Pack & Log 08/2019
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Ausgabe <strong>08</strong>/<strong>2019</strong><br />
<strong>Pack</strong> & <strong>Log</strong><br />
Die Fachzeitschrift für Verpackung & Intralogistik<br />
Österreichische Post AG / MZ 10Z038727 M / PL Verlag OG, Bahnstraße 4, 2340 Mödling<br />
88. Ausgabe, 9. Jahrgang<br />
Pharma<br />
GMP geprüft: Verpackungen<br />
für ArzneimittelS10<br />
Automation<br />
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Smarte Sensoren für intelligente<br />
Maschinen S16<br />
K <strong>2019</strong><br />
Kreislaufwirtschaft: Hot Topic<br />
der K <strong>2019</strong><br />
S32
VERPACKUNGEN<br />
DER ZUKUNFT<br />
GESTALTEN<br />
Metsä Boards neuer, verbesserter<br />
Faltschachtelkarton hilft Ihnen die<br />
großen Herausforderungen in der<br />
Verpackung zu meistern – Ressourcen<br />
zu schonen, den CO2 Fußabdruck zu<br />
verringern und Produktsicherheit zu<br />
gewährleisten.<br />
Das ist die Verpackung der Zukunft:<br />
ein besseres Markenerlebnis und weniger<br />
Umweltauswirkung<br />
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Außenansichten<br />
Auf der Fach<strong>Pack</strong> in Nürnberg traf<br />
ich einen langjährigen Kunden,<br />
mit dem ich stets gerne ein wenig<br />
plaudere. Nach einigem Fachsimpeln<br />
erzählte er mir schließlich,<br />
dass sein Leben nun deutlich entspannter<br />
verläuft als noch vor einem halben Jahr. Damals<br />
sah es noch so aus, dass mein beruflich<br />
sehr eingespannter Kunde an vielen seiner<br />
Wochenenden, statt sich zu erholen, den<br />
Rasenmäher packen und die Wiesenflächen<br />
rund um sein Anwesen bearbeiten musste.<br />
„Und das musst du nun nicht mehr?“ wollte<br />
ich neugierig wissen. „Nein“, grinste er,<br />
„das machen nun Gabriel, Laura und ihre<br />
Freunde“. „Schön“, antwortete ich, „sind<br />
die beiden deine Nachbarn? Profis?“ „So in<br />
etwa“, lachte er, „es sind Schafe“.<br />
Genau genommen sind Gabriel und Laura<br />
Mietschafe, die auf einem Biobauernhof in<br />
der Steiermark leben. Ein innovatives Unternehmen<br />
vermietet die beiden lebenden<br />
Rasenmäher an Menschen mit Gärten ab<br />
300 Quadratmeter. Da Schafe aber Herdentiere<br />
sind und somit nur zu zweit oder<br />
auch zusammen mit einer größeren, fressbereiten<br />
Gruppe vermietet werden, sind<br />
größere Rasenflächen ratsamer. Werden<br />
Gabriel und Laura, vielleicht zusammen mit<br />
ihren Freunden, gebraucht, werden sie aus<br />
der Steiermark geliefert – den Zaun und<br />
den Unterstand kann man gleich im Paket<br />
mitmieten. Das Abmäh-, oder besser gesagt,<br />
Abgras-Ergebnis kann sich übrigens<br />
sehen lassen. „Die Schafe machen es so,<br />
wie wenn man mit dem Rasenmäher auf<br />
mittlerer bis tiefster Stufe mäht“, erklärt<br />
einer der Vermieter. Zudem seien Schafe<br />
auch als Haustiere geeignet. Sie beißen<br />
nicht und seien sehr kinderfreundlich. „Sie<br />
sind einfach liebe Tiere“, sind die Unternehmer<br />
überzeugt. Auch der Mist der Schafe sei<br />
von Manfred Meixner<br />
kaum sichtbar und geruchlos, wird erzählt.<br />
Der Kot der Schafe dringe rasch in die Grasnarbe<br />
ein und ergebe einen wunderbaren<br />
Dünger für den Boden. „Dadurch treibt der<br />
Rasen im Sommer viel besser an“, so einer<br />
der Schafvermieter.<br />
Auch die Stadt Wien ist im Mai dieses Jahres<br />
auf das Schaf gekommen. Rund 50<br />
Krainer Steinschafe stutzen noch bis Oktober<br />
das Gras in einem eingezäunten Bereich,<br />
auf dem naturbelassenen Nordzipfel<br />
der Donauinsel. Mit dem Pilotprojekt will<br />
die Stadt eine Alternative zum Mähen mit<br />
der Maschine testen und damit die Umwelt<br />
schützen. Derzeit sei es nämlich so,<br />
dass die Donauinsel zwei- bis dreimal pro<br />
Jahr maschinell komplett abgemäht wird,<br />
erklärt der Leiter der Magistratsabteilung<br />
45, die für die Wiener Gewässer zuständig<br />
ist. „Das ist wie ein Kahlschlag. Für viele<br />
Tier- und Pflanzenarten ist das tödlich.“ Der<br />
Einsatz der Schafe als „natürliche Rasenmäher“<br />
ist Teil des EU-Projekts „LIFE DICCA“.<br />
Letzteres steht für „Danube Island Climate<br />
Change Adaption“, also Anpassung der Donauinsel<br />
an den Klimawandel.<br />
Mein Kunde ist mit seinen neuen Rasenmähern<br />
auf alle Fälle hoch zufrieden. Statt sich<br />
lärmend und schwitzend abzurackern, saß<br />
er letztens am Wochenende gemütlich in<br />
seinem Garten und schaute, mit einem Bier<br />
in der Hand, den Schafen beim Fressen zu.<br />
m.meixner@packundlog.at<br />
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16 – 23 Oktober<br />
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INHALT<br />
Aktuell<br />
von Gernot Rath<br />
Der Herbst naht und mit ihm der Schnupfen. Der Autor<br />
dieser Zeilen schlägt sich gerade mit einem solchen herum,<br />
und wer die Männerwelt kennt, weiß, dass dies ein<br />
beinharter Kampf ums Überleben ist. Nein, Fieber habe<br />
ich keines, aber die Nase rinnt. Das ist Anlass genug, um<br />
sich der Pharmazie hinzugeben. Das Problem beginnt für mich aber<br />
schon damit, dass es oft gar nicht so einfach ist, die Verpackungen<br />
zu öffnen, schon gar nicht mit einer gefährlichen Krankheit im Rachen<br />
oder in der Nase. Abgesehen von meinem Unvermögen sind die<br />
Ein Power-Duo<br />
für den Erfolg S 6<br />
Fach<strong>Pack</strong>: Wegweiser für die<br />
Verpackungswirtschaft S 8<br />
ECR Austria startet Circular<br />
<strong>Pack</strong>aging Initiative S 9<br />
Innenansichten<br />
Anforderungen an die Verpackung von Arzneimitteln verständlicherweise<br />
sehr hoch. Man möchte ja ausschließen, dass Inhaltsstoffe<br />
der Verpackung in das Medikament migrieren. Ja, auch das gibt es!<br />
Die Experten des OFI haben sich mit dieser Thematik (S. 10 - 11)<br />
beschäftigt. Auch die Temperatur – nicht meine, sondern die des<br />
Pharmazeutikums – ist von entscheidender Bedeutung für ihre Qualität.<br />
Was daher Thermoverpackungen für die Pharmabranche leisten<br />
müssen, lesen Sie auf den Seiten 12 - 13. In diesem Sinne kann der<br />
Herbst kommen, solange der Winter nicht naht …<br />
Leitthema Umwelt. Eben ist die Fach<strong>Pack</strong> in Nürnberg zu<br />
Ende gegangen. Mit gut 44.000 Besuchern konnte sie auch zu ihrem<br />
40-jährigen Jubiläum mit jugendlichem Elan überzeugen. Das diesjährige<br />
Leitthema war „Umweltgerechtes Verpacken“. Ein Trend, der<br />
so nachhaltig ist bzw. sein muss, dass er in das Selbstverständnis<br />
der Branche wie auch der Gesellschaft eingeht bzw. eingehen muss.<br />
Und man hat vor Ort gespürt, dass die Branche tatsächlich in Bewegung<br />
ist. Mehr auf Seite 8.<br />
In diesem Sinne darf man gespannt nach Düsseldorf zur K, der Weltleitmesse<br />
für Kunststoffe, blicken. Denn gerade Kunststoff steht,<br />
trotz seiner vielen Vorteile, in der öffentlichen Kritik. Es geht um<br />
den Kunststoffabfall, der ganze Landstriche vermüllt und in riesigen<br />
Teppichen auf den Weltmeeren schwimmt. Aber dieses Problem ist<br />
lösbar. Eine zentrale Rolle nimmt dabei die Kreislaufwirtschaft ein.<br />
Sie ist einer der zentralen Themen der K <strong>2019</strong>. Auch die Unternehmen<br />
gehen selbstverständlich auf die Umweltthematik ein und werden<br />
technologische Neuentwicklungen für nachhaltige Verpackungslösungen<br />
präsentieren (S. 34, 36).<br />
<br />
g.rath@packundlog.at<br />
Pharma<br />
GMP geprüft: Verpackungen<br />
für Arzneimittel S 10<br />
Effizient Tabletten in<br />
Flaschen verpacken S 11<br />
Jederzeit die<br />
optimale Temperatur S 12
<strong>08</strong>/<strong>2019</strong><br />
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„Es braucht Automatisierung,<br />
um [...] erfolgreich zu sein.“ S 30<br />
K <strong>2019</strong><br />
Neuentwicklungen für nachhaltige<br />
Verpackungslösungen S 34<br />
Zukunftsweisende<br />
PET-Konzepte S 36<br />
Thermoformen<br />
leicht gemacht S 37<br />
Firmen & Partner S 38<br />
Impressum S 43<br />
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K <strong>2019</strong><br />
Ein Power-Duo für den Erfolg<br />
Technische Innovation und Prozessoptimierung als zukünftiger<br />
Motor der Förderanlagen-Schlosserei Werfring GmbH<br />
Die Förderanlagen-Schlosserei Werfring GmbH hat einen Wechsel in der Geschäftsführung<br />
vollzogen. Ing. Manuel Hartmann (Foto) löst Johannes Glatz, der sich nach über<br />
sechs erfolgreichen Jahren im Unternehmen aus privaten Gründen aus der Geschäftsführung<br />
zurückgezogen hat, in der Funktion des Geschäftsführers ab.<br />
Nach dem plötzlichen Ableben des<br />
Firmengründers Josef Werfring im<br />
Jahr 2013 hat sein Sohn Martin<br />
die Firma übernommen. Gemeinsam mit<br />
dem Geschäftsführer-Kollegen Johannes<br />
Glatz konnte das Familienunternehmen<br />
erfolgreich weitergeführt werden. Ziel<br />
für die kommenden Jahre ist es nun, das<br />
Unternehmen in Bezug auf die Produktpalette<br />
und Prozesse noch besser an die Kundenbedürfnisse<br />
anzupassen. Um den Erfolgskurs<br />
weiter zu verfolgen, möchte das<br />
Unternehmen durch einen Geschäftsführerwechsel<br />
in Zukunft verstärkt auf technische<br />
Innovationen im Produktbereich,<br />
sowie im Sondermaschinenbau setzen.<br />
„Ein Familienbetrieb im Burgenland in dieser<br />
Dimension, der Produkte mit so hoher<br />
Qualität herstellt, hat mich schon beeindruckt“,<br />
so die Zusammenfassung von Ing.<br />
Manuel Hartmann, seit September neuer<br />
Geschäftsführer der Förderanlagen-Schlosserei<br />
Werfring GmbH in Marz.<br />
Der 1986 geborene Hartmann sammelte<br />
zuletzt in den Bereichen Mess- und Inspektionstechnik<br />
sowie als Spezialist und<br />
Key Account Manager für Verpackungsmaschinen<br />
intensive Erfahrung im Bereich<br />
Automatisierungstechnik, Qualitätskontrolle<br />
und Projektmanagement. Er ist im Rahmen<br />
seiner beruflichen Laufbahn immer wieder<br />
auf Anlagen von Werfring gestoßen, die<br />
schon damals von seinen Kunden für ihre außergewöhnliche<br />
Qualität gelobt wurden. So<br />
war es ein Leichtes für ihn, sich beruflich mit<br />
Martin Werfring zusammenzuschließen, um<br />
seine Erfahrungen in diesem dynamischen<br />
Umfeld ins Unternehmen einfließen zu<br />
lassen.<br />
Nach der Entscheidung die Geschäftsführung<br />
gemeinsam mit Martin Werfring<br />
zu übernehmen, freut sich Hartmann auf<br />
seine neuen Aufgaben in den Bereichen<br />
Vertrieb und Marketing, aber vor allem<br />
auch in der Prozessoptimierung und der<br />
Produktentwicklung. „Ich setze mich gerne<br />
sehr intensiv mit Kunden auseinander und<br />
Die neue Doppelspitze der Förderanlagen-Schlosserei Werfring GmbH:<br />
Ing. Manuel Hartmann (li.) und Martin Werfring (re.)<br />
versuche herauszufinden, wo der Schuh<br />
drückt. Produktentwicklung funktioniert<br />
nur mit intensiver Prozessanalyse. ‚Verstehen<br />
und verbessern‘ sind das A und O für<br />
einen zufriedenen Kunden“, ist Hartmann<br />
überzeugt. Die Firma Werfring hat einen<br />
ausgezeichneten Ruf in der Fördertechnik<br />
im Getränke- sowie im Lebensmittelsektor.<br />
Vor allem hier möchte er sich, mit den in<br />
vergangenen Positionen erworbenen Fähigkeiten<br />
sowie Branchenkenntnissen, proaktiv<br />
einbringen.<br />
Flexibilität gefordert. „Durch den<br />
Einstieg von Manuel Hartmann wird das<br />
Unternehmen hinsichtlich der Aufgaben neu<br />
strukturiert werden“, so Werfring. Er sieht<br />
einen großen Vorteil im Branchen-Knowhow<br />
sowie dem technischen Background,<br />
den Hartmann ins Unternehmen einbringt.<br />
Um in Zukunft national wie auch international<br />
mithalten zu können, soll in einem ersten<br />
Schritt ein Fokus auf den Sondermaschinenbau<br />
und im nächsten Schritt auf die Serienfertigung<br />
gelegt werden. „Wir müssen flexibel<br />
Fotos: Wolfgang Prummer
<strong>Pack</strong> & <strong>Log</strong> <strong>08</strong>/19<br />
auf den Markt reagieren“, ist auch Hartmann<br />
überzeugt, „es ist wichtig, die Bedürfnisse<br />
am Markt zu analysieren, zu erkennen und<br />
mit dem vorhandenen Sortiment, aber auch<br />
mit technischen Innovationen abzudecken.“<br />
Service und Kundenzufriedenheit<br />
im Fokus. Hartmann selbst beschreibt<br />
sich als Mensch, der Herausforderungen<br />
sucht und für den Kundenwünsche oberste<br />
Priorität haben. „Man muss nicht alles wissen.<br />
Man muss ein gutes Team haben und<br />
für den Kunden da sein, wenn Probleme<br />
auftreten. Wenn es brennt, verstecken sich<br />
viele Verkäufer – das ist absolut nicht meine<br />
Herangehensweise! Hier sehe ich bei Werfring<br />
eine perfekte Struktur, mit der man sich<br />
im Vertrieb voll und ganz auf die Wünsche<br />
und Bedürfnisse des Kunden konzentrieren<br />
kann.“<br />
Auch hier treffen sich die Überzeugungen<br />
von Werfring und Hartmann, denn beide<br />
sind überzeugt, dass der Erfolg der Werfring<br />
GmbH, jetzt und auch in Zukunft, vom genauen<br />
Verstehen der Kundenbedürfnisse<br />
abhängt. Hier ist es notwendig, sich die Zeit<br />
zu nehmen und die aktuellen Prozesse des<br />
Kunden zu analysieren. Nur so ist es möglich,<br />
die Probleme und Herausforderungen im<br />
Alltag des Kunden zu verstehen und ihm in<br />
einem nächsten Schritt die perfekte Lösung<br />
anzubieten. Martin Werfring ist überzeugt:<br />
„Zufriedene und loyale Kunden sind eng<br />
Verstehen und verbessern sind<br />
das A und O für zufriedene Kunden!<br />
Ing. Manuel Hartmann,<br />
Geschäftsführer der<br />
Förderanlagen – Schlosserei Werfring GmbH<br />
mit einem kompetenten und zuverlässigen<br />
Serviceteam verknüpft. Es muss eine Selbstverständlichkeit<br />
sein, dass unsere Mitarbeiter<br />
den Kunden jederzeit mit Rat und Tat zur<br />
Seite stehen - vom ersten Gespräch bis zur<br />
fertigen Anlage.“ So ist es dem Unternehmer<br />
wichtig, eine persönliche Beziehung zu seinen<br />
Kunden aufzubauen, denn individuelle<br />
Lösungen benötigen in jedem Fall eine ausführliche<br />
Beratung.<br />
Auf das Alter angesprochen, sagt Hartmann,<br />
dass es mit Sicherheit eine Herausforderung<br />
war, in jungen Jahren eine leitende Position<br />
zu übernehmen. Ebenso wie Werfring, der<br />
das Familienunternehmen sehr früh vom<br />
verstorbenen Vater übernommen hat, ist<br />
es ihm jedoch mit guter Vorbereitung, Engagement<br />
und Kompetenz stets gelungen,<br />
die Wertschätzung des Gegenübers und die<br />
Zufriedenheit der Kunden zu erarbeiten.[pl]<br />
Milch im Getränkekarton: Beste Ökobilanz!<br />
In einer Studie untersuchte<br />
c7-consult verschiedene<br />
Gebinde von Milchverpackungen<br />
auf ihren ökologischen Fußabdruck.<br />
Verglichen wurden in<br />
Österreich verfügbare Glaseinund<br />
Glasmehrweg-Flaschen,<br />
PET-Flaschen und Getränkekartons.<br />
Das Ergebnis überzeugt:<br />
Bei allen Wirkungskategorien<br />
schneidet der Getränkeverbundkarton<br />
ökologisch am besten<br />
ab. Im Rahmen der Ökobilanz<br />
wurde der gesamte Weg der<br />
Verpackung – vom Rohstoff über<br />
Herstellung bis zum Recycling<br />
verglichen und bewertet.<br />
Von Natur aus nachhaltig. Die<br />
Nutzung des nachwachsenden<br />
Rohstoffs Holz bei der Kartonproduktion<br />
bringt die entscheidenden<br />
Pluspunkte, so die Studie.<br />
Getränkekartons sind ökologisch<br />
sinnvoll, bieten einen optimalen<br />
Produktschutz und lassen sich<br />
einfach recyceln. Sammlung und<br />
Recycling erfolgen in Österreich<br />
über die Gelbe Tonne und den<br />
Gelben Sack.<br />
Die großen Hersteller von<br />
Getränkekartons in Österreich,<br />
Tetra Pak, Elopak und SIG<br />
Combibloc, setzen sich<br />
gemeinsam mit Partnern für<br />
Sammlung und Recycling ein.<br />
Die c7-Studie „Ökobilanz von<br />
Milchverpackungen“ ist auf<br />
www.getraenkekarton.at<br />
abrufbar.<br />
klimafreundlich<br />
recycelbar<br />
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K <strong>2019</strong><br />
Fach<strong>Pack</strong> <strong>2019</strong>: Wegweiser für die<br />
europäische Verpackungswirtschaft<br />
Auch zu ihrem 40-jährigen Jubiläum konnte die Fach<strong>Pack</strong> mit geradezu jugendlicher Dynamik überzeugen. Rund<br />
44.000 Fachbesucher nutzten die Messe vom 24. bis 26. September <strong>2019</strong> in Nürnberg, um sich bei 1.591 Ausstellern<br />
über Innovationen und Trends in der Verpackungsbranche zu informieren. Deutlich mehr Besucher als in<br />
den vergangenen Jahren kamen aus dem Ausland. Damit wird die Fach<strong>Pack</strong> ihrem Ruf als europäische Fachmesse<br />
für Verpackungen, Prozesse und Technik gerecht.<br />
Das erstmals ausgerufene Leitthema<br />
„Umweltgerechtes Verpacken“<br />
traf den Nerv der Zeit und zog sich<br />
wie ein roter Faden durch die 12 Messehallen<br />
sowie das Rahmenprogramm.<br />
An den Messeständen, in den Foren und<br />
Sonderschauen wurde eifrig genetzwerkt<br />
und über die besten Verpackungsmöglichkeiten<br />
diskutiert. Besonders innovative<br />
Lösungen wurden auf der Fach<strong>Pack</strong> <strong>2019</strong><br />
mit dem Deutschen Verpackungspreis und<br />
