Leseprobe stahl und eisen 07-08/2019
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16 Seiten<br />
Nachbericht<br />
zu GIFA, METEC <strong>und</strong> Co.<br />
ISSN 0340-4803<br />
7-8/<strong>2019</strong><br />
Juli/August <strong>2019</strong><br />
Zeitschrift für die<br />
Herstellung <strong>und</strong><br />
Verarbeitung von<br />
Eisen <strong>und</strong> Stahl<br />
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Unser Herz schlägt für<br />
Technik <strong>und</strong> Wissenschaft<br />
die <strong>2019</strong>er-Auflage des Messequartetts der Bright World of Metals zeigte sich in<br />
doppelter Hinsicht intensiv: die extrem heißen Tage Ende Juni waren eine Herausforderung<br />
für den Kreislauf <strong>und</strong> die hohe Dichte an relevanten Ausstellern für<br />
den Terminkalender. Mathematisch wäre es tatsächlich möglich gewesen, quer<br />
über alle vier Messen an jedem Stand r<strong>und</strong> eine Minute zu verbringen – aber<br />
nur durch Ausklammern von Pausen <strong>und</strong> Wegstrecken.<br />
Unter dem Strich haben GIFA, METEC <strong>und</strong> Co. ihre Position als Weltleitmessen<br />
für Metallurgie, Gießerei, Gussprodukte <strong>und</strong> Thermoprozesstechnik untermauert.<br />
Das Messequartett trumpfte erneut mit einer Rekordanzahl an Ausstellern,<br />
seiner hohen Internationalität, stellenweise extrem aufwendigen Ständen <strong>und</strong><br />
vielen Innovationen auf. Ein vierköpfiges Redaktionsteam hat für Sie Trends aufgespürt,<br />
Hintergr<strong>und</strong>gespräche geführt <strong>und</strong> spannende Themen dokumentiert.<br />
In dem über 16 Seiten laufenden METEC-Nachbericht ab Seite 24 haben wir<br />
für Sie unser Bündel an Impressionen zusammengeschnürt. Zum Gesamterfolg<br />
haben natürlich auch die begleitenden Fachkonferenzen wie die ESTAD (eine<br />
Zusammenfassung finden Sie ab Seite 36) beigetragen. Ausgewählte Vorträge<br />
werden wir zudem ab der kommenden Ausgabe veröffentlichen.<br />
Torsten Paßmann,<br />
Redaktionsleiter<br />
Wie wichtig uns die technisch-wissenschaftlichen Fachartikel als das Herzstück<br />
der deutschen Fachzeitschrift für die Metallurgie sind, unterstreichen wir auch<br />
auf eine andere Art: mit dem neuen Herausgeberbeirat. Ab sofort unterstützen<br />
uns Prof. Dr.-Ing. Dr. hc Dieter Senk (RWTH Aachen), Prof. Dr.-Ing. Norbert<br />
Bannenberg (u.a. ehemaliger Dillinger-Vorstand) <strong>und</strong> Dr.-Ing. Hans Bodo Lüngen<br />
(VDEh Stahlinstitut) mit ihrer Expertise. Zum Jahresende werden wir die Rubrik<br />
„Engineering Science / Ingenieurwissenschaften“ einführen, um Fachaufsätze aus<br />
der anwendungsnahen Gr<strong>und</strong>lagenforschung zu veröffentlichen. Die Auswahl<br />
trifft der Herausgeberbeirat durch Peer Reviews im Single-Blind-Verfahren. Die<br />
ganze Meldung <strong>und</strong> den ersten „Call for Papers“ finden Sie auf Seite 7.<br />
Zusätzlich zur<br />
umfangreichen<br />
GMTN-Heftstrecke<br />
finden Sie auf<br />
<strong>stahl</strong><strong>eisen</strong>.de noch<br />
eine Sammlung an<br />
Video-Interviews.<br />
Der Besuch lohnt<br />
sich, schauen Sie<br />
vorbei!<br />
Weitere redaktionelle Ideen werden wir nach <strong>und</strong> nach in den kommenden<br />
Monaten enthüllen – Sie können schon jetzt gespannt sein. Aber erst einmal<br />
wünsche Ich Ihnen eine aufschlussreiche Lektüre.<br />
torsten.passmann@<strong>stahl</strong><strong>und</strong><strong>eisen</strong>.de<br />
PS: Ab sofort finden Sie unter unseren Artikeln auch die jeweilige E-Mail-Adresse<br />
des Autors. Nutzen Sie ruhig das Kontaktangebot. Wir freuen uns auf den<br />
Austausch mit Ihnen!<br />
<strong>stahl</strong> <strong>und</strong> <strong>eisen</strong> 139 (<strong>2019</strong>) Nr. 7-8<br />
3
6<br />
26<br />
Namen + Nachrichten<br />
Personalia der jüngsten Vergangenheit: u.a. Voestalpine,<br />
thyssenkrupp <strong>und</strong> Tata Steel mit neuen Vorständen, <strong>stahl</strong> <strong>und</strong><br />
<strong>eisen</strong> mit Herausgeberbeirat.<br />
Nachbericht zu GIFA,<br />
METEC <strong>und</strong> Co.<br />
Die Redaktion hat die jüngste Auflage der Weltleitmesse<br />
der Metallurgie auf 16 Seiten aus verschiedenen<br />
Blickwinkeln dokumentiert.<br />
INHALT<br />
Ausgabe 7-8/<strong>2019</strong><br />
