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MUSIK [ 42. GÖTTINGER JAZZFESTIVAL ]
Foto:Harald Hoffmann
Saxophon-Legende: Bill Evans
einem Jazzfrühstück mit den Swing Club Cats im Uni-Klinikum
und einem Jazzgottesdienst mit dem Najawe-Trio in der Kreuzkirche
läuft der Film „As Time Goes By In Shanghai“ im Kino
Lumiére. Beim Tuesday Night Hop in der musa wird Lindy-Hop
getanzt. Im Secondhandladen KIM Kultur stellt sich das Göttinger
Klinker Projekt vor. Die Musiker des Quintetts sind zwar erst zwischen
15 und 19 Jahre alt, ihre frischen Interpretationen aus Latin
und Bebop sind aber bereits äußerst hörenswert.
In der musa wird der fantastische Ex-Miles Davis-Saxophonist
Bill Evans mit WolfgangHaffner, Simon Oslender und Claus
Fischer mit einem brodelnden Mix aus Jazz, Funk und Groove für
einen fulminanten Abend sorgen.
Weitere Informationen: www.jazzfestival-goettingen.de
Karten für das 42. Göttinger Jazzfestival: www.ingoettingen-magazin.de
Das jüngste Jazz-Quintett Göttingens
Leonard Arnemann, Schlagzeuger des Klinker Projekts, im Interview
Ihr seid alle erst zwischen 15 und 19
Jahre alt. Wie kommt man in eurem
Alter dazu, ein Jazz-Quintett zu gründen?
Die meisten von uns haben mehrere
Jahre in den Jazz-Bigbands der Göttinger
Schulen gespielt: Unser Bassist
Leo Kilper und unser Trompeter
Mino van Nort mit mir zusammen in
der Bigband der IGS Geismar. Unser
Posaunist Tom Wendler war bei der
Schul-Bigband des Hainberg-Gymnasiums
Jazztified und ist auf dieselbe
Schule wie unser Pianist
Jonas Funk gegangen. Uns hat gereizt,
dass das musikalische Erlebnis in
einem Quintett noch ein bisschen intensiver
ist als in einer Bigband. Und
natürlich kann man in einem Quintett
die Standards aus den Bereichen Latin,
Bebop und Fusion, die wir spielen,
auch noch einmal ein ganzes Stück
freier interpretieren. Wir sind, glaube
ich, alle entdeckungsfreudig.
Was war neben der Bigband-Erfahrung
auf eurem bisherigen musikalischen
Weg noch wichtig?
Ganz klar unsere Instrumentallehrer.
Mein Schlagzeuglehrer Sven von Samson
hat mich früh mit Latin-Grooves in
Kontakt gebracht. Außerdem ist er ja
selbst rund um das Jazzfestival und in
der Göttinger Szene aktiv. Detlef Landeck
war für Tom als Posaunenlehrer
Foto:Klinker Projekt
Leonard Arnemann (r.) ist Teil des Klinker
Projekts, das am 7.11. im KIM Kultur im
Rahmen des Göttinger Jazzfestivals auftritt.
ganz wichtig. Er hat ihn auch früh in
die Uni-Bigband XY-Jazz geholt, die er
leitet. Von unseren Lehrern haben wir
nicht nur Technik gelernt. Wir haben
auch gesehen, wie sie in der Szene
vernetzt sind und in verschiedenen Projekten
Musik machen, und irgendwann
wollten wir das auch.
Das Klinker Projekt ist nicht euer
einziges Projekt?
Jeder von uns hat noch andere Projekte.
Und oft treffen wir uns dann in
unterschidliechen Besetzungen wieder
(lacht). Mal geht es mehr um Funk, mal
eher um traditionellen Jazz. Und dann
sind vier von uns auch noch Teil von
XY-Jazz.
Hört sich an, als ob Göttingen eine
Jazzstadt ist?
Auf jeden Fall haben wir ein großartiges
Festival, das jedes Jahr absolut
hochkarätige und vor allem auch
innovative Musikerinnen und Musiker
auf die Bühne bringt. Und die Zahl
der lokalen Projekte und Bigbands ist
nicht gerade klein. Die Community, die
daran beteiligt ist, ist aber doch eher
überschaubar. Da kennt jeder jeden.
Aber ich glaube, bei Jazz ist das generell
so, in jeder Stadt. Göttingen eine
Jazzstadt? Ich weiß nicht. Aber was
ich schon besonders finde, ist, dass die
Jazzszene sich hier gerade verjüngt.
Was außer Jazz hört ihr sonst noch auf
Spotify?
Alles, was ein bisschen ab von den
Charts ist. Und dann ist es uns auch egal,
ob da jetzt Jazz draufsteht oder nicht. Ich
selbst bin aber zum Beispiel auch ein
großer Fan der alljährlichen Händel-Oper
der Göttinger Händelfestspiele.
Was wird es am 7.11. im KIM Kultur zu
hören geben?
Im Moment ist unser Programm eindeutig
latinlastig. Aber bis November
wollen wir noch in ein paar andere
Jazz-Genres eintauchen. Das Programm,
mit dem wir beim Jazz-Festival
auftreten, wird also sicher auch für
uns überraschend sein. (rok)
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