den Sustainability Awards ausgezeichnet.<br />
„Ich bin überwältigt von der Dynamik, Energie<br />
und Innovationsfreude der Verpackungsbranche,<br />
die in den letzten drei Tagen auf<br />
der Messe zu spüren waren. Digitalisierung,<br />
E-Commerce, Brand Experience – es gibt so<br />
viele Trends und die Aussteller stellten sich<br />
den drängenden Fragen und präsentierten<br />
bereits marktfähige Produkte. Insbesondere<br />
in Hinblick auf die Nachhaltigkeit, die zwar<br />
schon seit vielen Jahren ein Thema in der<br />
Branche ist, jetzt aber erst richtig gezündet<br />
hat“, betont Cornelia Fehlner, Leiterin der<br />
Fach<strong>Pack</strong>, NürnbergMesse. Knapp die Hälfte<br />
der 1.591 Aussteller hatten das Thema<br />
„Umweltgerechtes Verpacken“ auf ihren<br />
Messeständen abgebildet.<br />
Die Fach<strong>Pack</strong> bot ein umfangreiches Angebot<br />
entlang der Prozesskette Verpackung:<br />
angefangen bei <strong>Pack</strong>stoffen und Verpackungsmaschinen<br />
über Verpackungsdruck<br />
und -veredelung bis hin zu <strong>Log</strong>istiksystemen<br />
und Services. 39 Prozent der Unternehmen<br />
reisten aus dem Ausland an, allen voran aus<br />
Italien (76), den Niederlanden (55), der<br />
Schweiz (47), der Tschechischen Republik<br />
(47), Polen (47), der Türkei (42), Österreich<br />
(41), Frankreich (39), Spanien (25) und<br />
Belgien (24).<br />
Fachpublikum: 90 Prozent entscheiden<br />
in Einkaufsfragen mit.<br />
Besonders gelobt wurde von Ausstellern<br />
die hohe Qualität des Fachpublikums. Die<br />
Ergebnisse einer Besucherbefragung durch<br />
ein unabhängiges Institut belegen dies: Rund<br />
90 Prozent der Fachbesucher gaben an, in<br />
Einkaufs- und Beschaffungsentscheidungen<br />
ihres Unternehmens einbezogen zu sein.<br />
Jeder zweite Fachbesucher hat eine leitende<br />
Position, etwa jeder Fünfte ist in der<br />
Geschäftsleitung. Die Besucher kamen vor<br />
allem aus den Branchen Lebensmittel und<br />
Getränke, Pharma und Medizin, Kosmetik,<br />
Chemie, Elektronik und Automotive. Jeder<br />
zehnte Besucher ist im Handel tätig.<br />
Foren, Mitmachworkshops und<br />
Start-ups beim Publikum sehr beliebt.<br />
Das Rahmenprogramm mit seinen<br />
innovativen Formaten wie zum Beispiel der<br />
Open Workshop Area in Halle 9 oder den<br />
drei Sonderflächen, auf denen sich nationale<br />
und internationale Start-ups präsentierten,<br />
erfreute sich großer Beliebtheit. In den beiden<br />
Foren <strong>Pack</strong>Box und TechBox liefen<br />
120 Fachvorträge, davon die Hälfte zu verschiedenen<br />
Aspekten des umweltgerechten<br />
Verpackens. Brisante Themen wie Design<br />
for Recycling, Kreislaufwirtschaft oder biobasierte<br />
Kunststoffe wurden aufgegriffen<br />
und Redner namhafter Unternehmen wie<br />
der No-Waste-Einkaufsplattform Loop, Tesco<br />
oder Procter & Gamble standen auf der<br />
Bühne. Auch die führenden Forschungsinstitute<br />
und Verbände waren vertreten.<br />
In manchen Vorträgen waren viermal so<br />
viele Zuhörer wie Sitzplätze vorhanden.<br />
Insgesamt wurden rund 10.000 Zuhörer<br />
(2018: 7.500) in beiden Foren an allen drei<br />
Messetagen gezählt.<br />
Termin vormerken: Turnusgemäß<br />
pausiert die Fach<strong>Pack</strong> in 2020. Die nächste<br />
Fach<strong>Pack</strong> findet vom 28. bis 30. September<br />
2021 im Messezentrum Nürnberg statt. [pl]<br />
Foto: NuernbergMesse / Thomas Geiger
<strong>Pack</strong> & <strong>Log</strong> <strong>08</strong>/19<br />
ECR Austria startet Circular <strong>Pack</strong>aging Initiative<br />
Ziel der Branchen-Plattform sind breit akzeptierte Standards für<br />
recyclinggerechte Verpackungsgestaltung<br />
Die Veröffentlichung des EU-Kreislaufwirtschaftspakets 2018 und die daraus zu erwartenden Erhöhungen der<br />
Recyclingquoten bei Verpackungsmaterialien macht das Thema Circular <strong>Pack</strong>aging für Hersteller wie Händler<br />
gleichermaßen brisant. Aus diesem Grund wurde am 12. September <strong>2019</strong> der Startschuss für die ECR Circular<br />
<strong>Pack</strong>aging-Initiative gegeben, bei dem knapp 80 hochrangige Vertreter aus der FMCG-Branche ihr Commitment<br />
zeigten.<br />
ECR Co-Chairman Industrie, Dr. Alfred<br />
Schrott: „Empfehlungen und<br />
Richtlinien für die gesamte Wertschöpfungskette<br />
unternehmensübergreifend<br />
auszuarbeiten – das ist einer der Erfolgsfaktoren<br />
von ECR Austria seit über 20<br />
Jahren. Daher ist diese ECR Initiative ideal<br />
aufgestellt, um sich auf gemeinsame Standards<br />
im Bereich des Circular <strong>Pack</strong>aging<br />
Designs sowie der Beurteilung von nachhaltigen<br />
Verpackungen zu verständigen.“<br />
Prof. Dr. Manfred Tacker von der FH Campus<br />
Wien sowie ECR Board Vertreter Georg<br />
Grassl signalisierten dabei nicht nur die klare<br />
Notwendigkeit dieser Initiative, sondern<br />
skizzierten auch bereits die erforderlichen<br />
Inhalte, an denen in den nächsten Monaten<br />
gearbeitet werden soll. Denn Mitte 2020 ist<br />
eine Novellierung der Verpackungsverordnung<br />
mit neuen Vorgabequoten zu erwarten.<br />
Prof. Tacker: „Das Ziel dieser Initiative ist<br />
es, breit akzeptierte Standards für recyclinggerechte<br />
Verpackungsgestaltung zu setzen,<br />
an denen sich sämtliche Akteure der Value<br />
Chain, von den Verpackungsproduzenten<br />
über die Markenartikler und Händler bis<br />
zu den Sammel- und Verwertungssystemen,<br />
orientieren können. Mit ECR Austria haben<br />
wir den idealen Partner gefunden – denn die<br />
vorgegebenen Zielquoten für Kunststoffrecycling<br />
können nur erreicht werden, wenn<br />
alle zusammenarbeiten.“<br />
v.l. Ernst Krottendorfer (FH Campus Wien), Georg Grassl, Teresa Mischek-Moritz,<br />
Thomas Zechner, Alfred Schrott (alle ECR), Manfred Tacker (FH Campus Wien)<br />
ECR Co-Chairman Handel, Thomas Zechner<br />
ist sich der besonderen Rolle von ECR<br />
Austria sehr bewusst: „Kreislaufwirtschaft<br />
kann nur gemeinsam funktionieren. Daher<br />
kommt unsere Expertise hinsichtlich Kooperation<br />
und Standardisierung genau richtig,<br />
ich bin überzeugt, dass wir hier für die<br />
gesamte Branche wertvolle Ergebnisse hinsichtlich<br />
Nachhaltigkeit erreichen werden.“<br />
Um bei der ECR Circular <strong>Pack</strong>aging Initiative<br />
mitzumachen, bedarf es einer Anmeldung<br />
hier: https://ecr-austria.at/arbeitsgruppen/<br />
circular-packaging/ so wird man über Meetings<br />
und Ergebnisse am Laufenden gehalten.<br />
Bei Fragen steht das ECR Team gerne<br />
zur Verfügung.<br />
[pl]<br />
Foto: Katharina Schiffl<br />
Die Lizenz zum Recycling.<br />
Wir sammeln und recyceln mehr als 240.000 t Altglas pro Jahr.<br />
Wir tun dies nach höchsten Umweltstandards und sozialen<br />
Benchmarks. Das ist Circular Economy mit Mehrwert.
Aktuell Pharma Automation Lagertechnik<br />
K <strong>2019</strong><br />
GMP geprüft: Verpackungen für<br />
Arzneimittel<br />
Wie Lebensmittel oder Kosmetika, stellen auch Arzneimittel besondere Ansprüche an<br />
ihre Verpackung – bei diesen Füllgütern sind die Sicherheitsstandards besonders hoch.<br />
Mit hochsensiblen Analysemethoden in Extractables & Leachables Studien, bewerten die<br />
Expertinnen und Experten des OFI, ob die Produkte den an sie gestellten Anforderungen<br />
entsprechen.<br />
über dEN<br />
Autor<br />
Dr. Michael Pyerin<br />
studierte Medizinische<br />
Chemie an<br />
der TU Wien sowie<br />
Toxikologie an der<br />
Uni Wien. Beruflich<br />
seit Jahren in der<br />
Pharmabranche<br />
tätig, arbeitete er<br />
im Gebiet des Drug<br />
discovery, Drug<br />
development und<br />
der Arzneimittelproduktion.<br />
Seit 2007<br />
leitet er den Bereich<br />
Pharma, Medizinprodukte<br />
& Hygiene am<br />
OFI in Wien.<br />
Kontakt:<br />
michael.pyerin@<br />
ofi.at<br />
Die chemische Charakterisierung zur Sicherheitsbewertung<br />
von Materialien wird nicht nur bei Medizinprodukten<br />
(ISO 10993-18) immer wichtiger. Auch die<br />
Arzneimittelbücher (vor allem die USP) haben kräftig aufgerüstet.<br />
So setzt die US-Pharmakopöe mit der aktuellen Fassung<br />
USP 42 wesentliche Grundlagen für die Sicherheitsbewertung<br />
von pharmazeutischen Verpackungen fest. Als zentrale Kriterien<br />
werden Extractables & Leachables (E&L) vorgeschrieben.<br />
Diese Studien dienen der Sicherheitsbeurteilung von pharmazeutischen<br />
Verpackungen und Medizinprodukten.<br />
Funktionsfähigkeit feststellen. Eine optimale Primärverpackung<br />
schützt das Produkt vor Kontaminationen<br />
und verhindert eine Veränderung der Produktqualität durch<br />
Umwelteinflüsse. Das betrifft insbesondere das Eindringen<br />
von Mikroorganismen und Luftsauerstoff. Neben funktionellen<br />
Eigenschaften, wie Barriere-Funktionen, müssen Primärverpackungen<br />
auch in chemischer Hinsicht mit dem Produkt<br />
kompatibel sein. Die USP 661.1 und 661.2 beschreiben sehr<br />
ausführlich, welche Spezifikationen unterschiedlicher Polymere<br />
für Primärverpackungen einzuhalten sind. Diese können und<br />
sollten für ein erstes Aussortieren von geeigneten Materialien<br />
noch in der Entwicklungsphase angewendet werden.<br />
Der direkte und zum Teil langfristige Kontakt von Verpackungen<br />
aus Kunststoff mit Pharmazeutika birgt jedoch auch die Gefahr<br />
des Übergangs chemischer Inhaltsstoffe, die nicht absichtlich<br />
zugesetzt wurden oder nicht gelistet werden müssen. Zusätzlich<br />
zu der schier unendlichen Zahl an Zusatzstoffen zu den<br />
Rohpolymeren unterliegen Verpackungsmaterialien einer Reihe<br />
von chemischen, physikalischen und biologischen Einflussfaktoren,<br />
die zu weiteren Abbau- und Reaktionsprodukten führen<br />
können. Neben Verpackungen aus Kunststoff trifft das auch<br />
auf Lagerbehälter, Transportschläuche, Filtermaterialien und<br />
ähnliche Kontaktmaterialien aus Kunststoff zu.<br />
Oft geschieht der Übergang nur im Spurenbereich und bleibt<br />
somit unentdeckt. Im Zuge des vermehrten Kunststoffeinsatzes<br />
in den letzten Jahrzehnten konnte beobachtet werden,<br />
dass es gerade bei Polymeren durch Wechselwirkungen mit<br />
Pharmazeutika zu kritischen Veränderungen kommen kann.<br />
Das OFI ist seit Jahrzehnten unter Akkreditierung und GMP-<br />
Zertifizierung im Bereich der Überprüfung von pharmazeutischen<br />
Verpackungen, Medizinprodukten und Lebensmittelkontaktmaterialien<br />
aus Kunststoff tätig. Aus Erfahrung weiß man hier,<br />
dass für die Beantwortung der Frage, welche Substanzen aus<br />
den Verpackungsmaterialien in das Produkt übergehen, die<br />
Materialkonformitätsprüfung meist unzureichend ist.<br />
Patientensicherheit im Fokus. Viele<br />
Materialkonformitätsprüfungen sind abhängig<br />
vom Vorliegen einer Rezeptur. Die Risikobewertung<br />
von nicht näher spezifizierten<br />
Kunststoffen gleicht demgegenüber der Suche<br />
nach der Stecknadel im Heuhaufen! Hier<br />
bieten die USP 1663 und 1664 konkrete<br />
Richtlinien zur Durchführung von Extractables<br />
& Leachables Studien. Um ein tatsächliches<br />
Gefährdungspotential abschätzen<br />
zu können, ist es notwendig möglichst alle<br />
Substanzen zu erfassen, die vom Kunststoff<br />
in das Füllgut migrieren. Erst auf Basis eines<br />
solch breiten Screenings kann das Risiko, ein<br />
toxisches Gefährdungspotential zu übersehen,<br />
minimiert werden.<br />
Im ersten Teil, der Extractables-Studie werden<br />
alle Substanzen erfasst, die im Worst<br />
Case aus dem Verpackungsmaterial herausgelöst<br />
werden können. Im zweiten Teil, der<br />
Leachables-Studie, werden diejenigen Substanzen<br />
erfasst, die unter Realbedingungen<br />
aus dem Verpackungsmaterial in das Präparat<br />
migrieren.<br />
In den Extractables-Studien werden die<br />
Kunststoffe typischerweise Extraktionen mit<br />
2-3 Lösungsmitteln unterschiedlicher Polarität<br />
unterworfen, wie z.B. Wasser, Ethanol und<br />
Dichlormethan. Zusätzlich werden verschiedene<br />
Extraktionsmethoden angewendet, wie<br />
z.B. Soxhlet- plus Ultraschallextraktion, um<br />
eventuelle Veränderungen durch die Extraktion<br />
selbst zu erfassen. Typischerweise kommt<br />
es hierbei z.B. zur Hydrolyse von Carbonsäureestern,<br />
wonach auch die korrespondierende<br />
Säure mitberücksichtigt werden muss. Andere<br />
verbreitete Extraktionsmethoden sind<br />
Rückfluss, Hochdruckflüssigkeitsextraktion<br />
oder Mikrowelle.<br />
Lösungsmittel und Extraktionsmethode werden<br />
dabei so gewählt, dass sie hinsichtlich<br />
der chemischen Parameter ein Worst-Case-<br />
Szenario des tatsächlichen Einsatzgebietes<br />
ergeben. Schließlich sollen diejenigen Substanzen<br />
ermittelt werden, die mögliche Leachabels<br />
sein könnten. So ist es zum Beispiel
<strong>Pack</strong> & <strong>Log</strong> <strong>08</strong>/19<br />
sehr unwahrscheinlich, dass extrem lipophile<br />
Substanzen in eine rein wässrige Lösung<br />
migrieren.<br />
Der direkte und zum Teil langfristige Kontakt von Verpackungen aus Kunststoff mit<br />
Pharmazeutika birgt die Gefahr des Übergangs chemischer Inhaltsstoffe<br />
Risiko erfassen. Um das tatsächliche<br />
Gefährdungspotential abschätzen zu können,<br />
werden zu den einzelnen Studienabschnitten<br />
Risikoanalysen durchgeführt. Diese beinhalten<br />
die Wahrscheinlichkeit der Migration<br />
sowie das toxikologische Potential. Dieses ist<br />
üblicherweise von der Konzentration abhängig,<br />
sodass grundlegend ein Grenzwert für<br />
die Leachables festgelegt werden muss. Denn<br />
finden kann man Leachables in Spuren immer.<br />
Bei der Risikobewertung, wie sie beispielsweise<br />
das OFI als akkreditierte Prüf- und<br />
Inspektionsstelle anbietet, wird eine Eingrenzung<br />
der möglichen Leachabels auf die<br />
wahrscheinlichen Leachables vorgenommen.<br />
Wenn es als notwendig erachtet wird, kann<br />
die Risikobewertung auch mit einer Simulations-Studie<br />
mit dem Realprodukt kombiniert<br />
werden. Sofern bedenkliche Leachables ableitbar<br />
sind, werden die Leachables-Studien über<br />
den Lagerzeitraum der Stabilitätsstudien des<br />
pharmazeutischen Produktes durchgeführt.<br />
Die Untersuchung über den gesamten Lagerzeitraum<br />
ist notwendig, da sich das Verhalten<br />
von Polymeren im Laufe des Lebenszyklus<br />
ändern kann. Im Rahmen einer Lagerdauer<br />
von 24 Monaten und mehr altern Polymere<br />
und können z.B. Additive und andere Substanzen<br />
leichter freisetzen als unmittelbar<br />
nach ihrer Herstellung. Ebenso können sich<br />
Reaktionsprodukte von Restmonomeren und<br />
anderen Substanzen bilden, die erst nach<br />
längerer Zeit erkennbar werden.<br />
Ständige Weiterentwicklung.<br />
Als Mitglied der ACR (Austrian Cooperative<br />
Research) beschäftigt sich das OFI in<br />
angewandten Forschungsprojekten sowohl<br />
mit der Weiterentwicklung von Analysemethoden<br />
als auch mit der Optimierung<br />
von Produkten, z.B. Verpackungslösungen.<br />
Wer mehr darüber erfahren will, kann seine<br />
Fragen persönlich auf der CPhI <strong>2019</strong> in<br />
Frankfurt an uns stellen. <br />
[pl]<br />
Foto: © pixabay / F1Digitals<br />
Effizient Tabletten in Flaschen verpacken<br />
Minimierung von Ausschuss ist eine große Herausforderung im Pharma <strong>Pack</strong>aging. Nun ist es Uhlmann gelungen, den Ausschuss bei der<br />
Abfüllung von Solida in Flaschen um bis zu 99 Prozent zu senken. Die Verpackungslinie IBC 150 (Foto) mit Einzeltablettenausscheidung ist<br />
in der Lage, einzelne beschädigte Tabletten vor der Abfüllung in die Flasche auszusortieren. So werden beispielsweise lediglich drei Tabletten<br />
aus dem Prozess entnommen anstatt bisher drei Flaschen.<br />
Das IBC 150 besteht in der Basisversion aus Flascheneinlauf, servogesteuertem Flaschentransport und Tablettenzähler, Verschließeinheit<br />
und Flaschenauslauf. Optional lassen sich weitere Module ergänzen – seit neuestem auch eine Einzeltablettenausscheidung. Dafür werden<br />
die Tabletten oder Kapseln bereits auf der Vibrationsplatte des Tablettenzählers kontrolliert. Identifiziert das System ein beschädigtes Produkt,<br />
wie zum Beispiel Farbabplatzungen oder Bruchteile, wird es über eines der individuell angetriebenen Auswurfrohre gezielt und schonend<br />
ausgeleitet. Dabei bleibt die Produktionsgeschwindigkeit weiterhin hoch. Die Einzeltablettenausscheidung wird komplett integriert, sowohl<br />
physisch in die Maschine als auch elektronisch in die Maschinensteuerung,<br />
sodass die Bedienung über ein zentrales Display<br />
erfolgt. Die Montage und Demontage der Auswurfrohre sind ohne<br />
Werkzeug möglich. Die Parametereinstellungen erfolgen über die<br />
Maschinensteuerung. „Abhängig von der Füllmenge können wir<br />
mit der Einzeltablettenausscheidung den Ausschuss um bis zu<br />
99 Prozent senken. Das ist ein enormer Vorteil für alle Pharmaunternehmen,<br />
die Tabletten in Flaschen abfüllen. Es werden präzise<br />
einzelne Produkte aussortiert, anstatt am Ende die befüllten Flaschen<br />
aus dem Prozess nehmen zu müssen“, erklärt Konstantin<br />
Gerbold, Product Manager Bottle Business bei Uhlmann.
