Pack & Log 05/2023
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Ausgabe <strong>05</strong>/<strong>2023</strong><br />
<strong>Pack</strong> & <strong>Log</strong><br />
Die Fachzeitschrift für Verpackung & Intralogistik<br />
Österreichische Post AG / MZ 10Z038727 M / PL Verlag OG, Bahnstraße 4, 2340 Mödling<br />
125. Ausgabe, 13. Jahrgang<br />
Innovative Verpackungslösungen &<br />
professionelles Co-<strong>Pack</strong>ing<br />
NACHHALTIG & ATTRAKTIV<br />
Das Mehrwegdisplay<br />
im Handel<br />
Partner starker Marken.<br />
packservice.com<br />
Titelstory<br />
Das Mehrwegdisplay im<br />
HandelS6<br />
Kreislauf<br />
RZ_PS_<strong>Pack</strong>&<strong>Log</strong>_<strong>05</strong>-23.indd 1 15.<strong>05</strong>.23 17:56<br />
Wie ein Barcode den Kreislauf<br />
befeuert<br />
S8<br />
Maschinen<br />
Damit es in der Verpackungsindustrie<br />
rund läuftS32
SOWEIT DAS AUGE REICHT:<br />
LEBENSMITTEL VIELFÄLTIG VERPACKEN.<br />
BESTENS REALISIERT MIT SCHUBERT.<br />
Flexibel sein ist gut, schnell und flexibel sein ist besser. Die Verpackungsmaschinen<br />
von Schubert zeigen, wie es geht. Intelligente Steuerung und präzise Robotik ersetzen<br />
komplizierte Mechanik und sorgen für höchste Flexibilität in allen Verpackungsprozessen.<br />
Folgerichtig, dass 80% der führenden FMCG-Konzerne auf uns setzen und auf<br />
perfektes Verpacken bei geringstem Verbrauch. Ganz im Sinne unserer Mission Blue:<br />
Win-Win-Situationen erzeugen – für den Planeten und für Sie. www.schubert.group/de/lebensmittel/
News / Wichtiges<br />
Außenansichten<br />
Robotik-Schulungspaket. Mit der<br />
Einführung eines sofort einsatzbereiten<br />
Schulungspakets ist ABB Robotics<br />
bestrebt, die weltweite Ausbildungslücke<br />
in der Automatisierung weiter zu<br />
schließen sowie Schüler und Studierende<br />
auf die Arbeitswelt der Zukunft vorzubereiten.<br />
Das Paket, das einen kollaborativen<br />
Roboter (Cobot) vom Typ<br />
GoFa, Lehrmaterial und eine weltweit<br />
anerkannte technische Zertifizierung<br />
beinhaltet, ist Bestandteil einer globalen<br />
Kampagne, die Arbeitnehmerinnen<br />
und Arbeitnehmer für eine neue Ära der<br />
Automatisierung fit machen soll.<br />
ALPLA UK expandiert. Die international<br />
tätige ALPLA Group stärkt ihr Engagement<br />
am britischen Markt mit der<br />
Übernahme des Verpackungsunternehmens<br />
iTEC <strong>Pack</strong>aging (Mansfield).<br />
Das Werk ist auf die Herstellung von<br />
Verschlüssen vor allem für die Molkerei-,<br />
aber auch die Lebensmittel- und<br />
Getränkebranche spezialisiert. „Mit unserem<br />
globalen Know-how können wir<br />
mit dieser Akquisition der britischen<br />
Milchindustrie zunehmend nachhaltige,<br />
effiziente und innovative Verpackungslösungen<br />
anbieten“, sagt UK<br />
Managing Director Jens Seifried zur<br />
Bedeutung der Übernahme.<br />
Indisches Joint Venture. Die indische<br />
Wettbewerbsbehörde genehmigt<br />
das Joint Venture (JV) SB-Constantia<br />
Flexibles zwischen Constantia Flexibles,<br />
Premji Invest und Amit Banga,<br />
Geschäftsführer von SB <strong>Pack</strong>agings.<br />
Ziel des JV ist die Schaffung einer der<br />
größten nachhaltigen Verpackungsplattformen<br />
in Indien und Südasien.<br />
Für Rita Ebel sind Legosteine mehr als<br />
Spielzeug.<br />
In ihrem Haus in Hanau wurde<br />
bereits über eine Tonne der bekannten<br />
Bausteine verbaut. Das hat<br />
der 65-Jährigen auch den Namen „Lego-Oma“<br />
beschert.<br />
Seit 28 Jahren sitzt die lebensfrohe Dame bereits<br />
im Rollstuhl. Hinderliche Stufen und fehlende<br />
Rampen erschwerten ihr schon lange<br />
den Alltag. Anfang 2019 entdeckte sie in einer<br />
Fachzeitschrift für Querschnittsgelähmte einen<br />
Bericht über Behindertenrampen aus Legosteinen<br />
und war sofort begeistert. Zu dieser Zeit<br />
wusste kaum jemand, dass so etwas tatsächlich<br />
brauchbar war und funktionieren kann.<br />
Das Konzept stammte von Raul Krauthausen,<br />
einem bekannten Behinderten-Aktivisten, der<br />
2014 für den eigenen Gebrauch eine Minirampe<br />
baute. Rita Ebel suchte zusammen mit ihrem<br />
Mann Wolfgang nach Anleitungen für größere<br />
Rampen. Diese wurden überarbeitet und schon<br />
begannen sie, die erste Rampe zu bauen und<br />
parallel um Lego-Spenden zu bitten. Zuerst<br />
entstanden bunte Lego-Rampen für das eigene<br />
Haus und danach die ersten gespendeten<br />
Lego-Rampen für die Stadt Hanau. Anfangs war<br />
es für das Paar schwierig, an Legospenden zu<br />
kommen, doch dann legte ihre Tochter den<br />
Instagram-Account die_lego_oma an. So begann<br />
sich das Projekt rasch zu vergrößern.<br />
Seit 2019 baut Rita nun mit ihrem mittlerweile<br />
9-köpfigen Team ehrenamtlich Rampen und<br />
verschenkt diese. Vielen Menschen mit Rollstühlen,<br />
Rollatoren oder Kinderwägen hat die<br />
Gruppe bereits dadurch den Zugang zu Cafés,<br />
Läden, Kindergärten, Schulen und Behörden<br />
deutlich erleichtert.<br />
Da die Rampen jedoch kein zertifiziertes Hilfsmittel<br />
darstellen, ist gerade im öffentlichen<br />
Raum die Absprache mit den Behörden wichtig.<br />
Der Bürgermeister der Stadt Hanau stand dem<br />
Projekt von Anfang an sehr offen gegenüber und<br />
das Ordnungsamt toleriert die bunten Rampen.<br />
In vielen Augen ein starkes Zeichen.<br />
Im Grunde kann so ein hilfreiches Bauwerk jeder<br />
nachmachen, meint die Lego-Oma in einem<br />
Interview, aber die meisten Leute unterschätzen,<br />
wie viele Steine man braucht. Je nach<br />
Größe der Rampe werden zwischen 7.000 und<br />
von Manfred Meixner<br />
rund 11.000 Steine verbaut. Zusätzlich wird<br />
jeder Stein verklebt, damit das Ganze stabil ist<br />
und auch ein schwerer Elektrorollstuhl darüberfahren<br />
kann. An den einfacheren Rampen sitzt<br />
das Team 8 bis 10 Stunden, aber seit sie auch<br />
bunte Muster und Wunschdesigns einbauen,<br />
arbeiten sie oft 30 bis 50 Stunden an einem<br />
Werk. Die Legospenden kommen mittlerweile<br />
aus ganz Deutschland und benachbarten Ländern.<br />
Die Rampen wiederum tauchen vielerorts<br />
auf. Letztes Jahr konnte man eine kunterbunte<br />
Rampe vor einem Pariser Laden bestaunen und<br />
ein schwerstbehindertes Mädchen aus Österreich<br />
freute sich über eine Sonderanfertigung:<br />
eine Rampe, auf der ein weißes Pferd mit rosa<br />
Mähne zu sehen ist.<br />
Um den zahlreichen und auch gewollten Nachahmern<br />
die Arbeit zu erleichtern, wurde die<br />
Bauanleitung mittlerweile in 9 verschiedene<br />
Sprachen übersetzt und durch die ganze Welt<br />
geschickt. In über 50 Ländern wurde online<br />
über die Lego Oma berichtet. Dazu noch Filmaufnahmen<br />
und Berichte bei zahlreichen namhaften<br />
Sendern und Magazinen.<br />
Ende Mai feierte die Lego-Oma mit ihrem Team<br />
die hundertste Rollstuhlrampe. Ans Aufhören<br />
denkt sie noch lange nicht.<br />
Die Rampen erfüllen laut Rita Ebel nicht nur<br />
den Zweck, Menschen die Teilhabe am Leben<br />
zu erleichtern. Sie fallen auf, springen förmlich<br />
ins Auge und schaffen dadurch ein Bewusstsein<br />
für ein Problem, das Menschen ohne Einschränkungen<br />
kaum wahrnehmen: Kleine Stufen<br />
können große Hindernisse darstellen. Die<br />
fröhlichen, kunterbunten Rampen signalisieren<br />
auch: Menschen mit Behinderung sind willkommen.<br />
Auf kreative Weise wird auf ein Thema aufmerksam<br />
gemacht, aber ohne den erhobenen<br />
Zeigefinger. So, glaubt die Lego-Oma, lässt sich<br />
viel mehr erreichen.<br />
m.meixner@packundlog.at
INHALT<br />
Kreislauf<br />
von Gernot Rath<br />
Vom Strich zum Kreis S 8<br />
Die Kreislaufwirtschaft ist in aller Munde. Alles wird bzw.<br />
soll im Kreislauf geführt werden. Selbstverständlich auch<br />
sämtliche Arten von Verpackungen. Aber wie bringen wir<br />
das Ganze so richtig in Schwung? Wie Sie im Bild sehen,<br />
habe ich es einmal mit einem ordentlichen Schubs versucht,<br />
bin mir aber unsicher, ob das zielführend ist. Denn die Praxis<br />
zeigt, dass diese Flaschen ausnahmslos am Boden liegen bleiben. Vor<br />
allem weil keiner weiß, was er damit machen soll. Folglich müssen auch<br />
<strong>Pack</strong>2theLoop S 12<br />
Von der Folie<br />
zum Rezyklat S 14<br />
Innenansichten<br />
die Informationen im Kreis geführt werden, damit sich alle Protagonisten<br />
des Kreislaufes auskennen. Übrigens dazu zählt auch der/die<br />
Konsument:in! Wie der Informationskreislauf am besten funktionieren<br />
kann, haben wir Alexander Peterlik von GS1 (S. 8-10) gefragt. Mit dem<br />
eigentlichen Rohstoffkreislauf befassen wir uns dann ab S. 12.<br />
Jetzt gibt es neben dem „Recyclingkreislauf“ auch den „Mehrwegkreislauf“<br />
– und das birgt erhebliches Konfliktpotential. Denn welcher<br />
dieser Kreisläufe ist zu bevorzugen? Papier, Karton und Wellpappeverpackungen<br />
fühlen sich als Einwegverpackung von der EU und ihrem<br />
Entwurf zur PPWR-Verordnung – im Unterschied zu Mehrwegsystemen<br />
– benachteiligt und verweisen nachdrücklich auf ihr seit langem erprobtes<br />
Kreislaufsystem (S. 16-18).<br />
Eine durchaus herausfordernde Zeit durchleben derzeit auch die Druckmaschinenhersteller.<br />
Wie man sich heute am besten positioniert und<br />
wo man Schwerpunkte setzt, haben wir Roland Spatt, seines Zeichens<br />
Geschäftsführer der Heidelberger Druckmaschinen Austria Vertriebs<br />
GmbH gefragt. Das Interview können Sie auf S. 20-21 nachlesen.<br />
Ebenfalls nachgefragt haben wir bei Franz Winter, dem Geschäftsführer<br />
der Wintergroup, einem der größten österreichischen Hersteller von<br />
Europaletten. Auch hier haben sich die Zeiten geändert oder besser gesagt:<br />
werden sich ändern. Denn nicht zu Unrecht gelten Paletten als das<br />
Orakel der Wirtschaft. Wenn Sie erfahren wollen, was es besagt, empfehle<br />
ich die S.24-25.<br />
Dass es der Wirtschaft an Arbeitskräften mangelt, ist kein Geheimnis.<br />
Zum Glück werden den Unternehmen mittlerweile helfende Hände entgegengestreckt.<br />
Gut, diese sind nicht menschlich, aber dennoch behutsam.<br />
Das ist ein nicht unwichtiges Detail, denn wer will schon einen<br />
Terminator in seiner Produktion haben. Auf S. 35 können Sie sich über<br />
die neuesten Entwicklungen informieren.<br />
Aktuell<br />
PROPAK-Industrie trotzt<br />
schwieriger Marktlage S 16<br />
SMART <strong>2023</strong>:<br />
Die Plattform der Branche S 19<br />
Lead Market Austria: Der Weg<br />
in druckreife Märkte S 20<br />
g.rath@packundlog.at
<strong>05</strong>/<strong>2023</strong><br />
PRODUCTION<br />
LOGISTICS HUB<br />
Kennzeichnen<br />
Produktkennzeichnung<br />
Plug & Print S 22<br />
Hochleistungs-Folie für<br />
visuelle Kennzeichnungen S 23<br />
Intralogistik<br />
Wirtschaftsfaktor Palette S 24<br />
Neues Lagersystem sorgt<br />
für nachhaltiges Wachstum S 26<br />
Extra-Power für<br />
intensive Einsätze S 29<br />
Maschinen<br />
Lexium Cobot –<br />
Behutsamkeit ist gefragt S 35<br />
Intelligente Formatumstellung<br />
steigert Effizienz S 36<br />
DER KREIS SCHLIESST SICH.<br />
Firmen & Partner S 38<br />
Impressum S 42<br />
Produktion und Intralogistik ergänzen sich. Was früher<br />
als zwei unterschiedliche Disziplinen wahrgenommen<br />
wurde, wächst immer mehr zusammen. Die Voraussetzung<br />
für eine smarte, vernetzte Produktion. Dafür<br />
steht SICK mit seinem 360GradAnsatz zur Optimierung<br />
der gesamten Wertschöpfungskette. So schließt<br />
sich der Kreis – und Produktionslogistik wird smart.<br />
Wir finden das intelligent.<br />
www.sick.com/at/de/smartproductionslogistics
Titelstory Kreislauf Kennzeichnen<br />
Intralogistik<br />
Maschinen<br />
Nachhaltig und attraktiv:<br />
Das Mehrwegdisplay im Handel<br />
Ein Mehrwegdisplay braucht Akzeptanz auf mindestens zwei Seiten im Markt. Da ist<br />
zum einen der Markenhersteller, der seine Artikel so attraktiv wie möglich platziert wissen<br />
möchte. Und da ist zum anderen der Handel, der die logistischen Prozesse maximal<br />
schlank und sicher gestalten will. Was beide Seiten eint, ist der Wunsch nach Angeboten,<br />
die beim Konsumenten ankommen und überdies nachhaltig sind. Attraktivität und Nachhaltigkeit<br />
sind ohnehin mehr und mehr untrennbar miteinander verbunden. Und genau<br />
hier kommt LOOPOS The Reusables ins Spiel.<br />
CO 2<br />
-Einsparung durch Mehrweg.<br />
LOOPOS steht für mehr Kreislaufwirtschaft<br />
(Loop) am Point of Sale (POS)<br />
und damit auch für mehr Nachhaltigkeit.<br />
Denn wer auf Mehrwegdisplays<br />
setzt, spart nachweislich CO 2<br />
ein – natürlich<br />
werden dabei auch die Herstellung<br />
und Rückführung berücksichtigt.<br />
Das belegt eine Studie des Beratungsunternehmens<br />
des österreichischen Ökologie-<br />
Instituts Pulswerk. Genauer gesagt können<br />
pro 100 Mehrwegdisplays sogar 612 kg CO 2<br />
eingespart werden. Um diese Menge CO 2<br />
auszugleichen, würde eine durchschnittliche<br />
Buche ca. 50 Jahre benötigen.<br />
Individuelles Markenerlebnis<br />
trotz Standardisierung. Mehrweg<br />
bedeutet auch immer, dass eine gewisse<br />
Standardisierung erfolgen muss. Das bringt<br />
einen Vorteil und einen vermeintlichen<br />
Nachteil mit sich. Der Vorteil: Der Aufbau<br />
und die Konfektionierung laufen immer<br />
gleich und dadurch einfacher ab. Der Nachteil:<br />
Mit der Standardisierung sinkt auch<br />
die Möglichkeit, ein individuelles Markenerlebnis<br />
zu schaffen und einen einzigartigen<br />
Look zu kreieren, mit dem man die Zweitplatzierung<br />
in Szene setzt – bis jetzt. Denn<br />
der Co-<strong>Pack</strong>ing-Spezialist <strong>Pack</strong>service und<br />
die Pooling-Dienstleister HB RTS haben<br />
in den vergangenen Monaten intensiv an<br />
LOOPOS The Reusables gearbeitet und<br />
nicht nur für die individuelle Gestaltbarkeit<br />
hervorragende Lösungen entwickelt.<br />
Entstanden ist ein System, das aufgrund<br />
seiner Eigenschaften und operativen Umsetzung<br />
für die Kreislaufwirtschaft bestens<br />
geeignet ist und gleichzeitig dem Marketing<br />
alle Möglichkeiten bietet, das Branding<br />
individuell und aufmerksamkeitsstark zu<br />
gestalten. Doch es setzt nicht nur Produkte<br />
in Szene, reduziert Verpackungsmüll und<br />
damit den CO 2<br />
-Ausstoß, es sorgt auch<br />
für sicherere Transporte, weil das System<br />
schlicht sehr stabil ist. Und was intakt beim<br />
Handel angeliefert wird, muss nicht wieder<br />
zurückgeschickt werden.<br />
Praxiserprobter Komplettservice.<br />
Die <strong>Pack</strong>service-Gruppe bietet nun<br />
LOOPOS The Reusables gemeinsam mit<br />
HB RTS als Komplettservice an, der die<br />
Konfektionierung, die Lagerauslieferung<br />
Perfektes Match:<br />
Mehrweg-Glas im<br />
Mehrweg-Display<br />
Das LOOPOS The Reusables<br />
Mehrwegdisplay<br />
sowie die Rückholung des Mehrwegdisplays<br />
miteinschließt. Die ersten Display-Aktionen<br />
wurden bereits erfolgreich im Handel durchgeführt<br />
und sorgten für Zufriedenheit auf<br />
allen Seiten. „Wir haben im LEH angefragt<br />
und bekannt gegeben, dass wir das nachhaltige<br />
Mehrwegdisplay LOOPOS nutzen wollen.<br />
Die erste Reaktion war etwas skeptisch,<br />
doch als die Anlieferung, der Aufbau und<br />
Abholung so reibungslos funktioniert haben,<br />
waren sie so zufrieden, dass wir nur gutes<br />
Feedback bekommen haben“, berichtet Tina<br />
Kirisits, Marketing Managerin bei Gemeos<br />
über die ersten Aktionen für ihre Marken<br />
Caffé Gemelli und Alpenbrezl und erklärt,<br />
warum sie sich für LOOPOS entschieden<br />
hat: „Was mich besonders begeistert, sind<br />
die Gestaltungsmöglichkeiten. LOOPOS
<strong>Pack</strong> & <strong>Log</strong> <strong>05</strong>/23<br />
schafft es, dass man alles, was die Marke aussagen soll und was<br />
man an Produktaussagen vermitteln will, auf dem Display platzieren<br />
kann.“ Auch Paul Fuchs von Bodengraf, ist nach der Aktion<br />
für die Bio-Marke IXSO überzeugt: „Wir werden nur noch das<br />
LOOPOS Mehrwegdisplay nutzen – ich bin genauso begeistert<br />
vom Produkt wie von den Partnern, die dafür brennen und noch<br />
dazu hat mich der Preis im Vergleich zu unseren Einwegdisplays<br />
positiv überrascht.“<br />
Fotos: <strong>Pack</strong>service<br />
Win-Win für Industrie und Umwelt. Unter der Keynote<br />
„Mehr Mehrweg wagen“ von Dr. Jens Oldenburg von der Stiftung<br />
Initiative Mehrweg wurde beim Kick-Off Event im März das<br />
neue Mehrwegdisplay erstmals der Presse und dem geladenen<br />
Fachpublikum vorgestellt. Unter den Teilnehmern befanden<br />
sich Interessenten und Experten aus dem Handel, der FMCG-<br />
Industrie, der <strong>Log</strong>istik, dem Marketing und der Nachhaltigkeit,<br />