AKTUELLES<br />
INNOVATION + ENTWICKLUNG<br />
6 Namen + Nachrichten: thyssenkrupp,<br />
voestalpine, Sandvik <strong>und</strong> mehr<br />
12 Wirtschaft + Industrie: ArcelorMittal, Saar-<br />
Blank<strong>stahl</strong>, Steelwind Nordenham<br />
<strong>und</strong> mehr<br />
42 Additive Fertigung: Vom Schmiederest<br />
zum wertvollen Metallpulver<br />
Daniel Beckers<br />
Walzen / Rolling<br />
Titelbild:<br />
METEC-Stand von<br />
Primetals Technologies<br />
Foto: Messe Düsseldorf / ctillmann<br />
18 Ländermeldungen: China, Dänemark,<br />
Mexiko <strong>und</strong> mehr<br />
TECHNIK + TRENDS<br />
24 GMNT: Rückblick, Interview,<br />
Innovationen, ESDAT <strong>und</strong> mehr<br />
40 EMO: Additive Fertigung <strong>und</strong><br />
Nachhaltigkeit als Trends im Leichtbau<br />
44 Innovative Lagerlösungen für<br />
Zusatzeinrichtungen in<br />
Hochgeschwindigkeitswalzwerken<br />
Auxiliary equipment for rolling mills<br />
operating at high and very high speed<br />
Sorin Tudor<br />
48 Markierroboter erhöht Produktionsleistung<br />
Hans Spaans<br />
53 Voestalpine eröffnet „TechMet“ in Donawitz<br />
56 IDAM: Netzwerk für metallischen 3D-Druck<br />
4<br />
<strong>stahl</strong> <strong>und</strong> <strong>eisen</strong> 139 (<strong>2019</strong>) Nr. 7-8
44<br />
78<br />
Lagerlösungen für<br />
Hochgeschwindigkeitswalzwerke<br />
Für den störungsfreien Betrieb der Zusatzeinrichtungen für<br />
Walzwerke braucht es Lösungen, die unter anspruchsvollsten<br />
Belastungen arbeiten.<br />
Rennräder aus Stahl<br />
Auf der Tour de France fährt nur Karbon vorne mit,<br />
trotzdem ist <strong>und</strong> bleibt Stahl ein aktueller Werkstoff<br />
für Rennräder.<br />
UNTERNEHMEN + MÄRKTE<br />
60 SMS group: Geschäftsbericht 2018<br />
<strong>und</strong> Ausblick<br />
62 Unternehmensportrait: Logistikdienstleister<br />
Alborn<br />
64 Startups: Wie etablierte Unternehmen<br />
von ihnen profitieren<br />
Alex von Frankenberg<br />
66 Bericht aus China: Rapider<br />
Technologiewechsel?<br />
RECHT + SERVICE<br />
70 Deutscher Corporate Governance Kodex<br />
Thorsten Kuthe, Gero Lingen<br />
BERUF + KARRIERE<br />
72 Personalführung im digitalen Zeitalter<br />
74 Sicherheit auf hochgelegenen Arbeitsplätzen<br />
PRISMA<br />
78 Geschichte: Rennräder aus Stahl<br />
80 Digital: Stahlgezwitscher, Digitalindex,<br />
CMO-Studie<br />
STANDARDS<br />
3 Editorial<br />
76 Termine<br />
76 Mitglieder Stahlinstitut VDEh<br />
82 Inserentenverzeichnis<br />
82 Themen im nächsten Heft<br />
82 Impressum<br />
<strong>stahl</strong> <strong>und</strong> <strong>eisen</strong> 139 (<strong>2019</strong>) Nr. 7-8 5
AKTUELLES<br />
Namen + Nachrichten<br />
Nach 15 Jahren an der Spitze: Wolfgang Eder gibt Leitung von<br />
voestalpine ab<br />
Schon frühzeitig im Sommer<br />
2018 hatte sich der österreichische<br />
Stahl- <strong>und</strong> Technologiekonzern<br />
voestalpine auf Herbert<br />
Eibensteiner, bisheriger Chef<br />
der Steel Division, als neuen<br />
Vorstandsvorsitzenden festgelegt<br />
(<strong>stahl</strong> <strong>und</strong> <strong>eisen</strong> 7/18). Nach<br />
15 Jahren im Vorstand gab nun<br />
Wolfgang Eder Anfang Juli seinen<br />
Posten ab.<br />
Mit dem planmäßigen Ausscheiden<br />
Wolfgang Eders aus dem<br />
voestalpine-Vorstand verlässt eines<br />
der prägendsten Gesichter das operative<br />
Geschäft. Vor 41 Jahren startete<br />
er seine Karriere bei der damaligen<br />
Voest als junger Jurist. Kurz<br />
darauf war der spätere Konzernchef<br />
für die Aufsichtsratssitzungen<br />
verantwortlich <strong>und</strong> erlebte in den<br />
Seit 2004 besetzte Wolfgang Eder<br />
die Spitze der voestalpine AG.<br />
1990er Jahren den krisenbelasteten<br />
Übergang des Unternehmens<br />
aus dem Staatsbesitz hin zum<br />
Privatunternehmen. Ab seinem<br />
Aufstieg als Vorstandsvorsitzender<br />
im Jahr 2004 entwickelte sich<br />
voestalpine in den vergangenen<br />
15 Jahren zu einem der wichtigsten<br />
<strong>und</strong> erfolgreichsten Industriekonzerne<br />
Österreichs. Im Rahmen<br />
der strategischen Neuausrichtung<br />
ergänzte Eder die Massenproduktion<br />
von Stahl um die Qualität von<br />
Verarbeitung <strong>und</strong> Technologie.<br />
Ähnlich maßgeblich an der<br />