Aktuell Pharma Automation Lagertechnik<br />
K <strong>2019</strong><br />
Jederzeit die optimale Temperatur<br />
Was Thermoverpackungen für die Pharmabranche leisten müssen<br />
Die Anforderungen an den Transport von Arzneimitteln und anderen pharmazeutischen Produkten sind hoch.<br />
Schließlich ist es in der Pharmabranche besonders wichtig, dass sich Endkunden und Patienten jederzeit auf<br />
höchste Qualität und Unversehrtheit der Erzeugnisse verlassen können. Beim Transport von Pharmaprodukten ist<br />
vor allem entscheidend, dass die Kühlkette nicht unterbrochen wird. Sonst drohen Medikamente, Impfstoffe und<br />
Proben unbrauchbar zu werden, was nicht nur kostspielig ist, sondern schlimmstenfalls auch mit einem Wirkverlust<br />
der sensiblen Substanzen einhergeht. Moderne Thermoverpackungslösungen und -systeme von spezialisierten<br />
Anbietern wie ratioform Österreich gewährleisten das und stellen den optimalen, temperaturgeführten Transport<br />
nach geltendem EU-Recht zu jeder Zeit sicher.<br />
MaSSgeschneiderte Lösungen<br />
für GDP-konformen Transport.<br />
Die GDP-Leitlinien (Good Distribution Practice)<br />
der Europäischen Union regulieren seit<br />
2013 einheitlich den Transport von Humanarzneimitteln.<br />
Im ersten Grundsatz heißt es<br />
hängt von deren Isoliereigenschaften sowie<br />
der Anzahl und Beschaffenheit der<br />
Kühlelemente ab. Verpackungslösungen<br />
für die Pharmaindustrie sollten sich zudem<br />
möglichst flexibel und platzsparend<br />
lagern lassen. Da Umweltverträglichkeit bei<br />
Fotos: ratioform<br />
Beim Transport von Pharmaprodukten darf die Kühlkette nicht unterbrochen werden, damit Medikamente,<br />
Impfstoffe und Proben unversehrt bleiben<br />
dort: „Der liefernde Großhändler ist für den<br />
Schutz der Arzneimittel vor Bruch, Beeinträchtigung<br />
und Diebstahl verantwortlich<br />
und muss sicherstellen, dass die Temperaturbedingungen<br />
sich während des Transports<br />
in einem akzeptablen Bereich bewegen.“<br />
Weiterhin sind in den Regularien die Anforderungen<br />
für die Vertriebspraxis festgelegt. Alle<br />
Akteure, die in die <strong>Log</strong>istikkette eingebunden<br />
sind – darunter Arzneimittelgroßhändler,<br />
<strong>Log</strong>istikunternehmen und auch Lager – müssen<br />
diese einhalten und unterliegen darüber<br />
hinaus einer lückenlosen Nachweispflicht.<br />
Dr. Thomas Wirth, Vertriebsleiter des Verpackungsspezialisten<br />
ratioform in Österreich,<br />
weiß um die vielfältigen Herausforderungen<br />
zum unversehrten Transport von temperatursensitiven<br />
Arzneimitteln und Pharmazeutika:<br />
„Wir bieten unseren Kunden deshalb<br />
ein breites Produktsortiment sowie zahlreiche<br />
GDP-konforme Thermoverpackungslösungen<br />
an, die oft auch individuell und in<br />
enger, partnerschaftlicher Zusammenarbeit<br />
mit den Kunden entwickelt werden.“<br />
Höchster Anspruch an Qualität<br />
und Umweltverträglichkeit.<br />
Die Qualität von Thermoverpackungen<br />
Transportverpackungen eine immer größere<br />
Rolle spielt, sind Anbieter gut beraten, ihre<br />
Standard-Styroporverpackungen um nachhaltige<br />
und umweltschonende Lösungen<br />
zu ergänzen. Ratioform Österreich setzt<br />
beispielsweise auf eine Reihe von vorqualifizierten<br />
Produkten. Diese erfüllen alle<br />
spezifischen Anforderungen an Temperaturbeständigkeit<br />
und Transportsicherheit,<br />
so dass den Kunden kein zusätzlicher Aufwand<br />
entsteht. Auf Wunsch übernehmen
| EC12-12G |<br />
die Transportexperten auch die Qualifizierung und Validierung<br />
des entwickelten Verpackungssystems für ihre Kunden.<br />
Optimale Temperatursteuerung via Datenlogger.<br />
Ein breites Produktportfolio gewährleistet außerdem, dass Pharmakunden<br />
für alle Anforderungen die passende Versandlösung<br />
erhalten. Bei Pharmaerzeugnissen sind insbesondere folgende<br />
Temperaturbereiche bzw. -korridore zu berücksichtigen:<br />
1. Controlled ambient (+15 bis +25°C)<br />
2. Refrigerated (+2 bis +8°C)<br />
3. Frozen (-80°C und -25 bis -15°C)<br />
4. Deep frozen (-196°C)<br />
Doppelt überzeugend:<br />
in Leistung und Preis<br />
Die Embedded-PC-Serie CX5100<br />
für PLC und Motion Control<br />
Ob beim Transport der gewünschte Temperaturbereich jederzeit<br />
eingehalten wird, lässt sich mit innovativen Datenloggern<br />
lückenlos feststellen. Mit dieser Option wird Kunden die Qualitätskontrolle<br />
erleichtert und gleichzeitig die Nachweispflicht<br />
erfüllt. Anhand definierbarer Grenzwerte für Temperatur,<br />
Feuchtigkeit, Erschütterung und Neigung können Kunden<br />
beispielsweise ermitteln, zu welchem Zeitpunkt des Transports<br />
Temperaturschwankungen oder Schäden aufgetreten sind. Die<br />
Daten erhalten sie komfortabel aufs Smartphone.<br />
Für jeden Temperaturbereich das Richtige. Ratioform<br />
bietet eine Reihe vorqualifizierter und innovativer Lösungen<br />
So isolierend wie Styropor, so praktisch wie Faltkartons: Thermoboxen<br />
sind eine umweltschonende, günstige Transportlösung zur<br />
Aufrechterhaltung der Kühlkette<br />
Halle 7, Stand 406<br />
für die Temperaturbereiche eins und zwei an. Nennenswert sind<br />
vor allem die entsorgungsfreundlichen Thermoversandbehälter,<br />
faltbaren Thermoboxen und thermisch stabilen Gel-Kühlkissen,<br />
die 30 bis 72 Stunden bei Umgebungstemperaturen von 20 bis 25<br />
°C die erforderliche Temperatur halten. Auch für Pharmaprodukte<br />
im Temperaturbereich „Frozen“ (-25 bis -15 Grad Celsius) hat<br />
der Spezialanbieter mit dem kombinierten Thermo-Set eine passende,<br />
sichere Lösung im Programm. Zusätzlich erlauben speziell<br />
entwickelte Thermohauben eine reibungslose Überbrückung so<br />
genannter Tarmac-Zeiten (aus dem Englischen für „Rollfeld“)<br />
beim Flugtransport, so dass an den oftmals empfindlichen Produkten<br />
keine Schäden entstehen. <br />
[pl]<br />
www.beckhoff.at/CX51xx<br />
Mit der Embedded-PC-Serie CX5100 bietet Beckhoff eine kostengünstige<br />
Steuerungskategorie für den universellen Einsatz in der Automatisierung.<br />
Die drei lüfterlosen, hutschienenmontierbaren CPU-Versionen bieten<br />
dem Anwender die hohe Rechen- und Grafi kleistung der Intel ® -Atom -<br />
Mehrkern-Generation bei niedrigem Leistungsverbrauch. Die Grundausstattung<br />
enthält eine I/O-Schnittstelle für Busklemmen oder EtherCAT-<br />
Klemmen, zwei 1.000-MBit/s-Ethernet-Schnittstellen, eine DVI-I-Schnittstelle,<br />
vier USB-2.0-Ports sowie eine Multioptionsschnittstelle, die mit<br />
verschiedensten Feldbussen bestückbar ist.
Aktuell Pharma Automation Lagertechnik<br />
K <strong>2019</strong><br />
Bruchempfindliche Süßwaren<br />
vollautomatisch wiegen und abfüllen<br />
„Manufaktur für Genuss“, so lautet der Claim der Confiserie Bosch. Das schwäbische Traditionsunternehmen<br />
kombiniert neuerdings seine Handwerkskunst in der Produktion mit Hightech bei der Verpackung. Eine Mehrkopfwaage<br />
Ishida CCW-RV-GS bringt zerbrechliche Wibele und andere empfindliche Produkte mit Hochleistung<br />
in die Beutel. Die vollautomatische Lösung bedeutet eine enorme Effizienzsteigerung und ermöglicht Wachstum.<br />
Wibele sind ein althergebrachtes<br />
schwäbisches Süßgebäck und<br />
die Confiserie Bosch ist der<br />
größte deutsche Hersteller dieser Spezialität.<br />
Das Unternehmen befindet sich seit<br />
einem Eigentümerwechsel 2010 auf rasantem<br />
Wachstumskurs. Eindrucksvoller<br />
Ausdruck ist der 2018 neu errichtete Firmensitz,<br />
eine Erlebniswelt mit gläserner<br />
Produktion und Besucherzentrum am<br />
Ortsrand von Uhingen. Der Umzug aus<br />
dem 150 Jahre alten Stammhaus war<br />
wegen Kapazitätsengpässen alternativlos,<br />
so berichtet es Geschäftsführer und Inhaber<br />
Wolfgang Hellstern. „Der Absatz hat<br />
sich in den letzten Jahren verdoppelt und<br />
wir kamen mit der Fertigung nicht mehr<br />
nach.“ Herzstück des neuen Gebäudes ist<br />
der Produktionsbereich, in dem neben den<br />
Wibele als unangefochtenem Topseller<br />
auch Pralinen, Geleekonfekt, Krokanteier<br />
und Schokofrüchte hergestellt werden.<br />
Die neue Mehrkopfwaage CCW-RV-GS ermöglicht eine leistungsstarke und<br />
zugleich schonende Verpackung von Wibele und Co.<br />
Manuelle Abfüllung im Selbstversuch.<br />
Wibele sind kleine, wenige Zentimeter<br />
lange Biskuits in Schuhsohlenform.<br />
Die Confiserie Bosch produziert das Gebäck<br />
als Premiumware mit dem Anspruch höchster<br />
Qualität. Daher verlangt das Produkt<br />
auch ein einwandfreies Erscheinungsbild<br />
in der Verpackung und Bruch muss unbedingt<br />
vermieden werden. Früher wurden<br />
die Wibele manuell abgefüllt, ein sehr personalintensives<br />
und wenig flexibles Verfahren.<br />
„Insbesondere während der Hochsaisonzeiten<br />
kam es zu Engpässen, Ausfälle von<br />
Mitarbeitern hatten fatale Auswirkungen“,<br />
erinnert sich Wolfgang Hellstern. Der Geschäftsführer<br />
entschied sich damals zu einem<br />
ungewöhnlichen Experiment und füllte eine<br />
Nacht lang selbst die Beutel per Hand ab.<br />
„Als ich am nächsten Morgen das ernüchternde<br />
Resultat sah, war mir klar: Produziert<br />
wird bei der Confiserie Bosch sehr viel mit<br />
der Hand, aber für die Verpackung brauchen<br />
wir eine maschinelle Lösung.“<br />
Gesucht, gefunden: eine Mehrkopfwaage<br />
für bruchempfindliche<br />
Produkte. Die Wibele sind<br />
genauso wie die anderen Produkte der<br />
Confiserie Bosch sehr leicht zerbrechlich.<br />
Für einen vollautomatischen Verpackungsprozess<br />
stellen sie daher eine besondere<br />
Herausforderung dar. Das Lastenheft beschrieb<br />
eine Mehrkopfwaage, die nicht nur<br />
schnell und präzise, sondern auch extrem<br />
produktschonend arbeiten sollte. Wolfgang<br />
Hellstern: „Vor der Investitionsentscheidung<br />
haben wir im Rahmen verschiedener Produktionsbesuche<br />
Ishida Waagen im Einsatz<br />
gesehen und konnten uns einen Eindruck<br />
von der Technik verschaffen.“ Die optimale<br />
Lösung für die Confiserie Bosch war<br />
die neue Serie CCW-RV-GS, die extra zur<br />
Verarbeitung bruchempfindlicher Produkte<br />
entwickelt wurde.<br />
Der Startschuss für die Modernisierung der<br />
Verpackung fiel im März <strong>2019</strong> mit der Installation<br />
der Mehrkopfwaage. Auf einem<br />
Podest mitten in der Produktionshalle hat<br />
die 14-köpfige Waage ihren Platz gefunden<br />
und verrichtet ihren Dienst. Die Beschickung<br />
erfolgt über einen Steigförderer und ein Transportband.<br />
Die Süßwaren gelangen auf den<br />
Verteilteller der Waage und über vibrierende<br />
Rinnen zu den gerundeten, doppelt-öffnenden<br />
Schalen. Die Software ermittelt simultan in<br />
Sekundenbruchteilen die drei besten Kombinationen,<br />
prüft sie erneut und wählt diejenige<br />
aus, die dem Zielgewicht am nächsten kommt<br />
– und das alles in einem Wiegezyklus. So<br />
werden Fehlabwürfe verhindert und maximale<br />
Präzision und Kontinuität gewährleistet.<br />
Das Anti-Floor-Vibration-System schützt die<br />
Wiegezelle vor Erschütterungen aus der Produktionsumgebung.
<strong>Pack</strong> & <strong>Log</strong> <strong>08</strong>/19<br />
Besonders produktschonende<br />
Konstruktion. Sanfte Gefälle, flache<br />
Winkel, minimale Fallhöhen und das bogenförmige<br />
Design der Schalen bewirken<br />
einen äußerst schonenden Produktfluss.<br />
Die Schalen und der Auswurftrichter sind<br />
zur Polsterung mit abnehmbaren Kunststoffeinlagen<br />
versehen. Für ein behutsames<br />
Handling weist der Auslauftrichter eine<br />
sanfte Neigung auf und in seinem Inneren<br />
verhindert ein spezieller Ringverschluss<br />
Produktkollisionen. Aus der Sammelspeicherschale<br />
erfolgt der Abwurf der präzise<br />
dosierten Produktportionen direkt in die<br />
Schlauchbeutel.<br />
Steigerung von 2 auf 60 Takte. Die<br />
Confiserie Bosch verpackt mit der Mehrkopfwaage<br />
inzwischen das halbe Sortiment, das<br />
sind circa 80 Produkte. Umstellungen erfolgen<br />
mehrmals täglich über den einfachen<br />
Abruf von Voreinstellungen per Knopfdruck.<br />
Die Beutel haben Füllgewichte zwischen<br />
40 g und 200 g. Mit einer Genauigkeit von<br />
0,1 g erreicht die Waage eine Geschwindigkeit<br />
von 60 Takten pro Minute. Zum<br />
Vergleich: Bei der manuellen Verpackung<br />
zuvor schaffte ein Mitarbeiter gerade mal<br />
Wolfgang Hellstern, Geschäftsführer<br />
Confiserie Bosch mit frisch<br />
verpackten Wibele<br />
zwei Takte pro Minute. Wolfgang Hellstern:<br />
„Diese enorme Leistungssteigerung bedeutet<br />
eine große Kostenersparnis und amortisiert<br />
die Investition.“ Entscheidendes Kriterium<br />
sei aber die „nachweislich sehr schonende<br />
Verarbeitung“, ohne die die Automatisierung<br />
nicht möglich gewesen wäre. Die Confiserie<br />
Bosch könne heute viel flexibler produzieren<br />
und Aufträge annehmen, die früher abgelehnt<br />
werden mussten.<br />
Fit für die Smart Factory. Die Confiserie<br />
Bosch erhält durch die Mehrkopfwaage<br />
noch weitere Möglichkeiten zur Prozessoptimierung.<br />
Das Modell CCW-RV-GS ist<br />
kompatibel mit Industrie 4.0 Technologie.<br />
Über die webbasierte Software Sentinel<br />
lässt sich die entsprechend vorkonfigurierte<br />
Waage zur Leistungsüberwachung direkt<br />
mit dem Service von Ishida verbinden. Dort<br />
können die Produktionsdaten in Echtzeit<br />
erfasst und ausgewertet werden. Tägliche<br />
Berichte informieren dann über Trendwerte,<br />
Losgrößen und Statistiken. Störungen oder<br />
Leistungsabfälle werden frühzeitig erkannt<br />
und per Ferneingriff behoben.<br />
[pl]<br />
Fotos: Ishida<br />
—<br />
Die Fabrik der Zukunft.<br />
Flexibel und effizient.<br />
Bei der Kollaboration geht es nicht nur um Sicherheit oder um „Cobots“, sondern auch darum,<br />
dass Menschen und Roboter eng, flexibel und produktiv zusammenarbeiten. Zusammenarbeit<br />
bedeutet auch, dass ihre Roboter Teil des Produktions-Ökosystems sind und nicht separate<br />
Inseln der Automatisierung. Let’s write the future. Together. abb.at/robotics
Aktuell Pharma Automation Lagertechnik<br />
K <strong>2019</strong><br />
Detektieren, interpretieren, kommunizieren<br />
Smarte Sensoren für intelligente Verpackungsmaschinen<br />
Smart <strong>Pack</strong>aging – der Einsatz aktiver und intelligenter Verpackungen – ist ein Wachstums- und Zukunftstrend mit<br />
enormem Potenzial. Die Vernetzung der physischen mit der digitalen Welt durch smarte Verpackungen hat auch<br />
direkte Auswirkungen auf die Maschinen, die Verpackungen herstellen und Produkte verpacken. Dies zeigt sich<br />
beispielsweise am zunehmenden Einsatz intelligenter und kommunikationsfähiger Sensoren in Verpackungsmaschinen.<br />
Das Portfolio der Smart Sensor Solutions von SICK ist hierbei ein aktiver Wegbereiter für mehr Flexibilität,<br />
Transparenz, Effizienz, Qualität und Verfügbarkeit.<br />
Um all dies zu realisieren, bedarf es<br />
vielfältiger und zeitnaher Informationen<br />
direkt aus der Maschine.<br />
Intelligente Sensoren, die Daten sammeln,<br />
interpretieren und daraus Informationen<br />
generieren sowie diese anschließend kommunizieren,<br />
sind in der Lage, diese Datenschätze<br />
zu heben und für leistungsfähige<br />
Verpackungsmaschinen sowie hochperformante<br />
Verpackungsprozesse zu nutzen.<br />
SICK geht mit seinem Smart Sensor-<br />
Portfolio aber noch weiter und nutzt die<br />
Intelligenz der Sensoren für zusätzliche<br />
Smart-Tast-Funktionalitäten, mit denen<br />
unterschiedliche Prüf- und Automatisierungsfunktionen<br />
direkt im Sensor ausgeführt<br />
werden können. Beispielhaft genannt<br />
seien das Nachführen von Schaltschwellen<br />
bei der Kontrastmarkenerkennung oder<br />
der Detektion transparenter Folien und<br />
Gebinde, die automatische Aktivierung objekt-,<br />
format oder rezepturbezogener Detektionsprofile<br />
oder die automatische Unterscheidung<br />
von Objekten, Objektkanten<br />
und Lücken im Materialstrom. Basis hierfür<br />
sind – aufbauend auf bewährten Sensortechnologien<br />
mit Best-in-Class-Detektionsvermögen<br />
– in die Sensoren integrierte<br />
<strong>Log</strong>ikfunktionen zur Signalverarbeitung.<br />
Sie erlauben es, definierte Aufgaben autonom<br />
und dezentral auszuführen, wodurch<br />
Automatisierungssysteme und -netzwerke<br />
von Verpackungsmaschinen im Sinne von<br />
Edge Computing wirkungsvoll entlastet<br />
werden können.<br />
Was zeichnet smarte Sensoren<br />
aus? Generell sind Sensoren die Sinnesorgane<br />
von Maschinen – im Kontext der<br />
digitalisierten Fertigung sind sie zugleich<br />
Erstkontakt und Bindeglied zur Industrie<br />
4.0. Wo es früher um das bloße Sammeln<br />
von Daten und um einfache Entscheidungen<br />
ging, ermöglicht Sensorintelligenz heute<br />
auch eine Aufbereitung, Weiterverarbeitung<br />
und Interpretation von Daten. Sensoren<br />
„fühlen“ also nicht mehr nur, sondern fangen<br />
im Rahmen der Digitalisierung auch an zu<br />
„denken“. Dadurch verwandeln sie Daten<br />
in wertvolle Informationen. Diese Intelligenz<br />
smarter Sensoren wird zum einen ergänzt<br />
um die Möglichkeit, diese Informationen zu<br />
kommunizieren, das heißt sie mit der Steuerung<br />
einer Verpackungsmaschine oder einer<br />
Cloud-basierten Anwendung austauschen zu<br />
können. Zum anderen sind diese Sensoren<br />
