VP Wahlprogramm 2019 | Langfassung
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LEBENS<br />
RAUM.<br />
Aktuelle Maßnahmen und Vorhaben für die kommenden Jahre (von A bis Z)<br />
Doppelstrategie. Durch den Klimaschutz zum einen und die Anpassung an die unausweichlichen<br />
Folgen des Klimawandels zum anderen treffen wir Vorsorgemaßnahmen,<br />
um die Natur, die Menschen, die Infrastruktur und die Wirtschaft Vorarlbergs<br />
auf die erwarteten Auswirkungen der Klimaänderung gut vorzubereiten.<br />
Schon 2015 wurde mit der Klimawandel-Anpassungsstrategie ein entsprechendes<br />
Konzept vorgelegt, welches in jährlichen Aktionsplänen weiter umgesetzt wird.<br />
Energieautonomie 2050. Die Weiterführung des Erfolgsweges der vor 10 Jahren<br />
begründeten Energieautonomie Vorarlberg durch die konsequente Umsetzung der<br />
101 enkeltauglichen Maßnahmen ist ein wichtiger Beitrag, um die Auswirkungen<br />
der Klimaerwärmung in Vorarlberg auf ein erträgliches Maß zu begrenzen. Die<br />
Maßnahmen bestehen darin, den Treibhausgasausstoß weiter zu reduzieren, den<br />
Anteil an erneuerbaren Energien für Raumwärme und Stromversorgung weiter<br />
zu steigern, die Mobilität nachhaltig zu gestalten und insgesamt den Energieverbrauch<br />
zu senken und die Energieeffizienz zu steigern.<br />
Förderprogramm für Gemeinden. Im Jahr 2018 wurde ein Beratungspaket zur<br />
Unterstützung der Klimawandelanpassung in Gemeinden erarbeitet, welches bis<br />
zu fünf kostenlose Vorort-Orientierungsworkshops zur Identifikation der prioritären<br />
Handlungsfelder sowie bis zu drei Workshops zur vertiefenden Risiko- und<br />
Klimafolgenanalyse beinhaltet. Das Beratungspaket wird für einzelne Gemeinden,<br />
aber auch für Zusammenschlüsse von Gemeinden mit ähnlichem Risikoprofil fortgesetzt.<br />
Investitionen auf Alpen. In den vergangenen fünf Jahren wurden auf über 250<br />
Alpen und Vorsäßen Investitionen in die Wasserversorgungsanlagen in der Höhe<br />
von insgesamt 1,63 Millionen Euro unterstützt. Auch in den nächsten Jahren sollen<br />
für die Erschließung neuer Quellen und die qualitative Aufbereitung des Wassers<br />
(z. B. durch UV-Anlagen) Unterstützungsbeiträge bereitgestellt werden.<br />
Klimawandel und Raumbild-Prozess. Wichtige Aufgabe der Raumplanung und<br />
der Baubehörden in Bezug auf den Klimawandel ist es, die Siedlungsentwicklung<br />
so zu steuern, dass das Risiko und das mögliche Schadenpotential durch Naturgefahren<br />
nicht zunehmen. Insbesondere sollen Neuwidmungen und der Bau von Gebäuden<br />
und Infrastrukturen in stark gefährdeten Gebieten vermieden werden. Die<br />
Frei- und Grünräume des Landes leisten mit ihren unversiegelten Flächen bereits<br />
jetzt – und zukünftig – einen wichtigen Beitrag zur Anpassung an den Klimawandel.<br />
Im Raumbild Vorarlberg 2030 wurde die Klimawandelanpassungsstrategie<br />
an mehreren Stellen aufgegriffen. Darauf aufbauend soll die Klimawandelanpassungsstrategie<br />
durch geeignete raumplanerische Maßnahmen unterstützt werden.<br />
Klimawandel-Risikokarten. Das Projekt CLIMA-MAP unterstützt Gemeinden bei<br />
der Anpassung an den Klimawandel durch die Entwicklung von Klimawandelfolgen-Karten,<br />
