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Pack & Log 06/2023

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Ausgabe <strong>06</strong>/<strong>2023</strong><br />

<strong>Pack</strong> & <strong>Log</strong><br />

Die Fachzeitschrift für Verpackung & Intralogistik<br />

Österreichische Post AG / MZ 10Z038727 M / PL Verlag OG, Bahnstraße 4, 2340 Mödling<br />

126. Ausgabe, 13. Jahrgang<br />

Optimieren Sie lhre Einkaufsprozesse!<br />

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Lagerung<br />

& Handling<br />

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vieles mehr!<br />

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0810 400 3<strong>06</strong><br />

rajapack.at<br />

Titelstory<br />

Der Versandhandel im WandelS6<br />

Lebensmittel<br />

Wenn jedes halbe Gramm<br />

zähltS32<br />

Lagertechnik<br />

Das Zeitalter der fahrerlosen<br />

TransportsystemeS34


BIS ZU<br />

35%<br />

LEICHTER ALS<br />

HERKÖMMLICHE<br />

ALTERNATIVEN<br />

MetsäBoard Pro FBB Bright ist bis zu 35 % leichter<br />

als konventioneller Faltschachtelkarton, bei gleicher<br />

Qualität und Steifigkeit.<br />

MEHR ALS EINE<br />

DURCHSCHNITTSQUALITÄT<br />

metsagroup.com/metsaboard


LOGISTICS HUB<br />

PRODUCTION<br />

Außenansichten<br />

In einer Welt, die von Smartphones besessen<br />

ist, wirkt es gleichermaßen<br />

überraschend wie ungewöhnlich, dass<br />

sich immer mehr junge Menschen für<br />

einfache Mobiltelefone, sogenannte<br />

Dumbphones, entscheiden. Mit den schlichten<br />

Geräten kann man telefonieren und SMS<br />

verschicken, und das war es dann auch schon.<br />

Erinnerungen an die ersten Handymodelle<br />

kommen bei mir hoch. Mit ihren begrenzten<br />

Funktionen bieten Dumbphones eine weniger<br />

süchtig machende Benutzererfahrung als ihre<br />

Smartphone-Gegenstücke. Chat-Foren, Feeds,<br />

Apps und Status-Updates erfordern ständige<br />

Aufmerksamkeit am Smartphone. Das Lesen,<br />

Kommentieren und Liken auf den Sozialen<br />

Plattformen beansprucht viele Stunden pro<br />

Tag. Mails, WhatsApp Nachrichten, Urlaubsbilder<br />

von Freunden und Bekannten erreichen<br />

uns ständig und überall.<br />

Überfordert sind wohl viele regelmäßig, doch<br />

immer mehr Menschen der jüngeren Generation<br />

setzen nun konsequente Schritte. In den<br />

USA berichten Medien von einem regelrechten<br />

Hype um die Dumbphones. Die Verkaufszahlen<br />

steigen stetig, die KäuferInnen sind im Schnitt<br />

zwischen 25 und 35 Jahre alt. Befeuert wird<br />

die Nachfrage von Influencern und Social-Media-Bewegungen,<br />

die für mehr Lebensqualität<br />

durch bewusste Reduktion der Bildschirmzeit<br />

werben. Die Kontrolle über das eigene Leben<br />

zurückerobern steht hoch im Kurs.<br />

Auch in den Niederlanden wurden junge Menschen<br />

zu diesem Trend befragt. Auch dort<br />

ging es vorrangig um Entschleunigung und<br />

Autonomie. „Ich möchte, dass mein Handy tut,<br />

was ich will, und nicht, dass mein Handy mir<br />

durch Algorithmen und Benachrichtigungen<br />

sagt, was ich tun soll“, berichtet ein Regiestudent.<br />

Er ist 26 Jahre alt und nutzt ein Klapphandy<br />

von Nokia – mit großen Tasten und<br />

automatischem Alarmknopf, eindeutig eher<br />

für eine ältere Zielgruppe bestimmt. Außer<br />

einer brauchbaren Kamera vermisst er nichts,<br />

sagt er, schon gar nicht Social-Media-Apps.<br />

„Facebook und Instagram sind nutzlos“, sagt<br />

er, „die wollen nur Geld mit dir verdienen.“ Um<br />

mit seinen FreundInnen in Kontakt zu bleiben,<br />

braucht er sie nach eigener Aussage jedenfalls<br />

nicht.<br />

von Manfred Meixner<br />

Eine gesunde Einstellung, denn das stundenlange<br />

Scrollen wirkt sich nachweislich nachteilig<br />

auf unser psychisches Wohlbefinden<br />

aus. Mehrere Studien haben einen möglichen<br />

Zusammenhang zwischen endlosem Scrollen<br />

und der Entwicklung von ADHS-Symptomen,<br />

Stresssymptomen, Depressionen, Angstzuständen<br />

und Schlafmangel aufgezeigt.<br />

Viele Smartphone-NutzerInnen berichten,<br />

dass sie sich regelrecht getrieben fühlen.<br />

Jedes Tönen und Vibrieren lenkt die Aufmerksamkeit<br />

auf das Handy und unterbricht unser<br />

konzentriertes Arbeiten oder fokussiertes Tun.<br />

Hinzu kommt, dass sich jede Nachricht, jeder<br />

Sprung Richtung Smartphone lohnen könnte.<br />

Vielleicht ist es die ersehnte liebevolle SMS<br />

oder die ungeduldig erwartete Antwort auf<br />

eine wichtige E-Mail?<br />

Es gibt einen Namen für dieses Phänomen:<br />

FOMO, ausgeschrieben „Fear Of Missing Out“<br />

– die Angst, etwas zu verpassen. Sie lässt<br />

uns in jeder freien Sekunde auf das Handy<br />

starren. Wir sind so auf das Klingeln, Summen<br />

und Blinken unseres Smartphones konditioniert,<br />

dass wir auch zum Handy greifen,<br />

wenn gerade nichts passiert. Selbst wenn wir<br />

uns gegen die Impulse wehren, bleibt eine Art<br />

„geistiges Jucken“ zurück. Das möchten viele<br />

Smartphone-UserInnen offenbar nicht mehr<br />

spüren. Mit Hilfe eines Dumbphones wollen sie<br />

kommunikativ bleiben, ohne sich getrieben zu<br />

fühlen. Oder sie nutzen Dumbphones eine Zeit<br />

lang, um herauszufinden, welche Funktionen<br />

sie wirklich vermissen. Danach könne man<br />

das Smartphone gezielt an die eigenen Bedürfnisse<br />

anpassen und wieder nutzen.<br />

Ich muss gestehen, dass ich, obwohl ich eindeutig<br />

nicht zur erwähnten Altersgruppe<br />

gehöre, den Reduktionsgedanken durchaus<br />

anziehend finde. Vorerst werde ich mich aber<br />

damit begnügen, mein Smartphone gelegentlich<br />

einfach stumm- oder auszuschalten – Digital<br />

Detox light.<br />

m.meixner@packundlog.at<br />

DER KREIS SCHLIESST SICH.<br />

Produktion und Intralogistik ergänzen sich. Was früher<br />

als zwei unterschiedliche Disziplinen wahrgenommen<br />

wurde, wächst immer mehr zusammen. Die Voraussetzung<br />

für eine smarte, vernetzte Produktion. Dafür<br />

steht SICK mit seinem 360­Grad­Ansatz zur Optimierung<br />

der gesamten Wertschöpfungskette. So schließt<br />

sich der Kreis – und Produktionslogistik wird smart.<br />

Wir finden das intelligent.<br />

www.sick.com/at/de/smart­productionslogistics


INHALT<br />

Titelstory<br />

von Gernot Rath<br />

Der Versandhandel<br />

im Wandel S 6<br />

Ja, so ein Handschuh – versehen mit dem richtigen Werkzeug<br />

– kann das Leben schon deutlich erleichtern.<br />

Lagermitarbeiter:innen würden sich jedenfalls freuen. Auf S.<br />

40 kann man mehr über den Einsatz dieses speziellen Handschuhes<br />

erfahren. Übrigens, für mich wäre in diesem Fall der<br />

Löffel das richtige Werkzeug, oder besser gesagt zwei: Ein großer, um<br />

sich rasch in Richtung Grund zu graben und ein kleiner, um auch die<br />

Ecken schokofrei zu bekommen – aber das ist eine andere Geschichte.<br />

Innenansichten<br />

In unserer Titelstory (S. 6- 7) geht es diesmal um den Versandhandel.<br />

Er hat in den letzten Jahren eine enorme Entwicklung durchgemacht.<br />

Hauptverantwortlich dafür ist der Digitalisierungsschub,<br />

verursacht durch die COVID-Pandemie. Ebenfalls immer stärker ist<br />

die Nachfrage nach nachhaltigen Verpackungen. Alles in allem große<br />

Herausforderungen für die Versandhändler.<br />

Apropos nachhaltig: Bis vor kurzem galten Verpackungen aus Papier,<br />

Karton und Wellpappe per se als nachhaltig. Brancheninsider wissen<br />

warum: Der nachwachsende Rohstoff und ein funktionierender Recyclingkreislauf<br />

ergeben eine Kreislaufverpackung. Außerhalb der<br />

Branche sieht das schon wieder anders aus – Stichwort: Einwegverpackung.<br />

Und die ist bekanntlich – der öffentlichen Meinung nach<br />

– Müll. So forciert die EU nun den Einsatz von klassischen Mehrwegverpackungen,<br />

was (nicht nur) den heimischen Herstellern von<br />

Papier-, Karton- und Wellpappeverpackungen sauer aufstößt. Mehr<br />

dazu auf S. 12-13.<br />

Zum Abschluss möchte ich wieder ins „Lager“ zurückkehren, denn<br />

innerhalb der Lagertechnik ist ein weiterer Megatrend auszumachen<br />

– und zwar jener zur Automatisierung. So sind wir mittlerweile im<br />

Zeitalter der automatisierten Transportsysteme angelangt. Jede und<br />

jeder, der auf der <strong>Log</strong>iMAT war, kann das wohl bestätigen. <strong>Pack</strong> & <strong>Log</strong><br />

wollte wissen, warum das so ist und was technisch noch alles auf<br />

uns zukommt. Wer das ebenfalls wissen will, kann sich auf S. 34-35<br />

informieren.<br />

Mittlerweile ein Dauergast in der <strong>Pack</strong> & <strong>Log</strong> ist jene einarmige Arbeitskraft,<br />

die für viele Unternehmen eine echte Zukunftsperspektive<br />

darstellt. Die Rede ist vom Cobot. Mehr über seine Möglichkeiten<br />

auf S. 45.<br />

Der Umschlag der <strong>Pack</strong> & <strong>Log</strong> wurde auf<br />

MetsäBoard Prime FBB Bright 305 g/m²<br />

gedruckt<br />

Aktuell<br />

„Langweilig wird es nie“ S 8<br />

Frontalangriff auf Papier,<br />

Karton und Wellpappe S 12<br />

Mit dem Kunden<br />

vom Plastik zum Karton S 16<br />

Gemeinsam zu<br />

mehr Mehrwert S 24<br />

Intelligente Verpackungsund<br />

Palettieranlagen S 26<br />

g.rath@packundlog.at


<strong>06</strong>/<strong>2023</strong><br />

Lebensmittel<br />

Jede Menge Know-how<br />

für den Neuanfang S 28<br />

Wenn jedes<br />

halbe Gramm zählt S 32<br />

Lagertechnik<br />

Das Zeitalter der fahrerlosen<br />

Transportsysteme S 34<br />

Automatisiert in<br />

die Zukunft S 36<br />

Mehr Effizienz und Mitarbeiterzufriedenheit<br />

S 40<br />

Automation<br />

<strong>Pack</strong> & <strong>Log</strong><br />

als E-Paper<br />

Bis zu 30.500<br />

Pakete pro Stunde S 42<br />

Ihre Informationen<br />

unabhängig von<br />

Zeit & Raum<br />

Der Cobot als<br />

vielseitige Arbeitskraft S 45<br />

Firmen & Partner S 46<br />

Impressum S 50<br />

www.packundlog.at<br />

Die Fachzeitschrift für<br />

Verpackung & Intralogistik


Titelstory Aktuell Lebensmittel<br />

Lagertechnik<br />

Automation<br />

Fotos: RAJA<br />

Der Versandhandel im Wandel: Die Symbiose<br />

von Nachhaltigkeit und Digitalisierung<br />

Der Versandhandel hat in den letzten Jahren eine beispiellose Entwicklung durchgemacht, die von der Digitalisierung<br />

und den Auswirkungen der COVID-Pandemie befeuert wurde. Von einem bequemen Weg, Produkte zu<br />

bestellen, hat sich der E-Commerce zu einem unverzichtbaren Bestandteil unseres modernen Konsumverhaltens<br />

entwickelt. Diese Transformation beeinflusst nicht nur den Endkundenmarkt, sondern bewirkt auch eine tiefgreifende<br />

Veränderung in der gesamten Lieferkette. Parallel zu diesem Wandel haben sich auch die Ansprüche an<br />

Verpackungsanbieter verändert, insbesondere im Hinblick auf die Anforderungen an nachhaltige Lösungen.<br />

Anforderungen an Verpackungsanbieter<br />

im Versandhandel. Klassische<br />

Versandverpackungen müssen nicht<br />

nur praktisch und sicher sein, sondern auch<br />

nachhaltig und umweltfreundlich. Die Kunden<br />

legen vermehrt Wert auf nachhaltige Verpackungslösungen<br />

und Unternehmen sind<br />

bestrebt, ihre Lieferketten umweltbewusster<br />

zu gestalten.<br />

Daher werden an Verpackungsanbieter folgende<br />

Anforderungen gestellt:<br />

• Nachhaltigkeit: Verpackungen müssen<br />

ressourcenschonend hergestellt werden,<br />

biologisch abbaubar oder recycelbar sein<br />

und den CO 2<br />

-Fußabdruck reduzieren.<br />

• Anpassbarkeit: Der Versandhandel umfasst<br />

eine breite Palette von Produkten<br />

in verschiedenen Größen und Formen.<br />

Verpackungsanbieter müssen in der<br />

Lage sein, maßgeschneiderte Lösungen<br />

anzubieten, die den unterschiedlichen<br />

Anforderungen gerecht werden.<br />

• Produktschutz: Die Verpackungen müssen<br />

die Produkte während des Transports<br />

sicher vor Beschädigungen schützen und<br />

somit eine hohe Qualität gewährleisten.<br />

• Kundenerlebnis: Eine einfache und ansprechende<br />

Verpackung, die das Auspacken<br />

zum Vergnügen macht, trägt zur<br />

Kundenzufriedenheit bei.<br />

• Effizienz: Effiziente Verpackungslösungen<br />

sind essenziell, um Transportkosten zu<br />

senken und Materialverschwendung zu<br />

minimieren. Schlanke Verpackungsdesigns<br />

tragen zur Nachhaltigkeit bei und<br />

erhöhen die Wirtschaftlichkeit des Versandhandels.<br />

Veränderung des Konsumverhaltens<br />

während der Pandemie. Die<br />

COVID-19-Pandemie hat das Konsumverhalten<br />

drastisch beeinflusst und den Versandhandel<br />

noch stärker in den Fokus gerückt. Lockdowns<br />

und Kontaktbeschränkungen führten<br />

dazu, dass viele Menschen vermehrt online<br />

einkauften, um soziale Kontakte zu reduzieren<br />

und sich selbst und andere zu schützen.<br />

Der E-Commerce erlebte einen regelrechten<br />

Boom, was zu einer deutlichen Zunahme<br />

von Online-Bestellungen und damit auch von<br />

Versandverpackungen führte.<br />

Zusätzlich änderten sich die Bedürfnisse<br />

der Konsumenten. Homeoffice und Homeschooling<br />

führten zu einer erhöhten Nachfrage<br />

nach elektronischen Geräten, Bürobedarf<br />

und Unterhaltungselektronik. Gleichzeitig<br />

stieg das Interesse an Produkten aus den<br />

Bereichen Home-Fitness, Wohnkultur und Lebensmittelversand.<br />

Die Verpackungsbranche<br />

musste sich auf diese veränderten Bedürfnisse<br />

und die gestiegene Bestellmenge einstellen<br />

und entwickelt neue Lösungen und Angebote<br />

für die veränderte Situation. Das betrifft<br />

Aspekte vom Handling und der einfachen<br />

Entsorgung gestiegener Verpackungsmengen<br />

im Privathaushalt über smartere Versandver-


<strong>Pack</strong> & <strong>Log</strong> <strong>06</strong>/23<br />

packungen bis hin zu wiederverwendbaren Verpackungen, die sich<br />

für den Hin- und Rückversand von Produkten eignen..<br />

Digitalisierung als treibende Kraft. Die Digitalisierung<br />

ist zweifellos einer der treibenden Faktoren dieser Transformation.<br />

E-Commerce-Plattformen, mobile Apps und personalisierte Empfehlungssysteme<br />

bieten den Kunden ein individuelles Einkaufserlebnis.<br />

Die nahtlose Verbindung von Online-Shops mit sozialen Medien und<br />

anderen Plattformen schafft eine durchgängige Kundenerfahrung. Der<br />

Online-Handel bietet Flexibilität, Bequemlichkeit und Personalisierung.<br />

Kunden können Produkte von überall aus bestellen und erhalten sie<br />

bequem nach Hause geliefert.<br />

Doch die Digitalisierung geht über die Kundeninteraktion hinaus. Sie<br />

ermöglicht auch die Optimierung von <strong>Log</strong>istikprozessen. Automatisierung,<br />

künstliche Intelligenz und das Internet der Dinge revolutionieren<br />

Lagerhaltung und Versand. Intelligente Lager können den Bestand<br />

präzise verfolgen, was zu effizienteren Lieferketten führt. Drohnen<br />

und autonome Lieferfahrzeuge könnten bald Realität werden und die<br />

Lieferzeiten weiter verkürzen.<br />

Jedoch gibt es auch Herausforderungen. Die steigende Anzahl von<br />

Bestellungen führt zu einer erhöhten Nachfrage nach Verpackungen<br />

und damit zu mehr Abfall. Zudem entstehen <strong>Log</strong>istikprobleme, wie<br />

überlastete Liefernetzwerke, Kapazitätsengpässe oder mangelnde<br />

Ressourcen, die während der Pandemie verstärkt wurden.<br />

Die Rolle der Nachhaltigkeit. Nachhaltigkeit ist zu einem<br />

entscheidenden Faktor für den Versandhandel geworden. Kunden sind<br />

zunehmend sensibilisiert für die Auswirkungen des Online-Shoppings<br />

auf die Umwelt. Einwegverpackungen, die nicht recycelbar sind, stehen<br />

in der Kritik und viele Kunden bevorzugen Unternehmen, die umweltfreundliche<br />

Verpackungslösungen anbieten. Die Verpackungsindustrie<br />

reagiert darauf und entwickelt vermehrt nachhaltige Alternativen.<br />

Dazu gehören recycelbare Materialien, biobasierte Verpackungen und<br />

ressourcenschonende Verfahren.<br />

Verpackungen aus Karton eignen sich besonders gut für den E-Commerce,<br />

da sie geringes Eigengewicht und Stabilität vereinen. Gleichzeitig<br />

sind sie problemlos individualisierbar. Sie können in jeder beliebigen<br />

Größe und für jeden Anwendungsfall passgenau hergestellt werden.<br />

Auch für sperrige Güter wie Haushaltsgroßgeräte und Möbel gibt es<br />

entsprechende Lösungen. Hier bieten beispielsweise Endloswellpappe<br />

oder höhenvariable Kartonagen die Möglichkeit, Waren bedarfs- und<br />

größengerecht zu verpacken. Das spart nicht nur Material und Leerraum,<br />

sondern wirkt sich auch auf die Klimabilanz und Effizienz beim<br />

Versand aus.<br />

Potenziale nutzen, Zukunft gestalten. Der Versandhandel<br />

hat sich in den letzten Jahren stark gewandelt, nicht zuletzt aufgrund<br />

der Pandemie. Verpackungsanbieter stehen vor der Herausforderung,<br />

nachhaltige Lösungen zu entwickeln, um den steigenden Anforderungen<br />

an die Umweltverträglichkeit gerecht zu werden.<br />

Die erfreuliche Nachricht ist, dass Nachhaltigkeit und Digitalisierung<br />

sich nicht gegenseitig ausschließen, sondern vielmehr eine symbiotische<br />

Beziehung eingehen können. Die Digitalisierung ermöglicht die Transparenz<br />

der gesamten Lieferkette. Kunden können Informationen über<br />

Produktursprung, Nachhaltigkeitsmaßnahmen des Unternehmens und<br />

die Recyclingfähigkeit der Verpackungen erhalten. Dies schafft Vertrauen<br />

und ermöglicht den Kunden, fundierte Entscheidungen zu treffen.<br />

Der E-Commerce steht an einem Wendepunkt, und die Zukunft wird<br />

von der richtigen Balance zwischen Nachhaltigkeit und Digitalisierung<br />

geprägt sein. Verpackungsanbieter haben die Möglichkeit, innovative<br />

Lösungen zu entwickeln, die nicht nur funktional und ästhetisch ansprechend<br />

sind, sondern auch ökologischen Ansprüchen gerecht werden.<br />

Die Digitalisierung bietet uns die Werkzeuge, um die Lieferketten zu<br />

optimieren, Abfall zu reduzieren und Transparenz zu schaffen. Die<br />

Verbindung dieser Möglichkeiten mit einem tief verwurzelten Nachhaltigkeitsbewusstsein<br />

wird den E-Commerce in eine Richtung lenken, die<br />

sowohl wirtschaftlichen Erfolg als auch Umweltschutz in Einklang bringt.<br />

Der Weg in die Zukunft: Ganzheitliche Lösungen. Um<br />

den Versandhandel zukunftsfähig zu gestalten, ist ein ganzheitlicher<br />

Ansatz notwendig. Verpackungsanbieter müssen verstärkt in nachhaltige<br />

Technologien und Materialien investieren, um umweltfreundliche<br />

Verpackungslösungen anzubieten.<br />

Unternehmen sollten gleichzeitig auf innovative digitale Lösungen setzen,<br />

um Prozesse zu optimieren und den Kundenservice zu verbessern.<br />

Dabei sollten jedoch ökologische Aspekte nicht vernachlässigt werden.<br />

Die Kombination aus Nachhaltigkeit und Digitalisierung kann zu einer<br />

Win-Win-Situation führen, bei der sowohl die Umwelt als auch die<br />

Unternehmen profitieren.<br />

Der Verpackungshändler RAJA bietet nicht nur eine umfangreiche<br />

Auswahl an Verpackungen für den E-Commerce, sondern auch<br />

fundierte Beratung und Lösungen, die den Bedürfnissen des<br />

modernen Versandhandels entsprechen<br />

Die Zukunft des Versandhandels liegt in einer ausgewogenen Integration<br />

von Nachhaltigkeit und Digitalisierung. Nachhaltige Verpackungslösungen,<br />

effiziente <strong>Log</strong>istikprozesse und digitale Innovationen sind der<br />

Schlüssel zum Erfolg in einer sich wandelnden Welt.<br />

Unternehmen, die auf ganzheitliche Lösungen setzen und die Bedürfnisse<br />

der Kunden und der Umwelt gleichermaßen im Blick behalten,<br />

werden langfristig erfolgreich sein. Die Herausforderungen des Versandhandels<br />

sind groß, aber mit dem richtigen Ansatz und einem bewussten<br />

Umgang mit den neuen Möglichkeiten gelingt es eine nachhaltige und<br />

erfolgreiche Zukunft für den Versandhandel zu gestalten.<br />

Der Verpackungshändler RAJA bietet nicht nur eine umfangreiche<br />

Auswahl an Verpackungen für den E-Commerce, sondern auch fundierte<br />

Beratung und Lösungen, die den Bedürfnissen des modernen<br />

Versandhandels entsprechen. Durch die Kombination von langjähriger<br />

Erfahrung und einem breiten Sortiment unterstützt RAJA Unternehmen<br />

dabei, den richtigen Weg in eine nachhaltige und digitale Zukunft<br />

einzuschlagen. <br />

[pl]


Titelstory Aktuell Lebensmittel<br />

Lagertechnik<br />

Automation<br />

„Langweilig wird es nie“<br />

Ein Gespräch mit Dr. Michael Washüttl über Lebensmittelverpackungen,<br />

Recyclingfähigkeit und den Wandel der Zeit<br />

Bereits seit 30 Jahren beschäftigt sich das Österreichische Forschungsinstitut für Chemie und Technik (OFI) mit<br />

Lebensmittelverpackungen, und das intensiv und mit Leidenschaft. Ein driftiger Grund zu feiern und ein gebührender<br />

Anlass, um einen Blick in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft zu werfen. Mit wem könnten wir das<br />

besser tun als mit Dr. Michael Washüttl, Leiter des Bereichs Verpackung, Recycling & Gefahrgut. Er selbst ist<br />

seit mehr als 20 Jahren am OFI, hat in dieser Zeit einiges erlebt und kennt die aktuellen Herausforderungen der<br />

