54 „Unser Honig schmeckt immer anders und sieht anders aus. Es ist ein Naturprodukt.“ S Surren ist beruhigend, Imkern ist das neue Yoga“, lacht Andreas Kasche. „Die Bienen kann man vorsichtig anfassen, sie sind richtig flauschig, vor allem die Drohne.“ Angst haben beide nicht, auch wenn natürlich der eine oder andere Stich nicht ausbleibt, erzählen sie. „Bei Gewitter sollte man lieber nicht an sie ran, das mögen sie nicht. Aber man gewöhnt sich an die Stiche. Es heißt auch, Imker bekämen deswegen kein Rheuma.“ Beide arbeiten übrigens in der Regel ohne Schutzkleidung, so sehr vertrauen sie ihren Tieren, und bei der letzten Ernte gab es gerade mal einen Stich. Und auch ich, obwohl ich den Tieren hier ganz nahe komme, gehe ohne eine weitere schmerzhafte Erinnerung nach Hause. „Unsere Freunde hatten anfangs etwas Angst, sie merkten aber schnell, dass nichts passiert. Auch mit unseren Nachbarn gibt es keine Probleme“, berichten die beiden. Sie mögen die Arbeit mit der Natur und auch, dass sie etwas Handfestes produzieren, berichten sie. Rund 600 Kilogramm Honig haben sie in diesem Jahr geerntet. „Im Durchschnitt ernten wir 40 Kilogramm pro Volk, es können auch mal 60 bis 80 Kilo sein. Zweimal im Jahr ernten wir, einmal die Frühtracht, später die Sommertracht. Die Bienen sammeln mehr Honig als sie selbst brauchen und wir nehmen ihnen nicht alles weg, sondern lassen ihnen einen Teil des Honigs als Nahrung“, erzählen die beiden von ihrer nachhaltigen Imkerei. Neben den „Findorffer Gärten“ gibt es noch „Horney“, „Rapsody“ und „Espressoney“ in Gläsern mit sehr geschmackvoll gestalteten Etiketten, hochwertig gedruckt bei der Steintorpresse. Erhältlich ist der Honig bei Holtorfs Heimathaven, Lestra, Magellan Store und YellowBird Coffee. Man darf aber auch gerne bei Ihnen an der Tür in der Fürther Straße klingeln und den Honig erwerben. „Die Findorffer lieben natürlich unseren Honig der Sorte Findorffer Gärten“, erzählen sie lachend. Transparent möchten sie sein und die Prozesse zeigen. Jeder Interessierte darf sich bei Ihnen melden. „Unser Honig schmeckt nicht immer gleich und sieht auch nicht immer gleich aus und darf das auch, denn es ist ein Naturprodukt. Er ist eine wilde Mischung aus den Bremer Vorgärten, Kleingärten, Parks und weiterer Grünflächen“, betont Katrin Kasche, die hauptberuflich als Marketingmanagerin arbeitet und sich nebenher vor allem um den Vertrieb des Honigs und um Verwaltungsaufgaben kümmert. Bremer Stadtfabrikanten als Netzwerk Das Imkerpaar ist begeistert bei den Bremer Stadtfabrikanten dabei, einem Netzwerk von rund 30 kleinen unabhängigen Bremer Manufakturen, die sich für ehrliche und faire Produkte engagieren und zweimal den 2. Platz beim Wettbewerb „Ideen für Bremen“ belegten. „Hier wird der Cross-Over-Gedanke hochgehalten, es gibt viele befruchtende Ideen untereinander von ganz unterschiedlichen Typen und Produkten. Das ist hier in Bremen ganz toll, man knüpft schnell Netzwerke und auch die Großen schauen da genau drauf.“ Auch in den sozialen Netzwerken wie Facebook oder Twitter sind sie aktiv und haben einen eigenen Blog. Pläne für die Zukunft haben die beiden reichlich. „Zum Beispiel überlegen wir, ein Honigbier zu brauen. Das lernte ich auf einer Imkermesse in Celle kennen. Für solche Sachen sind wir zu haben, aber wir haben noch ganz viele Ideen“, so der 39-Jährige. Man darf gespannt sein. www.hinterhofhonig.de bremissima
55 TOP 10 Dessous-Boutiquen Deutschland SOUS AWARD <strong>2019</strong> S bremissima