10_2019 HEINZ MAGAZIN Wuppertal, Solingen, Remscheid
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STADTPLAN | STORY<br />
Loses im Laden<br />
KeineVerpackung,viele Ideen Seit Kurzem hatDortmund einen zweiten Unverpacktladen. Frau Lose<br />
nenntersich, liegt im kreativenUnionviertel und wird voneinem jungen Team vonIdealisten geführt. Ihr<br />
Anspruch:Sie wollen nichtnur unverpackteProdukteanbieten, sondern mit ihrem Verein auchjedeMenge<br />
nachhaltigeIdeen in dieKöpfe derMenschen pflanzen.<br />
N<br />
ach einer imMai gestarteten Crowdfunding-Kampagne,<br />
bei der 25 191 Euro zusammenkamen, konnte das Team<br />
im September endlich seine Türen öffnen. Gemütlich einladend<br />
wirkt das blau-grün gestrichene Ladenlokal mit seinen Holzregalen,<br />
der kleinen Sitzbank und den Glasspendern voller Getreide. InEdelstahlbehältern<br />
und Gläsern warten Nudeln, Nüsse und Mehl darauf,<br />
mit Portionierschaufeln in mitgebrachte Gefäße gefüllt zuwerden.<br />
Neben Lebensmitteln werden Hygiene-Artikel und Putzmittel angeboten.<br />
Doch Frau Lose ist nicht einfach nur ein Laden. „Neben einer<br />
Unternehmergesellschaft haben wir auch einen Verein gegründet“,<br />
erklärt Swenja Reil. Der Verein möchte mit Workshops, Filmabenden<br />
und Vorträgen Aufklärungsarbeit rund ums<br />
Thema Müllvermeidung leisten sowie Anregungen<br />
für ein ressourcenschonenderes<br />
Leben geben.<br />
Auch das Ladenlokal selbst ist zweigeteilt.<br />
Während der vordere Teil zum Verkauf<br />
dient, ist der hintere in erster Linie für Vereinsaktivitäten<br />
reserviert. Hier stehen ein<br />
Gib-und-Nimm-Regal, ein Fairteiler-Kühlschrank<br />
mit geretteten Lebensmitteln sowie<br />
Kisten voll krummem Obst und Gemüse.<br />
„Das sind Spenden von Höfen aus der<br />
Das Team von Frau Lose ©Leopold Achilles<br />
Umgebung“, sagt Swenja. Wegen ihrer kleinen Schönheitsfehler<br />
dürfen die nicht inden regulären Verkauf. Kunden können sich diese<br />
Lebensmittel aber gerne gratis in ihre Jutebeutel stecken. Wer<br />
will, lässt noch ein paar Münzen ins Spendenglas fallen. Außerdem<br />
steht aneiner Wand eine Workstation, an der man sich mit bereitgestellten<br />
Zutaten und Rezepten seine Deocreme oder Zahnputzpaste<br />
selbst zusammenmixen kann. Ein Punkt, um den das Team viel gerungen<br />
hat, war ihr Anspruch nach Regionalität. Die Produkte sollten<br />
aus einem Umkreis von maximal 600 Kilometern stammen.<br />
Doch bei Mandeln, Walnüssen oder Bohnenkaffee –Lebensmittel,<br />
die sich viele Kunden wünschen –war das schlicht nicht möglich.<br />
Aus wirtschaftlichen Gründen entschied<br />
sich das Team, diese Produkte dennoch<br />
aufzunehmen. „Es ist ein Spagat“, sagt<br />
Swenja. Wichtig ist dem Team aber, transparent<br />
zu machen, woher ihre Waren<br />
stammen und welche Transportwege sie<br />
zurückgelegt haben. Auf jedem Preisschild<br />
findet sich deshalb, neben den Infos zum<br />
Erzeuger, auch eineKilometer-Angabe.<br />
Lina Niermann<br />
Rheinische Str. 24,Dortmund;Mo-Fr<strong>10</strong>.30-19.30Uhr<br />
(MittwochRuhetag); www.frau-lose.de<br />
42| <strong>HEINZ</strong> |<strong>10</strong>.<strong>2019</strong>