Branche genau.<br />

Das OFI feiert dieses Jahr 30 Jahre Verpackungsinstitut.<br />

Was bedeutet das für Sie<br />

als langjährigen Leiter dieses Bereichs?<br />

Es ist ein schönes Gefühl, dass wir dieses<br />

Jahr 30 Jahre Verpackungsinstitut feiern<br />

können. Ich bin stolz darauf, wie sich das<br />

Institut in den letzten drei Jahrzehnten weiterentwickelt<br />

hat. Es ist uns gelungen unser<br />

Wissen und unsere Services stetig auszubauen.<br />

Heute haben wir ein breites Portfolio und<br />

viel Erfahrung, um die Verpackungs- und<br />

Lebensmittelindustrie bei der Umsetzung<br />

geforderter Innovationen zu unterstützen.<br />

Wir haben ein sehr engagiertes Team, bei<br />

dem man jeden Tag merkt, dass es für das<br />

Thema brennt und Entwicklungen durch<br />

angewandte Forschung voranbringen will.<br />

Das Lebensmittelangebot ist heute größer<br />

denn je. Ohne zeitgemäße Verpackung und<br />

<strong>Log</strong>istik wäre eine Versorgung von Millionen<br />

Österreicher*innen nicht möglich.<br />

Unsere Prüfungen sowie die Vielzahl an<br />

Forschungsprojekten, in denen wir unser<br />

Know-how einbringen, stellen sicher, dass<br />

Lebensmittel sicher verpackt und auf ihrem<br />

Weg von der Produktion bis hin zum Verzehr<br />

unbeschadet bleiben.<br />

Was macht für Sie die Auseinandersetzung<br />

mit Verpackung(en) so spannend?<br />

Das Thema Verpackung selbst ist einfach<br />

wahnsinnig spannend. Da hat sich so viel<br />

getan in den letzten 50 Jahren. Können Sie<br />

sich vorstellen, dass in Österreich erst 1977<br />

begonnen wurde Altglas zu sammeln? Dass<br />

1985 die ersten Container für Altpapier,<br />

Altmetall und Kunststoff aufgestellt wurden?<br />

Unglaublich, oder? Für uns heute eine<br />

Selbstverständlichkeit.<br />

Zukünftige, Europäische Verpackungsverordnung II<br />

Neuigkeiten und Umsetzungsstrategien<br />

Informationsveranstaltung von<br />

ARA und OFI<br />

15. November <strong>2023</strong>, ab 13.30 Uhr<br />

CAPE 10 / 1100 Wien<br />

€ 190,00<br />

www.ofi.at/events<br />

Dr. Michael Washüttl leitet den Bereich Verpackung, Recycling & Gefahrgut am OFI. Als<br />

eines der größten unabhängigen Prüf- und Forschungsinstitute Österreichs ist das OFI<br />

Mitglied der Austrian Cooperative Research (ACR) und begleitet<br />

mit seiner Expertise die Entwicklung von Innovationen<br />

Lebensmittel zu schützen, zu lagern, zu<br />

transportieren und schlussendlich länger<br />

haltbar zu machen, ist seit jeher ein Bestreben<br />

der Menschen. So wie der Tontopf<br />

anno dazumal sind es heute moderne Verpackungen,<br />

die für diese Aufgaben verantwortlich<br />

sind. Neben dem Schutz und der<br />

verbesserten Haltbarkeit von Lebensmitteln<br />

hat die Verpackung im Laufe der Zeit immer<br />

mehr Aufgaben übernommen. Heute ist sie<br />

auch Informationsquelle und Marketinginstrument.<br />

Die Anforderungen, die an Verpackungen<br />

gestellt werden, entwickeln sich<br />

stetig weiter. Gesetzliche Richtlinien werden<br />

erweitert. Die Auseinandersetzung mit<br />

Verpackung, dem Wechselspiel mit ihrem<br />

Füllgut und – ganz aktuell – ihrer Wiederverwertung<br />

wird nie langweilig. Zumindest<br />

nicht für mich.<br />

Welche Rolle hat das OFI am österreichischen<br />

Markt mittlerweile inne?<br />

Foto: OFI


<strong>Pack</strong> & <strong>Log</strong> <strong>06</strong>/23<br />

Ich würde sagen das OFI beherrscht<br />

viele unterschiedliche Rollen. Forscher,<br />

Entwickler, Wissensvermittler, Brückenbauer,<br />

Partner von Industrie und KMU,<br />

Experte, Problemlöser, ja manchmal sogar<br />

seelischer Beistand. Es kommt vor, dass<br />

ein Kunde nicht mehr weiß, wie er der<br />

Menge an Vorgaben und Verordnungen<br />

Herr werden soll. Er kommt mit einer speziellen<br />

Problemstellung auf uns zu, wir<br />

reagieren unter Bezugnahme auf Normen<br />

und Richtlinien und liefern dann die für ihn<br />

individuell beste Lösung. Als unabhängiges<br />

Prüf- und Forschungsinstitut arbeiten wir<br />

sehr praxisnah, gemeinsam mit Vertretern<br />

der Branche, direkt am Puls der Zeit. Das<br />

kommt all unseren Kunden zu Gute.<br />

Zudem liegt unser Augenmerk auf aktuellem<br />

Wissenstransfer. So geben wir beispielsweise<br />

am 15. November <strong>2023</strong>, bei einer Informationsveranstaltung<br />

in Kooperation mit der<br />

ARA, Einblick in Neuigkeiten und Umsetzungsstrategien<br />

die zukünftige, europäische<br />

Verpackungsverordnung (PPWR) betreffend.<br />

(Anm.: weitere Infos siehe Infokasten)<br />

Hat sich Ihr Forschungsschwerpunkt in<br />

den vergangenen Jahren verändert? Wenn<br />

ja, wer oder was ist dafür verantwortlich?<br />

Wenig überraschend dreht sich momentan<br />

alles um die Themen Recycling, Recyclingfähigkeit,<br />

eine optimierte Kreislaufwirtschaft<br />

und den sicheren Einsatz von Rezyklat.<br />

Diese Aspekte dominieren sowohl in der<br />

angewandten Forschung als auch bei der<br />

Entwicklung und Optimierung von Verpackungen.<br />

Ging es vor zehn Jahren darum<br />

leichtere Verpackungen mit mehr Stabilität,<br />

die gleichzeitig zu längerer Haltbarkeit und<br />

Michael Krainz<br />

ist seit mehr<br />

als 25 Jahren<br />

am OFI. Sein<br />

Know-how<br />

fließt in<br />

Entwicklung,<br />

Prüfung,<br />

Konstruktion,<br />

Design und Optimierung<br />

von<br />

Verpackungen<br />

Frische des verpackten Lebensmittels führen,<br />

zu entwickeln, sollen diese Lösungen<br />

heute zusätzlich recyclingfähig sein. Und<br />

die Zeit drängt: Bis 2030 sollen alle in der<br />

EU in Verkehr gebrachten Verpackungen<br />

wiederverwendbar sein bzw. kostengünstig<br />

rezykliert werden. Speziell für die Kunststoffverpackung<br />

ist das ein ambitioniertes<br />

Ziel. Politische Überlegungen dazu, wie<br />

diese Vorgaben erreicht werden können,<br />

finden laufend statt.<br />

Es gilt sämtliche Aspekte im Wertschöpfungskreislauf<br />

einer Verpackung zu berücksichtigen.<br />

Von der Anwendung über<br />

das Sammeln bis hin zum Sortieren und<br />

Recyceln muss alles aufeinander abgestimmt<br />

sein, sonst funktioniert das gesamte<br />

Konzept nicht. Der Anwender legt Wert<br />

auf ein geschütztes, frisches Produkt, dem<br />

Sammler ist wichtig, dass die Verpackung<br />

und ihre Komponenten richtig entsorgt<br />

sind. Der Sortierer muss sich sicher sein,<br />

dass die Verpackung einem Werkstoffstrom<br />

zugeordnet werden kann, identifizierbar<br />

ist. Und schließlich muss der Rezyklierer<br />

Verpackungskomponenten z.B. durch eine<br />

Dichtetrennung voneinander lösen können.<br />

Das sind nur einige der zahlreichen Faktoren,<br />

die für die Etablierung eines funktionierenden<br />

Kreislaufs erforderlich sind. >><br />

Foto: ACR/schewig-fotodesign<br />

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Umfassendes Know-how für Ihre Anwendung.<br />

Verfügbarkeit und Service weltweit<br />

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modularen Produktbaukastens<br />

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Titelstory Aktuell Lebensmittel<br />

Lagertechnik<br />

Automation<br />

>> Das Thema ist komplex, und es gibt<br />

noch nicht auf alle Fragen zufriedenstellende<br />

Antworten, aber die Branche arbeitet<br />

intensiv daran, u.a. mit unserer Hilfe.<br />

Wann ist eine Verpackung recyclingfähig?<br />

Um die Recyclingfähigkeit einer Verpackung<br />

festzustellen, gibt es grundsätzlich<br />

zwei „Bewertungsebenen“, eine theoretische<br />

und eine praktische. Die „Design4Recyling<br />

Guideline“ listet auf, was theoretisch<br />

notwendig ist, um eine Verpackung zu<br />

recyceln. Im „Recyclability Assessment“-<br />

Prozess wird eine Verpackung praktisch<br />

auf ihre tatsächliche, technische Recyclingfähigkeit<br />

geprüft. Am OFI bieten wir diese<br />

Prüfung in Kooperation mit cyclos-HTP, das<br />

in Deutschland führende Institut für Recyclingfähigkeitsbewertung,<br />

an. Im Technikumsmaßstab<br />

wird dann die Recyclingfähigkeit<br />

im Kreislauf verifiziert bzw. falsifiziert.<br />

Anhand von neun Bewertungskriterien<br />

wird die prozentuale Recyclingfähigkeit<br />

erfasst und mittels Zertifikat ausgewiesen.<br />

So erlangt der Kunde Detailwissen über<br />

die tatsächliche Recyclingfähigkeit seiner<br />

Verpackung und kann bei Bedarf nachschärfen.<br />

Auch an diesem Punkt kann das<br />

OFI mit seiner Expertise unterstützen und<br />

gemeinsam mit dem Kunden mögliche<br />

Verpackungsoptimierungen erarbeiten.<br />

Ein wichtiger Aspekt für international<br />

agierende Unternehmen: Die technische<br />

Recyclingfähigkeit wird vom OFI auch<br />

anhand der laufend aktualisierten Sortierund<br />

Verwertungsstrukturen des jeweiligen<br />

Landes bewertet.<br />

Aktuelle Forschungsschwerpunkte<br />

des OFI<br />

• Identifikation, Design und (Weiter-)Entwicklung<br />

kreislauffähiger Verpackungen<br />

• Sicherheitsaspekte beim Einsatz von Kunststoffpolymerrezyklaten<br />

• Einsatz von Rezyklaten für gleichwertige<br />

Produkte<br />

• Nachhaltiger Materialeinsatz unter Berücksichtigung<br />

des gesamten Produktzyklus<br />

Elisabeth Pinter ist Projektmanagerin am OFI und forscht zu den<br />

Themenbereichen Recycling, Recyclingfähigkeit, Sicherheitsbewertung<br />

von Verpackungen und Mikroplastik<br />

Produktschutz und eine längere Haltbarkeit<br />

des Lebensmittels haben oberste<br />

Priorität im Bereich Verpackungsentwicklung.<br />

Hinzu kommt eben die Recyclingfähigkeit.<br />

Lassen sich diese Anforderungen<br />

miteinander vereinbaren?<br />

Zahlreiche Projekte der letzten Jahre,<br />

die wir in Kooperation mit Verpackungsherstellern<br />

und Abpackern umgesetzt haben,<br />

zeigen, dass sich produktseitige und<br />

kreislaufseitige Anforderungen vereinen<br />

lassen. So lässt sich selbst beim Einsatz<br />

von Monomaterialien zum Teil noch Material<br />

einsparen und somit die Ökobilanz<br />

verbessern.<br />

Die Haltbarkeit eines Lebensmittels ist ein<br />

ganz wesentlicher Punkt in der gesamten<br />

Verpackungsdiskussion. Nicht nur all unsere<br />

Bemühungen das Lebensmittel zu<br />

schützen, auch alle Ressourcen, die in<br />

Anbau und Produktion des Lebensmittels<br />

investiert wurden, sind verloren, wenn<br />

es nicht beim Endkonsumenten am Teller<br />

landet. Immer noch wird viel zu viel<br />

weggeschmissen – nicht nur Verdorbenes,<br />

sondern auch viele Lebensmittel, die noch<br />

genießbar wären. Man kann nicht oft genug<br />

appellieren: Das Mindesthaltbarkeitsdatum<br />

ist ein Richtwert. Originalverpackt halten<br />

Lebensmittel Wochen, ja oft Monate länger.<br />

Setzen Sie Ihren Seh-, Geruchs- und<br />

Geschmackssinn ein! Sie werden stauen,<br />

was noch alles genießbar ist, von dem Sie<br />

es nicht vermutet hätten!<br />

Wo sehen Sie heute die größten Herausforderungen<br />

im Bereich Lebensmittelverpackung?<br />

Die größte Herausforderung liegt aktuell<br />

darin, die Zielvorgaben zeitgerecht<br />

umzusetzen. Das Zeitkorsett der EU ist<br />

eng. Werden Fristen nicht eingehalten,<br />

drohen hohe Strafzahlungen, die dem<br />

Bundesbudget und jedem einzelnen Steuerzahler<br />

zur Last fallen werden. Wir sehen,<br />

dass sämtliche betroffene Branchen mit<br />

Hochdruck daran arbeiten, neben dem laufenden<br />

Geschäft Rahmenbedingungen für<br />

eine effiziente Durchführung zu schaffen.<br />

Das ist in jeder Hinsicht ressourcenintensiv<br />

und bedarf Motivation, Ausdauer und<br />

einer positiven Einstellung. Mit unserer<br />

langjährigen Expertise unterstützen wir,<br />

wo wir können. Arbeiten aktiv mit der<br />

Industrie zusammen und entwickeln gemeinsam<br />

durch angewandte Forschung<br />

Lösungen, die rasch Anwendung in der<br />

Praxis finden können. Das ist uns als<br />

Mitglied des Forschungsnetzwerks ACR<br />

ein großes Anliegen. Wir brauchen keine<br />

Ideen, die in der Schublade verschwinden;<br />

wir brauchen Lösungen, die funktionieren<br />

und der Branche nutzen, und zwar jetzt.<br />

Ein schönes Schlusswort. Vielen Dank<br />

für das Gespräch.<br />

Foto: ACR/schewig-fotodesign


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Titelstory Aktuell Lebensmittel<br />

Lagertechnik<br />

Automation<br />

EU-Verpackungsverordnung: Frontalangriff<br />

auf Papier, Karton und Wellpappe<br />

Foto: austropapier Foto: com_unit / APA / M. Hörmandinger<br />

Die österreichische Papierwirtschaft<br />

gehört seit Jahrzehnten zu den<br />

absoluten Vorreitern bei Nachhaltigkeitsthemen<br />

im Sinne der Bioökonomie<br />

und hat gemeinsam mit der gesamten<br />

Wertschöpfungskette Papier, Wellpappe<br />

und Karton maßgeblich dazu beigetragen,<br />

dass die heimische Kreislaufwirtschaft europaweit<br />

führend ist. Die Sammel- und<br />

Verwertungsquote für Verpackungen aus<br />

Die heimische Wertschöpfungskette Papier/Karton/ Wellpappe kritisiert die pauschale Bevorzugung von wiederverwendbaren<br />

Verpackungen gegenüber tatsächlich recycelten Papierprodukten im aktuellen Entwurf für eine<br />

europäische Verpackungs- und Verpackungsabfallverordnung (PPWR) scharf. Neben ökologischen und wirtschaftlichen<br />

Argumenten, die für Recycling als gleichwertige Lösung sprechen, verzerren vor allem die verpflichtenden<br />

Mehrwegquoten den Wettbewerb und greifen massiv in eine funktionierende Kreislaufwirtschaft ein.<br />

Papier, Karton und Wellpappe beträgt in<br />

Österreich 85 Prozent.<br />

Austropapier als Interessenvertretung der 23<br />

heimischen Papier- und Zellstoffproduzenten<br />

begrüßt ausdrücklich, dass Kreislaufwirtschaft<br />

neben Dekarbonisierung ganz oben<br />

auf der Agenda der EU im Rahmen des Green<br />

Deals steht und auch im Entwurf der europäischen<br />

Verpackungs- und Verpackungsabfallverordnung<br />

(PPWR) Einzug hält.<br />

„Bedauerlicherweise fehlt im<br />

aktuellen Entwurf jedoch ein<br />

eindeutiges Bekenntnis, dass<br />

mehrere Wege zur Zielerreichung<br />

der Klimaneutralität<br />

Europas bis 2050 als gleichwertig<br />

angesehen werden“, so<br />

Austropapier-Präsident Martin<br />

Zahlbruckner<br />

„Bedauerlicherweise fehlt im aktuellen<br />

Entwurf jedoch ein eindeutiges Bekenntnis,<br />

dass mehrere Wege zur Zielerreichung<br />

der Klimaneutralität Europas bis 2050 als<br />

gleichwertig angesehen werden“, erklärt<br />

Austropapier-Präsident Martin Zahlbruckner<br />

und kritisiert die Bevorzugung von<br />

fossilbasierten Reuse-Produkten gegenüber<br />

den recyclingfähigen und erneuerbaren<br />

faserbasierten Verpackungen: „Es muss<br />

von der EU berücksichtigt werden, aus<br />

welchen Materialien die Verpackungen<br />

bestehen und ob funktionierende Systeme<br />

vorhanden sind, die Kreislaufwirtschaft<br />

sicherstellen.” Papier- und Pappfasern,<br />

die im Papierkreislauf recycelt werden,<br />

sind hochwertige europäische Sekundärrohstoffe,<br />

die Primärrohstoffe ersetzen<br />

können und die laut einer Studie der TU<br />

Graz mindestens 25mal verwendet werden<br />

können.<br />

Massive Wettbewerbsverzerrung<br />

durch verpflichtende<br />

Quoten. Der Fachverband PROPAK


<strong>Pack</strong> & <strong>Log</strong> <strong>06</strong>/23<br />

Foto: APA/com_unit/M.Hörmandinger<br />

und die Vereinigung PROPAK Austria als<br />

Vertreter der industriellen Hersteller von<br />

Verpackungen aus Papier, Karton und<br />

Wellpappe können eine pauschale Bevorzugung<br />

von fossilen Reuse-Verpackungen<br />

nicht nachvollziehen: „Wir unterstützen<br />

die EU-Ziele, doch ohne Not ein perfekt<br />

funktionierendes Kreislaufsystem in Frage<br />

zu stellen und Reuse einen pauschalen<br />

Vorrang einzuräumen, ist der falsche Weg<br />

und bedroht Teile der Branche nachhaltig“,<br />

warnt PROPAK-Obmann Georg Dieter<br />

Fischer.<br />

Besonders problematisch sieht die Branche<br />

die von der EU in der PPWR geforderten<br />

Reuse-Quoten, die keine sinnvolle Koexistenz<br />

mit recyceltem Papier, Karton oder<br />

Wellpappe möglich machen. „Die im Entwurf<br />

vorgesehenen verpflichtenden Quoten<br />

stehen diametral zu den Plänen der<br />

EU für eine funktionierende europäische<br />

Kreislaufwirtschaft im Sinne des Green<br />

Deal“, kritisiert Stephan Kaar, Sprecher des<br />

Forum Wellpappe Austria. Verpflichtende<br />

Quoten für alle Verpackungsarten würden<br />

den freien Wettbewerb im Binnenmarkt<br />

gravierend einschränken und einen signifikanten<br />

Anteil von erneuerbaren und<br />

recyclingfähigen Papier-, Karton- und Wellpappe-Verpackungen<br />

durch Materialien<br />

aus fossilen Rohstoffen ersetzen.<br />

Höhere Kosten und Umweltbelastung<br />

durch Reuse. Auch aus<br />

wissenschaftlicher Sicht gibt es keine<br />

nachvollziehbare Begründung für eine<br />

Bevorzugung von fossilbasierten Reuse-<br />

Produkten. Der europäische Wellpappenverband<br />

FEFCO hat errechnet, dass<br />

8,1 Milliarden neue Kunststoffboxen bis<br />

2040 auf den Markt gebracht werden müssen,<br />

wenn die geplanten verpflichtenden<br />

Reuse-Quoten erfüllt werden sollen. Das<br />

ist nicht im Sinne des Green Deals und<br />

Wir unterstützen die<br />

EU-Ziele, doch ohne<br />

Not ein perfekt funktionierendes<br />

Kreislaufsystem<br />

in Frage<br />

zu stellen und Reuse<br />

einen pauschalen<br />

Vorrang einzuräumen,<br />

ist der falsche Weg und<br />

bedroht Teile der Branche<br />

nachhaltig“, warnt<br />

PROPAK-Obmann<br />

Georg Dieter Fischer<br />

unterwandert den eingeschlagenen Weg<br />

der Dekarbonisierung.<br />

Reuse-Verpackungen werden aufgrund der<br />

höheren Transport- und Reinigungskosten<br />

im Vergleich zu recycelten Papiererzeugnissen<br />

viel höhere CO 2<br />

-Emissionen verursachen<br />

und darüber hinaus deutlich teurer<br />

sein. Für fossile Reuse-Verpackungen hat<br />

eine aktuelle McKinsey-Studie eine bis zu<br />

150 Prozent höhere CO 2<br />

-Belastung und bis<br />

zu 200 Prozent höhere Kosten errechnet,<br />

die direkt an die Kund:innen weitergegeben<br />

werden müssen. Eine Umstellung auf Reuse<br />

statt Recycling würde zudem den Wasserverbrauch<br />

drastisch erhöhen.<br />

„Auch eine Verpflichtung zu geschlossenen<br />

Produktkreisläufen wäre für Papier absolut<br />

nicht notwendig, da es einer der größten<br />

Vorteile des Papierrecyclings ist, aus lokalen<br />

Altpapiersammlungen ganz unterschiedliche<br />

Produkte je nach Bedarf an Ort und<br />

Stelle wiederherstellen zu können“, erklärt<br />

Pro Carton-Director General Horst Bittermann<br />

und warnt bei einer Umsetzung vor<br />

steigender Belastung für die Umwelt: „Die<br />

Konsequenz wäre ein massiver Transportanstieg<br />

von Verpackungen für die stoffliche<br />

Verwertung in ganz Europa und exorbitante<br />

„Die im Entwurf vorgesehenen<br />

verpflichtenden<br />

Quoten stehen diametral zu<br />

den Plänen der EU für eine<br />

funktionierende europäische<br />

Kreislaufwirtschaft im Sinne<br />

des Green Deal“, kritisiert<br />

Stephan Kaar, Sprecher des<br />

Forum Wellpappe Austria<br />

„Die Konsequenz wäre ein<br />

massiver Transportanstieg von<br />

Verpackungen für die stoffliche<br />

Verwertung in ganz Europa und<br />

exorbitante zusätzliche und unnötige<br />

CO 2<br />

-Emissionen“, betont<br />

Pro Carton-Director General<br />

Horst Bittermann<br />

zusätzliche und unnötige CO 2<br />

-Emissionen.“<br />

Austropapier-Präsident Martin Zahlbruckner,<br />

PROPAK-Obmann Georg Dieter Fischer,<br />

Pro Carton-Director General Horst<br />

Bittermann und Forum Wellpappe Austria-<br />

Sprecher Stephan Kaar appellieren an ein<br />

Umdenken der EU vor dem Abstimmungsprozess:<br />

„Alle ökologischen, sozialen und<br />

wirtschaftlichen Argumente führen eine<br />

Bevorzugung fossiler Verpackungen ad<br />

absurdum und legen eine gleichwertige<br />

Lösung nahe. Nur mit einer Gleichbehandlung<br />

von nachhaltigen Papier-, Karton und<br />

Wellpappe-Erzeugnissen kann die weitere<br />

Dekarbonisierung im Sinne des Green Deal<br />

gelingen.“<br />

[pl]<br />

Foto: Pro Carton<br />

Foto: PROPAK/APA-Fotoservice/Schedl


Titelstory Aktuell Lebensmittel<br />

Lagertechnik<br />

Automation<br />

ARA Jahresbilanz: 1 Mio. Tonnen<br />

Verpackungen gesammelt<br />

Patentanmeldung sowie Investitionen im Bereich Sortierung und Recycling<br />

Die Altstoff Recycling Austria AG zog im Rahmen ihrer Jahres-Pressekonferenz Bilanz: Die österreichischen Haushalte<br />

haben 2022 mehr als eine Million Tonnen Verpackungen getrennt gesammelt – ein leichter Rückgang von<br />