in der Lage, definierte Aufgabenstellungen<br />
autonom zu übernehmen – in Form der bereits<br />
erwähnten Smart-Task-Funktionalitäten.<br />
Bewährte Sensortechnologien mit Best-in-Class-Detektionsvermögen<br />
unterscheidet automatisch Lücken im Materialstrom dank in die<br />
Sensoren integrierter <strong>Log</strong>ikfunktionen zur Signalverarbeitung.<br />
Sensorintelligenz unterstützt<br />
Verpackungsmaschinen. Die Vorteile,<br />
die die Intelligenz smarter Sensoren<br />
sowie ihre Kommunikationsfähigkeit bieten,<br />
ziehen sich wie ein roter Faden durch<br />
den gesamten Lebenszyklus von Verpackungsmaschinen.<br />
Bei der Integration und<br />
Erstinbetriebnahme der Sensoren in der<br />
Maschine können verschiedene Parameter-Einstellungen<br />
visualisiert, getestet und<br />
optimiert werden – am Gerät ebenso wie<br />
über die Steuerung. Hier können zudem<br />
verschiedene Sensor-Parameter-Sets auftrags-<br />
oder formatspezifisch hinterlegt und<br />
im laufenden Betrieb in den smarten Sensor<br />
geladen werden. Diese Möglichkeit zur flexiblen<br />
und simultanen Einstellung beliebig<br />
vieler Sensoren direkt aus der Steuerung<br />
durch den Download von Parametern wie z.<br />
B. Tastweite, Hysterese oder Schaltschwelle<br />
spart Zeit, vermeidet Fehler und ist jederzeit<br />
dokumentierbar. Gleichzeitig wird die Verpackungsmaschine<br />
dadurch so intelligent,<br />
dass sie einen Wechsel von Produkten, Produktvarianten<br />
oder Verpackungsformaten<br />
eigenständig, schnell und prozesssicher<br />
durchführen kann.<br />
Während des laufenden Betriebs von Verpackungsmaschinen<br />
führen die smarten<br />
Sensoren eigenständig eine permanente<br />
Zustandsüberwachung (Condition Monitoring)<br />
durch. Gleichzeitig haben sie aber
<strong>Pack</strong> & <strong>Log</strong> <strong>08</strong>/19<br />
auch den Verpackungsprozess im Auge und<br />
informieren zeitnah über vorliegende oder<br />
zu erwartende Funktionsbeeinträchtigungen<br />
sowie einen möglichen Wartungsbedarf (Predictive<br />
Maintenance). Dies ermöglicht es, die<br />
Serviceintervalle der Verpackungsmaschine<br />
prozyklisch – und damit intelligent – zu<br />
optimieren, indem beispielsweise ein ohnehin<br />
geplanter Stillstand der Maschine für<br />
die Reinigung oder Wartung eines Sensors<br />
genutzt wird.<br />
Smarte Sensoren liefern (ver-)<br />
packende Mehrwerte. Somit bieten<br />
intelligente und kommunikationsfähige<br />
Sensoren schon von Haus aus wichtige Eigenschaften<br />
und damit Vorteile für Verpackungsmaschinen.<br />
Zusätzlich smart werden<br />
sie – und das ist das Alleinstellungsmerkmal<br />
der Smart Sensor Solutions von SICK –<br />
durch direkt in die Sensoren integrierte<br />
<strong>Log</strong>ikfunktionen zur Signalverarbeitung.<br />
Die Vorteile smarter Sensoren in der Verpackungstechnik<br />
bilden sich dabei je nach<br />
Anforderung und Aufgabenstellung in bis zu<br />
vier Themenfeldern ab: Enhanced Sensing,<br />
Effiziente Kommunikation, Diagnose und<br />
Smart Tasks.<br />
Sensorintelligenz<br />
ermöglicht heute eine<br />
Aufbereitung, Weiterverarbeitung<br />
und Interpretation<br />
von Daten. Dadurch<br />
verwandeln sich Daten in<br />
wertvolle Informationen<br />
Das Enhanced-Sensing-Merkmal der Smart<br />
Sensor Solutions stellt bei Bedarf eine besondere<br />
Detektionsleistung zur Verfügung.<br />
So bieten die Kontrastsensoren der<br />
Produktfamilien KTS, KTX und KTM von<br />
SICK eine dynamische Nachführung der<br />
Schaltschwelle. Diese ermöglicht es, auch<br />
verblassende Druckmarken und optische<br />
Kennzeichnungen schnell und zuverlässig<br />
zu erkennen. Dadurch werden Prozesse wie<br />
die lagerichtige Positionierung von Verpackungsmaterial,<br />
das Lochen oder Falten des<br />
<strong>Pack</strong>mittels an der richtigen Stelle oder die<br />
Steuerung von Kuvertiermaschinen deutlich<br />
performanter und robuster – was die Produktivität<br />
der Verpackungsmaschine verbessert.<br />
Bei der Herstellung von Flaschen werden<br />
in der gleichen Anlage oft unterschiedliche<br />
Produktvarianten gefördert. Diese müssen im<br />
Flaschenstrom sicher detektiert und gezählt<br />
werden, um beispielsweise ein reibungsloses<br />
Umsetzen in eine Verpackungsmaschine<br />
zu ermöglichen. Die sensorische Herausforderung<br />
sind die starken Unterschiede<br />
hinsichtlich Formgebung und Oberfläche<br />
der Flaschen – also deren optisches Erscheinungsbild.<br />
Lichtschranke wie die WL12-G,<br />
die W4-3 Inox oder die WLG16 mit >><br />
Fotos: SICK<br />
5. INTERNATIONALER<br />
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Aktuell Pharma Automation Lagertechnik<br />
K <strong>2019</strong><br />
>>ClearSens-Technologie sind smarte<br />
Sensoren, die solche Aufgabenstellungen<br />
meistern, denn sie bieten die Möglichkeit,<br />
flaschenspezifische Sensoreinstellungen als<br />
vordefinierte Detektionsprofile zu speichern<br />
und automatisch passend zur Flaschenvariante<br />
aufzurufen. Dadurch arbeiten die Sensoren<br />
immer in der optimalen Parametrierung<br />
und gewährleisten so höchste Detektionssicherheit.<br />
Glänzende und spiegelnde Verpackungen<br />
erfordern ebenfalls ein besonderes<br />
Detektionsvermögen, denn sie spiegeln das<br />
Licht des Sensors in unterschiedliche Richtungen<br />
zurück – was bei herkömmlichen<br />
Sensoren zu Fehlschaltungen führen kann.<br />
Demgegenüber erreichen Lichtschranken<br />
wie die W16 durch ihre TwinEye-Technology<br />
höchste Funktionssicherheit, denn die<br />
Detektion erfolgt mit Hilfe zweier logisch<br />
verknüpfter Empfangselemente im Sensor.<br />
Nur wenn beide „Eyes“ zur gleichen Bewertung<br />
kommen, wechselt der Sensor den<br />
Schaltzustand.<br />
Die effiziente Kommunikation als zweites<br />
Merkmal smarter Sensoren zeigt sich bei<br />
der digitalen Übertragung analoger Werte.<br />
Sie basiert auf dem bidirektionalen Kommunikationsstandard<br />
IO-Link und erfolgt über<br />
Standard-M12-Kabel parallel zur üblichen<br />
I/O-Kommunikation in der Verpackungsmaschine.<br />
Smarte Sensoren, wie die WTT12L<br />
Powerprox, ermöglichen es, bei der Inbetriebnahme,<br />
individuelle Sensor-Parametersätze<br />
für unterschiedliche Verpackungsformate oder<br />
Rezepturen über IO-Link in die Steuerung<br />
einzulesen und dort abzulegen. Im laufenden<br />
Betrieb werden sie dann über IO-Link beispielsweise<br />
passend zur jeweiligen Sekundärverpackung<br />
in den Sensor geladen. Damit<br />
bietet die Konnektivität smarter Sensoren<br />
intelligente und immer wieder auch neue<br />
Möglichkeiten zur Steigerung der Produktivität<br />
von Verpackungsmaschinen. Gleichzeitig<br />
liefern die Sensoren über die Kommunikationsschnittstelle<br />
wichtige Prozessinformationen,<br />
die sich für statistische Zwecke, zur<br />
Dokumentation, für Cloud-Applikationen<br />
oder zur Visualisierung auf stationären und<br />
mobilen Endgeräten nutzen lassen – womit<br />
das Thema Diagnose angesprochen ist.<br />
Die Diagnose-Funktionalität der smarten<br />
Sensoren – sie wäre ohne deren Kommunikationsfähigkeit<br />
kaum denkbar – dient zum<br />
einen der Selbstüberwachung. Darüber hinaus<br />
kontrollieren die Sensoren eigenständig<br />
die Qualität und Robustheit ihrer Signale.<br />
Schließlich eröffnen Diagnosefunktionen im<br />
Umfeld digitalisierter Verpackungsprozesse<br />
die Möglichkeit, durch die Zustandsüberwachung<br />
die Verfügbarkeit von Verpackungsmaschinen<br />
deutlich zu verbessern. Angenehmer<br />
„Nebeneffekt“ für den Maschinenbauer ist,<br />
dass die Sensoren die Edge-Daten und Zusatzfunktion<br />
ohne Zusatzkosten bereitstellen<br />
und die in der Maschine selbst wie auch in<br />
der Cloud nutzbar machen – beispielsweise<br />
für Big Data-basierte Predictive Maintenance-<br />
Anwendungen.<br />
Die smarte Lichtschranke WLG4SC-3 ist<br />
ebenfalls in der Lage, sich selbstständig zu<br />
überwachen. Hierzu wertet sie ihre Signalstärke<br />
und deren Veränderung beispielsweise<br />
durch Belagbildung aus und passt mit ihrer<br />
AutoAdapt-Funktion die Schaltschwelle dynamisch<br />
an die langsam verschmutzenden<br />
optischen Flächen des Sensors an. Aus Sicht<br />
des Verpackers ist auch dies eine intelligente<br />
Maschinenfunktion, durch die sich<br />
Reinigungszyklen deutlich verlängern, die<br />
Verfügbarkeit erhöht und die Servicekosten<br />
reduzieren. Zudem können Reinigungs- und<br />
Wartungsarbeiten so eingeplant werden, dass<br />
sie keinen negativen Einfluss auf die Produktivität<br />
der Verpackungsmaschine haben.<br />
Die dezentrale Rechenkapazität smarter<br />
Sensoren – kombiniert mit ihrer flexiblen<br />
Programmierbarkeit – bildet die Grundlage<br />
einer ganzen Reihe von Smart Tasks, die<br />
Verpackungsmaschinen noch flexibler, dynamischer<br />
und effizienter machen. Mit der<br />
Smart Task „Objekt- und Lückenmonitor“<br />
können Objekte und Lücken direkt im Sensor<br />
erfasst und gemessen werden. Erst bei Abweichungen<br />
von eingestellten Sollwerten sendet<br />
der Smart Sensor entsprechende Signale an<br />
die Steuerung – ansonsten herrscht eine das<br />
Netzwerk schonende „Funkstille“ zwischen<br />
Höchste Kommunikationsfähigkeit der Sensoren liefert die Informationen<br />
zur Diagnose und Selbstüberwachung<br />
dem Sensor und dem Automatisierungssystem.<br />
Gleichzeitig bietet der intelligente Sensor<br />
durch seine Konnektivität die Option, mit<br />
seinen Funktionen zur Verzögerung und<br />
Pufferung der Signale einen Aktor direkt<br />
anzusteuern und so die Ausschleusung autark<br />
– ohne Umweg über die Steuerung und das<br />
Netzwerk – zu regeln.<br />
Diese und weitere Funktionen können Smart-<br />
Task-fähige, intelligente Sensoren eigenständig<br />
ausführen. Sie sind zudem in der Lage,<br />
sich mit anderen Sensoren oder Aktoren<br />
direkt zu vernetzen, um Teilapplikationen<br />
im Sinne von Edge Computing ohne umfangreiche<br />
SPS-Kommunikation autark, schnell,<br />
effizient und kostengünstig zu lösen.<br />
Smart Sensors: mehr Effizienz<br />
durch autarkes Handeln. Intelligenz<br />
und Kommunikationsfähigkeit – das Nutzenpotenzial<br />
von smarten Sensoren ist zum einen<br />
ausgerichtet auf einen schrittweisen Effizienzgewinn<br />
für bestehende Aufgabenstellungen,<br />
z. B. Parameterdownload für schnelles Umrüsten<br />
und einfacher Gerätetausch, Auftragsverwaltung<br />
und Condition Monitoring. Die<br />
Smart Tasks heben den Sensornutzen zugleich<br />
auf ein neues Niveau – denn mit ihrer dezentralen<br />
Intelligenz sind sie in der Lage,<br />
neue, höherwertigere Detektionsinformationen<br />
zu generieren, sich zu vernetzen und<br />
definierte Smart Tasks autark auszuführen.<br />
All dies macht die Smart Sensor Solutions von<br />
SICK für die Verpackungsindustrie zu einer<br />
höchst zukunftsrelevanten Technologie, mit<br />
der sich die Herausforderung digitalisierter<br />
Verpackungsprozesse auf technisch und wirtschaftlich<br />
effiziente Weise meistern lassen.[pl]
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Aktuell Pharma Automation Lagertechnik<br />
K <strong>2019</strong><br />
Foto: Shutterstock / Michele Perbellini<br />
Papierveredelung der<br />
Extraklasse<br />
Die Veredlung von Drucksorten ist gerade im digitalen Zeitalter gefragt. Fetzel Maschinenbau<br />
aus dem vorarlbergischen Thüringen sorgt mit ausgeklügelten Maschinen für<br />
qualitativ hochwertige Folienbeschichtungen und damit für eine hochwertige Optik und<br />
Haptik. Automatisierungstechnik von Festo darf dabei nicht fehlen.<br />
Buchcover, Eiskarten, Etiketten,<br />
Postkarten – sie alle werden oft<br />
durch Folienbeschichtungen optisch<br />
aufgewertet, aber auch haltbarer<br />
und wasserabweisend gemacht. In Offset-<br />
bzw. Digital-Druckereien und Copy<br />
Shops gehört dieses Veredeln von Papier<br />
zum täglichen Geschäft. Die Fetzel<br />
Maschinenbau GmbH aus Thüringen in<br />
Vorarlberg hat die richtigen Maschinen<br />
dafür. Sie hat sich als Spezialist für Kaschiermaschinen,<br />
Laminatoren und CNC<br />
Zerspanung innerhalb von knapp vier<br />
Jahrzehnten einen hervorragenden Namen<br />
erarbeitet.<br />
Folie vs. Lack. Optisch unterscheidet<br />
sich lackiertes Papier grundsätzlich wenig<br />
von foliertem. Durch die Folie ergibt sich<br />
jedoch eine höhere Oberflächenqualität.<br />
Wer es schon einmal versucht hat, der<br />
weiß Bescheid: Wenn sich Papier nur sehr<br />
schwer bis gar nicht zerreißen lässt, dann<br />
ist mit ziemlicher Sicherheit eine Folie<br />
drauf. Außerdem haben Druckereien verschiedene<br />
Folien, wie etwa Glanzfolien,<br />
Mattfolien und mittlerweile auch Soft-<br />
Touch-Folien, bei denen es um die Haptik<br />
geht, und strukturierte Folien im Angebot.<br />
Auf die Details kommt es an. Mit<br />
einer neuen Anlage – der Thermokaschiermaschine<br />
TLM in der 5. Version – haben die<br />
Vorarlberger eine Lösung im Angebot, die<br />
sich in wesentlichen technischen Punkten<br />
von jenen des Mitbewerbs abhebt. Thomas<br />
Fetzel, Inhaber und Geschäftsführer des<br />
Unternehmens, erläutert: „Der Kernprozess<br />
ist derselbe. Speziell ist bei uns aber der<br />
besonders exakte und stabile Aufbau der<br />
Maschine. Es gibt Papier/Folien-Kombinationen<br />
die mehr Druck und Kraft benötigen.<br />
Unsere Maschine kann solche<br />
Kräfte aufbringen. Zudem unterscheiden<br />
wir uns im Bereich der Zuführung bei der<br />
Vereinzelung des Papiers.“<br />
Vereinzelung als Herausforderung.<br />
Normalerweise werden die Bogen<br />
über Saugnäpfe angehoben und über das<br />
Einblasen von Luft vereinzelt. Fetzel: „Der<br />
Nachteil dabei ist, dass man dafür sehr viel<br />
Fingerspitzengefühl und Erfahrung braucht,<br />
um die Vereinzelung optimal einzustellen.<br />
Diese Einstellungen hängen von verschiedenen<br />
Faktoren ab: zum Beispiel dem Papier,<br />
seiner Statik, der Luftfeuchtigkeit des Lagers<br />
und natürlich die des Papiers.“ Da das Kaschieren<br />
in der Druckerei aber im Grunde<br />
ein Nebenprozess ist, stehen nicht immer<br />
Spezialisten an der Anlage. Das Einstellen<br />
der Vereinzelung kann also schnell zur echten<br />
Herausforderung werden.<br />
Der „kleine“ Unterschied. Die Vereinzelung<br />
auf der TLM500 wurde mit einem<br />
speziellen System verwirklicht. Dieses funktioniert<br />
wie ein Tornado. Thomas Fetzel:<br />
„Ein hochdrehender ‚Impeller‘ verursacht<br />
einen Unterdruck, der von außen gar nicht
<strong>Pack</strong> & <strong>Log</strong> <strong>08</strong>/19<br />
spürbar ist. Dieser hebt den Bogen ab und kann sehr gut gesteuert<br />
werden – über die Drehzahl des Tornados.“ Damit ist es möglich,<br />
Rezepturen zu hinterlegen, die vorprogrammierte Abläufe gewährleisten.<br />
Nun kann sich durch die Eingabe der Papierdaten am<br />
Touchscreen das System weitestgehend selbstständig anpassen.<br />
Papier wird in schuppenform abgelegt. Eine weitere<br />
Besonderheit beim Kaschieren ist das schuppenförmige<br />
Übereinanderbringen der Bogen, denn zwischen den Blättern<br />
darf kein Spalt entstehen, da ansonsten die Folie auf der Walze<br />
kleben könnte. „Die Ausprägung der Schuppen können wir gut<br />
mit einem Servoantrieb beeinflussen. Zudem können wir neben<br />
der Schuppenlänge auch einstellen, ob die Bogen über- oder<br />
unterschuppt werden“, erklärt Fetzel. „Gleichzeitig haben wir<br />
an der Maschine eine Schlupfkompensation. Damit erkennt<br />
das System, wenn einmal ein Bogen durchrutscht und nimmt<br />
blitzschnell eine entsprechende Korrektur vor.“<br />
Kompakt und flexibel. Bei herkömmlichen Anlagen ist der<br />
Anleger für gewöhnlich fix an der Einheit angebaut, damit die<br />
Konstruktion einfacher wird und die Genauigkeit gewährleistet<br />
werden kann. Thomas Fetzel: „Wir können den Anleger, der<br />
bei uns auf Rollen gelagert ist, zusätzlich mit einem Handgriff<br />
wegfahren und ebenso den Abstapler. Das ermöglicht den leichten<br />
Zugang zu den Kaschierwalzen und die Bestückung der Folien<br />
ohne Verrenkungen. Auch die Reinigung oder – falls nötig – der<br />
Tausch der Walzen wird damit deutlich einfacher und es muss<br />
nicht gleich die halbe Maschine zerlegt werden.“ Ein Vorteil,<br />
der besonders zum Tragen kommt, wenn an einem Tag viele<br />
verschiedene Aufträge abgearbeitet werden und die Papiere und<br />
Folien dadurch oft gewechselt werden müssen.<br />
Geführte Zylinder ADNGF bewegen den „Jogger“, der für einen<br />
geraden Bogenstapel nach dem Kaschieren sorgt<br />
Stopp die Folie nicht an der Walze kleben bleibt“, sagt Fetzel. „Ein<br />
Stopp erfolgt zum Beispiel, wenn kein Papier mehr nachkommt.<br />
Das erkennt ein direkt vor den Walzen platzierter Sensor und gibt<br />
das Signal zum Öffnen an die Walzen.“<br />
Dann geht es weiter zur Reckeinheit, um das Papier, falls nötig,<br />
wieder „geradezubiegen“. Vor allem bei dünneren Papieren kann<br />
es zur so genannten „Schüsselbildung“ (Curling) kommen und<br />
die muss wieder entfernt werden (Decurling). Thomas Fetzel: >><br />
Fotos: Festo / Lille<br />
Automation von Festo. Von einem Papierstapel ausgehend,<br />
der von einer Druckmaschine in die TLM500 gebracht<br />
wird, vereinzelt der Tornado die Bogen. An der danach folgenden<br />
Kaschierwalze arbeiten ADNH Hochkraftzylinder mit Schnellentlüftung<br />
