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Produktion<br />
4<br />
5<br />
4+5: Mobile Comprex-<br />
Einheit für die Reinigung<br />
hygienisch anspruchsvoller<br />
Anlagen<br />
(4) und modulare Comprex-Units<br />
MCU-1000<br />
für stationären Betrieb<br />
(5).<br />
zur technik<br />
Reinigung ohne Demontage<br />
Mit dem Impulsspülverfahren ließ sich diese Aufgabe<br />
jedoch sogar während des laufenden Betriebs an angrenzenden<br />
Bereichen erfüllen. Dazu war es lediglich erforderlich,<br />
die Arbeitsplätze an den zu reinigenden Anlagenabschnitten<br />
kurzzeitig frei zu halten. Nach der Reinigung<br />
stand dort wieder einwandfreies Wasser zur Verfügung.<br />
Rückstandsfreie Produktleitungen<br />
Produktwechsel erfordern immer eine zuverlässige<br />
rückstandsfreie Reinigung der Produktleitungen. Bei<br />
häufigen Produktwechseln fallen dadurch insbesondere<br />
bei wasserbasierten Produkten große Mengen Spülwasser<br />
mit entsprechend hohen Entsorgungskosten an.<br />
Das Comprex-Verfahren ermöglicht die Reinigung von Industrienetzen einschließlich Wärmeübertragern<br />
ohne aufwendige Demontage. Einsatz des mechanischen Reinigungsverfahrens<br />
ist sowohl offline als auch online auch während des laufenden Betriebs möglich. Das Impulsspülverfahren<br />
basiert auf der kontrollierten, impulsartigen Zugabe komprimierter, reiner Luft<br />
in einen definierten Spülabschnitt. Während Wasser mit geringem Volumenstrom einfließt,<br />
bilden sich bei der Luftzugabe gemäß Reinigungsprogramm Luft- und Wasserblöcke, die<br />
sich mit hoher Fließgeschwindigkeit durch den Spülabschnitt bewegen. Die Reinigung der<br />
Rohrleitung und der Wärmeübertrager findet an den Grenzflächen von Luft zu Wasser und<br />
Innenoberflächen statt. Turbulente Verwirbelungen mobilisieren Ablagerungen von den Innenoberflächen<br />
und tragen sie aus. Feststoffinjektionen können die Reinigungsleistung<br />
weiter steigern.<br />
Durch die Kombination von Wasser und Druckluft bei<br />
der Reinigung lässt sich eine große Menge Wasser einsparen.<br />
Da die Produktwechsel in manchen Werken häufig<br />
sind und folglich auch häufige Reinigung erforderlich<br />
ist, bietet Hammann dafür stationäre Anlagen an, beispielsweise<br />
die Comprex-Unit MCU-1000. Die Engineering-Tochter<br />
des Anbieters konzipiert zusammen mit<br />
dem Anlagenbetreiber diese Anlagen, baut, installiert<br />
und nimmt nach erfolgreicher Abnahme die Geräte in<br />
Betrieb. Die stationäre Reinigung amortisiert sich nach<br />
wenigen Monaten. Beispielsweise konnte ein Abfüllbetrieb<br />
für hochwertige Lösungen so über 90 % Spülwasser<br />
einsparen.<br />
Ein anderes Beispiel verdeutlicht die Synergieeffekte<br />
aus der Kombination zweier Verfahren: Ein Werk für<br />
wasserbasierte Beschichtungsstoffe hatte neue Anforderungen<br />
zu erfüllen, da neu konzipierte Produkte keine<br />
Konservierungsmittel enthalten dürfen. Dadurch sind<br />
auch die Reinheitsanforderungen an die Rohrleitungen<br />
enorm gestiegen. Neue totraumfreie Armaturen und regelmäßige<br />
intensive Reinigungen sind erforderlich. Die<br />
bisherige Vorgehensweise, bei Produktwechsel die in der<br />
Rohrleitung verbleibende Produktmenge durch Molche<br />
herauszudrücken, soll beibehalten bleiben. Die dabei an<br />
den Innenwänden der Rohrleitung und Pumpen verbleibenden<br />
Produktreste müssen aber zuverlässig entfernt<br />
werden. Mit Wasserspülung gelingt dies sehr schwierig<br />
oder gar nicht. Wenige Impulse der Reinigung mit Wasser<br />
und Druckluft reichen aber schon aus, um das Ziel<br />
zu erreichen. Hinzu kommt, dass nur noch geringe Mengen<br />
an Spülwasser vorliegen und die Rohrleitung nach<br />
der Reinigung und Durchblasen mit aufbereiteter<br />
Druckluft trocken ist.<br />
Sabotage mit Fremdstoffen<br />
Die geschilderten Beispiele zeigen, dass unbeabsichtigt<br />
oder unwissentlich in Anlagen eingebrachte Verunreinigungen<br />
die Inbetriebnahme verhindern. Allerdings<br />
kommt es leider auch immer wieder vor, dass Fremdstoffe<br />
absichtlich in Rohrleitungen oder Apparate gelangen.<br />
Im industriellen Bereich sind dies beispielsweise<br />
metallische Partikel, die zu Schäden an Pumpen oder<br />
Verstopfungen führen. Auch solche Probleme lassen sich<br />
mit dem Verfahren lösen und die Fremdstoffe aus den<br />
Anlagen entfernen. Die mechanische Reinigung verändert<br />
die Partikel nicht oder nur geringfügig, so dass es<br />
möglich ist, die ausgetragenen Partikel in Sedimentationsbehältern<br />
oder in Filtern aufzufangen und als Nachweis<br />
zu verwenden.<br />
Fazit: Falls es zu Problemen mit Kontaminationen –<br />
ob unbeabsichtigt oder wissentlich eingebrachten Verunreinigungen<br />
– gekommen ist, hilft die schonende aber<br />
zugleich auch intensive Comprex-Reinigung, die Anlage<br />
wieder in einen einwandfreien Zustand zu versetzen. Bei<br />
Anlagen mit erhöhten Anforderungen an die Betriebssicherheit<br />
oder die Reinheit der Rohrleitungen und den<br />
dazugehörenden Apparaten ist es sinnvoll, eine Reinigung<br />
vor der Inbetriebnahme einzuplanen.<br />
●<br />
Weitere Beiträge zu den Themen Reinigung und Instandhaltung<br />
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64 Pharma+Food · Oktober 2018