-3,9 %, der auf den Ukrainekrieg und die damit verbundene Teuerungswelle zurückzuführen ist. Positive Effekte<br />

zeigt die vereinheitlichte Sammlung für Leichtverpackungen: In den Umstellungsregionen verzeichnet die ARA<br />

ein Mengen-Plus von rund 30 %, in Gesamt-Österreich sind es rund +11 %. Neben der Errichtung der größten und<br />

modernsten Sortieranlage Europas investiert die ARA in neue Bereiche, um Stoffkreisläufe entlang der gesamten<br />

Wertschöpfungskette zu schließen, und meldet ein Patent für das Recycling von Kunststoffen an.<br />

Seit 30 Jahren treibt die ARA die Kreislaufwirtschaft<br />

voran und konnte –<br />

mit einem Marktanteil von 70 % und<br />

knapp 16.000 Kund:innen – gemeinsam<br />

mit der österreichischen Wirtschaft in den<br />

letzten drei Jahrzehnten über 14 Millionen<br />

Tonnen CO 2<br />

(umgerechnet rund 130 Mrd.<br />

PKW-Kilometer) einsparen. Effizienz wurde<br />

und wird dabei großgeschrieben: 60 %<br />

Leistungssteigerung bei 53 % Stückkostensenkung<br />

in den letzten drei Jahrzehnten<br />

sind ein eindrucksvoller Beleg dafür. Aufsichtsratsvorsitzender<br />

Alfred Berger zeigt<br />

sich erfreut: „Die ARA hat Wirtschaft, Gesellschaft<br />

und Politik in den letzten 30 Jahren<br />

auf die Kreislaufwirtschaft vorbereitet<br />

– jetzt ist deren Zeit gekommen. Erfolge<br />

wie die Recycling-App Digi-Cycle, ein<br />

Joint Venture mit der Saubermacher AG,<br />

die digitale Datenplattform DiGiDO oder<br />

der Bau der modernsten Sortieranlage Europas<br />

bereiten den Weg für ein zukunftsweisendes,<br />

zirkuläres Wirtschaftssystem.“<br />

Auf regulatorische Herausforderungen wie<br />

Recyclingquoten, die Neuerungen von Abfallwirtschaftsgesetz<br />

und Verpackungsverordnung,<br />

das europäische Lieferkettengesetz<br />

oder die <strong>Pack</strong>aging and <strong>Pack</strong>aging Waste<br />

Directive der EU antwortet die ARA mit Investitionen<br />

– und öffnet neue Bereiche, um<br />

die Wertstoffmengen entlang der gesamten<br />

Wertschöpfungskette zu steigern. „Wachstum<br />

und Ressourcenverbrauch müssen voneinander<br />

entkoppelt werden – erst dann<br />

sprechen wir von Kreislaufwirtschaft und<br />

nur so können wir den Wirtschaftsstandort<br />

und Wettbewerbsfähigkeit stärken. Um<br />

Circular Economy systemisch zu verankern,<br />

muss sie sektoren- und lieferkettenübergreifend<br />

erfolgen“, erklärt ARA Vorstand<br />

Harald Hauke. Die ARA fordert daher eine<br />

koordinierende Stelle auf Regierungsebene,<br />

v.l. Martin Prieler<br />

und Harald<br />

Hauke, ARA<br />

Vorstände<br />

die in Abstimmung mit den europäischen<br />

Institutionen zusammenarbeitet und eine<br />

praxistaugliche Umsetzung ermöglicht.<br />

Kunststoff: Sammelmengen und<br />

Rezyklat-Bedarf steigen. Die im<br />

Green Deal der EU festgeschriebenen<br />

Maßnahmen haben tiefgreifende Veränderungen<br />

in Wirtschaft und Politik zu Folge.<br />

Die ambitionierten Ziele bei Kunststoff-<br />

Recycling (mindestens 55 % bis 2030 in<br />

allen EU-Mitgliedsstaaten) sowie Rezyklat-<br />

Einsatz bei der Neuproduktion (mindestens<br />

30 % im Jahr 2030) erfordern ein neues<br />

wirtschaftliches Handeln. Die ARA hat im<br />

letzten Jahr rund 36.000 Tonnen Ballenware<br />

für das mechanische Recycling zur<br />

Verfügung gestellt und rund 330 Tonnen<br />

Rezyklate an Verpackungsproduzenten<br />

geliefert. ARA Vorstand Martin Prieler erwartet<br />

eine weitere Steigerung auf rund<br />

50.000 Tonnen Ballenware im Jahr 2025.<br />

„Der Bedarf an Rezyklaten wird enorm<br />

steigen. Wir benötigen eine qualitativere<br />

Sortierung, eine höhere Ausbringung der<br />

Sortieranlagen sowie sortenreinere Aufbereitung“,<br />

erklärt Prieler.<br />

Sammlung, Sortierung und (alternatives)<br />

Recycling. „Die drei<br />

Schlüssel zum Erfolg der Recyclingziele<br />

sind Sammlung, Sortierung und Recycling.<br />

Jedoch eignen sich nicht alle Kunststoffe<br />

für das mechanische Recycling - um auch<br />

diesen Anteil zurück in den Kreislauf zu<br />

führen, haben wir eine völlig neue Lösung<br />

entwickelt und ein Patent anmelden können“,<br />

erklärt Harald Hauke.<br />

Mit über zwei Millionen öffentlichen Sammelbehältern<br />

wird die Sammlung von Verpackungen<br />

vorangetrieben. Die neue Anlage<br />

in Oberösterreich, ein gemeinsames Projekt<br />

von ARA, Bernegger und Der Grüne Punkt,<br />

spielt bei der Sortierung eine Schlüsselrolle:<br />

Die Anlage im Ennshafen schließt 50 % der<br />

Sortierlücke in Österreich. „Während die<br />

aktuelle Anlageninfrastruktur eine Sortiertiefe<br />

von 58 % gewährleistet, soll unsere<br />

80 % schaffen. Nach einem ersten Test ab<br />

Februar 2024 startet sie ab dem zweiten<br />

Fotos: ARA Altstoff Recycling Austria AG/APA-Fotoservice/Schedl


<strong>Pack</strong> & <strong>Log</strong> <strong>06</strong>/23<br />

Quartal im regulären Betrieb und wird mit<br />

Leichtverpackungen ausgelastet sein, die<br />

zu 70 % aus Österreich und zu 30 % aus<br />

Deutschland kommen“, erläutert Martin<br />

Prieler. Die sortierten Mengen bilden eine<br />

optimale Basis für die Aufbereitung von<br />

Rezyklaten und sind ein Teil der umfassenden<br />

ARA Strategie zur Erfüllung der<br />

Recyclingziele.<br />

ARA meldet Patent für Recycling<br />

von Rest-Kunststoffen an. Nicht<br />

jeder Kunststoff kann stofflich verwertet<br />

und dem mechanischen Recycling zugeführt<br />

werden. Aufgrund unterschiedlicher Zusammensetzungen<br />

und Verschmutzungen<br />

sind viele Stoffe oder Verpackungen nicht<br />

recyclingfähig. Daher braucht es Alternativen<br />

für mechanisches Recycling. Mit<br />

starken Partnern arbeitet die ARA daran,<br />

auch im Bereich des chemischen Recyclings<br />

Lösungen anbieten zu können. Die<br />

meisten Mischkunststoff-Fraktionen (MKF)<br />

entsprechen allerdings auch nicht den Voraussetzungen<br />

für das chemische Recycling.<br />

Daher müssen MKF-Fraktionen mit Potenzial<br />

fürs chemische Recycling zusätzlich<br />

aufbereitet werden. Die ARA hat dazu eine<br />

Lösung entwickelt und ein Patent für eine<br />

Polyolefin-Aufbereitung (PO) für Sortierreste<br />

aus österreichischen Sortieranlagen angemeldet.<br />

Die Ausbringung und Qualität, die<br />

in diesem Prozess gewonnen werden kann,<br />

wurde fürs chemische Recycling positiv<br />

geprüft.<br />

Unter Berücksichtigung der gesteigerten<br />

Mengen, der neuen Sortieranlage und der<br />

alternativen Aufbereitungsmethoden könne<br />

ab 2025 eine Sortiertiefe von 80 % erreicht<br />

werden. „Mit diesen Maßnahmen steigern<br />

wir die Recyclingquoten von 25 % auf rund<br />

50 %“, führt Martin Prieler weiter aus. [pl]


Titelstory Aktuell Lebensmittel<br />

Lagertechnik<br />

Automation<br />

Mit dem Kunden vom Plastik zum Karton<br />

Elopak setzt verstärkt auf nachhaltige Kartonverpackungen für Non-Food Produkte<br />

<strong>Pack</strong> & <strong>Log</strong> sprach mit Maarten Kaal, dem Leiter der Business Unit Non-Food bei Elopak, über die Vorteile und<br />

Potenziale des D-PAK Kartons und wie Giebelkartons den ökologischen Fußabdruck von Wasch-, Putz- und<br />

Reinigungsmitteln (WPR) sowie Körperpflegeprodukten verringern können.<br />

Herr Kaal, den D-PAK Karton als ökologisch<br />

vorteilhafte Verpackungsalternative<br />

gibt es schon länger. Warum glauben<br />

Sie, dass das Konzept gerade jetzt zum<br />

Game Changer wird?<br />

Die D-PAK Kartonverpackung für flüssige<br />

Non-Food Produkte haben wir tatsächlich<br />

bereits in den frühen 90er Jahren für<br />

das WPR-Segment entwickelt. Wir wollten<br />

die Vorteile des Pure-Pak® Giebelkartons<br />

hinsichtlich Produktschutz, Convenience<br />

und Nachhaltigkeit auch für das Non-Food<br />

Segment nutzbar machen. Wir haben damals<br />

bereits rund 500 Millionen D-PAK<br />

Kartons im Jahr produziert, waren aber<br />

einfach der Zeit voraus. Der damalige Boom<br />

für ökologisch nachhaltige Verpackungen<br />

war nicht so ausgeprägt wie heute und die<br />

Reduktion des Kunststoffverbrauchs noch<br />

nicht so drängend.<br />

Wie kam es zur Wiederbelebung des<br />

Giebelkartons für Non-Food?<br />

Die Ansprüche an die ökologische Verträglichkeit<br />

von Produkten haben sich auf<br />

allen Ebenen erhöht, nicht zuletzt im Zuge<br />

der Mikroplastik-Diskussion. Mittlerweile<br />

wird von Herstellern von Körperpflegeund<br />

WPR-Produkten erwartet, dass sie<br />

nachhaltige Verpackungskonzepte umsetzen.<br />

Seit 2018 haben bei Elopak die Anfragen<br />

für Non-Food-Anwendungen stark<br />

zugenommen. Zunächst hatten wir gar<br />

keine marktreifen Lösungen und mussten<br />

leider absagen. 2021 entschieden wir uns<br />

dann gemeinsam mit der norwegischen<br />

Orkla-Gruppe den D-PAK Karton neu<br />

aufzulegen. Orkla ist seit vielen Jahren<br />

unser Kunde im Food-Segment – eine sehr<br />

vertrauensvolle Geschäftsbeziehung und<br />

damit ein echter Glücksfall für ein so ambitioniertes<br />

Projekt.<br />

Wo lagen die Herausforderungen? Konnten<br />

Sie nicht einfach auf das alte Konzept<br />

zurückgreifen?<br />

Wir hatten zu der Zeit gar keine passende<br />

Abfülltechnologie. Außerdem musste das<br />

Erfolgreich im Markt<br />

positioniert: Handseife<br />

und Waschmittel<br />

als Nachfüllpack<br />

im D-PAK Karton<br />

alte Konzept hinsichtlich des Materials und<br />

der Barrieretechnologie auf den aktuellen<br />

Entwicklungsstand gebracht werden. Natürlich<br />

können Kartonverpackungen für<br />

viele Flüssigkeiten verwendet werden, also<br />

grundsätzlich auch für Seife, Weichspüler<br />

oder Flüssigwaschmittel. Diese Flüssigkeiten<br />

haben ganz andere Dosiereigenschaften,<br />

so dass unsere Experten neue<br />

Füllerventile entwickeln mussten, um die<br />

Schaumbildung während der Abfüllung zu<br />

verhindern. Die Board-Qualitäten für neue<br />

Anwendungen zu optimieren erfordert<br />

ebenfalls viel Know-how.<br />

Ich erinnere mich noch, dass Andreas<br />

Weselka, unser zuständiger Key Account<br />

Manager für Orkla, höchstpersönlich in<br />

der Produktionshalle insgesamt 11.000 <strong>Pack</strong>ungen<br />

Orkla’s Handseife „Klar“ manuell<br />

abfüllte, damit die Markttests parallel zur<br />

Maschinenentwicklung starten konnten.<br />

Der Aufwand in der Pilotphase hat sich<br />

absolut gelohnt. Nach ersten erfolgreichen<br />

Markttests entschied sich Orkla, das Karton-<br />

Nachfüllformat dauerhaft als Ergänzung<br />

in das WPR-Portfolio aufzunehmen. Seit<br />

Anfang <strong>2023</strong> haben wir neue Co-<strong>Pack</strong>ing-<br />

Kapazitäten für die Non-Food-Sparte aufgebaut<br />

und bereits weitere nationale und globale<br />

Kunden gewonnen, die verschiedene<br />

WPR-Produkte im modernisierten D-PAK<br />

Karton als Original- oder Nachfüllpackung<br />

in die Handelsregale gebracht haben.<br />

Wie haben Sie die Abfüllsysteme für<br />

die Non-Food-Sparte nach dem Orkla-<br />

Launch weiter angepasst?<br />

Abgesehen von den neuen Füllorganen<br />

haben wir zunächst unsere bewährten<br />

Bestandsplattformen angepasst. Für Reinigungsmittel<br />

brauchen Sie im Vergleich<br />

zu Milchprodukten keinen Aseptik-Teil.<br />

So konnten einige Maschinenteile entfallen,<br />

was auch Vereinfachungen an der Gesamtplattform,<br />

am Maschinengestell usw.<br />

ermöglichte. Es ging aber auch darum,<br />

Fotos: Elopak


<strong>Pack</strong> & <strong>Log</strong> <strong>06</strong>/23<br />

viele kleine Details zu verbessern, damit<br />

die bewährte Technologie mit den neuen<br />

Füllgütern harmonierte.<br />

Damit sich die D-PAK Kartons im Handelsregal<br />

und daheim klar von Lebensmitteln<br />

und Getränken unterscheiden,<br />

wurde zusätzlich ein passender Label Applikator<br />

entwickelt. Der D-PAK Karton<br />

trägt auf der Vorderseite ein kleines Label<br />

mit Warnhinweis, das vor dem Öffnen<br />

entfernt werden muss. Auf dem Schraubverschluss<br />

selbst ist auch ein Hinweissymbol<br />

aufgedruckt. Mittelfristig sollen die<br />

Welche Vorteile bietet die Kartonlösung<br />

gegenüber bisherigen kunststoffbasierten<br />

Verpackungen?<br />

Da ist zunächst die enorme Kunststoffreduktion<br />

im Vergleich zu Kunststoffflaschen<br />

und Pouches. Der Karton besteht zum<br />

Großteil aus erneuerbaren Materialien<br />

aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern<br />

und anderen kontrollierten Quellen. Darauf<br />

achten wir bei unserem Sourcing<br />

sehr explizit, denn wir möchten die Verbraucherinnen<br />

und Verbraucher dabei<br />

unterstützen, ihren CO 2<br />

-Fußabdruck zu<br />

Wie werden Sie das Non-Food-Segment<br />

weiter entwickeln?<br />

Wegen der hohen Nachfrage nach den<br />

Non-Food Lösungen im D-PAK Karton<br />

haben wir Anfang des Jahres bereits die<br />

neue Business Unit für das Segment gegründet,<br />

um unsere Kunden optimal betreuen<br />

zu können und das Marktpotenzial<br />

Verbraucherrückmeldungen bestätigen uns, dass der<br />

neue Nachfüllkarton einfach in der Anwendung ist und<br />

eine leichte, bequeme und tolle Lösung darstellt.<br />

Maarten Kaal,<br />

Leiter der Business Unit Non-Food bei Elopak<br />

Verschlüsse zusätzlich serienmäßig mit<br />

einer Kindersicherung ausgestattet werden.<br />

Auch neue Kartondesigns, die sich optisch<br />

vom Food-Segment unterscheiden, sind in<br />

Vorbereitung.<br />

Wie erwähnt waren die ersten Abfüllsysteme<br />

noch Umbauten bestehender Technik<br />

aus dem Food-Segment. Im 1. Quartal 2024<br />

werden wir eine komplett neu konstruierte<br />

Maschinenplattform für die Abfüllung flüssiger<br />

Non-Food Produkte auf den Markt<br />

bringen, deren Abfüllkapazität sich modular<br />

erweitern lässt.<br />

verkleinern, ohne dabei auf Benutzerfreundlichkeit<br />

verzichten zu müssen. Bei<br />

der Entsorgung ist der Karton volumeneffizient<br />

und spart beim Transport Gewicht<br />

und Platz. Verbraucherrückmeldungen<br />

bestätigen uns, dass der neue Nachfüllkarton<br />

einfach in der Anwendung ist und<br />

eine leichte, bequeme und tolle Lösung<br />

darstellt. Nicht zuletzt steht nahezu die<br />

komplette Verpackungsoberfläche für ein<br />

attraktives, gut sichtbares Branding und<br />

die Verbraucherinformation zur Verfügung.<br />

Elopak bietet den<br />

D-PAK Karton<br />

aktuell in den<br />

Größen 500, 750<br />

und 1000 ml an<br />

systematisch zu erschließen. Im Rahmen<br />

der neuen Business Unit haben wir in den<br />

Niederlanden eine eigene Testanlage für<br />

die Abfüllung von Non-Food-Produkten in<br />

Betrieb genommen. Die Anlage ermöglicht<br />

Abfüllungen in kleinem Maßstab und erste<br />

Markttests, was insbesondere für kleinere<br />

Kunden und Startups interessant ist.<br />

Wir bieten mit dem D-PAK Karton eine<br />

komplette Systemlösung für den Non-Food<br />

Bereich an, die sich flexibel an unterschiedliche<br />

Produktanforderungen anpassen lässt<br />

und in den Gebindegrößen 500, 750 und<br />

1000 ml als Standardgröße zur Verfügung<br />

steht. Ab Q1 2024 kann auch in den Familiengrößen<br />

1500, 1750 und 2000 ml abgefüllt<br />

werden. Auch die Bandbreite an Produkten<br />

wächst: Neben flüssigen Spül- und Waschmitteln<br />

steht mit der Marke Paperdent jetzt<br />

zum Beispiel die erste Mundspülung im<br />

D-PAK Karton in den Handelsregalen.<br />

Unsere Elopak-Lösung spart gegenüber den<br />

üblichen Kunststoffverpackungen für dieses<br />

Marktsegment über 80 Prozent Kunststoff<br />

ein. Die 500 ml D-PAK Verpackung besteht<br />

zum Großteil aus FSC-zertifiziertem<br />

Karton, ist vollständig recyclingfähig und<br />

kann auch klimaneutral angeboten werden.<br />

Aber das reicht uns natürlich nicht. Wir<br />

arbeiten daran, die Nachhaltigkeit unseres<br />

D-PAK Kartons auch 2024 weiter zu verbessern<br />

und Innovationen voranzutreiben.<br />

Vielen Dank für das Gespräch.


Titelstory Aktuell Lebensmittel<br />

Lagertechnik<br />

Automation<br />

Ulrich Etiketten strukturiert<br />

Geschäftsführung neu<br />

Neuer Standort entsteht ++ Sieg bei FINAT Award<br />

Das österreichische Traditionsunternehmen Ulrich Etiketten wird in der 5. Generation von der Ulrich-Familie<br />

geführt und steht für Qualität, Flexibilität und Zuverlässigkeit. Um künftig noch schlagkräftiger agieren zu können<br />

wurden die Eigentümerverhältnisse entflochten: Dr. Marietta Ulrich-Horn und Dr. Rainer Ulrich übernehmen die<br />

Anteile von Karin Ulrich und Dr. Karl Ulrich und damit von Ulrich Etiketten zu 100% - bisher hielten sie gemeinsam<br />

50%. Dr. Rainer Ulrich bleibt – nunmehr alleiniger – Geschäftsführer. Die neue Führungsebene in der Ulrich<br />

Etiketten GesmbH soll eine klare Linie für die Zukunft des Unternehmens schaffen.<br />

Fotos: Ulrich Etiketten<br />

Auf einem<br />

Grundstück von<br />

60.000 m 2 wird<br />

in Höbersdorf die<br />

neue Zentrale<br />

nach modernen<br />

ökologischen<br />

Grundsätzen<br />

errichtet.<br />

Der Bau des neuen und modernen<br />

Werks in Höbersdorf schreitet planmäßig<br />

voran und die Übersiedlung,<br />

Schritt für Schritt, wird noch dieses Jahr beginnen.<br />

„Während der Übersiedlung fallen<br />

nie mehr als 5% der Kapazität gleichzeitig<br />

aus, wir liefern in gewohnter Flexibilität<br />

und Qualität weiter“, so Dr. Rainer Ulrich.<br />

Auf einem Grundstück von 60.000 m 2 wird<br />

die neue Zentrale nach modernen ökologischen<br />

Grundsätzen errichtet. Innovation,<br />

Forschung, Digitalisierung, Ökologisierung<br />

und Internationalisierung werden einen<br />

noch größeren Stellenwert einnehmen als<br />

bisher. Um höchste Qualität, Einzigartigkeit<br />

und Vielfalt garantieren zu können, wird<br />

der Maschinenpark erweitert. Vielfältige<br />

Veredelungsmöglichkeiten wie Heißfolienprägungen,<br />

Relieflacke und Hochprägungen<br />

werden dadurch perfektioniert. Zudem steht<br />

Ihnen ein junges, kreatives und innovatives<br />

Team mit langjähriger Erfahrung und entsprechendem<br />

Know-how zur Verfügung, um<br />

jeden Etiketten- und Verpackungswunsch<br />

bestmöglich umzusetzen. „Wir werden unseren<br />

Wachstumskurs weiter fortsetzen und<br />

vor allem im Bereich recycelbarer Etiketten<br />

und Verpackungen neue Produkte schaffen“,<br />

sagt der Geschäftsführer Dr. Rainer Ulrich.<br />

„STOAK“er GEWINN. Der FINAT AWARD<br />

zeichnet jährlich die besten und außergewöhnlichsten<br />

internationalen Projekte in der Etikettenindustrie<br />

aus. Für den Wettbewerb wurden<br />

insgesamt 212 Projekte von 47 Unternehmen<br />

aus 23 Ländern weltweit eingereicht und Ulrich<br />

Etiketten gehört zu den Gewinnern.<br />

v.l.: Dr. Rainer Ulrich<br />

(Geschäftsführer)<br />

Tatjana Bekerevic<br />

(Marketing) und<br />

Maximilian Rohner<br />

(Sales Manager)<br />

Der Sieg geht in der Kategorie Marketing<br />

/ End-Uses – Wines an den Kunden Christian<br />

Heiss & Daniel Tschida, Produktname<br />

„STOAK“. Zwei Weinmacher, die gemeinsam<br />

sehr früh die Liebe zum Wein entdeckt haben.<br />

Das Etikettendesign sowie auch die Qualität<br />

des Weines sind einfach „STOAK“, wie bereits<br />

der Titel verrät! Das wunderschöne, wirkungsvolle<br />

Motiv, mit der Darstellung eines<br />

Stierkopfes wurde im Digitaldruck ausgeführt<br />

und mit einem Siebdruckrelieflack veredelt.<br />

Der leicht glänzende Lack „hebt“ das Hauptbild<br />

vom Hintergrund, einer schwarzen Flasche<br />

ab.<br />

„Wir freuen uns sehr über diesen Sieg, der<br />

zugleich eine Bestätigung unserer exzellenten<br />

und hochwertigen Leistung ist, die<br />

sich durch großes persönliches Engagement<br />

und langjährige Erfahrung auszeichnet“, so<br />

Geschäftsführer Dr. Rainer Ulrich.<br />

Die Fachjury konnte in zwei weiteren Kategorien<br />

überzeugt werden und dafür wurde<br />

Ulrich Etiketten mit „Highly Commended“<br />

ausgezeichnet:<br />

• Kategorie Marketing / End-Uses – Sets<br />

of Labels = Kunde: Die Kesselbrüder /<br />

Wien Gin<br />

• Kategorie Marketing / End-Uses – Printing<br />

Processes = Kunde: Thalheimer<br />

Heilwasser GmbH <br />

[pl]


