2.Halbjahr 2011 - Verlag Königshausen & Neumann
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Dirk Fetzer<br />
Dimensionen des Seins<br />
Grundzüge der Dimensionsphilosophie<br />
416 Seiten, Paperback<br />
Format 15,5 x 23,5 cm<br />
Erscheinungstermin: 3. Quartal<br />
€ 60,00 · ISBN 978-3-8260-4632-2<br />
VLB-Warengruppe 564<br />
Wer hätte nicht schon selbst mit Dimensions-Ideen<br />
spekuliert? „Vielleicht sind wir“, du und ich, „zwei<br />
Fangarme derselben vierdimensionalen Qualle“?<br />
(Arno Schmidt).<br />
Dirk Fetzer entdeckt die analytische Kraft der dimensionsphilosophischen<br />
Idee und macht sie<br />
gleichzeitig zur Grundlage einer umfassenden<br />
Weltdeutung. Die klassischen Probleme der Philosophie<br />
lösen sich in dimensionale Verhältnisbestimmungen<br />
auf, und die Sachen selbst fügen sich<br />
zu einem kohärenten Stufenbau, in dem etwa Anschauung<br />
und Begriff, Geist und Körper, Ethik und<br />
Recht einander ein- und ausschließen ähnlich wie<br />
Kugel und Kreisfl äche oder Kreisfl äche und Radius.<br />
Das fordert eine andere, viel umfassendere Art<br />
des Philosophierens. Denn seit 2500 Jahren hält<br />
man das Denken für die eigentlich philosophische<br />
Tätigkeit: damit aber gleicht der Philosoph einer<br />
Kugel, die versucht, sich aus der Kreisfl äche heraus<br />
zu verstehen. Wie man stattdessen mit den Sachen<br />
selbst philosophiert – immer unter Einschluß diskursiver<br />
Rationalität – , dazu gibt Dirk Fetzer detaillierte<br />
Anleitungen.<br />
Wenn man die Sachen dem philosophischen und<br />
jedem anderen Reduktionismus entzieht: wenn<br />
man sie jeweilig sein läßt, dann und nur dann<br />
bleibt man im dimensionalen Zusammenspiel, das<br />
selbst schon Philosophie ist. Ein neues Paradigma,<br />
das die Philosophie aus ihrer selbstgeschaffenen<br />
Höhle befreit.<br />
Der Autor<br />
Dirk Fetzer, Philosophiestudium in Tübingen und<br />
an der University of Oregon in Eugene, Graduiertenkolleg<br />
in Gießen. Promotion in Tübingen. Ausarbeitung<br />
der Dimensionsphilosophie in Münster<br />
(Westf.) und Tübingen 2002 bis 2010.<br />
Michael Batz<br />
Der Rhythmus des Lebens<br />
Zur Rolle der Musik im<br />
Werk Wilhelm Diltheys<br />
232 Seiten, Broschur mit Fadenheftung<br />
Format 15,5 x 23,5 cm<br />
Epistemata Philosophie 497<br />
Erscheinungstermin: 4. Quartal<br />
€ 34,80 · ISBN 978-3-8260-4568-4<br />
VLB-Warengruppe 520<br />
Wilhelm Dilthey (1833–1911) hat durch sein umfangreiches<br />
Werk und sein Wirken wie kaum ein<br />
anderer Philosoph des späten 19. Jahrhunderts<br />
zum Verständnis des geschichtlichen Lebens beigetragen.<br />
In seinem Bemühen, das Leben aus sich<br />
selbst heraus verstehen zu wollen, orientierte sich<br />
Dilthey zunächst vor allem an der dichterischen<br />
Einbildungskraft. Auf diese Weise glaubte er, diejenigen<br />
psychologischen Bewusstseinsvorgänge<br />
näher bestimmen zu können, welche für die Geisteswissenschaften<br />
charakteristisch sind. In seinem<br />
Spätwerk leitet Dilthey dann jedoch einen Paradigmenwechsel<br />