die ausnahmslos begeistert waren. Hauptgrund dafür war, dass<br />
Mehrweg, einfache Prozesse und individuelle Gestaltbarkeit<br />
der Displays endlich miteinander vereinbar sind. Dadurch können<br />
Markenhersteller nachhaltiger wirtschaften, ohne dabei auf<br />
Authentizität und Sichtbarkeit zu verzichten. Ein Win-Win für<br />
Industrie und Umwelt.<br />
Von der Idee zum überzeugenden Produkt. Bereits<br />
bei der Auszeichnung des nachhaltigen Mehrwegdisplays Loopos<br />
mit dem Staatspreis Smart <strong>Pack</strong>aging 2020 war von einem<br />
„innovativen Konzept mit enormem Potenzial“ die Rede. „Umweltschutz<br />
verlangt überall nach neuen Formen und Alternativen<br />
zum Herkömmlichen. So auch im Handel, in der Industrie und<br />
der <strong>Log</strong>istik. Es gibt viel Potential in der gesamten Supply Chain<br />
und am Anfang steht LOOPOS The Reusables. Es hat einige Zeit<br />
in Anspruch genommen, bis von der Idee, Waren in der Zweitplatzierung<br />
in Mehrwegdisplays zu präsentieren, ein wirklich<br />
überzeugendes Produkt wurde. Doch die Zeit war gut investiert<br />
und die Präsentation des neuen Mehrwegsystems war ein voller<br />
Erfolg. Das stimmt mich optimistisch, dass LOOPOS einen festen<br />
Platz im Markt erobern wird“, erklärt Joachim Kratschmayr, Geschäftsführer<br />
<strong>Pack</strong>service Österreich.<br />
Kurzprofil. Die <strong>Pack</strong>service-Gruppe blickt als Co-<strong>Pack</strong>ing<br />
und Fulfillment-Dienstleister auf über 40 Jahre Erfolgsgeschichte<br />
zurück. Seit 1980 arbeitet das Unternehmen für namhafte Markenhersteller<br />
in Deutschland, Österreich und der Schweiz und<br />
v.l.: Michael Tercek (<strong>Pack</strong>service Österreich) und Markus Kibgies<br />
(HB RTS Group) mit den Mehrwegdisplays<br />
für Gemeos und Bodengraf<br />
realisiert kreative und verkaufsfördernde Verpackungskonzepte<br />
für den Point of Sale. Zu den Kunden von <strong>Pack</strong>service zählen u.a.<br />
Markenartikelhersteller aus dem Bereich FMCG sowie Industrie<br />
und Pharma. Konfektionierung und Kommissionierung gehört<br />
zum Standard-Portfolio des Co-<strong>Pack</strong>ers: Der Aufbau von POS-<br />
Displays, das Bestücken von Geschenksets oder die maschinelle<br />
Weiterverarbeitung von Produkten. Zusätzlich übernehmen die<br />
Verpackungsprofis aus Karlsruhe Consultingleistungen, wie die<br />
Optimierung des Verpackungsprozesses oder die Entwicklung von<br />
<strong>Pack</strong>mitteln. Dabei setzt die <strong>Pack</strong>service-Gruppe auf Innovationen<br />
im Bereich Nachhaltigkeit und Digitalisierung und entwickelt neue<br />
Lösungen wie das Mehrwegdisplay LOOPOS. <br />
[pl]<br />
Entsorgungskosten sparen -<br />
mit HSM Ballenpressen!<br />
www.hsm.eu
Kreislauf Aktuell Kennzeichnen<br />
Intralogistik<br />
Maschinen<br />
Vom Strich zum Kreis – oder wie ein<br />
Barcode den Kreislauf befeuert<br />
Die Kreislaufwirtschaft ist derzeit in aller Munde. Auch die Verpackungsindustrie muss in Zukunft ihre Produkte<br />
im Kreislauf führen. Damit das funktioniert, müssen die entsprechenden Verpackungsinformationen allen Beteiligten<br />
zur Verfügung stehen. Um ein Informationschaos zu vermeiden, empfiehlt sich eine klare Aufschlüsselung<br />
aller Daten und deren vollständige, richtige und zeitgerechte Weitergabe entlang der Supply Chain. Wie das<br />
funktionieren kann, fragte <strong>Pack</strong> & <strong>Log</strong> Alexander Peterlik, Business Development Manager bei der Standardisierungsorganisation<br />
GS1 Austria.<br />
Bevor wir uns der Kreislaufwirtschaft zuwenden,<br />
hätte ich vorneweg eine grundsätzliche<br />
Frage: Kaum 50 geworden, soll<br />
der Strichcode laut einigen Medien im<br />
Sterben liegen. Entspricht das den Tatsachen?<br />
Nein, natürlich nicht! Der klassische<br />
EAN-13 oder EAN-8 Strichcode ist nach wie<br />
vor omnipräsent und von alten wie neuen<br />
Scannern jederzeit lesbar. Der Strichcode,<br />
so wie wir ihn auf großen und kleinen Verpackungen<br />
kennen, beinhaltet zum einen<br />
die global gültige Artikelnummer, die sogenannte<br />
Global Trade Item Number oder kurz<br />
GTIN, diese referenziert in allen Systemen<br />
des weltweiten Handels auf diesen einen<br />
Artikel und zweitens – für den Handel wichtig<br />
– auf seinen Preis, den am Ende der/<br />
die Konsument:in an der Kasse angezeigt<br />
bekommt.<br />
Es hat sich aber seit der Einführung des<br />
Strichcodes viel getan, gerade in den letzten<br />
Jahren steigt die Informationsdichte<br />
rasant an, seien es nun Informationen<br />
für den B2B oder auch für den B2C Bereich<br />
– es geht oft nicht nur mehr um<br />
Artikelnummer und Preis.<br />
Ja, diesbezüglich reicht der Strichcode<br />
nicht aus. Dafür braucht man einen 2-D<br />
Barcode, entweder einen GS1 DataMatrix<br />
Alexander Peterlik ist Business Development<br />
Manager bei der Standardisierungsorganisation<br />
GS1 Austria. Er bietet<br />
Beratung, Schulung und Workshops rund<br />
um den effizienten Einsatz der GS1 Standards<br />
entlang der gesamten Wertschöpfungskette.<br />
Kontakt:<br />
peterlik@gs1.at<br />
www.gs1.at<br />
Strichcodes wie den EAN-13<br />
(Foto) wird es auch lange im<br />
Handel geben, es wurde lediglich<br />
das Ziel gesetzt, dass<br />
der Handel bis 2027 neben<br />
Strichcodes zusätzlich auch<br />
2D Codes (GS1 DataMatrix<br />
oder QR Code mit Digital<br />
Link) lesen und verarbeiten<br />
kann<br />
oder einen GS1 QR Code. Aber auch das<br />
ist nicht das Ende des Strichcodes, denn<br />
die 2D Codes sollen zusätzlich eingesetzt<br />
werden – sie sind lediglich eine Ergänzung!<br />
So sollen bis 2027 alle Kassen am POS den<br />
GS1 DataMatrix oder den GS1 QR Code<br />
auslesen können. Die meisten Lesegeräte<br />
Das Interview führte<br />
Mag. Gernot Rath<br />
können die Codes bereits zum jetzigen<br />
Zeitpunkt lesen – das ist nicht das Problem<br />
– aber man muss darauf achten, dass die<br />
dahinterliegende Software die Daten auch<br />
entsprechend verarbeiten kann. Dort besteht<br />
zum Teil noch Handlungsbedarf.<br />
Mehr Informationen braucht man sicherlich<br />
auch für eine funktionierende Kreislaufwirtschaft.<br />
Wie können die GS1-Codes<br />
dabei helfen?<br />
Der Kreis der Verpackung schließt sich<br />
erst, wenn alle Akteure der Supply Chain<br />
ihren Beitrag dazu leisten. Das beginnt beim<br />
Verpackungshersteller mit der Identifikation<br />
des Verpackungsmaterials und der Weitergabe<br />
der Daten an den Produzenten. Dieser<br />
muss die Daten des Produkts mit den Verpackungsdaten<br />
zusammenführen und wiederum<br />
gemeinsam mit dem physischen Produkt<br />
an den Händler weitergeben. Nur so ist<br />
die Datenweitergabe an den Konsumenten<br />
und beispielsweise ein nachgelagertes Sammel-<br />
und Verwertungssystem möglich, um<br />
die Materialien entsprechend zu entsorgen<br />
und wiederzuverwerten. Und über all diesem<br />
steht ein unabdingbares Kriterium: Die<br />
Codes müssen zu jeder Zeit, an jeder Stelle<br />
des Kreislaufs, von allen Beteiligten lesbar<br />
sein. Ein standardisiertes System ist daher<br />
Voraussetzung. Und Standardisierung ist<br />
unsere Kernkompetenz: Somit ist das GS1<br />
System die ideale Datendrehscheibe für die<br />
Kreislaufwirtschaft.<br />
Können Sie das konkretisieren?<br />
Wir arbeiten seit rund einem Jahr an<br />
einem Konzept, das mithilfe eines „Digital<br />
Link“ im QR-Code funktioniert. Damit ist<br />
man in der Lage über einen sogenannten<br />
Resolver entlang der Supply-Chain jene<br />
Informationen zu bekommen, die gerade<br />
relevant sind. Ein Beispiel: Als Kassier:in<br />
sind die einzigen Informationen, die Sie<br />
interessieren, GTIN und Preis. Jetzt kann<br />
man aber auch für den/die Käufer:in weitere<br />
Informationen in den QR-Code verpacken.
100 % RECYCLING<br />
RÜCKGABE<br />
<strong>Pack</strong> & <strong>Log</strong> <strong>05</strong>/23<br />
Alle haben das gleiche Ziel: Sie wollen, dass der Wertstoff<br />
nicht verloren geht. Sie wollen, dass der Wertstoff strukturiert<br />
dem Kreislauf [...] zugeführt wird. Genau dafür<br />
ist diese Technologie extrem hilfreich, denn auf diese<br />
Weise können mehr Informationen als nur ein grünes<br />
Symbol auf der Verpackung transportiert werden.<br />
Alexander Peterlik,<br />
Business Development Manager bei GS1 Austria<br />
Foto: GS1 Austria/Katharina Schiffl<br />
Dieser kann dann z.B. mit Hilfe einer App<br />
den Code auslesen und darin verifizieren,<br />
um welches Verpackungsmaterial es sich<br />
handelt und wo dieses zu entsorgen ist. So<br />
wird die gebrauchte Verpackung als Wertstoff<br />
im Kreislauf gehalten. Auf diese Weise kann<br />
ich natürlich auch erfahren, dass es sich um<br />
eine verschmutzte Folie handelt, die in den<br />
Restmüll gehört und thermisch verwertet<br />
werden muss. Weiters kann ich über diesen<br />
QR-Code und die dazugehörige App auch<br />
ein Gewinnspiel oder andere Bonussysteme<br />
anbieten, um die Menschen zu motivieren,<br />
die Verpackungen nach Gebrauch dem Kreislauf<br />
zuzuführen.<br />
Aber auch der Recycler profitiert in weiterer<br />
Folge vom Auslesen des QR-Codes und den<br />
darin enthaltenen Zusatzinformationen. So<br />
Ihre<br />
weiß er<br />
Herausforderungen<br />
von Anfang an, um welches Material<br />
es sich handelt und wie er damit umzugehen<br />
hat. Handelt es sich z.B. um Monomaterial<br />
oder ist es eine PET-Flasche mit einem Polyethylen-Etikett,<br />
dann muss erst das Etikett<br />
von der Flasche getrennt werden. Das sind<br />
wichtige Informationen, um einen reibungslosen<br />
Recyclingprozess zu gewährleisten.<br />
Ich habe jetzt nur punktuelle Beispiele genannt,<br />
denn selbstverständlich profitieren<br />
alle Akteure des Kreislaufs von den zusätzlichen<br />
Informationen. Und alle haben das<br />
gleiche Ziel: Sie wollen, dass der Wertstoff<br />
nicht verloren geht. Sie wollen, dass der<br />
Wertstoff strukturiert dem Kreislauf – und<br />
damit der Wiederverwertung sowie seiner<br />
Wiederverwendung – zugeführt wird. Genau<br />
dafür ist diese Technologie extrem hilfreich,<br />
denn auf diese Weise können mehr Informationen<br />
als nur ein grünes Symbol auf der<br />
Verpackung transportiert werden. >><br />
Verpackungsinformationen für eine<br />
funktionierende Kreislaufwirtschaft<br />
VERWERTUNGSBETRIEBE<br />
ENTSORGER<br />
VERPACKUNGS-<br />
HERSTELLER<br />
Identifikation des<br />
Verpackungsmaterials<br />
mittels GTIN<br />
PRODUZENT<br />
Harmonisierter<br />
Datenaustausch über<br />
einheitliche Datensets<br />
HÄNDLER<br />
Stammdatenaustausch<br />
mittels GS1 Sync<br />
KONSUMENT<br />
Möglichkeit für<br />
Pfandsysteme und<br />
Datenweitergabe<br />
nach der<br />
Konsumation<br />
Mit GS1 Daten<br />
sammeln, strukturieren und teilen<br />
Nutzen Sie unsere Expertise, Arbeitsgruppen und Werkzeuge!
Kreislauf Aktuell Kennzeichnen<br />
Intralogistik<br />
Maschinen<br />
>> Das klingt jetzt danach, als wäre der<br />
GS1-Code der nachhaltige Treibstoff der<br />
Kreislaufwirtschaft. Ist das tatsächlich so?<br />
In der Theorie ja, in der Praxis sind wir<br />
noch nicht soweit. Nehmen wir das klassische<br />
Transportetikett als Beispiel. Weltweit<br />
ist der GS1-128 als eindimensionaler Strichcode<br />
mit seinen GS1 Dateninhalten auf<br />
jedem Transportetikett vorhanden. Jeder <strong>Log</strong>istikdienstleister<br />
auf der ganzen Welt kann<br />
dieses Etikett lesen! Aber ich muss immer<br />
wieder feststellen: Die Datendurchdringung<br />
und die Nutzbarkeit in der Industrie – durch<br />
den Verpacker oder Rohstofflieferanten –<br />
ist oftmals noch nicht soweit. Im Prinzip<br />
prallen hier zwei Welten aufeinander: Eine<br />
hochtechnische in der Produktion sowie im<br />
Warenausgang und oftmals eine „Block und<br />
Bleistift“-Variante im Wareneingang – und<br />
von der Stammdatenpflege spreche ich lieber<br />
erst gar nicht (lacht). Aber die Idente sind<br />
da! Wenn ich heute über das Areal eines<br />
Industriebetriebes gehe, sind 99 Prozent<br />
der angelieferten Ware gekennzeichnet und<br />
in 90 % der Fälle GS1-konform. Wenn ich<br />
aber jetzt eines dieser Etiketten ablöse und<br />
damit zum Einkauf gehe und dort frage, ob<br />
sie die GTIN in ihrem System haben, dann<br />
wissen das – und diesbezüglich lehne ich<br />
mich nicht einmal aus dem Fenster – 60 %<br />
der europäischen Betriebe nicht.<br />
Woran liegt das?<br />
Weil diese Unternehmen ausschließlich<br />
mit ihren eigenen internen Nummern und<br />
Codes operieren. D.h. es laufen unterschiedliche<br />
Identifikationssysteme – völlig unnötig<br />
– parallel. Würden sich alle auf das,<br />
ohnehin vorhandene, standardisierte GS1<br />
System stützen, könnten die Waren und<br />
Weltweit ist der GS1-128 als eindimensionaler Strichcode mit seinen GS1 Dateninhalten<br />
auf jedem Transportetikett vorhanden. Jeder <strong>Log</strong>istikdienstleister<br />
auf der ganzen Welt kann dieses Etikett lesen<br />
Rohstoffe völlig transparent im Kreislauf<br />
geführt werden.<br />
Neben dem Recyclingkreislauf sollen vor<br />
allem Mehrwegsysteme forciert werden.<br />
Selbst der To-go Bereich – Becher, Tassen,<br />
Trays, … – soll auf Mehrweg-Kreislaufwirtschaft<br />
umgestellt werden.<br />
Auch hier kann GS1 helfen. Denn so einfach,<br />
wie man sich das vorstellt, ist es nicht.<br />
Der Grund ist die Hygiene. Eigentlich darf ein<br />
Becher oder ein Wurstbehälter, wenn sie nicht<br />
HACCP-konform gereinigt wurden – und<br />
wer kann das schon daheim –, nicht einfach<br />
wieder vom Lebensmittelhandel oder der<br />
Gastwirtschaft aufgefüllt werden. Wer trägt<br />
die Schuld bei einer etwaigen Lebensmittelvergiftung?<br />
Die Lösung für dieses Problem<br />
ist ein Poolingsystem. Hierbei werden z.B.<br />
standardisierte, GS1 gekennzeichnete Behälter<br />
im Kreislauf geführt. Die Reinigung erfolgt<br />
HACCP-konform in der Filiale und der/die<br />
Konsument:in erhält jedes Mal einen frisch<br />
gereinigten Behälter. Über eine Kundenkarte<br />
sowie die Seriennummer des Behälters ist<br />
völlige Transparenz gewährleistet. Technisch<br />
wäre das einfach zu lösen. Aber neben der<br />
Standardisierung des Bechers und den ganzen<br />
damit einhergehenden unterschiedlichen Interessen<br />
aller am Pool beteiligten Unternehmen<br />
wird auch der/die Konsument:in involviert.<br />
Und vor dem fürchten sich viele!<br />
Fotos: GS1 Austria<br />
Identifikation im Kreislauf<br />
Als Basis der Verknüpfung eines physischen<br />
Produkts mit dessen Verpackungsdaten<br />
dienen die GTIN (Global<br />
Trade Item Number) und die GLN (Global<br />
Location Number). Verpackungen und<br />
Verpackungskomponenten werden vom<br />
Verpackungshersteller eindeutige GTINs<br />
zugewiesen. Mittels dieser GTIN ist die<br />
Verknüpfung zu den Verpackungsdaten<br />
einfach möglich und stellt den Zugriffsschlüssel<br />
auf die Daten entlang der gesamten<br />
Wertschöpfungskette dar.<br />
Weitere Informationen unter<br />
www.gs1.at/gtin bzw. www.gs1.at/gln<br />
Datenweitergabe im Kreislauf<br />
Im Stammdatenservice GS1 Sync können<br />
neben den reinen Produkt- und <strong>Log</strong>istikdaten<br />
auch Informationen zur Verpackung<br />
und deren Recyclingfähigkeit verknüpft<br />
werden. Einheitliche Definitionen, Attribute<br />
(Formate, Feldlängen) und Codelisten garantieren<br />
den strukturierten Austausch<br />
qualitätsgesicherter Daten. Über die standardisierten<br />
Datenformate des Global Data<br />
Synchronisation Network (GDSN) können<br />
die Verpackungsdaten weltweit elektronisch<br />
ausgetauscht werden.<br />
Weitere Informationen unter<br />
www.gs1.at/gs1-sync<br />
Ist folglich der/die Konsument:in letztlich<br />
das Zünglein an der „Kreislauf“-Waage?<br />
Absolut! Es muss im Endeffekt die Mündigkeit<br />
aller am Kreislauf Beteiligten gewährleistet<br />
sein, ansonsten funktioniert er nicht. Bei allen<br />
Kreislaufthemen, die wir von GS1 derzeit<br />
bearbeiten, finden wir die Unternehmen in<br />
den unterschiedlichsten Stadien der Kreislaufwirtschaft<br />
vor. Aber am Ende steht dann noch<br />
immer der Stolperstein Konsument:in. Denn<br />
selbst wenn man alles richtig macht, alle Daten<br />
weiter transportiert und alles standardisiert<br />
ist, kommt am Ende die große Frage: Wie<br />
mündig ist der/die Konsument:in? Wenn er<br />
oder sie die PET-Flasche achtlos in die Wiese<br />
wirft, war alles umsonst …<br />
Vielen Dank für das Gespräch.
GEMEINSAM<br />
SIND WIR DIE<br />
ZUKUNFT DER<br />
KREISLAUF-<br />
WIRTSCHAFT.<br />
VON ÖSTERREICH<br />
FÜR ÖSTERREICH.<br />
SEIT 30 JAHREN.
