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VP Wahlprogramm 2019 | Langfassung

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GEMEIN<br />

SCHAFT.<br />

des Pflegepakets umfassen eine verbesserte Steuerung durch das Case und Care<br />

Management, eine Personaloffensive sowie die Imagearbeit für Betreuungs- und<br />

Pflegeberufe.<br />

Pflegepersonal. Um die steigende Nachfrage an Personen in Gesundheitsberufen<br />

sicherzustellen, wurden die Ausbildungskapazitäten erhöht und zahlreiche andere<br />

Maßnahmen, wie zum Beispiel eine finanzielle Besserstellung, gesetzt. Damit soll<br />

einem möglichen Personalengpass entgegengewirkt werden, der durch Abgänge,<br />

Pensionierungen und einen Mehrbedarf aufgrund der Zunahme der Pflegebedürftigen<br />

droht. Zudem sollen Maßnahmen wie Ausbau der betrieblichen Kinderbetreuung,<br />

flexible Arbeitszeiten, Programme zur Gesundheitsförderung, aber auch<br />

eine erhöhte Wertschätzung die Mitarbeiter-Bindung in Pflege- und Betreuungseinrichtungen<br />

erhöhen.<br />

Tagesbetreuung. Mit der vorübergehenden Betreuung eines pflegebedürftigen<br />

Menschen außerhalb der eigenen vier Wände kann ein wertvoller Impuls zur<br />

Steigerung von sozialen Kontakten, insbesondere aber auch zur Entlastung von<br />

pflegenden Angehörigen gesetzt werden. So werden Tagesbetreuungen landesweit<br />

angeboten, seit 2018 an vier Standorten zusätzlich mit einem gerontopsychiatrischen<br />

Schwerpunkt.<br />

Teilstationäre Angebote. Neben der Tagesbetreuung ist die vorübergehende Aufnahme<br />

in einem Pflegeheim ein weiteres Angebot einer teilstationären Betreuung.<br />

Überleitungspflege. Dieses Pilotprojekt soll betroffenen Personen wie auch<br />

stationären und ambulanten Diensten zusätzliche Zeit verschaffen, um über eine<br />

Daueraufnahme in ein Pflegeheim, z. B. nach einem Spitalsaufenthalt, zu entscheiden.<br />

Eine so wichtige Frage im Lebenskreislauf älterer Menschen sollte ohne Zeitdruck<br />

und erst nach dem Bemühen einer Remobilisation getroffen werden. Wenn<br />

das Pilotprojekt erfolgreich ist, soll das Angebot auf alle Pflegeheime ausgeweitet<br />

werden.<br />

5.5. Soziale Verantwortung.<br />

Zuverlässige Hilfe - auch in schwierigen<br />

Lebenslagen.<br />

Vorarlberg ist ein Land mit einem gut ausgebauten Sozialsystem. Wer Beistand<br />

benötigt, kann sich auf rasche, unbürokratische und menschliche Hilfe verlassen.<br />

Wobei wir besonders darauf achten, die Unterstützung sozial ausgewogen und<br />

treffsicher zu gestalten.<br />

Ob gesellschaftliche Veränderungen, Umwälzungen am Arbeitsmarkt oder persönliche<br />

Schicksalsschläge. Es gibt viele Gründe, in materielle Not zu geraten, in eine<br />

Lebenskrise zu schlittern oder einfach den Alltag nicht mehr bewältigen zu können.<br />

Verlässliche soziale Leistungen sollen helfen, diese schwierigen Lebenslagen<br />

zu meistern und die Rückkehr zu einem eigenverantwortlichen Leben fördern.<br />

Land und Gemeinden sowie professionelle und viele ehrenamtliche Einrichtungen<br />

gewährleisten ein dicht gewobenes Netz, das Menschen in Not rasch Hilfe zukommen<br />

lässt. Vor allem die zahlreichen freiwilligen Helferinnen und Helfer sind Ausdruck<br />

unserer solidarischen Gemeinschaft und einer gelebten Hilfsbereitschaft.<br />

Vorarlberg kümmert sich um seine Menschen.<br />

Aktuelle Maßnahmen und Vorhaben für die kommenden Jahre (von A bis Z)<br />

Armut bekämpfen - direkte Hilfen. Sozialleistungen wie die Wohnbeihilfe, der<br />

Heizkostenzuschuss oder der Pflegezuschuss sind wichtige Maßnahmen zur Überbrückung<br />

von Notlagen und der Hilfe zur Selbsthilfe.<br />

Armutsprävention. Die wichtigsten Instrumente zur Armutsprävention umfassen<br />

insbesondere eine aktive Arbeitsmarktpolitik, eine Beschäftigungs- und Ausbildungsgarantie<br />

für Jugendliche, den Ausbau der Kinder- und Schülerbetreuung, die<br />

Erhöhung der Chancengerechtigkeit im Bildungsbereich, Präventionsmodelle wie<br />

„Vorarlberg lässt kein Kind zurück“, die Unterstützung der Erwerbstätigkeit von<br />

Frauen sowie den Ausbau des gemeinnützigen Wohnbaus.<br />

Finanzierung des Sozialsystems. Die Finanzierung des Sozialsystems ist uns ein<br />

wichtiges Anliegen und soll langfristig sichergestellt werden. Unser Ziel ist es, mit<br />

einem engmaschigen Netz im sozialen Nahraum dafür zu sorgen, dass die Bürgerinnen<br />

und Bürger jene Leistungen erhalten, die sie tatsächlich brauchen. Um dies<br />

zu erreichen und auch langfristig zu garantieren, sind eine ständige Evaluierung,<br />

eine zielgerichtete Steuerung und ein modernes Controlling notwendig.<br />

Sozialhilfe neu. Das Vorarlberger Ausführungsgesetz zur Sozialhilfe wird auf<br />

Grundlage des Grundsatzgesetzes des Bundes umgesetzt. Wir begrüßen, dass<br />

Alleinerziehende und Menschen mit Behinderungen bessergestellt werden. Wir<br />

bekennen uns zu einer gerechten Ausgestaltung, sodass sich Leistung lohnt und<br />

weiterhin ein Anreiz zum Wiedereinstieg in Erwerbsarbeit gegeben ist. Damit ist<br />

der Grundgedanke der Brückenfunktion erfüllt, die die Sozialhilfe zwischen einer<br />

Notsituation und dem Wiedereinstieg in den Arbeitsmarkt haben sollte. Dazu<br />

zählt auch der Wiedereinsteigerbonus. Aus unserer Sicht ist die Sozialhilfe neu<br />

ein funktionierendes Modell zur Verhinderung von Armut. Dabei muss immer<br />

das gesamte Familieneinkommen betrachtet werden: Bezieherinnen und Bezieher<br />

von Sozialhilfe erhalten so wie alle anderen Familien in Österreich zusätzlich die<br />

Familienbeihilfe und den Kinderabsetzbetrag sowie weitere Unterstützungen.<br />

Sozialkapital. Erhebungen im Rahmen der Studie „Bürgerschaftliches Engagement<br />

und Sozialkapital in Vorarlberg“ zeigen, dass Vorarlbergs Bevölkerung weitgehend<br />

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DAS PROGRAMM DER VORARLBERGER VOLKSPARTEI ZUR LANDTAGSWAHL <strong>2019</strong><br />

5. UNSERE GEMEINSCHAFT: MENSCHLICH UND SOZIAL.

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