24.07.2019 Aufrufe

Leseprobe stahl und eisen 07-08/2019

Leseprobe stahl und eisen 07-08/2019

Leseprobe stahl und eisen 07-08/2019

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

16 Seiten<br />

Nachbericht<br />

zu GIFA, METEC <strong>und</strong> Co.<br />

ISSN 0340-4803<br />

7-8/<strong>2019</strong><br />

Juli/August <strong>2019</strong><br />

Zeitschrift für die<br />

Herstellung <strong>und</strong><br />

Verarbeitung von<br />

Eisen <strong>und</strong> Stahl<br />

Maenken Kommunikation GmbH<br />

Von-der-Wettern-Straße 25 · 51149 Köln<br />

PVSt, Deutsche Post AG, Entgelt bezahlt, 6447


BAR AND<br />

WIRE ROD PLANTS<br />

Kühlbett mit HSD ®<br />

Kombinierte Draht- <strong>und</strong> Stab<strong>stahl</strong>straße<br />

Draht auf LCC ®<br />

MEHR ERFOLG MIT DURCHDACHTEN LÖSUNGEN<br />

Kennen Sie die Stab<strong>stahl</strong>- <strong>und</strong> Drahtwalzwerke der<br />

SMS group ...<br />

... auf denen Sie sämtliche Abmessungen <strong>und</strong><br />

Materialgüten kostengünstig herstellen können ...<br />

... wo Maschinen, Technologie, Elektrik, Automation<br />

<strong>und</strong> Prozesse perfekt harmonieren?<br />

Unser Erfolgskonzept bringt Ihnen Spitzenqualität<br />

bei gleichzeitig hoher Produktivität mit möglichst<br />

geringen Betriebskosten.<br />

Gemeinsam schaffen wir einen Mehrwert entlang<br />

der Wertschöpfungskette.<br />

Leading partner in the world of metals<br />

SMS group GmbH<br />

Ohlerkirchweg 66<br />

41069 Mönchengladbach<br />

Telefon: +49 2161 350-1724<br />

Teleax: +49 2161 350-1753<br />

barandwirerodmills@sms-group.com<br />

SMS group S.p.A.<br />

Via Udine, 103<br />

33017 Tarcento (Udine), Italien<br />

Telefon: +39 0432799111<br />

Telefax: +39 0432792058<br />

www.sms-group.com<br />

www.sms-group.com


Unser Herz schlägt für<br />

Technik <strong>und</strong> Wissenschaft<br />

die <strong>2019</strong>er-Auflage des Messequartetts der Bright World of Metals zeigte sich in<br />

doppelter Hinsicht intensiv: die extrem heißen Tage Ende Juni waren eine Herausforderung<br />

für den Kreislauf <strong>und</strong> die hohe Dichte an relevanten Ausstellern für<br />

den Terminkalender. Mathematisch wäre es tatsächlich möglich gewesen, quer<br />

über alle vier Messen an jedem Stand r<strong>und</strong> eine Minute zu verbringen – aber<br />

nur durch Ausklammern von Pausen <strong>und</strong> Wegstrecken.<br />

Unter dem Strich haben GIFA, METEC <strong>und</strong> Co. ihre Position als Weltleitmessen<br />

für Metallurgie, Gießerei, Gussprodukte <strong>und</strong> Thermoprozesstechnik untermauert.<br />

Das Messequartett trumpfte erneut mit einer Rekordanzahl an Ausstellern,<br />

seiner hohen Internationalität, stellenweise extrem aufwendigen Ständen <strong>und</strong><br />

vielen Innovationen auf. Ein vierköpfiges Redaktionsteam hat für Sie Trends aufgespürt,<br />

Hintergr<strong>und</strong>gespräche geführt <strong>und</strong> spannende Themen dokumentiert.<br />

In dem über 16 Seiten laufenden METEC-Nachbericht ab Seite 24 haben wir<br />

für Sie unser Bündel an Impressionen zusammengeschnürt. Zum Gesamterfolg<br />

haben natürlich auch die begleitenden Fachkonferenzen wie die ESTAD (eine<br />

Zusammenfassung finden Sie ab Seite 36) beigetragen. Ausgewählte Vorträge<br />

werden wir zudem ab der kommenden Ausgabe veröffentlichen.<br />

Torsten Paßmann,<br />

Redaktionsleiter<br />

Wie wichtig uns die technisch-wissenschaftlichen Fachartikel als das Herzstück<br />

der deutschen Fachzeitschrift für die Metallurgie sind, unterstreichen wir auch<br />

auf eine andere Art: mit dem neuen Herausgeberbeirat. Ab sofort unterstützen<br />

uns Prof. Dr.-Ing. Dr. hc Dieter Senk (RWTH Aachen), Prof. Dr.-Ing. Norbert<br />

Bannenberg (u.a. ehemaliger Dillinger-Vorstand) <strong>und</strong> Dr.-Ing. Hans Bodo Lüngen<br />

(VDEh Stahlinstitut) mit ihrer Expertise. Zum Jahresende werden wir die Rubrik<br />

„Engineering Science / Ingenieurwissenschaften“ einführen, um Fachaufsätze aus<br />

der anwendungsnahen Gr<strong>und</strong>lagenforschung zu veröffentlichen. Die Auswahl<br />

trifft der Herausgeberbeirat durch Peer Reviews im Single-Blind-Verfahren. Die<br />

ganze Meldung <strong>und</strong> den ersten „Call for Papers“ finden Sie auf Seite 7.<br />

Zusätzlich zur<br />

umfangreichen<br />

GMTN-Heftstrecke<br />

finden Sie auf<br />

<strong>stahl</strong><strong>eisen</strong>.de noch<br />

eine Sammlung an<br />

Video-Interviews.<br />

Der Besuch lohnt<br />

sich, schauen Sie<br />

vorbei!<br />

Weitere redaktionelle Ideen werden wir nach <strong>und</strong> nach in den kommenden<br />

