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Leseprobe stahl und eisen 06/2019

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Exogene Impulse <strong>und</strong><br />

(ausbleibende) Innovationen<br />

N<br />

ach vier Jahren Pausen finden Ende des Monats wieder GIFA, METEC<br />

<strong>und</strong> Co. statt. Welche technologischen Themen <strong>und</strong> Fragen die Stahlindustrie<br />

zur Messe besonders umtreiben, haben wir seit Ausgabe<br />

3/<strong>2019</strong> in steigender Intensität beleuchtet. Erneut finden Sie hier<br />

wieder ein ganzes Bündel an Artikeln, die sich mit dem Quartett der<br />

„Bright World of Metals“ beschäftigen. Ganz besonders ans Herz legen möchte ich<br />

Ihnen das englischsprachige Special ab Seite 49. Darin decken hochkarätige Gastbeiträge<br />

u.a. von ArcelorMittal, Primetals <strong>und</strong> Fraunhofer die Spanne von Marktanalyse<br />

über Stahlerzeugung <strong>und</strong> Anlagenbau bis Wissenschaft ab.<br />

Neben technologischen Fragen wie Dekarbonisierung, Industrie 4.0 <strong>und</strong> Additiver<br />

Fertigung muss sich die Stahlindustrie zusätzlich mit politischen Einflüssen beschäftigen.<br />

Aktuelles Beispiel: Im Vereinigten Königreich hat British Steel im Mai Insolvenz<br />

angemeldet (siehe Seite 12). Eine belastbare Analyse, in welchem Umfang das<br />

Management, der Brexit oder die Finanzinvestoren die Verantwortung tragen, steht<br />

noch aus. Aber exogene Impulse durch die Politik spielen sicherlich eine Rolle. Dieser<br />

Einfluss zeigt sich beispielsweise bei ArcelorMittal. Weil eine schwache Nachfrage auf<br />

hohe Einfuhren trifft, wird der Konzern die Produktion u.a. in Bremen <strong>und</strong> Eisenhüttenstadt<br />

zurückfahren. Wer auf Umlenkeffekte aufgr<strong>und</strong> des US-Protektionismus<br />

als eine wesentliche Ursache tippt, dürfte einen Treffer landen.<br />

Für manche Stahlmanager im „Rust Belt“ der USA ist dieser Protektionismus nun eine<br />

komfortable Situation – auf den ersten Blick. Schließlich lassen sich nun veraltete<br />

Werke ohne eigenes Zutun rentabel weiterbetreiben. Aber: Notwendige Innovationen<br />

wie an anderen US-Standorten werden verschoben. Folgt nach dem Ende des<br />

Protektionismus der zweite Blick, dürfte die Lage genau das Gegenteil von rosig<br />

sein. Anders in Deutschland: Auch um den politischen Druck auszuhalten, setzen<br />

die Produzenten hierzulande massiv auf Innovationen in der Stahlherstellung. Jetzt<br />

sind Dillinger <strong>und</strong> Saar<strong>stahl</strong> mit einem Verfahren zur CO 2<br />

-Reduktion nachgezogen<br />

(Seite 18). Sollte außerdem China in die Dekarbonisierung einsteigen, wie unser<br />

Korrespondentenbericht auf Seite 126 andeutet, könnte sich die Stahlproduktion<br />

in Deutschland in der Breite als langlebiger als in den USA erw<strong>eisen</strong>. Zudem scheint<br />

langsam politische Unterstützung möglich, wie Erkenntnisse vom Berliner Stahldialog<br />

<strong>und</strong> der „Masterplan Binnenschifffahrt“ (Seite 16/17) andeuten.<br />

Torsten Paßmann,<br />

Redaktionsleiter<br />

R<strong>und</strong>en Sie Ihr<br />

METEC-Infopaket<br />

digital ab: Über<br />

www.messe-daily.de<br />

<strong>und</strong> @Stahl<strong>und</strong>Eisen<br />

auf Twitter erhalten<br />

Sie beim Messe-Event<br />

des Jahres kompakt<br />

alle Informationen.<br />

Die Gr<strong>und</strong>lage für den Unternehmenserfolg bleiben jedoch die unternehmensinternen<br />

Innovationen, die sich zahlreich Ende Juni auf der METEC begutachten lassen. Wir sind<br />

vor Ort, um uns auf der Leistungsschau über die Zukunft zu informieren. Sie auch?<br />

Torsten Paßmann<br />

Redaktionsleitung<br />

<strong>stahl</strong> <strong>und</strong> <strong>eisen</strong> 139 (<strong>2019</strong>) Nr. 6<br />

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