jüngeren Unternehmensentwicklung<br />
ist Herbert Eibensteiner als<br />
sein Nachfolger als Vorstandsvorsitzender.<br />
Er gehört dem Konzern<br />
seit 1989 <strong>und</strong> dem Vorstand seit<br />
2012 an, ab 2014 war er auch Leiter<br />
der Steel Division. Diese Position<br />
wird nun von Hubert Zajicek<br />
besetzt (<strong>stahl</strong> <strong>und</strong> <strong>eisen</strong> 05/<strong>2019</strong>).<br />
voestalpine<br />
www.voestalpine.com<br />
Premal Desai ist neuer Stahl-Chef von thyssenkrupp<br />
Im Stahlgeschäft von thyssenkrupp<br />
wechselt die Spitze: Premal<br />
Desai stellt sich als neuer<br />
Stahl-Chef den Herausforderungen<br />
des Unternehmens.<br />
Zudem folgt Bernhard Osburg<br />
auf Heribert Fischer <strong>und</strong> der<br />
Vorstand verringert sich um<br />
einen Sitz.<br />
Premal Desai<br />
Premal Desai löste den bisherigen<br />
Vorstandsvorsitzenden Andreas<br />
Goss ab, der sein Mandat im<br />
Einvernehmen niedergelegt hat.<br />
Kurz nach dem gescheiterten Joint<br />
Venture mit Tata Steel machten<br />
erste Meldungen von seiner bevorstehenden<br />
Demission die R<strong>und</strong>e<br />
(siehe <strong>stahl</strong> <strong>und</strong> <strong>eisen</strong> 6/19). Ebenfalls<br />
den Vorstand verlassen wird<br />
Heribert Fischer, der bisher für<br />
verschiedene Produktionsbereiche<br />
sowie Innovation <strong>und</strong> Logistik<br />
zuständig war. Auf ihn folgt Bernhard<br />
Osburg, der zuvor die Vertriebssteuerung<br />
betreute. Da Desai<br />
neben dem Vorsitz auch Finanz-,<br />
Strategie- <strong>und</strong> Planungsfunktionen<br />
verantwortet, verkleinert sich<br />
der Vorstand entsprechend der internen<br />
Neubesetzungen von fünf<br />
auf vier Personen.<br />
Auf sein Studium der Wirtschaftswissenschaften<br />
an der Universität<br />
Bayreuth folgte für Premal<br />
Desai eine zehnjährige Tätigkeit<br />
in der Strategieberatung bei der<br />
Boston Consulting Group. Für thyssenkrupp<br />
ist er seit 2006 tätig: In<br />
seinen ersten Jahren leitete er die<br />
konzerneigene Unternehmensberatung<br />
sowie den Zentralbereich<br />
Technologie, Innovation <strong>und</strong><br />
Nachhaltigkeit. Vor dem Wechsel<br />
als Finanzchef in den Stahlbereich<br />
ab 2015 besetzte er ab 2010 das<br />
Amt als Konzernstrategiechef.<br />
Den bevorstehenden Herausforderungen<br />
steht Desai durchaus<br />
optimistisch gegenüber. Trotz der<br />
gescheiterten Fusion mit Tata Steel<br />
sieht er das Unternehmen „in einer<br />
starken Position“ <strong>und</strong> beruft<br />
sich auf das Potential des Stahlgeschäfts.<br />
Gleichwohl belastete das<br />
geplatzte Joint Venture die Sparte<br />
zuletzt vor allem durch fehlende<br />
strategische Perspektiven. Darüber<br />
hinaus muss sich Desai in seiner<br />
neuen Position dem zunehmend<br />
rauer werdenden Geschäftsklima<br />
stellen, das sich aufgr<strong>und</strong> wirtschaftlicher<br />
Sondereffekte auf<br />
die Branche ausbreitet. Mit der<br />
internen Umstrukturierung sei<br />
es zukünftig vorgesehen, dass das<br />
Stahlgeschäft wieder den Kern von<br />
thyssenkrupp bildet.<br />
thyssenkrupp Steel Europe<br />
www.thyssenkrupp-steel.com<br />
6<br />
<strong>stahl</strong> <strong>und</strong> <strong>eisen</strong> 139 (<strong>2019</strong>) Nr. 7-8
In eigener Sache: Hochkarätiger Beirat <strong>und</strong> neue Rubrik für Fachartikel<br />
Zukünftig wird ein Herausgeberbeirat<br />
mit Experten aus<br />
Wissenschaft, Praxis <strong>und</strong> Stahlinstitut<br />
VDEh der Redaktion<br />
zur Seite stehen. Die Hauptaufgabe:<br />
Im Single-Blind-Verfahren<br />
Artikel für die kommende<br />
Rubrik „Engineering Science<br />
/ Ingenieurwissenschaften“<br />
auswählen.<br />
Die qualifizierten Fachartikel in<br />
<strong>stahl</strong> <strong>und</strong> <strong>eisen</strong> werden jetzt auf<br />
eine neue Stufe gehoben: Prof.<br />
Dr.-Ing. Dr. h.c. Dieter Senk, Leiter<br />
des Lehrstuhls für Metallurgie<br />
von Eisen <strong>und</strong> Stahl an der RWTH<br />
Aachen University, Prof. Dr.-Ing.<br />
Norbert Bannenberg, ehemaliger<br />
Technischer Vorstand Dillinger<br />
Hüttenwerke, sowie Dr.-Ing.<br />
Hans Bodo Lüngen, Leiter Technik<br />
beim Stahlinstitut VDEh, sind als<br />