Kreislauf Aktuell Kennzeichnen<br />
Intralogistik<br />
Maschinen<br />
<strong>Pack</strong>2theLoop – Gemeinsam zum<br />
geschlossenen Kreislauf für<br />
Polyolefin Verpackungen<br />
Im Rahmen des Branchenprojekts arbeiten Wissenschaftler*innen an der Schließung des Kreislaufs für Verpackungen<br />
aus Polypropylen, Polyethylen und Polystyrol. Durch die enge Kooperation der Forscher*innen mit der<br />
Industrie werden die vielfältigen Herausforderungen identifiziert und bewältigt.<br />
Das Kreislaufwirtschaftspaket<br />
der Europäischen Union läutet<br />
eine Wende für die Kunststoffbranche<br />
ein: Bis 2030 sollen 55 % aller<br />
Kunststoffverpackungen in den EU-<br />
Mitgliedsländern recycelt werden. Österreich<br />
hinkt diesem Ziel nach wie vor<br />
hinterher. Das FFG-Branchenprojekt<br />
„<strong>Pack</strong>2theLoop“ unterstützt bei der<br />
Erreichung dieser Ziele und will qualitätsgesicherte<br />
Rezyklate aus Post-Consumer<br />
Materialien gewinnen. Die Ergebnisse<br />
tragen zu einem geschlossenen<br />
Kreislauf für Kunststoffverpackungen<br />
bei. Der Wiedereinsatz von Kunststoffabfällen<br />
für gleichwertige Produkte<br />
stellt die Industrie und die Forschung<br />
aktuell noch vor große Herausforderungen.<br />
Um dieser Komplexität gerecht<br />
zu werden, soll die gesamte Wertschöpfungskette<br />
der Industrie in das Projekt<br />
mit einbezogen werden. Knapp 40 Partner<br />
– von Handel über Abfallsammler<br />
und -sortierer, Recycler<br />
und Polymerproduzenten<br />
bis zu<br />
Verpackungsherstellern<br />
und Abfüllern – sind<br />
im Konsortium vertreten.<br />
Das Team der<br />
Forscher*innen setzt<br />
sich aus der Technischen<br />
Universität<br />
Wien (TU Wien), der<br />
Montanuniversität Leoben<br />
(MUL), dem Österreichischen<br />
Forschungsinstitut für<br />
Chemie und Technik (OFI) und der FH<br />
Campus Wien zusammen. Die Projektkoordination<br />
übernimmt der ecoplus<br />
Kunststoff-Cluster.<br />
In Kooperation mit den verschiedenen<br />
Projektpartner*innen wird an zwei konkreten<br />
Use-Cases gearbeitet: tiefgezogene<br />
Becher aus Polypropylen (PP) und<br />
Polystyrol (PS) und geblasene Flaschen<br />
aus Polypropylen und High Density Polyethylen<br />
(PE-HD).<br />
Am Beginn der Untersuchungen stehen<br />
die Sortierungen der getrennten<br />
Sammlung aus dem gelben Sack oder<br />
der gelben Tonne. Die Erhebungen wer-<br />
Foto: Adobe: arnaudmartinez<br />
Bis 2025 sollen 50 % und bis 2030<br />
sollen 55 % aller Kunststoffverpackungen<br />
in den EU-Mitgliedsländern<br />
recycelt werden. Das FFG-Forschungsprojekt<br />
„<strong>Pack</strong>2theLoop“ der<br />
Förderschiene „Collective Research“<br />
unterstützt bei der Erreichung dieser<br />
Ziele und will qualitätsgesicherte<br />
Rezyklate aus Post-Consumer<br />
Materialien gewinnen
<strong>Pack</strong> & <strong>Log</strong> <strong>05</strong>/23<br />
den an drei verschiedenen Standorten<br />
in Österreich durchgeführt. Um ein<br />
ganzheitliches Bild zu bekommen, wird<br />
die Zusammensetzung der Erhebungen<br />
mehrmals durchgeführt. Damit kann das<br />
Potenzial für weitere Recyclingschritte<br />
erhoben werden. Die ersten Ergebnisse<br />
aus den Jahren 2021 und 2022 liegen<br />
bereits vor: Die Zielfraktionen der<br />
formstabilen Polyolefine gemeinsam<br />
mit Polystyrol betragen ungefähr 15 %<br />
des gelben Sacks. Den größten Anteil<br />
davon macht Polypropylen aus, gefolgt<br />
von PE-HD und PS.<br />
Nach der Sortierung der Abfallströme<br />
startet die Aufbereitung der Materialien<br />
und anschließend das Recycling.<br />
PS-Rezyklate werden aus Bechern generiert.<br />
Im Labormaßstab wurden verschiedenste<br />
Rezyklate aus sortierten<br />
PP Hohlkörper-Fraktionen hergestellt.<br />
Einerseits handelte es sich um eine bunte<br />
Sortierfraktion an Post-Consumer-Waschmittelbehältnissen,<br />
andererseits wurden<br />
Post-Industrial-Waschmittelflaschen als<br />
Vergleich verarbeitet. Die Ergebnisse<br />
für Post-Consumer wie Post-Industrial<br />
PP zeigen, dass auch nach einer fünffachen<br />
Verarbeitung solide Ergebnisse bei<br />
E-Modul, Bruchdehnung, Zugfestigkeit<br />
und Schlagzugzähigkeit erzielt werden<br />
können. Für qualitativ hochwertige<br />
Recycling-Kunststoffe werden unterschiedliche<br />
Additive in die Rezyklate<br />
eingearbeitet. Nach einer Mehrfachverarbeitung<br />
wird das Eigenschaftsprofil<br />
der Compounds durch thermische,<br />
rheologische und mechanische Analysen<br />
charakterisiert. Diese haben gezeigt,<br />
Der Fachbereich <strong>Pack</strong>aging and Resource<br />
Management an der FH Campus<br />
Wien bietet zwei Bachelorstudiengänge<br />
(Nachhaltige Verpackungstechnologie<br />
und Nachhaltiges Ressourcenmanagement)<br />
sowie einen Master in Englischer<br />
Sprache (<strong>Pack</strong>aging Technology and<br />
Sustainability) an. Die Studiengänge<br />
sind berufsbegleitend gestaltet, sodass<br />
Interessierte aus der Branche<br />
ihre Kompetenzen ohne Unterbrechung<br />
der Berufstätigkeit erweitern können.<br />
dass Post-Industrial PP aus dem Lebensmittelbereich<br />
ohne Additive mehrfach<br />
verarbeitet werden kann.<br />
Abgerundet werden diese Ergebnisse<br />
durch toxikologische Screenings, um<br />
die Wiederverwendung im Lebensmittelbereich<br />
einschätzen zu können.<br />
Unterschiedliche Kontaminationsszenarien,<br />
wie der Einfluss von Füllgütern/Lebensmittelresten,<br />
Etiketten und<br />
Druckfarben, werden dabei untersucht<br />
und bewertet. Nur vereinzelt kommt<br />
es zur Akkumulation von Substanzen<br />
sowie zur Entstehung von Abbauprodukten<br />
über relevanten Grenzwerten.<br />
Um ein erfolgreiches Upscaling in die<br />
Praxis zu gewährleisten, werden Maßnahmen,<br />
wie a) das Eincompoundieren<br />
von Additiven zur Materialstabilisierung,<br />
b) Konzentrationsreihen der<br />
Rezyklate in Neuware und c) auf das<br />
Rezyklat angepasste Prozessführung<br />
evaluiert.<br />
Damit soll eine robuste Produktion<br />
für hochwertige, rezyklierte Verpackungsprodukte<br />
ermöglicht werden.<br />
Die notwendigen Schritte sind mitunter<br />
umfangreich und beinhalten Hürden.<br />
Die Forscher*innen publizieren<br />
die gesammelten Erfahrungen in den<br />
Design4Recycling-Empfehlungen, die<br />
der gesamten Wertschöpfungskette zur<br />
Verfügung gestellt werden. [pl]<br />
Nach der Sortierung werden die Verpackungen<br />
aus bunten Fraktionen (links)<br />
und weißen Material (rechts) zu Flakes<br />
geschreddert und danach zu Granulat<br />
verarbeitet. Bunte Verpackungen ergeben<br />
ein graues Granulat, während weiße<br />
Verpackungen ihre Farbe behalten<br />
Autorinnen:<br />
DI Elisabeth Jahn, DI Astrid Fajtak<br />
DI Elisabeth Jahn<br />
(oben) und DI Astrid<br />
Fajtak (unten) arbeiten<br />
als wissenschaftliche<br />
Mitarbeiterinnen<br />
im Fachbereich<br />
Verpackungsund<br />
Ressourcenmanagement.<br />
Sie sind<br />
in der Forschung zur<br />
Kreislaufwirtschaft tätig<br />
und unterrichten<br />
zu den Themen Werkstoffe,<br />
Abfallwirtschaft,<br />
Verpackungen<br />
und Nachhaltigkeit.<br />
Kontakt:<br />
elisabeth.jahn@fh-campuswien.ac.at;<br />
astrid.fajtak@fh-campuswien.ac.at<br />
Dieser Artikel entstand in Zusammenarbeit<br />
der Forschungspartner unter Mitwirkung<br />
von:<br />
• DI Lorenz Bichler, DI Jessica Schlossnikl,<br />
Dr. Vasiliki-Maria Archodoulaki<br />
- Institut für Werkstoffwissenschaft<br />
und Werkstofftechnologie, TU Wien<br />
• DI Dr Elisabeth Pinter - OFI – Österreichisches<br />
Forschungsinstitut für<br />
Chemie und Technik<br />
• Nina Krempl, DI(FH) - Lehrstuhl für<br />
Kunststoffverarbeitung, Montanuniversität<br />
Leoben<br />
• Ing. Andreas Eder; BSc; MBA - ecoplus<br />
Kunststoff-Cluster
Kreislauf Aktuell Kennzeichnen<br />
Intralogistik<br />
Maschinen<br />
Von der Folie zum Rezyklat<br />
Das Österreichische Forschungsinstitut für Chemie und Technik (OFI) und die Montanuniversität<br />
Leoben forschen gemeinsam an der Realisierung eines Kreislaufs für Polyolefin-folien<br />
und erfassen dazu im Projekt „flex4loop“ die Voraussetzungen zur Generierung<br />
hochwertiger Rezyklate.<br />
Mehrschichtfolien stellen aufgrund<br />
ihrer komplexen Materialzusammensetzung<br />
eine große<br />
Herausforderung für die Verpackungsbranche<br />
dar, weil sie nicht mechanisch<br />
getrennt und somit auch nicht rezykliert<br />
werden können. Deshalb erforschen 23<br />
Partner im Projekt „flex4loop“ das Potenzial<br />
der Kreislaufschließung bei kleinteiligen<br />
Polyolefinfolien für Lebensmittelverpackungen.<br />
Der Lebensmittel- und<br />
der Kunststoff-Cluster fungieren dabei als<br />
Koordinatoren.<br />
Hochwertige Rezyklate. Im Fokus<br />
steht die Entwicklung von technisch praktikablen<br />
sowie produkt- und kreislaufseitig<br />
verifizierten Verpackungsmaterialien. Dafür<br />
werden bestehende Lebensmittelverpackungen<br />
gesammelt, sortiert und recycelt.<br />
„Als Resultat sollen möglichst hochwertige<br />
Rezyklate für technische Produkte entstehen.<br />
Ein erneuter Einsatz bei Verpackungen,<br />
die direkten Kontakt mit Lebensmitteln<br />
haben, ist derzeit aufgrund der strengen<br />
Vorgaben der EFSA nicht möglich“, erklärt<br />
Michael Krainz, Experte am OFI.<br />
Design for Recycling. Das Forschungsteam<br />
konzentriert sich auf Materiallösungen,<br />
die auf Polyethylen- oder<br />
Polypropylen-Monomaterial basieren und<br />
qualitativ hochwertige Rezyklate aus der<br />
kleinen Folienfraktion bei gleichbleibendem<br />
Produktschutz sowie Maschinengängigkeit<br />
garantieren. Design for Recycling steht dabei<br />
im Mittelpunkt.<br />
Effiziente Sortierung. Im Speziellen<br />
forscht der Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik<br />
und Abfallwirtschaft (AVAW) der<br />
Montanuniversität Leoben an praxistauglichen<br />
Lösungen, die eine effiziente Sortierung<br />
einer PE- und PP-Monofolienfraktion<br />
aus der vereinheitlichten Sammlung von<br />
Leichtverpackungen ermöglichen. Ziel ist<br />
es, ausreichend hohe Rezyklatqualitäten zur<br />
Produktion sortenreiner PE- und PP-Verpackungen<br />
für hochwertige Einsatzbereiche<br />
Michael Krainz am Messgerät für Sauerstoffpermeation: Der OFI-Experte<br />
forscht seit mehr als 25 Jahren an der Entwicklung, Konstruktion<br />
und Optimierung von Verpackung<br />
zu generieren (beispielsweise für Sekundärpackmittel).<br />
Dafür wird zusätzlich zu den<br />
Rezyklierversuchen eine Charakterisierung<br />
der qualitätsrelevanten Materialparameter<br />
durchgeführt.<br />
Erste Best-Practice-Beispiele. Bereits<br />
im ersten Projektjahr war beim Großteil<br />
der Projektpartner das Filtern von recyclingfähigen<br />
und nicht recyclingfähigen Verpackungen<br />
mittels Prüfung der technischen<br />
Recyclingfähigkeit nach dem Anforderungsund<br />
Bewertungskatalog des Instituts cyclos-<br />
HTP möglich. Das getestete Material erwies<br />
sich dabei als über 90 Prozent recyclingfähig.<br />
Teilweise lagen die Ergebnisse sogar über 95<br />
Prozent. Das OFI hat gemeinsam mit den im<br />
Projekt vertretenen Verpackungsherstellern<br />
Optimierungsvorschläge für recyclingfähige<br />
Alternativlösungen erarbeitet, deren Eignung<br />
im weiteren Projektverlauf detailliert<br />
untersucht wird.<br />
Hohe Sortiergenauigkeit. AVAW<br />
führte auch ein Screening von recyclingfähigen<br />
und nicht recyclingfähigen<br />
Verpackungsmustern durch, um die Detektionssensibilität<br />
des eingesetzten NIR<br />
(Nahinfrarot) genauer zu untersuchen.<br />
Dabei zeigte sich durch die Optimierung<br />
des Systems bereits eine sehr hohe Sortiergenauigkeit<br />
im Labormaßstab. Diese<br />
erhöhte Erkennungsgenauigkeit erlaubt eine<br />
eindeutige Unterscheidung und damit ein<br />
Ausschleusen von Multilayermaterialien wie<br />
PET/Polyethylen oder Polyamid/Polyethylen<br />
aus einer Polyethylen- und Polypropylen-<br />
Monomaterialfolienfraktion. <br />
[pl]<br />
Foto: ACRschewig-fotodesign
<strong>Pack</strong> & <strong>Log</strong> <strong>05</strong>/23<br />
Sammelplus von 17 Prozent<br />
in der gelben Tonne<br />
Erste positive Bilanz zur Umstellung der Sammlung von Leicht- und Metallverpackungen in den Bundesländern:<br />
In Wien, Niederösterreich, Salzburg und Kärnten verzeichnet die ARA im 1. Quartal <strong>2023</strong> im Durchschnitt ein<br />
Sammelplus von 17 Prozent. Erfreuliche Zahlen, die bestätigen, dass die Sammlung von der Bevölkerung gut<br />
angenommen wird. Dennoch benötigt es einen weiteren Anstieg, um die EU-Recyclingquote für Kunststoffverpackungen<br />
zu erfüllen. Daher ruft die ARA die Menschen in ganz Österreich auf, weiter und mehr zu trennen – mit<br />
dem Ziel, keine wertvollen Ressourcen zu verschenken und den Klimaschutz voranzubringen.<br />
Seit 1. Jänner <strong>2023</strong> werden in ganz<br />
Österreich alle Leichtverpackungen<br />
(überwiegend Kunststoffverpackungen)<br />
wie Chipssackerl, Joghurtbecher<br />
oder Plastikflaschen einheitlich in der Gelben<br />
Tonne oder dem Gelben Sack gesammelt.<br />
In Wien, Niederösterreich, Salzburg<br />
und Kärnten erfolgt die Sammlung gemeinsam<br />
mit Metallverpackungen. Nach den<br />
Sammelzahlen des 1. Quartals <strong>2023</strong> gibt es<br />
in diesen Bundesländern Grund zur Freude,<br />
denn die Umstellung der Sammlung<br />
wird von der Bevölkerung weitgehend<br />
angenommen. Erste Ergebnisse markieren<br />
den Erfolg: In Wien und Niederösterreich<br />
konnten im Vergleich zum 1. Quartal 2022<br />
um rund 20 Prozent mehr Verpackungen<br />
aus Kunststoff und Metall in der Gelben<br />
Tonne gesammelt werden, gefolgt von<br />
Kärnten mit 12 Prozent. Salzburg kommt<br />
auf eine Steigerung von 10 Prozent an<br />
Kunststoff- und Metallverpackungen. Die<br />
konkreten Steigerungen sind abhängig von<br />
den jeweils durchgeführten Umstellungen.<br />
In der Steiermark, Tirol, Vorarlberg und<br />
dem Burgenland ist es <strong>2023</strong> zu keiner<br />
Änderung in der getrennten Sammlung<br />
gekommen, hier werden Leicht- und Metallverpackungen<br />
noch bis 2025 getrennt<br />
gesammelt – das Niveau bleibt in diesen<br />
Regionen konstant hoch. In Oberösterreich<br />
kommen regional unterschiedlich beide<br />
Systeme zum Einsatz.<br />
„Die Richtung stimmt jedenfalls. Jede richtig<br />
gesammelte Verpackung ist für den Umwelt-<br />
und Ressourcenschutz unerlässlich,<br />
ein wichtiger Beitrag für die Klimaziele und<br />
In Gebieten, in denen Plastikflaschen und Metallverpackungen schon bisher gemeinsam<br />
gesammelt wurden, konnte durch die Umstellung auf die gemeinsame Sammlung aller<br />
Leicht- und Metallverpackungen ein Plus von rund 24 Prozent erreicht werden<br />
ein wertvoller Sekundärstoff für die österreichische<br />
Wirtschaft“, so ARA Vorstandssprecher<br />
Harald Hauke.<br />
„Das Plus der Sammlung hängt mit den regional<br />
unterschiedlichen Sammelsystemen<br />
vor der Vereinheitlichung zusammen. Die<br />
höchsten Zuwächse ergeben sich in jenen<br />
Regionen, in denen von einer Plastikflaschensammlung<br />
und einer parallelen separaten<br />
Metallsammlung auf die gemeinsame<br />
Sammlung von allen Leicht- und Metallverpackungen<br />
umgestellt wurde. Hier ergibt<br />
sich die deutlichste Steigerung mit rund 73<br />
Prozent“, erklärt Hauke. In Gebieten, in denen<br />
Plastikflaschen und Metallverpackungen<br />
schon bisher gemeinsam gesammelt wurden<br />
konnte durch die Umstellung auf die<br />
gemeinsame Sammlung aller Leicht- und<br />
Metallverpackungen ein Plus von rund 24<br />
Prozent erreicht werden.<br />
In den Regionen, in denen bereits alle Leichtund<br />
Metallverpackungen gesammelt wurden,<br />
allerdings in getrennten Sammelbehältern,<br />
verzeichnet die ARA durch die gemeinsame<br />
Sammlung im 1. Quartal <strong>2023</strong> ein Plus von 8<br />
Prozent im Vergleich zum 1. Quartal 2022. [pl]<br />
Foto: ARA<br />
Die Lizenz zum Recycling.<br />
Wir sammeln und recyceln rund 260.000 Tonnen Altglas pro Jahr.<br />
Wir tun dies nach höchsten Umweltstandards und sozialen Benchmarks.<br />
Das ist Circular Economy mit Mehrwert.
Kreislauf Aktuell Kennzeichnen<br />
Intralogistik<br />
Maschinen<br />
PROPAK-Industrie trotzt<br />
schwierigen Marktbedingungen<br />
Die Hersteller von Produkten aus Papier und Karton verzeichneten 2022 mengenmäßig einen Rückgang und sehen<br />
die Stagflation als große Herausforderung. Zudem übt der PROPAK-Fachverband Kritik an Teilen des Entwurfs<br />
zur neuen EU-Verpackungsverordnung.<br />
Die Papier und Karton verarbeitende<br />
Industrie ist mit relativer Resilienz<br />
durch das Jahr 2022 gekommen.<br />
Die 86 Produktionsbetriebe haben im Vergleich<br />
zum Vorjahr mengenmäßig einen<br />
Rückgang von -6,3 Prozent auf 1,2 Mio.<br />
Tonnen hinnehmen müssen, beim Wert<br />
legte man rohstoffkostenbedingt um +19<br />
Prozent auf 3,1 Mrd. Euro zu. „Ein herausforderndes<br />
Jahr liegt hinter uns – und ein<br />
weiteres vor uns“, sagt PROPAK-Fachverbandsobmann<br />
Georg Dieter Fischer. „Die<br />
Folgen des Ukraine-Kriegs, die Energiepreis-<br />
Explosion sowie die steigende Inflation und<br />
der damit verbundene hohe Lohnabschluss<br />
(+8,8 Prozent) belasten weiterhin die Gesamtsituation<br />
der Branche.“ Mit einem<br />
Exportanteil von knapp 77 Prozent gerät<br />
die Wettbewerbsfähigkeit der heimischen<br />
Betriebe zunehmend unter Druck.<br />
Nachhaltige Produkte aus Papier und Karton<br />
sind unverzichtbar für die moderne Volkswirtschaft<br />
und universell einsetzbar: Von<br />
Transportverpackungen aus Wellpappe über<br />
Faltschachteln im Lebensmittelhandel, Getränkekartons,<br />
Bücher, Etiketten bis hin zu<br />
Hygiene-, Haushalts- und Büromaterialien:<br />
„Jede/r von uns hält mehrmals am Tag ein<br />
Produkt aus Papier oder Karton in Händen“,<br />
sagt PROPAK-Obmann Fischer.<br />
EU-Verpackungsverordnung:<br />
„Massiver Eingriff.“ Kritisch äußert<br />
sich der Fachverband PROPAK zum Entwurf<br />
der neuen EU-Verpackungsverordnung<br />
(<strong>Pack</strong>aging and <strong>Pack</strong>aging Waste Regulation/<br />
PPWR). Ein Dorn im Auge sind vor allem<br />
die undifferenzierten Mehrwegquoten. „Wir<br />
unterstützen die EU-Ziele, etwa zur Abfallvermeidung,<br />
doch ohne Not das Kreislaufsystem<br />
par excellence für Papier in Frage zu<br />
stellen und der Mehrwegverpackung einen<br />
pauschalen Vorrang einzuräumen, ist der<br />
falsche Weg und bedroht Teile der Branche“,<br />
sagt PROPAK-Obmann Fischer.<br />
Jährlich werden in Österreich rund 600.000<br />
Tonnen Papier- und Kartonverpackungen<br />
„Wir unterstützen die EU-Ziele, etwa zur Abfallvermeidung, doch ohne Not das Kreislaufsystem<br />
par excellence für Papier in Frage zu stellen und der Mehrwegverpackung einen<br />
pauschalen Vorrang einzuräumen, ist der falsche Weg und bedroht<br />
Teile der Branche“, sagt PROPAK-Obmann Fischer.<br />
gesammelt, recycelt und wieder als wertvoller<br />
Rohstoff für neue Papierprodukte verwendet.<br />
„Die PROPAK-Industrie ist mit einer Sammelquote<br />
von 85 Prozent bei Verpackungen<br />
aus Papier und Karton und einem Anteil an<br />
Recyclingmaterial im Rohstoff von 75 Prozent<br />
auf ein gut funktionierendes Recyclingund<br />
Kreislaufsystem angewiesen“, ergänzt<br />
PROPAK-Geschäftsführer Martin Widermann.<br />
Und mit mehr als 25 Recyclingzyklen braucht<br />
die Papierfaser keinen Vergleich mit Mehrweg<br />
zu scheuen. „Mehrwegquoten müssen für<br />
Top-Kreislaufprodukte ausgesetzt werden!“<br />
Attraktive Arbeitgeber: PROPAK<br />
startet Kampagne. Die Anzahl der Beschäftigten<br />
in der PROPAK-Industrie ist im<br />
Vorjahr auf gesamt 8.964 angestiegen (+0,6<br />
Prozent); auch die Lehrlingszahlen sind leicht<br />
im Plus (+3,6 Prozent). Zurzeit bildet die<br />
