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Handelsverband Journal RETAIL 1/2019

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— logistik spezial<br />

logistikwelt<br />

Bernd Winter, Chefredakteur der Internationalen Wochenzeitung<br />

Verkehr, berichtet über Trends und Entwicklungen in der Logistik.<br />

Foto: Moni Fellner<br />

Grüne Last-Mile-Lösungen in den Niederlanden<br />

„Binnenstad“ wird die Innenstadt in den Niederlanden genannt,<br />

und dort gibt es mit Lärm, Stau etc. enorme Probleme im Bereich<br />

der Citylogistik. Die Stadt Nijmegen will diese Probleme, die<br />

unmittelbar mit der früheren Verteil-und Zustellpraxis zusammenhingen,<br />

lösen, indem die Güter gebündelt und in größeren gemeinsamen<br />

Lieferungen zusammenfasst werden. Zusammen mit der<br />

Stadtregierung wurde ein Hub entwickelt, der die Sendungen annehmen,<br />

flexibel lagern und versenden kann: der „Goederenhub“.<br />

Diese flexible Lagerung stellt den größten Anreiz für Geschäftsleute<br />

dar. Der Hub ist rund 400 m² groß. Die Kosten richten sich<br />

sehr stark nach den individuellen Bedürfnissen der Kunden: Der<br />

Basistarif errechnet sich aus den Stopps pro Lieferung und Abholung<br />

der Güter. Birgit Hendriks ist Expertin bei eco2city, einer NGO<br />

zum Aufbau effizienter Citylogistik-Netzwerke, die sich das Ziel von<br />

Zero Emission in der Städtelogistik auf ihre Fahnen geschrieben<br />

hat. Heute unterstützt Hendriks die Gründung ähnlicher lokaler<br />

Smart-City-Freighthubs, die „Binnenstadservices“ anbieten.<br />

Interspar liefert zum Bahnhof<br />

Am Bahnhof Tullnerfeld haben die ÖBB und Interspar Ende Jänner<br />

eine neuartige Kooperation gestartet, die Pendler erfreuen<br />

dürfte. Kunden können jetzt während des Tages bei Interspar<br />

online Lebensmittel bestellen und sie dann auf dem Heimweg von<br />

ihrem Bahnhof mit nach Hause nehmen. Deponiert werden die<br />

Lebensmittel in einer speziellen Abholbox. „Mit der Abholbox am<br />

Bahnhof Tullnerfeld führen Interspar und die ÖBB einen besonderen<br />

Service für Bahnfahrer ein, der ihnen den Alltag erleichtern<br />

soll“, erklärt Markus Kaser, Geschäftsführer von Interspar Österreich,<br />

gegenüber Verkehr. Das Abholbox-System sei vergleichbar<br />

mit dem Intersparkonzept „pronto“ am Wiener Hauptbahnhof<br />

und in Wien-Mitte sowie mit „take away“ auf dem Bahnhof Wien-<br />

Floridsdorf. Mit diesem Konzept bietet Interspar die Versorgung<br />

mit Lebensmitteln außerhalb regulärer Öffnungszeiten an.<br />

Foto: ÖBB/Scheiblecker<br />

Großes Interesse an der<br />

Dachmarke AUSTRIAN LOGISTICS<br />

Die Dachmarke wurde 2018 vom Bundesministerium<br />

für Verkehr, Infrastruktur und Technologie gemeinsam<br />

mit der WKO, der Industriellenvereinigung (IV) und den<br />

Logistik-Verbänden BVL, VNL und ZV ins Leben gerufen.<br />

Mittlerweile tragen mehr und mehr Unternehmen dieses<br />

Gütezeichen. Die Ziele von Austrian Logistics sind:<br />

• die exzellenten Leistungen in der Logistik am Standort<br />

Österreich zu zeigen<br />

• ein einheitliches Gesamtbild der Logistik zu schaffen<br />

• die nationale und internationale Sichtbarkeit der<br />

österreichischen Logistik bei<br />

Entscheidungsträgern aus<br />

Politik, Industrie, Handel sowie<br />

Dienstleistung und in der Gesamtöffentlichkeit<br />

zu erhöhen<br />

• Bewusstsein für wichtige Themen<br />

der Logistik zu schaffen<br />

• die Berufsbilder in der Logistik<br />

attraktiver zu machen und<br />

zukunftsgerichtete Aus- und<br />

Weiterbildung zu unterstützen<br />

Das „White-Van-Syndrom“<br />

wird den Weg der Pakete verändern<br />

Aktuell sind viele neue weiße Vans unterschiedlicher<br />

Transportdienstleister in Wien unterwegs und liefern Pakete<br />

eines bestimmten Online-Händlers aus. Dieser Händler<br />

hat gegenüber allen anderen, die in der Stadt Pakete<br />

ausliefern, einen riesigen Vorteil: Er kennt den Inhalt und<br />

den Wert der Pakete sowie das Kaufverhalten der Kunden<br />

und auch deren Lieferpräferenzen – dieses Wissen macht<br />

ihn zum durchgehenden Prozessexperten, von der Kaufentscheidung<br />

bis hin zur Paketübergabe. Denn die meisten Pakete<br />

kommen auch aus den Lagerhäusern dieses Händlers,<br />

perfekt getaktet und nach Zustellgebiet gebündelt. Jedoch<br />

nur jene Empfangspunkte werden für die Auslieferung<br />

ausgewählt, die auch gute Geschäfte in der Zustellung<br />

erlauben, d.h., dass nur Touren, die eine hohe Paketdichte<br />

aufweisen, von den Transportdienstleistern des Händlers<br />

gefahren werden. Die etablierten Transporteure werden<br />

trotzdem auch weiterhin Pakete dieses Händlers ausliefern<br />

– allerdings werden sie nur mehr die Pakete auf den<br />

schlechten Touren bekommen und damit höhere Kosten<br />

haben. Autor: Martin Posset (Thinkport Vienna)<br />

26 — April <strong>2019</strong>

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