Monaten enthüllen – Sie können schon jetzt gespannt sein. Aber erst einmal<br />

wünsche Ich Ihnen eine aufschlussreiche Lektüre.<br />

torsten.passmann@<strong>stahl</strong><strong>und</strong><strong>eisen</strong>.de<br />

PS: Ab sofort finden Sie unter unseren Artikeln auch die jeweilige E-Mail-Adresse<br />

des Autors. Nutzen Sie ruhig das Kontaktangebot. Wir freuen uns auf den<br />

Austausch mit Ihnen!<br />

<strong>stahl</strong> <strong>und</strong> <strong>eisen</strong> 139 (<strong>2019</strong>) Nr. 7-8<br />

3


6<br />

26<br />

Namen + Nachrichten<br />

Personalia der jüngsten Vergangenheit: u.a. Voestalpine,<br />

thyssenkrupp <strong>und</strong> Tata Steel mit neuen Vorständen, <strong>stahl</strong> <strong>und</strong><br />

<strong>eisen</strong> mit Herausgeberbeirat.<br />

Nachbericht zu GIFA,<br />

METEC <strong>und</strong> Co.<br />

Die Redaktion hat die jüngste Auflage der Weltleitmesse<br />

der Metallurgie auf 16 Seiten aus verschiedenen<br />

Blickwinkeln dokumentiert.<br />

INHALT<br />

Ausgabe 7-8/<strong>2019</strong><br />

AKTUELLES<br />

INNOVATION + ENTWICKLUNG<br />

6 Namen + Nachrichten: thyssenkrupp,<br />

voestalpine, Sandvik <strong>und</strong> mehr<br />

12 Wirtschaft + Industrie: ArcelorMittal, Saar-<br />

Blank<strong>stahl</strong>, Steelwind Nordenham<br />

<strong>und</strong> mehr<br />

42 Additive Fertigung: Vom Schmiederest<br />

zum wertvollen Metallpulver<br />

Daniel Beckers<br />

Walzen / Rolling<br />

Titelbild:<br />

METEC-Stand von<br />

Primetals Technologies<br />

Foto: Messe Düsseldorf / ctillmann<br />

18 Ländermeldungen: China, Dänemark,<br />

Mexiko <strong>und</strong> mehr<br />

TECHNIK + TRENDS<br />

24 GMNT: Rückblick, Interview,<br />

Innovationen, ESDAT <strong>und</strong> mehr<br />

40 EMO: Additive Fertigung <strong>und</strong><br />

Nachhaltigkeit als Trends im Leichtbau<br />

44 Innovative Lagerlösungen für<br />

Zusatzeinrichtungen in<br />

Hochgeschwindigkeitswalzwerken<br />

Auxiliary equipment for rolling mills<br />

operating at high and very high speed<br />

Sorin Tudor<br />

48 Markierroboter erhöht Produktionsleistung<br />

Hans Spaans<br />

53 Voestalpine eröffnet „TechMet“ in Donawitz<br />

56 IDAM: Netzwerk für metallischen 3D-Druck<br />

4<br />

<strong>stahl</strong> <strong>und</strong> <strong>eisen</strong> 139 (<strong>2019</strong>) Nr. 7-8


44<br />

78<br />

Lagerlösungen für<br />

Hochgeschwindigkeitswalzwerke<br />

Für den störungsfreien Betrieb der Zusatzeinrichtungen für<br />

Walzwerke braucht es Lösungen, die unter anspruchsvollsten<br />

Belastungen arbeiten.<br />

Rennräder aus Stahl<br />

Auf der Tour de France fährt nur Karbon vorne mit,<br />

trotzdem ist <strong>und</strong> bleibt Stahl ein aktueller Werkstoff<br />

für Rennräder.<br />

UNTERNEHMEN + MÄRKTE<br />

60 SMS group: Geschäftsbericht 2018<br />

<strong>und</strong> Ausblick<br />

62 Unternehmensportrait: Logistikdienstleister<br />

Alborn<br />

64 Startups: Wie etablierte Unternehmen<br />

von ihnen profitieren<br />

Alex von Frankenberg<br />

66 Bericht aus China: Rapider<br />

Technologiewechsel?<br />

RECHT + SERVICE<br />

70 Deutscher Corporate Governance Kodex<br />

Thorsten Kuthe, Gero Lingen<br />

BERUF + KARRIERE<br />

72 Personalführung im digitalen Zeitalter<br />

74 Sicherheit auf hochgelegenen Arbeitsplätzen<br />

PRISMA<br />

78 Geschichte: Rennräder aus Stahl<br />

80 Digital: Stahlgezwitscher, Digitalindex,<br />

CMO-Studie<br />

STANDARDS<br />

3 Editorial<br />

76 Termine<br />

76 Mitglieder Stahlinstitut VDEh<br />

82 Inserentenverzeichnis<br />

82 Themen im nächsten Heft<br />

82 Impressum<br />

<strong>stahl</strong> <strong>und</strong> <strong>eisen</strong> 139 (<strong>2019</strong>) Nr. 7-8 5


AKTUELLES<br />

Namen + Nachrichten<br />

Nach 15 Jahren an der Spitze: Wolfgang Eder gibt Leitung von<br />

voestalpine ab<br />

Schon frühzeitig im Sommer<br />

2018 hatte sich der österreichische<br />

Stahl- <strong>und</strong> Technologiekonzern<br />

voestalpine auf Herbert<br />

Eibensteiner, bisheriger Chef<br />

der Steel Division, als neuen<br />

Vorstandsvorsitzenden festgelegt<br />

(<strong>stahl</strong> <strong>und</strong> <strong>eisen</strong> 7/18). Nach<br />

