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Clubheft 2019 fertig

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Moderator Marcel Schenk trifft regelmässig Schauspielende unserer beliebten Kultserie. Auch in<br />

diesem Jahr dürfen wir einige Gespräche veröffentlichen:<br />

Aaron Rufer<br />

Interview: Marcel Schenk / Fotos: WDR<br />

Marcel: Stimmt es, dass du tatsächlich in einer Münchener<br />

Lindenstraße gewohnt hast?<br />

Aaron: Stimmt. Als Kleinkind lebte ich mit meinen Eltern<br />

bei meinen Großeltern. Deren Haus steht in einem Vorort<br />

von München in einer realen Lindenstraße.<br />

Marcel: Wann bist du mit der "Lindenstraße" zum ersten<br />

Mal in Berührung gekommen?<br />

Aaron: Sehr früh. Ich bin da noch in den Kindergarten<br />

gegangen. Meine Oma hat jede Woche die "Lindenstraße" angeschaut, und dadurch war ich bereits als kleiner<br />

Junge mit der Serie vertraut.<br />

Marcel: Hast du damals schon Ambitionen gehabt, Schauspieler zu werden?<br />

Aaron: Ich wollte schon immer Schauspieler werden. Meine ersten Versuche waren Aufführungen im Kindergarten.<br />

Seitdem stand mein Wunsch fest. Konkret an die "Lindenstraße" hatte ich damals aber nicht gedacht.<br />

Marcel: Du hattest keine Sprachkenntnisse in Arabisch? Es klingt bei "Jamal" aber alles so natürlich.<br />

Aaron: Danke, bevor ich in die "Lindenstraße" kam, konnte ich kein Arabisch. Ich übe jetzt regelmäßig die<br />

Betonung spezieller Wörter und den Sprachfluss. Dunja ist eine prima Lehrerin.<br />

Marcel: Hast du deinen Serienvorgänger Mohamed Issa kennenlernen können?<br />

Aaron: Ich habe mir in der Vorbereitung alle Episoden angesehen, aber ich habe ihn nie persönlich getroffen.<br />

Marcel: Hast du schon Zuschauerfeedback für deine Darstellung des "Jamal" erhalten?<br />

Aaron: Ich lese in einigen öffentlichen Foren zur Serie und kann nachvollziehen, dass man sich als Fan der<br />

erst an ein neues Gesicht gewöhnen muss. Ich gebe mein Bestes und wünsche mir, dass ich die Zuschauer/innen<br />

als "Jamal" überzeugen kann.<br />

Marcel: Wie siehst du "Jamal"? Wie würdest du ihn beschreiben?<br />

Aaron: "Jamal" möchte sich in Deutschland integrieren. Als Zuschauer erlebt man, wie er nach und nach mit<br />

der Situation besser klarkommt. Vieles ist anders als in seiner Heimat. Am Anfang war er eher introvertiert,<br />

jetzt kommt er immer mehr aus sich heraus und geht auf andere Menschen zu.<br />

Marcel: Bist du mit dem Thema Flüchtlinge auch selbst schon in Kontakt gekommen?<br />

Aaron: Ja. Ich habe einen Freund im Bekanntenkreis, der vor einigen Jahren aus Syrien geflüchtet ist.<br />

Marcel: Du bist einigen Zuschauer/innen auch aus einer anderen Serie bekannt, du standest für das RTL2-<br />

Format "Köln 50667″ vor der Kamera. Die Serie zählt zur Kategorie "Scripted TV", dort wurde der Text vermutlich<br />

oft improvisiert, statt auf den Punkt auswendig gelernt. War es eine große Umstellung für dich, bei<br />

der "Lindenstraße" mit vorgegebenen Drehbuchtexten zu arbeiten?<br />

Aaron: Ich mag gerne festgelegte Dialoge für mich als Schauspieler. Improvisieren, also das freie Sprechen,<br />

hat auch seinen Reiz, aber mir gefallen die Anforderungen bei der "Lindenstraße" sehr. Hier kann ich mich<br />

entwickeln und muss mir viel mehr einprägen. Das macht Spaß.<br />

Marcel: Wie lernst du deine Texte? Hast du dazu ein eigenes Ritual?<br />

Aaron: Dunja Dogmani hat mir ein Ritual mit auf den Weg gegeben: Ich lerne zuerst Wort für Wort den reinen<br />

Text, ohne Gefühle ins Spiel zu bringen. Im zweiten Schritt folgen dann die Betonungen einzelner Wörter.<br />

Damit lege ich Emotionen in den Dialog hinein und bringe so zum Ausdruck, wie "Jamal" in dieser Szene fühlt.<br />

Marcel: Was ist für dich das Schönste am Beruf des Schauspielers?<br />

Aaron: Immer wieder jemand anders sein zu können. Immer neue Rollen zu verkörpern und sich in sie hinein<br />

zu fühlen. Dadurch wird der Beruf nie langweilig und ist immer wieder eine Herausforderung.<br />

Marcel: Wie verbringst du deine Freizeit?<br />

Aaron: Ich schaue mir gerne Serien an, unternehme viel<br />

mit meinen Freunden, und inzwischen schaffe ich es auch<br />

regelmäßig ins Fitnessstudio. Außerdem spiele ich Schach<br />

und Basketball und habe mit einigen aus meiner Clique das<br />

YouTube Clipformat Haus 9 geschaffen.<br />

Marcel: Eine letzte Frage: Wärst du privat mit "Jamal Bakkoush"<br />

befreundet?<br />

Aaron: Ja! Mein ganzer Freundeskreis ist sehr bunt gemischt.<br />

Wir kommen aus verschiedenen Ländern, jeder hat<br />

seine eigene Mentalität. "Jamal" würde gut zu uns passen.<br />

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