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September 2019 - coolibri Recklinghausen, Gelsenkirchen, Herne

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BAUEN &BASTELN<br />

BESSER BAUEN<br />

Dächer werden grüner,Häuser zu Einzelteilen und den ollen Kies ausm Vorgarten<br />

verbannt der moderne Hausbesitzer wieder.Lukas Vering nimmt drei<br />

moderne Trends aus dem Bereich Bauen und Wohnen unter die Lupe.<br />

Gestaltete Gärten halten Einzug<br />

aufinnerstädischen Dächern.<br />

GRÜNAUFM DACH<br />

Warum die moderne Menschheit noch nicht eher darauf gekommen ist,<br />

seine Dächer mit wildem Wuchs zu bepflanzen, darf man als Rätsel hinstellen.<br />

Inzwischen ist die gar nicht mal soneue Idee aber wieder total<br />

en vogue.Mit gutenGründen: Erde und Pflanzen absorbieren UV-Strahlen,<br />

die dann nicht die Bausubstanz angreifen können. Ebenfalls absorbiert:<br />

DasolleCO2! Wegdamit! Nichtweg solldie Wärme, die mansich an kaltenWintertagen<br />

mühselig angeheizt hat. Gut, dass ein bepflanztes Dach<br />

vortrefflichdämmt –und andersherumimSommer die Hitzevom Eindringen<br />

abhält. Je mehr Dächer in einer dicht besiedelten Gegend das tun,<br />

desto angenehmer soll das Stadtklima auch an den hitzigsten Sommertagen<br />

werden. Mit Blick auf den vergangenen und kommende Sommer<br />

ein erleichternder Gedanke. Die tüchtigen Dachpflanzen nehmen zudem<br />

Niederschlag auf, der andrerseits geradewegs in die Kanalisation und ins<br />

Klärwerk fließen würde. Stattt dessen lassen siedas Grün sprießen, welches<br />

wiederum Tiere und Insekten beherbergt und nährt. Wer bienenfreundliche<br />

Gewächse pflanzt tut doppelt Gutes. Obein Dach für Bepflanzungen<br />

geeignetist,mussman prüfen lassen. Undübrigens: Einige Städte unterstützenDachbegrüner<br />

finanziell, in <strong>Gelsenkirchen</strong> werden etwabis zu 50<br />

Prozent (maximal 2000 Euro) subventioniert.<br />

GARTEN AUSSTEIN<br />

EinTrend,den Bauexpertenwie Umweltschützer eher kritisch sehen, istder Hang der Deutschenzum<br />

Steingarten. In jederzweiten Neubausiedlung sieht mandie Schott<br />

erbeete, versteinertenVorgärten<br />

oder Kiesbahnen, die als pflegeleicht angepriesen werden, umwelttechnisch<br />

aber nicht der Hitsind. Maldavon abgesehen, dass sie stattt mitgesundem Grün<br />

ganze Wohngegenden in tristes Grau hüllen, wirken Steingärten negativ auf das Klima<br />

ihrerUmgebung. Im Sommer heizen sich die Steine auf, speicherndie Wärmeund strahlen<br />

sie aus. Regenwasser kann durch dichte Schott<br />

erbeete nicht absickern, weshalb Böden<br />

vertrocknen. Durchdie verarmte Faunafehlen auch Nahrungsquellen fürInsektenund Vögel.<br />

Positive Ausnahme: Grobe Steingärtenmit wasserdurchlässigen Stellen, in denen sich<br />

Insekten wohlfühlen. Befürworter von Steingärten führen an, dass diese Gartenvariante<br />

ohne großen Zeitaufwand daherkommt und stetseinen modernen, sauberen undadäquatenEindruck<br />

macht. DerAußeneindruck scheint dabei wichtiger als die Umwelt. Werkeine<br />

Lustauf ständigesMähen, Gießen, Pflegenhat,der kann auch einfach wilde Wieseaussähen<br />

und der Naturihren freien Lauf lassen. Dasmögen die Spießer vongegenüber dann<br />

vielleicht verlott<br />

ertfinden, dafür danken es die Blumen und Bienen. Undgeradefür letztere<br />

sollte derMensch Sorgetragen.<br />

Fotos: o.: Optigrün; m.: Kasturi Roy on Unsplash; u.: MAX-Haus<br />

HAUS IN BAUSTEINEN<br />

Wandelbar und flexibel –was der Lebensstil der Moderne den Menschen schon lange<br />

abverlangt, ist inzwischen auch beim Thema Hausbau angekommen. Der Trend heißt:<br />

Modulhaus. Ähnlich einem Fertighaus (auch so ein Trend) wird ein Modulhaus seriell im<br />

Werk produziert. DerUnterschied: DasModulhaus lässt sichjederzeitumweitere Module<br />

erweitern–oder wieder verkleinern. Einfach aufsetzen, dranbauen, verbinden, aufstocken<br />

und gestalten, so die Devise. Modulhaus-Hersteller bieten dazu verschiedene Bausteine<br />

an, die trotzihrer Flexibilität meistens äußerstnachhaltigund energieeffizient sind. Zudem<br />

können die Modulhäuser reisen: Dazu werden sie inihre einzelnen Module zerlegt, per<br />

LKW transportiert und am Wunschort wieder aufgebaut. Bodenplatt<br />

en sind dabei meist<br />

nicht notwendig, über die nötigen Genehmigungen mussder moderne Modulhausbesitzer<br />

sich aber vorabinformieren. So geht es vonder innerstädtischen Baulücke raus aufs Land,<br />

vomSinglehaushaltzum Familienpalast–jenachdem, wieder Wind gerade steht.Preislich<br />

starten etliche Modulhäuser in ihrer einfachsten Variante bei 100 000 Euro, die Bauzeit<br />

beträgtmeistnur wenige Tage, schließlich kommen die Häuser fertig vomWerk.lv

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