<strong>Pack</strong> & <strong>Log</strong> <strong>06</strong>/23<br />

Innovatives Metallic-Digital-Offset-Verfahren<br />

sorgt für mehr Eleganz und Strahlkraft<br />

Mit einem neuartigen Metallic-Digital-Offset-Verfahren ergänzt<br />

Marzek Etiketten+<strong>Pack</strong>aging sein Angebot im Segment<br />

hochwertiger Wein- und Industrie-Etiketten. Vielfältige Metallic-Effekte<br />

und -Spezialfarben sorgen für besondere Aufmerksamkeit<br />

am POS und setzen Produkte perfekt in Szene.<br />

Foto: Marzek Design<br />

Ab sofort kann Marzek Etiketten+<strong>Pack</strong>aging Etiketten<br />

noch attraktiver und interessanter gestalten: Dank<br />

eines neuartigen Metallic-Digital-Offset-Verfahrens erhalten<br />

Etiketten spannende Effekte. Gold, Silber, Bronze und<br />

viele weitere Metallic-Spezialfarben verleihen ihnen Eleganz<br />

und Strahlkraft. So entstehen völlig neue Farbwelten, die mit<br />

ihrem metallisch-schimmernden Glanz besondere Aufmerksamkeit<br />

auf sich ziehen. Motive erhalten in Kombination mit<br />

Reliefprägung und Siebdruck spannende 3D-Effekte und wirken<br />

so noch lebendiger.<br />

Das neue Metallic-Digital-Offset-Verfahren kann so gut wie für<br />

alle Papiere und Bedruckstoffe eingesetzt werden und eignet<br />

sich natürlich für Premium-Etiketten aller Art – sei es für Wein,<br />

Getränke, Lebensmittel sowie andere FMCG-Güter. Etiketten<br />

können abwaschbar bleiben, sodass das neue Verfahren auch<br />

für wiederverwendbare Flaschen angewandt werden kann.<br />

„Wir sind begeistert, dass wir unseren Kund:innen nun dieses<br />

neuartige Verfahren anbieten können, damit ihre Etiketten<br />

noch attraktiver und strahlender werden. Allerdings sollte man<br />

beachten, dass diese neue Technologie nur dann ihre optimale<br />

Wirkung entfalten kann, wenn Design, Bedruckstoffe und<br />

eventuell weitere Veredelungen perfekt aufeinander abgestimmt<br />

werden“, erläutert Dr. Johannes Michael Wareka, CEO und<br />

4. Generation von Marzek Etiketten+<strong>Pack</strong>aging. Aus diesem<br />

Grund empfiehlt es sich natürlich, beim Einsatz des Metallic-<br />

Digital-Offset-Verfahrens schon bei der Kreation professionelle<br />

Graphik-Designer:innen hinzuzuziehen, wie sie auch Marzek<br />

Etiketten+<strong>Pack</strong>aging zur Verfügung stellen kann.<br />

Marzek Etiketten+<strong>Pack</strong>aging ergänzt sein Angebot im Segment<br />

hochwertiger Wein- und Industrie-Etiketten: Durch ein innovatives<br />

Metallic-Digital-Offset-Verfahren erhalten Etiketten noch mehr<br />

Eleganz und Strahlkraft<br />

Saropack<br />

Schrumpffolienspezialist Nr.1<br />

Klimaneutrale Schrumpffolien<br />

Erster Anbieter von klimaneutralen Schrumpffolien<br />

Siegesserie bei FINAT fortgesetzt. Nach dem Sieg im<br />

vergangenen Jahr konnte Marzek Etiketten+<strong>Pack</strong>aging auch bei<br />

der diesjährigen Vergabe der FINAT-International-Label-Awards<br />

Preise und Auszeichnungen für sich verbuchen. Bei der Preisverleihung<br />

in Wien wurde der Etiketten- und Verpackungsspezialist<br />

aus Traiskirchen heuer von der Jury mit 2 Siegen und 4 „Highly<br />

commended“-Auszeichnungen bedacht.<br />

• Kategoriesieg: Marketing / End-Uses – Sets of labels.<br />

Projekt: Falkenstein Pink-Green-Red Falk<br />

• Kategoriesieg: Marketing / End-Uses – Self promotional.<br />

Projekt: Oscar<br />

Die vier Projekte Sabathi, Schwarz Hirsch Gin Vodka Rum<br />

Serie, Elfenhof und Domäne Wachau wurden jeweils mit einer<br />

„Highly-Commended“-Auszeichnung bedacht. <br />

[pl]<br />

PLUS<br />

Maschinen<br />

Saropack Saropack Handels Handels GmbH • GmbH Vorarlberger • Wiedengasse Wirtschaftspark 25 • A-6840 2 • A-6840 Götzis Götzis<br />

Tel 05523 53540 • Fax 05523 53780<br />

UID Nr. ATU 41612108 • FB Nr. 149426w813 085 351<br />

www.saropack.eu


Titelstory Aktuell Lebensmittel<br />

Lagertechnik<br />

Automation<br />

In 40 Jahren an die Spitze<br />

In einem glanzvollen Jubiläumsevent feierte die ERPA Systeme GmbH ihr 40-jähriges Bestehen. Das Unternehmen,<br />

das sich als Deutschlands führender Anbieter von Komplettsystemen in der Verpackungsindustrie etabliert<br />

hat, lud Kunden, Geschäftspartner, Mitarbeiter und Freunde ein, um auf vier Jahrzehnte enge Partnerschaften,<br />

Erfolge und Engagement zurückzublicken.<br />

Die ERPA Systeme GmbH wurde im<br />

Jahr 1983 von Dr. Volkhard Erlacher<br />

und Georgios Papadopoulos<br />

mit der Vision gegründet, Softwarelösungen<br />

mit 3D Funktionalität speziell für die Verpackungsindustrie<br />

auf den Markt zu bringen.<br />

Durch die hauseigene 3D CAD/CAM<br />

Software V<strong>Pack</strong>® und VERPAK, der Stauraumoptimierungssoftware<br />

palOPTI und<br />

den langjährig bestehenden Partnerschaften<br />

zu renommierten Branchenführern hat sich<br />

das Unternehmen unter der Führung von<br />

André König und Markus Plannerer zum<br />

deutschlandweiten Marktführer für Komplettsysteme<br />

Design l Print l Cut entwickelt.<br />

Die 14-jährige Zusammenarbeit mit Canon<br />

sowie die neueste exklusive Partnerschaft<br />

mit der Durst Group ermöglichen es ERPA,<br />

innovative und qualitative Lösungen im<br />

Digitaldruck anzubieten. Die Verbindung<br />

zu Branchenführern wie Canon und der<br />

Durst Group verspricht eine aufregende<br />

und erfolgreiche Zukunft im Bereich des<br />

Digitaldrucks. Mit der seit 1998 bestehenden<br />

engen Partnerschaft zu dem Schweizer<br />

Unternehmen Zünd Systemtechnik AG,<br />

dem weltweit führenden Hersteller von<br />

digitalen Hochleistungscuttern, wird das<br />

Firmenportfolio abgerundet. Durch diese<br />

Kooperation konnte ERPA die eigene CAD/<br />

CAM Software für den Einsatz mit Zünd<br />

Cuttern optimieren, was zu einer nahtlosen<br />

Integration und einer verbesserten Effizienz<br />

Aleksander Lazic<br />

(Segment Manager<br />

Zünd Systemtechnik<br />

AG), Stephan Jacobs<br />

(Geschäftsführer<br />

Zünd Benelux B.V.),<br />

André König und<br />

Markus Plannerer<br />

(Geschäftsführer<br />

ERPA Systeme<br />

GmbH)<br />

im Prototyping und in der digitalen Kleinserienfertigung<br />

führt.<br />

Zur Würdigung der Meilensteine der letzten<br />

40 Jahre fand die Jubiläumsfeier der ERPA<br />

Systeme GmbH in der eleganten Orangerie<br />

des Göttinger Hotels Freizeit In statt. Die<br />

Feierlichkeiten wurden mit herzlichen Grußworten<br />

befreundeter Gäste eröffnet. So unterstrich<br />

Zünd Benelux B.V. Geschäftsführer<br />

Stephan Jacobs die besondere Zusammenarbeit<br />

zwischen den Unternehmen: „Mein<br />

Angebot ist, dass wir in den kommenden<br />

Jahren gemeinsam an der Zukunftsfähigkeit<br />

von uns, Zünd Benelux, mit euch arbeiten.<br />

Ich bedanke mich von ganzem Herzen, dass<br />

wir heute hier sein dürfen.“<br />

Neben der Moderation und einem Grußwort<br />

v.l.n.r Dr. jur. Dieter<br />

Hildebrandt (Rechtsanwalt<br />

Immo GÖ),<br />

Dr. Sam Essiamah (1.<br />

Vorsitzender Schulwälder<br />

für Westafrika<br />

e.V.), André König<br />

und Markus Plannerer<br />

(Geschäftsführer ERPA<br />

Systeme GmbH)<br />

von Matthias Kluczinski (eurolaser GmbH)<br />

richteten unter anderem Aleksander Lazic<br />

(Zünd Systemtechnik GmbH) im Namen<br />

von Oliver Zünd, Jens-Peter Willms (Canon<br />

Deutschland GmbH) sowie weitere Redner<br />

das Wort an die Gäste. Zudem wurde das<br />

gemeinnützige Projekt der Schulwälder für<br />

Westafrika e.V. vorgestellt, welches ERPA seit<br />

über 13 Jahren unterstützt. Dr. Sam Essiamah,<br />

erster Vorsitzender des Vereins, berichtete<br />

über die Wichtigkeit der Aufforstung des<br />

Tropenwaldes in Ghana und dessen positive<br />

Auswirkungen für die Schulkinder vor Ort.<br />

Abschließend richtete ERPAs Geschäftsführer<br />

André König das Wort an die Jubiläumsgesellschaft:<br />

„Es würde mich sehr freuen, wenn wir<br />

heute viele Spenden für unser Ghana Projekt<br />

sammeln und so den Schulkindern aus Agona<br />

Asafo helfen. Nun kann ich nur noch vielen<br />

Dank für die lieben und herzlichen Grußworte<br />

sagen. Ich bin sehr glücklich mit euch<br />

befreundet zu sein und geschäftlich als auch<br />

menschlich fairen Umgang zu pflegen. Auch<br />

möchte ich mich für den tollen Einsatz des<br />

gesamten ERPA-Teams bedanken, ohne das<br />

ERPA nicht dort wäre, wo sie heute ist. Ich<br />

bin noch wirklich sehr gerührt und freue mich<br />

nun auf eine schöne lange Feier mit euch.“<br />

Durch zahlreiche Spenden wurden insgesamt<br />

4.225 Euro für Schulwälder für Westafrika<br />

e.V. gesammelt. Jeder gespendete Euro<br />

kommt den ghanaischen Kindern und Jugendlichen<br />

zugute und ermöglicht so bessere<br />

Zukunftsperspektiven. <br />

[pl]<br />

Fotos: ERPA


<strong>Pack</strong> & <strong>Log</strong> <strong>06</strong>/23<br />

Rundbodensäcke für<br />

hohe Reinheitsansprüche<br />

Die seit Februar 2022 zur IPL Sparte (Industrial <strong>Pack</strong>aging Liner)<br />

der RINGMETALL SE gehörende Rhein-Plast GmbH erweitert ihr<br />

Produktportfolio. Rhein-Plast reagiert damit auf den Bedarf der<br />

Pharma-, Chemie- und Kosmetikindustrie. Die hohen Reinheitsanforderungen<br />

an Primärpackmittel für APIs (pharmazeutische<br />

Wirkstoffe), Intermediates (Bestandteile der APIs) und andere<br />

sensible Stoffe werden mit den Vorteilen eines Rundbodensacks<br />

verbunden.<br />

Fotos: Rhein-Plast<br />

Rhein-Plast nutzt ihr Know-how<br />

als Spezialist für hochwertige Monofolien<br />

für Beutel und Säcke aus<br />

reinem Polyethylen nun auch für die Herstellung<br />

von sogenannten Rundbodensäcken<br />

(auch bekannt als Round Bottom<br />

Liner). Diese dienen zur passgenauen<br />

Auskleidung von Fässern, Hobbocks und<br />

Eimern. Die Stärken des Rundbodensacks<br />

wie der einfache Einlegevorgang, die<br />

vollständige Füllung und die komplette<br />

Restentleerung des Behälters werden<br />

kombiniert mit den speziellen inerten<br />

Materialeigenschaften von reinem Polyethylen.<br />

Die Kontaminationsgefahr von<br />

hochsensiblen Gütern wird reduziert bei<br />

gleichzeitiger Verbesserung des Handlings<br />

und einer Effizienzerhöhung des<br />

Abfüllvorganges.<br />

Die Folie entspricht der europäischen Pharmakopöe<br />

Ph.Eur. 3.1.3., der 3.1.4 ohne<br />

jegliche Additive und der US Pharmacopoeia<br />

(USP).<br />

Auf Wunsch ist es auch möglich die<br />

Rundbodensäcke mit unterschiedlichsten<br />

Additiven wie Antistatika,<br />

Gleitmittel oder Farbbatches<br />

auszustatten. Diese entsprechen<br />

dann der Verordnung (EU)<br />

Nr. 10/2011 oder individuell<br />

darüber hinaus. Aufgrund des<br />

Herstellungsverfahrens in der<br />

Einschicht-Extrusion sind die<br />

<strong>Pack</strong>mittel zu 100% recyclingfähig.<br />

Die Ausweisung des individuellen<br />

Carbon Footprints pro<br />

Lieferung ist auf Anfrage möglich.<br />

Kurzprofil. Der Produktbereich<br />

Industrial <strong>Pack</strong>aging Liner<br />

des börsennotierten Verpackungsspezialisten<br />

Ringmetall SE vereint<br />

die Spezialisten für flexible Verpackungen<br />

aus Kunststoff Nittel, Rhein-Plast,<br />

Tesseraux und Protective Lining Corporation<br />

/ USA. Ziel ist es, Kompetenzen zu<br />

bündeln und so Lösungen aus einer Hand<br />

zu bieten. Jedes der drei Unternehmen<br />

verfügt über langjähriges Expertenwissen<br />

und einen internationalen Kundenstamm,<br />

Die Kontaminationsgefahr<br />

von hochsensiblen<br />

Gütern wird reduziert<br />

bei gleichzeitiger<br />

Verbesserung des<br />

Handlings und einer<br />

Effizienzerhöhung des<br />

Abfüllvorganges<br />

Rundbodensäcke dienen zur<br />

passgenauen Auskleidung<br />

von Fässern, Hobbocks<br />

und Eimern<br />

der aus global agierenden Großkonzernen<br />

sowie kleinen und mittelgroßen Unternehmen<br />

besteht.<br />

Während sich Nittel und Protective Lining<br />

durch maßgeschneiderte Kunststoffauskleidungen<br />

für Sekundärgebinde wie Fässer,<br />

Hobbocks und Eimer auszeichnen, setzt<br />

Rhein-Plast den Fokus auf hochqualitative<br />

Polyethylenbeutel und -säcke, die hauptsächlich<br />

in hygiene-sensitiven Branchen wie<br />

der Pharma- oder Biotechnologieindustrie<br />

Einsatz finden. Tesseraux ergänzt das Produktportfolio<br />

mit Bag-In-Box-Systemen und<br />

flexiblen Flüssigkeitsverpackungen für die<br />

Getränkeindustrie.<br />

Weitere Informationen zur Ringmetall<br />

Gruppe und ihren verbundenen Tochterunternehmen<br />

finden Sie unter<br />

www.ringmetall.de. <br />

[pl]


Titelstory Aktuell Lebensmittel<br />

Lagertechnik<br />

Automation<br />

Die Bedeutung der Unpacking Experience:<br />

Mehr als nur Verpackung<br />

Die Unpacking Experience, auch bekannt als das Auspacken und Entdecken eines Produktes aus seiner Verpackung,<br />

gewinnt in der heutigen Zeit immer mehr an Bedeutung. Es ist ein entscheidender Moment in der Customer<br />

Journey, der das Markenerlebnis maßgeblich beeinflusst und eine langanhaltende Wirkung auf Kundenbindung<br />

und -zufriedenheit hat. Denn Verpackungen sind schon längst nicht mehr „nur“ Verpackungen.<br />

Foto: contrastwerkstatt - stock.adobe.com<br />

Als Onlinedruckerei mit Sitz in Leobersdorf<br />

hat druck.at die Veränderung<br />

von einfachen Kartons hin zur<br />

Unpacking Experience hautnah miterlebt.<br />

„Auch wir haben in den letzten Jahren unser<br />

Sortiment dahingehend adaptiert“, so<br />

Michael Kristan, Head of Product Management<br />

von druck.at. Er ergänzt: „Neben<br />

Versandkartons in allen Größen und Variationen<br />

haben wir unser Verpackungssortiment<br />

in Richtung Produktverpackungen,<br />

flexible Verpackungen & Weinverpackungen<br />

stark vergrößert. Auch Produkte<br />

wie gebrandete Paketklebebänder, Sticker<br />

und andere Paketbeilagen wurden eingeführt<br />

beziehungsweise das Sortiment erweitert,<br />

um den Wünschen unserer Kunden<br />

und Kundinnen gerecht zu werden.“<br />

Der Karton als Markenbotschafter.<br />

Der Karton selbst kann bereits ein<br />

wichtiges Element der Unpacking Experience<br />

sein. Mit einem aufwendigen und<br />

ansprechenden Aufdruck lässt sich das Markenimage<br />

und die Werte des Unternehmens<br />

vermitteln. Ein individuell gestaltetes Paketband<br />

oder Markensticker verstärken diesen<br />

Effekt und zeigen dem Kunden oder der<br />

Kundin, dass es sich um ein besonderes und<br />

sorgfältig verpacktes Produkt handelt. Diese<br />

kleinen Details machen den Unterschied und<br />

bleiben im Gedächtnis.<br />

Paketbeilagen: Mehr als nur Füllmaterial.<br />

In der Verpackung verbergen<br />

sich oft auch Paketbeilagen, die weit mehr als<br />

nur klassische Werbematerialien sind. Dankeskarten<br />

oder personalisierte Botschaften<br />

vermitteln der Kundschaft Wertschätzung<br />

und schaffen eine emotionale Verbindung<br />

zur Marke. Produktproben oder informative<br />

Broschüren können zusätzlich begeistern<br />

und weitere Aspekte der Markenwelt nahebringen.<br />

Eine durchdachte Auswahl an Beilagen<br />

kann das Unpacking-Erlebnis abrunden<br />

und einen positiven Eindruck hinterlassen.<br />

Safety First: Produkte schützen<br />

und nachhaltige Alternativen.<br />

Ein wichtiger Aspekt der Verpackung ist der<br />

Schutz der Produkte während des Transports.<br />

Hier bieten sich nachhaltige Alternativen zu<br />

herkömmlichen Verpackungsmaterialien an.<br />

Biologisch abbaubare Verpackungschips, recycelbare<br />

Füllmaterialien oder sogar wiederverwendbare<br />

Verpackungslösungen zeigen<br />

das ökologische Bewusstsein des Unternehmens<br />

und entsprechen den Wünschen vieler<br />

umweltbewusster Kunden und Kundinnen.<br />

Kundenbindung durch Gutscheine<br />

und Bewertungsanfragen.<br />

Die Unpacking Experience ist eine<br />

hervorragende Gelegenheit, um Kundenbindung<br />

zu fördern. Beigefügte Gutscheine<br />

oder Rabattcodes für den nächsten Einkauf<br />

motivieren den Kunden, erneut bei der<br />

Marke einzukaufen. Gleichzeitig bieten Bewertungsanfragen<br />

die Möglichkeit, direktes<br />

Feedback zu erhalten und die Zufriedenheit<br />

der Kunden zu erhöhen. Positive Bewertungen<br />

sind nicht nur wertvolle Testimonials,<br />

sondern stärken auch das Vertrauen<br />

potenzieller Neukunden.<br />

Fazit. Die Unpacking Experience ist weit<br />

mehr als nur das bloße Auspacken eines<br />

Produktes. Sie ist eine Möglichkeit, das Markenerlebnis<br />

zu intensivieren, Kundenemotionen<br />

zu wecken und die Kundenbindung<br />

nachhaltig zu stärken. Mit einer durchdachten<br />

Gestaltung des Kartons, besonderen<br />

Paketbeilagen, nachhaltigen Verpackungslösungen<br />

und gezielten Maßnahmen zur<br />

Kundenbindung kann ein Unternehmen aus<br />

einem gewöhnlichen Einkauf ein unvergessliches<br />

Erlebnis machen und den Kunden oder<br />

die Kundin zu treuen Markenbotschaftern<br />

machen. <br />

[pl]<br />

In der Verpackung befinden sich oft<br />

auch Beilagen, die weit mehr als nur<br />

Werbematerialien sind. Dankeskarten<br />

oder personalisierte Botschaften<br />

vermitteln der Kundschaft Wertschätzung<br />

und schaffen so eine emotionale<br />

Markenbindung


28. – 30. November <strong>2023</strong><br />

Nürnberg, Germany<br />

Erfahren Sie, was die Getränkebranche<br />

weltweit bewegt.<br />

Sie wollen aktuelle Themen rund um<br />

Verpackung und <strong>Log</strong>istik in der Getränkeindustrie<br />

im Blick behalten? Dann<br />

dürfen Sie die BrauBeviale in Nürnberg<br />

nicht verpassen.<br />

Vom 28.– 30. November <strong>2023</strong><br />

trifft sich hier die internationale<br />

Fach-Community. Seien Sie dabei!<br />

braubeviale.de


Titelstory Aktuell Lebensmittel<br />

Lagertechnik<br />

Automation<br />

Gemeinsam zu mehr Mehrwert<br />

KAISER+KRAFT erweitert Zusammenarbeit mit Schwesterunternehmen<br />

ratioform für ganzheitliche Lösungen<br />

Der B2B-Versandhändler KAISER+KRAFT bietet seinen Kunden seit Kurzem auch individuelle und passgenaue Verpackungslösungen<br />

an. In Zusammenarbeit mit dem Schwesterunternehmen ratioform erweitert KAISER+KRAFT<br />

sein bisheriges Portfolio auf Betriebs-, Büro- und Lagerausstattung um Verpackungsbedarf. Kunden profitieren<br />

damit von umfassenden, ganzheitlich optimierten Lösungen aus einer Hand und einem breiten, abgestimmten<br />

