2.Halbjahr 2011 - Verlag Königshausen & Neumann
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Ingmar Dette<br />
K U L T U R W I S S E N S C H A F T<br />
Die grundlose Macht<br />
Eine Studie zu Identität und<br />
Repräsentation am Beispiel<br />
der politischen Ordnung der DDR<br />
ca. 300 Seiten, Broschur mit Fadenheftung<br />
Format 15,5 x 23,5 cm<br />
Acta Politica 9<br />
Erscheinungstermin: 4. Quartal<br />
ca. € 46,00 · ISBN 978-3-8260-4616-2<br />
VLB-Warengruppe 510<br />
Der Autor sucht nach einer plausiblen politikwissenschaftlichen<br />
Erklärung für den Zusammenbruch<br />
des politischen Systems der DDR. In diesem Band<br />
legt er eine eigene Beschreibung für den von Winfried<br />
Thaa erwähnten Vorgang der Entleerung der<br />
sozialistischen Zielkultur vor. Dabei richtet der<br />
Autor seine Aufmerksamkeit auf zwei Phänomene,<br />
welche die politische Ordnung der DDR bis zu deren<br />
Ende kennzeichneten, den permanenten Mangel<br />
und die innere Unordnung.<br />
In der Auseinandersetzung mit parteioffi ziellen und<br />
dissidentischen Äußerungen sowie in der Betrachtung<br />
des ostdeutschen Gründungsmythos wird der<br />
politischen Verfasstheit der DDR eine grundlegende<br />
Unstimmigkeit nachgewiesen, die sich exemplarisch<br />
in der Unfähigkeit zur angemessenen Verortung der<br />
Macht innerhalb der politischen Ordnung zeigt.<br />
Sowohl der grundlegenden Unstimmigkeit der<br />
politischen Ordnung als auch dem daraus resultierenden<br />
Defi zit entspricht eine schon von Dolf<br />
Sternberger beobachtete Gier nach Zustimmung,<br />
die auf den erwähnten Mangel verweist.<br />
Ingmar Dettes Untersuchung beschreibt den Zerfall<br />
der auf Einmütigkeit und Einheit angelegten<br />
politischen Ordnung der DDR mit Blick auf deren<br />
Konstitutionslogik als Folge eines realen Mangel<br />
erzeugenden, symbolischen Tauschverhältnisses<br />
von Dank und Vertrauen.<br />
Der Autor<br />
Ingmar Dette studierte Politikwissenschaft, Geschichte<br />
und Evangelische Theologie in Greifswald,<br />
Southampton und Erlangen.<br />
Monika Szczepaniak<br />
K Ö N I G S H A U S E N & N E U M A N N<br />
Militärische Männlichkeiten in<br />
Deutschland und Österreich im<br />
Umfeld des Großen Krieges<br />
Konstruktionen und Dekonstruktionen<br />
276 Seiten, Broschur mit Fadenheftung<br />
Format 15,5 x 23,5 cm<br />
Erscheinungstermin: 3. Quartal<br />
€ 39,80 · ISBN 978-3-8260-4607-0<br />
VLB-Warengruppe 510<br />
Der Mann als das kämpfende Geschlecht, als Ritter/Krieger/Soldat<br />
ist ein Ideal, das das männliche<br />
Handlungsrepertoire in verschiedenen Epochen<br />
der Geschichte des Abendlandes nachhaltig prägte<br />
und die Attitüde der Wehrhaftigkeit als einen ausgesprochen<br />
männlichen Habitus begründete. Der<br />
Große Krieg – der erste industrialisierte Krieg in<br />
der Geschichte, in dem es zur Amalgamierung von<br />
Mensch und Maschine kommt, bringt verschiedene<br />
Konzepte der militärischen Männlichkeit hervor,<br />
die erst im historischen Kontext zu verstehen<br />
sind.<br />
Die vorliegende Studie bietet einen ersten Vergleich<br />
der deutschen und österreichischen militärischen<br />
Männlichkeit im Fokus der Männlichkeitsforschung.<br />
Im Rahmen der komparativen Vorgehensweise<br />
werden sowohl die komplexen – in jedem<br />
Kontext an nationale bzw. ethnische Diskurse und<br />
Traditionen anknüpfenden – Konstruktionsprozesse<br />
der militärischen Männlichkeiten als auch Versuche<br />
einer Dekonstruktion verfolgt. Gegenstand<br />
der umfassenden Analyse sind die verschiedenen<br />
Konfi gurationen des männlich-militärischen Habitus<br />
in zahlreichen textuellen und visuellen künstlerischen<br />
Beiträgen aus Deutschland und Österreich<br />
im Umfeld des Großen Krieges.<br />
Die Autorin<br />
Monika Szczepaniak ist Professorin für Literatur-<br />
und Kulturwissenschaft am Institut für Germanistik<br />
der Kazimierz-Wielki-Universität in Bydgoszcz<br />
(Polen).<br />
Mario Bührmann<br />
Das Spiel mit dem Risiko<br />
Theorien des Rituals und des<br />
Performativen in religionsanthropologischer<br />
Perspektive<br />
ca. 320 Seiten, Broschur mit Fadenheftung<br />
Format 15,5 x 23,5 cm<br />
Erscheinungstermin: 4. Quartal<br />
ca. € 48,00 · ISBN 978-3-8260-4479-3<br />
VLB-Warengruppe 510<br />
Ohne Zweifel: Rituale haben als Forschungsgegenstand<br />
(wieder) Konjunktur – was nicht zuletzt die<br />
‚ritual studies‘ und die ‚performance studies‘ als prosperierende<br />
Zweige kulturwissenschaftlicher Forschung<br />
eindrucksvoll unter Beweis stellen. Für ein<br />
fundiertes Verständnis ihrer ritualtheoretischen Konzepte<br />
ist freilich die Kenntnis der intellektuellen Voraussetzungen<br />
unerlässlich, wie sie u.a. von früheren<br />
Generationen von Religionsanthropologen geschaffen<br />
wurden. Im Mittelpunkt dieser Studie steht daher<br />
die exemplarische Analyse jener theoriegeschichlich<br />
folgenreichen Auffassung, nach der Rituale aufgrund<br />
ihres Spielcharakters der gefahrlosen Erprobung<br />
menschlicher Anlagen oder auch der Bewältigung<br />
kollektiver Krisen dienen – womit freilich der Stellenwert<br />
des Risikos tendenziell unterschätzt wird. Vor<br />
diesem Hintergrund nimmt der Band Anthropologen<br />
wie E. Tylor, F. Boas, B. Malinowski, A. Jensen, V.<br />
Turner u.a. in den Blick, und zwar hinsichtlich ihrer<br />
Refl exionen zu den Risiken von (ritualisierten) Spielen<br />
und (ludischen) Ritualen. Diese Studie versucht<br />
damit zugleich eine ritualtheoretische Historisierung<br />
des Performativitätskonzepts.<br />
Der Autor<br />
Mario Bührmann ist wissenschaftlicher Mitarbeiter<br />
am Institut für Religionswissenschaft der<br />
Freien Universität Berlin. Von 2003 bis 2010 war<br />
er wissenschaftlicher Mitarbeiter im Sonderforschungsbereich<br />
„Kulturen des Performativen“ an<br />
der Freien Universität. Zu seinen Arbeitsschwerpunkten<br />
gehören die Religionsanthropologie, die<br />
Wissenschaftsgeschichte der Ethnologie sowie das<br />
Verhältnis von Philosophie und Religion des Aufklärungszeitalters.<br />
2. Halbjahr <strong>2011</strong>