akzent Magazin September '19 GB
akzent – DAS GRÖSSTE LIFESTYLE- & VERANSTALTUNGSMAGAZIN VOM BODENSEE BIS OBERSCHWABEN www.akzent-magazin.com
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KULTUR | KUNST<br />
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KULTUR PUR<br />
Die größte Stadt am Bodensee beherbergt eine Fülle an kulturellen Angeboten, darunter auch die Städtischen Museen Konstanz: das<br />
Rosgartenmuseum mit seinen Sammlungsbeständen zur Geschichte der Stadt und Region, die Wessenberg-Galerie mit einer hochrangigen<br />
Kunstsammlung von rund 7.000 Exponaten, das Bodensee-Naturmuseum sowie das Kulturzentrum am Münster, am dem verschiedene<br />
kulturelle Institutionen vereint sind. Bei allen lohnt sich ein Blick, auch auf die wechselnden Sonderausstellungen und Rahmenangebote.<br />
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Von Kupferstichen und geheimnisvollen Tauchfunden<br />
Ignaz Heinrich von Wessenberg (1774-1860), zunächst Generalvikar,<br />
dann Verweser des Bistums Konstanz, war nicht nur ein reformerisch eingestellter<br />
Kirchenmann, sondern auch ein großer Freund und Förderer<br />
der Kunst. Er besaß neben seiner Gemäldesammlung eine umfangreiche<br />
Kollektion reproduktionsgraphischer Werke aus fünf Jahrhunderten, das<br />
heißt Stiche, die bekannte Werke der Bildenden Kunst in Schwarzweiß-<br />
Abbildungen wiedergeben – so etwa Raffaels „Sixtinische Madonna“ 1<br />
oder Dürers „Hl. Eustachius“ 2 . Für uns, die wir in der durch Smartphones<br />
allgegenwärtigen Bilderflut schier untergehen, heute schwer vorstellbar,<br />
aber: Damals war ein Reproduktionsstich oft die einzige Möglichkeit<br />
der Vergegenwärtigung eines Werkes, es sei denn, man beauftragte<br />
einen Maler, eine Kopie zu fertigen, was jedoch ungleich teurer war.<br />
Wessenbergs sogenannte Kupferstichsammlung ist nahezu vollständig<br />
erhalten und stellt in dieser Ganzheit ein bedeutendes zeitgeschichtliches<br />
Dokument dar, das Einblick gewährt in die Sammlungsstrategien<br />
und die Kunstrezeption des frühen 19. Jahrhunderts. Die Ausstellung<br />
versammelt rund 80 dieser Blätter.<br />
14.09.-17.11. | Städtische Wessenberg-Galerie<br />
Wessenbergstraße 43 | D-78462 Konstanz<br />
Der gefährliche See<br />
So idyllisch er auch immer wieder aussehen mag: Der Bodensee ist und<br />
bleibt gefährlich. Über Jahrhunderte trat er über die Ufer, überspülte<br />
Dörfer und Felder, trennte die Verbindungswege zueinander. Er verschlang<br />
in seinen Stürmen Fischer, Lastensegler und Dampfschiffe. Das<br />
Kulturzentrum am Münster erzählt in der aktuellen Ausstellung spannende<br />
Geschichten der Wetterextreme, Katastrophen und Unglücksfälle.<br />
Gezeigt werden Kunstwerke aus dem Alpenraum und vom „gefährlichen<br />
See“, einmalige Relikte der längst vergangenen Lastensegler- und<br />
Dampfschifffahrt, des Hochwasserschutzes und der Eisrettung sowie<br />
geheimnisvolle Tauchfunde aus den Tiefen dieses Gewässers.<br />
bis 29.12 | Kulturzentrum am Münster<br />
Wessenbergstraße 43<br />
D-78462 Konstanz<br />
Das Buch zur Ausstellung<br />
Im Juni veröffentlichte Historiker und Museumsleiter Tobias Engelsing<br />
im Südverlag passend zur Ausstellung das Buch „Der gefährliche See<br />
– Wetterextreme und Unglücksfälle am Bodensee und Alpenrhein“. Er<br />
ist seit 2007 Direktor der Städtischen Museen Konstanz sowie Lehrbeauftragter<br />
der Universität Konstanz im Fachbereich Geschichte und für<br />
seine zahlreichen Publikationen zur Geschichte der Bodensee-Region<br />
bekannt. Auf 256 bebilderten und kurzweiligen Seiten erzählt das Buch<br />
von Wetterextremen und Unglücksfällen am Bodensee und zeigt anschaulich<br />
auf, wie man durch die Jahrhunderte hindurch versuchte,<br />
der Katastrophen Herr zu werden.<br />
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