Produktportfolio fürs Warenhandling aller Art.<br />

Die Organisationsstruktur der<br />

TAKKT AG, der Muttergesellschaft<br />

von KAISER+KRAFT<br />

und ratioform, wurde 2022 angepasst<br />

und hat ihre Tochtergesellschaften auf<br />

drei operative und kundenorientierte<br />

Divisionen aufgeteilt. Die Division Industrial<br />

& <strong>Pack</strong>aging, kurz I&P, zu der<br />

KAISER+KRAFT und ratioform gehören,<br />

setzt auf eine stärkere Vernetzung und<br />

Synergien innerhalb der Unternehmen<br />

und ermöglicht dadurch größere Vertriebspotentiale.<br />

Kunden profitieren von<br />

umfassenden, ganzheitlich optimierten<br />

Lösungen aus einer Hand und einem<br />

breiten, abgestimmten Produktportfolio.<br />

„Wir sehen einen hohen Bedarf an einem<br />

komprimierten Lieferantennetzwerk bei<br />

unseren Kunden. Durch die engere Zusammenarbeit<br />

der Unternehmen innerhalb der<br />

I&P können wir ganzheitliche Lösungen<br />

und ein noch attraktiveres Portfolio anbieten.<br />

Kunden beider Unternehmen können<br />

nun sowohl Produkte zur Geschäftsausstattung<br />

als auch Verpackungslösungen aus<br />

einer Hand beziehen. Diese Erweiterung<br />

ist für uns ein logischer Schritt in Richtung<br />

Zukunft, denn Warengüter unterschiedlicher<br />

Art und deren individuelle<br />

Verpackungslösungen gehören einfach<br />

zusammen. So decken wir die Bedürfnisse<br />

und Bedarfe beider Kundengruppen<br />

ab und bauen unsere Prozesse daraufhin<br />

aus“, so Sonja Mechling, President<br />

Division I&P und Geschäftsführung von<br />

KAISER+KRAFT.<br />

Der Mehrwert für die Kunden<br />

– Alles aus einer Hand. Der B2B-<br />

Omnichannelhändler KAISER+KRAFT<br />

legt großen Wert auf einfache Abläufe<br />

sowie eine zeitnahe Lieferung. Dank des<br />

bewährten <strong>Log</strong>istiknetzes können Produkte<br />

schnellstmöglich geliefert werden.<br />

KAISER+KRAFT ist zudem E-Procurement<br />

Spezialist und sorgt für Transparenz im<br />

Die Kunden profitieren von der Zusammenarbeit und dem Austausch<br />

zwischen den beiden Schwesternunternehmen<br />

kompletten Beschaffungsprozess und für<br />

einen optimalen Workflow und ist für<br />

Kunden und Partner ein zuverlässiger<br />

und erfahrener Entwicklungspartner auf<br />

Augenhöhe. Auch ein Montage- und Projektservice,<br />

3D-Planungen, Sondermodelle<br />

sowie Inspektion und Wartung gehören<br />

zum Service. Die Ratioform Verpackungen<br />

GmbH ist Deutschlands Marktführer im<br />

Handel mit Transportverpackungen. Neben<br />

dem breiten und tiefen Sortiment an<br />

Artikeln unterstützt ratioform Unternehmen<br />

als Lösungsfinder und Vordenker<br />

vor allem mit passgenauen Verpackungslösungen<br />

und bei der Optimierung von<br />

Verpackungsprozessen.<br />

Bereits in der Vergangenheit haben beide<br />

Schwesternunternehmen erfolgreich an<br />

gemeinsamen Kundenprojekten gearbeitet.<br />

Beide Unternehmen teilen dieselben<br />

Werte in Bezug auf Beratung, Service und<br />

Nachhaltigkeit und ergänzen sich nun<br />

perfekt im Angebot und Know-how.<br />

„Wir werden <strong>2023</strong> unser Ziel, noch integrierter<br />

und vernetzter innerhalb der I&P<br />

Division zu arbeiten, intensiv weiterverfolgen.<br />

Dafür haben wir eine klare Strategie<br />

und halten an unserem gemeinsamen<br />

Wachstumskurs fest. Die letzten Monate<br />

zeigen bereits positive Entwicklungen.<br />

Unsere Kunden profitieren von dieser Zusammenarbeit<br />

im Warenhandling enorm:<br />

Nur noch ein Ansprechpartner und das<br />

Beste aus beiden Welten! Darin sehen<br />

wir großes Potential”, so Sven Lauxmann,<br />

Chief Sales Officer Division I&P und TAK-<br />

KT Gruppe.<br />

Gemeinsame Werte – Kundenzufriedenheit<br />

auch beim Thema<br />

Nachhaltigkeit. KAISER+KRAFT arbeitet<br />

bereits seit 2011 mit seinem SCORE-<br />

Programm an einer nachhaltigen Strategie.<br />

Für seine nachhaltigen Aktivitäten wurde<br />

das Unternehmen 2022 mit der Goldmedaille<br />

von EcoVadis ausgezeichnet. Das<br />

Schwesterunternehmen ratioform hat zudem<br />

gemeinsam mit der Dachorganisation


<strong>Pack</strong> & <strong>Log</strong> <strong>06</strong>/23<br />

Haniel ein eigenes Bewertungssystem entwickelt,<br />

das Enkelfähig-System, um Nachhaltigkeit<br />

auf Produktebene transparent,<br />

vergleichbar und messbar zu machen.<br />

Basierend auf den Kriterien Kreislauffähigkeit,<br />

Klimaschutz, Umweltverträglichkeit,<br />

Innovation und Wirtschaftlichkeit wird für<br />

jedes Produkt ein sogenannter Enkelfähig<br />

Score errechnet. Bis Ende <strong>2023</strong> soll das<br />

Programm auch auf die Produkte von<br />

KAISER+KRAFT angewendet sein.<br />

„Nachhaltigkeit spielt eine immer wichtigere<br />

Rolle. Wir merken schon seit einiger<br />

Zeit die stärkere Nachfrage nach<br />

ökologischen Produkten, aber auch nach<br />

einer gesamtunternehmerischen Strategie.<br />

Wir setzen uns intensiv damit auseinander,<br />

wie wir Produkte und die Prozesse<br />

unserer Kunden nachhaltiger gestalten<br />

können und haben mittlerweile fast unser<br />

gesamtes Portfolio nach dem Enkelfähig<br />

Score bewertet. Wir erwarten, dass<br />

ungefähr 25% unseres Umsatzes durch<br />

Enkelfähig-Produkte abgedeckt sein wird”,<br />

so Daniela Senkbeil, Vice President Category<br />

Management Division I&P. [pl]<br />

Zeitnahe Lieferung und einfache Abläufe: Die Kooperation von ratioform<br />

und KAISER+KRAFT vereinfacht den gesamten Beschaffungsprozess<br />

Fotos: ratioform<br />

Flexibel verpacken?<br />

Mit den Verpackungen von druck.at!<br />

Flexible Verpackungen sind vielseitig einsetzbar, robust und schützen<br />

Inhalte vor äußeren Einflüssen. Optimal für Lebensmittel von Gewürzen<br />

über Dressings bis hin zu Pulver, Pharmaprodukte oder Kosmetikartikel.<br />

» Wählen Sie zwischen Standbodenbeutel (Doypacks)<br />

und Flachbodenbeuteln (Flatbags)<br />

» Erhältlich in verschiedenen Formaten und Materialien<br />

» Mit oder ohne Aufhängeloch und ZIP-Verschluss<br />

Ihre Vorteile bei druck.at:<br />

» Mehr als 200.000 Produkte online bestellen<br />

» Flexibler Datenupload – jetzt kaufen,<br />

Druckdaten später hochladen<br />

» Wir produzieren rasch und flexibel – Express bis Relax<br />

www.druck.at/flexible-verpackungen


Titelstory Aktuell Lebensmittel<br />

Lagertechnik<br />

Automation<br />

Fotos: STATEC BINDER<br />

Intelligente Verpackungs- und Palettieranlagen<br />

Ein Produktportfolio geprägt von Innovation und Leistungsfähigkeit<br />

Über 45 Jahre Erfahrung machen STATEC BINDER, mit Sitz in Gleisdorf / Steiermark zu einem der führenden<br />

Unternehmen im Bereich Verpacken und Palettieren. Die innovativen Anlagen eignen sich für freifließende und<br />

pulvrige Schüttgüter und werden dank ihrer hohen Qualität weltweit in über 85 Länder geliefert.<br />

Die hochwertigen Verpackungsmaschinen<br />

und Palettieranlagen von<br />

STATEC BINDER sind am globalen<br />

Markt äußerst gefragt. Langjährige Erfahrung<br />

und Tätigkeit in der Branche haben<br />

die Entwicklung unterschiedlichster Systeme<br />

für zahlreiche Industrien ermöglicht.<br />

Das Unternehmen bietet komplette Verpackungslinien,<br />

die sich ideal für den Einsatz in<br />

den Bereichen Mineralien und Brennstoffe,<br />

Petrochemie, Chemie, Lebens- und Futtermittel<br />

sowie der Landwirtschaft eignen.<br />

Freifließende und pulvrige Schüttgüter von<br />

Kunststoffgranulat, Zucker, Stärke und Saatgut<br />

bis hin zu Schotter, Sand oder Holzpellets<br />

werden zuverlässig verpackt, versiegelt<br />

und palettiert. Hochleistungs-Nettowaagen<br />

sorgen dabei für höchste Wiegegenauigkeit.<br />

Effiziente Verpackungsanlagen<br />

– individuell abgestimmt.<br />

Von niedriger bis hoher Produktionskapazität:<br />

STATEC BINDER hat die<br />

richtige Lösung, abgestimmt auf<br />

die jeweiligen Bedürfnisse. Die<br />

bewährten Verpackungsanlagen<br />

für Offensäcke, PRINCIPAC, CER-<br />

TOPAC und ACROPAC, sowie das<br />

Verpackungskarussell CIRCUPAC<br />

Der Hochleistungs-Robotpalettierer<br />

PRINCIPAL-R, ein Knickarm-<br />

Robotpalettier-System, wird stets<br />

als kundenspezifische Lösung<br />

mit namhaften Industrieroboter-<br />

Herstellern und dem STATEC<br />

BINDER Know-how angeboten<br />

eignen sich für Polyethylen (PE)-, gewebte<br />

Polypropylen (PP)- und Papiersäcke mit<br />

einem Füllgewicht von 5 bis 50 kg. Je nach<br />

gewählter Anlage wird eine Leistung von<br />

600 bis zu 2.000 Säcken pro Stunde erreicht.<br />

Der PRINCIPAC-TWIN, bestehend<br />

aus zwei Sack-Aufsteckern und Füllstationen,<br />

ermöglicht simultanes Arbeiten und<br />

schafft dadurch sogar bis zu 2.400 Säcke<br />

pro Stunde.<br />

Der vollautomatische PRINCIPAC als Top<br />

Seller der Offensack-Verpackungsmaschinen<br />

überzeugt mit einer Produktionskapazität<br />

von bis zu 2.000 Säcken pro Stunde und<br />

gehört dadurch zu den schnellsten weltweit.<br />

Sowohl Polster- als auch Seitenfaltensäcke<br />

mit einem Füllgewicht von 10 - 50 kg können<br />

problemlos verarbeitet werden. Neben<br />

freifließenden Schüttgütern wie Tiernahrung,<br />

Reis oder Granulate bietet die Aufrüstung<br />

mit einer staubdichten Füllklemme<br />

zusätzlich die Möglichkeit, auch pulvrige<br />

Produkte abzusacken.<br />

Neben Offensack-Verpackungsanlagen bietet<br />

STATEC BINDER auch leistungsstarke FFS<br />

(Form-Fill-Seal) Verpackungsmaschinen.<br />

SYSTEM-T formt, verpackt und verschließt


<strong>Pack</strong> & <strong>Log</strong> <strong>06</strong>/23<br />

zuverlässig Säcke von der Schlauchfolie,<br />

während sich die flexible FFS-Maschine<br />

SYSTEM-F auf Säcke von der Flachfolie<br />

konzentriert. Eine inkludierte Nettowaage<br />

sorgt bei beiden für exakte Wiegeergebnisse.<br />

Gerade SYSTEM-T ist bei Kunden äußerst<br />

beliebt und schafft eine Produktionskapazität<br />

von bis zu 2.400 Säcken pro Stunde. Die<br />

SYSTEM-F eignet sich vor allem hervorragend<br />

für pulvrige und mäßig freifließende<br />

Produkte und ermöglicht die Verarbeitung<br />

von bis zu 900 Säcken pro Stunde.<br />

Produktivitätssteigerung dank<br />

leistungsstarker Palettieranlagen.<br />

Als perfekte Ergänzung zu den<br />

Verpackungsanlagen finden sich im Produktportfolio<br />

von STATEC BINDER hochwertige<br />

Robot-, Hochlagen- und Portal-Palettiersysteme,<br />

die sich durch Robustheit und Langlebigkeit<br />

auszeichnen. Der PRINCIPAL-R<br />

ist ein Knickarm-Robot-Palettierer mit einer<br />

Rotation von bis zu 360° und wurde zudem<br />

für sogenannte Sling Bags optimiert. Mit<br />

einer Kapazität von bis zu 2.400 Säcken<br />

pro Stunde weiß der Hochlagen- Palettierer<br />

PRINCIPAL-H zu überzeugen und garantiert<br />

ein sauberes Lagenbild. PRINCIPAL-P,<br />

der Hochleistungs-Portal-Palettierer schiebt<br />

die Säcke nicht, sondern legt sie, wodurch<br />

auch überlappend palettiert werden kann.<br />

Zudem achtet er bei der Anordnung auf die<br />

gewünschte Position, sodass zum Beispiel<br />

alle Barcodes von außen abgelesen werden<br />

können.<br />

Die Verpackungsanlagen für Offensäcke, PRINCIPAC, CERTOPAC und ACROPAC, sowie<br />

das Verpackungskarussell CIRCUPAC eignen sich für Polyethylen (PE)-, gewebte Polypropylen<br />

(PP)- und Papiersäcke mit einem Füllgewicht von 5 bis 50 kg<br />

Präzises Wiegen, Befüllen und<br />

VerschlieSSen. Alles aus einer Hand:<br />

Neben den hochwertigen Verpackungsund<br />

Palettieranlagen runden zuverlässige<br />

Nettowaagen, patentierte Sackverschlusssysteme,<br />

manuelle oder semiautomatische<br />

Absackanlagen und leistungsstarke Big Bag<br />

Füllstationen das Angebot von STATEC<br />

BINDER ab.<br />

Die Nettowaagen sorgen für absolut präzise<br />

Wiegeergebnisse und sind sowohl<br />

einzeln als auch als integriertes Modul in<br />

Absackanlagen oder Big Bag Füllstationen<br />

erhältlich. Je nach dem zu verwiegenden<br />

Produkt verfügt die Ausführung über eine<br />

Schwerkraft-, Band- oder Schneckendosierung.<br />

Das Verschließen der einzelnen<br />

Säcke erfolgt durch Vernähen, heiß Verkleben<br />

oder Verschweißen. Der OVER TAPE<br />

BAG SEALER ist ein patentiertes Sackverschluss-System<br />

und verschweißt gewebte<br />

Polypropylen (PP) Säcke luftdicht mittels<br />

PP-Gewebeband. Ein zusätzliches Vernähen<br />

ist ebenfalls möglich. Der Umgang<br />

mit staubigen sowie geruchsintensiven<br />

Produkten wird durch das OVER TAPE<br />

STATEC BINDER begleitet<br />

seine Kunden nicht nur<br />

während der Planungs- und<br />

Umsetzungsphase, sondern<br />

ist auch danach für sie da<br />

Verschluss-System ungemein erleichtert.<br />

Weltweit immer gefragter wird das staubarme<br />

und sichere Befüllen von Big Bags<br />

(FIBC). Die semi-automatische Füllstation<br />

von STATEC BINDER befüllt zuverlässig<br />

Big Bags mit einer, zwei oder vier Schlaufen<br />

und Octabins mit einem Füllgewicht<br />

von 500 bis zu 1.500 kg.<br />

Kundenzufriedenheit im Mittelpunkt.<br />

Kunden in mehr als 85 Ländern<br />

und auf verschiedensten Kontinenten<br />

vertrauen auf STATEC BINDER. Lokale<br />

Partner und Customer Service Center<br />

ermöglichen es, Ersatzteile rasch zu liefern<br />

und binnen kürzester Zeit Hilfe durch qualifizierte<br />

Servicetechniker bereitzustellen.<br />

Persönliche Ansprechpartner bieten<br />

kompetente Beratung, individuelle abgestimmt<br />

auf das jeweilige Unternehmen<br />

und seine Bedürfnisse. STATEC BINDER<br />

begleitet seine Kunden nicht nur während<br />

der Planungs- und Umsetzungsphase,<br />

sondern ist auch danach für sie da. Um<br />

das Optimum aus der Verpackungslinie<br />

herauszuholen, erfolgen im ersten Jahr<br />

nach Kauf Überprüfungen und Feinjustierungen<br />

der Systeme durch professionelle<br />

Servicetechniker, welche auch hauseigene<br />

Mitarbeiterschulungen durchführen.<br />

Fernwartungssysteme, Inspektions- und<br />

Wartungsverträge runden das umfassende<br />

Serviceangebot ab. Für STATEC BINDER<br />

hat vollste Kundenzufriedenheit oberste<br />

Priorität. <br />

[pl]


Titelstory Aktuell Lebensmittel<br />

Lagertechnik<br />

Automation<br />

Jede Menge Know-how für den Neuanfang<br />

Aufbau einer kompletten Gebäckproduktion auf dem Balkan<br />

Wer als Quereinsteiger einen Neustart wagt, kann sich Überraschungen und spannender Herausforderungen sicher<br />

sein. Um in unbekanntem Terrain Erfolg zu haben, braucht es jedoch nicht nur Enthusiasmus, sondern auch<br />

Know-how. Und das holt man sich am besten von Branchenprofis: so wie Violeta von Schubert. Als der Hersteller<br />

von Kosmetik- und Hygieneprodukten den traditionsreichen Gebäckproduzenten Lasta kaufte, unterstützte der<br />

Crailsheimer Maschinenbauer nicht nur mit Anlagentechnik für die süßen Backwaren, sondern auch mit jeder<br />

Menge Fachwissen und Verpackungsentwicklung.<br />

Über 60 Jahre Unternehmensgeschichte<br />

– und plötzlich stehen<br />

alle Anlagen still, kein einziger<br />

Mitarbeiter ist mehr auf den Fluren<br />

der Produktionsstätte unterwegs. Das<br />

war der Anblick, der sich dem Violeta-<br />

Gründer und -Inhaber Petar Corluka<br />

und seinem Manager Ante Miloš 2017<br />

am Hauptstandort von Lasta bot, in<br />

der Stadt Capljina im Südwesten von<br />

Bosnien und Herzegowina. Seit 1952<br />

war der Hersteller von süßem Gebäck<br />

auf dem ganzen Balkan bekannt, doch<br />

dann kam die Insolvenz. Für beide war<br />

die stillstehende Produktion jedoch<br />

kein Grund, zu verzagen – im Gegenteil.<br />

Sie hatten Großes mit Lasta vor:<br />

Der Traditionsbetrieb sollte Teil von<br />

Violeta werden, einem erfolgreichen<br />

Multimillionen-Dollar-Unternehmen für<br />

Kosmetik- und Hygieneprodukte. Petar<br />

Corluka war überzeugt: Mit seiner Firma<br />

Violeta als starker Basis und unternehmerischem<br />

Können gelingt es, Lasta<br />

zurück zu alter Größe zu führen.<br />

Gesucht: Partner für den Einstieg<br />

in einen fremden Markt.<br />

Das Problem: Violeta hat zwar umfassendes<br />

Know-how in der Produktion von<br />

Servietten und Waschmittel, Bodenreinigern<br />

und Windeln, Damenhygiene und<br />

Shampoo – doch Kekse und Waffeln waren<br />

für sämtliche Mitarbeiter Neuland. Und<br />

noch eine weitere Herausforderung kam<br />

hinzu: Einfach alte Anlagen und Herstellverfahren<br />

zu übernehmen, kam für Violeta<br />

nicht infrage. Corluka und Miloš wollten<br />

State-of-the-Art-Anlagen, die sicherstellen,<br />

dass Lasta unter den bestmöglichen Voraussetzungen<br />

neustartet.<br />

Um die hohen Anforderungen zu erfüllen,<br />

war entsprechendes Know-how gefragt<br />

– sowohl für die Produktionsprozesse<br />

als auch für die Verpackung der süßen<br />

Backwaren. Für beide Disziplinen holte<br />

das Management von Violeta sich Fachwissen<br />

bei den besten Anbietern, die sie<br />

ausfindig machen konnten. Mehrere Monate<br />

recherchierte Ante Miloš gemeinsam<br />

mit Chefingenieur Ivan Brnadic, welche<br />

Hersteller und Dienstleister ihnen die<br />

beste Branchenexpertise bieten können.<br />

Fündig wurden sie bei Schubert: Nach<br />

ausgiebiger Recherche und der Identifizierung<br />

dreier möglicher Lieferanten<br />

für neue Verpackungsanlagen setzte sich<br />

der Crailsheimer Maschinenbauer gegen<br />

die Konkurrenz durch – „weil Schubert<br />

einen großen Technologievorsprung hat“,<br />

wie man bei Violeta weiß. Beste Voraussetzungen<br />

also, um das von Anfang an<br />

erklärte Ziel zu erreichen, Backwaren<br />

herzustellen, die dem traditionsreichen<br />

Namen Lasta alle Ehre machen.<br />

Gefunden: Know-how für das<br />

Handling von Keksen und Waffeln.<br />

Zwei Arten von Gebäck stehen<br />

dabei im Mittelpunkt: gefüllte Keksrollen<br />

Mit einer aus drei Maschinen bestehenden<br />

Anlage von Schubert werden die<br />

Kekse und Waffeln bei Violeta schnell und<br />

effizient verpackt.<br />

und gefüllte Hohlwaffeln, in unterschiedlichen<br />

Geschmacksrichtungen wie Feige<br />

oder Schokolade. Von Schubert wünschte<br />

Violeta sich eine Verpackungslösung, die<br />

hohe Flexibilität in der Verarbeitung verschiedener<br />

Backwaren bietet, schnelle<br />

Formatwechsel sowie hohe Leistung und<br />

das Handling großer Stückzahlen – Fähigkeiten,<br />

die sich bereits in der Produktion<br />

von Kosmetik und Hygieneartikeln<br />

bewährt haben. Außerdem musste die<br />

Verpackungsstraße hohe mechanische<br />

Stabilität bieten, um auch bei intensiver<br />

Auslastung lange Standzeiten zu ermöglichen.<br />

Und schließlich wirkte sich auch die<br />

Personalsituation auf das Lastenheft aus:<br />

Ungelernte Bediener sollten die Anlage<br />

ebenso zuverlässig bedienen können wie<br />

Fachpersonal.<br />

Aufgrund ihrer anfänglichen Recherche<br />

wussten Miloš und Brnadic, dass Schubert<br />

außer reiner Anlagentechnik noch mehr<br />

zu bieten hat. Violeta verließ sich deshalb<br />

auch auf die Verpackungsentwicklung des<br />

Fotos: Gerhard Schubert GmbH


| FT12-02G |<br />

Lösungsanbieters – und zwar bereits zu einem Zeitpunkt, an<br />

dem die endgültigen Eigenschaften der Produkte noch gar nicht<br />

feststanden. „Schließlich war die alte Lasta-Halle praktisch ein<br />

Rohbau – Violeta ist wirklich vom absoluten Nullpunkt gestartet“,<br />

berichtet Dirk Andrich, Area Sales Manager bei Schubert.<br />

Er war während der Planung und Realisierung mehrfach vor<br />

Ort, zum Schluss sogar mit einem ganzen Schubert-Team zur<br />

Besichtigung.<br />

Gelungen: Nachhaltige Verpackungen aus<br />

Papier. Konkret waren aber erst einmal verschiedene Display-Kartons,<br />

Karton-Trays sowie Einzelpack- und Multipack-<br />

Schlauchbeutel gefragt, und zwar möglichst nachhaltig. Neben<br />

den neu entwickelten Display-Kartons hat die Verpackungsentwicklung<br />

auch ein nachhaltiges Design für die Karton-Trays<br />

mit Trennstegen ausgeführt. Selbst bei den Schlauchbeuteln<br />

konnte Schubert dank seiner flexiblen Siegeltechnologien im<br />

XTS Hygienic:<br />

Vorsprung in hygienisch<br />

anspruchsvollen<br />

Umgebungen<br />

Der Casepacker von Schubert befüllt Display-Kartons und verschließt<br />

diese anschließend mit Deckeln<br />

Flowpacker papierbasiertes Verpackungsmaterial ermöglichen:<br />

Die Einzelpack-Schlauchbeutel bestehen aus einer Verbund-<br />

Kaltsiegelfolie, die Multipack-Schlauchbeutel aus ebenfalls<br />

kaltgesiegelter papierbasierter Folie. Anlagenseitig wurden<br />

drei robotergestützte Maschinen geliefert: ein Flowpacker,<br />

ein Kartonierer und ein Casepacker.<br />

„Die Professionalität des Teams hat mich beeindruckt, Leistung<br />

und Engagement waren auf höchstem Niveau“, erzählt Dirk Andrich.<br />

Dass die partnerschaftliche Umsetzung ein voller Erfolg<br />

war, dafür spricht der Anblick, der sich Besuchern im Lasta-<br />

Werk heute bietet. Seit der Installation und Inbetriebnahme<br />

der Schubert-Maschinen laufen die Keksrollen und Waffeln aus<br />

zwei Öfen in den Flowpacker. Im Gegenlaufprinzip setzen Pickand-Place-Roboter<br />