Industrie 230 Lehrlinge in 16 verschiedenen<br />
Berufen aus. Neben der Lehrausbildung setzt<br />
die Branche auf betriebliche und außerbetriebliche<br />
Aus- und Weiterbildung speziell<br />
für Quereinsteiger. Außerdem ist PROPAK<br />
Partner der Verpackungstechnologie-Studien<br />
an der FH Campus Wien. „Nichtsdestotrotz<br />
erleben unsere Betriebe tendenziell einen<br />
Mangel an Arbeitskräften“, berichtet Marko<br />
Bill Schuster, Obmann-Stellvertreter im<br />
Fachverband PROPAK. „Viele offene Stellen<br />
können nicht besetzt werden.“ Deshalb unterstützen<br />
Fachverband und Bildungsforum<br />
PROPAK ihre Mitglieder und informieren<br />
über die Branche bei Veranstaltungen und<br />
Jugend- und Berufsmessen.<br />
„Aktuell läuft unsere neue Employer Branding-Kampagne<br />
mit dem Titel ‚PROPAK,<br />
eine tolle Branche’. In 15 Videoportraits<br />
geben Mitarbeitende aus PROPAK-Unternehmen<br />
– vom Lehrling bis zur Umweltbeauftragten<br />
– Einblicke in die Vielfalt unserer
<strong>Pack</strong> & <strong>Log</strong> <strong>05</strong>/23<br />
Branche und ihre attraktiven Arbeitgeber“,<br />
berichtet Schuster. Die Videoserie läuft auf<br />
allen sozialen Kanälen und auf der Website<br />
www.propak.at.<br />
PROPAK for future: Nachhaltig,<br />
ökologisch und sozial. Produkte aus<br />
Papier und Karton sind ein klares Bekenntnis<br />
zur Nachhaltigkeit. „Der schonende Umgang<br />
mit unseren natürlichen Ressourcen,<br />
die umweltfreundliche Produktion und die<br />
recyclinggerechte Produktgestaltung sowie<br />
die hohe Innovationskraft und verlässliche<br />
Servicequalität unserer Unternehmen und<br />
Mitarbeiter:innen sind die Assets unserer<br />
Branche“, sagt Elisabeth Goerner, Obmann-<br />
Stellvertreterin im Fachverband PROPAK.<br />
„Wir tragen sie in unserer DNA!“<br />
Klimawandel, Energieversorgung, Ernährungssicherheit,<br />
demografischer Wandel, Digitalisierung<br />
und künstliche Intelligenz – auf<br />
alle diese Themen muss auch die Industrie<br />
eine Antwort haben. „Unsere gemeinsame<br />
Verpflichtung für nachhaltiges Handeln gegenüber<br />
Umwelt, Wirtschaft und Gesellschaft<br />
ist in der PROPAK Nachhaltigkeits-Charta<br />
festgeschrieben. Wir führen den Claim<br />
„Nachhaltig innovativ“ nicht als Werbegag“,<br />
so Elisabeth Goerner.<br />
PROPAK Ausblick <strong>2023</strong>. „Konjunkturell<br />
erwarten wir ein weiteres schwieriges<br />
v.l.: Marko Bill Schuster (PROPAK Obmann-Stellvertreter), Georg Dieter Fischer (Obmann<br />
PROPAK), Elisabeth Goerner (PROPAK Obmann-Stellvertreterin), Martin Widermann<br />
(Geschäftsführer PROPAK)<br />
Jahr“, sagt Fachverbands-Obmann Georg<br />
Dieter Fischer. Eine veritable Stagflation in<br />
Österreich – so gut wie kein Wirtschaftswachstum<br />
bei weiterhin hoher Inflation<br />
– und die flache Konjunktur in Europa<br />
sind die größten Herausforderungen für<br />
die Branche. „PROPAK-Unternehmen beweisen<br />
immer Resilienz, deshalb blicken<br />
wir vorsichtig optimistisch in die Zukunft.<br />
Letzten Endes rechnen wir mit einer Erholung<br />
im zweiten Halbjahr <strong>2023</strong>, die aber<br />
den Rückgang des Jahresbeginns bestenfalls<br />
ausgleichen wird“, so Obmann Fischer<br />
abschließend. <br />
[pl]<br />
Fotos: com_unit/APA/L. Schedl<br />
Upper Food <strong>2023</strong>: Trends & Chancen der Lebensmittelbranche<br />
Nachhaltig produzieren, gleichzeitig die Leistbarkeit und Versorgungssicherheit sicherstellen – Herausforderungen gibt es für die Lebensmittel-Branche<br />
zur Genüge. Dabei stecken hinter diesen Anforderungen auch neue Chancen. Auf deren Spur begab sich am 23. Mai der Lebensmittel-Cluster<br />
von Business Upper Austria bei der Upper Food <strong>2023</strong> in der Linzer Tabakfabrik. Dabei spannte sich der thematische Bogen von<br />
Best-Practice-Beispielen über Digitalisierung und Nachhaltigkeit bis zur Regionalität.<br />
Spannende Einblicke bekamen die rund 100 Besucher:innen dabei in die Nachhaltigkeitsstrategie von S. Spitz, in Best-Practice-Beispiele für<br />
die Digitalisierung von Prozessen in der Lebensmittelwirtschaft von Satiamo, in aktuelle Verpackungsrecycling-Themen durch die ARA – Altstoff<br />
Recycling Austria und in die Initiativen des Genusslandes OÖ.<br />
In der abschließenden Podiumsdiskussion widmeten sich Simon<br />
Lindenthaler (LIDL Österreich), Bettina Zieher (FH OÖ Campus<br />
Wels), Alexandra Holzmann (VIVATIS Holding), Martin Simion (Linzer<br />
Bier) und Hubert Huber (Direktion für Landesplanung – wirtschaftliche<br />
und ländliche Entwicklung, Land OÖ) den Trends und<br />
Chancen für die Zukunft. Conclusio dabei: Ob Industrie oder Handwerk,<br />
ob Landwirtschaft oder Handel: Entwicklungen, die neue<br />
Trends auslösen, gehen einerseits von den jeweiligen Kunden aus<br />
und werden andererseits aktiv vorangetrieben.<br />
Promotion<br />
Heidrun Hochreiter (Managerin Lebensmittel-Cluster)<br />
und Andreas Haider (Eigentümer & Geschäftsführer<br />
UNIGruppe und Beiratssprecher Lebensmittel-Cluster)<br />
im Gespräch mit Moderatorin Sabine Lindorfer
Kreislauf Aktuell Kennzeichnen<br />
Intralogistik<br />
Maschinen<br />
Wellpappeindustrie 2022:<br />
Höherer Umsatz, weniger Absatz<br />
Die österreichischen Wellpappeproduzenten blicken auf ein turbulentes Jahr zurück. „2022 war geprägt von<br />
Marktverwerfungen infolge des Russland-Krieges gegen die Ukraine, der Energiekrise und einer zunehmenden<br />
Konsumeintrübung“, sagte Stephan Kaar, Sprecher des Branchenverbands Forum Wellpappe Austria bei einer<br />
Pressekonferenz. Trotz eines leichten Rückgangs der Absatzmenge stieg der Umsatz der Wellpappeindustrie 2022<br />
um 21,6 Prozent auf rund 740 Mio. Euro.<br />
Beim mengenmäßigen Absatz verzeichneten<br />
die im Forum Wellpappe Austria<br />
organisierten Unternehmen 2022 mit<br />
994,6 Millionen Quadratmeter gegenüber<br />
dem Vorjahr einen Rückgang von 6,1 Prozent.<br />
Die Produktion hat sich nach dem Corona-Nachholjahr<br />
(2021:<br />
1.<strong>05</strong>9,1 Mio m 2 ) wieder<br />
auf das Vorkrisenniveau<br />
eingependelt. Beim Umsatz<br />
erzielte die heimische<br />
Wellpappe-Industrie<br />
2022 ein Plus von 21,6<br />
Prozent: gesamt 739,8<br />
Millionen Euro. „Dieser<br />
Anstieg reichte jedoch bei<br />
weitem nicht aus, den extremen<br />
Kostendruck bei<br />
Wellpappe-Rohpapieren,<br />
Hilfsstoffen und Energie<br />
voll auszugleichen“, erläutert<br />
Kaar. So stiegen<br />
die Kosten für Wellpappe-<br />
Rohpapiere seit Beginn<br />
2021 bis Herbst vergangenen<br />
Jahres um über 50<br />
Prozent an.<br />
Foto: com_unit / APA / M. Hörmandinger<br />
EU-Verpackungsverordnung<br />
benachteiligt<br />
Wellpappe. Im<br />
Rahmen ihres „Green Deal“ hat die EU-Kommission<br />
kürzlich einen Entwurf für eine neue<br />
EU-Verpackungsverordnung vorgelegt. „Unsere<br />
Branche unterstützt zwar ausdrücklich die<br />
übergeordneten Ziele dieses Vorhabens; unsere<br />
Kritik richtet sich jedoch im Kern insbesondere<br />
gegen pauschalierte Mehrwegquoten“, sagt<br />
Branchensprecher Kaar. „Die im Entwurf vorgesehenen<br />
verpflichtenden Mehrwegquoten<br />
– 90 Prozent bei Transportverpackungen für<br />
Haushaltsgroßgeräte ab 2030 und 50 Prozent<br />
bei E-Commerce-Verpackungen ab 2040 sowie<br />
das generelle Verbot für Obst- und Gemüseverpackungen<br />
bis 1,5 Kilogramm – lehnt das<br />
Forum Wellpappe ab“, so Kaar.<br />
Bestens etabliertes Sammel- und<br />
Recyclingsystem. Im realistischen<br />
Vergleich konkreter Verpackungen kann<br />
sich Wellpappe durchaus gegen Mehrweglösungen<br />
durchsetzen. Über 90 Prozent<br />
der gebrauchten Wellpappe-Verpackungen<br />
Wellpappe ist ein vorbildliches Kreislaufprodukt. Wird Obst und Gemüse in<br />
Wellpappe verpackt, hält das Lebensmittel bis zu drei Tage länger frisch.<br />
Franz Grafendorfer, Forum Wellpappe Austria, LGV- Vorstand Josef Peck,<br />
und Stephan Kaar, Sprecher Forum Wellpappe Austria<br />
werden dank eines in Österreich bestens<br />
etablierten Sammelsystems wieder dem Recycling<br />
zugeführt. Wellpappe kann so bis zu<br />
25 Mal wieder zu einer neuen Wellpappe-<br />
Kreislauf-Verpackung verarbeitet werden.<br />
Stephan Kaar: „Jede Wellpappe-Verpackung<br />
besteht im Durchschnitt aus über 80 Prozent<br />
Recyclingmaterial!“<br />
Ökobilanz entscheidend. Laut<br />
einer Studie des bifa-Umweltinstituts zur<br />
CO 2<br />
-Bilanz verschiedener E- Commerce-<br />
Verpackungen schnitt beispielsweise eine<br />
Versandverpackung aus Wellpappe besser<br />
ab als eine Kunststoff-Mehrwegbox. Denn<br />
um eine ähnlich gute Schutzwirkung wie<br />
mit Wellpappe zu erzielen, müsste die Kunststoffbox<br />
mit deutlich höherem Eigengewicht<br />
eingesetzt werden. Hinzu kommen Faktoren<br />
wie die fossile Rohstoffbasis der Kunststoffbox<br />
gegenüber der pflanzlichen Basis der<br />
Wellpappe, die notwendigen<br />
Leertransporte der<br />
Mehrwegbox sowie die<br />
aufwändigen Reinigungsprozesse.<br />
„Anstelle einseitiger<br />
Mehrwegquoten<br />
sollte die tatsächliche Ökobilanz<br />
einer Verpackung<br />
über den gesamten Lebenszyklus<br />
entscheidend<br />
sein“, fordert Kaar.<br />
Stabile Arbeitgeber.<br />
„Die heimische Wellpappe-<br />
Industrie ist auch <strong>2023</strong> ein<br />
attraktiver Arbeitgeber und<br />
punktet mit exzellenten<br />
Zukunftsaussichten“, sagt<br />
Franz Grafendorfer vom<br />
Forum Wellpappe Austria.<br />
Die Anzahl der Beschäftigten<br />
ist mit knapp<br />
2.000 Mitarbeiter:innen<br />
im Vorjahr leicht angestiegen.<br />
Jahr für Jahr bilden die<br />
Wellpappe-unternehmen rund 80 Lehrlinge<br />
in 14 Lehrberufen aus.<br />
„Mit ihren kreislauffähigen Verpackungen leistet<br />
die Wellpappe-Industrie einen unverzichtbaren<br />
Beitrag zur reibungslosen Belieferung<br />
vieler Branchen sowie zur Versorgung der<br />
Bevölkerung“, so Grafendorfer. Nachhaltigkeit<br />
rückt auch hier immer mehr in den Fokus.<br />
Lebensmittelverpackungen bleiben mit knapp<br />
46 Prozent die wichtigste Produktgruppe, gefolgt<br />
von Maschinen, Möbel, Elektronikteilen<br />
und Automotive mit 18 Prozent. Der Anteil<br />
von Versandverpackungen für <strong>Log</strong>istik und<br />
E-Commerce liegt nach Branchenschätzung<br />
bei rund 10 Prozent. <br />
[pl]
<strong>Pack</strong> & <strong>Log</strong> <strong>05</strong>/23<br />
SMART <strong>2023</strong>:<br />
Die Plattform der Branche<br />
Vom 23. - 25. Mai machten über 170 Aussteller<br />
das Design Center Linz zum Hotspot<br />
der industriellen Automatisierung in<br />
Österreich. 6818 Besucher informierten<br />
sich über die neuesten Produktinnovationen,<br />
Automatisierungslösungen, Trends<br />
und Entwicklungen. Im Fokus standen<br />
die Themen Digitalisierung, Nachhaltigkeit<br />
und KI.<br />
Foto: RX Austria & Germany<br />
„Die SMART Automation ist das Netzwerktreffen<br />
der Branche schlechthin. Es ist nicht<br />
nur eine Leistungsschau, sondern es ist vor<br />
allem auch ein Ausblick auf das, was uns<br />
in der Zukunft erwartet“, beschreibt Benedikt<br />
Binder-Kriegelstein, CEO von RX<br />
Austria & Germany, die Rolle der SMART<br />
in der Branche. „Die Branche ist ungeheuer<br />
dynamisch, das ist vor allem der rasanten<br />
technischen Entwicklung geschuldet. Ein<br />
kurzer Blick auf das Thema KI reicht, um<br />
zu erkennen, welches Potential hier für Sie<br />
und Ihre Kunden vorhanden ist“, so Binder-<br />
Kriegelstein weiter.<br />
Der Linzer Gemeinderat Roland Baumann,<br />
der die SMART Automation Austria in<br />
Vertretung des Bürgermeisters Klaus Luger<br />
eröffnete, verwies in seiner Ansprache<br />
zum Messestart auf die Chancen der Digitalisierung,<br />
aber auch die Notwendigkeit,<br />
gemeinsam Lösungen für die Zukunft zu<br />
erarbeiten: „In der Digitalisierung und Automatisierung<br />
liegen große Chancen und<br />
Hoffnungen. Wichtig ist es, den Menschen<br />
mögliche Ängste davor zu nehmen und Lösungen<br />
zu erarbeiten, die für Wirtschaft und<br />
Gesellschaft tragfähig sind.“<br />
Welche Dynamiken in der Branche vorhanden<br />
sind und welche Themen sie in Zukunft<br />
bewegen wird, damit hat sich die SMART an<br />
den drei Messetagen intensiv auseinandergesetzt.<br />
Neben der Möglichkeit, sich anhand<br />
der Produkte und Lösungen ein Bild zu machen,<br />
stand die Messe ganz im Zeichen der<br />
Produktion von morgen. Das wurde im umfangreichen<br />
und von den Besuchern sehr gut<br />
angenommenen Vortragsprogramm deutlich.<br />
Ein ausgebuchtes Design Center Linz, hohe Besucherfrequenz, hohe Qualität der Besucher<br />
und zufriedene Aussteller: Die SMART <strong>2023</strong> hat die ohnehin<br />
schon hohen Erwartungen deutlich übertroffen<br />
Digitalisierung, Nachhaltigkeit<br />
und KI. „Die SMART hat es sich zur Aufgabe<br />
gemacht, zu zeigen, was heute bereits<br />
möglich ist und wohin die Zukunft die Branche<br />
führt“, fasst Christoph Schrammel, Product<br />
Manager der SMART Automation Austria,<br />
bei RX Austria & Germany, zusammen.<br />
„Wir möchten aufzeigen, welche Potentiale<br />
die industrielle Automatisierung in puncto<br />
Effizienzsteigerung und Nachhaltigkeit bietet,<br />
so Schrammel weiter.<br />
Darüber sprach Florian Löber, Referent für<br />
elektrische Automation des VDMA, im Zuge<br />
eines Impulsvortrages im Rahmen der Eröffnung.<br />
Er beschreibt darin die Nachhaltigkeit<br />
als Chance und Risiko gleichermaßen. Vor<br />
allem weist er darauf hin, dass Nachhaltigkeit,<br />
nicht deckungsgleich mit CO 2<br />
Reduktion<br />
ist. „Nachhaltigkeit bedeutet, Produkte<br />
nachhaltig zu denken. Produktionsprozesse<br />
müssen dazu neu gestaltet werden, nur so<br />
kann der Einsatz von Ressourcen und Energie<br />
möglichst effizient und damit auch<br />
nachhaltig werden“, so Löber im Detail.<br />
Dafür braucht es die Digitalisierung, denn<br />
nur mit modernen vernetzten Systemen sind<br />
diese effizienten Produktionsprozesse überhaupt<br />
denk- und umsetzbar. „Die Digitalisierung<br />
muss ganzheitlich gesehen werden, also<br />
über den gesamten Wertschöpfungsprozess<br />
vom Auftragseingang über den Einkauf, die<br />
Fertigung, aber auch Vertrieb und Aftersales<br />
– im Sinne eines durchgehenden Informationsflusses<br />
zu allen relevanten Stakeholdern<br />
abdecken“, erklärt Löber.<br />
Im anschließenden Branchentalk tauschten<br />
sich Rainer Ostermann, Geschäftsführer von<br />
FESTO GbmH, Stephan Kubinger, stellvertretender<br />
Obmann der Sparte Industrie der<br />
WKOÖ, und Florian Löber unter anderem<br />
auch über die Problematik des Fachkräftemangels<br />
aus.<br />
Durchwegs positives Feedback<br />
der Aussteller. 6818 Besucher haben<br />
an den drei Messetagen den Weg zur SMART<br />
Automation Austria gefunden. Neben der<br />
Besucher Frequenz wurde von Seiten der<br />
Aussteller aber auch die Qualität der Besucher<br />
äußerst positiv bewertet.<br />
„Die SMART ist die SMART – die Leitmesse<br />
für Österreichs Automatisierer. Hier findet<br />
sich nahezu die gesamte Branche unter<br />
einem Dach, das eröffnet Besuchern einen<br />
guten Ein- und Überblick und die Branche<br />
tauscht sich aus. Face to Face und persönlich<br />
ist nach wie vor das beste Erfolgsrezept. Wir<br />
hatten viele interessante Kontakte und konkrete<br />
Projektbesprechungen – die SMART<br />
2025 kann kommen, unterstreicht DI (FH)<br />
Rainer Ostermann, Geschäftsführer von<br />
FESTO. <br />
[pl]
Kreislauf Aktuell Kennzeichnen<br />
Intralogistik<br />
Maschinen<br />
Lead Market Austria: Der Weg<br />
in druckreife Märkte<br />
Vor einem Jahr feierte die Heidelberger Druckmaschinen Austria Vertriebs GmbH mit Sitz in Wien ihr 25-jähriges<br />
Jubiläum. Am 1. April dieses Jahres wurde der Lead Market Austria ins Leben gerufen. Und mit der Gallus One<br />
wurde vor kurzem eine neue volldigitale Etikettendruckmaschine auf den Markt gebracht. So schlecht kann es der<br />
Druckbranche also gar nicht gehen, wie manche meinen. <strong>Pack</strong> & <strong>Log</strong> hat bei Mag. (FH) Roland Spatt, Geschäftsführer<br />
der Heidelberger Druckmaschinen Austria Vertriebs GmbH nachgefragt.<br />
Herr Spatt, wie geht es der Branche bzw.<br />
HEIDELBERG?<br />
Die goldenen Jahre sind vorbei, das<br />
ist jetzt kein großes Geheimnis, und der<br />
Akzidenzbereich ist – insbesondere in<br />
Zentraleuropa – sehr herausfordernd. Im<br />
Foto: Raphael Fasching<br />
[...] in dieser Situation profitiert Wien von seiner historisch<br />
gewachsenen Rolle als das „Tor zum Osten“.<br />
Wir haben ganz einfach die besseren Beziehungen in<br />
die osteuropäischen Märkte – da traut man uns mehr<br />
zu.<br />
Mag. (FH) Roland Spatt,<br />
Geschäftsführer der Heidelberger Druckmaschinen Austria Vertriebs GmbH<br />
Unterschied dazu stellt sich die Lage in<br />
Osteuropa deutlich besser dar. Weiters sehen<br />
wir im Verpackungs- und Etikettendruck<br />
einen echten Zukunftsmarkt mit Wachstumspotenzial.<br />
Und so ist HEIDELBERG<br />
mit dem vergangenen Geschäftsjahr sehr<br />
zufrieden: Wir liegen sowohl im Umsatz als<br />
auch im Ergebnis über den Prognosen. D.h.<br />
wir haben im Geschäftsjahr 2022 2,4 Mrd.<br />
Euro Umsatz erreicht bei 8,5 % EBITDA.<br />
Geplant waren 2,3 Mrd. Umsatz und 8 %<br />
EBITDA. Auch in Österreich haben wir die<br />
Umsatzerwartung erfüllt.<br />
Apropos Österreich: Von Seiten HEIDEL-<br />
BERG wurde der sogenannte Lead Market<br />
Austria ins Leben gerufen. Können<br />
Sie uns dieses Konzept erklären?<br />
Im Zuge der Neustrukturierung der Märkte<br />
seitens des Mutterkonzerns wurde die<br />
Welt in elf Lead Markets unterteilt, wobei<br />
Österreich einer davon ist. Zum Lead Market<br />
Austria zählen Polen, Türkei, Tschechien,<br />
Slowakei und Ungarn. Diese Märkte<br />
werden nun von Österreich aus gesteuert.<br />
D.h., als Geschäftsführer der Heidelberger<br />
Druckmaschinen Austria Vertriebs GmbH<br />
verantworte ich seit 1. April <strong>2023</strong> den „Lead<br />
Market Austria.“ Meine Aufgabe ist es, die<br />
einzelnen Landesniederlassungen zu führen,<br />
die Informationen zusammenzuführen<br />
und nicht zuletzt die gesetzten Ziele zu<br />
erreichen sowie selbstverständlich auch<br />
entsprechenden Support zu leisten.<br />
Österreich als eigener Lead Market? Wie<br />
kommen wir zu dieser Ehre? Normalerweise<br />
würde man denken, Österreich wird<br />
dem Lead Market Germany unterstellt?<br />
(lacht) Ja, das war durchaus eine Überlegung.<br />
Aber in dieser Situation profitiert<br />
Das Interview führte<br />
Mag. Gernot Rath<br />
Wien von seiner historisch gewachsenen<br />
Rolle als das „Tor zum Osten“. Wir haben<br />
ganz einfach die besseren Beziehungen in<br />
die osteuropäischen Märkte – da traut man<br />
uns mehr zu. Und für uns bedeutet das Lead<br />
Market Austria-Konzept eine erhebliche<br />
Aufwertung des Standortes und letztlich<br />
sichern wir ihn damit auch ab!<br />
Wobei die österreichische Vertriebsorganisation<br />
aus rund 50 Mitarbeiter:innen besteht,<br />
die sich rein um den heimischen Markt<br />
kümmern. Zusätzlich haben wir mehr als<br />
20 Personen, die Polen, Türkei, Tschechien,<br />
Slowakei sowie Ungarn betreuen und die<br />
dortigen Landesorganisationen unterstützen.<br />
In Zentraleuropa ist der Akzidenzbereich<br />
herausfordernd. In Osteuropa ist die Lage<br />
besser, wie sie eingangs erwähnt haben.<br />
Gibt es innerhalb des Lead Market Austria<br />
Länder mit ausreichend Wachstumspotential?<br />
Ja, die gibt es. Herausheben möchte ich<br />
Polen – 2022 war das beste Jahr in der<br />
Unternehmensgeschichte –, gefolgt von<br />
der Türkei. In diesen Ländern findet noch<br />
echtes Wachstum statt.<br />
Sie haben bereits die Betreuung und den<br />
Support angesprochen. Wie gestaltet sich<br />
in der heutigen Zeit der Kontakt zum<br />
Kunden?