mit Hilfe derer potentielle Auswirkungen von klimatologischen<br />
Änderungen auf verschiedene Aspekte der Gesellschaft visualisiert werden. Die<br />
Karten zu den Themen Hitzetage, Starkniederschläge, Vegetationsperiode etc. sind<br />
eine Grundlage, den Gemeinden eine erfolgreiche Anpassung an den Klimawandel<br />
zu ermöglichen.<br />
Krisensicherheit der Wasserversorgung. Der Klimawandel kann zu längeren<br />
Trockenperioden führen, die bei Kleinversorgungen mit sensiblen Quellen eine<br />
Beeinträchtigung der Versorgungssicherheit zur Folge haben. Deshalb ist die<br />
weitere Forcierung der Errichtung von Verbundleitungen oder die Erschließung<br />
zusätzlicher Wasserdargebote als zweites Standbein notwendig, wenngleich die<br />
Krisensicherheit gegen längere Trockenperioden nahezu flächendeckend gegeben<br />
ist. Seit <strong>2019</strong> wird eine erhöhte Förderung von 40 statt der üblichen 27 Prozent der<br />
Kosten für Verbundleitungen gewährt.<br />
Luftqualitätsplan. Zur Verringerung der Belastung durch klassische Luftschadstoffe<br />
– Stickoxide, Feinstaub, Ozon – und klimarelevante Emissionen folgt der im<br />
Jahr 2018 erlassene Luftqualitätsplan einem integrierten Ansatz, welcher Aspekte<br />
der Energieautonomie, der Elektromobilitätsstrategie, des Verkehrskonzepts und<br />
der Radverkehrsstrategie berücksichtigt. Maßnahmen zur Verringerung des Verkehrsaufkommens,<br />
energieeffiziente, ressourcenschonende und umweltfreundliche<br />
Mobilitätsformen und eine zielgruppenorientierte und themenübergreifend<br />
angelegte Informationskampagne stehen dabei im Fokus.<br />
Moorschutz ist Klimaschutz. Steigende Temperaturen begünstigen die Austrocknung<br />
von Mooren und gefährden diesen einzigartigen Lebensraum. Der Schutz der<br />
intakten Moore mit ihren Leistungen als Speicher klimawirksamer Gase sowie als<br />
Wasserspeicher und Lebensraum hochspezialisierter Arten und die Wiederherstellung<br />
hydrologisch beeinträchtigter Moore stellen daher wichtige Klimawandelanpassungsmaßnahmen<br />
dar, die im Rahmen der „Naturvielfalt-Kampagne“ weiterverfolgt<br />
werden.<br />
Multitalent Wald. Mit der Beratung durch die Waldaufseher und speziellen Förderprogrammen<br />
werden die Waldbesitzer dabei unterstützt, durch die naturnahe<br />
Bewirtschaftung und intensivierte Waldpflege strukturreiche Mischwälder zu<br />
erhalten bzw. zu schaffen, die eine höchstmögliche Stabilität gegenüber den Herausforderungen<br />
des Klimawandels (u.a. Sturmereignisse, Trockenheit, Schädlinge)<br />
bieten.<br />
Nachschub für den Wald von morgen. Der Landesforstgarten produziert auf seinen<br />
Pflanzflächen den Nachwuchs für unsere heimischen Wälder. Bei der Saatgutgewinnung<br />
wird besonders auf die Toleranz der Baumarten betreffend klimatologischer<br />
Änderungen Bedacht genommen und die Versorgung von Waldbesitzenden<br />
mit heimischen Baumarten sichergestellt. Als Ergänzung von heimischen Baumarten<br />
(Eschentriebsterben, Ulmensterben etc.) wird die Eignung von Gastbaumarten<br />
080|081<br />
DAS PROGRAMM DER VORARLBERGER VOLKSPARTEI ZUR LANDTAGSWAHL <strong>2019</strong><br />
3. UNSER LEBENSRAUM: LEBENSWERT UND SCHÜTZENSWERT.