15 Jahren im Vorstand gab nun<br />

Wolfgang Eder Anfang Juli seinen<br />

Posten ab.<br />

Mit dem planmäßigen Ausscheiden<br />

Wolfgang Eders aus dem<br />

voestalpine-Vorstand verlässt eines<br />

der prägendsten Gesichter das operative<br />

Geschäft. Vor 41 Jahren startete<br />

er seine Karriere bei der damaligen<br />

Voest als junger Jurist. Kurz<br />

darauf war der spätere Konzernchef<br />

für die Aufsichtsratssitzungen<br />

verantwortlich <strong>und</strong> erlebte in den<br />

Seit 2004 besetzte Wolfgang Eder<br />

die Spitze der voestalpine AG.<br />

1990er Jahren den krisenbelasteten<br />

Übergang des Unternehmens<br />

aus dem Staatsbesitz hin zum<br />

Privatunternehmen. Ab seinem<br />

Aufstieg als Vorstandsvorsitzender<br />

im Jahr 2004 entwickelte sich<br />

voestalpine in den vergangenen<br />

15 Jahren zu einem der wichtigsten<br />

<strong>und</strong> erfolgreichsten Industriekonzerne<br />

Österreichs. Im Rahmen<br />

der strategischen Neuausrichtung<br />

ergänzte Eder die Massenproduktion<br />

von Stahl um die Qualität von<br />

Verarbeitung <strong>und</strong> Technologie.<br />

Ähnlich maßgeblich an der<br />

jüngeren Unternehmensentwicklung<br />

ist Herbert Eibensteiner als<br />

sein Nachfolger als Vorstandsvorsitzender.<br />

Er gehört dem Konzern<br />

seit 1989 <strong>und</strong> dem Vorstand seit<br />

2012 an, ab 2014 war er auch Leiter<br />

der Steel Division. Diese Position<br />

wird nun von Hubert Zajicek<br />

besetzt (<strong>stahl</strong> <strong>und</strong> <strong>eisen</strong> 05/<strong>2019</strong>).<br />

voestalpine<br />

www.voestalpine.com<br />

Premal Desai ist neuer Stahl-Chef von thyssenkrupp<br />

Im Stahlgeschäft von thyssenkrupp<br />

wechselt die Spitze: Premal<br />

Desai stellt sich als neuer<br />

Stahl-Chef den Herausforderungen<br />

des Unternehmens.<br />

Zudem folgt Bernhard Osburg<br />

auf Heribert Fischer <strong>und</strong> der<br />

Vorstand verringert sich um<br />

einen Sitz.<br />

Premal Desai<br />

Premal Desai löste den bisherigen<br />

Vorstandsvorsitzenden Andreas<br />

Goss ab, der sein Mandat im<br />

Einvernehmen niedergelegt hat.<br />

Kurz nach dem gescheiterten Joint<br />

Venture mit Tata Steel machten<br />

erste Meldungen von seiner bevorstehenden<br />

Demission die R<strong>und</strong>e<br />

(siehe <strong>stahl</strong> <strong>und</strong> <strong>eisen</strong> 6/19). Ebenfalls<br />

den Vorstand verlassen wird<br />

Heribert Fischer, der bisher für<br />

verschiedene Produktionsbereiche<br />

sowie Innovation <strong>und</strong> Logistik<br />

zuständig war. Auf ihn folgt Bernhard<br />

Osburg, der zuvor die Vertriebssteuerung<br />

betreute. Da Desai<br />

neben dem Vorsitz auch Finanz-,<br />

Strategie- <strong>und</strong> Planungsfunktionen<br />

verantwortet, verkleinert sich<br />

der Vorstand entsprechend der internen<br />

Neubesetzungen von fünf<br />

auf vier Personen.<br />

Auf sein Studium der Wirtschaftswissenschaften<br />

an der Universität<br />

Bayreuth folgte für Premal<br />

Desai eine zehnjährige Tätigkeit<br />

in der Strategieberatung bei der<br />

Boston Consulting Group. Für thyssenkrupp<br />

ist er seit 2006 tätig: In<br />

seinen ersten Jahren leitete er die<br />

konzerneigene Unternehmensberatung<br />

sowie den Zentralbereich<br />

Technologie, Innovation <strong>und</strong><br />

Nachhaltigkeit. Vor dem Wechsel<br />

als Finanzchef in den Stahlbereich<br />

ab 2015 besetzte er ab 2010 das<br />

Amt als Konzernstrategiechef.<br />

Den bevorstehenden Herausforderungen<br />

steht Desai durchaus<br />

optimistisch gegenüber. Trotz der<br />

gescheiterten Fusion mit Tata Steel<br />

sieht er das Unternehmen „in einer<br />

starken Position“ <strong>und</strong> beruft<br />

sich auf das Potential des Stahlgeschäfts.<br />

Gleichwohl belastete das<br />

geplatzte Joint Venture die Sparte<br />

zuletzt vor allem durch fehlende<br />

strategische Perspektiven. Darüber<br />

hinaus muss sich Desai in seiner<br />

neuen Position dem zunehmend<br />

rauer werdenden Geschäftsklima<br />

stellen, das sich aufgr<strong>und</strong> wirtschaftlicher<br />

Sondereffekte auf<br />

die Branche ausbreitet. Mit der<br />

internen Umstrukturierung sei<br />

es zukünftig vorgesehen, dass das<br />

Stahlgeschäft wieder den Kern von<br />

thyssenkrupp bildet.<br />

thyssenkrupp Steel Europe<br />

www.thyssenkrupp-steel.com<br />

6<br />

<strong>stahl</strong> <strong>und</strong> <strong>eisen</strong> 139 (<strong>2019</strong>) Nr. 7-8


In eigener Sache: Hochkarätiger Beirat <strong>und</strong> neue Rubrik für Fachartikel<br />