<strong>Pack</strong> & <strong>Log</strong> <strong>05</strong>/23<br />
Für uns ist die Beziehung zum Kunden extrem wichtig. Auch<br />
wenn es mittlerweile die Möglichkeit der digitalen Meetings<br />
gibt, zählt für uns vor allem der reale persönliche Kontakt.<br />
Investitionsgüter, wie es Druckmaschinen nun einmal sind,<br />
sind und bleiben ein Beratungsgeschäft! Auch der Aftersales<br />
Bereich hat bei uns einen sehr hohen Stellenwert. Über unser<br />
„Data Driven Service“ Tool können wir unsere Kunden auch<br />
mit Verbrauchsgütern sehr gut unterstützen. Hier geht es<br />
um nichts weniger als den Druckprozess zu optimieren. Wir<br />
helfen den Papier- und Farbverbrauch zu reduzieren sowie die<br />
Makulaturquote zu senken, um so den gesamten Workflow<br />
effizienter zu gestalten.<br />
Wenn wir schon beim Druck sind. Auf der Labelexpo Americas<br />
2022 präsentierte HEIDELBERG und ihre Schweizer<br />
Tochter Gallus die Gallus One. Ein weiterer Schritt in den<br />
Wachstumsmarkt Etiketten?<br />
Ja, aber auch ein weiterer Schritt in die Schlüsseltechnologie<br />
Digitaldruck. Dafür liefert diese Maschine den Beweis.<br />
Das neue volldigitale Etikettendrucksystem Gallus One, das<br />
auf der bewährten Maschinenplattform Gallus Labelmaster<br />
basiert, ist auf die kosteneffiziente und nachhaltige Produktion<br />
von qualitativ hochwertigen Etiketten ausgerichtet und bietet<br />
damit einen zuverlässigen Return on Investment (ROI) für eine<br />
Vielzahl von Anwendern. Grund dafür ist das wohldurchdachte<br />
Design mit maximaler Automatisierung und cloudbasierten<br />
Technologien. So stellen die Betriebskosten der Gallus One<br />
kein Hindernis für den Einstieg in die digitale Rolle-zu-Rolle-<br />
Etikettenproduktion dar.<br />
Vielen Dank für das Gespräch.<br />
Die PROPAK-Industrie ...<br />
... bietet<br />
Jobs ohne<br />
Grenzen<br />
GLOBAL<br />
FOOTPRINT<br />
→ Von der Lehre zum Masterstudium<br />
→ Von der Region zur<br />
internationalen Karriere<br />
→ Von einer Vielzahl an Ausbildungsmöglichkeiten<br />
zu bereichsübergreifender<br />
Weiterbildung<br />
DIGITAL FOOTPRINT<br />
→ Mit multifunktionalen Produkten<br />
→ Mit intelligenten und<br />
individuellen Lösungen für die<br />
Global Supply Chains<br />
→ Mit Innovation, Kreativität und<br />
Smartness<br />
... ist immer<br />
einen Schritt<br />
voraus<br />
Volldigitales Etikettendrucksystem Gallus One<br />
Als 340 mm breite Rolle-zu-Rolle-UV-Inkjet-Digitaldruckmaschine<br />
für Inline-Etiketten mit 1200 dpi Auflösung, vier Farben plus<br />
Weiß sowie einer Druckgeschwindigkeit von bis zu 70 Metern<br />
pro Minute eignet sich die Gallus One für ein breites Anwendungsspektrum<br />
und ermöglicht Kunden einen besonders<br />
wirtschaftlichen Einstieg in die digitale Etikettenproduktion.<br />
Zudem lässt sich die Gallus One in den Prinect Workflow von<br />
HEIDELBERG integrieren. Das System ist eine gemeinschaftliche<br />
Entwicklung von HEIDELBERG und Gallus und vereint die<br />
Digitaldruck- und Softwarekompetenz des Marktführers im Bogenoffsetdruck<br />
mit der umfassenden und langjährigen Expertise<br />
von Gallus im Etikettendruck.<br />
... übernimmt<br />
Vorreiterrolle<br />
in der<br />
Nachhaltigkeit<br />
... und bietet ein<br />
innovatives<br />
und spannendes<br />
Arbeitsumfeld<br />
für die Zukunft!<br />
Weitere Informationen<br />
unter www.propak.at<br />
GREEN<br />
FOOTPRINT<br />
→ Dank 25-facher Rezyklierbarkeit<br />
der Papierfaser<br />
→ Dank umweltgerechter, emissionsarmer<br />
Produktionstechnologien<br />
→ Dank höchster Sammlungsund<br />
Verwertungsquoten
Kreislauf Aktuell Kennzeichnen<br />
Intralogistik<br />
Maschinen<br />
Produktkennzeichnung Plug & Print:<br />
Einschalten und drucken<br />
Leibinger hat am 3. Mai in Düsseldorf im Rahmen der Messe interpack das neue und erste intelligente Coding &<br />
Marking System IQJET vorgestellt. Der IQJET ist für die Direkt-Kennzeichnung von Produkten und Verpackungen<br />
geeignet und kann sowohl in der Konsumgüter- und Lebensmittelbranche (FMCG) sowie im industriellen Bereich<br />
eingesetzt werden. Er verspricht eine „Plug & Print“-Perfomance und damit jederzeitige Verfügbarkeit mit konstant<br />
hoher Druckqualität ohne Reinigungsaufwand. Um maximale Sorgenfreiheit zu gewährleisten, ist der IQJET<br />
so ausgelegt, dass er ganze fünf Jahre keine Wartung benötigt. Insgesamt kommt er mit bis zu 30% geringeren<br />
Betriebskosten aus und punktet nachweislich im Bereich der Nachhaltigkeit.<br />
„Mit dem IQJET können wir unseren Kunden<br />
in Zukunft noch mehr Sicherheit geben,<br />
dass beim Kennzeichnen ihrer Produkte<br />
rund um die Uhr alles funktioniert. Das<br />
beginnt bereits beim Start der Produktion,<br />
denn dieser gelingt mit dem IQJET jederzeit<br />
reibungslos und ohne Verzögerung. Einfach<br />
einstecken und zuverlässig losdrucken –<br />
Plug & Print, wie wir sagen. Der IQJET ist<br />
eben nicht einfach ein CIJ-Drucker, sondern<br />
steht für das gute Gefühl sich um das<br />
Kennzeichnen der Produkte nicht mehr<br />
kümmern zu müssen“, erklärt Christina<br />
Leibinger, CEO von Leibinger.<br />
Einfache Integration. Der Hersteller<br />
spricht von vier innovativen Assistenzsystemen<br />
im neuen IQJET. Eines ist<br />
das Betriebssystem SMART.OS mit seinem<br />
großen 10-Zoll-Touch-Display. Zahlreiche<br />
Schnittstellen, darunter auch OPC UA und<br />
eine integrierte SPS, ermöglichen die einfache<br />
Integration in die Produktionsanlage.<br />
Die Bedienung ist intuitiv und kann durch<br />
jedermann ohne Vorkenntnisse erfolgen.<br />
Hohe Verfügbarkeit. Die Drucktechnologie<br />
IQPRINT ist verantwortlich für eine<br />
stabile Druckperformance mit konstant guter<br />
Druckqualität. Im Ruhezustand wird der<br />
komplette Tintenkreislauf inklusive der<br />
Druckdüse luftdicht verschlossen und die<br />
Tinte zirkuliert weiter. Die produktive Zeit<br />
wird durch IQPRINT signifikant erhöht,<br />
da regelmäßige Pflegemaßnahmen und<br />
Druckkopf-Reinigungsroutinen nachhaltig<br />
vermieden werden.<br />
Geringster Verbrauch. Das Assistenzsystem<br />
SMART.EFFICIENCY kümmert<br />
sich selbstständig darum, dass die Betriebskosten<br />
des IQJET auf ein Minimum reduziert<br />
sowie Ressourcen und damit die Umwelt<br />
geschont werden. So weist der IQJET, laut<br />
Der neue IQJET ist insbesondere<br />
für kostensensitive<br />
Branchen wie F&B, FMCG<br />
und Industriegüter interessant<br />
und verspricht sorgenfreies<br />
Kennzeichnen ohne Ausfälle<br />
auf verschiedensten<br />
Materialien<br />
Hersteller, den geringsten Verbrauch auf<br />
dem Markt aus, d.h. 2,7 cc/h bei MEK-<br />
Tinten. Die hohe Zuverlässigkeit des IQJET<br />
vermeidet unnötigen Ausschuss und Rüstmakulatur.<br />
Die Tintenkartuschen werden<br />
komplett entleert und müssen nicht, wie<br />
bei herkömmlichen CIJ-Druckern, gesondert<br />
entsorgt werden.<br />
Fünf Jahre ohne Wartung. Dank<br />
der intelligenten Funktion SMART.CARE<br />
wird der Wartungsaufwand quasi eliminiert.<br />
Die hervorragende Qualität und Zuverlässigkeit<br />
des IQJET beruht auf der Verwendung<br />
langlebiger Komponenten, die zum Großteil<br />
im eigenen Werk in Deutschland gefertigt<br />
werden und strengen Qualitätskontrollen<br />
unterliegen. Der einzigartige Aufbau des<br />
Systems kommt ohne kontinuierlich laufende<br />
Förderpumpe aus, wodurch Verschleiß<br />
minimiert wird. Eine Wartung ist deshalb in<br />
der Regel erst nach fünf Jahren erforderlich.<br />
„Leibinger ist ein Familienunternehmen und<br />
setzt bewusst auf Made in Germany. Durch<br />
unsere Spezialisierung und größtmögliche<br />
Fertigungstiefe können wir unseren Kunden<br />
Mehrwert in Form von höherer Produktivität<br />
und Zuverlässigkeit unserer Systeme<br />
bieten. Der IQJET vereint all unsere Kompetenzen<br />
mit dem Ziel, unseren Kunden eine<br />
sorgenfreie, kosteneffiziente und langjährige<br />
Lösung zu bieten“, schließt Leibinger.<br />
Einsparbeispiel Industriegüter.Die<br />
geringen Betriebskosten rechnet der Hersteller<br />
am Beispiel der Bedruckung von Kabeln,<br />
Rohren oder Drähten in der Kunststoffextrusion<br />
vor. Ein Produzent in diesem Bereich mit<br />
4.000 Produktionsstunden pro Jahr und 250<br />
Drucken pro Minute mit je 25 Zeichen/Druck<br />
spart in diesem Beispiel nach fünf Jahren<br />
knapp 9.000 Euro an reinen Betriebskosten<br />
gegenüber herkömmlichen CIJ-Druckern.<br />
Hinzu kommen signifikante Einsparpotentiale<br />
durch reduzierte Produktivitätseinbußen. Ein<br />
Betriebskostenrechner auf der Webseite von<br />
Leibinger zeigt die individuellen Einsparungsmöglichkeiten<br />
auf. <br />
[pl]<br />
Foto: Leibinger
Hauchdünne Hochleistungs-Folie<br />
für visuelle<br />
Kennzeichnungen<br />
| AT12-20G |<br />
: Schwebend,<br />
kontaktlos, intelligent!<br />
Freie 2D-Produktbewegung<br />
mit bis zu 6 Freiheitsgraden<br />
Bodenmarkierungen fertigt die ONK GmbH jetzt auch aus<br />
hauchdünner PVC-Polymer-Folie mit Polycarbonat-Schutzlaminat.<br />
Formgeschnitten und mittels Digitaldruck in unzähligen<br />
Farben bedruckbar, eignet sich die Folie für visuelle Kennzeichnungen<br />
auch im Rahmen von LEAN-Management.<br />
Das Material für dauerhafte Anwendungen im Innenbereich<br />
und temporäre im Außenbereich ist dank des<br />
transparenten Schutzlaminats aus Polycarbonat zum<br />
einen rutschfest (nach DIN 51130 Klasse R9) und schwer entflammbar<br />
(nach DIN EN 15501-1). Zum anderen ist es widerstandsfähig<br />
gegen Feuchtigkeit sowie zahlreiche industrielle<br />
Chemikalien und die Beschriftung abriebfest. Die mit einem<br />
stark haftenden Kleber ausgestatteten Bodenmarkierungen<br />
eigen sich z.B. für dauerhaftes Kennzeichnen von Rettungs-,<br />
Fahr- und Fußwegen, Lagerplätzen, Sperrflächen, Lagergut<br />
u.v.m.<br />
Foto: ONK<br />
Schwebende<br />
Planarmover<br />
6D<br />
Bewegung<br />
kg<br />
Skalierbare<br />
Nutzlast<br />
Individueller<br />
Produkttransport<br />
Dynamisch<br />
mit bis zu 2 m/s<br />
Beliebiges<br />
Anlagenlayout<br />
Bodenmarkierungen fertigt die ONK GmbH jetzt auch aus einer<br />
PVC-Polymer-Folie mit Polycarbonat-Schutzlaminat. Formgeschnitten<br />
und mittels Digitaldruck in unzähligen Farben bedruckbar,<br />
eignet sich die Folie für visuelle Kennzeichnungen<br />
„Im Vergleich zu Bodenmarkierungen aus Hart-PVC sind die<br />
Kennzeichnungen aus PVC-Polymer-Folie um zwei Drittel dünner“,<br />
erläutert Boris Weber, Produktmanager bei ONK. „Das<br />
reduziert die Scherkraft.“ Darüber hinaus kann sie schon ab<br />
einer Temperatur von -6 °C verarbeitet werden.<br />
Die Folie lässt sich auf nahezu jede erdenkliche Form schneiden<br />
und mittels Digitaldruck in unzähligen Farben bedrucken. „So<br />
kann sie auch im Rahmen von LEAN-Management als visuelles<br />
Mittel zur vereinfachten Darstellung von Abläufen und Prozessen<br />
genutzt werden“, sagt Weber. Grün könnte beispielsweise freigegebene<br />
Ware, Rot Sperrware, Blau Anlieferungen und Schwarz-Gelb<br />
Gefahrenstellen kennzeichnen. „Ergänzend dazu bieten wir in<br />
unzähligen Farben, Formen und Materialien individualisierbare<br />
Etiketten und Schilder zum Kennzeichnen u.a. von Behältern,<br />
Werkzeugen, Maschinen, Schränken oder als Orientierungs- und<br />
Leitsysteme.“<br />
[pl]<br />
XPlanar eröffnet neue Freiheitsgrade im Produkthandling: Frei schwebende<br />
Planarmover bewegen sich über individuell angeordneten Planarkacheln<br />
auf beliebig programmierbaren Fahrwegen.<br />
Individueller 2D-Transport mit bis zu 2 m/s<br />
Bearbeitung mit bis zu 6 Freiheitsgraden<br />
Transport und Bearbeitung in einem System<br />
Verschleißfrei, hygienisch und leicht zu reinigen<br />
Beliebiger Systemaufbau durch freie Anordnung der Planarkacheln<br />
Multi-Mover-Control für paralleles und individuelles Produkthandling<br />
Voll integriert in das leistungsfähige PC-basierte Beckhoff-Steuerungssystem<br />
(TwinCAT, PLC IEC 61131, Motion, Measurement,<br />
Machine Learning, Vision, Communication, HMI)<br />
Branchenübergreifend einsetzbar: Montage, Lebensmittel, Pharma,<br />
Labor, Entertainment, …<br />
Scannen und<br />
XPlanar direkt<br />
im Einsatz<br />
erleben
Kreislauf Aktuell Kennzeichnen Intralogistik<br />
Maschinen<br />
Wirtschaftsfaktor Palette<br />
Die klassische Holzpalette gilt als Indikator für die Wirtschaft: Werden viele benötigt, wird viel transportiert, d.h.<br />
die Produktionen im Hintergrund laufen auf Hochtouren. In der Pandemie zählte die Holzpalette als systemrelevant<br />
und war sehr gefragt. Die Pandemie ist – mehr oder weniger – vorbei und selbst der Krieg in der Ukraine ist<br />
medial zu einem alltäglichen Ereignis herabgestuft worden. Es scheint langsam Normalität einzukehren. Aber was<br />
sagen die Paletten? <strong>Pack</strong> & <strong>Log</strong> hat mit Franz Winter, Gründer und Geschäftsführer der Wintergroup, einem der<br />
größten österreichischen Palettenproduzenten, gesprochen.<br />
Herr Winter, wie ist die Lage? Was sagen<br />
die Paletten?<br />
Die Produktion läuft nach wie vor auf sehr<br />
hohem Niveau. Aber ich muss betonen: Noch!<br />
Denn wir merken schön langsam, dass die<br />
Mengen zurück gehen. Insbesondere in der<br />
Baustoffindustrie ist bereits ein deutlicher<br />
Rückgang spürbar.<br />
Ein großes Thema waren die Holz- und<br />
damit auch die Palettenpreise. Hat sich<br />
die Lage wieder entspannt?<br />
Ja. Die Preise sind nach einem extremen<br />
Anstieg nun wieder stark gesunken. Jetzt<br />
sind die Preise dort, wo sie hingehören. Und<br />
dort werden sie meiner Meinung nach auch<br />
bleiben.<br />
Und wie reagieren Sie auf die neuen Voraussetzungen?<br />
Wir investieren weiter (lacht). Im Laufe<br />
der letzten Jahre haben wir ständig investiert<br />
Nach der Fertigstellung wird das hauseigene Biomassekraftwerk<br />
mit einer Leistung von 1,8 MW die<br />
Wintergroup mit Energie und Wärme versorgen<br />
und die Produktion laufend ausgebaut und<br />
modernisiert. Aber das mussten wir auch,<br />
denn der Bedarf war sehr groß. Und auch,<br />
wenn ich jetzt davon ausgehe, dass der Bedarf<br />
sinken wird, investieren wir weiter. Jetzt<br />
stehenbleiben und nichts tun, das halte ich<br />
für einen großen Fehler.<br />
Ist das kein Risiko?<br />
Doch, aber die Wintergroup ist sehr breit<br />
aufgestellt. Wir haben ja nicht nur Paletten<br />
in unserem Produktportfolio, sondern auch<br />
Das Interview führte<br />
Mag. Gernot Rath<br />
Hackgut sowie Palettenmöbel. Weiters sind<br />
wir das größte österreichische Palettendepot<br />
und Service Center von CHEP, dem Marktführer<br />
in Sachen Palettenpooling. Also nützen<br />
wir diese „Lücke“, um uns für die Zukunft zu<br />
rüsten. Jetzt ist die Chance zum Bauen und<br />
zum Inbetriebnehmen! Und Mitte bis Ende<br />
2024 wird es wieder bergaufgehen, davon<br />
bin ich überzeugt.<br />
Und in was wird investiert?<br />
Auf drei Hektar entstehen gerade zwei<br />
neue Produktionshallen, eine Lagerhalle<br />
sowie eine Trockenkammer mit 1.000 m³<br />
Kapazität und ein eigenes Biomassekraftwerk.<br />
Dank einer Leistung von 1,8 MW<br />
können wir so unser ganzes Werk mit Energie<br />
und Wärme versorgen. Dazu tragen<br />
auch unsere Photovoltaikanlagen bei. Diese<br />
werden ebenfalls ständig erweitert. Mit<br />
der neuen PV-Anlage erhöht sich unsere<br />
Solarstromleistung auf rund 900 kW. Ein<br />
neues PV-Projekt für ein weiteres MW haben<br />
wir bereits eingereicht. Insgesamt sind wir<br />
komplett autark. Die Überschüsse werden<br />
ins öffentliche Netz eingespeichert.<br />
Im August oder September dieses Jahres sollte<br />
alles fertig sein. Dann haben wir unsere Produktionskapazität<br />
um 50 % gesteigert. Wobei<br />
wir auf moderne automatisierte Systeme setzen<br />
– sie machen alles einfacher. Die Trocknungskapazität<br />
wurde verdoppelt und die<br />
Lagerfläche um 5.000 m² erhöht. Insgesamt<br />
haben wir dann in den letzten Jahren rund<br />
15 Mio. Euro investiert.<br />
Das klingt danach, als wäre Nachhaltigkeit<br />
auch in der Wintergroup ein großes Thema?<br />
Selbstverständlich. Wir achten sehr darauf,<br />
dass wir unseren CO 2<br />
Abdruck stetig minimieren.<br />
Neben unserer hauseigenen „grünen“<br />
Energieversorgung haben wir unsere<br />
LKW Flotte auf die Abgasnorm Euro 6 umge-
<strong>Pack</strong> & <strong>Log</strong> <strong>05</strong>/23<br />
stellt. Ebenso wurden 10 Diesel-Stapler gegen<br />
10 neue Lithium-Ionen Elektro-Stapler<br />
von Linde getauscht. Damit können wir<br />
problemlos beide Schichten durchfahren.<br />
Sie haben auch das Thema Automatisierung<br />
bereits angesprochen. Mittlerweile ist das<br />
die Antwort der Unternehmen auf den<br />
Arbeitskräftemangel …<br />
Ja, das ist bei uns nicht anders. Arbeitskräfte<br />
sind ein schwieriges Thema, egal ob Staplerfahrer,<br />
Mechaniker oder Bürokräfte. Dabei<br />
suchen wir nur ganz normale Leute, wie Du<br />
und ich, die gerne arbeiten und auch jeden<br />
Tag kommen. Dann sind wir schon zufrieden.<br />
Aber viele der Bewerber:innen haben eine<br />
völlig falsche Vorstellung von dem Verhältnis<br />
zwischen Arbeitszeit und Lohn – vier Tage<br />
Woche, 30 Stunden Arbeit und dafür einen<br />
Lohn von 5.000 Euro? Das können wir nicht<br />
zahlen. Das kann in Wirklichkeit keiner! Das<br />
liegt auch – und diese Kritik muss gestattet<br />
sein – am hohen Arbeitslosengeld und den<br />
zahlreichen Förderungen. Viele sehen keinen<br />
Grund arbeiten zu gehen – so ehrlich muss<br />
man sein: Die Regierung hat sich in der Krise<br />
nur um die Leute gekümmert, die arbeitslos<br />
sind und nicht um jene, die arbeiten. Auch<br />
viele Schulungen laufen völlig an der Realität<br />
vorbei.<br />
Ich frage mich nur: Wo soll das enden? Denn<br />
auf dieser Basis kann auch unser Arbeits- und<br />
Sozialsystem nicht auf lange Sicht existieren.<br />
Und dennoch blicken Sie optimistisch in<br />
die Zukunft?<br />
Ja, ich muss (lacht) – auch im Hinblick<br />
auf meine drei Söhne, die bereits im Betrieb<br />
mitarbeiten. Und zudem habe ich Visionen<br />
für die Zukunft. Aber da warten wir noch<br />
ab, wie sich die Lage tatsächlich entwickelt.<br />