VBQF von Festo, die mit einer Kraft von rund 30 kN die<br />
Kaschierwalzen zusammendrücken und das Papier mit der Folie<br />
verbinden. „Die Schnellentlüftung sorgt dafür, dass bei einem<br />
Das Herz der Pneumatik: Eine Wartungseinheit MSB4 mit integriertem<br />
Druckschalter, vier Proportional-Ventile VPPE und zwei<br />
Ventile VUVG versorgen die Aktoren<br />
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Aktuell Pharma Automation Lagertechnik<br />
K <strong>2019</strong><br />
>> „Auch hier sind zwei Walzen im Einsatz,<br />
wobei eine in ihrem Winkel zur anderen<br />
verstellbar ist, um das Papier durch<br />
Spannen wieder auszurichten. Bei dickeren<br />
Papieren – etwa für Postkarten – ist das<br />
nicht notwendig.“<br />
Gezielter Riss. Im nächsten Arbeitsschritt<br />
– der Perforierrolle – sorgt ein<br />
Rundzylinder DSNU dafür, dass die Kante<br />
der Folie gezielt und gewollt beschädigt<br />
wird. Dazu wird ein Rad mit scharfkantigen<br />
Diamantsplittern bestückt, die sich<br />
in die Oberfläche der Folie bohren und<br />
diese verletzen. Ein DSNU Rundzylinder<br />
hält das Rad permanent geschlossen. Ein<br />
Proportionalventil sorgt für den richtigen<br />
Druck des Rades und verletzt so die Folienkante<br />
über die gesamte Länge.<br />
Danach steuern Schnellschaltventile MHE2<br />
beidseits der Maschine ADN Zylinder, die<br />
durch ein blitzschnelles, zeitversetztes<br />
Senken von Walzen für ein exaktes Abreißen<br />
der bereits verletzten Folie sorgen. Je<br />
nach Folie muss der Zeitversatz verändert<br />
werden können, um so eine größere oder<br />
kleinere „Schere“ zu bekommen. Thomas<br />
Fetzel: „Die Bogen zu schneiden wäre aufwendiger<br />
und aufgrund des Tempos nicht<br />
so genau. Zudem würde – da die Bogen<br />
überschuppt liegen – durch den Schnitt das<br />
Die Maschinenreihe TLM 500 bzw. 700 des österreichischen Herstellers Fetzel<br />
Maschinenbau ist eine Thermo-Kaschiermaschine der 5. Generation für den<br />
professionellen Einsatz. Für die innovative Pneumatik sorgte Festo, darunter die<br />
revolutionäre Tornado-Technologie<br />
Material geknickt und etwas weggeschnitten<br />
werden. Dank dem Einreißen steht nun<br />
an der Papierkante keine Folie über. Damit<br />
lässt sich das Papier später perfekt anlegen<br />
und exakt Beschneiden.“<br />
Luftteppich mit 3D-Druck. Abschließend<br />
bewegen geführte Zylinder ADNGF<br />
den „Jogger“, der für einen geraden Bogenstapel<br />
nach dem Kaschieren sorgt. Fetzel:<br />
„Wir wollten keine zusätzliche Führung<br />
haben, deshalb haben wir diese Aufgabe den<br />
Zylindern überlassen. So gewährleisten wir<br />
auch langfristig große Präzision.“<br />
Die Einheit hat neben dem Ausrichten des<br />
Papiers noch eine zweite Funktion: Nämlich<br />
die Bogen zuverlässig in den Abstapler zu<br />
transportieren. Thomas Fetzel: „Gerade bei<br />
großen und dünnen Bogen, die einseitig<br />
mit einer Folie beschichtet sind, ist die<br />
Gefahr groß, dass sie am nächsten Blatt<br />
festkleben. Deshalb legen wir einen Luftteppich<br />
über jedes Blatt, damit das Papier<br />
über den Bogen, der schon drinnen liegt,<br />
hineingleitet.“ Im 3D-Druck-Verfahren wurden<br />
dazu spezielle Teile gefertigt, die einen<br />
Verstecktes Kraftpaket: ADNH Hochkraftzylinder<br />
mit Schnellentlüftung<br />
VBQF drücken die Kaschierwalzen mit<br />
30 kN zusammen, um das Papier mit<br />
der Folie zu verbinden.<br />
Luftkanal beinhalten und somit für den<br />
optimalen Luftteppich sorgen. „Das war für<br />
uns äußerst hilfreich, da diese Komponenten<br />
sehr klein sind, die Luftdüsen aber in der<br />
exakt richtigen Richtung positioniert sein<br />
müssen“, erläutert Thomas Fetzel. „Einen<br />
klassischen Pneumatik-Anschluss hätten<br />
wir hier nicht untergebracht.“<br />
Druck dynamisch regeln. Das Herz<br />
der Pneumatik ist eine Wartungseinheit<br />
MSB4 mit integrierten Druckschaltern. Vier<br />
Proportional-Ventile VPPE regeln dynamisch<br />
die Anpresskraft zwischen den Laminierwalzen,<br />
den Transportwalzen und auch beim<br />
Andrücken der Perforierrolle. Außerdem<br />
werden die Ausblasdüsen am Jogger mit<br />
einem variablen Druck versorgt. „Diese<br />
adaptive aber gleichzeitig präzise Regelung<br />
macht uns in der Praxis äußerst flexibel“,<br />
erklärt Fetzel begeistert. Dadurch werden<br />
etliche Features der Anlage erst möglich.<br />
Zudem versorgen zwei VUVG Ventile die<br />
Aktoren und erledigen damit auch den Rückhub<br />
der Rollen.<br />
„Wir haben mit Festo seit Jahrzehnten eine<br />
enge Partnerschaft. Dank der exzellenten<br />
Beratung und Betreuung sind etliche wirklich<br />
interessante technische Lösungen entstanden.<br />
Außerdem haben wir Kunden im<br />
Ausland – die schätzen den internationalen<br />
Support von Festo ebenso wie wir. Es gibt<br />
viele Kunden, die Festo Komponenten sogar<br />
vorschreiben – und wenn nicht, dann<br />
steht aus unserer Sicht auf jeden Fall Festo<br />
drauf.“<br />
[pl]<br />
Foto: Fetzel
Voraussetzungen für den erfolgreichen<br />
Warenübergang vom Hersteller zum Händler<br />
GS1 Austria Workshop<br />
„Grünes Licht an der<br />
Laderampe“<br />
Beispiel-Aufgabe: Welche Strichcodes<br />
sind an einer herkömmlichen<br />
Supermarktkasse nicht lesbar?<br />
1 2 3 4<br />
Glauben Sie, Ihre Kollegen kennen die Lösung?<br />
Der Workshop für alle, die wissen wollen, warum in einem Supermarkt die Regale nicht leer sind<br />
und warum ein einfacher Scan zwischen einem zufriedenen und einem unzufriedenen Kunden steht!<br />
Der Workshop<br />
• Ziel: Wissen, warum die Wert schöpfungs<br />
kette funktioniert und der<br />
richtige Ansatz und Standard in<br />
der Entwicklung des Supply Chain<br />
Konzeptes entscheidend für Ihren<br />
Erfolg ist.<br />
• Dauer ca. 4–5 Stunden<br />
• Mind. 6, max. 16 Teilnehmer<br />
Der Ablauf<br />
• GS1 Broschüre „Grünes Licht an der<br />
Laderampe“ vorab zum Durchlesen<br />
• Vorstellung des GS1 Systems in Theorie<br />
und Praxis<br />
• Gruppenübungen zur Umsetzung des<br />
Gehörten und Gelernten<br />
• Vortrag und Übungen angepasst an<br />
das teilnehmende Unternehmen<br />
Die Teilnehmer<br />
• „GS1 Laien“ – Lehrlinge, Praktikanten,<br />
Trainees, Berufsneueinsteiger,<br />
Quereinsteiger<br />
• Aus Bereichen wie z.B. Supply Chain<br />
Management, <strong>Log</strong>istik, Wareneingang<br />
oder Bestellwesen<br />
Der Nutzen für die Teilnehmer<br />
• Fachlicher Input<br />
• Interaktives, spielerisches Lernen<br />
• Knowhow über GS1 Standards und<br />
Supply Chain Management<br />
• GoodieBag für das Gewinnerteam<br />
Der Nutzen für Ihr Unternehmen<br />
• 1. Workshop ist kostenlos<br />
• Flexible Terminvereinbarung<br />
• Vorbereitung des Workshops durch<br />
GS1 Austria; Durchführung direkt bei<br />
Ihnen vor Ort<br />
Grünes Licht an der Laderampe<br />
Weitere Informationen<br />
zur Broschüre und<br />
zum Workshop<br />
Daniela Paar, MA,<br />
Online Marketing &<br />
Communication bei<br />
GS1 Austria, paar@gs1.at<br />
www.gs1.at/broschuere_laderampe<br />
www.gs1.at/workshop_gruenes_licht<br />
www.gs1.at<br />
Lösung: Der 1. und 3. Strichcode sind an einer<br />
herkömmlichen Supermarktkasse nicht lesbar.
Aktuell Pharma Automation Lagertechnik<br />
K <strong>2019</strong><br />
Zielsicher auf die Dose<br />
Bis zu 30.000 Objekte wie Trinkhalme, Löffel oder Gabeln pro Stunde positioniert der neue Rundläufer-Applikator<br />
von Geyssel Sondermaschinen GmbH auf Becher, Dosen oder Flaschen. Immer so, dass dabei weder <strong>Log</strong>o noch<br />
Inhaltsangabe verdeckt werden – und die Sicherheit trotz sehr hoher Prozessgeschwindigkeiten nicht gefährdet ist.<br />
Auf der Suche nach einem integrierten Sicherheitssystem fiel die Wahl auf das Schutztürsystem PSENmlock von<br />
Pilz mit sicherer Verriegelung und sicherer Zuhaltung in einem Gerät. In Kombination mit der konfigurierbaren,<br />
sicheren KleinsteuerungPNOZmulti 2, ebenfalls von Pilz, steht damit eine universell einsetzbare Sicherheitslösung<br />
auch für andere Applikations-, Verpackungs- und Prüfmaschinen zur Verfügung.<br />
Die flexibel integrier- und dynamisch<br />
fahrbaren Applikatoren des Kölner<br />
Unternehmens kommen in der Regel<br />
am Ende von Abfülllinien zum Einsatz.<br />
Genauer gesagt dort, wo Hersteller von<br />
Convenience-Produkten ihren Dosen-, Becher-,<br />
Flaschen- oder Kartonverpackungen<br />
noch Trinkhalme, Gabeln, Löffel, Gadgets<br />
oder Spielzeuge beifügen möchten. Produzenten<br />
wie auch der Gesetzgeber geben<br />
vor, an welcher Stelle dieser sitzen bzw.<br />
nicht sitzen darf: optoelektronisch lesbare<br />
Codes, Firmenlogos, Markenzeichen und<br />
Inhaltsangaben sind tabu. Die neu entwickelten<br />
Rundläufer-Applikationsanlagen<br />
müssen also sicherstellen, dass die Trinkhalme<br />
selbst bei hohen Prozessgeschwindigkeiten<br />
immer an der vorab definierten<br />
Stelle landen. Das erfordert sowohl maschinenbau-,<br />
automatisierungs- als auch<br />
steuerungstechnisches Know-how.<br />
Zielsicher Applizieren trotz hoher<br />
Drehzahl. Seit 1966 weiß man<br />
bei Geyssel, wie das geht: Mit rund 35<br />
Mitarbeitern entwickelt und baut das mittelständische<br />
Unternehmen unter anderem<br />
Maschinen und Applikatoren für die Verpackungs-<br />
und Getränkeindustrie. Je nach<br />
Typ können die Anlagen voll- oder teilautomatisiert<br />
Objekte wie Trinkhalme, Löffel,<br />
Päckchen etc. vertikal, diagonal, horizontal<br />
auf die gewünschte Seite respektive oben<br />
oder unten auf <strong>Pack</strong>ungen, Becher, Flaschen<br />
usw. applizieren. Maschinen und Handhabungsanlagen<br />
von Geyssel sind weltweit im<br />
Einsatz. Wer nachvollziehen will, wie die<br />
rund drei mal zwei und in der Höhe ca. zwei<br />
Meter messende Anlage Trinkhalme auf die<br />
Dose klebt, muss den Bediener bitten, in<br />
den Slow-Motion-Modus zu schalten. Bei<br />
maximaler Geschwindigkeit strömen pro<br />
Sekunde bis zu 7 Becher oder Dosen aus der<br />
gläsernen Zelle – kaum eine Chance für das<br />
Auge, den eigentlichen Applikationsprozess<br />
nachzuvollziehen.<br />
Beim Sondermaschinenbauer Geyssel war maßgeblich, dass Pilz nicht nur qualitativ<br />
hochwertige Produkte, sondern faktische Unterstützung in allen Fragen rund<br />
um Automation und Sicherheit bietet<br />
Hier läuft’s rund! Wahlweise führen<br />
ein- oder mehrbahnige Transportbänder<br />
die fertig befüllten Behälter zu, Sensoren<br />
erfassen die befüllten Produkte berührungslos.<br />
Zentrales Element der Anlage ist<br />
ein Rundläufer mit 16 Stationen, die um<br />
die vertikale Antriebsachse gruppiert sind.<br />
Im Eingangsbereich sorgt eine Eingangsschnecke<br />
für gleichmäßige Abstände, ein<br />
Einlaufstern befördert das <strong>Pack</strong>gut auf die<br />
Plätze rund um die Hauptwelle. Optische<br />
Sensoren detektieren die an den Behälter<br />
aufgebrachten Druckmarken. Die Anlagensteuerung<br />
veranlasst die an jeder der 16<br />
Aufnahmestationen angebrachten Servomotoren,<br />
Dose, Becher oder Flasche in die<br />
korrekte Ausrichtposition zu drehen. Eine<br />
Düse versieht die Gefäßwand mit Leimpunkten,<br />
ein Appliziergetriebe bringt die<br />
aufzubringenden Objekte auf. In der Regel<br />
wird das Applikationsgut gegurtet per Folienband<br />
über ein Transportrad zugeführt,<br />
ein Messer trennt die einzelnen Teile. Die<br />
Konsistenz des Klebers, meistens ein Hotmelt,<br />
ist dabei so ausgelegt, dass dieser in<br />
kürzester Zeit aushärtet und das Objekt<br />
nicht mehr abfallen kann. Das nunmehr<br />
packfertige Convenience-Produkt fährt auf<br />
der Welle weiter, wird vor der Auswurfstation<br />
noch in die gewünschte Position<br />
gedreht und läuft über ein Ablaufband zur<br />
finalen <strong>Pack</strong>station. Bis dorthin vollzieht<br />
sich der Prozess vollautomatisch, auf Kundenanforderung<br />
wird auch das Verpacken<br />
von einer automatisierten Handling-Einheit<br />
ausgeführt.<br />
Doppelte Sicherheit. Im Zuge der<br />
Neukonzeption des Applikators stand nicht<br />
zuletzt die Frage nach einem leistungsfähigen<br />
und flexiblen Sicherheitskonzept an:<br />
„Beim Vorgängermodell hatten wir noch<br />
klassische Relaistechnik im Einsatz, bei<br />
der neuen Maschine sollten diese durch<br />
Foto: Geyssel Sondermaschinen GmbH
<strong>Pack</strong> & <strong>Log</strong> <strong>08</strong>/19<br />
eine leistungsfähige Kleinsteuerung ersetzt<br />
werden“, sagt Steffen Bienert, Elektrokonstrukteur<br />
bei Geyssel. Konkrete Gefahren<br />
gehen insbesondere von der zentralen Antriebswelle<br />
und den schnell rotierenden<br />
16 Stationen aus. Vier Türen und eine<br />
zuführende Klappe mussten so gesichert<br />
werden, dass Bediener und Personen im<br />
Umfeld nicht gefährdet werden. Im vorliegenden<br />
Fall war eine sichere Verriegelung<br />
mit sicherer Zuhaltung gefordert, um jedes<br />
mutwillige oder versehentliche Öffnen von<br />
Klappen oder Schutztüren im laufenden<br />
Betrieb unmöglich zu machen.<br />
Bei Geyssel wird die<br />
sichere Zuhaltung<br />
des Applikators über<br />
eine zweikanalige<br />
Ansteuerung mit der<br />
sicheren, konfigurierbaren<br />
Kleinsteuerung<br />
PNOZmulti 2 von<br />
Pilz umgesetzt: Das<br />
lediglich 45 mm<br />
schmale Basisgerät<br />
PNOZ m B0 stellt 20<br />
(Bild) sichere Eingänge<br />
und 4 sichere<br />
Halbleiterausgänge<br />
zur Verfügung und<br />
ist bei Bedarf flexibel<br />
erweiterbar<br />
Flexibler Türwächter im Verbund<br />
mit flexibler Steuerung. „Das sichere<br />
Schutztürsystem PSENmlock ist insbesondere<br />
für Maschinen mit gefährlichem<br />
Nachlauf und rotierenden Gegenständen<br />
geeignet, bei denen eine sichere Zuhaltung<br />
ein Muss ist. Will der Bediener hier beispielsweise<br />
wegen einer Fehlfunktion oder einer<br />
nicht korrekt ausgerichteten Dose eingreifen,<br />
gibt das System in keinem Fall eine Tür<br />
oder Klappe zum Öffnen frei. Öffnen lassen<br />
die sich erst dann, wenn die Anlage zuvor<br />
per Not-Halt-Funktion in den sicheren Stillstand<br />
gefahren wurde. Sollte eine Dose mit<br />
einem Gewicht von etwa 250 Gramm aus<br />
ihrer Position im Rundläufer gegen Tür oder<br />
Klappe schleudern, hält der mechanische<br />
Verschluss dem Aufschlag stand“, erläutert<br />
Ruben Maas, Vertriebsingenieur und ZMSE-<br />
Maschinensicherheitsexperte bei Pilz.<br />
Entscheidend für Geyssel war, dass das<br />
robuste und kompakte Schutztürsystem<br />
PSENmlock das einzige seiner Art mit mechanischem<br />
Fehlerausschluss ist: „Wir haben<br />
verschiedene Lösungen in Betracht gezogen<br />
und uns unter anderem deshalb für PSENmlock<br />
entschieden, weil es Verriegelung und<br />
sichere Zuhaltung in einem Gerät bietet. Ein<br />
zusätzliches Plus sind ganz klar die komfortablen<br />
Einbau- und Diagnosefeatures, die<br />
das Gerät vielseitig verwendbar machen“,<br />
ergänzt Steffen Bienert. Schließlich will<br />
Geyssel PSENmlock auch bei anderen Applikations-,<br />
Verpackungs-, Prüf- und Sondermaschinen<br />
einsetzen. Bei PSENmlock sind die<br />
LEDs an drei Gehäuse-Seiten angebracht und<br />
damit für Diagnosezwecke unabhängig von<br />
der Einbausituation gut ablesbar. Ein flexibel<br />
gelagerter Betätiger sorgt zudem für hohen<br />
Toleranzausgleich – für den Fall, dass eine<br />
Das Schutztürsystem PSENmlock stellt in Kombination mit der konfigurierbaren,<br />
sicheren KleinsteuerungPNOZmulti 2 von Pilz eine universell einsetzbare Sicherheitslösung<br />
für Applikations-, Verpackungs- und Prüfmaschinen zur Verfügung<br />
Tür mal um ein paar Millimeter absacken<br />
sollte. Realisiert wird die sichere Zuhaltung<br />
über eine zweikanalige Ansteuerung. Die für<br />
ihre Zwecke geeignete Kleinsteuerung fand<br />
Geyssel in der konfigurierbaren sicheren<br />
Kleinsteuerung PNOZmulti 2: Das lediglich<br />
45 mm schmale Basisgerät PNOZ m B0<br />
stellt 20 sichere Eingänge und 4 sichere<br />
Halbleiterausgänge zur Verfügung und ist<br />
bei Bedarf flexibel erweiterbar. Das von<br />
Pilz entwickelte Softwaretool PNOZmulti<br />
Configurator gestaltet die Konfiguration der<br />
Kleinsteuerung denkbar einfach, alle für die<br />
Applikationszelle erforderlichen Funktionen<br />
sind bereits in der kleinen Sicherheitssteuerung<br />
PNOZmulti 2 angelegt. PNOZmulti 2<br />
überwacht Sicherheitsfunktionen zuverlässig<br />
mit zertifizierter Hard- und Software und<br />
lässt sich modular an die jeweilige Applikation<br />
anpassen.<br />
Kooperation auf Augenhöhe.<br />
„Maßgeblich für uns war, dass Pilz nicht<br />
nur qualitativ hochwertige Produkte, sondern<br />
faktische Unterstützung in allen Fragen<br />
rund um Automation und Sicherheit bietet.<br />
Das kompakte Schutztürsystem PSENmlock<br />
setzen wir standardmäßig dort ein,<br />
wo eine sichere mechanische Türverriegelung<br />
unabdingbar ist“, betont Steffen<br />
Bienert. „Als kleines mittelständisches Unternehmen<br />
sind wir auf innovative Partner<br />
angewiesen, die Kooperation mit Pilz läuft<br />
dabei stets auf Augenhöhe. Bei Automatisierung<br />
und Sicherheit werden wir daher<br />
auch in Zukunft gerne auf die Expertise<br />
aus Ostfildern zurückgreifen“, fasst Steffen<br />
Bienert zusammen.<br />
[pl]<br />
Fotos: Pilz GmbH & Co.