Zukünftig wird ein Herausgeberbeirat<br />

mit Experten aus<br />

Wissenschaft, Praxis <strong>und</strong> Stahlinstitut<br />

VDEh der Redaktion<br />

zur Seite stehen. Die Hauptaufgabe:<br />

Im Single-Blind-Verfahren<br />

Artikel für die kommende<br />

Rubrik „Engineering Science<br />

/ Ingenieurwissenschaften“<br />

auswählen.<br />

Die qualifizierten Fachartikel in<br />

<strong>stahl</strong> <strong>und</strong> <strong>eisen</strong> werden jetzt auf<br />

eine neue Stufe gehoben: Prof.<br />

Dr.-Ing. Dr. h.c. Dieter Senk, Leiter<br />

des Lehrstuhls für Metallurgie<br />

von Eisen <strong>und</strong> Stahl an der RWTH<br />

Aachen University, Prof. Dr.-Ing.<br />

Norbert Bannenberg, ehemaliger<br />

Technischer Vorstand Dillinger<br />

Hüttenwerke, sowie Dr.-Ing.<br />

Hans Bodo Lüngen, Leiter Technik<br />

beim Stahlinstitut VDEh, sind als<br />

Mitglieder <strong>und</strong> Gutachter in den<br />

neugegründeten Herausgeberbeirat<br />

der Fachzeitschrift <strong>stahl</strong><br />

<strong>und</strong> <strong>eisen</strong> berufen worden. In<br />

ihrer neuen Tätigkeit als Peer Reviewer<br />

werden die Experten im<br />

Single-Blind-Verfahren Fachaufsätze<br />

aus der anwendungsnahen<br />

Gr<strong>und</strong>lagenforschung für die neue<br />

Rubrik „Engineering Science / Ingenieurwissenschaften“<br />

auswählen.<br />

Fotos: IEHK, Dillinger, VDEh<br />

Prof. Dr.-Ing. Dr. h.c.<br />

Dieter Senk<br />

Prof. Dr.-Ing.<br />

Norbert Bannenberg<br />

Ab Herbst werden die Fachartikel<br />

mit einem Bezug zur betrieblichen<br />

Praxis einmal pro Quartal auf<br />

Deutsch oder Englisch erscheinen.<br />

„Wir freuen uns, für die Weiterentwicklung<br />

der Zeitschrift<br />

<strong>stahl</strong> <strong>und</strong> <strong>eisen</strong> ein so hochkarätiges<br />

Expertenteam gewonnen<br />

zu haben. Vorrangiges Ziel von<br />

Herausgeber <strong>und</strong> Redaktion ist<br />

es, die hohe Qualität unserer<br />

Publikationen zu bestätigen <strong>und</strong><br />

weiter auszubauen“, sagt Oliver<br />

Märten, Geschäftsführer Maenken<br />

Kommunikation <strong>und</strong> verantwortlich<br />

für die Fachmedien der Marke<br />

Stahl<strong>eisen</strong>. Außerdem sei es<br />

dem Verlag, den Herausgebern<br />

<strong>und</strong> der Redaktion mit diesem<br />

neuen „Peer-reviewed Journal“<br />

ein besonderes Anliegen, dem<br />

wissenschaftlichen Nachwuchs<br />

ein Forum zu bieten, so Märten:<br />

„Über die Scientific Community<br />

hinaus finden die begutachteten<br />

Fachbeiträge ihren Weg in die<br />

breite Öffentlichkeit.“<br />

<strong>stahl</strong> <strong>und</strong> <strong>eisen</strong><br />

www.<strong>stahl</strong><strong>und</strong><strong>eisen</strong>.de<br />

Dr.-Ing.<br />

Hans Bodo Lüngen<br />

Call for Papers<br />

für die neue Rubrik<br />

ENGINEERING SCIENCE / INGENIEURSWISSENSCHAFTEN<br />

A <strong>stahl</strong> <strong>und</strong> <strong>eisen</strong> 11/19<br />

Thema: Metallurgie, Frist: 20. September<br />

A <strong>stahl</strong> <strong>und</strong> <strong>eisen</strong> 2/20<br />

Thema: Umformtechnik, Frist: 13. Dezember<br />

Nehmen Sie Kontakt zu uns auf: redaktion@<strong>stahl</strong><strong>und</strong><strong>eisen</strong>.de<br />

<strong>stahl</strong> <strong>und</strong> <strong>eisen</strong> 139 (<strong>2019</strong>) Nr. 7-8 7