Können Sie schon mehr verraten?<br />
Wir haben bereits weitere sieben Hektar<br />
Grund angekauft. Im Prinzip wollen wir noch<br />
ein neues Auslieferungslager. Eigentlich handelt<br />
es sich dabei um ein internes <strong>Log</strong>istikcenter<br />
für Paletten, um Spitzen abzudecken. Dort<br />
können die LKW-Züge schon im Vorhinein<br />
Die Paletten aus dem Hause Winter sind Familiensache (v.l.n.r):<br />
Johannes, Franz, Andrea, Jakob und Jonathan Winter<br />
beladen werden, um sie bei Bedarf einzusetzen.<br />
Jeder Fahrer hat dort seinen eigenen<br />
Bereich. Er kann zu jeder Uhrzeit kommen<br />
und seinen LKW beladen. Aber, wie gesagt:<br />
Hier warten wir mit dem Bau noch ab.<br />
Was allerdings sicherlich kommen wird, ist<br />
der Ausbau der Automatisierung unserer Palettenreparaturlinien.<br />
Im Speziellen geht es<br />
dabei um den Einsatz von robotergesteuerten<br />
Nagelgeräten. Diese werden in den nächsten<br />
zwei bis drei Jahren installiert.<br />
Vielen Dank für das Gespräch.<br />
Fotos: Wintergroup / Andreas Amschl<br />
Papierwickler:<br />
● Drehtischausführung<br />
● kombinierbar mit Folienwickler<br />
● Wickelkopf automatisch wechselbar<br />
Ing. Josef Riegler Verpackungstechnik GmbH & Co KG<br />
www.riegler-verpackungstechnik.com<br />
office@riegler-verpackungstechnik.com<br />
Tel. 0043 1 40 500 35-0
Kreislauf Aktuell Kennzeichnen Intralogistik<br />
Maschinen<br />
Neues Lagersystem sorgt<br />
für nachhaltiges Wachstum<br />
Westfalia automatisiert 23.060 Stellplätze mit Satellitentechnologie<br />
Gute und klimaneutral produzierte Lebensmittel sind ein Erfolgsrezept der Wernsing Feinkost GmbH im Niedersächsischen<br />
Addrup-Essen (Oldenburg). Ihr wachsendes Sortiment aus Kartoffelprodukten, Antipasti, Brotaufstrichen,<br />
Desserts, Dressings, Dips und Saucen, Marinaden, Pasten, Pikantem, Salaten, Suppen und Eintöpfen ist in<br />
aller Munde, erreicht Genießer über Fachgroßhandel, Einzelhändler, Discounter und Industriepartner.<br />
Als Teil der Wernsing Food Family<br />
mit acht Produktionsstandorten in<br />
Deutschland und weiteren in Belgien,<br />
Dänemark, den Niederlanden, Polen,<br />
Schweden und Spanien macht die europäische<br />
Unternehmensfamilie mit 4.000<br />
Mitarbeitern einen Jahresumsatz von rund<br />
einer Milliarde Euro.<br />
Am Wernsing-Stammsitz Addrup-Essen<br />
mit 1.150 Mitarbeitern hat die Westfalia<br />
Technologies GmbH & Co. KG 2022 mit<br />
einem automatischen Kühllager und zwei<br />
automatischen Tiefkühllagern die Kapazität<br />
von bislang 60.000 Stellplätzen um rund<br />
23.060 Stellplätze für Euro-, Industrie-,<br />
H3- und Einwegpaletten erweitert. Dabei<br />
überzeugte der Intralogistik-Spezialist mit<br />
seiner besonders material- und palettenschonenden<br />
Satellitentechnologie für die<br />
dynamische, stabile und kompakte mehrfachtiefe<br />
Lagerung.<br />
Zentrale Intralogistik dank kompakter Satellitenlager: Die TK-Lager wurden um 20° gedreht<br />
an das Kühllager gesetzt, um auf der Bestandsfläche Kapazität für die verarbeitete Kartoffelernte<br />
einer ganzen Saison zu schaffen. 2019 waren das ca. 17.500 Lieferungen<br />
Foto: Wernsing Feinkost GmbH<br />
Ideale Lösung für Anforderungen<br />
bei Wernsing. Die Herausforderung,<br />
vor der Wernsing als Produzent von<br />
Kartoffelprodukten stand: Saisonale Kartoffelernten<br />
vollständig zu verwerten, also<br />
geballt zu verarbeiten und an einem einzigen<br />
Standort bis zum Verkauf einzulagern.<br />
„Auf einer stark begrenzten Grundfläche<br />
sollte maximale Kapazität entstehen“, beschreibt<br />
Fabian Spitz, Vertrieb Technologien<br />
& Systeme bei Westfalia, das Ziel. „Unsere<br />
mehrfachtiefen Kompaktlager haben einen<br />
Raumnutzungsgrad von ca. 95 Prozent,<br />
nutzen stark beschnittene Grundflächen<br />
optimal.“<br />
Die Herstellung von tiefgekühlten Kartoffelartikeln<br />
und ungekühlt haltbaren Lebensmitteln<br />
wird in der Regel in größeren Chargen<br />
realisiert. „Die Satellitenlager ® mit enormer<br />
Lagerdichte und Kapazität auf minimaler Fläche<br />
passen ideal zu unserer Sortimentsstruktur“,<br />
bestätigt Alfred Kessen, Geschäftsführer<br />
Materialwirtschaft und Einkauf der Wernsing<br />
Feinkost GmbH. „Die mehrfachtiefe Lagerung<br />
ist für uns wesentlich kostengünstiger<br />
als eine Einzelplatzlagerung.“<br />
Gegenüber mehrfachtiefer Lagerkonzepte<br />
anderer Anbieter überzeugte Westfalia mit<br />
seiner Antwort auf die strapaziösen Bedingungen<br />
für Ladehilfsmittel. „Über lange Zeit<br />
hohe Gewichte – in diesem Fall rund 1 Tonne<br />
schwere Einheiten mit Kartoffelprodukten<br />
– einzulagern, belastet Paletten enorm“, so<br />
Fabian Spitz. „Dadurch biegen sie sich in<br />
Lagern mit Zweifachunterstützung durch,<br />
es kann zu Störungen kommen. Mit der<br />
Kombination einer Dreifachauflage – einer<br />
zusätzlichen Mittelschiene in den Lagerkanälen<br />
– und dem Lastaufnahmemittel<br />
Ketten-Satellit ® ermöglichen wir lange Standzeiten<br />
bei hoher Verfügbarkeit der Anlage<br />
durch eine besonders stabile Lagerung und<br />
langlebige, zuverlässige Technik. Und unser<br />
Kunde kann problemlos auf Einwegpaletten<br />
ohne Unterpalette lagern, beispielsweise für<br />
den Export bestimmte Artikel.“<br />
Die für die speziellen Lagerprofile geteilten<br />
Satelliten ® „fahren sehr materialschonend<br />
unter die Palette und nehmen diese auf.<br />
Die Palette ändert dabei nicht die Position.<br />
Das erlaubt zudem höhere Dynamiken bei<br />
der Ein- und Auslagerung“, betont Fabian<br />
Spitz. Im Dialog mit Wernsing habe sich der<br />
Ketten-Satellit ® mit Dreifachauflage als die<br />
optimale Lösung für die projektspezifischen<br />
Anforderungen an Kapazität und Verfügbarkeit<br />
herausgestellt.<br />
„Westfalia hat sich schon in einer frühen<br />
Phase durch seine Einsatzbereitschaft ausgezeichnet“,<br />
sagt Tobias Steenken, Leiter<br />
Intralogistik bei Wernsing. Die Übergabe<br />
vom Vertrieb zum Projektteam sei lückenlos,<br />
„das ist selten“, betont er. „Projektleiter sind<br />
frühzeitig vor der Auftragsvergabe herangezogen<br />
worden, Anforderungen wurden in<br />
Meetings definiert und so das Gesamtkonzept<br />
Schritt für Schritt mit exaktem Lastenheft<br />
gemeinsam bis zum vergabefähigen<br />
Angebot erarbeitet.“
<strong>Pack</strong> & <strong>Log</strong> <strong>05</strong>/23<br />
Zurückgreifen konnte Westfalia bei der Konzeption<br />
auf eine besonders große Bandbreite<br />
verschiedener Satelliten ® für den Transport<br />
einzelner oder mehrerer Ladeeinheiten auch<br />
ungewöhnlicher Formate, statt auf wenige<br />
Standard-Shuttle angewiesen zu sein.<br />
Spitz: „Mit diesem Baukasten können wir<br />
unsere Lagersysteme auf jede Anforderung<br />
feinjustieren.“<br />
Fotos: Westfalia Technologies GmbH & Co. KG<br />
Lagerautomatisierung trägt<br />
zur Klimaneutralität bei. Als erstes<br />
Unternehmen der kartoffelverarbeitenden<br />
Industrie in Deutschland wirtschaftet Wernsing<br />
seit Oktober 2020 zertifiziert klimaneutral.<br />
Ein Prozess, der schon 2002 angestoßen<br />
wurde. Durch Standortklimabilanzierungen<br />
mit dem zertifizierten Beratungsunternehmen<br />
ClimatePartner wird der Status jährlich<br />
überprüft und optimiert.<br />
„Wir versuchen stetig, Emissionen zu<br />
verringern und zu vermeiden. Und kompensieren<br />
sie durch Klimaschutzprojekte<br />
von ClimatePartner“, so Alfred Kessen.<br />
Generalunternehmer Westfalia lieferte mit<br />
den Hochregallagern in gleich mehrfacher<br />
Flexibel und hochkompakt: In die mehrfachtiefen Lagerkanäle passen verschiedene Ladeeinheiten.<br />
Ketten-Satelliten ® bedienen die Kanäle. Jedes Lager kommt mit einem<br />
einzigen Regalbediengerät aus, das spart Energie und Wartungsaufwand<br />
Hinsicht einen entscheidenden Baustein<br />
zum nachhaltigen Wachstum des Nahrungsmittelproduzenten.<br />
„Bei unseren Investitionsentscheidungen<br />
nehmen wir eine ganzheitliche Betrachtung<br />
vor“, sagt Alfred Kessen zur Auftragsvergabe<br />
an das mittelständische Intralogistik-Unternehmen<br />
aus Borgholzhausen. „Wir betrachten<br />
unsere Investitionen ökonomisch, ökologisch,<br />
sozial und energetisch im Rahmen<br />
unseres Energiemanagementsystems, für<br />
das wir bereits 2013 gemäß DIN EN ISO<br />
50001 zertifiziert worden sind.“<br />
Das Ergebnis war eine klare Entscheidung für<br />
die ressourcenschonenden Lagertechnologien<br />
von Westfalia: „Das gewählte Lagersystem<br />
hat uns auch in Kombination mit den<br />
energieeffizienten Regalbediengeräten überzeugt.“<br />
Diese verfügen über intelligente Antriebssteuerungen<br />
für den Energieausgleich<br />
zwischen Fahr- und Hubachse – Bremsenergie<br />
wird z.B. als Hubenergie zur Verfügung<br />
gestellt – sowie Strom ins System zurückgespeist.<br />
Auch das Lagerlayout senkt den<br />
Energieverbrauch. Denn die mehrfachtiefen<br />
Lager kommen mit nur drei Lagergassen und<br />
Fahrzeugen im Standby aus, und die hohe<br />
Die sauerstoffreduzierte Umgebung<br />
für den Brandschutz<br />
stellt besondere Anforderungen<br />
an das Servicepersonal.<br />
Das kommt dank der Servicelifte<br />
an den Regalbediengeräten<br />
kraftsparend an jede<br />
Position<br />
Lagerdichte reduziert den zu kühlenden<br />
Raum. Die <strong>Log</strong>istik konnte durch die hohe<br />
Kapazität am Standort wirtschaftlich und<br />
ressourcenschonend gebündelt werden.<br />
Bündelung für wachsendes Sortiment.<br />
„Im Rahmen unseres kontinuierlichen<br />
Wachstums haben wir bislang<br />
zunehmend externe Lagerkapazitäten genutzt.<br />
Große Warenmengen mussten aus<br />
logistischen Gründen wieder in unser Zentrallager<br />
zurückgeführt werden“, schildert<br />
der Geschäftsführer Materialwirtschaft und<br />
Einkauf. „Wernsing verfügte zuvor schon<br />
über 60.000 Stellplätze zur Bevorratung<br />
mit Lebensmitteln.“ Durch sein umfangreiches<br />
Sortiment aus Kühl-, Tiefkühl- und<br />
Trockenlagerartikeln sei das Unternehmen<br />
ein leistungsstarker Partner des Handels.<br />
„Kurze Lieferzeiten, ein hoher Servicegrad<br />
und ein breites Sortiment zur Reduzierung<br />
der Komplexität auf Kundenseite gehören<br />
zu unserem Geschäftsmodell. Mit der Erweiterung<br />
um rund 23.000 Stellplätze,<br />
automatisiert mit flächen- und energiesparender<br />
Satellitentechnologie, können<br />
wir die Lagerung und Versandlogistik mit<br />
vereinfachten Prozessen und sehr effektiv<br />
direkt vom Produktionsstandort aus leisten.“<br />
Ökonomische und soziale Nachhaltigkeit.<br />
„Dass das automatische Lagersystem<br />
Lagerprozesse effizienter und<br />
sicherer macht, war auch bei der sozialen<br />
Betrachtung wichtig“, betont Kessen.<br />
„Wir stellen uns mit den automatischen<br />
Lagern dem Fachkräfte-Mangel und den >>
Kreislauf Aktuell Kennzeichnen Intralogistik<br />
Maschinen<br />
>> herausfordernden Arbeitsbedingungen<br />
im Tiefkühlbereich. Wir wollten den Personalbedarf<br />
zur Ein- und Auslagerung geringhalten<br />
und zugleich die Arbeitsbelastungen<br />
senken. Bei uns stehen die Menschen im<br />
Mittelpunkt, auch bei der Automatisierung.<br />
Unsere Mitarbeiter in der Intralogistik sollen<br />
zunehmend überwachende Aufgaben erfüllen.<br />
Die Arbeitsbelastung sinkt dadurch. Stellen<br />
in der Intralogistik werden attraktiver.“<br />
Ein besonderes Feature der Westfalia-Lager<br />
sind zudem die Wartungslifte an den Regalbediengeräten<br />
(RBG). In den extremen<br />
Kühl- und Tiefkühl-Lagerumgebungen, die<br />
außerdem für den Brandschutz inertisiert<br />
sind, entlasten die Lifte das Personal. Fabian<br />
Spitz: „Sie ermöglichen den Servicemitarbeitern,<br />
kraftsparend jeden Punkt in den 29<br />
Meter hohen Lagern zu erreichen.“<br />
Um 20° gedrehte TK-Lager für<br />
höchste Kapazität. Westfalias Projektplaner<br />
und Ingenieure fanden gemeinsam<br />
mit Wernsing die ideale Balance zwischen<br />
Kompaktheit und Zugriffsfrequenz. Die<br />
Zugriffshäufigkeit fällt geringer aus als bei<br />
Einzelplatzlagern, bietet sich aber bei sortenreinen<br />
Kanälen und längeren Lagerzeiten an.<br />
Insgesamt 17.360 Plätze für Euro-Paletten<br />
bieten die beiden 56,5 Meter langen, 29<br />
Meter hohen und 62,2 Meter bzw. 41,6<br />
Meter breiten TK-Lager für bis zu 1.<strong>05</strong>0<br />
kg schwere Ladeeinheiten. Das 61 Meter<br />
lange, 9,2 Meter breite und 29 Meter hohe<br />
Kühllager kommt, gemessen an Industriepaletten,<br />
auf 2.988 Stellplätze für bis zu einer<br />
Tonne schwere Ladeeinheiten. Insgesamt<br />
ist, je nach Formaten, für bis zu 23.066<br />
Einheiten Platz.<br />
„In jedem Lager setzen wir ein Regalbediengerät<br />
mit einem Ketten-Satellit ® für die Quereinlagerung<br />
ein“, sagt Carsten Lüdeking,<br />
zuständiger Projektmanager bei Westfalia.<br />
„Die drei Regalbediengeräte leisten gemeinsam<br />
bis zu 184 Palettenbewegungen pro<br />
Stunde.“ Eine weitere Besonderheit sei die<br />
Dreh- und Angelpunkt der automatischen Kompaktlager ist das Lastaufnahmemittel<br />
Satellit ® . Es transportiert auch schwere Lasten besonders materialschonend, schnell und<br />
präzise in tiefe Lagerkanäle. Bei Wernsing lagern bis zu 24 Ladeeinheiten hintereinander<br />
enorme Flexibilität des Lagerlayouts. „Die<br />
beiden TK-Lager wurden um 20° gedreht an<br />
das Kühllager gebaut, um die Grundstücksgrenze<br />
zu berücksichtigen.“ Der zur Verfügung<br />
stehende Raum wurde mit abgestuften<br />
Kanaltiefen optimal genutzt. 24 Stellplätze<br />
stellt der tiefste Lagerkanal bereit.<br />
Nahtlos in den Bestand eingepasst.<br />
Die eigengefertigten RBG wurden<br />
inklusive SPS geliefert. Integriert wurde<br />
das Lagersystem in ein bereits bestehendes<br />
automatisiertes Materialflusssystem eines<br />
Marktbegleiters. Lüdeking: „Wände, Regale<br />
und Dach der Neuanlage in selbsttragender<br />
Silobauweise hat Westfalia integriert und<br />
die Anlage softwareseitig an eine bereits<br />
bestehende <strong>Log</strong>istiksoftware angebunden.“<br />
Die Elektrohängebahn des Bestandsystems,<br />
die die Einheiten aus der Produktion zu<br />
den Lagern – oder von dort zum Versand<br />
– transportieren, ist über Paare L-förmiger<br />
Ein- und Auslagerstränge des Westfalia-<br />
Systems an jede der drei Lagergassen angebunden.<br />
Nach einer Konturenkontrolle<br />
passieren die Paletten auf den Förderern je<br />
eine Schleuse mit vertikalen Toren. Diese<br />
Schleusen schirmen die für den Brandschutz<br />
Leerpaletten auf<br />
dem Weg zum<br />
Regalbediengerät.<br />
In einem<br />
Satellitenlager ®<br />
haben die zeitweise<br />
raren und teuren<br />
Ladehilfsmittel<br />
ein besonders<br />
langes Leben<br />
sauerstoffreduzierten Lager ab. Die Förderer<br />
transportieren die Paletten jeweils auf einen<br />
Drehtisch, der sie für die Übergabe an die<br />
RBG zur Gasse dreht. Die Auslagerstränge<br />
sind entsprechend aufgebaut.<br />
Realisiert hat Westfalia das Projekt ab Dezember<br />
2020, im Juni 2022 gingen die neuen<br />
Lager in Betrieb, Ende Oktober waren sie mit<br />
Produkten aus der aktuellen Kartoffelernte<br />
gefüllt. Die Produkte lagern dort bis zum<br />
vollständigen Verkauf.<br />
„Angenehme lösungsorientierte<br />
Zusammenarbeit.“ „Die Zusammenarbeit<br />
mit Westfalia war optimal, Hindernisse<br />
haben wir gemeinsam ausgeräumt“,<br />
betont Tobias Steenken. „Westfalia hat nach<br />
praktischen und umsetzbaren Lösungen zu<br />
Gunsten des Bauherrn gesucht. Dass dieser<br />
nicht auf Kosten sitzen bleibt, ist der<br />
Anspruch unseres Intralogistik-Partners, so<br />
unser Eindruck.“<br />
„Projektleitung sowie die Bauleitung vor<br />
Ort waren stets flexibel und für Gewerke<br />
gute Ansprechpartner und Lösungsfinder.<br />
Dies erleichterte uns enorm die Arbeit, da<br />
wir uns voll auf Westfalia verlassen konnten<br />
und nicht selbst 24/7 auf der Baustelle<br />
verbringen mussten.“ Die Zusammenarbeit<br />
mit „Klasse Bauleitern“, Gewerken und das<br />
gesamte Projekt seien sehr angenehm und<br />
ruhig verlaufen.<br />
Sein Fazit: „Durch das Gesamtpaket Dach,<br />
Wand, Stahl, Lager- und Fördertechnik konnten<br />
wir das gesamte Westfalia-Know-how<br />
nutzen. Die Detailkonzepte waren sehr<br />
gut ausgearbeitet, unsere Anforderungen<br />
wurden stets berücksichtigt, dennoch aber<br />
immer wieder kritisch hinterfragt und die<br />
Notwendigkeit geprüft. Das macht ein gutes<br />
Projektteam aus.“<br />
[pl]
<strong>Pack</strong> & <strong>Log</strong> <strong>05</strong>/23<br />
Extra-Power für intensive Einsätze<br />
Clark hat den Elektro-Niederhubwagen<br />
PPFXS20 mit integrierter Fahrerstandplattform<br />
einem Face-lift unterzogen.<br />
Dabei hat der Flurförderzeugspezialist<br />
nicht nur die Ergonomie und Bedienerfreundlichkeit<br />
des Fahrzeugs verbessert,<br />
sondern auch die Leistung: Für besonders<br />
intensive Einsätze sind die Niederhubwagen<br />
jetzt auch mit Lithium-Ionen-Technologie<br />
erhältlich.<br />
Fotos: CLARK Europe GmbH<br />
Der PPFXS20 mit einer Tragfähigkeit<br />
von zwei Tonnen verfügt über eine<br />
integrierte Fahrerstandplattform mit<br />
gepolsterten, seitlichen Wänden. Diese bietet<br />
dem Bediener insbesondere auf längeren<br />
Fahrstrecken höchsten Komfort. Der Niederhubwagen<br />
ist damit prädestiniert für den<br />
Streckentransport von Waren, die Be- und<br />
Entladung von Lkw über Rampen sowie für<br />
die Kommissionierung verschiedenster Güter<br />
in Industrie, Handel und Distribution.<br />
Clark hat bei den Elektro-Niederhubwagen PPFXS20 mit integrierter Fahrerstandplattform<br />
nicht nur Ergonomie und Bedienerfreundlichkeit verbessert, sondern auch die Leistung<br />
Leistungsstark und sicher. Der<br />
PPFXS20 ist mit einem wartungsfreien,<br />
gekapselten 1,6 kW Drehstromfahrmotor<br />
ausgestattet. Dieser sorgt für eine kraftvolle<br />
Beschleunigung und hohe Geschwindigkeit<br />
von bis zu 10 km/h. Höchste Effizienz beim<br />
Heben und Senken von Lasten garantiert der<br />
kraftvolle 2,2 kW Hubmotor. Dank der hohen<br />
Batteriekapazität von 375 Ah bei der Blei-<br />
Säure-Batterie erreicht der Niederhubwagen<br />
