VP Wahlprogramm 2019 | Langfassung
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STAND<br />
ORT.<br />
sowie gesellschaftliche Leistungen abzugelten. Unsere Landwirte verdienen Wertschätzung<br />
und brauchen Wertschöpfung. Der Fokus der nächsten Phase gilt vor<br />
allem der Zukunftsfähigkeit, Innovationskraft und unternehmerischen Kompetenz<br />
der Landwirtschaftsbetriebe.<br />
Vorarlberg ist das erste Bundesland, das in seiner Forststrategie eine längerfristige<br />
Perspektive für den Wald festgelegt hat. Im Hinblick auf die Vorarlberger Wälder<br />
gilt es dabei, die verschiedenen Nutzungsinteressen auszugleichen, die Schutzfunktion<br />
sicherzustellen sowie die ökonomische und nachhaltige Bewirtschaftung<br />
zu gewährleisten.<br />
Aktuelle Zahlen, Maßnahmen und Vorhaben für die kommenden Jahre<br />
(von A bis Z)<br />
Alpwirtschaft. Auf den Vorarlberger Alpen werden von rund 1.000 Älplerinnen<br />
und Älplern insgesamt ca. 42.000 Tiere, also Kühe, Pferde, Schafe und Ziegen<br />
gesömmert.<br />
Ausbildung. Der Ausbau des Bäuerlichen Schul- und Bildungszentrums in Hohenems<br />
zu einem umfassenden Nachhaltigkeits- und Bildungscampus für die<br />
Bereiche Landwirtschaft, Gastronomie und Tourismus ist einer der Schwerpunkte<br />
für die kommenden Jahre.<br />
Betriebe. Vorarlberg zählt rund 4.500 Land- und Forstwirtschaftsbetriebe, 2.340<br />
Bergbauernbetriebe, über 500 Biobetriebe und 522 Alpen. Diese Betriebe halten<br />
rund 65.000 Rinder, 13.400 Schafe, 10.000 Schweine, 4.400 Ziegen, 2.400 Pferde<br />
und 114.000 Stück Geflügel.<br />
Bienen. Rund 80 Prozent der Kulturpflanzen werden von den Bienen bestäubt. In<br />
Vorarlberg leisten etwa 1.100 Imkerinnen und Imker mit ihren rund 10.000 Bienenvölkern<br />
hierzu einen wichtigen Beitrag.<br />
Bio-Landwirtschaft. Auf dem Weg, den Anteil der Bio-Landwirtschaft sowohl bei<br />
Produzenten als auch Konsumenten zu verdoppeln, konnte eine Steigerung der<br />
Biomilchanlieferung um 37 Prozent und des Einkaufswerts von Bio-Produkten um<br />
33 Prozent erreicht werden.<br />
Fischerei. Vorarlberg weist 13 Berufsfischer auf, welche 2018 am Bodensee einen<br />
Jahresfang von 58 Tonnen erzielten. Der Ausfang der Angelfischer betrug knapp 20<br />
Tonnen. In den Binnengewässern wurde ein Jahresfang von rund 122.000 Fischen<br />
(36 Tonnen) erzielt.<br />
FleischZukunft Vorarlberg. Um Tiertransporte zu minimieren und regionale landwirtschaftliche<br />
Produkte im Land besser zu vermarkten, wurde im Rahmen der Initiative<br />
"FleischZukunft Vorarlberg" ein breites Maßnahmenbündel ausgearbeitet,<br />
das sich bereits in Umsetzung befindet. Dazu zählen Maßnahmen wie die Prüfung<br />
einer zentralen Schlachtmöglichkeit im Land, die Forcierung der Initiative „Weideschlachtung“,<br />
der Ausbau der Kooperationen mit den Gemeinschaftsverpflegern,<br />
den Krankenhäusern, dem Militärkommando Vorarlberg und der Gastronomie,<br />
die weitere Anpassung der Leistungsabgeltungen, der Ausbau der Vollmilch-Mastkälberaktion,<br />
der Start des Programms „Weide- und Alprind“, die Umsetzung der<br />
Aktion „Ländle Kalbsbratwurst mit Gütesiegel“ sowie das Pilotprojekt zur Vermarktung<br />
leichter Kälber im Land.<br />
Forststrategie 2018 weiterentwickeln. Die vor zehn Jahren erarbeitete Landesstrategie<br />
dokumentiert Zustand und Funktionen des Waldes in Zahlen und Fakten<br />
und nennt konkrete Ziele und Maßnahmen für eine nachhaltige Bewirtschaftung.<br />
Vorarlberg ist das erste Bundesland, das damit eine längerfristige Perspektive<br />
für den Wald festgelegt hat. Die Forststrategie dient als Entscheidungsgrundlage<br />
für die Verantwortlichen beim Land und in den Gemeinden, als Orientierung für<br />
die Waldbesitzer und als Grundlage für die Gestaltung von Förderungen. Das in<br />
Ausarbeitung stehende „Update“ der Landesstrategie soll öffentlichkeitswirksam,<br />
zeitgemäß und konsensfähig sein sowie der Holznutzung und der wirtschaftlichen<br />
Bedeutung des Waldes weiter Vorschub leisten.<br />
Holzmobilisierung. Da die jährliche Nutzung des Holzes im Vorarlberger Wald<br />
bei etwa zwei Drittel des jährlichen Zuwachses liegt, steigt der Holzvorrat stetig.<br />
Mittelfristig hat dies jedoch eine Überalterung der Waldbestände zur Folge, sodass<br />
instabile, qualitätsverminderte Wälder die Folge sind. Da wir über ausreichende<br />
klimaneutrale Holzrohstoffe und ein hohes architektonisches sowie handwerkliches<br />
Geschick der Holzbauer verfügen, haben wir ein großes Potential als Holzbauland.<br />
Die Holzmobilisierung, welche sowohl wirtschaftlich wie sicherheitsmäßig<br />
positive Auswirkungen auf den ländlichen Raum hat, soll daher durch gezielte<br />
Maßnahmen im Verbund mit den Systempartnern weiter vorangetrieben werden.<br />
Holzwirtschaft. Kostendruck und technische Entwicklung zwingen die rund<br />
6.500 Waldeigentümer in Vorarlberg vermehrt zur Zusammenarbeit und zur gemeinsamen<br />
Waldbewirtschaftung, vor allem bei der Holzernte und Vermarktung.<br />
Durch diese gemeinschaftlichen Nutzungen mit Unterstützung der Waldaufseher<br />
soll ein entsprechender Holzpreis erzielt werden. In der heimischen Wald- und<br />
Holzwirtschaft werden beim Bauholz ca. 18 Millionen Euro und beim Energieholz<br />
ca. 2 Millionen Euro im Jahr erwirtschaftet.<br />
Jagd. In den 174 Genossenschafts- und 317 Eigenjagdgebieten des Landes sind<br />
30 hauptberufliche und 340 nebenberufliche Jagdschutzorgane tätig. Insgesamt<br />
wurden im Jagdjahr 2018/19 rund 9.140 Stück Schalenwild (Rot-, Reh-, Gams- und<br />
Steinwild) erlegt. Wir schätzen die Arbeit unserer verantwortungsbewussten<br />
Jägerinnen und Jäger. Ein weiterhin offener Austausch im Netzwerk Mensch-Wald-<br />
Wild ist für uns von zentraler Bedeutung.<br />
024|025 DAS PROGRAMM DER VORARLBERGER VOLKSPARTEI ZUR LANDTAGSWAHL <strong>2019</strong><br />
1. STANDORT VORARLBERG: DYNAMISCH UND ZUKUNFTSFIT.