die süßen Backwaren in Karton-Trays, die<br />

anschließend in Multipack-Schlauchbeutel aus papierbasierter<br />

Folie verpackt werden. Auf ihrem Weg vom Flowpacker zum<br />

Kartonierer durchlaufen alle Verpackungseinheiten eine Kontrollwaage.<br />

Erst nach dem Passieren dieser Qualitätssicherung<br />

werden die einzelnen Flowpacks oder Multipacks vom Kartonierer<br />

in Displaykartons verpackt. Der Produktüberschuss aus<br />

dem Flowpacker wird in einem zusätzlichen Beutelpacker >><br />

Hochflexibel und ideal für den Einsatz in der Lebensmittel- oder<br />

Pharmaindustrie: Das intelligente Transportsystem XTS Hygienic<br />

kombiniert die Vorteile eines individuellen Produkttransports durch<br />

bewährte XTS-Technologie mit der hohen Schutzart IP69K und<br />

einem hygienegerechten Design. Alle Oberflächen sind chemisch<br />

beständig, frei von verdeckten Kanten und leicht zu reinigen. Durch<br />

das geringe Bauvolumen des XTS Hygienic kann die Anlage kleiner,<br />

übersichtlicher und leichter wartbar gestaltet werden.<br />

Scannen und alles<br />

über die Vorteile<br />

von XTS im Hygienic<br />

Design erfahren


Titelstory Aktuell Lebensmittel<br />

Lagertechnik<br />

Automation<br />

>> weiterverpackt. Dafür stehen vier<br />

Formate zur Verfügung. Der Casepacker<br />

von Schubert als letzte Station ist schließlich<br />

für das Verpackung dieser Beutel in<br />

Display-Kartons mit Deckel zuständig.<br />

Gesteigert: Hohe Leistung in<br />

allen Verpackungsprozessen.<br />

Da Violeta anfangs noch mit Kunststoff-<br />

Trays geplant hatte, war der Flowpacker<br />

ursprünglich nur für das Entstapeln der<br />

Trays konzipiert. Erst als die Entscheidung<br />

für nachhaltige Trays aus Karton gefallen<br />

war, wurde nachträglich das Aufrichten<br />

der Trays in die Anlage integriert und<br />

mit speziellen Formschultern für die papierbasierte<br />

Folie geplant. Hier stellte das<br />

Designteam von Schubert die Vorteile<br />

des modularen und flexiblen Aufbaus<br />

der Verpackungsmaschinen einmal mehr<br />

unter Beweis: Das Ergebnis führt zu einer<br />

Leistung von bis 520 Produkten pro Minute<br />

bei vier unterschiedlichen Formaten.<br />

Dabei nutzte der Verpackungsmaschinenhersteller<br />

die Gelegenheit, um die<br />

Grenzen in der Verarbeitung papierbasierter<br />

Folien auszuloten und erreichte<br />

eine deutliche Steigerung: Statt früher 20<br />

sind bis zu 44 Meter pro Minute möglich,<br />

ohne Qualitätsverlust beim Verpackungsergebnis.<br />

„Mit Tests und viel Optimierung<br />

haben wir hier eine bisherige technische<br />

Barriere gesprengt“, freut sich Dirk Andrich.<br />

Auch der Casepacker für das Verpacken<br />

der Beutel wurde nachträglich modifiziert,<br />

um selbst die Höchstleistung der Öfen<br />

auch ohne den Flowpacker vollständig<br />

Gerhard Schubert verstorben<br />

Die Verpackungen sollten<br />

möglichst nachhaltig<br />

sein, daher entwickelte<br />

Schubert einen Teil davon<br />

selbst – unter anderem<br />

die Display-Kartons<br />

Dirk Andrich, Area Sales<br />

Manager bei Schubert<br />

(hinten, 2.v. r.) war<br />

während der Planung und<br />

Realisierung mehrfach<br />

vor Ort, zum Schluss<br />

sogar mit einem ganzen<br />

Schubert-Team<br />

abdecken zu können: Durch ein neu<br />

definiertes Formatwerkzeug und einen<br />

technischen Kniff konnten die Schubert-<br />

Konstrukteure erreichen, dass die Leistung<br />

von maximal 80 Beuteln pro Minute<br />

ab <strong>2023</strong> auf maximal 110 Beutel erhöht<br />

werden kann. Die zusätzliche Leistung in<br />

allen Verpackungsprozessen ist für Lasta<br />

Gerhard Schubert, der Gründer und Gesellschafter<br />

des führenden Verpackungsmaschinenherstellers<br />

Schubert, ist am 4. Juli <strong>2023</strong><br />

im Alter von 84 Jahren in Crailsheim verstorben.<br />

Die Verpackungsbranche verliert mit<br />

ihm eine prägende Gestalt und eine herausragende<br />

Persönlichkeit. Seine visionären Ideen<br />

einer modularen robotergestützten Top-Loading-Verpackungsmaschine<br />

beeinflussen die<br />

moderne Verpackungstechnologie weltweit<br />

bis heute. Den Grundstein dafür legte Gerhard<br />

Schubert 1953 mit einer Mechanikerlehre. Bei<br />

den Firmen Strunck und Kugler sammelte er<br />

anschließend einige Jahre Erfahrungen als<br />

Konstrukteur und machte sich 1964 mit einem eigenen Konstruktionsbüro selbstständig. Nur<br />

zwei Jahre später erfolgte die Gründung der Gerhard Schubert GmbH in Crailsheim.<br />

letztlich auch eine ideale Voraussetzung<br />

für mögliche Produktionserweiterungen.<br />

Ganzheitliche Verpackungslösung<br />

von Schubert. Mit dem ganzheitlichen<br />

Paket aus Beratung, Verpackungsentwicklung<br />

und Anlagentechnik hat das<br />

Team um Dirk Andrich seinen Kunden Violeta<br />

vollauf zufrieden gestellt. „Schubert<br />

hat einen großen Technologievorteil und den<br />

besseren Maschinenbau. Das Unternehmen<br />

ist ein zuverlässiger Partner“, unterstreichen<br />

Manager Ante Miloš und Chefingenieur Ivan<br />

Brnadic. Besonders freuen sie sich zusammen<br />

mit der Projektleiterin Marija Tolic,<br />

dass die Anlage nicht nur leistungsfähig ist,<br />

sondern durch die intuitiven HMIs und das<br />

clevere Anlagendesign von jedermann sehr<br />

gut bedient werden kann.<br />

Die Schubert-Anlage füllt die Halle von Lasta<br />

nur zur Hälfte aus. Denn für die Zukunft ist<br />

eine Steigerung der Produktion geplant: Ein<br />

weiterer Ofen soll gebaut werden, inklusive<br />

einer dazugehörigen Verpackungslinie. Alles<br />

spricht dafür, dass der Standort noch viele neue<br />

Ansichten bieten wird, aber eine bestimmt<br />

nicht wieder: Stillstehende Anlagen und leere<br />

Flure wird man dort nach dem gelungenen<br />

Neustart wohl nicht mehr sehen. [pl]


„Wir wollen den Bedürfnissen der<br />

Lebensmittelindustrie gerecht werden“<br />

Druckerei Bösmüller erhält internationale Zertifizierung für Lebensmittelverpackungen<br />

<strong>Pack</strong> & <strong>Log</strong> <strong>06</strong>/23<br />

Foto: Helmut Wallner<br />

Die Druckerei Bösmüller steht seit 45<br />

Jahren für hochqualitative Druckprodukte<br />

und blickt auf jahrzehntelange<br />

Erfahrung im Bereich Verpackungsproduktion<br />

zurück. Mit Mai <strong>2023</strong> konnte<br />

das Unternehmen, mit Firmenstandorten<br />

in Stockerau und Wien, einen weiteren<br />

Meilenstein in der Firmengeschichte<br />

verzeichnen: Die Zertifizierung nach ISO<br />

22000, die als einzige einen alle Beteiligten<br />

der Lieferkette umfassenden, international<br />

ausgerichteten Standard für<br />

Managementsysteme im Bereich Lebensmittelsicherheit<br />

garantiert.<br />

Bereits seit Ende der 90er Jahre arbeitet<br />

man in der Druckerei Bösmüller<br />

mit einem ISO 9001 zertifizierten<br />

Qualitätsmanagementsystem. „Die Interessen<br />

unserer Kunden sind so vielfältig wie<br />

die Branchen, aus denen sie kommen“,<br />

erläutert Inhaberin und Geschäftsführerin<br />

Doris Bösmüller. „Um vor allem den Bedürfnissen<br />

der Lebensmittelindustrie gerecht<br />

zu werden, war diese Zertifizierung<br />

für uns ein enorm wichtiger Schritt, um<br />

eine hygienisch einwandfreie, nachvollziehbare<br />

und standardisierte Produktion<br />

von Lebensmittelverpackungen garantieren<br />

zu können“, so die Unternehmerin.<br />

Primär- und Sekundärverpackungen für die<br />

Lebensmittelindustrie werden am Standort<br />

in Stockerau seit 2002 hergestellt. Mit der<br />

ISO 22000-Zertifizierung wurde nun auf<br />

Dank der Zertifizierung nach<br />

ISO 22000 kann Bösmüller<br />

eine hygienisch einwandfreie,<br />

nachvollziehbare und standardisierte<br />

Produktion von Lebensmittelverpackungen<br />

garantieren<br />

freiwilliger Basis ein Managementsystem<br />

für Lebensmittelsicherheit implementiert,<br />

das einem der derzeit höchsten Sicherheitsstandards<br />

entspricht. Die internationale Anerkennung<br />

ist vor allem für globale Konzerne<br />

der Lebensmittelindustrie bedeutsam,<br />

gleichzeitig ermöglicht die Zertifizierung<br />

aber auch kleineren Unternehmen Sicherheit<br />

und Transparenz.<br />

„Mit diesem Schritt reagieren wir einerseits<br />

auf den Markt, der derartige Regularien<br />

verstärkt fordert, andererseits aber auch<br />

auf die Wünsche unserer Kunden aus dem<br />

Lebensmittelsektor, für<br />

die Transparenz und<br />

einheitliche Standards<br />

heute genauso wichtig<br />

sind wie Funktionalität<br />

und Ästhetik der Verpackungen“,<br />

so der<br />

zweite Geschäftsführer<br />

Markus Purker.<br />

Bösmüller-Geschäftsführung:<br />

Doris Bösmüller<br />

und Markus<br />

Purker<br />

Nachhaltigkeit als oberster<br />

Qualitätsstandard. Etwa ein Jahr<br />

arbeitete man bei Bösmüller Print Management<br />

daran, die strengen internationalen<br />

Richtlinien von ISO 22000 vollständig zu<br />

erfüllen. Dabei immer im Fokus der Nachhaltigkeitsgedanke,<br />

der für Doris Bösmüller<br />

in sämtlichen Produktsparten an erster Stelle<br />

steht. „Gerade für Konzerne spielen umweltbezogene<br />

Forderungen aus den Bereichen<br />

ESG bzw. SDG eine wichtige Rolle, da sie<br />

selbst von der Kundenseite bzw. künftig<br />

auch gesetzlich verpflichtet sind, gewisse<br />

Richtlinien einzuhalten. Mit uns haben diese<br />

Unternehmen einen Partner an der Seite, für<br />

den diese Begriffe keine Fremdwörter, sondern<br />

Teil des internen Managementsystems<br />

sind. Davon profitieren unsere Kunden in<br />

doppelter Hinsicht, denn unser freiwilliger<br />

Beitrag wirkt sich auch positiv auf ihre eigene<br />

CO 2<br />

Bilanz aus. Wir sind stolz darauf,<br />

dass wir hier zu den Pionieren der Branche<br />

gehören und als erste Druckerei Österreichs<br />

bereits seit 2015 bei allen Druckprodukten,<br />

die unser Haus verlassen, CO 2<br />

-Neutralität<br />

garantieren.“<br />

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Weitere Informationen unter<br />

www.boesmueller.at<br />

Foto: Bösmüller


Titelstory Aktuell Lebensmittel<br />

Lagertechnik<br />

Automation<br />

Wenn jedes halbe Gramm zählt<br />

Wertvolles Saatgut mit höchster Genauigkeit abgefüllt<br />

UFA-Samen lässt es grünen und blühen. Das Schweizer Unternehmen der Fenaco-Genossenschaft ist ein Anbieter<br />

von Saatgut. Bei der Abfüllung der hochwertigen Samen in kleine Beutel ist maximale Präzision verlangt, um kostspieligen<br />

Produktverlust zu vermeiden. Mit einer speziellen Mehrkopfwaage von Ishida konnte der anspruchsvolle<br />

Prozess nun automatisiert werden. Flexibel bestückt die Waage im Wechsel gleich zwei Verpackungsmaschinen.<br />

Der UFA-Samen Standort in Winterthur<br />

ist auf Gemüse- und Blumensaatgut<br />

spezialisiert. Dort<br />

werden die weltweit beschafften Samen<br />

von fast 400 Pflanzen einer Qualitätskontrolle<br />

unterzogen, eingelagert und<br />

verpackt. Jährlich werden mehrere Millionen<br />

kleine, kunststoffbeschichtete Papierbeutel<br />

mit Füllgewichten zwischen<br />

0,15 g und 80 g an den Handel ausgeliefert.<br />

Bei der Dosierung des Saatguts<br />

kommt es angesichts von Grammpreisen<br />

bis zu 15 Euro auf höchste Genauigkeit<br />

an. In der Vergangenheit erfolgte die Abfüllung<br />

sowohl automatisch mit volumetrischer<br />

Dosierung und Zählsystemen als<br />

auch manuell mit Messlöffeln. „Der sehr<br />

zeitaufwendige manuelle Prozess sollte<br />

automatisiert werden, um die steigende<br />

Nachfrage erfüllen und Kosten senken zu<br />

können“, berichtet der Betriebsleiter Fabian<br />

Ochsner. Er wandte sich mit seinem<br />

Anliegen an die Itech AG aus Rotkreuz.<br />

Die Verpackungsexperten konzipierten<br />

eine kundenspezifische Anlage, deren<br />

zentrales Element eine Mehrkopfwaage<br />

Ishida CCW-RV Micro ist. Die weltweit<br />

kleinste Mehrkopfwaage mit einer Aufstellfläche<br />

von 650 x 650 mm und einer<br />

Höhe von 970 mm wurde extra für die<br />

Hochleistungsverarbeitung sehr niedriger<br />

Zielgewichte ab 0,5 g entwickelt.<br />

UFA-Samen konnte die 14-köpfige Waage<br />

vorab testen. Fabian Ochsner: „Die<br />

erfolgreichen Probeläufe mit unseren<br />

schwierigsten Produkten waren neben<br />

der sehr guten Beratung ausschlaggebend<br />

für die Investitionsentscheidung.“<br />

Eine Waage für zwei Beutelarten.<br />

Im Herbst 2021 installierte die Itech<br />

AG die Mehrkopfwaage CCW-RV Micro<br />

sowie zwei automatische Produktzuführungen<br />

auf einem Podest. Ein fahrbarer Unterbau<br />

der Waage erlaubt es, die Maschine<br />

mitsamt der Abwurfschale zwischen zwei<br />

Positionen zu verschieben. So können mit<br />

Die weltweit kleinste<br />

Mehrkopfwaage CCW-<br />

RV Micro wurde für die<br />

Hochleistungsverarbeitung<br />

sehr niedriger<br />

Zielgewichte entwickelt<br />

Über den Verteilteller<br />

und automatisch gesteuerte<br />

Vibrationsrinnen<br />

erreichen die Samen die<br />

Schalen der Mehrkopfwaage<br />

einer Mehrkopfwaage zwei darunter befindliche<br />

Verpackungsmaschinen bestückt<br />

werden. UFA-Samen verpackt das Saatgut<br />

nämlich in verschiedene Beutelarten. Ein<br />

Teil der Produkte wird zunächst in Keimschutzbeutel<br />

aus Aluminium gefüllt, welche<br />

dann als Inlay in Papierbeutel gesteckt<br />

werden. Der andere Teil der Samen landet<br />

direkt in den Papierbeuteln.<br />

Abhängig von der geforderten Beutelart<br />

wird das Saatgut an einer der beiden<br />

Produktzuführungen aufgeschüttet und<br />

vibrierende Rinnen befördern es auf die<br />

Mehrkopfwaage CCW-RV Micro. Über<br />

den Verteilteller der Waage und automatisch<br />

gesteuerte Vibrationsrinnen gelangen<br />

die Samen in die Vorschalen und von<br />

dort aus in die Wiegeschalen. Spezielle<br />

Schrittschaltmotoren bewirken eine präzise<br />

Kontrolle der Schalenklappen. Die von<br />

Ishida entwickelten Wiegezellen messen<br />

minimale Belastungsstufen von 0,01 g,<br />

was sehr niedrige Kombinationsgewichte<br />

zur Erlangung kleinster Zielgewichte ermöglicht.<br />

In einem Zyklus berechnet die<br />

Waagensoftware drei optimale Gewichtskombinationen,<br />

prüft diese doppelt und<br />

wählt diejenige aus, welche dem Zielgewicht<br />

am nächsten kommt. Anschließend<br />

werden die Saatgutportionen durch einen<br />

Auslauftrichter mit Produktverzögerung<br />

in die Abwurfschale geleitet und in die<br />

Fotos: Ishida


<strong>Pack</strong> & <strong>Log</strong> <strong>06</strong>/23<br />

von der jeweiligen Verpackungsmaschine herangeführten Beutel<br />

abgelassen.<br />

Schnelle und präzise Abfüllung. UFA-Samen verarbeitet<br />

mit der neuen Verpackungsanlage alle Artikel mit Füllgewichten<br />

zwischen 0,5 g und 50 g. Die Geschwindigkeit beträgt<br />

60 Takte pro Minute, wobei die Mehrkopfwaage sogar bis zu<br />

100 Beutel befüllen könnte. Die hohe Geschwindigkeit geht<br />

dabei keinesfalls zulasten der Genauigkeit. „Unsere Vorgabe von<br />

maximal 10 Prozent Überfüllung wird deutlich unterschritten“,<br />

sagt Fabian Ochsner. Ein weiterer Vorteil ist die stark verkürzte<br />

Umrüstzeit beim Wechsel zwischen den Beutelarten. Was früher<br />

einen ganzen Tag in Anspruch nahm, lässt sich heute dank der<br />

flexiblen Anlagenkonzeption in 30 Minuten erledigen. Produktumstellungen<br />

erfolgen über den Abruf von Voreinstellungen<br />

am Touchscreen. Auch die Reinigungsmaßnahmen sind schnell<br />

durchgeführt, weil alle produktberührenden Teile werkzeuglos<br />

abgenommen werden können. Die hygienefreundliche Bauweise<br />

der Mehrkopfwaage mit minimierten Spalten verhindert überdies<br />

Ablagerungen der kleinen Samen.<br />

„Meilenstein für die Verpackung.“ Fabian Ochsner bezeichnet<br />

die Automatisierung als „Meilenstein für die Verpackung<br />

bei UFA-Samen“. Der Mehrkopfwaage CCW-RV Micro bescheinigt<br />

er „stabile Leistung und präzise Dosierung“. Durch die neue Anlage<br />

Fabian Ochsner, Betriebsleiter bei UFA-Samen. Das 1965 gegründete<br />

Unternehmen zählt heute zur Agrargenossenschaft Fenaco<br />

und beschäftigt an den drei Standorten Winterthur, Lyssach und<br />

Moudon über 100 Mitarbeiter. Die Produkte werden ausschließlich<br />

unter Eigenmarke innerhalb der Schweiz vertrieben<br />

wurde eine Steigerung des Ausstoßes um 20 Prozent erreicht und<br />

gleichzeitig konnten die Arbeitskosten deutlich reduziert werden.<br />

Eine Amortisation der Investition ist daher bald zu erwarten. [pl]<br />

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Ihrer Füllgüter.<br />

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Titelstory Aktuell Lebensmittel Lagertechnik<br />

Automation<br />

Das Zeitalter der fahrerlosen<br />

Transportsysteme<br />

… ist angebrochen. Überzeugen kann man sich davon auf nahezu jeder Veranstaltung zum Thema Intralogistik –<br />

ganz nach dem Motto: Alles dreht sich, alles bewegt sich – und das fahrerlos. <strong>Pack</strong> & <strong>Log</strong> hat Wolfgang Hillinger,<br />

Geschäftsführer von DS Automotion mit Sitz in Linz zum Interview gebeten, um mehr über die Hintergründe<br />

dieser bemerkenswerten Technologie zu erfahren.<br />

Herr Hillinger, DS Automotion beschäftigt sich seit 1984 ausschließlich<br />

mit der Entwicklung und Produktion von fahrerlosen<br />

Transportsystemen. Lange Zeit war man eher ein Exot und hat<br />

eine Nische bedient. Jetzt hat sich das grundlegend gewandelt.<br />

Was sind die Treiber hinter dieser Entwicklung?<br />

Grundsätzlich steigt der Automatisierungsbedarf in der Industrie<br />

– und das weltweit. Diese Entwicklung ist aber nicht neu, denn das<br />

tut er schon die letzten Jahrzehnte. Allerdings ist jetzt der Fachkräfte-<br />

bzw. Arbeitskräftemangel dazugekommen und dieser fungiert als<br />

echter Booster. Denn die wenigen Arbeitskräfte, die man hat, werden<br />

für wertschöpfende Tätigkeiten eingesetzt und nicht um ein Produkt<br />

von A nach B zu bringen. Diese Transporte versucht man daher zu<br />

automatisieren.<br />

Fotos: DS Automotion<br />

Das Interview führte<br />

Mag. Gernot Rath<br />

Zusätzlich ist es in den letzten Jahren innerhalb der automatisierten<br />

Transportsysteme zu einer – salopp gesagt – Abspaltung gekommen,<br />

und zwar in Form der sogenannten Autonomous Mobile Robots, kurz<br />

AMR. Damit ist in diesem Segment neben den AGVs (Automated Guided<br />

Vehicles) eine zweite Produktschiene entstanden.<br />

Was ist der Unterschied zwischen AGV und AMR?<br />

Der große Unterschied liegt darin, dass ein AGV vollautomatisch einer<br />

geplanten Strecke folgt. Taucht ein Hindernis auf, bleibt es stehen, bis<br />

dieses manuell beseitigt wird. Ein AMR weicht vollautomatisch aus<br />

und setzt seine Fahrt fort.<br />

Ist das AMR somit die bessere Lösung?<br />

Ganz so einfach ist es nicht, denn alles hat seine Vor- und Nachteile,<br />

die man gegeneinander abwägen muss. Ein AGV folgt einer geplanten<br />

Spur. Ist diese frei, habe ich entlang dieser Strecke immer einen geordneten<br />

Materialfluss sowie eine garantierte Durchsatzleistung. Insgesamt<br />

lässt sich ein Transportsystem so sehr wirtschaftlich betreiben. Ein<br />

interessanter Zusatzeffekt ist uns in diesem Zusammenhang bei unseren<br />

Kunden aufgefallen: Damit die AGV-Systeme effizient arbeiten können,<br />

wird im Betrieb mehr auf Ordnung geachtet. Dies führt letztlich auch<br />

zu transparenten Produktionsprozessen.<br />

Die AMR-Technologie wurde in den letzten fünf bis sechs Jahren<br />

aus dem universitären Umfeld heraus entwickelt. Die AMRs agieren<br />

autonom und wählen ihre Strecke selbsttätig. Sie kennen nur ihren<br />

Start- und Endpunkt. Das ist natürlich sehr innovativ und fortschrittlich,<br />

hat auch zahlreiche Vorteile, aber eben auch gewisse Nachteile. Denn<br />

von A nach B zu fahren und die Strecke nicht zu kennen, heißt auch,<br />

nicht zu wissen, wie lange ich brauche. In manchen Bereichen ist das<br />

völlig unwichtig, aber in vielen Fällen ist es von essenzieller Bedeutung.<br />

So muss man z.B. bei der Produktionsbeschickung eine gewisse<br />

Durchsatzleistung garantieren, und das kann ich mit einem AMR nicht.<br />

„[...] die wenigen Arbeitskräfte, die man hat, werden für wertschöpfende<br />

Tätigkeiten eingesetzt und nicht um ein Produkt von<br />

A nach B zu bringen. Diese Transporte versucht man daher zu<br />

automatisieren“, erklärt Wolfgang Hillinger,<br />

Geschäftsführer DS Automotion<br />

In welchen Bereichen ist das AMR gut aufgehoben?<br />

Die AMR-Technologie eignet sich beispielsweise hervorragend für<br />

die Mann-zur-Ware Kommissionierung. In der Praxis heißt das: Eine<br />

Vielzahl von AMRs fahren autonom durch die Lagergassen und bleiben<br />

dort stehen, wo kommissioniert werden muss. Die Picker brauchen dann<br />

nur mehr die AMRs abgehen und entsprechend den Anweisungen auf<br />

dem Display kommissionieren. Für einen solchen Einsatz brauche ich<br />

tatsächlich Autonomie, denn die Fahrzeuge agieren in einem dynamischen<br />

Umfeld und müssen selbsttätig ausweichen, ansonsten kollabiert das<br />

System. Zeit und Durchsatz sind in diesem Fall nicht prioritär und wenn<br />

das doch gefordert ist, ist das System stufenlos skalierbar. D.h.: Brauche<br />

ich eine höhere Pickleistung, schleuse ich einfach zusätzliche AMRs ein.