AKTUELLES<br />

Namen + Nachrichten<br />

Ehemaliger Dillinger-Chef Paul Belche stirbt mit 67 Jahren<br />

Mit „großer Trauer <strong>und</strong> Betroffenheit“<br />

hat der Aufsichtsrat<br />

der Stahl-Holding-Saar<br />

Ende Juni die Nachricht vom<br />

plötzlichen Tod von Dr. Paul<br />

Belche erhalten. Der ehemalige<br />

Vorsitzende des Vorstands<br />

der Aktien-Gesellschaft der<br />

Dillinger Hüttenwerke (Dillinger)<br />

starb am 21. Juni <strong>2019</strong> im<br />

Alter von 67 Jahren.<br />

Reinhard Störmer, Vorsitzender<br />

des Aufsichtsrates der Aktien-Gesellschaft<br />

der Dillinger Hüttenwerke<br />

<strong>und</strong> Vorsitzender des<br />

Vorstandes des Kuratoriums der<br />

Montan-Stiftung-Saar, skizzierte<br />

in einem Nachruf die wichtigsten<br />

Stationen von Paul Belches Leben<br />

<strong>und</strong> speziell seiner Bedeutung für<br />

Dillinger:<br />

„Dr. rer. nat. Paul Belche war ein<br />

Stahlmann durch <strong>und</strong> durch. Nach<br />

dem Studium der Eisenhüttenk<strong>und</strong>e<br />

an der Rheinisch-Westfälischen<br />

Technischen Hochschule Aachen<br />

<strong>und</strong> verschiedenen beruflichen<br />

Etappen innerhalb der Arcelor-<br />

Mittal-Gruppe kam Dr. Paul Belche<br />

Dr. Paul Belche stieg im Januar<br />

2005 bei Dillinger ein <strong>und</strong> war bis<br />

Anfang 2011 Vorstandsvorsitzender<br />

von Dillinger <strong>und</strong> DHS –<br />

Dillinger Hütte Saar<strong>stahl</strong> AG.<br />

im Januar 2005 zu Dillinger <strong>und</strong><br />

war bis Anfang 2011 Vorstandsvorsitzender<br />

von Dillinger <strong>und</strong><br />

DHS – Dillinger Hütte Saar<strong>stahl</strong><br />

AG. Er hatte neben dem Vorsitz<br />

die Leitung des Ressorts „Verkauf,<br />

Einkauf <strong>und</strong> Verkehr“ des Unternehmens<br />

inne.<br />

Bild: Dillinger<br />

Dr. Paul Belche war eine starke<br />

Führungspersönlichkeit, die von<br />

seinen Kollegen <strong>und</strong> Mitarbeiterinnen<br />

<strong>und</strong> Mitarbeitern sehr geschätzt<br />

wurde. Die Jahre, in denen<br />

er den Vorsitz innehatte, waren<br />

von zahlreichen neuen <strong>und</strong> entscheidenden<br />

Impulsen geprägt, die<br />

Dillinger vorbereiten sollten auf<br />

die großen Herausforderungen der<br />

Zukunft. Viele wichtige Investitionen<br />

wie die Sanierung der Zentralkokerei<br />

Saar, die Vorbereitung der<br />

Investition für den Bau von Steelwind<br />

Nordenham, den Ausbau der<br />

Dickblechstrategie, das Revamping<br />

der Stranggießanlage CC5 oder der<br />

Bau des Gichtgaskraftwerkes fielen<br />

in seine Amtszeit.<br />

Die Mitarbeiter, Vorstände, Betriebsräte<br />

<strong>und</strong> Aufsichtsräte von<br />

Dillinger trauern um diese besondere<br />

Führungspersönlichkeit, die<br />

die Geschicke von Dillinger bis<br />

heute geprägt hat <strong>und</strong> die durch<br />

ihre Ausstrahlung <strong>und</strong> Weitsicht<br />

vielen in Erinnerung bleibt.“<br />

SHS - Stahl-Holding-Saar<br />

www.<strong>stahl</strong>-holding-saar.de<br />

Das Forschungsthema<br />

„Windenergie am<br />

Windradturm“ von<br />

Lea Burger <strong>und</strong> Bonita<br />

Ruppert wurde mit<br />

dem ersten Platz<br />

honoriert. Tim<br />

Hartmann (r.) <strong>und</strong><br />

Michael Bott<br />

gratulieren.<br />

Dillinger zeichnet erstmals herausragende Schülerprojekte aus<br />

Emissionsarme Stahlerzeugung,<br />

Schadstoffmessung, <strong>und</strong><br />

Windenergie: Diese Themen<br />

wurden von Dillinger im Rahmen<br />

des eigenen Schülerforschungspreises<br />

ausgezeichnet.<br />

Im Fokus des Wettbewerbs<br />

standen die Kernthemen<br />

Technik, Innovation, Digitalisierung<br />

<strong>und</strong> Nachhaltigkeit.<br />

Beim erstmals von Dillinger ausgelobten<br />

Schülerforschungspreis<br />

reichte das Themenspektrum<br />

der vorgelegten Arbeiten von<br />

der emissionsarmen Stahlerzeugung<br />

bis hin zur Windenergie am<br />

Windradturm. Als Sieger ausgezeichnet<br />

wurden Lea Burger <strong>und</strong><br />

Bonita Ruppert (Robert-Schuman-Gymnasium<br />

Saarlouis) mit<br />

ihrem Thema „Windenergie am<br />

Windradturm“, dicht gefolgt von<br />

Niklas Buchheit (Hochwald-Gymnasium<br />

Wadern) mit dem „Bau<br />

eines Kupolofens“ auf dem zweiten<br />

Platz. Sten Faber <strong>und</strong> Florian<br />

Bies (beide Max-Planck-Gymnasium<br />

Saarlouis) landeten mit den<br />

Themen „Roboter zur Schadstoffmessung“<br />

beziehungsweise<br />

„Ansätze für eine emissionsarme<br />

Stahlerzeugung“ auf dem dritten<br />

Platz. Dotiert sind die Preise mit<br />

1 000 Euro für den ersten, 500<br />

Euro für den zweiten <strong>und</strong> 250<br />

Euro für den dritten Platz. Die<br />

anderen Teilnehmer durften sich<br />

über Sachpreise <strong>und</strong> eine exklusive<br />

Werksführung freuen.<br />

Der Schülerforschungspreis<br />

von Dillinger richtete sich an Schüler<br />

der gymnasialen Oberstufe, die<br />

zu Themen wie Materialforschung,<br />

Produktionstechnik oder Nachhaltigkeit<br />

forschen. Seitdem der Wettbewerb<br />

an den Innovationstagen<br />

von Dillinger im vergangenen<br />

Herbst ins Leben gerufen wurde,<br />

soll er nunmehr regelmäßig fortgesetzt<br />

werden.<br />

AG der Dillinger Hüttenwerke<br />

www.dillinger.de<br />

8<br />

<strong>stahl</strong> <strong>und</strong> <strong>eisen</strong> 139 (<strong>2019</strong>) Nr. 7-8