Mitglieder <strong>und</strong> Gutachter in den<br />
neugegründeten Herausgeberbeirat<br />
der Fachzeitschrift <strong>stahl</strong><br />
<strong>und</strong> <strong>eisen</strong> berufen worden. In<br />
ihrer neuen Tätigkeit als Peer Reviewer<br />
werden die Experten im<br />
Single-Blind-Verfahren Fachaufsätze<br />
aus der anwendungsnahen<br />
Gr<strong>und</strong>lagenforschung für die neue<br />
Rubrik „Engineering Science / Ingenieurwissenschaften“<br />
auswählen.<br />
Fotos: IEHK, Dillinger, VDEh<br />
Prof. Dr.-Ing. Dr. h.c.<br />
Dieter Senk<br />
Prof. Dr.-Ing.<br />
Norbert Bannenberg<br />
Ab Herbst werden die Fachartikel<br />
mit einem Bezug zur betrieblichen<br />
Praxis einmal pro Quartal auf<br />
Deutsch oder Englisch erscheinen.<br />
„Wir freuen uns, für die Weiterentwicklung<br />
der Zeitschrift<br />
<strong>stahl</strong> <strong>und</strong> <strong>eisen</strong> ein so hochkarätiges<br />
Expertenteam gewonnen<br />
zu haben. Vorrangiges Ziel von<br />
Herausgeber <strong>und</strong> Redaktion ist<br />
es, die hohe Qualität unserer<br />
Publikationen zu bestätigen <strong>und</strong><br />
weiter auszubauen“, sagt Oliver<br />
Märten, Geschäftsführer Maenken<br />
Kommunikation <strong>und</strong> verantwortlich<br />
für die Fachmedien der Marke<br />
Stahl<strong>eisen</strong>. Außerdem sei es<br />
dem Verlag, den Herausgebern<br />
<strong>und</strong> der Redaktion mit diesem<br />
neuen „Peer-reviewed Journal“<br />
ein besonderes Anliegen, dem<br />
wissenschaftlichen Nachwuchs<br />
ein Forum zu bieten, so Märten:<br />
„Über die Scientific Community<br />
hinaus finden die begutachteten<br />
Fachbeiträge ihren Weg in die<br />
breite Öffentlichkeit.“<br />
<strong>stahl</strong> <strong>und</strong> <strong>eisen</strong><br />
www.<strong>stahl</strong><strong>und</strong><strong>eisen</strong>.de<br />
Dr.-Ing.<br />
Hans Bodo Lüngen<br />
Call for Papers<br />
für die neue Rubrik<br />
ENGINEERING SCIENCE / INGENIEURSWISSENSCHAFTEN<br />
A <strong>stahl</strong> <strong>und</strong> <strong>eisen</strong> 11/19<br />
Thema: Metallurgie, Frist: 20. September<br />
A <strong>stahl</strong> <strong>und</strong> <strong>eisen</strong> 2/20<br />
Thema: Umformtechnik, Frist: 13. Dezember<br />
Nehmen Sie Kontakt zu uns auf: redaktion@<strong>stahl</strong><strong>und</strong><strong>eisen</strong>.de<br />
<strong>stahl</strong> <strong>und</strong> <strong>eisen</strong> 139 (<strong>2019</strong>) Nr. 7-8 7
AKTUELLES<br />
Namen + Nachrichten<br />
Ehemaliger Dillinger-Chef Paul Belche stirbt mit 67 Jahren<br />
Mit „großer Trauer <strong>und</strong> Betroffenheit“<br />
hat der Aufsichtsrat<br />
der Stahl-Holding-Saar<br />
Ende Juni die Nachricht vom<br />
plötzlichen Tod von Dr. Paul<br />
Belche erhalten. Der ehemalige<br />
Vorsitzende des Vorstands<br />
der Aktien-Gesellschaft der<br />
Dillinger Hüttenwerke (Dillinger)<br />
starb am 21. Juni <strong>2019</strong> im<br />
Alter von 67 Jahren.<br />
Reinhard Störmer, Vorsitzender<br />
des Aufsichtsrates der Aktien-Gesellschaft<br />
der Dillinger Hüttenwerke<br />
<strong>und</strong> Vorsitzender des<br />
Vorstandes des Kuratoriums der<br />
Montan-Stiftung-Saar, skizzierte<br />
in einem Nachruf die wichtigsten<br />
Stationen von Paul Belches Leben<br />
<strong>und</strong> speziell seiner Bedeutung für<br />
Dillinger:<br />
„Dr. rer. nat. Paul Belche war ein<br />
Stahlmann durch <strong>und</strong> durch. Nach<br />
dem Studium der Eisenhüttenk<strong>und</strong>e<br />
an der Rheinisch-Westfälischen<br />
Technischen Hochschule Aachen<br />
<strong>und</strong> verschiedenen beruflichen<br />
Etappen innerhalb der Arcelor-<br />
Mittal-Gruppe kam Dr. Paul Belche<br />
Dr. Paul Belche stieg im Januar<br />
2005 bei Dillinger ein <strong>und</strong> war bis<br />
Anfang 2011 Vorstandsvorsitzender<br />
von Dillinger <strong>und</strong> DHS –<br />
Dillinger Hütte Saar<strong>stahl</strong> AG.<br />
im Januar 2005 zu Dillinger <strong>und</strong><br />
war bis Anfang 2011 Vorstandsvorsitzender<br />
von Dillinger <strong>und</strong><br />
DHS – Dillinger Hütte Saar<strong>stahl</strong><br />
AG. Er hatte neben dem Vorsitz<br />
die Leitung des Ressorts „Verkauf,<br />
Einkauf <strong>und</strong> Verkehr“ des Unternehmens<br />
inne.<br />
Bild: Dillinger<br />