Aktuell Pharma Automation Lagertechnik<br />
K <strong>2019</strong><br />
Einfaches Hinauf- und Hinabwinden<br />
der Schalen: Die Wendel ist<br />
ein Kernstück der denisort Anlage<br />
Fotos: Ferag AG<br />
Zuverlässige Sortierung von Brillengläsern<br />
für den weltweiten Versand<br />
Die denisort-Linie, die die Schweizer Ferag AG für ZEISS Vision Care im württembergischen Aalen realisierte,<br />
automatisiert den Versandprozess beim internationalen Augenoptikhersteller. Obwohl die neue Sortieranlage mit<br />
nur 85 Quadratmetern Aufstellfläche weniger Platz beansprucht als ihre Vorgängerin, vervierfacht sie die Kapazität<br />
auf bis zu 35.000 Versandeinheiten pro Tag. Mit dem Sortiergut – überwiegend individuell angefertigten Brillengläsern<br />
– geht sie sehr behutsam um. Obendrein läuft sie extrem leise und schont so die Ohren der in der Halle<br />
arbeitenden Personen.<br />
„ZEISS steht für Kundenerfolg, Innovation,<br />
Präzision und Zuverlässigkeit. Unser oberstes<br />
Ziel besteht darin, unseren Kunden, den<br />
Augenoptiker, erfolgreicher zu machen. Die<br />
<strong>Log</strong>istikkette versorgt unsere Partner innerhalb<br />
kurzer Zeit nach Bestelleingang mit<br />
Ware aus unserer Fertigung oder unserem<br />
Lager. Der reibungslose und schnelle Versand<br />
von vielen tausend Einzellieferungen<br />
Tag für Tag spielt dabei eine wichtige Rolle“,<br />
sagt Joachim Hug beim Rundgang durch<br />
den Versand am seit 1956 bestehenden<br />
Entwicklungs- und Produktionsstandort für<br />
Brillengläser im württembergischen Aalen.<br />
Dabei lenkt der <strong>Log</strong>istikleiter den Blick auf<br />
die neue denisort-Anlage, die nun schon<br />
seit Monaten tadellos ihre Arbeit verrichtet.<br />
Ihre Schalen nehmen – akustisch kaum<br />
vernehmbar – in rascher Folge einen Versandumschlag<br />
nach dem anderen auf. Darin<br />
befinden sich sehr hochwertige Brillengläser,<br />
die ZEISS Vision in der Mehrzahl individuell,<br />
nach den vor Ort im Fachgeschäft<br />
ermittelten Vorgaben des Optikers paarweise<br />
fertigt. Ganz und gar abgestimmt auf die<br />
Sehschwäche des Brillenträgers, um diese<br />
perfekt auszugleichen. Zum geringeren<br />
Teil schickt die von Ferag gebaute Anlage<br />
auch Lagergläser auf die Reise durch die<br />
drei Sortier-Loops. Diese Ware ist bereits<br />
vorproduziert. Darüber hinaus verarbeitet<br />
von Hans Jürgen Jüngling,<br />
freier Fachjournalist<br />
die denisort-Linie einen dritten Warenstrom:<br />
Dabei handelt es sich um Gläser, die aus<br />
anderen Werken stammen, in Aalen jedoch<br />
zusammengeführt, verpackt und ausgeliefert<br />
werden.<br />
Standardisierung reduzierte<br />
Verpackungsarten. Wer vor der<br />
denisort-Anlage steht und sich den Sortierprozess<br />
genauer anschaut, entdeckt „große“<br />
und „kleine“ Versandtaschen. Erstere sind<br />
so vorbereitet, dass sie direkt zum Optiker<br />
gehen können. Sie enthalten neben den<br />
beiden Gläsern je nach Anforderungen<br />
ein Garantiezertifikat, eine Kundenkarte,<br />
den Lieferschein und – bei Bedarf – noch<br />
diverse Marketing-Artikel. Die „kleinen“<br />
Verpackungen sind nicht für die direkte<br />
Auslieferung bestimmt. In aller Regel erreichen<br />
sie Stationen im Ausland, wo sie<br />
entweder weiterverarbeitet – etwa in Fassungen<br />
eingeschliffen – werden oder die<br />
Feinverteilung innerhalb der Supply Chain<br />
erfolgt. „Wir haben im Laufe der Modernisierung<br />
durch Standardisierung die Art der<br />
Verpackungen drastisch eingeschränkt, so<br />
dass damit alle Verwendungsziele abgedeckt<br />
sind“, betont Hug.<br />
Automatischer Transfer zum<br />
Sortierer. Große wie kleine Versandtaschen<br />
wandern über ein Steigband und<br />
eine zweistufige Förderbrücke, die ebenfalls<br />
zum Lieferumfang von Ferag gehörten, vom<br />
Verpackungsautomaten auf die Sortieranlage.<br />
Parallel dazu wird der Barcode der Verpackung<br />
ausgelesen und mit einem Sortierziel<br />
verknüpft. Übergang und „Einschießen“<br />
erfolgen ohne jeden Eingriff per Hand in über<br />
zweieinhalb Meter Höhe. Auf diese Weise<br />
ist ausreichend Platz vorhanden, damit Fußgänger<br />
den darunter liegenden Durchlass<br />
zwischen Verpackungsanlage und denisort-
<strong>Pack</strong> & <strong>Log</strong> <strong>08</strong>/19<br />
Areal passieren können. Unter anderem<br />
für Servicezwecke oder um die zusätzlich<br />
vorhandene halbautomatische Zuführung zu<br />
bedienen. Die aus ergonomischen Gründen<br />
in ein Meter Höhe positionierte Aufgabestelle<br />
ist für Spezialfälle reserviert. Unter anderem<br />
werden dort Produkte zugeführt, die von anderen<br />
Standorten stammen. Darüber hinaus<br />
dient sie für die Bestückung der denisort-<br />
Linie mit manuell verpackter Ware. Auch bei<br />
dieser Station ist ein Barcode-Leser im Spiel,<br />
der die Versandtaschen minuziös erfasst.<br />
bez. Anzeige<br />
Platzsparendes Anlagen-Design.<br />
Jedem Besucher fällt sofort auf, wie wenig<br />
Platz die innerhalb kürzester Zeit und<br />
bei vollem Betrieb montierte Sortieranlage<br />
beansprucht. Ihre Aufstellfläche beträgt<br />
lediglich 15,2 mal 5,6 Meter. Trotz der<br />
knapp bemessenen Dimensionen gelang<br />
es Ferag 192 Sortierziele unterzubringen.<br />
Diese repräsentieren entweder ein Hub<br />
oder eine bestimmte Etappe der von ZEISS<br />
Vision Care verpflichteten <strong>Log</strong>istikdienstleister,<br />
ein spezifisches Land oder einen<br />
Großkunden. Alle mit einer solchen Destination<br />
korrespondierenden Behälter sind<br />
lückenlos in drei Ebenen übereinander angeordnet.<br />
Um jede Ebene kontinuierlich<br />
ansteuern zu können, bedurfte es einer<br />
Wendel mit sehr engen Kurvenradien.<br />
ILLIG.de<br />
Therformance<br />
Pfiffige Konstruktionsdetails: Konisch zulaufende Seitenführungen und permanente<br />
Linksneigung der Schalen ermöglichen besonders enge Kurvenradien<br />
Damit die maßgeschneiderten, sehr dicht<br />
aneinander gereihten denisort-Schalen in<br />
den Kurven nicht miteinander kollidieren<br />
oder an den Stützen der Wendel anstoßen,<br />
haben die Schweizer Ingenieure deren Seitenführung<br />
konisch geformt. Außerdem<br />
fahren die 32 mal 40 Zentimeter großen<br />
Schalen permanent nach links geschwenkt<br />
im Uhrzeigersinn durch die Loops. Dabei<br />
beträgt die Kettengeschwindigkeit 0,6 Meter<br />
pro Sekunde. Der dafür aufzubringende<br />
Energieaufwand ist minimal: Denn das<br />
komplette System benötigt lediglich einen<br />
Antrieb. Hinzu kommt die Druckluft, mit<br />
deren Hilfe die einzelnen Päckchen an der<br />
Zielrutsche ausgeschleust werden.<br />
Ferag-System eignet sich auch<br />
als Pufferspeicher. Ihre Ladung wirft<br />
jede Schale entsprechend der vorab definierten<br />
und beim „Einschießen“ übermittelten<br />
Zielvorgabe ab. Ist einer der Behälter<br />
voll oder nicht an seinem Platz, folgt eine<br />
neue Runde durch die Anlage, die so zugleich<br />
als Pufferspeicher fungieren kann.<br />
Obendrein besteht die Möglichkeit, auf<br />
Dauer nicht zustellbares Sortiergut an eine<br />
„Overflow“-Rutsche abzugeben. Insgesamt<br />
umfasst der Sortierrundlauf eine Strecke von<br />
115 Metern Kettenlänge.<br />
Bewährte Technologie mit<br />
smartem Fehlermanagement. Um<br />
reibungslose Prozesse sicherzustellen, habe<br />
ZEISS Vision Care bei der Automatisierung<br />
der Versandprozesse in Aalen den Einsatz<br />
von bereits in der Praxis bewährter und<br />
zudem nahezu wartungsfreier Standardtechnologie<br />
favorisiert, so Hug. Trotzdem habe<br />
es bei der Projektumsetzung die eine oder<br />
andere Herausforderung gegeben. Unerlässlich<br />
für den Anlagenlieferanten: Er musste<br />
mit einer intelligenten Lösung im Hinblick<br />
auf eventuell auftretende Falschsortierungen<br />
aufwarten. Dabei erfüllten die Schweizer<br />
– wie der Supply Chain Manager lobend<br />
hervorhebt – präzise die Erwartungen von<br />
ZEISS Vision Care. Bei einer Sortierstörung<br />
signalisiert das intelligente, Industrie-4.0-<br />
konforme denisort-System dies sofort dem<br />
Anlagenbetreiber, der dann korrigierend<br />
eingreifen kann. Jede Rutsche wird durch<br />
drei Lichtschranken überwacht, so dass sich<br />
jeder Produktabwurf genau nachverfolgen<br />
und kontrollieren lässt.<br />
Hohes MaSS an Flexibilität und<br />
Präzision. Brillengläser sind sehr empfindlich.<br />
Deshalb habe sich ZEISS Vision<br />
explizit für einen Ausrüster entschieden,<br />
dessen Technik mit hochsensibler Ware umgehen<br />
kann. Zudem sei jede Versandtasche<br />
ein Unikat. Je nach Inhalt und Gewicht reagiere<br />
sie unterschiedlich, wenn sie in Bewegung<br />
gesetzt werde. Dies verlange von der<br />
Förder- und Sortiertechnik ein hohes Maß<br />
an Flexibilität und Präzision. Als weltweiter<br />
Marktführer für Druckweiterverarbeitung<br />
besitze Ferag genau das profunde Know-how<br />
in Sachen Papier-Handling, nach dem der<br />
Augenoptikhersteller gesucht habe. Hugs Resümee:<br />
„Die automatisierte Sortierung von<br />
in Papiertaschen verpackten Brillengläsern<br />
ist keine triviale Aufgabe. Ferag hat sie aus<br />
unserer Sicht bestens gemeistert.“ [pl]
Aktuell Pharma Automation Lagertechnik<br />
K <strong>2019</strong><br />
Maßgeschneiderte<br />
Werkstückträgersysteme<br />
In Stuttgart auf der motek <strong>2019</strong> zeigt mk in Halle 3, Stand 3323 seine vielfältigen und<br />
individuellen Systemlösungen für den Werkstückträger-Transport und die Anlagenverkettung.<br />
In der automatisierten und vernetzten<br />
Teilefertigung wird der Transfer von<br />
Erzeugnissen auf Werkstückträgern<br />
ausgeführt. So kann deren Lage und Position<br />
auf der gesamten Fertigungs- bzw.<br />
Montagelinie exakt definiert werden.<br />
Die Transfersysteme für die Verkettung<br />
der einzelnen Bearbeitungsstationen<br />
gewährleisten das zuverlässige Takten,<br />
Zuführen, Sortieren, Puffern, Vereinzeln,<br />
Drehen oder Be- und Entladen der<br />
Werkstückträger. Flexibel und modular<br />
sollten die Systeme zudem sein, gerne<br />
mit Roboter-Anbindung und natürlich<br />
auch ein gutes Preis-Leistungsverhältnis<br />
bieten. Um diese Anforderungen zu<br />
erfüllen, hat mk seine Systemlösungen<br />
für den Werkstückträger-Transport um<br />
neue, kundenorientierte Bausteine erweitert<br />
und präsentiert diese neben bewährten<br />
Lösungen auf der Motek <strong>2019</strong><br />
in Stuttgart.<br />
Das neue Werkstückträgersystem Versaflex rundet das mk-<br />
Portfolio für den Werkstückträger-Transport ab<br />
Foto: mk Technology Group<br />
Neues Transportsystem für<br />
geringe Gewichte. Das neue, flexible<br />
Werkstückträgersystem Versaflex,<br />
vormals E-M-M-A, rundet ab sofort das<br />
mk-Portfolio für den Werkstückträger-<br />
Transport ab. Die bewährten Systeme<br />
auf Basis von Zahnriemen, Staurollenketten,<br />
Ketten und Flachplattenbändern<br />
werden nun durch ein einspuriges und<br />
leichtes Scharnierband-Fördersystem,<br />
auch Kunststoff-Kettenförderer genannt,<br />
erweitert. Das System ist für Produkte<br />
mit einem Gewicht bis max. 10 kg pro<br />
Werkstückträger ausgelegt und hat eine<br />
Systembreite von 85 mm (Kettenbreite<br />
83 mm).<br />
Dank des einspurigen Aufbaus und Kurvenradien<br />
ab 160 mm können komplexe<br />
Streckenverläufe in beengten Platzverhältnissen<br />
abgebildet werden. Und das<br />
mit nur einem Antrieb und einer Geschwindigkeit<br />
von max. 25 m/min. Die<br />
Werkstückträger haben im Standard eine<br />
Breite von 150 mm und werden mithilfe<br />
von Seitenführungen geleitet. Neben den<br />
Förderstrecken stehen Funktionsmodule<br />
wie Stopper zum Stauen, Puffern oder<br />
Vereinzeln und Weichen zum Verteilen<br />
der Werkstückträger auf mehreren Förderspuren<br />
zu Verfügung. Zudem verfügt<br />
das System über Positioniereinheiten zum<br />
präzisen Zentrieren oder zur Entkopplung<br />
der Werkstückträger bei Bestückung oder<br />
Entnahme.<br />
Das System Versaflex ist nach dem Baukastenprinzip<br />
aufgebaut und kann einfach<br />
und kostengünstig in Ihren Produktionsprozess<br />
integriert, angepasst und erweitert<br />
werden.<br />
Vielseitige Module für flexiblen<br />
Umlauf. Versamove ist ein<br />
zuverlässiges und prozesssicheres System<br />
für den Werkstückträger-Transport. Durch<br />
den modularen Aufbau des Systems ist<br />
eine schnelle und transparente Planung<br />
und Projektierung gewährleistet. Eingeteilt<br />
nach drei Gewichts- und Größenklassen<br />
steht für jede Anwendung immer das richtige<br />
System zur Verfügung.<br />
Zuführung und Verketten auf<br />
engstem Raum. Das staufähige Palettenumlaufsystem<br />
SPU 2040 ermöglicht<br />
insbesondere beim Verketten mehrerer<br />
Arbeitsstationen mit unterschiedlichen<br />
Takt- oder Umrüstzeiten das dynamische<br />
Puffern und Vereinzeln von Werkstückträgern.<br />
Die leeren WTs werden automatisch<br />
unterhalb der Transportebene<br />
zurück gefördert.<br />
Getaktete Verkettung mit<br />
festen Zyklen. Das taktfähige Kettenumlaufsystem<br />
TKU 2040 eignet sich<br />
besonders für eine definierte, lageorientierte<br />
Zu- und Abführung und zur festen<br />
Verkettung von Bearbeitungszentren.<br />
Der Bandkörper kann sowohl mit vordefinierter<br />
Breite als auch mit verstellbarer<br />
Breite ausgelegt werden.<br />
[pl]
<strong>Pack</strong> & <strong>Log</strong> <strong>08</strong>/19<br />
Menschen // Gesichter // Karrieren<br />
Die SÜDPACK Verpackungen<br />
GmbH & Co. KG hat einen<br />
neuen Sprecher der<br />
Geschäftsführung für die<br />
SÜDPACK-Gruppe benannt:<br />
Erik Bouts hat die Position<br />
mit 9. September <strong>2019</strong> vom<br />
bisherigen Sprecher und<br />
geschäftsführenden Gesellschafter<br />
Johannes Remmele<br />
übernommen.<br />
Die <strong>Log</strong>opak Systeme<br />
GmbH & Co.KG hat einen<br />
neuen Geschäftsführer. Steffan<br />
Gold leitet gemeinsam mit<br />
Dietrich Barsch die Geschäfte<br />
der weltweit tätigen Etikettierexperten<br />
aus Hartenholm bei<br />
Hamburg. Der Betriebswirt<br />
bringt 17 Jahre Erfahrung als<br />
Geschäftsführer in High Tech<br />
Unternehmen mit.<br />
Die Jungheinrich AG hat<br />
mit Dr. Lars Brzoska einen<br />
neuen Vorsitzenden des<br />
Vorstands. Der 46-jährige<br />
Betriebswirt ist seit 2014<br />
Mitglied des Vorstandes des<br />
Lösungsanbieters für die Intralogistik<br />
aus Hamburg. Bis<br />
Sommer 2018 leitete er erfolgreich<br />
das Vertriebs-Ressort,<br />
anschließend übernahm er<br />
die Verantwortung für den<br />
Vorstandsbereich Technik.<br />
Mit 1. September <strong>2019</strong> hat<br />
Richard Perner von Dick<br />
van Bruggen bei der Bobst<br />
Meerbusch GmbH die Vertriebsleitung<br />
übernommen.<br />
Perner arbeitet seit 1993 bei<br />
Bobst Meerbusch in der Vertriebsorganisation.<br />
Seit 2015<br />
steht er mit seiner umfassenden<br />
Praxiserfahrung den<br />
deutschen Kunden von BOBST<br />
in der Wellpappenbranche zur<br />
Seite.<br />
Veranstaltungen // Bildung // Termine<br />
Eurasia <strong>Pack</strong>aging . Fachmesse. Zeit: 23.<br />
bis 26. Oktober <strong>2019</strong>. Ort: Istanbul / Türkei.<br />
Weitere Informationen unter:<br />
www.packagingfair.com<br />
BrauBeviale. Fachmesse. Zeit: Dienstag, 12.<br />
bis 14. November <strong>2019</strong>. Ort: Nürnberg /<br />
Deutschland. Weitere Informationen unter:<br />
www.braubeviale.de<br />
<strong>Log</strong>istik und Transportverpackungen. Seminar.<br />
Zeit: 5. bis 6. November <strong>2019</strong>. Ort: Leipzig /<br />
Deutschland. Weitere Informationen unter:<br />
www.verpackungsakademie.de<br />
ECR Tag <strong>2019</strong>. Branchentreff. Zeit: 14. November<br />
<strong>2019</strong>. Ort: Vösendorf / Österreich.<br />
Weitere Informationen unter:<br />
www.ecr-austria.at/ecrtag
Aktuell Pharma Automation Lagertechnik<br />
K <strong>2019</strong><br />
Das Schweizer Unternehmen Thermoplan ist<br />
einer der Weltmarktführer in der Entwicklung<br />
und Produktion hochwertiger Kaffee-Vollautomaten<br />
für den professionellen Einsatz<br />
Fotos: Thermoplan AG<br />
„Es braucht Automatisierung, um auch<br />
morgen und übermorgen<br />
erfolgreich zu sein.“<br />
Am Ufer des Vierwaldstättersees errichtet TGW für den Kaffeemaschinen-Spezialisten Thermoplan ein hochautomatisiertes<br />
Shuttle-Lager, das bereits im Februar 2020 in Betrieb gehen wird. Vor Kurzem konnte beim Richtfest in<br />
Weggis die Fertigstellung der Gebäudehülle gefeiert werden, die Montage des Shuttle-Systems ist ebenfalls bereits<br />
gestartet. Im Interview spricht Thermoplan-CEO Adrian Steiner über die Gründe für die Automatisierung, welche<br />