Henrik Adam führt nun Tata Steel Europe<br />

Nach dem abgesagten Joint<br />

Venture mit thyssenkrupp<br />

steht auch Tata Steel Europe<br />

vor einem Wandel, der sich in<br />

Personalentscheidungen an<br />

der Spitze zeigt. Konkret: Der<br />

alte CEO wirkt nun als Berater,<br />

sein Nachfolger ist intern aufgestiegen.<br />

In einem Führungswechsel bei<br />

Tata Steel Europe löste Henrik<br />

Adam zum 1. Juli Hans Fischer<br />

als Hauptgeschäftsführer (CEO)<br />

ab. Der bisherige Chief Commercial<br />

Officer (CCO) war in dieser<br />

Funktion seit 2011 an Bord. Davor<br />

hatte er verschiedene Funktionen<br />

bei thyssenkrupp inne, unter anderem<br />

als CEO von thyssenkrupp<br />

Electrical Steel. In seiner neuen<br />

Leitungsfunktion beim europäischen<br />

Unternehmenszweig von<br />

Tata Steel wird er zukünftig direkt<br />

an den Hauptstandort in Indien<br />

berichten. Darüber hinaus teilte<br />

das Unternehmen den Börsen mit,<br />

dass der bisherige Amtsinhaber Fischer<br />

dem Verwaltungsrat nun als<br />

„Non Executive Director“ weiterhin<br />

angehören werde. In beratender<br />

Funktion soll er damit einen<br />

reibungslosen Führungswechsel<br />

gewährleisten.<br />

Anlässlich der gescheiterten<br />

Fusionspläne zwischen Tata Steel<br />

<strong>und</strong> thyssenkrupp ziele die Neubesetzung<br />

vor allem auf eine zunehmende<br />

wirtschaftliche Unabhängigkeit<br />

des Unternehmens ab.<br />

„Angesichts der herausfordernden<br />

äußeren Bedingungen wird sich<br />

unser europäisches Geschäft<br />

weiterhin auf höherwertige <strong>und</strong><br />

spezifizierte Stahlprodukte konzentrieren,<br />

die unsere K<strong>und</strong>en<br />

wettbewerbsfähiger <strong>und</strong> erfolgreicher<br />

machen“, erklärtr dazu T.V.<br />

Narendran, CEO des Mutterkonzerns<br />

Tata Steel.<br />

Mitte Juni hatte auch die Stahlsparte<br />

von thyssenkrupp einen<br />

Wechsel an der Spitze angekündigt.<br />

Andreas Goss, der auch das<br />

Gemeinschaftsunternehmen mit<br />

Tata Steel Europe hätte leiten sollen,<br />

wurde vom ehemaligen Finanzchef<br />

Premal Desai abgelöst<br />

(siehe Seite 6).<br />

Tata Steel Europe<br />

www.tatasteeleurope.com<br />

Henrik Adam gehört<br />

seit 2011 zu Tata Steel<br />

Europe.<br />

Für einen guten Zweck: Sandviks unzerstörbare Gitarre versteigert<br />

Dem schwedischen Industrieunternehmen<br />

Sandvik<br />

ist es gelungen, den Traum<br />

einer jeden Versicherung für<br />

Heavy-Metal-Gitarristen herzustellen:<br />

eine unzerstörbare<br />

Gitarre vollständig aus Metall.<br />

Durch deren Versteigerung<br />

werden nun Schulprojekte in<br />

Tansania gefördert.<br />

Insgesamt 30 Millionen Menschen<br />

sollen seit April quer über alle<br />

Kanäle das Video gesehen haben,<br />

wie Ausnahmegitarrist Yngwie<br />

Malmsteen vergeblich eine Gitarre<br />

zerstören will. Jetzt wurde die<br />

von Sandvik komplett aus Metall<br />

hergestellte Gitarre an den Finanzinvestor<br />

Pär-Jörgen Pärson<br />

verkauft. Der Musikenthusiast sicherte<br />

sich das Instrument in einer<br />

Auktion für den Preis von 25 000<br />

USD. „Es war unmöglich, einem<br />

so verrückten Projekt wie diesem,<br />

zu widerstehen. Ich war begeistert<br />

<strong>und</strong> wollte die Möglichkeit unter<br />

keinen Umständen verpassen“, so<br />

Pärson. Den Erlös spendet Sandvik<br />

an die Organisation „Engineers Without<br />

Borders“, die das Geld für<br />

soziale Schulprojekte in Tansania<br />

verwenden wird.<br />

Die Gitarre wurde von Sandvik<br />

ursprünglich entwickelt, um den<br />

Beweis zu erbringen, dass sich mit<br />

nachhaltigen, innovativen Verfahren<br />

ein hochpräzises wie stabiles<br />

Instrument schaffen lässt. Auf<br />

technischer Ebene galt es dabei<br />

als größte Herausforderung, die<br />

Verbindung zwischen Hals <strong>und</strong><br />

Korpus der Gitarre zu stabilisieren.<br />

Da diese beim Zerstören des<br />

Instruments am ehesten bricht,<br />

sind Hals <strong>und</strong> Griff brett auf einer<br />

einzigen Maschine aus recyceltem<br />

Edel<strong>stahl</strong> gefräst. Die beiden Komponenten<br />

laufen daraufhin in einem<br />

rechteckigen Mittelstück aus,<br />

das weit in den Korpus der Gitarre<br />

hineinreicht. Besonders das Risiko<br />

für Verzug von Hals <strong>und</strong> Griff brett<br />

im Zerspanungsprozess musste<br />

minimiert werden, weswegen im<br />

Voraus eine digitale Simulation<br />

des Fräsvorgangs erforderlich<br />

war. Der Gitarrenkorpus wurde<br />

mit Hilfe der additiven Fertigung<br />

im 3D-Drucker hergestellt. Hierfür<br />

wurde feines Titanpulver zu<br />

übereinanderliegenden Schichten<br />

verschmolzen. Um den Besonderheiten<br />

der Gitarre gerecht zu werden,<br />

entwickelte Sandvik letztlich<br />

eine isotrope Leichtbaustruktur<br />

aus Hyper-Duplex<strong>stahl</strong>.<br />

Sandvik<br />

www.additive.sandvik/en<br />

Investor Pär-Jörgen<br />

Pärson ersteigerte das<br />

Instrument für 25 000<br />

USD <strong>und</strong> Sandvik<br />

spendete den Betrag<br />

für einen guten<br />

Zweck.<br />

Bild: Sandvik<br />

<strong>stahl</strong> <strong>und</strong> <strong>eisen</strong> 139 (<strong>2019</strong>) Nr. 7-8<br />