optimale Batteriestandzeiten. Der Niederhubwagen<br />
ist serienmäßig mit seitlichem<br />
Batteriewechsel erhältlich. Der schnelle und<br />
einfache Batterieaustausch über ein Rollenbett<br />
garantiert eine hohe Verfügbarkeit des<br />
Fahrzeugs. Für besonders anspruchsvolle<br />
Einsätze oder für den Mehrschichtbetrieb<br />
ist der PPFXS20 optional auch mit Lithium-<br />
Ionen-Batterie mit 2<strong>05</strong> Ah erhältlich. Die<br />
Li-Ion-Batterie kann jederzeit und innerhalb<br />
kürzester Zeit zwischengeladen werden<br />
– zum Beispiel in Pausen – ohne dass die<br />
Batterie geschädigt oder ihre Lebensdauer<br />
verkürzt wird. Ein Nachladen der Batterie<br />
ist an jeder 230 Volt-Steckdose möglich. In<br />
nur 10 Minuten können 7 % der Batteriekapazität<br />
aufgeladen werden. Dies reduziert<br />
die Stillstandzeiten, die für einen Batteriewechsel<br />
notwendig wären. Nach nur drei<br />
Stunden ist die Batterie wieder vollständig<br />
aufgeladen. Mit der Li-Ion-Technologie lässt<br />
sich nicht nur die Produktivität steigern, sondern<br />
auch Kosten für Wartung, Infrastruktur<br />
und Wechselbatterien sparen. Damit rechnet<br />
sich ein Li-Ion-Fahrzeug für<br />
alle, die eine wartungsfreie,<br />
langlebige und schnellladefähige<br />
Batterie mit hohem<br />
Sicherheitsstandard betreiben<br />
möchten.<br />
Die ergonomische Deichsel<br />
ist höhenverstellbar.<br />
Alle Bedienelemente<br />
lassen sich sowohl von<br />
Links- als auch Rechtshändern<br />
ermüdungsfrei<br />
und intuitiv bedienen<br />
Verbesserte Ergonomie sorgt<br />
für intuitive Bedienung. Für Umschlagarbeiten<br />
und Horizontaltransporte<br />
über längere Strecken ermöglicht der<br />
großzügige seitliche Einstieg mit einem<br />
Öffnungsbereich von 445 mm einen schnellen<br />
und sicheren Auf- und Abstieg vom<br />
Fahrzeug. Während der Fahrt kann sich<br />
der Bediener bequem an die gepolsterte<br />
Rückenlehne der großzügig ausgelegten<br />
Fahrerstandplattform anlehnen. Die Fahrerstandplattform<br />
ist voll gefedert und garantiert<br />
einen schwingungsfreien Betrieb,<br />
so dass sich der Bediener ganz auf seine<br />
Arbeit konzentrieren kann. Die ergonomische<br />
Deichsel ist höhenverstellbar.<br />
Alle Bedienelemente lassen sich sowohl<br />
von Links- als auch Rechtshändern ermüdungsfrei<br />
und intuitiv bedienen. Die abgerundeten<br />
Gabelspitzen erlauben ein sicheres<br />
und zügiges Einfädeln in die Palette und<br />
tragen so zu einem hohen Warenumschlag<br />
bei. Die vollelektrische Servolenkung ist<br />
leichtgängig. Dadurch kann das Fahrzeug<br />
auch auf engstem Raum, zum Beispiel in<br />
engen Regalgängen, präzise und sicher manövriert<br />
werden. Für höhere Sicherheit bei<br />
Kurvenfahrt sorgt die automatische Reduzierung<br />
der Fahrgeschwindigkeit proportional<br />
zum Lenkwinkel. Die auf den Bediener<br />
einwirkenden Fliehkräfte werden hierdurch<br />
reduziert. <br />
[pl]
Kreislauf Aktuell Kennzeichnen Intralogistik<br />
Maschinen<br />
Mehr Kraft, Komfort und Nachhaltigkeit jetzt<br />
auch für größere Elektro-Gewichtsklassen<br />
Mit den innovativen Linde X- und E-Modellen setzt Warenumschlagspezialist Linde Material Handling (MH) seit<br />
zwei Jahren neue Maßstäbe, wenn es darum geht, leistungsfähige, robuste und potenziell CO 2<br />
-freie Elektrostapler<br />
auf dem Niveau von Verbrennern anzubieten. Jetzt gibt es die zukunftsorientierten Fahrzeuge auch im Traglastbereich<br />
von 3,5 bis 5 Tonnen. Sie eignen sich selbst für anspruchsvollste Einsätze in der Papier-, Holz-, Getränke- und<br />
Chemieindustrie, lassen sich passgenau auf die individuellen Anforderungen eines Betriebes konfigurieren und<br />
schaffen mit einem Arbeitsplatz, der höchsten Ansprüchen an Ergonomie und Sicherheit genügt, die Voraussetzung<br />
für weitere Produktivitätssteigerungen. Beide Modelle sind ab sofort bestellbar.<br />
„Elektrostapler, die die Leistungscharakteristik<br />
und Kraftentfaltung des Hydrostaten<br />
mit der Dynamik, Flexibilität und Emissionsfreiheit<br />
der Batterie-Fahrzeuge kombinieren<br />
– das gibt es bisher nur bei Linde“, erklärt<br />
Björn Walter, Senior Product Manager<br />
Counterbalance Trucks, und hebt den für<br />
ihn wichtigsten Vorteil dieses Alleinstellungsmerkmals<br />
hervor: „Damit ermöglichen<br />
wir unseren Kunden die Verbindung von<br />
Performance und Nachhaltigkeit.“<br />
Extreme Bedingungen sind für die neuen Elektrostapler Linde X35 – X50 ein Terrain, auf<br />
dem sie sich wohlfühlen. Gekapselte Aggregate machen die leistungsstarken Fahrzeuge<br />
unempfindlich gegen Wasser, Schmutz und Staub<br />
Das Beste aus E und V vereint. Mit<br />
den neuen Modellen Linde X35 – X50 können<br />
nun auch richtig schwere Lasten von<br />
3,5 bis 5 Tonnen unter anspruchsvollsten<br />
Bedingungen mit Elektrostaplern bewegt<br />
werden. „Die höhere Gewichtsklasse ist<br />
für unsere Kunden nochmal ein echter<br />
Meilenstein, denn die Fahrzeuge können<br />
trotz großer Last auf den Gabelzinken beträchtliche<br />
Steigungen überwinden und<br />
dauerhaft Hubleistungen an der Traglastgrenze<br />
erbringen. Zudem kommen sie mit<br />
extremen Staub- und Schmutzbelastungen<br />
klar, denn sämtliche Aggregate sind wasserund<br />
staubdicht gekapselt“, skizziert der<br />
Senior-Produktmanager die Anforderungen.<br />
Technisch erreicht wird die hohe Performance<br />
durch eine neue Motorengeneration<br />
sowie das von Grund auf angepasste<br />
Fahrzeugkonzept. Zum Einsatz kommen<br />
hochleistungsfähige Synchron-Reluktanzmotoren,<br />
die bei den X-Modellen zusätzlich<br />
mit Permanentmagneten bestückt sind. In<br />
Verbindung mit dem ebenso effizienten wie<br />
robusten Wärmemanagement für die auf der<br />
Antriebsachse verbauten Leistungsmodule<br />
verbessern sich der Wirkungsgrad und die<br />
Energieeffizienz der Motoren um bis zu fünf<br />
Prozent. Zudem wird sichergestellt, dass die<br />
Nennleistung auch bei anspruchsvollsten<br />
Aufgaben im Mehrschichtbetrieb abgerufen<br />
werden kann. Die von Linde MH entwickelten<br />
Lithium-Ionen-Systeme unterstützen<br />
dies durch ihre hohe Gesamtsicherheit,<br />
Schockresistenz sowie die Abdichtung gegenüber<br />
Schmutz und Feuchtigkeit.<br />
Während sich die X-Modelle für unebene<br />
Untergründe im Außenbereich eignen, sind<br />
die klassischen E-Modelle eher für den Inneneinsatz<br />
optimiert. Kompakt und wendig,<br />
sind sie die perfekten Fahrzeuge für begrenzte<br />
Platzverhältnisse und Garanten für<br />
hohe Umschlagleistungen. Dabei bietet der<br />
zweimotorige Frontantrieb eine besonders<br />
gute Traktion und hohe Agilität. Zudem verfügen<br />
die neuen Modelle über eine Kombi-<br />
Lenkachse statt der bisherigen Pendelachse,<br />
wodurch sich die Antriebsräder vollständig<br />
zu einer Kreisbewegung eindrehen lassen.<br />
Sicherheit und Ergonomie fahren<br />
mit. Auch bei der Ausgestaltung des<br />
Fahrerarbeitsplatzes sind viele konstruktive<br />
Prinzipien der Verbrenner eingeflossen. Sowohl<br />
die X- als auch die E-Modelle bieten<br />
den Bedienern deutlich mehr Platz sowie<br />
eine verbesserte Sicht auf Ladung und Umfeld.<br />
Elektronische Assistenzsysteme erweitern<br />
das natürliche Sichtfeld, informieren,<br />
warnen oder greifen, wenn nötig, regulierend<br />
ein, um Menschen, Fahrzeuge, Waren<br />
und Umfeld zu schützen. Für eine weitere<br />
entscheidende Verbesserung des Fahrkomforts<br />
sorgt die weitgehende Entkopplung<br />
des Fahrerarbeitsplatzes von Antriebseinheit<br />
und Mast. Um Stöße beim Überfahren von
<strong>Pack</strong> & <strong>Log</strong> <strong>05</strong>/23<br />
Schwellen, Führungsschienen oder Bodenunebenheiten<br />
abzudämpfen, verfügen beide<br />
Modelle über ein Elastomer-Ringlager an<br />
der Vorderachse. Auf diese Weise wird der<br />
Fahrer spürbar entlastet. Last, but not least<br />
sind auch die großen Modelle optional mit<br />
Linde Steer Control (LSC) verfügbar. Bei<br />
dieser Ausführung entfallen Lenksäule und<br />
Lenkrad, stattdessen ist ein Miniwheel oder<br />
ein Joystick in die linke Armlehne integriert,<br />
was die Bediener beim Steuern des Staplers<br />
zusätzlich entlastet.<br />
Fotos: Linde Material Handling GmbH<br />
Digitalisierung sorgt für Zukunftsfähigkeit<br />
und verbesserten<br />
Service. Die Stapler der<br />
12XX-Plattform sind die ersten ab Werk<br />
voll vernetzten Fahrzeuge von Linde<br />
MH. Über eine serienmäßig integrierte<br />
Datenübertragungseinheit werden relevante<br />
Fahrzeugdaten über WLAN oder<br />
das Mobilfunknetz in die Kunden-IT oder<br />
einen gesicherten, zentralen Cloudserver<br />
übertragen. Dort können sie in nachgelagerten<br />
Anwendungen wie dem Flottenmanagementsystem<br />
„Linde connect“ oder<br />
dem Servicesystem „Linde Truck Health<br />
Elektrostapler auf dem Niveau von Verbrennern: Jetzt gibt es die zukunftsorientierten<br />
Linde X-Modelle auch im Traglastbereich von 3,5 bis 5 Tonnen.<br />
Management“ verarbeitet werden. Die<br />
Daten bilden z. B. die Grundlage für einen<br />
verbesserten Fahrzeugeinsatz, vorausschauende<br />
Wartung oder Ferndiagnosen<br />
und tragen zu höherer Verfügbarkeit und<br />
Produktivität der Fahrzeuge bei. Zudem<br />
können Softwareupdates „over the air“<br />
eingespielt und neue connect- und Fahrzeugfunktionen<br />
freigeschaltet werden, was<br />
dafür sorgt, dass die Fahrzeuge über den<br />
gesamten Lebenszyklus technisch up to<br />
date bleiben. <br />
[pl]<br />
Appetit auf<br />
Informationen?<br />
Es ist angerichtet!<br />
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Kreislauf Aktuell Kennzeichnen<br />
Intralogistik<br />
Maschinen<br />
Damit es in der Verpackungsindustrie rund läuft<br />
Effiziente und robuste Antriebslösungen von NORD<br />
In Maschinen für die Endverpackung kommen oft überdimensionierte Antriebe mit zentral gesteuerten Synchron-<br />
Servomotoren zum Einsatz. NORD DRIVESYSTEMS bietet zuverlässige, wirtschaftliche und schlanke Asynchron-<br />
Servo-Lösungen, die sich je nach Anwendung auch dezentral steuern lassen und den anspruchsvollen Anforderungen<br />
der Branche an Präzision und Dynamik gerecht werden. Das spart nicht nur Platz im Schaltschrank und reduziert<br />
den Verkabelungsaufwand, sondern entlastet auch die übergeordnete SPS. Zudem bietet das Unternehmen<br />
robuste und energieeffiziente Antriebe für Anwendungen im Wash-Down- oder Spritzbereich.<br />
„Unsere Lösungen in der Verpackungsindustrie<br />
umfassen den Primär-, Sekundärund<br />
End-of-Line-Bereich“, berichtet Jörg<br />
Niermann, Bereichsleiter Marketing bei<br />
NORD DRIVESYSTEMS. „Wir verfügen<br />
über langjährige Erfahrung in der Branche<br />
und entwickeln hochwertige und nachhaltige<br />
Antriebe, die den Anforderungen<br />
verschiedener Anwendungsbereiche in der<br />
Verpackungsbranche gerecht werden.“ Das<br />
globale Service-Netzwerk des Unternehmens<br />
unterstützt Kunden weltweit von der<br />
Entwicklung bis zur Inbetriebnahme und<br />
realisiert zentrale und dezentrale Antriebslösungen<br />
nach Maß, die mit allen üblichen<br />
Bussystemen kompatibel sind.<br />
Effiziente Antriebstechnik für<br />
den Primär- und Sekundärverpackungsbereich.<br />
„Um den Anforderungen<br />
im Primärverpackungsbereich der<br />
Lebensmittel- und Getränkeindustrie gerecht<br />
zu werden, bieten wir unsere washdowngeeigneten<br />
und FDA-zertifizierten Antriebe<br />
bis Schutzklasse IP69K an“, so Niermann<br />
weiter. Diese werden unter anderem zur Bewegung<br />
von Förderbändern eingesetzt. Mit<br />
der innovativen Oberflächenveredelung nsd<br />
tupH wird das Aluminiumgehäuse ähnlich<br />
korrosionsbeständig wie Edelstahl – selbst<br />
bei häufiger Reinigung und dem Einsatz von<br />
Chemikalien in der Spritzwasserzone. Die<br />
Motoren verfügen jedoch über eine bessere<br />
Wärmeleitfähigkeit und ermöglichen somit<br />
die Verwendung kleinerer Baugrößen.<br />
Zudem hat NORD modulare und flexible<br />
Schneckengetriebe der Baureihen UNIVER-<br />
SAL SI oder die SMI mit glatten Oberflächen<br />
im Portfolio, die ebenfalls mit nsd tupH<br />
behandelt werden können. Weitere Vorteile<br />
sind ihr geringes Gewicht in der Aluminiumausführung,<br />
ihre hohe Überlastfähigkeit<br />
sowie der geräuscharme Betrieb und sanfte<br />
Lauf. Auch das patentierte DuoDrive von<br />
NORD im hygienefreundlichen Design und<br />
möglicher nsd tupH Ausführung lässt sich<br />
im Spritzwasserbereich einsetzen. Es vereint<br />
einen hocheffizienten IE5+ Synchronmotor<br />
mit einem einstufigen Stirnradgetriebe. Mit<br />
seinem optimierten Systemwirkungsgrad<br />
und hoher Leistungsdichte ist es für Förderanwendungen<br />
in der Spritzwasserzone<br />
des Primärverpackungsbereichs bestens<br />
geeignet. Gemeinsam mit der einfachen<br />
Inbetriebnahme per Plug-and-play ergibt<br />
sich eine deutliche Senkung der Total Cost<br />
of Ownership (TCO) gegenüber anderen<br />
Antriebssystemen.<br />
Für den Bereich der Sekundärverpackungen<br />
bietet NORD ebenfalls effiziente Antriebslösungen,<br />
die unter anderem in Förderbandund<br />
Etikettieranwendungen zum Einsatz<br />
kommen. So stellen die Elektromotoren des<br />
Herstellers z. B. eine wirtschaftliche Alternative<br />
zu Pneumatikzylindern zum Aufrichten,<br />
Verladen oder Verschließen von Kartons<br />
dar. Von Vorteil sind auch hier die Schneckengetriebe<br />
des Herstellers zur Umsetzung<br />
einfacher und schneller Bewegungen mit<br />
großen Übersetzungen.<br />
Fotos: NORD DRIVESYSTEMS<br />
NORD-Expertise für die Endverpackung.<br />
Palettiermaschinen müssen<br />
reibungslos funktionieren, damit Produktströme<br />
nicht ins Stocken geraten und sich<br />
flexibel an verschiedene Anwendungen<br />
anpassen lassen. Sie erfordern häufig dynamische<br />
Antriebslösungen und eine präzise<br />
Positionierung in mehreren Achsen. „Bei<br />
Applikationen mit großer Massenträgheit<br />
oder langen Verfahrwegen im End-of-Line-<br />
Bereich wie zum Beispiel beim Palettieren,<br />
Mit der Oberflächenveredelung nsd<br />
tupH bietet NORD einen überaus<br />
leistungsstarken Korrosionsschutz für<br />
Getriebe, Glattmotoren, Frequenzumrichter<br />
und Motorstarter im<br />
washdown-optimierten Aluminiumgussgehäuse<br />
an
<strong>Pack</strong> & <strong>Log</strong> <strong>05</strong>/23<br />
Paletten-Stabilisieren oder Paletten-Handling<br />
kommen oft überdimensionierte Antriebe<br />
mit zentral gesteuerten Synchronmotoren<br />
zum Einsatz, bei denen die Antriebselektronik<br />
im Schaltschrank untergebracht ist“, erzählt<br />
Jörg Niermann. „Wir bieten effizientere<br />
und wirtschaftlichere Lösungen.“<br />
NORD verfügt über ein modulares und<br />
flexibles Produktportfolio für Verpackungsmaschinen<br />
und liefert Antriebslösungen für<br />
verschiedene Performance-Level – darin<br />
enthalten sind sowohl Synchron- als auch<br />
Asynchronmotoren (IE3 oder IE5+) mit<br />
Flachgetriebe, Stirnradgetriebe oder Kegelradgetriebe<br />
und zentralem oder dezentralem<br />
Frequenzumrichter.<br />
Servoantriebe mit Synchron- oder Asynchronmotoren<br />
und motormontiertem<br />
Frequenzumrichter ermöglichen deutlich<br />
schlankere und effizientere Antriebslösungen<br />
als mit einem klassisch zentral gesteuerten<br />
Synchronmotor. Die Frequenzumrichter aus<br />
dem NORD-Baukasten lassen sich schnell installieren,<br />
unkompliziert bedienen und sind<br />
mit allen marktüblichen Bussystemen und<br />
Steuerungen kompatibel. Nützliche Features<br />
wie die PLC-Funktionalität für antriebsnahe<br />
Funktionen, eine Energiesparfunktion für<br />
den Teillastbereich, die Positioniersteuerung<br />
POSICON, integrierte Bremschopper für den<br />
4-Quadrantenbetrieb sowie funktionale Sicherheit<br />
mit STO und SS1 garantieren einen<br />
hohen Anwendungsnutzen. Die Umrichter<br />
performen open-loop oder closed-loop und<br />
sind für den Betrieb von Asynchron- und<br />
Synchronmotoren ausgelegt. Die präzise<br />
Stromvektorregelung kann dabei das Optimum<br />
an Drehmoment in unterschiedlichsten<br />
Last- und Drehzahlsituationen herausholen.<br />
Darüber hinaus können sie zahlreiche Funktionen<br />
und Antriebsaufgaben übernehmen.<br />
Die einfachste Variante beinhaltet einen<br />
IE3 Asynchronmotor mit einem auf die Anwendung<br />
zugeschnittenen Getriebe sowie<br />
einem aufsteckbaren dezentralen NORDAC<br />
BASE SK 180E Frequenzumrichter (0,25 bis<br />
2,2 kW). Für Standardanwendungen bietet<br />
NORD ebenfalls einen IE3 Asynchronmotor<br />
mit passendem Getriebe und einem NOR-<br />
DAC ON SK 300P (0,37-0,95 kW), für Positionieranwendungen<br />
den NORDAC FLEX SK<br />
200E (0,55-22 kW) Frequenzumrichter und<br />
für Anforderungen zur Energieeinsparung<br />
einen hocheffizienten IE5+ Synchronmotor<br />
in Kombination mit dem NORDAC ON+<br />
SK310P.<br />
Asynchronmotoren mit dezentralem<br />
Frequenzumrichter. In der<br />
Durch den Einbau<br />
des Motors und des<br />
Getriebes in einem einzigen<br />
Gehäuse ist das<br />
patentierte DuoDrive<br />
besonders leicht und<br />
kompakt bei enormer<br />
Leistungsdichte<br />
Vergangenheit setzte das niederländische<br />
Maschinenbauunternehmen SYMACH<br />
komplett auf zentrale Antriebssteuerungen.<br />
Hierfür waren auf der Maschinenoberseite<br />
montierte Schaltkästen notwendig, die viel<br />
Gleiches Resultat.<br />
Mit Rezyklat.<br />
Rezyklate unterliegen naturgemäß stärkeren Chargenschwankungen<br />
als Neuware. Unsere intelligenten<br />
Assistenzsysteme und Technologien sorgen trotz<br />
schwankender Rohmaterialqualität für ein konstantes<br />
Schmelzevolumen und damit für eine konstant hohe<br />
Produktqualität.<br />
Platz beanspruchten und zusätzliche Kosten<br />
verursachten. Zudem behinderten sie<br />
den Zugang bei Wartungsarbeiten, so dass<br />
sich das Unternehmen für eine Umrüstung<br />
entschied und seitdem die kompakten >><br />
Erfahren Sie mehr zum<br />
Thema Kreislaufwirtschaft:
Kreislauf Aktuell Kennzeichnen<br />
Intralogistik<br />
Maschinen<br />
>> Antriebseinheiten von NORD einsetzt.<br />
Auf Empfehlung des Antriebsexperten entschied<br />
man sich dafür im Zuge der Modernisierung<br />
dynamische und schlanke Asynchrontechnik<br />