Dr. Paul Belche war eine starke<br />
Führungspersönlichkeit, die von<br />
seinen Kollegen <strong>und</strong> Mitarbeiterinnen<br />
<strong>und</strong> Mitarbeitern sehr geschätzt<br />
wurde. Die Jahre, in denen<br />
er den Vorsitz innehatte, waren<br />
von zahlreichen neuen <strong>und</strong> entscheidenden<br />
Impulsen geprägt, die<br />
Dillinger vorbereiten sollten auf<br />
die großen Herausforderungen der<br />
Zukunft. Viele wichtige Investitionen<br />
wie die Sanierung der Zentralkokerei<br />
Saar, die Vorbereitung der<br />
Investition für den Bau von Steelwind<br />
Nordenham, den Ausbau der<br />
Dickblechstrategie, das Revamping<br />
der Stranggießanlage CC5 oder der<br />
Bau des Gichtgaskraftwerkes fielen<br />
in seine Amtszeit.<br />
Die Mitarbeiter, Vorstände, Betriebsräte<br />
<strong>und</strong> Aufsichtsräte von<br />
Dillinger trauern um diese besondere<br />
Führungspersönlichkeit, die<br />
die Geschicke von Dillinger bis<br />
heute geprägt hat <strong>und</strong> die durch<br />
ihre Ausstrahlung <strong>und</strong> Weitsicht<br />
vielen in Erinnerung bleibt.“<br />
SHS - Stahl-Holding-Saar<br />
www.<strong>stahl</strong>-holding-saar.de<br />
Das Forschungsthema<br />
„Windenergie am<br />
Windradturm“ von<br />
Lea Burger <strong>und</strong> Bonita<br />
Ruppert wurde mit<br />
dem ersten Platz<br />
honoriert. Tim<br />
Hartmann (r.) <strong>und</strong><br />
Michael Bott<br />
gratulieren.<br />
Dillinger zeichnet erstmals herausragende Schülerprojekte aus<br />
Emissionsarme Stahlerzeugung,<br />
Schadstoffmessung, <strong>und</strong><br />
Windenergie: Diese Themen<br />
wurden von Dillinger im Rahmen<br />
des eigenen Schülerforschungspreises<br />
ausgezeichnet.<br />
Im Fokus des Wettbewerbs<br />
standen die Kernthemen<br />
Technik, Innovation, Digitalisierung<br />
<strong>und</strong> Nachhaltigkeit.<br />
Beim erstmals von Dillinger ausgelobten<br />
Schülerforschungspreis<br />
reichte das Themenspektrum<br />
der vorgelegten Arbeiten von<br />
der emissionsarmen Stahlerzeugung<br />
bis hin zur Windenergie am<br />
Windradturm. Als Sieger ausgezeichnet<br />
wurden Lea Burger <strong>und</strong><br />
Bonita Ruppert (Robert-Schuman-Gymnasium<br />
Saarlouis) mit<br />
ihrem Thema „Windenergie am<br />
Windradturm“, dicht gefolgt von<br />
Niklas Buchheit (Hochwald-Gymnasium<br />
Wadern) mit dem „Bau<br />
eines Kupolofens“ auf dem zweiten<br />
Platz. Sten Faber <strong>und</strong> Florian<br />
Bies (beide Max-Planck-Gymnasium<br />
Saarlouis) landeten mit den<br />
Themen „Roboter zur Schadstoffmessung“<br />
beziehungsweise<br />
„Ansätze für eine emissionsarme<br />
Stahlerzeugung“ auf dem dritten<br />
Platz. Dotiert sind die Preise mit<br />
1 000 Euro für den ersten, 500<br />
Euro für den zweiten <strong>und</strong> 250<br />
Euro für den dritten Platz. Die<br />
anderen Teilnehmer durften sich<br />
über Sachpreise <strong>und</strong> eine exklusive<br />
Werksführung freuen.<br />
Der Schülerforschungspreis<br />
von Dillinger richtete sich an Schüler<br />
der gymnasialen Oberstufe, die<br />
zu Themen wie Materialforschung,<br />
Produktionstechnik oder Nachhaltigkeit<br />
forschen. Seitdem der Wettbewerb<br />
an den Innovationstagen<br />
von Dillinger im vergangenen<br />
Herbst ins Leben gerufen wurde,<br />
soll er nunmehr regelmäßig fortgesetzt<br />
werden.<br />
AG der Dillinger Hüttenwerke<br />
www.dillinger.de<br />
8<br />
<strong>stahl</strong> <strong>und</strong> <strong>eisen</strong> 139 (<strong>2019</strong>) Nr. 7-8
Henrik Adam führt nun Tata Steel Europe<br />
Nach dem abgesagten Joint<br />
Venture mit thyssenkrupp<br />
steht auch Tata Steel Europe<br />
vor einem Wandel, der sich in<br />
Personalentscheidungen an<br />
der Spitze zeigt. Konkret: Der<br />
alte CEO wirkt nun als Berater,<br />
sein Nachfolger ist intern aufgestiegen.<br />
In einem Führungswechsel bei<br />
Tata Steel Europe löste Henrik<br />
Adam zum 1. Juli Hans Fischer<br />
als Hauptgeschäftsführer (CEO)<br />
ab. Der bisherige Chief Commercial<br />
Officer (CCO) war in dieser<br />
Funktion seit 2011 an Bord. Davor<br />
hatte er verschiedene Funktionen<br />
bei thyssenkrupp inne, unter anderem<br />
als CEO von thyssenkrupp<br />
Electrical Steel. In seiner neuen<br />