der Ästhetik ein. Dieser Wechsel<br />
vollzieht sich insbesondere in seiner Beschäftigung<br />
mit Hölderlin und dessen „musikalischem Stil“. In<br />
diesem Zusammenhang entwickelt Dilthey den für<br />
sein Spätwerk zentralen Gedanken vom „Rhythmus<br />
des Lebens“. Die Musik wird zu einem Paradigma<br />
des Lebens, dessen Bedeutungszusammenhang<br />
durch bestimmte Prinzipien der Musik erschlossen<br />
werden kann. Diese Überzeugung bringt Dilthey<br />
auf die Formel: „Die Melodie sagt uns mehr vom<br />
Leben als alle Defi nitionen derselben.“ Diltheys Beschäftigung<br />
mit dem Wesen der Musik ist daher ein<br />
wichtiger Schlüssel für seine Ästhetik wie für sein<br />
Gesamtwerk, der jedoch in der Dilthey-Forschung<br />
bislang weitgehend vernachlässigt worden ist.<br />
Der Autor<br />
Michael Batz, Diplom-Sozialpädagoge mit logotherapeutischer<br />
Zusatzausbildung, M.A. in den<br />
Fächern Philosophie, Psychologie und Neuere<br />
deutsche Literaturwissenschaft, Promotion in Philosophie<br />
an der Friedrich-Alexander-Universität<br />
Erlangen-Nürnberg.<br />
P H I L O S O P H I E<br />
Jacek Koltan<br />
Der Mitmensch<br />
Zur Identitätsproblematik des<br />
sozialen Selbst ausgehend von der<br />
Frühphilosophie Martin Heideggers<br />
und Karl Löwiths<br />
ca. 240 Seiten, Broschur mit Fadenheftung<br />
Format 15,5 x 23,5 cm<br />
Epistemata Philosophie 502<br />
Erscheinungstermin: 4. Quartal<br />
ca. € 36,00 · ISBN 978-3-8260-4570-7<br />
VLB-Warengruppe 520<br />
2. Halbjahr <strong>2011</strong> K Ö N I G S H A U S E N & N E U M A N N<br />
9<br />
In der vorliegenden Untersuchung wird der<br />
Versuch unternommen, das Problem der menschlichen<br />
Identität von der Vorstellung der geschlossenen<br />
Autonomie bzw. der Heteronomie des<br />
menschlichen Selbst zu befreien. Anhand der<br />
praktischen Philosophie Martin Heideggers (frühe<br />
Vorlesungen 1919-26 und Sein und Zeit)<br />
sowie der Anthropologie Karl Löwiths (Das<br />
Individuum in der Rolle des Mitmenschen) wird<br />
der Begriff des sozialen Charakters menschlichen<br />
Selbstverstehens und der Selbstbestimmung dargestellt.<br />
Ziel der Untersuchung ist es, auf elementare<br />
soziale Lebensformen zu verweisen, durch welche<br />
sich der Sinn der menschlichen Handlungen und<br />
damit des Menschseins ausdrücken lässt. Den<br />
Hauptkontext der Untersuchung bildet eine Kritik<br />
des monologischen Daseinsbegriffs, den Heidegger<br />
in seinem Hauptwerk ausarbeitet. Mithilfe der<br />
in Vergessenheit geratenen Frühanthropologie<br />
Löwiths wird die monologische Perspektive der<br />
Fundamentalontologie um die Problematik der<br />
dialogischen und sozialen Verhältnisse erweitert.<br />
Der Autor<br />
Jacek Kołtan, Philosoph und Politikwissenschaftler,<br />
arbeitet derzeit als wissenschaftlicher Mitarbeiter<br />
im Europäischen Zentrum der Solidarität in<br />
Danzig. Studium an der Adam Mickiewicz Universität<br />
in Posen und der Humboldt-Universität<br />
zu Berlin. Promotion im Fach Philosophie an der<br />
Freien Universität in Berlin.