In Würde sterben mit Demenz
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1 Der Wunsch, zuhause zu <strong>sterben</strong><br />
Moritz Z., 78 Jahre, hat Zeit seines Lebens auf seinem Hof gelebt und<br />
die Felder und das Vieh bestellt. Seit einiger Zeit zeigen sich Zeichen<br />
einer beginnenden <strong>Demenz</strong>. Er vergisst Termine, kauft wahllos Viehfutter<br />
ein und steht manchmal ratlos vor der Melkmaschine, weil er<br />
nicht mehr weiß, wie er sie bedienen soll.<br />
Ein <strong>Demenz</strong>-Screening ergibt die Diagnose Alzheimer <strong>Demenz</strong>. Seine<br />
Frau Maria Z., 69 Jahre, ist verzweifelt. Wer soll den Hof zukünftig<br />
versorgen? Seine Söhne schlagen vor, ihn ins Heim zu bringen, den<br />
Hof zu verkaufen und von dem Erlös die Pflegekosten zu bezahlen.<br />
Er selbst möchte am liebsten auf dem Hof bleiben so lange es geht<br />
und dort <strong>sterben</strong>, bevor er ins Heim muss. Maria Z. will auf keinen<br />
Fall <strong>mit</strong> ihrem Mann in ein Pflegeheim, fühlt sich aber auch bei dem<br />
Gedanken überfordert, ihn allein zu versorgen. Die Enkel erklären sich<br />
für nicht zuständig. Maria Z. ist ratlos, zumal ihr der Hausarzt nicht<br />
sagen kann, wie lange Moritz Z. <strong>mit</strong> seiner <strong>Demenz</strong> leben wird.<br />
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