VP Wahlprogramm 2019 | Langfassung
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VORARL<br />
BERG.<br />
Politik findet näher an den Bedürfnissen der Menschen statt. Unser Ziel ist ein<br />
schlanker und bürgernaher Staat, der den Bürgern Mitbestimmungsmöglichkeit<br />
und Lebensqualität bietet. Und dazu gehört auch, dass es Entscheidungsinstanzen<br />
vor Ort oder in der Nähe gibt und dass Rücksicht auf regionale Besonderheiten genommen<br />
wird. Jeglicher Schritt in diese Richtung – sprich mehr Autonomie, mehr<br />
Kompetenzen für die Länder – wird von uns ausdrücklich begrüßt.<br />
Fairer Finanzausgleich. Die Verhandlungen zum nächsten Finanzausgleich zwischen<br />
Gemeinden, Ländern und dem Bund beginnen im Jahr 2020. Wir fordern<br />
weiterhin einen fairen Ausgleich und eine entsprechende Abgeltung stark dynamisch<br />
wachsender Aufgaben in den Bereichen Pflege, Wohnen, Gesundheit und<br />
Kinderbetreuung.<br />
Föderalismus stärken. Entscheidungen sollen möglichst dort getroffen werden,<br />
wo sie die Menschen betreffen. Wir sind der Überzeugung, dass richtig verstandener<br />
und gelebter Föderalismus zentralistisch organisierten Systemen viel voraus<br />
hat. Denn in Vorarlberg kann man immer noch am besten beurteilen, was für Vorarlberg<br />
am besten ist. Vieles was unsere Heimat betrifft, kann hier vor Ort besser<br />
und effizienter gelöst werden.<br />
Kompetenzentflechtung. Die Materien Bodenreform, Pflanzenschutz gegen<br />
Krankheiten und Schädlinge, Volkspflegestätten, Mutterschafts-, Säuglings- und<br />
Jugendfürsorge, Gesundheitliche Anforderungen für Kurorte und Kuranstalten<br />
und Natürliche Heilvorkommen wurden in Landeskompetenz verschoben. In diesem<br />
Zusammenhang stehen wir auch weiter zur Länderzusage, den Artikel 12 der<br />
Bundesverfassung (Grundsatz-und Ausführungsgesetzgebung) gänzlich abzuschaffen<br />
und weitere Doppelgleisigkeiten zu beseitigen.<br />
Steuerhoheit der Länder umsetzen. Im Sinne eines starken eigenständigen Weges<br />
tritt die Vorarlberger Volkspartei für eine Steuerautonomie der Bundesländer<br />
ein. Aus unserer Sicht muss es das Ziel sein, dass in möglichst vielen Bereichen<br />
eine Wettbewerbssituation der besten Ideen und der effizientesten Umsetzung<br />
hergestellt wird. Das Beispiel Schweiz zeigt ganz klar, dass ein moderner Verantwortungsföderalismus<br />
mit Einnahmen- und Ausgabenverantwortung für die<br />
Bürgerinnen und Bürger deutlich günstiger ist als die zentralstaatliche Planung.<br />
Wir fordern deshalb in einem ersten Schritt die Übertragung von ca. 10 % des<br />
Steueraufkommens auf die Länder. Dies kann in den Bereichen der Körperschafts-,<br />
Einkommens- und Kapitalertragssteuer erfolgen.<br />
Verländerung des Mietrechts. Das auf Wien zugeschnittene Mietrecht muss<br />
grundlegend überarbeitet werden, denn ein kleines Bundesland wie Vorarlberg<br />
braucht andere Rahmenbedingungen als Wien oder ein Flächenbundesland. Deshalb<br />
treten wir für eine Verländerung des Mietrechts ein.<br />
6.6. Städte und Gemeinden.<br />
Stark und eigenständig.<br />
Starke und selbständige Gemeinden sind die Grundlage für die hohe Lebens- und<br />
Standortqualität, die Vorarlberg auszeichnet. Diese hohe Lebensqualität lässt sich<br />
nur dann erfolgreich weiterentwickeln, wenn auch in Zukunft 96 starke und eigenständige<br />
Gemeinden ihre Arbeit zum Wohle der Bürgerinnen und Bürger fortsetzen.<br />
Die Vorarlberger Volkspartei bekennt sich dazu, die Gemeinden in ihrer Eigenständigkeit<br />
zu fördern, sie in ihrer kommunalen Arbeit zu unterstützen sowie die<br />
Partnerschaft zwischen Land und Gemeinden weiter auszubauen.<br />
Unser Ziel ist es, für gleichwertige Lebenschancen in allen Teilen unseres Landes<br />
zu sorgen. Gemeindeübergreifende Zusammenarbeit ist dabei der richtige Weg,<br />
um auch den ländlichen Raum zukunftssicher zu gestalten.<br />
Aktuelle Maßnahmen und Vorhaben für die kommenden Jahre (von A bis Z)<br />
Aufgabenvielfalt. Was unsere Gemeinden heute herausfordert, sind die vielfältigen<br />
Aufgaben, mit denen sie konfrontiert sind – und das in allen Bereichen.<br />
Dabei ist festzuhalten, dass sie einerseits mehr Aufgaben zu erfüllen haben als<br />
noch vor wenigen Jahren und andererseits diese Aufgaben auch noch wesentlich<br />
anspruchsvoller geworden sind. Neue Ansätze und gemeinsame Bemühungen, wie<br />
zum Beispiel eine gezielte Zusammenarbeit über Gemeindegrenzen hinweg, helfen<br />
bei der Bewältigung der vielfältigen Arbeitsbereiche.<br />
Chancengleichheit in allen Landesteilen. Wir bekennen uns zu einer vollumfassenden<br />
Unterstützung für kleine und finanzschwache Gemeinden in sämtlichen<br />
relevanten Politikbereichen, von Bildung- und Ausbildung, über Nahversorgung<br />
und Sicherheit bis hin zum Ehrenamt. Unser Ziel ist es, gleichwertige Lebensverhältnisse<br />
in allen Landesteilen sicherzustellen. Das bedeutet Investitionen in die<br />
ländliche Infrastruktur wie Kinderbetreuungseinrichtungen, moderne Vereinsund<br />
Feuerwehrhäuser, der Ausbau des öffentlichen Verkehrs im ländlichen Raum<br />
sowie lokale Lebensmittelversorgung.<br />
Finanzausgleich. Damit unsere Gemeinden auch in Zukunft finanziell unabhängig<br />
bleiben können, fordern wird vom Bund eine faire Nachfolgeregelung des Finanzausgleichs<br />
mit den Ländern und Gemeinden ab 2021. Eine zentrale Forderung<br />
der Vorarlberger Volkspartei ist, dass die Vorarlberger Gemeinden im kommenden<br />
Finanzausgleich nicht schlechter gestellt werden dürfen, als es bisher der Fall war.<br />
Gemeindefinanzen. Die Aufgaben unserer Gemeinden wachsen ständig: ganztägige<br />
Formen der Kinder- und Schülerbetreuung, Bildung, Soziales und Gesundheit.<br />
Mit diesen Anforderungen steigen auch die finanziellen Herausforderungen.<br />
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DAS PROGRAMM DER VORARLBERGER VOLKSPARTEI ZUR LANDTAGSWAHL <strong>2019</strong><br />
6.UNSER VORARLBERG: EIGENSTÄNDIG, BÜRGERNAH UND GUT ORGANISIERT.