Schützenfestbeilage Attendorn 2019

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Tradition 1222 – Das Attendorner Schützenmagazin 1949 erstes Schützenfest nach dem zweiten Weltkrieg Viele Auflagen, doch auch viel Engagement machten das Fest möglich AKTUELLES Den wohl tragischsten Einschnitt in der jüngeren Geschichte der Schützengesellschaft Attendorn bildet der zweite Weltkrieg. Während das Schützenfest 1939 noch weitestgehend normal verlief, hatte wohl keiner der Teilnehmer auch nur die geringste Ahnung, dass es für lange Jahre das letzte Schützenfest sein sollte. Im September desselben Jahres brach der zweite Weltkrieg aus, der auch unter den Schützenbrüdern große Lücken riss. Aufzeichnungen aus den sechs Kriegsjahren liegen keine vor, es ist davon auszugehen, dass das Vereinsleben vollständig zum Erliegen kam. ZUNÄCHST GALTEN NACH KRIEGSENDE ALLE VEREINE UND GESELLSCHAFTEN ALS NICHT MEHR BESTEHEND Ein neues Kapitel in der Geschichte der Attendorner Schützengesellschaft beginnt mit der Beendigung des Krieges. Zunächst galten nach Kriegsende alle Vereine und Gesellschaften als nicht mehr bestehend, so auch die Schützengesellschaft Attendorn. Das Vermögen wurde durch die Militärregierung gesperrt, später von Sparkassendirektor i.R. Josef Hüttemann treuhänderisch verwaltet. So blieb es zunächst, bis im November 1947 in einem Rundschreiben der Kreisverwaltung von der Möglichkeit des Auflebens der Schützensache Kenntnis gegeben wurde. 52 Das zunächst für unmöglich Gehaltene setzte nun ein. Es bestand die Möglichkeit, eine Genehmigung durch die Militärregierung zu erhalten, der Westfälische Heimatbund und die St.-Sebastians-Bruderschaften hatten entsprechend abgestimmte Mustersatzungen erstellt, die einer Neugründung zu Grunde liegen mussten. Zunächst fand am 21. Dezember 1947 im „Hotel zur Post“ eine Generalversammlung mit dem Zweck der Neugründung statt. Die Neugründung sollte laut Versammlungsbeschluss mit Anschluss an die St.- Sebastians-Bruderschaft erfolgen. Walter Siepe wurde zum Bruderschaftsführer gewählt. Gegen diese Beschlussfassung der ordnungsgemäß einberufenen Versammlung wurde jedoch von sieben Mitgliedern der ehemaligen Schützengesellschaft Einspruch erhoben. So fand am 14. März 1948, diesmal im Hotel Rauch, eine zweite Haupt- und Gründungsversammlung statt. Hier sprach sich die Mehrheit für einen Anschluss an den Westfälischen Heimatbund aus. Der Vorsitzende Walter Siepe rief zum Abschluss der Versammlung zu Einigkeit im Sinne der Schützensache auf. Der Grundstein für das Fortbestehen der Schützengesellschaft war also im März 1948 gelegt. Nun hieß es kräftig in die Räder zu greifen, um das Vereinsleben wieder in Schwung zu bringen. Es durfte jedoch 1948 noch kein Schützenfest ausgerichtet werden, was in der knappen Zeit ohnehin schwierig zu organisieren gewesen wäre, so dass man zunächst ein Waldfest in den Die Ehrendamen im Schützenjahr 1949. Bremger Eichen veranstaltete. Im Folgejahr 1949 wurde endlich die Erlaubnis erteilt, noch im selben Jahr wieder ein Schützenfest auszurichten. Nun galt es, mit Hochdruck die Schützenhalle in Stand zu setzen, die dringender Reparaturen bedurfte oder aber einen Neubau in die Wege zu leiten. Das notwendige Kapital konnte durch Freigabe des gesperrten Vermögens bereitgestellt werden. Leider zog sich die Freigabe der Schützenhalle jedoch lang hin, so dass der Vorstand in Gesprächen mit der Stadtverwaltung über einen Hallenneubau verhandelte. So heißt es im Vorstandsprotokoll vom 25. April 1949: „Zunächst berichtete der Vorsitzende über den Stand der Verhandlungen mit der Militärregierung über die Freigabe der alten Schützenhalle. Leider war auch diesem Bericht zu entnehmen, dass die Angelegenheit noch immer nicht weitergekommen ist. Es wurde dann in die Besprechung über den geplanten Neubau einer Schützenhalle eingetreten. Auf die Frage des Vorsitzenden erklärte Dr. Weber, dass die Stadt Attendorn als Träger einer Halle wohl nicht in Frage käme.“ So musste das Schützenfest vom 4. bis zum 6. Juni 1949 in einem Tuchzelt auf dem Feuerteich gefeiert werden. Geliefert wurde das 1.250 qm große Zelt durch die Firma Zelte-Koch aus Dortmund. Als Musik wirkte die inzwischen wieder auf den Plan getretene Attendorner Feuerwehrmusik unter Obermusikmeister Josef Ante mit. Der Vogel sowie die Scheibe wurden allerdings noch mit Luftgewehren geschossen, da Handfeuerwaffen durch die Militärregierung nach wie vor verboten waren und erst in den nächsten Jahren wieder freigegeben wurden. Die Würde des Vogelkönigs konnte sich in diesem Jahr der Fabrikant Walter Dingerkus sichern, Scheibenkönig wurde Richard Muhr. Das Schützenfest verlief in gewohnter Weise und erfreute sich eines besonderen Zuspruchs durch die Bevölkerung. Beim Festbankett waren auch die Leiter der englischen Militärregierung in Olpe und der Leiter der belgischen Besatzung in Attendorn eingeladen. www.1222ev.de