<strong>Pack</strong> & <strong>Log</strong> <strong>06</strong>/23<br />

Für mich stellt sich die Frage, ob das eine das<br />

andere ausschließt? Sprich: Kann ein AGV<br />

nicht autonom fahren oder soll es nicht?<br />

Nein, es schließt sich nicht aus. Ganz im<br />

Gegenteil: Das autonome Navigieren dringt<br />

zunehmend in die Welt der AGVs vor. Und wir<br />

wollen diese beiden Welten endgültig vereinen!<br />

So haben wir bei DS Automotion die sogenannte<br />

„planbare Autonomie“ entwickelt und mit<br />

der darauf basierenden Fahrzeugsoftware AR-<br />

COS (Autonomous Robot Control & Operating<br />

System) auch den IFOY-Award in der Kategorie<br />

Software gewonnen. Die „planbare Autonomie“<br />

ist eine Möglichkeit, Fahrzeuge sowohl „virtuell<br />

spurgeführt“ als auch „autonom“ zu navigieren.<br />

D.h.: Dort wo Leistung und Zeit gefragt sind,<br />

fährt es als klassisches spurgeführtes AGV. Jetzt<br />

gibt es aber auch die Möglichkeit, das Fahrzeug<br />

bei z.B. Rücktransporten, wo Durchsatzleistung<br />

und Zeit keine maßgebliche Rolle spielen, wie<br />

ein AMR fahren zu lassen. Zu diesem Zweck<br />

arbeiten wir mit zonenbasierten Modellen.<br />

Der Kunde kann Zonen festlegen, in denen<br />

das fahrerlose Transportsystem entweder als<br />

AGV oder als AMR fährt.<br />

Des Weiteren existiert auch eine hybride Lösung.<br />

In diesem Fall fährt das Fahrzeug auf<br />

einer bevorzugten Route, nach dem Motto:<br />

Die Gerade ist die kürzeste und schnellste<br />

Verbindung, aber wenn das nicht möglich ist,<br />

kann es auch die Spur verlassen, muss aber so<br />

schnell wie möglich wieder auf die Spur zurück.<br />

Mit der Fahrzeugsoftware ARCOS (Autonomous Robot Control & Operating System)<br />

ermöglicht DS Automotion ihren Transportfahrzeugen nicht nur als Automated Guided<br />

Vehicles (AGV), sondern auch als Autonomous Mobile Robots (AMR) zu agieren.<br />

Dafür gab es den Sieg beim IFOY Award in der Kategorie Software<br />

Das klingt nach der perfekten Lösung und<br />

noch dazu so simpel …<br />

Es mag simpel klingen, aber die Hausforderung<br />

liegt in der Dynamik der Systeme: Das<br />

Fahrzeug weicht dem ersten Hindernis aus<br />

und aufgrund der neuen Fahrtrichtung nimmt<br />

es ein weiteres Hindernis wahr, weicht auch<br />

diesem aus, dann kommt noch eines … und<br />

schon fährt es kreuz und quer durch die Gegend<br />

… möglicherweise wird es dabei von einem<br />

anderen Fahrzeug, das nicht soviel ausweichen<br />

musste, überholt … und schon hat sich das<br />

Thema effizienter Materialfluss oder Just-in-Time<br />

bzw. Just-in-Sequence Lieferungen an das Montageband<br />

erledigt. Daher ist immer – auch bei<br />

autonomen Systemen – auf freie Wegstrecken<br />

zu achten, sonst tut man sich keinen Gefallen!<br />

Sprechen wir in diesem Zusammenhang<br />

eigentlich schon von Systemen, die mit KI<br />

ausgestattet sind?<br />

Bei uns beginnt das Thema künstliche Intelligenz<br />

(KI) mit dem Einsatz kamerabasierter<br />

Systeme. Denn solche Systeme erkennen gewisse<br />

Anlagenzustände bzw. Situationen und<br />

können aufgrund dessen entscheiden, was sie<br />

in Folge machen.<br />

Mittlerweile ist die Software und nicht das<br />

Fahrzeug das Herzstück des Systems. Was<br />

macht ein Anwender, der in seiner Anlage<br />

Fahrzeuge verschiedenster Hersteller und<br />

damit verschiedenste Leitsysteme hat?<br />

Das ist ein großes und heikles Thema. Seit fast<br />

10 Jahren gibt es ein Bestreben die Fleet Control<br />

Software zu standardisieren. Ursprünglich<br />

kommt der Wunsch aus der Automobilindustrie,<br />

da ihnen frühzeitig bewusst war, dass sie in<br />

Zukunft – um ein effizientes Produktionsumfeld<br />

zu generieren – eine Vielzahl an AGVs und<br />

AMRs benötigen werden. Relativ schnell waren<br />

sie mit der Situation konfrontiert, dass in ihren<br />

Produktionshallen fahrerlose Fahrzeuge der verschiedensten<br />

Hersteller unterwegs waren. Die<br />

Systeme haben untereinander nicht harmoniert<br />

und so stößt man rasch an die Grenzen des<br />

Möglichen. Daher war der Wunsch nach einer<br />

übergeordneten Fleet Control Software groß.<br />

Deshalb entstand – unter der Schirmherrschaft<br />

des VDMA – mit der VDA5050 eine standardisierte<br />

Schnittstelle, die es ermöglicht, dass<br />

Fahrzeuge unterschiedlicher Hersteller unter<br />

einem gemeinsamen Leitsystem verkehren und<br />

auch miteinander interagieren. Das ermöglicht<br />

Anwendern, die Leitsteuerung und die Fahrzeuge<br />

getrennt auszuschreiben. So können sie<br />

etwa für alle Fahrzeuge unabhängig von deren<br />

Herstellern einheitliche Leitsysteme nutzen<br />

und so den Aufwand für Personalschulung und<br />

Softwarewartung begrenzen.<br />

Die VDA5050 konnte sich auch bereits als<br />

Standard etablieren. Das hat zu einem weiteren<br />

Anwachsen des Angebotes an fahrerlosen<br />

Transportsystemen geführt. Denn nun treten<br />

auch Fahrzeughersteller ohne Ambition auch<br />

ein Leitsystem anzubieten auf den Markt.<br />

Vielen Dank für das Gespräch.<br />

Dank der extrem niedrigen Bauweise ist<br />

OSCAR Omni von DS Automotion für eine<br />

große Anzahl an Unterfahr-Transporten geeignet.<br />

Eine hohe Nutzlast von 1000 kg macht<br />

ihn zum absoluten Transport-Spezialisten


Titelstory Aktuell Lebensmittel Lagertechnik<br />

Automation<br />

Fotos: Toyota Material Handling<br />

Automatisiert in die Zukunft<br />

Post Systemlogistik nimmt erste AutoStore-Anlage in Betrieb<br />

Toyota Material Handling hat gemeinsam mit Konzern-Schwester Bastian Solutions, einem Unternehmen der<br />

Toyota Advanced <strong>Log</strong>istics Group, die erste AutoStore ® -Anlage bei der Post-Systemlogistik integriert. Mit dem intelligenten,<br />

automatisierten Kleinteilelager- und Kommissioniersystem kann die führende <strong>Log</strong>istikerin Österreichs<br />

ihren Kunden ab sofort ein noch effizienteres E-Commerce-Service anbieten.<br />

Die aus Norwegen stammende<br />

AutoStore ® -Technologie erfüllt<br />

die Ansprüche hochmoderner<br />

Intralogistik in unserer schnelllebigen<br />

Omnichannel-Wirtschaft. Das<br />

AutoStore ® -System ist damit für die<br />

Post-Systemlogistik, einem Tochterunternehmen<br />

der Österreichischen Post AG,<br />

die optimale Ergänzung um den rasant<br />

wachsenden E-Commerce für seine Handelskunden<br />

besonders effizient abwickeln<br />

zu können. Nach gut einem Jahr Projektdurchlaufzeit<br />

von Planung bis Integration<br />

konnte die Anlage nun ihren Betrieb aufnehmen.<br />

AutoStore ® – vervierfacht die<br />

Lagerkapazität. In einer ersten Ausbaustufe<br />

verfügt die neue AutoStore ® -<br />

Anlage der Post-Systemlogistik über 30.000<br />

Behälterplätze – sogenannte Bins – mit<br />

acht AutoStore®-Arbeitsstationen, auf<br />

mehr als 800 Quadratmetern Fläche. Damit<br />

wurde die Lagerkapazität vervierfacht<br />

und in Verbindung mit der ebenso neu<br />

implementierten, automatischen Förderstrecke<br />

können sechshundert Aufträge in<br />

der Stunde verarbeitet werden.<br />

Das automatisierte Lagersystem ist ein in sich<br />

geschlossener Kubus und verzichtet auf klassische<br />

Regale – das schafft viel Stauraum auf<br />

kleinster Fläche. Die Anlage besteht aus modular<br />

aufgebauten Behältern, die innerhalb<br />

einer Aluminiumkonstruktion – dem Grid<br />

– übereinandergestapelt sind. Sogenannte<br />

Pickroboter bewegen sich auf Schienen, die<br />

oben am Aluminium-Kubus angebracht sind<br />

und auch von oben auf das Gut zugreifen.<br />

Der Vorteil: Seitens Toyota Material Handling<br />

mussten keine Transportgassen eingeplant<br />

werden, womit die verbaute Fläche optimal<br />

genutzt ist. Damit die E-Commerce Spezialisten<br />

der Post-Systemlogistik trotzdem<br />

rasch an die gewünschte Ware gelangen<br />

können, sind schnell drehende Waren im<br />

oberen Bereich des Behälter-Stapels vorrätig,<br />

langsam drehende Waren hingegen im<br />

unteren Bereich.<br />

Sicheres Zusammenspiel von Menschen<br />

und Maschine. Die Arbeitsstationen<br />

bilden die Schnittstellen zwischen<br />

Menschen und Maschine. Es gelangen sogenannte<br />

Carousel-Ports zum Einsatz. Sie<br />

ermöglichen einen effizienten Produktfluss<br />

sowie ein harmonisches und sicheres Zusammenspiel<br />

von Menschen und Robotern. Drei<br />

rotierende Arme mit jeweils einem Bin stellen<br />

sicher, dass der nächste Bin immer bereit ist.<br />

Zwei Arme sind im hinteren Teil des Ports<br />

positioniert, damit die Roboter den Bin einoder<br />

auslagern können. Der dritte Arm ist<br />

in vorderer Position und ermöglicht dem<br />

Kommissionierer einen gefahrlosen Zugriff<br />

auf die Waren im Bin.<br />

An der Decke des Aluminium-Kubus gelangen<br />

in der aktuellen Ausbaustufe fünfunddreißig<br />

Red-Line-Roboter der fünften Generation<br />

als Pick-Roboter zum Einsatz. Sie gelten<br />

seitens des Systemherstellers AutoStore ® als<br />

besonders energieeffizient und zuverlässig.<br />

Einzigartig dank gebündelter<br />

Kompetenz. Aufgrund des stark wachsenden<br />

Marktes und des steigenden Interesses<br />

an integrierten, schlüsselfertigen<br />

Automatisierungslösungen, aber auch im<br />

Bewusstsein, dass aufgrund der Komplexität<br />

der unterschiedlichen intralogistischen Anwendungsbereiche<br />

ein Anbieter allein nie<br />

alle Lösungen haben kann, bündelt Toyota<br />

bereits seit 2017 unter dem Dach der Toyota<br />

Advanced <strong>Log</strong>istics Group das Know-how<br />

und die Innovationskraft etablierter, starker


<strong>Pack</strong> & <strong>Log</strong> <strong>06</strong>/23<br />

Intralogistik-Marken wie Vanderlande,<br />

viastore und Bastian Solutions. Damit kann<br />

Toyota Material Handling über den Bereich<br />

<strong>Log</strong>istics Solutions Integration seinen Kunden<br />

als Gesamtlösungsanbieter mit schlüsselfertigen,<br />

integrierten Automatisierungslösungen<br />

einen klaren Mehrwert schaffen.<br />

Folglich ist auch Toyota Material Handling<br />

Austria als österreichische Landesgesellschaft<br />

in der Lage über den erst im letzten Jahr<br />

geschaffenen Bereich <strong>Log</strong>istics Solutions Integration,<br />

der in Österreich von Dipl. Ing Josef<br />

Dax verantwortet wird, seinen Kunden ein<br />

breites Spektrum der neuesten Technologien<br />

für den innerbetrieblichen Materialtransport<br />

anzubieten.<br />

Diese geballte Kompetenz renommierter<br />

Intralogistik-Marken in Kombination mit<br />

dem umfassenden Produkt- und Lösungsportfolio<br />

von Toyota Material Handling ist<br />

ein Kundenvorteil, der in der <strong>Log</strong>istikbranche<br />

einzigartig ist.<br />

Dipl.-Ing. Josef Dax, Director <strong>Log</strong>istics Solutions<br />

bei Toyota Material Handling Austria<br />

zeigt sich sehr zufrieden: „Wir sind besonders<br />

stolz auf den erfolgreichen Abschluss der<br />

ersten Ausbaustufe und freuen uns, dass<br />

ausgerechnet die Post-Systemlogistik als die<br />

führende <strong>Log</strong>istikerin Österreichs für uns das<br />

erste Unternehmen ist, das zukünftig auf die<br />

innovative AutoStore ® -Technologie setzt. Die<br />

Post-Systemlogistik kann dadurch auf einen<br />

enorm gesteigerten Output für ihre Kunden<br />

bauen und festigt damit ihre Position als E-<br />

Commerce-Service-Anbieterin.“<br />

Die Arbeitsstationen bilden<br />

die Schnittstellen zwischen<br />

Mensch und Maschine<br />

Outsourcing Möglichkeit für<br />

Handelskunden. Mit der Investition<br />

in die erste AutoStore ® -Anlage agiert die<br />

Post-Systemlogistik mit Weitblick. Denn<br />

als E-Commerce-Dienstleister versteht die<br />

<strong>Log</strong>istikerin die Problematik seiner Handelskunden<br />

nur allzu gut. Der in den letzten<br />

drei Jahren sprunghaft angestiegene Online-<br />

Handel erfordert zusätzliche Kapazitäten, die<br />

im Retail nur schwer oder gar nicht verfügbar<br />

sind. Über den Service-Bereich E-Fulfillment<br />

betreut die <strong>Log</strong>istikerin Handelskunden von<br />

Auftragsabwicklung über Verpackung und<br />

Versand bis hin zum Retourenmanagement<br />

des E-Commerce.<br />

Im Zuge der ersten Ausbaustufe ist die<br />

vollständige Auslastung der gesamt 30.000<br />

Behälterplätze im Fokus. Aktuell sind im<br />

bestehenden Grid 17.500 Behälterplätze –<br />

also knapp zwei Drittel - durch einen ersten,<br />

großen Handelskunden aus dem Drogeriesektor<br />

belegt.<br />

Die Anschaffung der hochmodernen Lagertechnologie<br />

kommentiert Wolfgang Einer,<br />

Leiter <strong>Log</strong>istics Solutions bei der Österreichischen<br />

Post, wie folgt: „Die Investition in eine<br />

AutoStore ® -Anlage ist ein großer Schritt für<br />

uns, denn wir können somit eine Vielzahl an<br />

Aufträgen parallel verarbeiten und sind folglich<br />

deutlich produktiver. Außerdem können wir<br />

die Anlage jederzeit – auch bei laufendem<br />

Betrieb – modular erweitern, denn Platz gibt´s<br />

bei uns in Enzersdorf genug. Damit sind wir<br />

auch für zukünftige Herausforderungen unserer<br />

Kund:innen bestens gerüstet und sind<br />

überzeugt, dass von der aktuell modernsten<br />

Lager-Technologie unsere Kund*innen nachhaltig<br />

profitieren werden.“<br />

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Papierwickler:<br />

● Drehtischausführung<br />

● kombinierbar mit Folienwickler<br />

● Wickelkopf automatisch wechselbar<br />

Ing. Josef Riegler Verpackungstechnik GmbH & Co KG<br />

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Titelstory Aktuell Lebensmittel Lagertechnik<br />

Automation<br />

Neue Kunststoffrahmenpalette für<br />

den automatisierten Transport<br />

Auch in hochmodernen, automatisierten Warenlagern muss der IBC-Transport sicher und störungsfrei erfolgen.<br />

Daher hat der Verpackungsexperte Schütz die besonderen Anforderungen für diesen Einsatzzweck bestimmt und<br />

eine vollständig neue Rahmenpalette aus Kunststoff entwickelt. Durch die spezielle Geometrie eignet sich diese<br />

besonders für den horizontalen Transport auf Förderbändern und das Handling in vollautomatischen Hochregallagern.<br />

Die neue Kunststoffrahmenpalette ist äußerst robust und stabil, dazu noch UN-zertifiziert und nachhaltig<br />

durch mehrfache Verwendung mit entsprechender Rekonditionierung.<br />

In zahlreichen Branchen wie der Lebensmittelindustrie<br />

oder Elektrochemie<br />

werden Paletten mit Kunststoffelementen<br />

den Holz- und Stahlpaletten<br />

vorgezogen. Im Vergleich sind sie einfacher<br />

zu reinigen, wasserabweisend,<br />

wartungsfrei und langlebig. Schütz hat<br />

seine Kunststoffrahmenpalette nun neu<br />

konstruiert. Mit ihrem einteiligen Aufbau<br />

und den breiten, partiell glatten Auflageflächen<br />

ist die Palette prädestiniert für den<br />

automatisierten Längs- und Quertransport.<br />

Ob Rollenförderbänder oder Förderbänder<br />

mit Kettenantrieb: Die Rahmenpalette ermöglicht<br />

eine dauerhaft störungsfreie horizontale<br />

Bewegung. Somit können IBC sicher<br />

und ohne zu stocken vorwärts sowie<br />

seitwärts transportiert werden.<br />

Auch zur vertikalen Förderung lässt sich<br />

die neue Rahmenpalette nutzen, da sie<br />

beim Heben und Senken gefüllter IBC nur<br />

ein minimales Durchbiegeverhalten an der<br />

Unterseite zeigt. Aufgrund der stabilen<br />

Unterkonstruktion ist sie somit auch für<br />

den Transport größerer Lasten geeignet.<br />

Darüber hinaus kann die Palette komfortabel<br />

von allen Seiten angehoben werden.<br />

Sie hat die UN-Zulassung und ist auch als<br />

Vollkunststoffrahmenpalette verfügbar, bei<br />

der die Bodenwanne ebenfalls aus Kunststoff<br />

besteht.<br />

Umweltfreundliche Kunststoffrahmenpalette<br />

aus Eigenproduktion.<br />

Schütz stellt die Kunststoffrahmenpalette<br />

nach modernsten<br />

technologischen Standards im eigenen<br />

Spritzgussbetrieb her. Dabei erfolgt die<br />

Produktion in einem Stück, inklusive der<br />

Eckfüße. Das Unternehmen verwendet<br />

HDPE aus 100 % Rezyklat, das bei der<br />

Wiederaufbereitung gebrauchter Industrieverpackungen<br />

im eigenen Recycling-Center<br />

gewonnen wird. Dafür holt der <strong>Pack</strong>aging-<br />

Spezialist entleerte Verpackungen weltweit<br />

über den Schütz Ticket Service zurück. Mit<br />

dem Einsatz der Kunststoffrahmenpalette<br />

profitieren Kunden somit nicht nur von<br />

einer stabilen, leichten und einfach zu reinigenden<br />

Konstruktion, sondern verbessern<br />

zusätzlich ihre CO 2<br />

-Bilanz. Im Vergleich zu<br />

einer herkömmlichen Stahlrahmenpalette<br />

lassen sich je nach Konfiguration bis zu<br />

64,8 kg CO 2<br />

einsparen. [pl]<br />

Für den automatisierten<br />

Transport von IBC auf<br />

Förderbändern hat der<br />

Verpackungsspezialist<br />

Schütz eine völlig neue<br />

Rahmenpalette aus Kunststoff<br />

entwickelt. Durch ihre<br />

spezielle Geometrie ist die<br />

Palette prädestiniert für den<br />

Längs- und Quertransport,<br />

bietet aber auch eine stabile<br />

Unterkonstruktion für das<br />

Heben schwerer Lasten<br />

Foto: Schütz


Voraussetzungen für den erfolgreichen Warenübergang<br />

vom Hersteller zum Händler<br />

GS1 Austria Workshop<br />

„Grünes Licht an der<br />

Laderampe“<br />

Beispiel-Aufgabe: Welche Strichcodes<br />

sind an einer herkömmlichen<br />

Supermarktkasse nicht lesbar?<br />

1 2 3 4<br />

Glauben Sie, Ihre Kollegen kennen die Lösung?<br />

Der Workshop für alle, die wissen wollen, warum in einem Supermarkt die Regale nicht leer sind<br />

und warum ein einfacher Scan zwischen einem zufriedenen und einem unzufriedenen Kunden steht!<br />

Der Workshop<br />

• Ziel: Wissen, warum die Wert schöpfungs<br />

kette funktioniert und der<br />

richtige Ansatz und Standard in<br />

der Entwicklung des Supply Chain­<br />

Konzeptes entscheidend für Ihren<br />

Erfolg ist.<br />

• Dauer ca. 4–5 Stunden<br />

• Mind. 6, max. 16 Teilnehmer<br />

Der Ablauf<br />

• GS1 Broschüre „Grünes Licht an der<br />

Laderampe“ vorab zum Durchlesen<br />

• Vorstellung des GS1 Systems in Theorie<br />

und Praxis<br />

• Gruppenübungen zur Umsetzung des<br />

Gehörten und Gelernten<br />

• Vortrag und Übungen angepasst an<br />

das teilnehmende Unternehmen<br />

Die Teilnehmer<br />

• „GS1 Laien“ – Lehrlinge, Praktikanten,<br />

Trainees, Berufsneueinsteiger,<br />

Quereinsteiger<br />

• Aus Bereichen wie z.B. Supply Chain<br />

Management, <strong>Log</strong>istik, Wareneingang<br />

oder Bestellwesen<br />

Der Nutzen für die Teilnehmer<br />

• Fachlicher Input<br />

• Interaktives, spielerisches Lernen<br />

• Know­how über GS1 Standards und<br />

Supply Chain Management<br />

• Goodie­Bag für das Gewinnerteam<br />

Der Nutzen für Ihr Unternehmen<br />

• 1. Workshop ist kostenlos<br />

• Flexible Terminvereinbarung<br />

• Vorbereitung des Workshops durch<br />

GS1 Austria; Durchführung direkt bei<br />

Ihnen vor Ort<br />

Grünes Licht an der Laderampe<br />

Weitere Informationen<br />

zur Broschüre und<br />

zum Workshop<br />

Alexander Peterlik<br />

Business Development<br />

Manager bei GS1 Austria<br />

peterlik@gs1.at<br />

www.gs1.at/broschuere-laderampe<br />

www.gs1.at/workshop-laderampe<br />

www.gs1.at<br />

Lösung: Der 1. und 3. Strichcode sind an einer<br />

herkömmlichen Supermarktkasse nicht lesbar.


Titelstory Aktuell Lebensmittel Lagertechnik<br />

Automation<br />

Foto: SPAR<br />

Mehr Effizienz und Mitarbeiterzufriedenheit<br />

Wie SPAR Österreich mit Wearable Scannern seine Warenlager optimiert<br />

Supermärkte, Shopping-Center und Sportfachhandel der SPAR Österreich-Gruppe gehören in Österreich zum Alltagsbild<br />

vieler Gemeinden. Mit einem Marktanteil von 36,3 Prozent und über 90.000 Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeitern konnte das Unternehmen sich auch 2022 die Marktführerschaft sichern. In siebzehn eigenen Lagerhäusern<br />

und <strong>Log</strong>istikzentren kommissioniert, bearbeitet und verteilt die SPAR Gruppe Ware an über 3.000 Filialen<br />

in sieben Ländern – ein enormer <strong>Log</strong>istikaufwand, der Effizienz und geringe Fehlerquoten voraussetzt. Um dies zu<br />

gewährleisten, setzt das Unternehmen zunehmend auch auf Wearable Scanner der Marke ProGlove.<br />