Leitungsfunktion beim europäischen<br />
Unternehmenszweig von<br />
Tata Steel wird er zukünftig direkt<br />
an den Hauptstandort in Indien<br />
berichten. Darüber hinaus teilte<br />
das Unternehmen den Börsen mit,<br />
dass der bisherige Amtsinhaber Fischer<br />
dem Verwaltungsrat nun als<br />
„Non Executive Director“ weiterhin<br />
angehören werde. In beratender<br />
Funktion soll er damit einen<br />
reibungslosen Führungswechsel<br />
gewährleisten.<br />
Anlässlich der gescheiterten<br />
Fusionspläne zwischen Tata Steel<br />
<strong>und</strong> thyssenkrupp ziele die Neubesetzung<br />
vor allem auf eine zunehmende<br />
wirtschaftliche Unabhängigkeit<br />
des Unternehmens ab.<br />
„Angesichts der herausfordernden<br />
äußeren Bedingungen wird sich<br />
unser europäisches Geschäft<br />
weiterhin auf höherwertige <strong>und</strong><br />
spezifizierte Stahlprodukte konzentrieren,<br />
die unsere K<strong>und</strong>en<br />
wettbewerbsfähiger <strong>und</strong> erfolgreicher<br />
machen“, erklärtr dazu T.V.<br />
Narendran, CEO des Mutterkonzerns<br />
Tata Steel.<br />
Mitte Juni hatte auch die Stahlsparte<br />
von thyssenkrupp einen<br />
Wechsel an der Spitze angekündigt.<br />
Andreas Goss, der auch das<br />
Gemeinschaftsunternehmen mit<br />
Tata Steel Europe hätte leiten sollen,<br />
wurde vom ehemaligen Finanzchef<br />
Premal Desai abgelöst<br />
(siehe Seite 6).<br />
Tata Steel Europe<br />
www.tatasteeleurope.com<br />
Henrik Adam gehört<br />
seit 2011 zu Tata Steel<br />
Europe.<br />
Für einen guten Zweck: Sandviks unzerstörbare Gitarre versteigert<br />
Dem schwedischen Industrieunternehmen<br />
Sandvik<br />
ist es gelungen, den Traum<br />
einer jeden Versicherung für<br />
Heavy-Metal-Gitarristen herzustellen:<br />
eine unzerstörbare<br />
Gitarre vollständig aus Metall.<br />
Durch deren Versteigerung<br />
werden nun Schulprojekte in<br />
Tansania gefördert.<br />
Insgesamt 30 Millionen Menschen<br />
sollen seit April quer über alle<br />
Kanäle das Video gesehen haben,<br />
wie Ausnahmegitarrist Yngwie<br />
Malmsteen vergeblich eine Gitarre<br />
zerstören will. Jetzt wurde die<br />
von Sandvik komplett aus Metall<br />
hergestellte Gitarre an den Finanzinvestor<br />
Pär-Jörgen Pärson<br />
verkauft. Der Musikenthusiast sicherte<br />
sich das Instrument in einer<br />
Auktion für den Preis von 25 000<br />
USD. „Es war unmöglich, einem<br />
so verrückten Projekt wie diesem,<br />
zu widerstehen. Ich war begeistert<br />
<strong>und</strong> wollte die Möglichkeit unter<br />
keinen Umständen verpassen“, so<br />
Pärson. Den Erlös spendet Sandvik<br />
an die Organisation „Engineers Without<br />
Borders“, die das Geld für<br />
soziale Schulprojekte in Tansania<br />
verwenden wird.<br />
Die Gitarre wurde von Sandvik<br />
ursprünglich entwickelt, um den<br />
Beweis zu erbringen, dass sich mit<br />
nachhaltigen, innovativen Verfahren<br />
ein hochpräzises wie stabiles<br />
Instrument schaffen lässt. Auf<br />
technischer Ebene galt es dabei<br />
als größte Herausforderung, die<br />
Verbindung zwischen Hals <strong>und</strong><br />
Korpus der Gitarre zu stabilisieren.<br />
Da diese beim Zerstören des<br />
Instruments am ehesten bricht,<br />
sind Hals <strong>und</strong> Griff brett auf einer<br />
einzigen Maschine aus recyceltem<br />
Edel<strong>stahl</strong> gefräst. Die beiden Komponenten<br />
laufen daraufhin in einem<br />
rechteckigen Mittelstück aus,<br />
das weit in den Korpus der Gitarre<br />
hineinreicht. Besonders das Risiko<br />
für Verzug von Hals <strong>und</strong> Griff brett<br />
im Zerspanungsprozess musste<br />
minimiert werden, weswegen im<br />
Voraus eine digitale Simulation<br />
des Fräsvorgangs erforderlich<br />
war. Der Gitarrenkorpus wurde<br />
mit Hilfe der additiven Fertigung<br />
im 3D-Drucker hergestellt. Hierfür<br />
wurde feines Titanpulver zu<br />
übereinanderliegenden Schichten<br />
verschmolzen. Um den Besonderheiten<br />
der Gitarre gerecht zu werden,<br />
entwickelte Sandvik letztlich<br />
eine isotrope Leichtbaustruktur<br />
aus Hyper-Duplex<strong>stahl</strong>.<br />
Sandvik<br />
www.additive.sandvik/en<br />
Investor Pär-Jörgen<br />
Pärson ersteigerte das<br />
Instrument für 25 000<br />
USD <strong>und</strong> Sandvik<br />
spendete den Betrag<br />