Rolle Ergonomie bei der Gestaltung der Kommissionier-Arbeitsplätze spielt, und warum man auf eine starke Partnerschaft<br />
mit TGW setzt.<br />
Herr Steiner, welche Herausforderungen<br />
bringt das B2B-Geschäft für Thermoplan<br />
mit sich – und was bedeutet das für Ihre<br />
Intralogistik?<br />
Das Wichtigste für uns ist: Wir glauben an<br />
den Produktionsstandort Schweiz. Damit wir<br />
hier auch morgen und übermorgen erfolgreich<br />
sein können, braucht es Investitionen<br />
in die Automatisierung des Materialflusses.<br />
Das bringt natürlich auch eine Effizienzsteigerung<br />
mit sich.<br />
Was waren die Gründe für die Umstellung<br />
von einem manuellen Lager auf ein<br />
Shuttle-Lager?<br />
Bei der Entscheidung hat unter anderem<br />
das wachsende Marktvolumen eine Rolle<br />
gespielt, der tägliche Kaffeekonsum steigt seit<br />
Jahren. Unsere Kunden profitieren von dieser<br />
Entwicklung – und Thermoplan wächst mit<br />
ihnen. Die Kaffeemaschinen müssen zuverlässig<br />
funktionieren, daran werden wir von<br />
unseren Kunden letztlich gemessen. Um<br />
diesen Anspruch an das Qualitätsmanagement<br />
weltweit erfüllen zu können, muss<br />
auch die Intralogistik perfekt funktionieren.<br />
Zum Beispiel, um die Rückverfolgbarkeit der<br />
Komponenten und Produkte sicherzustellen.<br />
Von früher manuell auf heute vollautomatisiert:<br />
was bedeutet das für Thermoplan?<br />
Vor dreieinhalb Jahren haben wir uns<br />
für die Automatisierung der Intralogistik<br />
entschieden und mit einem externen Berater<br />
einen Masterplan entwickelt. Wir sind<br />
schrittweise vorgegangen und haben zuerst<br />
eine neue Software eingeführt, mit der wir<br />
den Materialfluss steuern. Das hat auch die<br />
Art, wie wir arbeiten, verändert. Der nächste<br />
Schritt war daher die intensive Weiterbildung<br />
unserer Mitarbeiter.<br />
Als dritter Schritt folgt jetzt die eigentliche<br />
Automatisierung mit einem Shuttle-Lager<br />
von TGW. Als kleines Familienunternehmen<br />
ist das eine anspruchsvolle Investition für<br />
Thermoplan – und eine Herausforderung.<br />
Bei einem solchen Projekt braucht man<br />
fachliches Know-how und einen Partner,<br />
auf den man sich verlassen kann. Das war<br />
einer der Gründe, warum wir TGW ausgewählt<br />
haben.<br />
Was waren die Herausforderungen bei der<br />
Planung bzw. der Anbindung des Shuttle-
<strong>Pack</strong> & <strong>Log</strong> <strong>08</strong>/19<br />
Lagers an die bestehenden Gebäude?<br />
Wir wollten eigentlich einen Bau errichten,<br />
in den auch das Shuttle-Lager integriert<br />
werden sollte. Bei der benötigten Größe des<br />
Systems mussten wir aber schnell feststellen,<br />
dass sich das auf der vorhandenen Fläche<br />
nicht umsetzen ließ. Daher haben wir das<br />
Shuttle als separates Gebäude errichtet und<br />
es mit einer Passerelle an das bestehende<br />
Werk angebunden.<br />
der Konstruktion tragen, sondern auch die<br />
Bewegungsenergie der Shuttles aufnehmen.<br />
Können Sie uns die Highlights des Anlagenkonzepts<br />
beschreiben?<br />
Wir werden über 40.000 Tablare im<br />
Shuttle haben, die Halle selbst hat ein Volumen<br />
von 27.000 m³ – das alleine ist schon<br />
beeindruckend. Die 100 Stingray Shuttles<br />
im kommenden Jahr automatisch hin- und<br />
herfahren zu sehen, wird großartig: darauf<br />
freue ich mich schon sehr.<br />
Das ist eine Reise, die wir gemeinsam mit<br />
TGW machen. Uns war ein Partner wichtig,<br />
dass unsere Mitarbeiter gesund bleiben: das<br />
ist das Wichtigste für uns. Dementsprechend<br />
bemühen wir uns um eine ergonomische<br />
Arbeitsumgebung: das geht von der Akustik<br />
über die Lichtverhältnisse und die Arbeitshöhe<br />
bis hin zur ergonomischen Gestaltung<br />
der höhenverstellbaren Kommissionier-Arbeitsplätze<br />
von TGW.<br />
Warum haben Sie sich für TGW als Intralogistik-Spezialist<br />
entschieden?<br />
Die Werte, die TGW lebt und der Umgang<br />
miteinander haben uns genauso wie die Investitionen<br />
in Zukunftstechnologien überzeugt.<br />
Das ist eine Reise, die wir gemeinsam mit TGW machen. Uns<br />
war ein Partner wichtig, der in neue Technologien bzw. Innovationen<br />
investiert und gemeinsam mit uns Lösungen entwickelt.<br />
Adrian Steiner,<br />
CEO der Thermoplan AG<br />
Welche Rolle hat die spezielle Bodenbeschaffenheit<br />
dabei gespielt?<br />
Das Areal, auf dem wir bauen, heißt „Weiher“<br />
– das sagt eigentlich schon alles (lacht).<br />
Geologisch gesehen ist es ein Gebiet, in<br />
das zwar auch Ausläufer eines Felsmassivs<br />
hereinragen, das aber trotzdem sehr viel<br />
Wasser enthält. Für die optimale Stabilität<br />
mussten wir 162 Pfähle in die Erde bohren<br />
– würde man sie aneinanderreihen, ergäbe<br />
das eine Länge von 2.185 Meter. Das<br />
Fundament muss ja nicht nur das Gewicht<br />
der in neue Technologien bzw. Innovationen<br />
investiert und gemeinsam mit uns Lösungen<br />
entwickelt. Das hat TGW von Anfang an<br />
toll gemacht.<br />
Welche Rolle hat die Ergonomie bei den<br />
TGW Kommissionier-Arbeitsplätzen gespielt?<br />
Wir legen traditionell großen Wert darauf,<br />
Sie spiegeln auch die Unternehmenskultur<br />
und Werte von Thermoplan wider. Es geht<br />
darum, gemeinsam Lösungen für anspruchsvolle<br />
Aufgaben zu finden. Diese Partnerschaft<br />
ist uns sehr wichtig, um gemeinsam<br />
zu wachsen. Und die Automatisierungs-Reise<br />
wird weitergehen, davon bin ich überzeugt.<br />
Vielen Dank für das Gespräch.<br />
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Aktuell Pharma Automation Lagertechnik K <strong>2019</strong><br />
Kreislaufwirtschaft: Hot Topic der K <strong>2019</strong><br />
Produkte aus Kunststoff sind aus kaum einem Lebensbereich mehr wegzudenken. Aus gutem Grund. Kunststoffverpackungen<br />
verlängern die Haltbarkeit von Lebensmitteln, Kunststoffteile im Auto machen es leichter und<br />
senken dadurch den CO 2<br />
-Ausstoß. In der Medizin stellen sie ein Höchstmaß an Hygiene und damit Sicherheit her.<br />
Trotz seiner vielen Vorteile ist der wichtige Grundstoff aber seit einiger Zeit in Misskredit geraten – wegen des<br />
Kunststoffabfalls, der ganze Landstriche vermüllt und in riesigen Teppichen auf den Weltmeeren schwimmt. Aber<br />
dieses Problem ist lösbar. Eine zentrale Rolle nimmt dabei die Kreislaufwirtschaft ein, die auch ein Hot Topic der K<br />
<strong>2019</strong>, The World´s No. 1 Trade Fair for Plastics and Rubber, vom 16. bis 23. Oktober <strong>2019</strong> in Düsseldorf sein wird.<br />
K <strong>2019</strong><br />
Infobox<br />
Termin: 16. bis 23. Oktober <strong>2019</strong><br />
Ort: Messe Düsseldorf<br />
Öffnungszeiten:<br />
Täglich 10.00 bis 18.30 Uhr<br />
Hallen: 1 bis 17, Eingänge Nord A (unten), Nord<br />
B (oben 1.OG), Nord D, Ost, Süd<br />
Turnus: dreijährig<br />
Internet: www.k-online.de<br />
Die Idee der Kreislaufwirtschaft ist<br />
an sich einfach. Wertvolles Grundmaterial,<br />
das einmal für ein Produkt<br />
verwendet wurde, wird nach Ende<br />
seiner Lebensdauer so aufbereitet, dass es<br />
wiederverwendet werden kann. Immer<br />
und immer wieder. Das geht nicht mit<br />
jedem Material. Aber es funktioniert hervorragend<br />
mit sehr vielen Kunststoffen.<br />
Eine Kreislaufwirtschaft führt dazu, dass<br />
die Abfallmenge drastisch kleiner wird.<br />
Überdies schont sie die Ressource Rohöl,<br />
denn wo neue Produkte aus recyceltem<br />
Kunststoff hergestellt werden, braucht<br />
man keine Neuware einzusetzen.<br />
Vor rund 70 Jahren wurde Kunststoff zum<br />
Massenprodukt. Nach Berechnungen der<br />
University of California wurden seither 8,3<br />
Milliarden Tonnen produziert. Vor allem im<br />
Zuge des kräftigen Bevölkerungswachstums<br />
in vielen Teilen der Welt nimmt die Menge<br />
des produzierten Kunststoffes in der letzten<br />
Zeit kräftig zu. 1950 wurden nach der Erhebung<br />
gerade einmal 2 Millionen Tonnen<br />
Kunststoff produziert, 2017 waren es aber<br />
schon 348 Millionen Tonnen. Entsprechend<br />
steigt auch die Menge des Kunststoffabfalls<br />
und macht die Frage nach dem vernünftigen<br />
Umgang hiermit immer dringender. Denn<br />
die Vermüllung und ungehemmte Ressourcennutzung<br />
schadet nicht nur der Umwelt,<br />
sondern bremst auch das wirtschaftliche<br />
Wachstum.<br />
Das Problem anpacken. Viele Länder<br />
der Welt haben inzwischen erkannt: Will<br />
man den unbestreitbaren Nutzen der Kunststoffprodukte<br />
beibehalten, kann man nicht<br />
so weitermachen wie bisher. Die EU stellt<br />
daher in ihrer 2018 vorgestellten Kunststoffstrategie<br />
die Kreislaufwirtschaft in den<br />
Fokus. In Chinas aktuellem Fünf-Jahres-Plan<br />
wird die Kreislaufwirtschaft als Ziel postuliert.<br />
Länder wie Indien und Indonesien<br />
haben der Verschmutzung durch Kunststoffabfälle<br />
den Kampf angesagt. Ansätze<br />
für einen Kreislauf gibt es auch in Afrika,<br />
beispielsweise in Nigeria. Weil vielerorts<br />
überdies auch unter Verbrauchern die Kritik<br />
an Kunststoff wächst, haben sich schon eine<br />
ganze Reihe internationaler Markenhersteller<br />
zum Recycling bekannt. Firmen wie<br />
Coca-Cola, Ikea, Kraft Heinz oder Adidas<br />
versprechen, bei der Herstellung ihrer Produkte<br />
oder bei deren Verpackung künftig<br />
mehr Kunststoff aus Rezyklaten einzusetzen<br />
oder, wie die chinesische Gree Electric Appliances,<br />
einer der größten Hersteller von<br />
elektronischen Heimgeräten, ihre Produkte<br />
gleich ganz recyclingfähig zu machen.<br />
Viele Faktoren kommen zusammen.<br />
Noch ist der Kreislauf nirgends in<br />
großem Stil im Gang. Damit er funktioniert,<br />
müssen viele Voraussetzungen erfüllt sein.<br />
Zunächst einmal braucht es Sammelsysteme.<br />
Wenn gebrauchte Kunststoffe wiederverwertet<br />
werden sollen, muss man eine hinreichende<br />
Menge davon zur Verfügung haben.<br />
Es gibt derzeit auf der Welt unterschiedliche<br />
Systeme. Pfandsysteme, die sich zum<br />
Beispiel in Deutschland für PET-Flaschen<br />
etabliert haben oder Modelle, die eine finanzielle<br />
Beteiligung von Industrie und Handel<br />
am Einsammeln von Verpackungen vorsehen.<br />
Allen liegt die Überlegung zugrunde,<br />
dass Kunststoffmüll einen Wert hat und dass<br />
es sich daher lohnt, ihn zu sammeln. Wichtig<br />
ist auch das Produktdesign. Bislang wird<br />
dabei vor allem auf die Funktionalität und,<br />
Foto: ALPLA
ei Konsumgütern, auf das Aussehen geachtet.<br />
Künftig sollte die Recyclingfähigkeit<br />
schon bei der Entwicklung eines Produkts<br />
berücksichtigt werden.<br />
Eine weitere Kernkomponente jeder<br />
Kreislaufwirtschaft ist das Recycling. Man<br />
braucht Technologien, die es ermöglichen,<br />
gebrauchte Kunststoffe zu reinigen, zu<br />
sortieren, zu schreddern und wieder in<br />
Kunststoffgranulat zu verwandeln, das als<br />
Material in einer Produktion von Kunststoffteilen<br />
eingesetzt werden kann. Viele<br />
dieser Technologien gibt es bereits. Ein<br />
Problem stellt dagegen vielfach noch die<br />
Qualität des Rezyklats dar. Nur einwandfreies<br />
Rezyklat kann zur Herstellung von<br />
hochwertigen Kunststoffteilen verwendet<br />
werden. Noch ist in der Praxis aber kaum<br />
vorhersehbar, wie rein ein Sekundärkunststoff<br />
aus Rezyklat ist. Thorsten Kühmann,<br />
Geschäftsführer des Fachverbands Kunststoff-<br />
und Gummimaschinen im VDMA<br />
schlägt daher vor, Standards für die Rezyklate<br />
zu schaffen. „Bislang weiß niemand,<br />
der Rezyklate einsetzt, welche Qualität er<br />
bekommt. Dadurch werden die Prozesse<br />
unsicherer, denn man kann die Produktion<br />
nicht so beeinflussen, wie mit standardisierter<br />
Neuware. Rezyklate wären viel leichter<br />
zu akzeptieren, wenn sie standardisiert<br />
würden.“ Auf jeden Fall gilt: Je sauberer<br />
Kunststoffabfall ist, desto leichter lässt er<br />
sich wieder zu hochwertigem Kunststoffgranulat<br />
verarbeiten. Viele Experten plädieren<br />
daher für getrennte Sammelsysteme,<br />
damit die unterschiedlichen Kunststoffe<br />
nicht erst beim Recycling-Unternehmen mit<br />
viel Wasser- und Energieaufwand getrennt<br />
werden müssen.<br />
Vernetzung nötig. Im Kern geht es<br />
in der Kreislaufwirtschaft darum, die Bereiche<br />
Abfallwirtschaft und Recycling mit<br />
der Produktion zu vernetzen. Da steht man<br />
heute erst am Anfang. „Das Haupthindernis<br />
für eine funktionierende Kreislaufwirtschaft<br />
sind die unterschiedlichen Akteursgruppen“,<br />
sagt denn auch Henning Wilts, Experte<br />
für Kreislaufwirtschaft beim Wuppertal<br />
Institut für Klima, Umwelt, Energie. Es<br />
fehle an der Verknüpfung der Prozesse<br />
von Sammeln, Recyceln und Produzieren<br />
über Unternehmensgrenzen hinweg. Der<br />
Datenaustausch finde noch nicht statt. So<br />
kann ein Produzent zum Beispiel noch nicht<br />
wissen, welchen Kunststoff der Recycler<br />
gerade erarbeitet und er weiß damit auch<br />
nicht, welche Mengen er bekommen kann.<br />
Auch unterliegen die einzelnen Bereiche des<br />
Kreislaufs meistens ganz unterschiedlichen<br />
gesetzlichen Regeln. „Die Systeme haben<br />
sich über Jahrzehnte getrennt entwickelt.<br />
Sie zusammenzuführen ist eine große Aufgabe“,<br />
sagt Wilts.<br />
Dennoch lohnt sich die Anstrengung, die<br />
Hindernisse zu beseitigen, nicht nur aus<br />
Gründen des Umwelt- und Ressourcenschutzes.<br />
Die EU-Kommission sieht in einer<br />
Kreislaufwirtschaft für Kunststoffe auch<br />
einen Beitrag zur Erhöhung der Wettbewerbsfähigkeit<br />
und damit einen konkreten<br />
wirtschaftlichen Nutzen. Dem stimmt<br />
Experte Wilts zu: „Wenn es gelingt, zu<br />
einer Kreislaufwirtschaft zu kommen, dann<br />
wäre sie so kostensparend und effizient,<br />
dass andere Länder das gerne übernehmen<br />
würden“, ist er überzeugt. Wer mit<br />
der Kreislaufwirtschaft anfängt, hat also<br />
eine Vorbildfunktion. Die werterhaltende<br />
Nutzung der Ressource Kunststoff wird zu<br />
einem überzeugenden Argument auch für<br />
jene Länder und Regionen, in denen die<br />
Lösung des Problems Kunststoffmüll erst<br />
am Anfang steht.<br />
Nicht alle Kunststoffe können wirtschaftlich<br />
sinnvoll recycelt werden und nicht alle gebrauchten<br />
Kunststoffe finden zurück in den<br />
Kreislauf. Doch auch sie können nützlich<br />
sein. Durch die thermische Verwertung, also<br />
das Verbrennen, helfen sie, den notwendigen<br />
Brennstoff beispielsweise für Zementanlagen<br />
einzusparen. Der Grundstoff Kunststoff<br />
wird also wenigstens noch ein zweites Mal<br />
verwendet.<br />
In einem sind sich alle Fachleute einig: Will<br />
man nachhaltig und global etwas ändern<br />
und eine funktionierende Kreislaufwirtschaft<br />
dauerhaft implementieren, dann ist die Unterstützung<br />
und Zusammenarbeit der gesamten<br />
Wertschöpfungskette, vom Materialhersteller<br />
bis zum Endverbraucher notwendig. Nachhaltiges<br />
Verhalten beginnt zu Hause und in<br />
der Schule.<br />
Die Menschen müssen auf den Wert von<br />
Kunststoff aufmerksam gemacht werden und<br />
zwar über alle Nationalitäten, alle Altersgruppen<br />
und gesellschaftlichen Gruppen hinweg.<br />
Aber unerlässlich ist auch ein hohes Maß an<br />
Engagement von der Politik und der Gesetzgebung.<br />
Protektionismus, der nur die eigenen<br />
nationalen Interessen und eine Reihe von<br />
Einflüssen im Zusammenhang mit der Handelspolitik<br />
berücksichtigt, wird nicht hilfreich<br />
sein, um geeignete Maßnahmen umzusetzen<br />
und ein allgemeines Umdenken zu fördern.<br />
Einige positive Initiativen gibt es bereits: So<br />
sind die Mitgliedstaaten der Europäischen<br />
Union beispielsweise verpflichtet, bis 2025<br />
eine Sammelquote von 90% für Kunststoff-<br />
Einwegflaschen zu erreichen. Es werden<br />
jedoch noch viel mehr konkrete Maßnahmen<br />
gebraucht, z.B. die Festlegung von Margen<br />
für den Einsatz von recyceltem Material in<br />
der Produktion oder den Anteil der Stromerzeugung,<br />
der durch die Verbrennung von<br />
Kunststoffabfällen erreicht werden soll. [pl]<br />
Foto: Messe Düsseldorf, Constanze Tillmann<br />
Das Thema Kreislaufwirtschaft wird auf der K<br />
<strong>2019</strong> in Düsseldorf nicht nur an den Ständen der<br />
Aussteller breiten Raum einnehmen, sondern<br />
auch im Rahmenprogramm omnipräsent sein. So<br />
steht Circular Economy z.B. in der Sonderschau<br />
„Plastics Shape the Future“ unter Federführung<br />
von Plastics Europe im Fokus, ebenso wie beim<br />
„VDMA Circular Economy Forum“. Bereits in den<br />
Eingangsbereichen der K <strong>2019</strong> werden die „Touch<br />
Points Circular Economy“ die Fachbesucher für<br />
das Thema sensibilisieren und auf passende Angebote<br />
in den Hallen hinweisen.
