die Stadt <strong>Attendorn</strong> als Träger<br />

einer Halle wohl nicht in<br />

Frage käme.“<br />

So musste das Schützenfest<br />

vom 4. bis zum 6. Juni 1949<br />

in einem Tuchzelt auf dem<br />

Feuerteich gefeiert werden.<br />

Geliefert wurde das 1.250 qm<br />

große Zelt durch die Firma<br />

Zelte-Koch aus Dortmund.<br />

Als Musik wirkte die inzwischen<br />

wieder auf den Plan<br />

getretene <strong>Attendorn</strong>er Feuerwehrmusik<br />

unter Obermusikmeister<br />

Josef Ante mit.<br />

Der Vogel sowie die Scheibe<br />

wurden allerdings noch mit<br />

Luftgewehren geschossen,<br />

da Handfeuerwaffen durch<br />

die Militärregierung nach wie<br />

vor verboten waren und erst<br />

in den nächsten Jahren wieder<br />

freigegeben wurden. Die<br />

Würde des Vogelkönigs konnte<br />

sich in diesem Jahr der<br />

Fabrikant Walter Dingerkus<br />

sichern, Scheibenkönig wurde<br />

Richard Muhr. Das Schützenfest<br />

verlief in gewohnter<br />

Weise und erfreute sich eines<br />

besonderen Zuspruchs durch<br />

die Bevölkerung. Beim Festbankett<br />

waren auch die Leiter<br />

der englischen Militärregierung<br />

in Olpe und der Leiter<br />

der belgischen Besatzung in<br />

<strong>Attendorn</strong> eingeladen.<br />

www.1222ev.de

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