für einen guten<br />
Zweck.<br />
Bild: Sandvik<br />
<strong>stahl</strong> <strong>und</strong> <strong>eisen</strong> 139 (<strong>2019</strong>) Nr. 7-8<br />
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AKTUELLES<br />
Namen + Nachrichten<br />
Prof. Dr. rer. nat. Dr. e. h. Winfried Dahl gestorben<br />
Am 12. Juli starb Prof. Dr. rer.<br />
nat. Dr. e. h. Winfried Dahl<br />
im Alter von 90 Jahren. Das<br />
Stahlinstitut VDEh hat einen<br />
würdigen Nachruf verfasst.<br />
„Der 1928 in Wuppertal geborene<br />
Winfried Dahl studierte Physik<br />
<strong>und</strong> Metallk<strong>und</strong>e an der Universität<br />
Göttingen, wo er auch promovierte.<br />
Anschließend begann er<br />
1953 seine berufliche Lauf bahn<br />
am Max-Planck-Institut für Eisenforschung<br />
(MPIE). Nach kurzer<br />
Tätigkeit als Oberingenieur am<br />
Institut für Metallk<strong>und</strong>e der TU<br />
Berlin trat er 1958 in die Dienste<br />
des Mannesmann Forschungsinstitutes<br />
<strong>und</strong> übernahm 1965 als<br />
Abteilungsleiter die Leitung der<br />
Hauptabteilung Metallk<strong>und</strong>e.<br />
1969 wurde er zum Professor <strong>und</strong><br />
Direktor des Instituts für Eisenhüttenk<strong>und</strong>e<br />
der RWTH Aachen berufen.<br />
Dieses leitete er nach seiner<br />
Emeritierung am 31. August 1993<br />
noch bis Januar 1994, um es an seinen<br />
Nachfolger Prof. Dr.-Ing. Wolfgang<br />
Bleck zu übergeben. Mit dem<br />
Ziel, eine optimierte Entwicklung,<br />
Herstellung <strong>und</strong> Behandlung des<br />
Werkstoffes Stahl zu ermöglichen,<br />
verlagerte Dahl den Arbeitsschwerpunkt<br />
des Instituts von der metallurgischen<br />
Gr<strong>und</strong>lagenforschung<br />
zu mehr anwendungsorientierter<br />
Werkstoffforschung.<br />
Neben den Ämtern an der<br />
RWTH Aachen war er in zahlreichen<br />
nationalen <strong>und</strong> internationalen<br />
Organisationen <strong>und</strong> Gremien<br />
tätig. Besonders hervorragende<br />
Verdienste hat er sich durch seine<br />
ehrenamtliche Mitarbeit im Stahlinstitut<br />
VDEh erworben, dem er<br />
als persönliches Mitglied seit 1954<br />
eng verb<strong>und</strong>en war. Er war mit großem<br />
Engagement in zahlreichen<br />
Fachkr<strong>eisen</strong> des Werkstoffausschusses<br />
tätig, dessen Vorsitzender<br />
er von 1988 bis 1993 war. In dieser<br />
Funktion setzte er sich besonders<br />
für die Einführung werkstoffk<strong>und</strong>licher<br />
Gr<strong>und</strong>lagen bei der Stahlverarbeitung<br />
<strong>und</strong> -anwendung ein.<br />
Besonders am Herzen lag ihm die<br />
Weitergabe seiner Begeisterung für<br />
den Werkstoff an den Nachwuchs<br />
in Wissenschaft <strong>und</strong> Industrie. Als<br />
Anerkennung seiner großen Verdienste<br />
für den Werkstoff Stahl <strong>und</strong><br />
den Werkstoffausschuss ernannten<br />
ihn dessen Mitglieder 1994 zum Ehrenmitglied.<br />
20<strong>07</strong> wurde Dahl erster Preisträger<br />
des neu geschaffenen <strong>und</strong><br />
vom Stahlinstitut VDEh gemeinsam<br />
mit der Deutschen Gesellschaft<br />
für Materialk<strong>und</strong>e (DGM)<br />
<strong>und</strong> dem Deutschen Verband für<br />
Materialforschung <strong>und</strong> -prüfung<br />
(DVM) verliehenen Galileo-Preises<br />
Werkstoffprüfung. Der Preis wird<br />
an Persönlichkeiten vergeben, die<br />
sich um das Gebiet der (<strong>stahl</strong>verarbeitenden)<br />
Werkstoffprüfung<br />
in besonderem Maße verdient<br />
gemacht haben. Dies trifft in exzellenter<br />
Weise auf Dahl <strong>und</strong> sein<br />
Lebenswerk zu.<br />
Als Mitglied <strong>und</strong> von 1979 bis<br />
1993 als stellvertretender Vorsitzender<br />
des VDEh-Schulausschusses<br />
hat Dahl an der Entwicklung<br />
neuer Studien- <strong>und</strong> Weiterbildungskonzeptionen<br />
mitgewirkt.<br />
Hier sind vor allem die Vorbereitung<br />
eines integrierten Führungslehrgangs,<br />
aus dem das Auf baustudium<br />
für Führungskräfte der<br />
Stahlindustrie hervorging, <strong>und</strong> die<br />
Konzeption des Zusatzstudiums<br />
Stahl zu nennen.<br />
Weitere ehrenamtliche Aufgaben<br />
bekleidete er zum Nutzen<br />
der deutschen Stahlindustrie, so<br />
als Mitglied des Kuratoriums der<br />