Aktuell Pharma Automation Lagertechnik K <strong>2019</strong><br />
Technologische Neuentwicklungen für<br />
nachhaltige Verpackungslösungen<br />
Der Systemanbieter für Maschinen und Werkzeuge für das Thermoformen von Kunststoffen, ILLIG Maschinenbau,<br />
präsentiert auf der globalen Leitmesse K <strong>2019</strong> in Düsseldorf mehrere technologische Weltpremieren. Der<br />
Messestand folgt dem Motto „Circular Thinking!“ mit Aspekten des Design for Recycling und Eco Design. Der<br />
verantwortungsvolle Umgang mit Kunststoffen und das Streben nach geschlossenen Materialkreisläufen sind ILLIG<br />
als Familienunternehmen und als Pionier im Thermoformen sehr wichtig. ILLIG treibt hierzu Neuentwicklungen<br />
unter dem Dach Pactivity ® , der 360° Maßgeschneiderten Verpackungsentwicklung im Thermoformen stetig voran.<br />
Neue nachhaltige IML-T ® Cardboard<br />
Anwendung. Das Unternehmen<br />
stellt auf der K <strong>2019</strong> mehrere Weltneuheiten<br />
aus seiner Werkzeug- und Maschinenbauentwicklung<br />
vor. Unter anderem die einfach<br />
recycelbare Kunststoff-Karton-Verbund-<strong>Pack</strong>ung<br />
IML-T ® Cardboard, eine brillant doppelseitig<br />
dekorierbare Verpackung, die sich<br />
durch ein einfaches Trennen von Kunststoff-<br />
Inlay und Kartonummantelung auszeichnet.<br />
Diese innovative Verpackungslösung hat<br />
ILLIG mit einem interdisziplinären ILLIG<br />
Pactivity ® -Expertenteam nach den Anforderungen<br />
„Design for Recycling“ und den<br />
Aspekten des „Eco Designs“ entwickelt. Das<br />
Entwicklungsteam hat dabei darauf geachtet,<br />
das Gute zu bewahren, die vorhandene<br />
Technik zu schärfen und Neues aufzunehmen.<br />
Diese Anwendung ist auf allen ILLIG<br />
IML-T ® Anlagen herstellbar und birgt neue<br />
Möglichkeiten der Dekorationstechnologie<br />
im Thermoformen.<br />
Erstmals brillante Deckeldekoration<br />
mit IML-T ® . Mit einer weiteren<br />
IML-T ® -Premiere – ebenfalls unter Berücksichtigung<br />
des „Design for Recycling“ entwickelt<br />
– zeigt ILLIG Becher aus R-PET<br />
mit leicht abzulösenden Papier-Etiketten.<br />
Besucher können sich davon persönlich<br />
auf dem Messestand im integrierten Verpackungslabor<br />
überzeugen. ILLIG ergänzt<br />
diese Anwendung mit einem weiteren technologischen<br />
Meilenstein im Thermoformen:<br />
Erstmals auf der K <strong>2019</strong> präsentiert ILLIG<br />
das neue Thermoformsystem IC-RDK 80<br />
mit RDKL-Einheit. Dieses IML-T ® -System<br />
ILLIG<br />
Halle Stand<br />
3 A52<br />
produziert brillant dekorierte Deckel aus<br />
R-PET, abgestimmt auf die genannten dekorierten<br />
R-PET Becher. ILLIG ist damit<br />
weltweit einziger Anbieter von IML-T ®<br />
Thermoformsystemen aus einer Hand und<br />
reagiert mit diesen Neuentwicklungen auf<br />
die gestiegene Nachfrage nach IML-T ® -<br />
Anwendungen im Markt.<br />
ILLIG Thermoformer der 4. Generation.<br />
Eine weitere Weltpremiere ist die<br />
Vorstellung der ersten Thermoformanlage<br />
der 4. Generation. Das neue Produktionssystem<br />
RDM 76K 4G verfügt über eine hohe<br />
Leistung und hat ein komplett neues Antriebssystem<br />
sowie eine deutlich größere<br />
Schließkraft. Die Maschine produziert auf<br />
der Messe Trinkbecher aus rezykliertem<br />
PET. Die Besucher können sich auf die Premiere<br />
des neu entwickelten kompakten<br />
Hochleistungsthermoformsystems freuen.<br />
Circular Thinking!“ bei ILLIG. Neue IML-T ® Cardboard Anwendung<br />
spart 60 % Kunststoff ein und lässt sich einfach sortenrein trennen<br />
Digitale Transformation im<br />
Thermoformen. ILLIG zeigt auf der<br />
K <strong>2019</strong> Entwicklungen der digitalen Transformation<br />
im Thermoformen mit dem Ziel,<br />
die Gesamtverfügbarkeit und damit die Produktivität<br />
der ILLIG-Systeme maßgeblich<br />
zu erhöhen. Mit ILLIG Connectivity bietet<br />
das Unternehmen bereits eine gesicherte<br />
Netzwerkanbindung der Produktionssysteme<br />
beim Kunden an. Connectivity optimiert<br />
die Auftrags- und Prozesssteuerung<br />
und vereinfacht den Datenaustausch, die<br />
Datenverarbeitung, -protokollierung und<br />
-archivierung. ILLIG wird auf der Messe<br />
weitere Schritte von Connectivity zu Industrie<br />
4.0 vorstellen.<br />
Das Unternehmen dokumentiert mit den<br />
vorgestellten neu entwickelten Maschinen<br />
und Anwendungen in gewohnter Weise<br />
die technologische Marktführerschaft im<br />
Thermoformen. <br />
[pl]<br />
Foto: ILLIG
<strong>Pack</strong> & <strong>Log</strong> <strong>08</strong>/19<br />
Mit ihrer sehr hohen Energieeffizienz<br />
und Präzision, ihrer besonders kompakten<br />
Bauweise und vergleichsweise<br />
niedrigen Investitionskosten finden<br />
die vollelektrischen e-mac Spritzgießmaschinen<br />
von Technical Moulding<br />
über Teletronics bis hin zu <strong>Pack</strong>aging in<br />
einem breiten Anwendungsspektrum<br />
Einsatz<br />
Foto: ENGEL<br />
Kurze Zykluszeiten<br />
kosteneffizient abbilden<br />
Mit maßgeschneiderten Fertigungslösungen steigert ENGEL die Wettbewerbsfähigkeit<br />
seiner Kunden. Dabei ist die Leistungsfähigkeit der Spritzgießmaschine eine wesentliche<br />
Stellschraube für die Wirtschaftlichkeit der Anwendung. Um innerhalb des vollelektrischen<br />
Anwendungsbereichs in der Verpackungsindustrie noch gezielter abstufen zu<br />
können, betritt die ENGEL e-mac 280 auf der K <strong>2019</strong> das <strong>Pack</strong>aging-Parkett.<br />
Auf einer vollelektrischen e-mac<br />
740/280 Spritzgießmaschine werden<br />
während der acht Messetage<br />
in einem 48-fach-Werkzeug von Sibo Tubenschultern<br />
aus HDPE (Borealis Borouge)<br />
mit einem Gesamtschussgewicht von<br />
81,6 Gramm produziert. Die Zykluszeit<br />
liegt bei acht Sekunden und damit genau<br />
in dem Bereich, in dem die e-mac ihre Effizienzvorteile<br />
voll und ganz ausspielt. „Die<br />
e-mac vereint eine sehr hohe Energieeffizienz<br />
und Präzision mit einer besonders<br />
kompakten Bauweise und vergleichsweise<br />
niedrigen Investitionskosten“, betont<br />
Friedrich Mairhofer, Produktmanager<br />
elektrische Maschinen von ENGEL.<br />
ENGEL<br />
Halle Stand<br />
15 C58<br />
Kompakte Maschinen für eine höhere<br />
Flächenproduktivität. Durch<br />
eine optimierte Kniehebelgeometrie baut<br />
die Schließeinheit der e-mac 280 besonders<br />
kurz, ohne den Öffnungshub zu verkleinern.<br />
„Dies ermöglicht, die Hallenfläche optimal<br />
auszunutzen und die Flächenproduktivität<br />
zu steigern“, sagt Mairhofer. So findet die<br />
e-mac 280 mit 2800 kN Schließkraft vielfach<br />
in Anwendungen mit großen Mehrkavitätenwerkzeugen<br />
Einsatz.<br />
Die ENGEL e mac Maschinen sind inklusive<br />
Auswerfen und Anpressen ausschließlich mit<br />
besonders leistungsstarken Servomotoren<br />
ausgerüstet, was nicht nur höchste Präzision<br />
und Prozessstabilität, sondern auch einen<br />
optimalen Gesamtwirkungsgrad sicherstellt.<br />
„Mit ihren Leistungsmerkmalen stellt die<br />
e-mac für viele Verpackungsanwendungen<br />
oberhalb einer Zykluszeit von sechs Sekunden<br />
die wirtschaftlichste Lösung dar“, so<br />
Mairhofer. Insgesamt deckt die Baureihe<br />
ein breites Einsatzspektrum ab. Mit Schließkräften<br />
von 500, 750, 1000, 1800 und<br />
2800 kN haben sich die e-mac Maschinen<br />
in den Branchen Teletronics und Technical<br />
Moulding bereits sehr gut etabliert.<br />
Zwei Baureihen für noch kürzere<br />
Zykluszeiten. Im schnelllaufenden,<br />
vollelektrischen High-Performance-Bereich<br />
mit Zykluszeiten von unter sechs Sekunden<br />
erfüllt ENGEL mit der e-motion Baureihe<br />
und den auf Verschlussanwendungen<br />
zugeschnittenen e-cap Maschinen die<br />
unterschiedlichsten Marktanforderungen<br />
mit jeweils höchster Präzision und Wirtschaftlichkeit.<br />
Die beiden Baureihen decken<br />
zusammen ein Schließkraftspektrum von<br />
300 bis 6500 kN ab und erreichen Zykluszeiten<br />
von unter zwei Sekunden. Sowohl<br />
die e-motion als auch die e-cap Maschinen<br />
sind mit einem gekapselten Kniehebel und<br />
einer sehr sauberen linearen Plattenführung<br />
ausgerüstet, was sie für streng regulierte<br />
Fertigungsbereiche und Reinräume in der<br />
Lebensmittel- und Medizintechnikindustrie<br />
prädestiniert.<br />
[pl]<br />
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Aktuell Pharma Automation Lagertechnik K <strong>2019</strong><br />
Zukunftsweisende PET-Konzepte<br />
Neue PET-Flasche vereint relevante Nachhaltigkeitsaspekte<br />
KHS stellt auf der K-Show ein neues PET-Konzept am Beispiel einer Saftflasche vor. Sie vereint einzelne umweltschonende<br />
Verpackungslösungen in einem Behälter und unterstützt damit den Gedanken der Circular Economy.<br />
Wie Effizienz und Nachhaltigkeit miteinander einhergehen, zeigt der Systemanbieter anhand weiterer linientauglicher<br />
Behälterlösungen sowie des Serviceangebots Bottles & ShapesTM. Mit diesen Technologien unterstützt KHS<br />
seine Kunden bei der Umstellung auf ein umwelt- und ressourcenschonendes Verpackungsportfolio.<br />
Wie sich Prozesseffizienz und Nachhaltigkeit<br />
verbinden lassen, wird<br />
das bestimmende Thema der K-<br />
Show im Oktober in Düsseldorf sein. Die<br />
Nachfrage der Getränke- und Nahrungsmittelindustrie<br />
nach Verpackungslösungen, die<br />
effiziente Produktionsprozesse unterstützen<br />
und bei einem hohen Produktschutz<br />
zugleich einen Beitrag zum Schutz der<br />
Umwelt leisten, wächst stetig, betont Kai<br />
Acker, Vorsitzender der Geschäftsführung<br />
bei KHS. „Schon heute bieten wir hierfür<br />
zukunftsweisende Konzepte. Mit unserem<br />
umfassenden PET-Portfolio decken wir die<br />
gesamte Wertschöpfungskette vom innovativen<br />
Flaschendesign bis zur energie- und<br />
ressourceneffizienten Produktion ab.“ Der<br />
Systemanbieter ist mit seinen Themen am<br />
Puls der Zeit, so Acker. „Wir unterstützen<br />
bei der Umstellung auf umwelt- und ressourcenschonende<br />
Verpackungen. Unser Portfolio<br />
bietet dabei konkrete Lösungen, um den<br />
Nachhaltigkeitsgedanken weiter voranzutreiben.“<br />
Acker sieht KHS mit seinen innovativen<br />
Produkten und Services deshalb für das<br />
laufende Geschäftsjahr gut aufgestellt. „Vor<br />
dem Hintergrund einer für KHS insgesamt<br />
positiven Geschäftsentwicklung der Unternehmensgruppe<br />
im ersten Halbjahr richten<br />
wir unseren Fokus darauf, unsere Produkte,<br />
Prozesse und Lösungen konsequent weiterzuentwickeln.“<br />
KHS Corpoplast<br />
Halle Stand<br />
13 A75<br />
Die neue PET-Flasche vereint einzelne umweltschonende Verpackungslösungen<br />
in einem Behälter und unterstützt damit den Gedanken der Circular Economy<br />
Neues Flaschenkonzept im Mittelpunkt<br />
des Messeauftritts. Vor diesem<br />
Hintergrund wurde eine neue PET-Flasche<br />
entwickelt, die erstmals auf der K-Show präsentiert<br />
wird. Das Unternehmen führt dabei<br />
verschiedene Disziplinen seines umfassenden<br />
Know-hows zusammen und schafft einen bisher<br />
einzigartigen Behälter. Mit diesem verfolgt<br />
KHS seine Strategie aus Reduktion, Recycling<br />
und Wiederverwertung konsequent weiter.<br />
Dafür wurde eine Partnerschaft mit einem<br />
Umweltdienstleister geschlossen.<br />
Im Vergleich zu herkömmlichen PET-Behältern<br />
realisiert der Systemanbieter mit seinem neuen<br />
Konzept einen hohen Produktschutz und eine<br />
längere Haltbarkeit insbesondere für sensitive<br />
Getränke. Darüber hinaus ist die Flasche vollständig<br />
recyclingfähig und schont zusätzlich<br />
Ressourcen. „Unser Ziel war es, einen Behälter<br />
mit kleinstmöglichem ökologischen Fußabdruck<br />
zu konzipieren. Damit entwickeln wir<br />
den Ansatz der Circular Economy konsequent<br />
weiter“, sagt Acker.<br />
Ganzheitlicher Liniengedanke.<br />
Dass KHS die gesamte Prozesskette effizient<br />
und nachhaltig zugleich gestaltet, zeigt der<br />
Systemanbieter darüber hinaus anhand von<br />
Linienlösungen für die PET-Verarbeitung. Diese<br />
sind nicht nur in der Lage, recycelten Kunststoff<br />
effektiv zu verarbeiten. Sie zeichnen sich<br />
zudem durch Energie- und Ressourceneffizienz<br />
aus – und zwar vom Streckblasprozess bis zur<br />
Palettierung.<br />
Mit dem Bottles & ShapesTM-Programm treibt<br />
KHS zudem seine Entwicklungen entlang<br />
der gesamten Produktionskette voran. Dabei<br />
werden nicht nur erste Ideen, Zeichnungen<br />
und 3D-Animationen zur gewünschten Flasche<br />
realisiert, sondern ebenso Prototypen,<br />
individuelle Musterflaschen und langlebige<br />
Blasformen. Auch hier ist in Zusammenarbeit<br />
mit dem Kunden die Reduzierung des<br />
Materialeinsatzes und damit die Schonung<br />
der Umwelt eines der zentralen Ziele. [pl]<br />
Foto: KHS-Gruppe
<strong>Pack</strong> & <strong>Log</strong> <strong>08</strong>/19<br />
Thermoformen leicht gemacht<br />
Speedformer KMD 78.2 Speed – Launch einer neuen Generation<br />
Was passiert, wenn Entwickler der KIEFFEL GmbH, Freilassing, wesentliche Anforderungen der Kunden hinsichtlich<br />
Bandstahlmaschinen vereinen? Es entsteht der Speedformer KMD 78.2 Speed! Auf der K <strong>2019</strong> in Düsseldorf<br />
auf dem Kiefel-Stand können die Besucher live erleben, wie der Speedformer KMD 78.2 Speed performt. Die<br />
neue Generation der Kiefel-Bandstahlmaschinen bietet die gewohnte Qualität bei noch mehr Produktivität und<br />
Energieeffizienz.<br />
mit erheblichem Mehrwert bei Bedienung<br />
und Instandhaltung. Das Heizsystem ist<br />
innerhalb kürzester Zeit einsatzbereit<br />
und punktet mit einer um 20% höheren<br />
Heizleistung bei weniger Energiebedarf.<br />
Gemeinsam mit dem Energierückgewinnungssystem<br />
der Servoantriebe führt das<br />
zu erheblichen Energieeinsparungen.<br />
Intelligente Nutzerführung.Einfach<br />
und intuitiv, das ist die Devise der Interaktion<br />
zwischen Mensch und KMD 78.2 Speed.<br />
Piktogramme und Grafiken, teils animiert,<br />
unterstützen bei der Einstellung von Maschinenparametern<br />
den Betrieb – und wenn nötig<br />
auch bei der Fehlerdiagnose und Behebung.<br />
Die neue KMD-Generation kommt mit der<br />
Foto: Kiefel<br />
Speedformer KMD 64.2 Speed – Erstmals vorgestellt am<br />
Kiefel <strong>Pack</strong>aging Dialogue Day, 26./27. Juni <strong>2019</strong> in Freilassing<br />
Erwin Wabnig, Bereichsleiter der<br />
Kiefel <strong>Pack</strong>aging Division veranschaulicht:<br />
„Die neue Maschinengeneration<br />
arbeitet schnell und zuverlässig.<br />
Bediener, auch ohne spezifische Ausbildung,<br />
können sie intuitiv bedienen. Ergonomie<br />
und Datentransparenz verstehen<br />
sich von selbst. Und natürlich, neben gängigen<br />
Materialien und Produkten, verarbeitet<br />
unsere Neuentwicklung auch neuartige<br />
Folienwerkstoffe und stellt daraus<br />
auch komplexe Produkte bei geringem<br />
Energieverbrauch her.“<br />
Hinter den Kulissen der KMD 78.2<br />
Speed. Im Fokus der Kiefel-Spezialisten<br />
standen höhere Produktivität, Prozesskontrolle<br />
und Verfügbarkeit sowie eine zukunftsweisende<br />
intuitive Nutzerführung<br />
KIEFEL<br />
Halle Stand<br />
3 E90<br />
Sparsam geht die neue KMD-Generation<br />
nicht nur mit der Energie um, sondern<br />
auch mit der Folie. Ein neu entwickelter<br />
Folienzuführtisch führt die Folie sicher<br />
und schonend dem Folientransportsystem<br />
zu. Die bewährten Stationsantriebe<br />
stabilisieren und arbeiten symmetrisch.<br />
Das weiter optimierte Formluft-Vakuum-<br />
System ermöglicht es den Kunden, noch<br />
bessere Formteile herzustellen. Mit den<br />
ergonomischen Werkzeugwechselsystemen<br />
lassen sich die Rüstzeiten markant<br />
verkürzen. Die vielen Verbesserungen<br />
und Details summieren sich und erhöhen<br />
die Verfügbarkeit der KMD 78.2 Speed<br />
erheblich. Das macht sich für den Verarbeitungsbetrieb<br />
in Heller und Pfennig<br />
bemerkbar.<br />
Eingabe weniger Parameter aus, den Rest<br />
bestimmen hinterlegte Algorithmen automatisch.<br />
Der gesamte Formprozess und weitere<br />
wichtige Abläufe sind auf einen Blick auf dem<br />
Display sichtbar, wichtige Funktionen nur<br />
einen Klick voneinander entfernt. So ist der<br />
komplette Prozess auch für Nicht-Experten<br />
leicht verständlich.<br />
Den Weg zur neuen Leichtigkeit hat Kiefel<br />
gemeinsam mit zahlreichen Partnern beschritten.<br />
Erwin Wabnig erläutert: „Um die neue<br />
KMD-Generation optimal auf unsere Kunden<br />
abzustimmen, haben wir deren Bedürfnisse<br />
erhoben. Auf dieser Basis haben wir mit Universitäten,<br />
internen und externen Experten<br />
ein System entwickelt, das dem neuesten<br />
Stand der Technik entspricht und den Produktionsalltag<br />
unserer Kunden vereinfacht.“ [pl]
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Anzeigenleitung:<br />
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Redaktionelle Mitarbeit:<br />
Prof. Dr.-Ing. Rolf Jansen<br />
Dr. Michael Pyerin<br />
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