Simple Idee, groSSe Wirkung.<br />

Das Grundprinzip hinter den innovativen<br />

Scannern ist einfach: Statt das Gerät für<br />

jeden einzelnen Scanvorgang aufzunehmen<br />

und wieder abzulegen, wenn Ware<br />

oder Pakete bewegt werden müssen,<br />

werden Wearable Scanner mithilfe einer<br />

Manschette direkt auf dem Handrücken<br />

der Mitarbeiter befestigt. Diese haben die<br />

Hände frei; der Scanvorgang lässt sich<br />

reibungslos beispielsweise in den Kommissionierprozess<br />

integrieren. Eine scheinbar<br />

kleine Verbesserung, die jedoch bei bis<br />

zu 200 Scans pro Stunde schnell große<br />

Wirkung zeigt: Nach der Einführung der<br />

Geräte 2021 kann SPAR eine Steigerung<br />

der Gesamtleistung um bis zu 15 Prozent<br />

verbuchen.<br />

Neben der reinen Effizienzsteigerung war<br />

für die Handelsgruppe noch ein weiterer<br />

Aspekt entscheidend: Der Einsatz von<br />

Wearable Scannern macht den Workflow<br />

für die Mitarbeitenden wesentlich angenehmer<br />

und ergonomischer. Produktivitätssteigerung<br />

und Mitarbeiterzufriedenheit<br />

stehen so nicht im Widerspruch,<br />

sondern gehen Hand in Hand. „Nach<br />

erfolgreichen Tests in unterschiedlichen<br />

Szenarien konnten wir uns rasch von der<br />

gesteigerten Effizienz und der hohen Akzeptanz<br />

bei den Mitarbeitern überzeugen.<br />

Wir sind definitiv von der einzigartigen<br />

Ergonomie begeistert“, resümiert Matthias<br />

Kienzl, Leiter Abteilung Warenfluss und<br />

Lagerwesen bei SPAR Österreich.<br />

Schnell, bequem, fehlerfrei.<br />

Diese hohe Akzeptanz bei Mitarbeitern<br />

kommt nicht von ungefähr: Wearable<br />

Scanner erlauben es Mitarbeitern der SPAR<br />

Österreich-Gruppe nicht nur, schneller<br />

und bequemer zu arbeiten, sie reduzieren<br />

zugleich die Fehlerquote. So führt ein<br />

Display auf der Scanneroberfläche den<br />

Nutzer systematisch durch den Kommissionierprozess<br />

und gibt wo notwendig<br />

klare Anweisungen. Langwierige Schulungen<br />

beispielweise für neue Mitarbeiter<br />

sind nicht notwendig – ein Plus in einer<br />

hartumkämpften Branche mit traditionell<br />

hoher Fluktuation.<br />

Besonders relevant ist die geringe Fehlerquote<br />

beispielsweise im Zentrallager in<br />

Vorchdorf: Auf über 6.000 Quadratmetern<br />

werden von hier aus SPAR-Filialen<br />

in ganz Österreich mit Frischeprodukten<br />

beliefert. Die Kommissionierwagen, mit<br />

denen die Picker durch die Regale gehen,<br />

enthalten Boxen für Bestellungen aus den<br />

unterschiedlichen Filialen; pro Stunde<br />

werden diese mit bis zu 200 Produkten<br />

befüllt. Solche Mehrfachkommissionierungen<br />

sind eine klassische Fehlerquelle.<br />

Um das zu verhindern, werden die Scanner<br />

nicht nur mit dem SPAR Warehouse<br />

Management System WAMAS® von SSI<br />

Schäfer gekoppelt. Im Hintergrund gleicht<br />

es konstant Bestellung, Display und Filialbox<br />

miteinander ab. Auch jede Box verfügt<br />

über ein eigenes mit dem MARK Display<br />

gekoppeltes Label, sodass der Kommissionierer<br />

sofort sieht, wenn ein Artikel<br />

falsch einsortiert wurde. Auf dem Display<br />

des Scanners werden auch Lagerplatz,<br />

Artikelbezeichnung und Menge der fraglichen<br />

Produkte angezeigt. Zudem kann<br />

die Technologie auf Wunsch dazu eingesetzt<br />

werden, die eigenen Wege durch<br />

das Lager zu optimieren und so unnötige<br />

Strecken zu vermeiden.<br />

Einsatz bei Kommissionierung<br />

und im E-Commerce. Neben der<br />

Kommissionierung im Distributionszentrum<br />

leisten die Scanner auch einen<br />

wertvollen Beitrag zum immer wichtiger<br />

werdenden E-Commerce-Geschäft des<br />

Händlers. SPAR Österreich bietet einen<br />

Lieferdienst ebenso wie einen Click &<br />

Collect Service an. In beiden Fällen picken


<strong>Pack</strong> & <strong>Log</strong> <strong>06</strong>/23<br />

Mitarbeiter die Produkte nicht aus dem Lager, sondern direkt<br />

aus den Supermarktregalen. Die entnommene Ware wird mit<br />

dem MARK Basic Scanner von ProGlove verbucht, der Auftrag<br />

erscheint dabei automatisch auf dem am Kommissionierwagen<br />

befestigten Display. Anschließend werden diese entweder für<br />

den Versand verpackt oder in einer Abholbox vor der Filiale<br />

deponiert.<br />

In fünf von neun Distributionszentren in Österreich kommen<br />

aktuell etwa 300 Geräte der Ausführungen MARK BASIC, MARK<br />

2 sowie MARK Displays von ProGlove erfolgreich zum Einsatz.<br />

Eine Ausweitung auch auf Standorte in Ungarn und Italien ist<br />

bereits in Planung. Die SPAR Österreich Gruppe testet zudem<br />

den Einsatz des neueren Modells MARK 3, das einen Einsatz<br />

auch in Kombination mit Gabelstaplern oder anderen Fahrzeugen<br />

erlauben würde. Schon jetzt aber ist klar: Der Wechsel von<br />

Handheld auf Wearable Scanner hat sich für das Unternehmen<br />

ausgezahlt – in Form von effizienteren Kommissionierprozessen<br />

ebenso wie bei der Mitarbeiterbindung. <br />

[pl]<br />

Der Einsatz von Wearable Scannern macht den Workflow für die<br />

Mitarbeitenden wesentlich angenehmer und ergonomischer<br />

Foto: ProGlove


Titelstory Aktuell Lebensmittel<br />

Lagertechnik<br />

Automation<br />

Fotos: Österreichische Post AG (Gregor Nesvadba, Andreas Kolarik) / Sick / Contentmanufaktur<br />

Bis zu 30.500<br />

Pakete pro Stunde<br />

Im vor kurzem erweiterten und modernisierten <strong>Log</strong>istikzentrum der Österreichischen Post in Allhaming werden in<br />

einem unglaublichen Tempo Pakete sortiert. Automatisierung von Sick behält die Highspeed-Pakete „im Auge“, übermittelt<br />

alle wichtigen Informationen an die Transportsysteme und sorgt für ein zuverlässiges Tracking und Tracing.<br />

Die <strong>Log</strong>istik gehört zu den besonders<br />

anspruchsvollen Automatisierungsbereichen<br />

– nicht<br />

ohne Grund. Denn die Anzahl der zu<br />

transportierenden Pakete nimmt rasant<br />

zu – Tempo und Zuverlässigkeit sind dabei<br />

entscheidende Faktoren. Um diesem<br />

Wachstum gerecht zu werden, hat die<br />

Österreichische Post im April 2021 mit<br />

dem Ausbau ihres <strong>Log</strong>istikzentrums in<br />

Allhaming (OÖ) begonnen. Neben der<br />

Erweiterung der Paketsortierung wurden<br />

auch eine neue Zustellbasis und ein Bürogebäude<br />

errichtet.<br />

Upgrade zum leistungsstärksten<br />

Standort. Die bestehenden Anlagen des<br />

<strong>Log</strong>istikzentrums aus dem Jahr 2014 wurden<br />

ebenfalls technisch aufgerüstet. Im August<br />

2022 gingen die neuen, leistungsstarken<br />

Sortiermaschinen erstmals in den Testbetrieb.<br />

Dabei wurden die neu installierten<br />

Maschinen ausgiebig im Zusammenspiel mit<br />

den modernisierten Anlagen getestet. Denn<br />

bei bis zu 30.500 Paketen pro Stunde darf<br />

nichts dem Zufall überlassen werden. Zumal<br />

das Paket-<strong>Log</strong>istikzentrum in Allhaming<br />

seit der Erweiterung der leistungsstärkste<br />

Standort im Netzwerk der Österreichischen<br />

Post ist. Die offizielle Eröffnung fand im<br />

Oktober 2022 statt.<br />

Verdreifachung der Paketsortierleistung.<br />

Um die 900 Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter sind nun am Standort<br />

tätig. Das Gesamtinvestitionsvolumen<br />

des Erweiterungsprojekts betrug rund 80<br />

Millionen Euro. Auf dem 200.000 m² großen<br />

Grundstück wurde etwa ein Viertel mit<br />

dem neuen Gebäudekomplex bebaut. Ein<br />

Ausbau, der nicht nur mit einer Verdreifachung<br />

der Paketsortierleistung punktet<br />

– auch in Sachen Nachhaltigkeit konnten<br />

Maßstäbe gesetzt werden. Das Gelände<br />

erhielt Grünflächen mit Sträuchern, Bäumen<br />

und Blumen für Wildbienen, Nistkästen für<br />

Vögel und ein Biotop. Auf dem ebenfalls<br />

begrünten Biodiversitätsdach des Neubaus<br />

befindet sich eine Photovoltaikanlage mit<br />

einer Leistung von rund 500 Kilowatt peak<br />

(kWp). Im Endausbau soll diese rund 1,5<br />

Megawatt Peak (MWp) liefern und grünen<br />

Strom für den Betrieb sowie für E-Fahrzeuge<br />

erzeugen. „Das <strong>Log</strong>istikzentrum ist ein grüngelbes<br />

Vorzeigeprojekt“, wie DI Dr. Georg<br />

Pölzl, der Generaldirektor der Österreichischen<br />

Post AG, anlässlich der Eröffnung<br />

unterstrich. Neben einem umfassenden Verkehrskonzept,<br />

das den Nahverkehr nicht<br />

belastet, war daher das Thema Effizienz<br />

auch im Inneren des Gebäudekomplexes<br />

entsprechend wichtig.<br />

1,7 Millionen Briefsendungen<br />

und 330.000 Pakete pro Tag. Das<br />

erweiterte <strong>Log</strong>istikzentrum Oberösterreich<br />

ist heute das logistische Herzstück der Österreichischen<br />

Post und nimmt dank seiner<br />

Sortierleistung auch gleich einen der<br />

Spitzenplätze in Europa ein. Um das zu<br />

erreichen, wurden die bereits vorhandenen<br />

Sortiermaschinen auf den neuesten Stand<br />

der Technik gebracht – hocheffiziente Trackand-trace-Systeme<br />

von Sick inklusive. Pro<br />

Tag können in Allhaming damit in Spitzenzeiten<br />

nun bis zu 330.000 Pakete und 1,7<br />

Millionen Briefsendungen für das In- und<br />

Ausland verarbeitet werden.<br />

Zuverlässige Identifikation bei<br />

Highspeed. Die zum Einsatz kommenden<br />

Track-and-trace-Systeme ICR 890 (Image-based<br />

Code Reader) erlauben die Identifikation<br />

aller gängigen 1D-/2D- sowie Postalcodes


<strong>Pack</strong> & <strong>Log</strong> <strong>06</strong>/23<br />

selbst bei höchsten Fördergeschwindigkeiten<br />

bis zu 4,5 m/s. Die hervorragende Bildqualität<br />

der integrierten Kamera (hier mind. 200<br />

dpi) ermöglicht zudem die Verwendung<br />

in OCR-, Videocodier- und Vision-Anwendungen.<br />

Automatisiert können mehrseitig<br />

Bilder von den Paketen gemacht, gespeichert<br />

und verarbeitet werden. Das freut<br />

sehnsüchtig wartende Empfänger, wenn<br />

sie die Post App nutzen. Und sollte es zu<br />

Reklamationen kommen, lässt sich mithilfe<br />

der Aufnahmen auch feststellen, ob Schäden<br />

an der Verpackung bereits beim Eintreffen<br />

im <strong>Log</strong>istikzentrum sichtbar waren. Das ist<br />

gerade für Großkunden wichtig, die ihre<br />

Pakete auch selbst zum <strong>Log</strong>istikzentrum<br />

anliefern.<br />

Einfache Modernisierung und<br />

Erweiterung. Die Carrier Breite des<br />

Crosssorter 1200 HC von Vanderlande<br />

mit 1.200 mm liegt deutlich unter den bis<br />

zu 1.600 mm, die die ICR-Systeme von<br />

Sick heute mit nur einer Kamera an Bord<br />

unterstützen. Ein weiterer Vorteil ist die<br />

modulare Bauweise des Systems, die für die<br />

Post einerseits ein Upgrade der bestehenden<br />

In Allhaming kommen jetzt<br />

auch DWS-Systeme (Dimensioning<br />

Weighing Scanning)<br />

von Sick zum Einsatz. Diese<br />

vermessen die Pakete, wiegen<br />

sie und scannen mehrseitig<br />

angebrachte Label<br />

Anlagen interessant machte und andererseits<br />

das Einbinden ergänzender Sensorik – wie<br />

zum Beispiel ein Volumsmesssystem – ermöglichte.<br />

Oliver Mosböck, Technischer<br />

Leiter <strong>Log</strong>istikinfrastruktur bei der Österreichischen<br />

Post: „Wir wollten eine Lösung aus<br />

einem Guss. Ein Upgrade der bestehenden<br />

Anlagen war daher unumgänglich. Dabei >><br />

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Titelstory Aktuell Lebensmittel<br />

Lagertechnik<br />

Automation<br />

>> galt es, insbesondere die zusätzlich gefragten<br />

Funktionalitäten – wie zum Beispiel<br />

die allseitige Paketdatenerfassung – und den<br />

begrenzten Platz im Bestandsgebäude zu<br />

berücksichtigen. Der modulare Aufbau der<br />

Systeme und die langjährige Zusammenarbeit<br />

mit den Experten von Sick kamen uns<br />

da sehr entgegen. Bei einem Projekt dieser<br />

Größenordnung gibt es immer wieder Änderungen<br />

– da ist es wichtig, schnell einen<br />

kompetenten Ansprechpartner zur Hand<br />

zu haben, mit dem man gemeinsam eine<br />

Lösung findet. Manfred Dietachmair und<br />

das Team aus dem Experten-Netzwerk bei<br />

Sick haben sich da bewährt.“<br />

Volumen als zusätzliche MessgröSSe.<br />

„Unser Ziel war es, die Leseraten<br />

deutlich zu erhöhen und gleichzeitig<br />

zusätzliche Informationen zu erfassen.<br />

Denn neben dem Gewicht werden auch<br />

das Volumen und somit die Abmessungen<br />

immer wichtiger. Gerade wenn es um die<br />

Optimierung der Transporte geht, ist neben<br />

dem Gewicht das Volumen ein relevanter<br />

Faktor in der Transportauslastung. Zudem<br />

sind diese Messgrößen entgeltrelevant.<br />

Darum werden sie beispielsweise bei der<br />

direkten Einlieferung der Sendungen von<br />

Großkunden automatisiert erfasst und an<br />

die Verrechnungssysteme weitergeleitet.<br />

Diese Messwerte müssen immer stimmen.<br />

Es war für uns daher ein großer Vorteil, diese<br />

Messsysteme auch bei den bestehenden<br />

Datentunneln – so nennen wir die Erfassungssysteme<br />

– mit den bestehenden Controllern<br />

integrieren zu können“, erläutert<br />

Oliver Mosböck.<br />

Dimensioning Weighing Scanning.<br />

In ausgesuchten Bereichen des <strong>Log</strong>istikzentrums<br />

setzt die Österreichische Post<br />

jetzt auf eine innovative Komplettlösung,<br />

die alle heute relevanten Daten auf einmal<br />

erfasst. Diese DWS-Systeme (Dimensioning<br />

Weighing Scanning) von Sick vermessen die<br />

Pakete, sie wiegen sie und scannen mehrseitig<br />

angebrachte Label. Dabei kommt ebenfalls<br />

der Codeleser ICR890 zum Einsatz.<br />

Ein laserbasiertes Volumsmesssystem (VMS)<br />

liefert die Abmessungen der <strong>Pack</strong>stücke und<br />

eine Waage erfasst das Gewicht, während<br />

die Pakete in Bewegung sind. Flexibilität<br />

punktet auch hier: Dank modularem Systemkonzept<br />

steht beim DWS einer künftigen<br />

Auf- und Umrüstung nichts entgegen.<br />

„Hier passt alles ausgezeichnet zusammen.<br />

Ergänzt wird das Hardware-Paket durch die<br />

perfekt abgestimmte Software <strong>Pack</strong>age Analytics,<br />

die die einzelnen Komponenten auch<br />

gleich überwacht und ihre Performance in<br />

Dashboards anschaulich aufzeigt“, erklärt<br />

der Technische Leiter für <strong>Log</strong>istikinfrastruktur<br />

der Österreichischen Post.<br />

Ein Datensatz für alles. Jeder Sensor<br />

liefert Daten. Zu jedem Paket gehört<br />

Die Track-and-trace-Systeme ICR 890 von<br />

Sick sorgen für die zuverlässige Identifikation<br />

aller gängigen 1D-/2D- sowie<br />

Postalcodes selbst bei hohen<br />

Fördergeschwindigkeiten<br />

daher eine Vielzahl an Informationen, die<br />

von den unterschiedlichsten Sensoren kommen.<br />

Diese Daten zu verwalten, zusammenzuführen<br />

und mit den Sendungsdaten<br />

zu „verheiraten“ ist oft eine IT-technische<br />

Herausforderung der Superlative. „Sick setzt<br />

hier auf standardisierte Schnittstellen und<br />

einen Datensatz, der bereits alle Informationen<br />

enthält. Das heißt, das Host-System der<br />

Post bekommt einen vollständigen, bereits<br />

aufbereiteten Datenstring vom Datentunnel<br />

– Tracking-ID inklusive. Das Daten-Merging<br />

passiert also direkt in den Maschinen vor<br />

Ort – ein wichtiger Aspekt, der die weitere<br />

Datenverarbeitung deutlich vereinfacht“,<br />

erläutert Manfred Dietachmair, der zuständige<br />

Sales-Spezialist bei Sick Österreich.<br />

Bereit für die Herausforderungen<br />

von morgen. Mit dem<br />

hochmodernen <strong>Log</strong>istikzentrum in Allhaming<br />

hat die Österreichische Post einen<br />

entscheidenden Knotenpunkt in ihrem Netz<br />

auf den neusten Stand gebracht, so dass er<br />

auch künftigen Anforderungen gewachsen<br />

ist. Oliver Mosböck: „Die Erweiterung dieses<br />

Standorts hat zusätzliche Flexibilität<br />

geschaffen. Wir sind hier in einem äußerst<br />

volatilen Marktumfeld. Die neuen Lösungen<br />

sind ein wichtiger Baustein um sicherzustellen,<br />

dass unsere Kundinnen und Kunden<br />

auch in Spitzenzeiten ihre Pakete rasch<br />

erhalten.“<br />

[pl]<br />

Manfred Dietachmair, Sales Sick Österreich, und<br />

Oliver Mosböck, Technischer Leiter <strong>Log</strong>istikinfrastruktur,<br />

Österreichische Post


<strong>Pack</strong> & <strong>Log</strong> <strong>06</strong>/23<br />

Der Cobot als<br />

vielseitige Arbeitskraft<br />

ABB bietet ab sofort zwei neue Varianten ihres kollaborativen Roboters GoFa. Die Modelle GoFa 10 und GoFa 12<br />

eröffnen Unternehmen neue Möglichkeiten, ihre Effizienz durch Automatisierung mit Cobots zu steigern. Mit<br />

einer Traglast von bis zu 10 bzw. 12 Kilogramm und der, laut Unternehmen, höchsten Wiederholgenauigkeit auf<br />

dem Markt sind die Cobots in der Lage, ein noch umfangreicheres Aufgabenspektrum zu übernehmen und dabei<br />

eng mit Menschen zusammenzuarbeiten. So können Unternehmen dem Arbeits- und Fachkräftemangel entgegenwirken<br />

und gleichzeitig die Sicherheit und Produktivität verbessern.<br />

Die Cobots sind zudem einfach zu<br />

programmieren und lassen sich<br />

schnell in bestehende Produktionsumgebungen<br />

integrieren, was die Einstiegshürden<br />

für Erstanwender, Bildungseinrichtungen<br />

und KMUs senkt.<br />

„Seit der Einführung unseres Cobots YuMi<br />

im Jahr 2015 haben wir ein branchenführendes<br />

Cobot-Portfolio aufgebaut, um der<br />

steigenden Nachfrage nach sicheren und<br />

benutzerfreundlichen Automatisierungslösungen<br />

zu begegnen und Unternehmen<br />

dabei zu helfen, Personallücken zu schließen“,<br />

sagt Marc Segura, Leiter der Robotics-<br />

Division von ABB. „Unsere Cobot-Modelle<br />

GoFa 10 und GoFa 12 wurden als Antwort<br />

auf die Forderung nach kollaborativen Robotern<br />

mit höheren Traglasten und größerer<br />

Reichweite entwickelt. Mit ihnen haben<br />

Erstanwender die Möglichkeit, die Vorteile<br />

der Automatisierung auch in neuen industriellen<br />

Anwendungen für sich zu nutzen.“<br />

Neben ihren höheren Traglasten zeichnen<br />

sich GoFa 10 und GoFa 12 durch eine<br />

erstklassige TCP-Geschwindigkeit (Tool<br />

Center Point) von bis zu 2 m/s sowie einer<br />

Wiederholgenauigkeit von 0,02 Millimetern<br />

aus, was einer zweifachen Verbesserung<br />

gegenüber vergleichbaren Lösungen entspricht.<br />

Die nach Schutzart IP67 gegen<br />

das Eindringen von Staub und Feuchtigkeit<br />

geschützten Cobots tragen die Vorzüge<br />

einer schnellen und präzisen kollaborativen<br />

Robotik in neue industrielle Anwendungen<br />

und ermöglichen die Automatisierung anspruchsvoller<br />

Aufgaben wie Maschinenbeschickung,<br />

Schweißen, Teilehandhabung,<br />

Polieren und Montieren. Mit seiner<br />

Reichweite von 1,62 Metern – 14 Prozent<br />

mehr als andere Cobots seiner Klasse und<br />

ausreichend für US-Paletten – eignet sich<br />

GoFa 10 ideal für Palettieranwendungen.<br />

Automatisierungshürden für<br />

Erstanwender und KMUs gesenkt.<br />

ABB hat seine GoFa-Cobotfamilie um neue Varianten mit höheren Traglasten und Reichweiten<br />

erweitert – für ein noch breiteres Anwendungsspektrum<br />

Die Cobots GoFa 10 und GoFa 12 sind<br />

einfach zu programmieren, in Betrieb zu<br />

nehmen und zu bedienen, was die Hürden<br />

zur Automatisierung für Erstanwender und<br />

KMUs senkt. Die Einrichtung wird durch<br />

Lead-Through-Programmierung und die<br />

ABB Wizard Easy Programming Software<br />

vereinfacht, die auch Nicht-Spezialisten<br />

eine schnelle Automatisierung ihrer Anwendungen<br />

mithilfe einfacher grafischer<br />

Befehlsblöcke ermöglicht. Das Schreiben<br />

komplexer Programme entfällt.<br />

Die auf dem Handbediengerät FlexPendant<br />

vorinstallierte ABB SafeMove-App<br />

beinhaltet Sicherheitsfunktionen wie<br />

Geschwindigkeitsbegrenzungen, Stillstandsüberwachung<br />

und Überwachung<br />

der Werkzeugausrichtung, um eine enge<br />

Zusammenarbeit zwischen Robotern und<br />

Menschen ohne sperrige Umhausungen<br />

oder Sicherheitszäune zu ermöglichen.<br />

Die Cobots GoFa 10 und GoFa 12 werden<br />

von der ABB OmniCore-Steuerung<br />

angetrieben. Die ABB TrueMove- und<br />

QuickMove-Technologien der OmniCore-<br />

Steuerung sorgen zusammen mit den intelligenten<br />

Momenten- und Positionssensoren<br />

der GoFa-Cobots für eine erstklassige<br />

und flüssige Bewegungsteuerung, die für<br />

hochpräzise Oberflächenbearbeitungs-,<br />

Befestigungs-, Montage- und Testaufgaben<br />

erforderlich ist. Energiesparende Funktionen<br />

wie Bremsenergierückgewinnung<br />

senken den Energiebedarf um bis zu 20<br />

Prozent und tragen zur Verbesserung der<br />

Nachhaltigkeit bei.<br />

Innovationen aus dem ABB Robotics<br />

Ecosystem. Mit Blick auf die<br />

zunehmende Diversifizierung von Automatisierungsanwendungen<br />

hat ABB das<br />

Robotics Ecosystem Programm ins Leben<br />

gerufen. Das Programm bringt Drittanbieter-Zubehör<br />

wie Greifer, Kameras und maßgeschneiderte<br />

Softwareprodukte, die mit<br />

dem gesamten ABB-Portfolio einschließlich<br />

der neuen GoFa-Cobots kompatibel sind,<br />

zusammen und erleichtert Anwendern den<br />

Zugang zu Innovationen aus dem schnell<br />

wachsenden ABB Robotics Ecosystem. [pl]<br />

Foto: ABB


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Impressum<br />

Herausgeber:<br />

Mag. Manfred Meixner<br />

Mag. Gernot Rath<br />

Chefredaktion:<br />

Mag. Gernot Rath<br />

Mag. Manfred Meixner<br />

Anzeigenleitung:<br />

Mag. Manfred Meixner<br />

Redaktionelle Mitarbeit:<br />

Mag. Stefanie Fürnsinn<br />

Dr. Michael Washüttl<br />

Benjamin Heckmann<br />

Wolfgang Hillinger<br />

Porträtbilder (S. 3 - 4) und<br />

Fotoredaktion: Doris Meixner<br />

Redaktionsassistenz:<br />

Jakob Meixner<br />

Offenlegung<br />

nach § 25 Mediengesetz:<br />

Medieninhaber,<br />

Herausgeber und Redaktion:<br />

PL Verlag OG,<br />

Bahnstraße 4/113, 2340 Mödling,<br />

Österreich<br />

Tel. +43 2236 320 095<br />

e-mail: office@packundlog.at<br />

Internet: www.packundlog.at<br />

Geschäftsführer:<br />

Mag. Manfred Meixner<br />

Mag. Gernot Rath<br />

Grundlegende Richtung:<br />

Unabhängige Fachzeitung für<br />

Verpackung und Intralogistik.<br />

Fragen bzgl. Abo bzw. Zusendung an<br />

office@packundlog.at oder<br />

Tel.: +43 2236 320 095 / 12<br />

Druck:<br />

Donau Forum Druck Ges.m.b.H.<br />

Walter-Jurmann-Gasse 9, 1230 Wien<br />

Erscheinungsart: 10x jährl.<br />

Bezugsbedingungen:<br />

Einzelheft Inland: Euro 5,80<br />

Jahresabo Inland: Euro 51,80<br />

inkl. Verp., Porto und 10 % USt<br />

Einzelheft Ausland: Euro 12,70<br />

Jahresabo Ausland: Euro 110,90<br />

inkl. Verp. und Porto<br />

Nachdruck – auch mit Quellenangabe<br />

– nur mit ausdrücklicher Genehmigung<br />

des Verlags gestattet.<br />

Für den Inhalt persönlich gezeichneter<br />

Beiträge liegt die fachliche Verantwortung<br />

ausschließlich beim Autor.


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