heutigen FOSTA – Forschungsvereinigung<br />
Stahlanwendung <strong>und</strong> der<br />
AVIF, als Vorsitzender der Jury für<br />
den Stahlinnovationspreis 1997<br />
<strong>und</strong> als Mitglied des Fraunhofer<br />
Instituts für Werkstoffmechanik<br />
in Freiburg. Bis 1997 war er Vorsitzender<br />
des Fachbeirates des MPIE<br />
<strong>und</strong> Mitglied im Fachbeirat des<br />
Betriebsforschungsinstitutes.<br />
Auch nach seiner Emeritierung<br />
war W. Dahl wissenschaftlich tätig<br />
<strong>und</strong> betreute zahlreiche Diplom<strong>und</strong><br />
Doktorarbeiten. Seine wissenschaftlichen<br />
Verdienste in Lehre<br />
<strong>und</strong> Forschung auf dem Gebiet der<br />
Metallurgie <strong>und</strong> Werkstofftechnik<br />
finden in der nationalen <strong>und</strong> internationalen<br />
Fachwelt höchste<br />
Anerkennung. Die Bergakademie<br />
Freiberg verlieh ihm 1990 die<br />
Würde eines Doktor-Ingenieurs<br />
ehrenhalber. Im November 1994<br />
wurde ihm in Anerkennung der<br />
besonderen Verdienste das Verdienstkreuz<br />
1. Klasse des Verdienstordens<br />
der B<strong>und</strong>esrepublik<br />
Deutschland verliehen. In Würdigung<br />
seiner Verdienste um den<br />
Werkstoff Stahl <strong>und</strong> sein langjähriges<br />
Engagement im Stahlinstitut<br />
VDEh wurde ihm Ende 2010 im<br />
Rahmen der Jahresveranstaltung<br />
Stahl vom Stahlinstitut VDEh die<br />
Carl-Lueg-Denkmünze verliehen.<br />
Wir werden Winfried Dahl ein<br />
ehrendes Andenken bewahren.“<br />
Stahlinstitut VDEh<br />
www.<strong>stahl</strong>-online.de<br />
10<br />
<strong>stahl</strong> <strong>und</strong> <strong>eisen</strong> 139 (<strong>2019</strong>) Nr. 7-8
Kokereifachleute zeichnen Pionier in der Stampftechnologie aus<br />
R<strong>und</strong>es Jubiläum für eine<br />
besondere Branchenauszeichnung:<br />
Als bislang 30.<br />
Fachmann erhielt Prof. Dr.<br />
Halit Ziya Kuyumcu aus Berlin<br />
die Kokermedaille. Verliehen<br />
wird sie seit 1990 vom Verein<br />
Deutscher Kokereifachleute.<br />
Die Koker-Medaille des Vereins<br />
Deutscher Kokereifachleute (VDKF)<br />
erhält erneut eine verdiente Persönlichkeit<br />
des Kokereiwesens.<br />
Ausgezeichnet wurde Prof. Dr.-<br />
Ing. Halit Ziya Kuyumcu, dessen<br />
besondere Leistungen auf dem<br />
Gebiet der Kokerei-Forschung gewürdigt<br />
wurden. Besonders hervorgehoben<br />
wird sein Einfluss auf<br />
die technische Weiterentwicklung,<br />
internationale Vermarktung <strong>und</strong><br />
wissenschaftliche Durchdringung<br />
der Stampftechnologie.<br />
Der 72-jährige war zuletzt bis zu<br />
seiner Emeritierung im Jahr 2013<br />
Leiter des Fachgebietes Auf bereitung<br />
von Roh- <strong>und</strong> Reststoffen der<br />
Technischen Universität Berlin.<br />
Seine wissenschaftlichen Arbeiten<br />
über die Stampftechnologie<br />
knüpften an seine ersten Berufsjahre<br />
bei Saarberg-Interplan an.<br />
Dort fiel ihm die Aufgabe zu, die<br />
Saar-Stampftechnik international<br />
zu vermarkten. Auch darüber hinaus<br />
war sein Fachwissen gefragt,<br />
etwa bei der Umstrukturierung des<br />
Bergbaus in Ostdeutschland in den<br />
1990er Jahren.<br />
Die diesjährige Fachtagung Kokereitechnik<br />
fand auf der ehemaligen<br />
Zeche Zollern in Dortm<strong>und</strong><br />
statt. Zu diesem Anlass lud der<br />
Verein Deutscher Kokereifachleute<br />
(VDKF) Experten <strong>und</strong> Vertreter<br />
der den Kokereien nahestehenden<br />
Unternehmen ein. Auf<br />
dem Tagungsprogramm standen<br />
aktuelle Vorträge zu relevanten<br />
Themen wie der CO 2<br />
-Minderung<br />
oder den Perspektiven des Kokereiwesens<br />
in der Geschichtskultur der<br />
Nachbergbau-Ära in Deutschland.<br />
Der fünfköpfigen Jury zur Vergabe<br />
der Koker-Medaille gehörten heuer<br />
Dr. Michael Hein als Vorsitzender<br />
sowie Hans-Jürgen Hasse, Dr. Hans<br />
Bodo Lüngen, Lothar Nigge <strong>und</strong><br />
Thomas Taylor an.<br />
Verein Deutscher Kokerei-Fachleute<br />
vdkf-ev.de<br />
Bild: VDFK<br />
Der Vorsitzende des<br />
VDFK Peter Liszio mit<br />
Preisträger Prof. Halit<br />
Ziya Kuyumcu.<br />
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<strong>stahl</strong> <strong>und</strong> <strong>eisen</strong> 139 (<strong>2019</strong>) Nr. 7-8 11