zu verwenden anstelle der<br />
überdimensionierten zentral gesteuerten<br />
Synchronantriebe.<br />
Die Palettiermaschinen von SYMACH platzieren<br />
jedes Produkt einzeln auf den Paletten.<br />
Ein speziell konstruierter Kopf ermöglicht<br />
eine genaue und sanfte Handhabung.<br />
Die drei bis vier Meter hohen Maschinen<br />
werden über ein Transportband beschickt<br />
und das Stückgut von einem Manipulator<br />
aufgefangen. Säcke beispielsweise gleiten<br />
gegen einen Festanschlag und werden von<br />
einer Zentriereinheit ausgerichtet, sodass<br />
der Manipulator sie exakt an der programmierten<br />
Position fallen lassen kann. So ist<br />
eine genaue und überlappende Stapelung<br />
bei optimaler Stabilität realisierbar. Es lassen<br />
sich unterschiedliche Stapelmuster und Geschwindigkeiten<br />
programmieren. Der Palettentisch<br />
wird während des Stapelprozesses<br />
abgesenkt, bis eine definierte Höhe erreicht<br />
ist. Die fertig beladene Palette wird dann<br />
über eine Rollenbahn zu einer gleichfalls<br />
von SYMACH hergestellten Wickelmaschine<br />
transportiert und zum Schluss noch mit<br />
Folie umwickelt.<br />
Die Getriebemotoren von NORD mit direkt<br />
auf dem Motor montierten Frequenzumrichtern<br />
der Baureihe NORDAC FLEX SK 200E<br />
haben sich bei der Steuerung der komplexen<br />
Bewegungsabläufe des Greifers und<br />
der Zentriereinheit der Palettiermaschinen<br />
bestens bewährt und sind dabei wesentlich<br />
wirtschaftlicher als die vorherige Lösung:<br />
NORD bietet dezentrale Antriebselektronik bis 22 kW sowie für<br />
den Schaltschrank bis 160 kW<br />
„Die Vorteile dieser Lösung liegen nicht nur<br />
in niedrigeren Beschaffungskosten, sondern<br />
auch in größeren Auswahlmöglichkeiten für<br />
die Maschinenkonstrukteure, da Asynchronmotoren<br />
überall verfügbar und wartungsfreundlich<br />
sind und sich problemlos mit<br />
verschiedenen Getriebetypen kombinieren<br />
lassen“, erläutert Niermann. Darüber hinaus<br />
lassen sie sich in Aufsteckausführung einfach<br />
austauschen. „Rechnet man all diese<br />
Vorteile zusammen, verursachen die mit<br />
dezentral gesteuerten Asynchronmotoren<br />
ausgestatteten Palettierer geringere Gesamtbetriebskosten<br />
als die mit Servomotoren.“<br />
Damit sind sie ein gutes Beispiel für eine<br />
Weiterentwicklung mit Mehrwert durch<br />
die Expertise und Produkte von NORD.<br />
Fazit und Ausblick. Der modulare<br />
Produktbaukasten, die globalen Services<br />
mit kundenindividueller Betreuung und das<br />
breite Angebot an standardisierten Komponenten<br />
sowie kundenspezifischen Lösungen<br />
von NORD sind wesentliche Erfolgsfaktoren<br />
für wirtschaftliche und effiziente Antriebslösungen<br />
in der Verpackungstechnik – die<br />
deutlich zur Reduzierung der Total Cost<br />
of Ownership (TCO) und des Energieverbrauchs<br />
eines Unternehmens beitragen<br />
können. <br />
[pl]<br />
Die Getriebemotoren von<br />
NORD mit direkt auf dem<br />
Motor montierten Frequenzumrichtern<br />
NORDAC FLEX SK<br />
200E in den Palettiermaschinen<br />
von SYMACH
Lexium Cobot – Behutsamkeit ist gefragt<br />
Für die gefahrlose Zusammenarbeit von Mensch und Maschine hat Schneider Electric einen neuen kollaborativen<br />
Roboter entwickelt. Der sogenannte Lexium Cobot ist in fünf Modellvarianten verfügbar und kann als<br />
Standalone-Lösung in nahezu jeder Industrieanlage nachgerüstet werden. Dank der konstanten Überwachung<br />
von Drehmoment und Drehzahl kann der erste kollaborative Roboter des Tech-Konzerns auch äußerst vorsichtige<br />
und behutsame Bewegungen ausführen. So ist es im Gegensatz zu klassischen Robotikanwendungen möglich,<br />
dass auf weitere Schutzvorrichtungen verzichtet werden kann. Der äußerst bewegliche Roboterarm wird<br />
rein grafisch programmiert und lässt sich per handgeführtem Teaching auf neue Bewegungsprofile einstellen.<br />
<strong>Pack</strong> & <strong>Log</strong> <strong>05</strong>/23<br />
Behutsame Beweglichkeit macht<br />
Mensch und Maschine effizienter.<br />
Anders als herkömmliche Industrieroboter,<br />
die üblicherweise mit hoher<br />
Beschleunigung und immensen Kräften<br />
aufwarten, können Cobots in direkter<br />
Nachbarschaft mit ihren menschlichen<br />
Kollegen tätig sein. Die Leichtbauroboter<br />
sind standardmäßig mit Sicherheitsprotokollen<br />
ausgestattet und verfügen über eine<br />
sensible Kraftüberwachung, um einen Zusammenstoß<br />
zu erkennen. Das qualifiziert<br />
sie für eine Vielzahl an Anwendungen, die<br />
mit herkömmlichen Industrierobotern nicht<br />
möglich wären.<br />
Roboterserie Lexium Cobot erhöht<br />
die Sicherheit und steigert<br />
die Effizienz. Der erste Cobot von<br />
Schneider Electric ist in insgesamt fünf Ausführungen<br />
erhältlich. Diese unterscheiden<br />
sich hinsichtlich ihrer Größe, ihrer Traglast<br />
(3 bis zu 18 kg) sowie ihres Arbeitsradius.<br />
Alle Modelle der Reihe verfügen über eine<br />
Drehmomentüberwachung, mit der sie eine<br />
Kollision erkennen. Bei einem unerwarteten<br />
Kontakt sorgt ein Sicherheitsprotokoll dafür,<br />
dass der aus Aluminium gefertigte Greifarm<br />
seine Bewegung sofort unterbricht. Abgerundete<br />
Kanten sowie das insgesamt geringe<br />
Gewicht mindern die Verletzungsgefahr<br />
zusätzlich. Da so, je nach Anwendung, zusätzliche<br />
Sicherheitseinrichtungen entfallen,<br />
lassen sich im Vergleich zu traditionellen<br />
Industrierobotern etwa 30 bis 40 Prozent<br />
an Platzbedarf einsparen.<br />
Was die Lexium Cobot-Modelle von Schneider<br />
Electric zudem besonders auszeichnet,<br />
ist ihre hohe Beweglichkeit. Aufgrund der<br />
insgesamt sechs Achsen lässt sich praktisch<br />
jedes beliebige Bewegungsprofil realisieren.<br />
Und das übrigens nicht nur in Anlagen,<br />
in die der Schneider-Cobot fest integriert<br />
wird. Dank eigener SPS-Steuerung kann<br />
der Roboterarm auch als Standalone-Lösung<br />
verwendet und maschinellen Abläufen voroder<br />
nachgeschaltet werden – etwa, wenn<br />
es darum geht, Werkstücke an einen Menschen<br />
zu übergeben oder verpackte Waren<br />
zu stapeln.<br />
Handgeführtes Teaching und<br />
grafische Programmierung. Eine<br />
weitere Besonderheit des neuen kollaborativen<br />
Roboters von Schneider Electric ist<br />
die grafische Programmierung. Diese setzt,<br />
außer einem gewissen Maß an technischem<br />
Grundwissen, keinerlei spezifische Ausbildung<br />
voraus. Die Ausführung bestimmter<br />
Aufgaben erlernt der Cobot zudem, indem<br />
ihm das geforderte Bewegungsprofil durch<br />
manuelles Führen des Roboterarms beigebracht<br />
wird. Dieses sogenannte handgeführte<br />
Teaching hat eine weitere Vereinfachung<br />
des Programmiervorgangs zur Folge<br />
und macht das kleinteilige Parametrieren<br />
von Bewegungseinstellungen überflüssig.<br />
Auf diese Weise ist der Lexium Cobot sehr<br />
schnell einsatzbereit und kann im Fall von<br />
Umrüstungen auch kurzfristig auf neue Gegebenheiten<br />
eingestellt werden. Spezielles<br />
Fachwissen für Programmierung oder Inbetriebnahme<br />
ist nicht vonnöten.<br />
Bei Schneider Electric ist Lexium<br />
Cobot Teil der ganzheitlichen<br />
Automatisierungsplattform Ecostruxure<br />
Machine. Das damit<br />
bezeichnete Portfolio umfasst<br />
unter anderem weitere Roboter,<br />
Transportsysteme (Lexium MC12<br />
– Multi Carrier), Motion-Steuerungen<br />
und Antriebe sowie eine<br />
einheitliche Softwarelösung für<br />
sämtliche Stationen der Maschinenentwicklung.<br />
<br />
[pl]<br />
Foto: Schneider Electric<br />
Von wegen schneller und stärker:<br />
Mit seinen behutsamen Bewegungen<br />
optimiert der neue Lexium<br />
Cobot von Schneider Electric<br />
die Interaktion von Mensch und<br />
Maschine
Kreislauf Aktuell Kennzeichnen<br />
Intralogistik<br />
Maschinen<br />
Intelligente Formatumstellung<br />
steigert Effizienz<br />
Mehr Effizienz, Geschwindigkeit und Zuverlässigkeit im Verpackungsprozess von Getränkedosen: KHS automatisiert<br />
die Produktzufuhr und Formatierung seiner <strong>Pack</strong>systeme der Innopack-Advanced-Baureihe sowie Palettierer<br />
Innopal PB mit Robotergruppierung. Im Vergleich zum manuellen Formatwechsel wird eine deutlich schnellere<br />
und einfachere Umstellung auf neue Produkte erzielt. Pro Formatumstellung lässt sich somit eine Zeitersparnis<br />
von bis zu 30 Minuten realisieren. Gleichzeitig erhöht sich die Reproduzierbarkeit durch eine konstante Einstellgenauigkeit<br />
beim Wechsel.<br />
Vor dem Hintergrund dynamischer<br />
Entwicklungen in der Getränkebranche<br />
wachsen die Anforderungen<br />
von Abfüllern hinsichtlich schneller<br />
Reaktionszeiten bei der Anpassung von<br />
Primär- und Sekundärverpackungen.<br />
Gleichzeitig nimmt die Komplexität von<br />
Verpackungsmaschinen durch erweiterte<br />
Einstellmöglichkeiten zu und der Einsatz<br />
von Formatteilen steigt. „Diesen Herausforderungen<br />
begegnen wir mit einem Automatisierungskonzept,<br />
das den Aufwand<br />
an Maschinenumstellungen auf andere<br />
Produkte oder Verpackungsformen nicht<br />
nur reduziert, sondern auch zuverlässiger<br />
und effizienter gestaltet“, sagt KHS-Produktmanager<br />
Ernst van Wickeren.<br />
Dargestellt wird der Knopfdruck, der den Prozess zur automatisierten Formatumstellung<br />
beim <strong>Pack</strong>er einleitet. Mithilfe der Automatisierung wird im Vergleich zur manuellen Umstellung<br />
eine Zeitersparnis von bis zu 30 Minuten pro Formatwechsel erreicht<br />
Höhere Effizienz bei KHS-<strong>Pack</strong>ern.<br />
Die teilautomatisierte Formatumstellung ist<br />
bei nahezu allen Verpackungssystemen der<br />
Innopack-Advanced-Baureihe unkompliziert<br />
realisierbar. In ihrer Entwicklung konzentrierten<br />
sich die KHS-Experten zunächst<br />
auf die Prozessmodule Produktzufuhr und<br />
Formatierung, die im Regelfall einen relativ<br />
hohen Verstellaufwand beim Bediener<br />
verursachen. Ein Beispiel: Im Zulauf<br />
der Maschine werden die Behälter durch<br />
Gassen mit Geländern zur Verpackung geführt.<br />
Bei einer Formatumstellung muss<br />
der Anwender je nach Dosendurchmesser<br />
30 bis 50 Verstellpunkte der Gassengeländer<br />
lösen und verstellen. Mit dem Konzept<br />
der teilautomatisierten Formatumstellung<br />
geschieht dies per Knopfdruck, sodass lediglich<br />
sichergestellt werden muss, dass sich<br />
zum Zeitpunkt des Wechsels keine Behälter<br />
auf dem Zulauf befinden. Darüber hinaus<br />
erfolgt die Bedienung der Verstelleinheiten<br />
nun motorisiert und automatisiert. Laut van<br />
Wickeren sei der Automatisierungsgrad bei<br />
KHS-Verpackungsmaschinen noch lange<br />
nicht ausgeschöpft: „Es gibt weiterhin Formatwechselteile,<br />
die einen manuellen Austausch<br />
erforderlich machen. Daher arbeiten<br />
wir unermüdlich an weiteren Lösungen.“<br />
Vollautomatisierung bei der Palettierung.<br />
Beim Palettierer Innopal PB<br />
mit Robotergruppierung konnte KHS die Vollautomatisierung<br />
der Formatumstellung bereits<br />
erreichen. „Diese erfolgt nun ebenfalls<br />
bei komplexen Formaten auf Knopfdruck“,<br />
erläutert Christoph Wiesenack, Product<br />
Manager Palletizing bei KHS: „Zusätzlich<br />
zu den bereits verfügbaren automatisierten<br />
Systemen können ab sofort die Zentriersysteme<br />
bei allen Varianten der Innopal-PB-Serie<br />
mit Servomotoren ausgestattet werden.“<br />
Das spare Zeit bei der Umstellung und<br />
erlaube höchste Präzision beim Sammeln<br />
und Absetzen der gruppierten Gebinde auf<br />
die Palette. Dank der Automatisierung des<br />
Klemmbackenwechsels der Gruppierroboter,<br />
der Verstellung der Breite des Schiebers und<br />
der automatisierten Verstellung der Führungen<br />
ist kein manueller Eingriff innerhalb<br />
der Palettiermaschinen notwendig. Dadurch<br />
erhöht sich die Bediensicherheit.<br />
Verbesserte Reproduzierbarkeit.<br />
Durch die vorgenommenen Entlastungen im<br />
Trockenteil und die reduzierte Komplexität<br />
des Formatwechsels sinken die Anforderungen<br />
an die Bediener und die generell erforderliche<br />
Anzahl an Mitarbeitenden. Gleichzeitig<br />
minimiert KHS die Fehleranfälligkeit, beispielsweise<br />
in Form abweichender Einstellungen<br />
im Zuge eines Schichtwechsels beim<br />
Abfüller. „Die Motoren fahren automatisch<br />
immer exakt auf die eingestellte Position, was<br />
die Reproduzierbarkeit deutlich verbessert“,<br />
erklärt van Wickeren. Auf eine Nachjustierung<br />
kann somit verzichtet werden, sodass<br />
unmittelbar nach einem Wechsel mit voller<br />
Leistung weiterproduziert werden kann. In<br />
Summe beträgt die Zeitersparnis mithilfe<br />
der Automatisierung pro Formatwechsel bei<br />
<strong>Pack</strong>systemen bis zu 30 und bei Palettierern<br />
bis zu 20 Minuten. <br />
[pl]<br />
Foto: Jan Schwerdtfeger
Neue XLU-Serie – nachhaltige und<br />
leistungsfähige Verpackungsmaschinen<br />
<strong>Pack</strong> & <strong>Log</strong> <strong>05</strong>/23<br />
Der Thermoform- und Verpackungsspezialist ILLIG erweitert sein Produktportfolio mit der XLU-Serie gleich um<br />
drei neue Maschinentypen. Die XLU-Serie steht für ein modular konzipiertes Maschinenkonzept, welches in den<br />
Varianten „PLU“ (Pulp Lamination Unit), „CLU“ (Cardboard Lamination Unit) und „TLU“ (Tray Labeling Unit)<br />
auf den Markt kommt. Die Laminier- und Labeling-Lösungen richten sich hauptsächlich an die Lebensmittel- und<br />
Kosmetikindustrie. Den Fokus legte das Heilbronner Technologieunternehmen in der Entwicklung vor allem auf<br />
die Themen Ressourcenschonung und ein optimiertes Preis-Leistungs-Verhältnis.<br />
„Für ILLIG ist die Entwicklung der neuen<br />
XLU-Serie eine richtungsweisende strategische<br />
Entscheidung gewesen. Mit den drei<br />
Maschinentypen bauen wir unsere weltweite<br />
Positionierung als Technologieunternehmen<br />
für nachhaltige und zugleich leistungsfähige<br />
Verpackungsmaschinen weiter konsequent<br />
aus. Unsere Kunden können mit ILLIG-Technologien<br />
künftig nicht nur reine Kunststoffoder<br />
Karton-Verpackungen, sondern auch<br />
Karton-Kunststoff- oder Pulpe-Kunststoff-Varianten<br />
herstellen“, erläutert Jürgen Lochner,<br />
CSO/CTO der ILLIG Maschinenbau GmbH.<br />
Weltpremiere der PLU 40 auf der<br />
interpack. Den Auftakt macht ILLIG mit<br />
der Präsentation der PLU 40, einer Laminiereinheit<br />
für Verpackungen aus Pulpe. Die Maschine<br />
wurde erstmals auf der interpack <strong>2023</strong><br />
in Düsseldorf der Fachöffentlichkeit vorgestellt<br />
und konnte dort im regelmäßigen Livebetrieb<br />
in Augenschein genommen werden. Bestellbar<br />
sind ab sofort alle drei Maschinentypen.<br />
„Die PLU 40 ist das Produkt echter Kundenwünsche,<br />
die an uns herangetragen wurden.<br />
Der Markt verlangt nach einer Laminiereinheit,<br />
die sowohl bei der Werkzeugtechnologie<br />
als auch bei der Flexibilität der Maschine neue<br />
Maßstäbe setzt. Diese Wünsche haben wir<br />
mit der PLU 40 erfüllt“, sagt Frédéric Engel,<br />
Leiter Produktmanagement bei ILLIG.<br />
Auf einer rohen Pulpe-Schale wird in der PLU<br />
eine sehr dünne Laminierfolie aufgebracht.<br />
Im Vordergrund steht dabei der Schutz des<br />
<strong>Pack</strong>gutes gegen den Ein- und Austritt von<br />
Gas sowie gegen Verunreinigungen. Außerdem<br />
wird die Form und Stabilität gebende<br />
Pulpeverpackung (oder Kartonverpackung bei<br />
der CLU) gegen Wasser und Fette geschützt,<br />
ohne dass im Prozess chemische Zusätze<br />
wie Per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen<br />
(PFAS) eingesetzt werden müssen. Der Einsatz<br />
von Kunststoffen wird somit wirkungsvoll<br />
reduziert und die Pulpe-Verpackung bleibt<br />
recyclingfähig.<br />
Mit dem neu entwickelten Werkzeug lassen<br />
sich Folien ab einer Dicke von 50 µm<br />
verarbeiten. Das Verstrecken erfolgt dabei<br />
berührungslos, sodass keine Schreckmarken<br />
durch Vorstrecker entstehen. Der im Werkzeug<br />
integrierte Bandstahlschnitt ermöglicht<br />
einen produktionssicheren Stanzprozess<br />
ohne Fransen beim Schnitt.<br />
Die PLU 40 verfügt über ein kompaktes<br />
Werkzeug-Paket. Durch die Paket-Konstruktion<br />
von Ober- und Unterwerkzeug lässt<br />
sich höchste Wiederholungsgenauigkeit in<br />
der Produktion erzielen. Indem die beiden<br />
Werkzeughälften immer im Paket gewechselt<br />
werden und nicht getrennt voneinander,<br />
dauert die Wechselzeit gerade einmal 30<br />
Minuten. Mittels des neuen HMI „ILLIG<br />
Easy Touch“ können für jedes Werkzeug<br />
individuelle Daten gespeichert und auf<br />
Knopfdruck abgerufen werden.<br />
Die Funktionsweise der PLU 40.<br />
Die PLU 40 arbeitet in fünf Produktionsschritten.<br />
Zu Beginn werden die nicht<br />
laminierten Pulpe-Schalen<br />
in das formatfreie<br />
Magazin eingelegt und<br />
automatisch vereinzelt.<br />
Die Magazinlänge beträgt<br />
1.000 mm und<br />
ermöglicht eine Laufzeit<br />
von bis zu 30 Minuten<br />
Die neue PLU 40<br />
von ILLIG ist eine<br />
Laminiereinheit für<br />
Verpackungen aus Pulpe<br />
ohne Nachfüllen. Das Nachfüllen ist ohne<br />
Maschinenstopp möglich. Anschließend<br />
wird die nicht-kaschierte Schale aus dem<br />
Formteilmagazin durch ein neu entwickeltes<br />
Handlingsystem entnommen und der Laminierstation<br />
zugeführt.<br />
Die PLU 40 verfügt über einen Drehtisch<br />
für zwei Unterwerkzeuge. Da die Handlingund<br />
Kaschierprozesse durch den Drehtisch<br />
zeitgleich ablaufen, erhöht sich die Taktzahl<br />
auf bis zu 10 Takte pro Minute. Im dritten<br />
Produktionsschritt bewegt sich der Drehtisch<br />
um 180° und Schale und Unterwerkzeug<br />
befinden sich in der Laminierposition.<br />
Die Folie wird durch die Kontaktheizung<br />
im Oberwerkzeug erhitzt, mithilfe eines<br />
Vakuums gestreckt und anschließend auf<br />
die Schale aufgebracht. Die Folie wird an<br />
den Folienrändern abgetrennt, der Drehtisch<br />
bewegt sich erneut um 180°. Die kaschierte<br />
Schale wird aus dem Unterwerkzeug<br />
entnommen und direkt auf dem Austransportband<br />
gestapelt und aus der Maschine<br />
transportiert (Prozessschritte 4 & 5). [pl]<br />
Foto: Illig
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