9


AKTUELLES<br />

Namen + Nachrichten<br />

Prof. Dr. rer. nat. Dr. e. h. Winfried Dahl gestorben<br />

Am 12. Juli starb Prof. Dr. rer.<br />

nat. Dr. e. h. Winfried Dahl<br />

im Alter von 90 Jahren. Das<br />

Stahlinstitut VDEh hat einen<br />

würdigen Nachruf verfasst.<br />

„Der 1928 in Wuppertal geborene<br />

Winfried Dahl studierte Physik<br />

<strong>und</strong> Metallk<strong>und</strong>e an der Universität<br />

Göttingen, wo er auch promovierte.<br />

Anschließend begann er<br />

1953 seine berufliche Lauf bahn<br />

am Max-Planck-Institut für Eisenforschung<br />

(MPIE). Nach kurzer<br />

Tätigkeit als Oberingenieur am<br />

Institut für Metallk<strong>und</strong>e der TU<br />

Berlin trat er 1958 in die Dienste<br />

des Mannesmann Forschungsinstitutes<br />

<strong>und</strong> übernahm 1965 als<br />

Abteilungsleiter die Leitung der<br />

Hauptabteilung Metallk<strong>und</strong>e.<br />

1969 wurde er zum Professor <strong>und</strong><br />

Direktor des Instituts für Eisenhüttenk<strong>und</strong>e<br />

der RWTH Aachen berufen.<br />

Dieses leitete er nach seiner<br />

Emeritierung am 31. August 1993<br />

noch bis Januar 1994, um es an seinen<br />

Nachfolger Prof. Dr.-Ing. Wolfgang<br />

Bleck zu übergeben. Mit dem<br />

Ziel, eine optimierte Entwicklung,<br />

Herstellung <strong>und</strong> Behandlung des<br />

Werkstoffes Stahl zu ermöglichen,<br />

verlagerte Dahl den Arbeitsschwerpunkt<br />

des Instituts von der metallurgischen<br />

Gr<strong>und</strong>lagenforschung<br />

zu mehr anwendungsorientierter<br />

Werkstoffforschung.<br />

Neben den Ämtern an der<br />

RWTH Aachen war er in zahlreichen<br />

nationalen <strong>und</strong> internationalen<br />

Organisationen <strong>und</strong> Gremien<br />

tätig. Besonders hervorragende<br />

Verdienste hat er sich durch seine<br />

ehrenamtliche Mitarbeit im Stahlinstitut<br />

VDEh erworben, dem er<br />

als persönliches Mitglied seit 1954<br />

eng verb<strong>und</strong>en war. Er war mit großem<br />

Engagement in zahlreichen<br />

Fachkr<strong>eisen</strong> des Werkstoffausschusses<br />

tätig, dessen Vorsitzender<br />

er von 1988 bis 1993 war. In dieser<br />

Funktion setzte er sich besonders<br />

für die Einführung werkstoffk<strong>und</strong>licher<br />

Gr<strong>und</strong>lagen bei der Stahlverarbeitung<br />

<strong>und</strong> -anwendung ein.<br />

Besonders am Herzen lag ihm die<br />

Weitergabe seiner Begeisterung für<br />

den Werkstoff an den Nachwuchs<br />

in Wissenschaft <strong>und</strong> Industrie. Als<br />

Anerkennung seiner großen Verdienste<br />

für den Werkstoff Stahl <strong>und</strong><br />

den Werkstoffausschuss ernannten<br />

ihn dessen Mitglieder 1994 zum Ehrenmitglied.<br />

20<strong>07</strong> wurde Dahl erster Preisträger<br />

des neu geschaffenen <strong>und</strong><br />

vom Stahlinstitut VDEh gemeinsam<br />

mit der Deutschen Gesellschaft<br />

für Materialk<strong>und</strong>e (DGM)<br />

<strong>und</strong> dem Deutschen Verband für<br />

Materialforschung <strong>und</strong> -prüfung<br />

(DVM) verliehenen Galileo-Preises<br />

Werkstoffprüfung. Der Preis wird<br />

an Persönlichkeiten vergeben, die<br />

sich um das Gebiet der (<strong>stahl</strong>verarbeitenden)<br />

Werkstoffprüfung<br />

in besonderem Maße verdient<br />

gemacht haben. Dies trifft in exzellenter<br />

Weise auf Dahl <strong>und</strong> sein<br />

Lebenswerk zu.<br />

Als Mitglied <strong>und</strong> von 1979 bis<br />

1993 als stellvertretender Vorsitzender<br />

des VDEh-Schulausschusses<br />

hat Dahl an der Entwicklung<br />

neuer Studien- <strong>und</strong> Weiterbildungskonzeptionen<br />

mitgewirkt.<br />

Hier sind vor allem die Vorbereitung<br />

eines integrierten Führungslehrgangs,<br />

aus dem das Auf baustudium<br />

für Führungskräfte der<br />

Stahlindustrie hervorging, <strong>und</strong> die<br />

Konzeption des Zusatzstudiums<br />

Stahl zu nennen.<br />

Weitere ehrenamtliche Aufgaben<br />

bekleidete er zum Nutzen<br />

der deutschen Stahlindustrie, so<br />

als Mitglied des Kuratoriums der<br />

heutigen FOSTA – Forschungsvereinigung<br />

Stahlanwendung <strong>und</strong> der<br />

AVIF, als Vorsitzender der Jury für<br />

den Stahlinnovationspreis 1997<br />

<strong>und</strong> als Mitglied des Fraunhofer<br />

Instituts für Werkstoffmechanik<br />

in Freiburg. Bis 1997 war er Vorsitzender<br />

des Fachbeirates des MPIE<br />

<strong>und</strong> Mitglied im Fachbeirat des<br />

Betriebsforschungsinstitutes.<br />

