In Würde sterben mit Demenz
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Sprachvermögen: Zu Beginn der Erkrankung funktioniert die Sprache<br />
noch relativ gut. Allerdings kann es schon in dieser Phase immer<br />
wieder zu Wortfindungsstörungen kommen. Die Sprache verarmt.<br />
Der Erkrankte sucht verzweifelt nach dem richtigen Wort oder ersetzt<br />
es durch ein scheinbar »falsches«. Oft sind es ähnliche Begriffe wie<br />
Äpfel und Birnen. Es können aber auch Ersatzbegriffe wie Hemd für<br />
Vorhang oder selbst erfundene Worte sein. Menschen <strong>mit</strong> <strong>Demenz</strong><br />
können sehr erfinderisch sein.<br />
Im Verlauf der <strong>Demenz</strong> wird dann der Wortschatz immer karger, der Erkrankte<br />
verliert schnell den roten Faden und kann auch einer Unterhaltung<br />
kaum noch folgen. <strong>In</strong> der Schlussphase kann er dann oft gar nicht<br />
mehr sprechen und verständigt sich eher durch kurze Lautäußerungen.<br />
Mit dem nachlassenden Sprachvermögen wird es für den Menschen <strong>mit</strong><br />
<strong>Demenz</strong> immer schwieriger, Gedankengänge zu formulieren und sich<br />
verständlich zu machen. Was für den Erkrankten in seiner Welt logisch<br />
erscheint, muss nicht zwangsläufig <strong>mit</strong> der Welt der anderen übereinstimmen.<br />
Das ist eine Herausforderung für alle Beteiligten und erfordert<br />
Geduld, Fingerspitzengefühl, Phantasie und auch eine Prise Humor.<br />
Sprachverständnis: Was viele Menschen irritiert ist, wenn ein Mensch<br />
<strong>mit</strong> <strong>Demenz</strong> einen Text oder eine Beschriftung laut vorlesen kann, aber<br />
das Gelesene nicht versteht. Gleiches kann bei gesprochenen Anweisungen<br />
passieren. Er wiederholt, was gesagt wurde, kann es aber nicht<br />
umsetzen.<br />
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