AKTUELLES Gildehaus Attendorn Projekt vereinigt Attendorner Zünfte GILDEHAUS ATTENDORN Schützengesellschaft Attendorn 1222 E. V. HEUTE Mitten im Herzen der Stadt Attendorn, in unmittelbarer Nähe zum alten Rathaus am kleinen Markt gelegen, gibt es ein kleines altes Gebäude. Seit mehr als 40 Jahren ist es unbewohnt und ungenutzt. Mitte der neunziger Jahre wurde die Fassade aus Bruchstein provisorisch mit einem Gewebe vor herabfallenden Teilen geschützt. Der Grundriss des Gebäudes beträgt ca. 6,00 x 6,05 Meter. Aufgrund der kleinen Grundfläche und der verhältnismäßig hohen Gebäudeform wird das Gebäude im Volksmund auch Turmspeicher genannt, erinnert es doch dem Aussehen nach an die Lagerund Speicherhäuser aus alten Handelsstädten. Ein Gutachten der Uni Hamburg datierte das Bauwerk 2012 auf die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts. Die Begründung für die weitere Führung in der Denkmalliste Attendorns wurde daraufhin offen gehalten, wie auch der Umgang mit diesem ungenutzten und somit unwirtschaftlichen Gebäude. Einige Zunftmitglieder der in Attendorn bestehenden St. Agatha-Schmiedezunft, der St. Josef-Bauzunft, Gildemitglieder der St. Nicolai Bruderschaft der Kaufleute sowie der St. Sebastians Schützenbruderschaft prüften 2012 die Nutzung des Gebäudes als zukünftiges eventuelles Gildehaus. Grundidee ist, das Zunftund Gildewesen in Attendorn wieder mehr in den öffentlichen Focus zu stellen. Ähnlich wie der Bieketurm, seit 1986 genutzt als Zeughaus der Schützengesellschaft und heute Treffpunkt für Attendorner, wie Touristen und Schüler, die sich dort über das Schützenwesen informieren können, wäre nach einem erfolgreichen Umbau des Turmspeichers, mit einer neuen Nutzung als Gildehaus, die Darstellung des Attendorner Gilde- und Zunftwesens als zusätzliche Attraktion denkbar. Die frühe mittelalterliche Geschichte und deren weitere Entwicklung der Gilden und Zünfte werden im 1. OG des Südsauerlandmuseums beschrieben. Einige historische Exponate werden dazu dort ausgestellt. Kreismuseumsleiterin Monika Löcken, die früh die Bemühungen der Gilden und Zünfte um das Gildehaus unterstützt hat, kann sich eine sinnvolle Ergänzung dieser Ausstellung in unmittelbarer Nähe des Museums gut vorstellen. Im Turmspeicher würden die aktuell genutzten Gegenstände, wie Fahnen, Zunftladen, Protokoll- und Totenbücher ausgestellt und aufbewahrt. Des Weiteren ist eine allgemeine Nutzung für pädagogische Zwecke des Südsauerlandmuseums vorgesehen. Nach diesen ersten Vorbereitungen zu einem Gebäudeerwerb und Umbau scheiterten die Bemühungen zunächst IN ZUKUNFT an einer neu zu schaffenden Zuwegung vom kleinen Markt aus. Im Sommer 2018 eröffneten sich aber durch einen Eigentümerwechsel in unmittelbarer Nachbarschaft neue Möglichkeiten für Kaufverhandlungen um den Turmspeicher. Markus Harnischmacher, Sascha Koch und Claus Ortmann nahmen in Absprache mit den Vorsitzenden der Gilden und Zünfte, als Projektgemeinschaft Gildehaus, die Arbeit im Herbst 2018 für das Projekt wieder auf. Dank der Unterstützung der Gilde- und Zunftmitglieder, der Kreismuseumsleiterin Monika Löcken, des Bürgermeisters Christian Pospischil, der Verwaltung Attendorns und anderer Vereine wie z.B. dem Heimatverein und vieler anderer Helfer, konnte man am 12. Februar 2019 den Trägerverein Gildehaus Attendorn e. V. gründen. Der erfolgreiche Start mit mehr als 80 Gründungsmitgliedern lässt für eine positive Zukunft des Projektes hoffen. Die erfolgreiche Umsetzung hängt aber noch von den zu beantragenden und unbedingt notwendigen Zuschüssen von öffentlicher Hand ab. Diese fachgerecht zu beantragen obliegt nun dem neugewählten Vorstand, der diese Arbeit für den Verein weiter vorantreiben soll. SCHNELL . INDIVIDUELL . PREISWERT Exklusive Einladungen Heben Sie sich mit individuellen Einladungen von den Produkten der Onlinedrucker ab. Weil wir die schönen Dinge lieben. Sie auch? Sprechen Sie uns doch einfach an! (Claus Ortmann) Bieketurmstr. 2 · Attendorn · Tel.: 02722.9265-0 · www.freymedia.de www.1222ev.de 53
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