Auch nach seiner Emeritierung<br />

war W. Dahl wissenschaftlich tätig<br />

<strong>und</strong> betreute zahlreiche Diplom<strong>und</strong><br />

Doktorarbeiten. Seine wissenschaftlichen<br />

Verdienste in Lehre<br />

<strong>und</strong> Forschung auf dem Gebiet der<br />

Metallurgie <strong>und</strong> Werkstofftechnik<br />

finden in der nationalen <strong>und</strong> internationalen<br />

Fachwelt höchste<br />

Anerkennung. Die Bergakademie<br />

Freiberg verlieh ihm 1990 die<br />

Würde eines Doktor-Ingenieurs<br />

ehrenhalber. Im November 1994<br />

wurde ihm in Anerkennung der<br />

besonderen Verdienste das Verdienstkreuz<br />

1. Klasse des Verdienstordens<br />

der B<strong>und</strong>esrepublik<br />

Deutschland verliehen. In Würdigung<br />

seiner Verdienste um den<br />

Werkstoff Stahl <strong>und</strong> sein langjähriges<br />

Engagement im Stahlinstitut<br />

VDEh wurde ihm Ende 2010 im<br />

Rahmen der Jahresveranstaltung<br />

Stahl vom Stahlinstitut VDEh die<br />

Carl-Lueg-Denkmünze verliehen.<br />

Wir werden Winfried Dahl ein<br />

ehrendes Andenken bewahren.“<br />

Stahlinstitut VDEh<br />

www.<strong>stahl</strong>-online.de<br />

10<br />

<strong>stahl</strong> <strong>und</strong> <strong>eisen</strong> 139 (<strong>2019</strong>) Nr. 7-8


Kokereifachleute zeichnen Pionier in der Stampftechnologie aus<br />

R<strong>und</strong>es Jubiläum für eine<br />

besondere Branchenauszeichnung:<br />

Als bislang 30.<br />

Fachmann erhielt Prof. Dr.<br />

Halit Ziya Kuyumcu aus Berlin<br />

die Kokermedaille. Verliehen<br />

wird sie seit 1990 vom Verein<br />

Deutscher Kokereifachleute.<br />

Die Koker-Medaille des Vereins<br />

Deutscher Kokereifachleute (VDKF)<br />

erhält erneut eine verdiente Persönlichkeit<br />

des Kokereiwesens.<br />

Ausgezeichnet wurde Prof. Dr.-<br />

Ing. Halit Ziya Kuyumcu, dessen<br />

besondere Leistungen auf dem<br />

Gebiet der Kokerei-Forschung gewürdigt<br />

wurden. Besonders hervorgehoben<br />

wird sein Einfluss auf<br />

die technische Weiterentwicklung,<br />

internationale Vermarktung <strong>und</strong><br />

wissenschaftliche Durchdringung<br />

der Stampftechnologie.<br />

Der 72-jährige war zuletzt bis zu<br />

seiner Emeritierung im Jahr 2013<br />

Leiter des Fachgebietes Auf bereitung<br />

von Roh- <strong>und</strong> Reststoffen der<br />

Technischen Universität Berlin.<br />

Seine wissenschaftlichen Arbeiten<br />

über die Stampftechnologie<br />

knüpften an seine ersten Berufsjahre<br />

bei Saarberg-Interplan an.<br />

Dort fiel ihm die Aufgabe zu, die<br />

Saar-Stampftechnik international<br />

zu vermarkten. Auch darüber hinaus<br />

war sein Fachwissen gefragt,<br />

etwa bei der Umstrukturierung des<br />

Bergbaus in Ostdeutschland in den<br />

1990er Jahren.<br />

Die diesjährige Fachtagung Kokereitechnik<br />

fand auf der ehemaligen<br />

Zeche Zollern in Dortm<strong>und</strong><br />

statt. Zu diesem Anlass lud der<br />

Verein Deutscher Kokereifachleute<br />

(VDKF) Experten <strong>und</strong> Vertreter<br />

der den Kokereien nahestehenden<br />

Unternehmen ein. Auf<br />

dem Tagungsprogramm standen<br />

aktuelle Vorträge zu relevanten<br />

Themen wie der CO 2<br />

-Minderung<br />

oder den Perspektiven des Kokereiwesens<br />

in der Geschichtskultur der<br />

Nachbergbau-Ära in Deutschland.<br />

Der fünfköpfigen Jury zur Vergabe<br />

der Koker-Medaille gehörten heuer<br />

Dr. Michael Hein als Vorsitzender<br />

sowie Hans-Jürgen Hasse, Dr. Hans<br />

Bodo Lüngen, Lothar Nigge <strong>und</strong><br />

Thomas Taylor an.<br />

Verein Deutscher Kokerei-Fachleute<br />

vdkf-ev.de<br />

Bild: VDFK<br />

Der Vorsitzende des<br />

VDFK Peter Liszio mit<br />

Preisträger Prof. Halit<br />

Ziya Kuyumcu.<br />

Blank<strong>stahl</strong> ist unsere DNA.<br />

Seit 115 Jahren zeichnen sich unsere Blank<strong>stahl</strong>-Erzeugnisse<br />

durch ihre hohe Qualität in<br />

über 9.000 Abmessungen aus. Mit unseren<br />

innovativen Fertigungsverfahren – wie z.B.<br />

der weltweit einzigartigen GFS-Glühe –<br />

produzieren <strong>und</strong> perfektionieren wir Formen,<br />

die allerhöchsten Ansprüchen genügen.<br />

Andernach & Bleck Gmbh & Co. KG . Lennestraße 92 . 58093 Hagen . Tel.: +49 (0) 23 31 / 3 53-0 . Fax: +49 (0) 23 31 / 3 53-2 69 . info@blank<strong>stahl</strong>.biz . www.brightsteel.biz<br />

<strong>stahl</strong> <strong>und</strong> <strong>eisen</strong> 139 (<strong>2019</strong>) Nr. 7-8 11

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!